Über dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google -Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http : //books . google . com durchsuchen.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
MITTEILUNGEN
HISTORISCHEN VEREINES
DER
PFALZ.
XVII.
SPEIER.
DRUCK DER II. GILARDONe'sOHEN BÜCUDRUOKEREI.
1898*
Digitized by VjOOQLC
&&v '-/£- /. 3
i \ : : !•
'"'^HY
Digitized by VjOOQLC
Die Diözese Speier
in den
päpstlichen Rechnungsbüchern
1317 bis 1560.
In Regesten form bearbeitet und mit Einleitung versehen
von
Dr. Michael Glaser.
Mit Orts- und Personen-Index ausgestattet
von
Dr. Johann Mayerhofer.
Digitized by VjOOQIC
Digitized by VjOOQLC
Einleitung.
Die Rechnungsbücher der Camera Apoßtoliea haben neben
ihrer eigentlichen Bedeutung für das Finanzwesen der päpst-
lichen Kurie einen nicht geringen Wert sowohl für die allgemeine
als für die Diözesan- und Lokalgeschichte. Wenn sie in
letzterer Hinsicht auch nichts anderes bieten würden, als eina
Reihe von Personennamen und Pfründen, so würden sie dem
Lokalgeschichtsforscher die Mühe der Bearbeitung schon reich-
lich lohnen. Denn auch die anscheinend unbedeutendste Notiz
über hervorragende kirchliche und politische Personen liefert
einen stets willkommenen Beitrag zu Lebensbeschreibungen. *)
Für eine zu bearbeitende Germania sacra vollends würde eine
einheitliche, planvolle Ausbeutung der genannten Rechnungs-
bücher ein wichtiges, geradezu unbedingt notwendiges Material
liefern. Mit Recht bemerkte Prof. Quidde: 8 ) „Auch die ge-
wöhnlichen Pfründesachen haben damals (in der Zeit des grossen
Schismas und der Konzilien) besondere Bedeutung." Was von
diesem Zeiträume behauptet wird, gilt ebenso von der vorauf-
gegangenen Zeit, als wegen der viel reicheren Ausbeute und in
mancher anderen Hinsicht von der späteren Zeit bis zur Reformation.
Ein Blick in die Rechnungen der apostolischen Kammer läfst uns
einerseits erkennen, welch' geringen Erfolg viele Reformbestreb-
ungen des 15 Jahrhunderts auf dem Gebiete des Annatenwesens
a^v.
a ) Für manche historische Ereignisse lassen sich aus den Rechnungs-
büchern die Daten genauer bestimmen.
3 ) Zwei Jahre am Kgl. preufsischen histor. Institut in Rom. Beilage
zur allg. Ztg. 1892, Nr. 233.
Digitized by VjOOQLC
VI
hatten, anderseits aber auch den gewaltigen und geradezu
momentanen Umschwung der Dinge infolge der Glaubens-
neuerung in Deutschland. Manche Klagen über das kirchliche
Abgabenwesen erscheinen als übertrieben, wenn man die ver-
schwindend kleine Anzahl der Quittungen über gezahlte Annaten
mit der ungeheueren Summe der Annatenschulden vergleicht.
Dass nur der kleinere Teil der kirchlichen Benefizien annaten-
pflichtig war, bezeugen unsere Auszüge. Den Hauptanteil
liefern die Domkapitel, die Collegiatkirchen und die reicheren
Klöster. Von den Pfarreien der jetzigen Diözese Speier zahlte
noch nicht der zehnte Teil Annaten.
Die von mir gemachten Auszüge aus den Rechnungs-
büchern der apostolischen Kammer erstrecken sich über die
Zeit von 1317 bis 1560. Über letzteren Termin hinauszugehen
hätte die Mühe nicht mehr gelohnt, da die Annatenzahlungen
aus Deutschland, wie schon bemerkt, mit dem Ausbruch der
kirchlichen Revolution auf ein Minimum herabsinken. Nur um
dieses für unsere engere Heimat festzustellen wie auch, um zu
sehen, welche Wirkungen die Reformation auf dem Gebiete
der kirchlichen Benefizien in der Speyerer und Wormser 1 )
Diözese hatte, bin ich bis zu dieser Zeit vorgedrungen. Denn
es ist keine angenehme Arbeit, nicht selten drei bis vier Bände
durchzusehen, und vielleicht einen einzigen Auszug zu erbeuten.
Von den Kirchen der Nachbardiözesen wurden mit Aus-
nahme der Trierer Diözese, welche gleichzeitig von anderer
Seite bearbeitet wurde, die auf das Gebiet der heutigen Pfalz
fallenden mit hereingezogen, soweit dieses die für unseren
Zweck verwandte Zeit gestattete.
Vielleicht wäre manchen Lesern der Mitteilungen des
historischen Vereins eine Übersetzung des lateinischen Textes
erwünscht gewesen. Allein wichtige Gründe sprachen für
möglichste Beibehaltung der ursprünglichen Form. Einzelne,
*) Die Auszüge für die Geschichte der Diöcese Worms werden bei
anderer Gelegenheit veröffentlicht werden.
Digitized by VjOOQLC
VII
grossere Auszüge konnten, ohne sie ihres urkundlichen
Charakters zu entkleiden, überhaupt nicht übersetzt werden.
Derartige Auszüge liefern natürlich keine Geschichtserzählung,
sondern dienen nur als Material für Geschichtsdarstellung.
Zu diesem Zwecke aber ist die Belassung im Urtexte stets
erwünscht.
Zur Erleichterung des Verständnisses und zur Klarstellung
der angewendeten Kürzuugen und Zitierungen mögen folgende
Vorbemerkungen hier Platz finden. Dem Pachmanne werden
sie natürlich nichts Neues bieten. Behufs genauerer Orientie-
rung besonders über die formelle Seite der benützten Rech-
nungsbücher der Camera Apostolica genüge ein Hinweis ayf
die gediegenen Ausführungen Gottlobs : Aus der Camera Apo-
stolica des 15. Jahrhunderts. 1 )
Die für unsere Auszüge benützten Serien der Rechnungs-
bücher der apostolischen Kammer befinden sich zum Teile in
dem päpstlichen Geheimarchive des Vatikans, die übrigen in
dem neu angelegten römischen Staatsarchive.
Aus dem Archive des Vatikans kommen folgende
in Betracht.
1. Die Rechnungsbücher der päpstlichen Col-
lektoren in Deutschland aus dem 14. Jahrhundert: Collec-
toria Alamaniae, in unseren Auszügen zitiert mit Coli. AI.,
Nummer des Bandes und Polio. Sie enthalten die Rechnungen
der Einsammler päpstlicher Abgaben von neu verliehenen
Pfründen, Quittungen, geschlossene Vergleiche über Zahlungen
oder unrechtmässig bezogene Einkünfte und die Servitiengelder
der Bischöfe und Prälaten.
Zum Beispiele diene Nr. 22 unserer Auszüge: „Canoni-
catus et praebenda ecclesiae Spirensis tuerunt collati Fran-
cisco Ryse ; eadem die fuit provisum de parroch(iali) eccl(esia)
in Baden, Spirensis diocesis Wolder de Prankfort, qui com-
posuit ad 50 florenos infra festum omnium sanctorum anno
1358."
*) Innsbruck, Verlag der Wagn ersehen Universitätsbuchbandlung 1889.
Digitized by VjOOQLC
VIII
„Ein Kanonikat und Präbende der Kirche (Dom) zu Speyer
wurden verliehen an Franz Ryse; an demselben Tage erhielt
Wolder von Frankfurt Provision auf die Pfarrkirche von Baden,
Diözese Speyer; er verglich sich zur Zahlung von 50 Gulden
innerhalb des Festes Allerheiligen 1358."
Unter diesen Einträgen folgen sehr häufig später einge-
tragene Zahlungsvermerke in ausführlicher Quittungsform oder
auch in ganz kurzen Notizen.
Ausserdem finden sicli in den Collektorien einzelne kleinere
Aufzeichnungen, die für die Geschichte unserer Heimat inte-
ressant sind und deshalb ebenfalls exzerpiert wurden. So er-
scheint der Bischof Lambert von Born (1364—1371) als päpst-
licher Collektor schon vor seiner Erhebung auf den Speyerer
Bischofsstuhl, welcher Umstand vielleicht nicht die letzte
Ursache seiner Ernennung zum Bischöfe, wie auch später
erfolgter Beförderungen gewesen sein mag. Er wurde vom
Papst Urban V. zum Bischöfe von Speyer ernannt und vom
Kaiser als solcher anerkannt, obwohl das Domkapitel gemäss
dem ihm zustehenden Rechte den Domdechanten Eberhard
v. Randeck erwählt hatte. 1 )
2. Die libri obligationum pro servitiis, zitiert
C. obl. Nummer des Bandes und Kolio. Sie enthalten verbürgte
Schuldverschreibungen über die servitia communia und
die servitia minuta der Prälaten. Die servitia communia
von Bistümern und Consistorialabteien 2 ) bestehen in den meist
nach einer massigen Taxe berechneten Früchten des ersten
Jahres und fallen zur Hälfte dem Papste und zur Hälfte den
bei der Promotion des betreffenden Prälaten anwesenden Cardi-
nälen zu. Die servitia minuta, Kanzleisporteln, wurden in fünf
Portionen (quinque minuta) an das niedere Kanzleipersonal
verteilt.
1 ) Vergl. Remling, Gesch. d. Bischöfe v. Speyer I, 631.
2 ) Abteien, deren Besetzung dem Papste zustand; die Promotion
oder Erhebung des betr. Abtes erfolgte in einem Consistorium.
Digitized by VjOOQLC
IX
Die Serie beginnt mit dem Jahre 1305 und reicht bis
zum Jahre 1798. Ein Teil derselben (31 Bände) befindet sich
im römischen Staatsarchive. Die Vermutung Meisters, *) dessen
mit grossem Geschicke entworfene Tabelle aber die Rechnungs-
serien des archivio di stato hier und im Folgenden zu Grunde
gelegt ist dass dieser Serie von Serviti^nobligationeu eine
wirkliche Zahlungsserie entsprochen habe, bestätigt sich voll-
ständig. Denn in der That enthält das vatikanische Archiv
eine solche Serie, Libri solutionum, welche aus Quittungen über
bezahlte Servitiengelder der Bischöfe und Prälaten besteht.
Die Formel in den Obligationenbänden ändert sich wenig
und ist wesentlich folgende:
Datum . . . „N. episcopus (abbas) . . . obtulit (proraisit)
camerae et collegio (Cardinalium) pro suo communi servitio
(ecclesiae . . .) florenos ... ad quo taxatus (taxata) est et
(quinque) servitia consueta pro familia et officialibus domini
nostri papae et dicti collegü" ...
„N. Bischof (Abt) erbot (verpflichtete) sich, der Kammer
und dem Cardinalscollegium zur Zahlung seines (seiner Kirche)
gewöhnlichen Servitiums im Betrage von . . . Gulden, zu
welchen er (seine Kirche) taxiert ist und zu (5) kleinen Ser-
vitieu für die Hausgenossen und Beamten unseres Herrn, des
Papstes und des Collegiums der Kardinäle. In der Regel folgt
auch noch die Angabe der Zahl der bei der Promotion an-
wesenden Kardinäle, in unseru Auszügen in Klammern gegeben.
(Card. Zahl.)"
Da die Formel der libri solutionum zu umfangreich ist,
so genüge zum Verständnis ein verkürztes Beispiel aus unseren
Auszügen.
Nr. 3. „Guillelmus, abbas monasterii Visseburgensis,
Spirensis diocesis, solvit pro parte sui communi servitii collegio
150 florenos . . .
*) Auszüge aus den Rechnungsbüchern etc. zur Geschichte der Kirchen
des Bistums Strassburg 1415—1513 von AI. Meister. Zeitschrift für die
Geschichte des Oberrheins; neue Folge Bd. VII, S. 104 ff.
Digitized by VjOOQLC
„Wilhelm, Abt von Weifsenburg, Diözese Speyer, zahlte
für sein gewöhnliches Servitium dem Collegium 150 Gulden."
Zitiert ist diese Serie mit üb. solut. Nummer des Bandes
und Folio.
Nicht selten mulste ein neuernannter Prälat die noch
nicht gezahlten Servitiengelder seines durch den Tod abge-
gangenen Vorgängers ebenfalls übernehmen, wie z. B. in
Nummer 13:
„Valramus, electus (episcopus) Spirensis, recognovit 600
floren. auri, promissos per immediatura praedecessorem suura."
„Walram, erwählter Bischof von Speyer, übernahm die
Zahlung von 600 Goldgulden, versprochen durch seinen un-
mittelbaren Vorgänger."
3. Die libri introitus et exitus, zitiert lib. Int. et
ex. Nummer des Bandes und Blattangabe sind die Rechnungs-
bücher der Einnahmen und Ausgaben der Camera Apo-
stolica. Sie bilden die Hauptserie des Rechenei- Amtes und
enthalten nicht die gesammten Eingänge, sondern nur die zur
Disposition der Sedes Apostolica, der „Staatskasse" würden
wir heute sagen, stehenden Gelder. Die Introitus, die Ein-
nahmen (nur diese kommen für unseren Zweck iu Betracht),
stellen sich in bunter Mischung aus Annaten, Palliengelder,
Reservations-, Collations-, Provisions-, Expektanz-, Unions- u.
s. w\ Gebühren aus der ganzen Christenheit zusammen, ferner
aus Steuer-, Zoll- und Regaleinnahmen des Kirchenstaates u. s. w.
u. s. w. Diese nur nach chronologischein Prinzipe ohne Rück-
sicht auf Geographie oder einzelne Einnahmezweige gemachten
Aufzeichnungen erschweren die Benützung dieser überaus reichen
Serie im hohen Grade.
Jeder einzelne Eintrag bezeichnet in den Einnahmen zuerst
den Tag der Zahlung; dann folgen gewöhnlich die Worte
„dictus dominus Thesaurarins habuit" (empfing der Herr Schatz-
meister), darauf als Objekt die Summe in Goldgulden, die
zugleich rechts am Rande in Zahlen herausgesetzt ist; dann
die Person oder Stelle, von welcher die Zahlung geleistet ist,
Digitized by VjOOQLC
XI
angegeben nach Titel und Wohnort, endlich das Motiv der
Zahlung: pro annata, pro corapositione u. s. w.
Als Beispiel diene Nummer 207.
„Die . . . Dominus thesaurarius habuit a dominis decano
et capitulo ecclesiae S. Philippi Cellensis . . . pro compositione
annatae parrochialis ecclesiae in Watenheim per manus Bal-
tasaris Tylonis 21 florenos auri."
„Der Thesaurar empfing von dem Dekan und Kapitel der
Kirche des heiligen Philipp von Zell ... als Annatenzahlung
für die Pfarrkirche . . . durch die Hände der Balthasar Tylonis
21 Goldgulden."
Die einzelnen Einnahmeposten in dieser Serie betreffen
natürlich häufig Gegenstände, die auch in den Aunatenregistern
und Quittungsbänden vorkommen. Wo in den Annaten sich
gröfsere Lücken befinden, wie z. B. von 1448 bis 1457, haben
die für diese Zeit vorhandenen libri introitus willkommene
Aushilfe geleistet.
4. Von den libri divisionum (zitiert divisiones) sind
nur einige wenige vorhanden. Sie enthalten Rechnungen
über die Verteilung der eingegangenen Servitien-
gelder, soweit dieselben dem Kardinalskollegium und den
Klerikern desselben zufielen. Nicht selten sind solche Rech-
nungen den Zahlungseinträgen der libri solutionuin angefügt
mit dem einfachen Vermerke „recepit Cardinalis, clerici etc."
und Angabe der Summe. Eine Formel zu geben ist nicht
notwendig, wie aus dem Bemerkten ersichtlich ist.
Eine ungleich gröfsere Ausbeute, als die Rechnungs-
Serien des päpstlichen Geheimarchives, lieferten für unseren
Zweck die im römischen Staatsarchive autbewahrten
Rechnungsbücher der Camera Apostolica. Dieselben kamen
ira Jahre 1870 bei der Einnahme Roms durch die italienische
Armee in italienischen Staats-Besitz und sind der Bearbeitung
durch die freundliche Zuvorkommenheit der Archivbeamten
leicht zugänglich.
Benützt wurden:
Digitized by VjOOQLC
XII
1. Die libri aunatarum, die Annatenregister
(im Ganzen 132 Bände von 1421 bis 1797, mit einigen grölseren
und vielen kleineren Lücken) in unseren Auszügen zitiert mit
Annat Namen des Papstes. Eine ausführlichere Angabe erschien
überflüssig, weil die Einträge genau nach chronologischem
Prinzip gemacht sind und so das Aufsuchen eines Eintrages
an der Hand des Datums ohne Mühe geschehen kann.
Die Annaten, auch Halbannaten, waren von den kirch-
lichen Benefizien zu entrichten, welche der Papst vergibt und
die nicht Bistümer oder Konsistorialabteien sind. Sie bestehen
in der Hälfte des Wertes der Erträgnisse (Früchte, fructus)
des ersten Jahres. Dieser Jahresertrag der betreifenden Pfründe
ist deshalb auch in den einzelnen Annatenein trägen stets an-
gegeben mit cujus (quorum) fructus . . . marcharum argenti puri . . .
annuatim . . . dessen (deren) Ertrag jährlich . . . Mark reinen Silbers.
Die Hälfte dieser angegebenen Summe hatte der Pfründebesitzer
an die apostolische Kammer Einmal zu zahlen. Über den Wert
der Pfründeerträgnisse wurde in der apostolischen Kammer Buch
geführt. Dies bezeugen die Hinweise auf den liber decimae, auf
das Zehntenbuch, die gewöhnlich mit den Worten geschehen : ad
quos (florenos . . . taxata est (reperitur), zu welcher Summe die
betreffende Kirche taxiert ist (befunden wird). Zweifelte man
an der Richtigkeit der Wertangabe, wie sie entweder im
Taxeubuch enthalten war oder von dem Pfründebewerber an-
gegeben wurde, so rausste letzterer nicht selten durch Eidschwur
sich verpflichten, die Kammer über den wirklichen Wert der
Erträgnisse seines Benefiziums zu benachrichtigen (proraisit
certificare cameram de vero valore).
Diese stets enthaltenen Wertangaben der Pfründen haben,
wie leicht ersichtlich, eine nicht geringe historische Bedeutung.
Mit ihrer Hilfe können wir durch Münzvergleichungen unschwer
das Jahreseinkommen des betreffenden Pfründeinhabers in da-
maliger Zeit berechnen.
Jeder Annatenband zerfällt in zwei Teile. Der erstere,
grössere Teil, enthält die Einträge über zu zahlende Annaten,
Digitized by VjOOQLC
xm
die auf Bürgschaft hin gestundet wurden, also Schuldver-
schreibungen; der zweite Teil die wegen Todesfall oder aus
anderen Gründen nicht gezahlten Annaken oder die dem Nach-
folger in der betreffenden Pfründe darüber ausgestellte Be-
scheinigung. Die Quittungen über wirklich gezahlte Annaten
stehen in den Quittungsbüchern, von (Jenen unten die Rede
sein wird. Sehr häufig sind auch am Rande oder unter der
betreffenden Annatenobligation Zahlungsvermerke zu finden.
Die in den Annatenregistern gebrauchte Formel bleibt,
abgesehen von einigen kleineren notwendigen Verschieden-
heiten, folgende:
(Num. 1 25.) Datum der Registrierung. „Johannes Gerter,
alias dictus Hoctorfer (Pfründeempfilnger oder für ihn ein
stellvertretender Bürge: procurator oder nomine procuratoris
oder auch einfach nomine, im Namen) oblig (avit) se pro annata
perpetuae vicariae ad altare s. Martini, situm in cripta ecclesiae
s. Widouis, Spirensis, cujus fructus 5 march(arum) arg(enti),
valorem non excedunt, vacant(is) per resignationem Petri de
Wyssenloch. Coll(ata) Romae apud S. Pet(rum) Nonis Martii
anno 4°."
„Johannes Geiler, sonst genannt Hochdorfer, verpflichtete
sich zur Annatenzahlung der Ewigvikarie am Altare des
heiligen Martin, gelegen in der Krypta der Kirche das
heiligen Guido zu Speyer, deren jährlichen Ertrag 5 Mark
Silber beträgt, erledigt durch Verzichtleistung (sonst auch
per obitum, durch Tod, permutationis causa, durch Pfründe-
tausch 1 ) u. s. w.) des Peter von Wifsloch. Verliehen, Rom,
bei St Peter, Datum."
Die Formel der Einträge des zweiten Teiles lautet:
(Num. 135.) „Una bulla (unum par bullarum) pro Ulrico Sutoris
*) Auch si per modum „si neutri" wenn bei schwebenden Prozessen
über eine Pfründe, ein Dritter oder einer der Streitenden auf sein Bitt-
gesuch hin, Provision auf die strittige Pfründe erhielt für den Fall, dafs
keinem der Prozessierenden ein Recht auf die Pfründe zustehe (si neutri
jiw competeret).
Digitized by VjOOQLC
XIV
de Rastet super perpetua vicaria parrochialis ecclesiae in
Obernwilre, Spirensis diocesis, cujus fructus 4 march. argenti,
fnit restituta sine obligatione."
„Eine Bulle (ein Paar Bullen) für U. S. von R. über die
Ewigvikarie der Pfarrkirche in Obernweiler, Diözese Speyer,
wurde übergeben ohne Obligation."
2. Die Libri quittantiarum, Quittungsbücher, ent-
halten die Zahlungsbescheinigungen wirklich entrichteter An-
naten, mauchmal auch, wie Nummer 128 bezeugt, einfach
Nachlassungen übernommener Annatenschulden.
Ausgefertigt wurden die Quittungen in vollständiger Ur-
kundenform, z. B. Num. 206. *)
„Universis praesentes litteras inspecturis N. N. camerarius
. . . salutem in Domino. Ad universitatis vestrae notitiam
deducimus per praesentes, quod Reverendus in Christo pater,
Reinhardus, dei gratia episcopus Spirensis, pro parte sui com-
munis servitii . . . solvit 60 florenos auri ... et 50 pro mi-
nutis ... In quorum testimonium, Unterschriften des Collatio-
nators und des Thesaurars.
„Wir bringen durch Gegenwärtiges zur Kenntnis, dafs
. . . Reinhard . . . Bischof von Speier als Teil seines gewöhnlichen
Servitiums 60 Goldgulden und für die kleinen Servitien 50 Gold-
gulden zahlte."
Zitiert werden die Quittungen : Quiet. und Namen des betr.
Papstes.
3. Die libri resignationum et consensuum, ent-
halten die Rechnungen über Verzichtleistungen auf Pfründen
und Ämter und wo nötig, die Zustimmung der Prokuratoren
und anderer Personen, die bei der Sache interessiert waren.
Ein solcher Konsens war stets erforderlich bei Errichtung,
Veränderung oder Aufhebung von Kirchen und Kirchenämtern,
bei Veräufserung von Vermögensbestandteilen u. ä. Diese Serie
hat uns besonders reiche Ausbeute geliefert für die Zeit un-
mittelbar vor Beginn und während der ersten Jahre der Refor-
*) Ausführlich stehen alle hier erwähnten Formeln bei Meister 1. c
Digitized by VjOOQLC
XV
mation. Zitiert: lib. resigu. und Jahreszahl, wie sie die Bande
als Rückenaufschrift tragen.
Die Formel ist folgende: Datum. N. N. procurator etc.
ad infrascripta specialiter constitutus a domino A. sponte prout
de procurationis mandato constat cuiusdam B. publici notarii
subscripti, et publicati sub vigore dicti mandati consensit resig-
nationi per eum factae in manibus papae de beneficio quod
obtinebat, de quo providetur domino C. M. Cf. auch Nr. 825
der Auszüge.
4. Von den libri compositionum sind nur fünf Bände
vorhanden, welche sich auf die Zeit von 1413 bis 1507 mit
grofseu Unterbrechungen erstrecken. Die Kompositionen selbst
sind Bescheinigungen über Vergleiche oder Übereinkommen,
welche zwischen der apostolischen Kammer und einem Pfründe-
besitzer behufs Zahlung einer bestimmten Abfindungssumme
geschlossen wurden. Wenn z. B. jemand ein kirchliches Bene-
fizium auf unrechtmäfsige Weise erlangt hatte oder bei Ver-
leihung desselben ein Fehler vorgekommen war, so mufste er
über die unrechtmäfsig genossenen Erträgnisse seines Benefi-
ziums, de fructibus male (indebite) perceptis, ein Abkommen
mit der apostolischen Kammer treffen, eine Komposition machen.
Die beobachtete Fonnel ist keine feste, jedoch in der
Regel folgende:
N. N. habtüt unam bullam sigillatam . . . super ecclesia . . .
et promisit ipse infra (sex) menses proxime futuros annatam
solvere, aut praedictam bullam restituere.
N. N. empfing eine gesiegelte Bulle über die Kirche . . .
und versprach, innerhalb der nächsten (6) Monate die Annate
zu zahlen oder die vorgenannte Bulle zurückzuerstatten.
5. Die libri obligationum particularium, zitiert
lib. particul., waren ebenfalls zur Registrierung von Annaten-
schuldeu bestimmt. Sie wurden als eigene Serie neben den
Aunatenregistern gefühlt und enthalten die Einträge über
aufserordentliche Fälle, wie bei Vereinigung von mehreren
Kirchen, Einverleibung von Beuefizien in Klöster, Gründung
Digitized by VjOOQLC
XVI
von Orden" und Gesellschaften, Ablässen u. dergl. Vier von
diesen Blinden befinden sieh im Staatsarchive, die übrigen so-
weit sie erhalten sind, im päpstlichen Geheimarchive. Eine
Formel aus ihnen zu geben ist bei dem ganz individuellen
Charakter der Einträge nicht gut möglich. Der Inhalt erhellt
übrigens zur Genüge aus dem schon Bemerkten.
Bezüglich der Datierung sei schliefslich noch bemerkt,
dafs am Rande links stets die Jahreszahl und das Datum der
Registrierung, dagegen am Schlüsse des Textes, wo immer es
möglich war, der Tag der Verleihung der betr. Pfründe, also
das wichtigere geschichtliche Datum gegeben worden ist.
Rom, am Feste der beiden Apostelfürsteu, 29. Juni 1893.
Dr. M. Glaser.
Digitized by VjOOQLC
1317, &pt. 12: Guilielmus, abbas monasterii Viceburgensis pro-
misit pro suo communi servicio 750 florenos auri
et 5 servitia familiaria et alios 750 fl. et 5 servitia
recognovit pro praedecessore suo immediato, qui morte
preventus dictum suum servitium non persolvit, persol vere
infra 5 annos incipientes a festo proximo exaltacionis
S. crucis, mensis Beptembris, videlicet pro primo anno
300 fl. in secundo 300 ... et quinto annis tantundem :
servitia familiaria supra dicta infra 4 menses. Lib.
obligationum V f. 11.
Solvit primo anno 300 flor. 1.
1318, Dez. 15: Recepimus a subcollectoribus civitatis et diocesis
Spirensis pro primis fructibus beneficiorum vacantrom
40 floren. auri. 2.
1318, Sfcpk 14 : Guilielmus, abb. mon. Visseburgen. Spirenensis
(sie) dioc. solvit pro parte sui com. servitii collegio
(Cardinalinm) 27 dominorum 150 flor. per manus
Magistri J oh annis, dicti Giger, clerici familiaris sui.
Lib. Solutionum 1314, f. 40.
1319, Sept. 10: Idem solvit 150 floren. per manus
ejusdem. Ibid. f. 59. 3.
1319, Hupt. 11 : Facta fuit quietatio Guil . . . de 150 flor. auri pro
parte sui com. servitii soluti per manus Johis Giger...
procuratoris sui. Lib. obl. V f. 93. Avinione. 4.
1320, Mai. 13: Dominica tertia post festum pasche intravi (Petrus
Du r an ti , collector) civitatem Spirensem et in ipsa reeepi
a subcollectore Spirensi de fructibus beneficiorum
ecclesiasticorum ... 77 floren. auri. Colleetoria Ale-
maniae 111. f. 46. 5.
1
Digitized by VjOOQLC
r^ST-'t;»- T" '-•" ~~*7, l % f .^**'* r ' *"* ' J-^r -^^rtjjE^i
1320, Sept 6: Guilelm. abb. mon. Wyssemburg pro complemento
sui com. servitii 150 flor. per manus Johis Giger.
rectoris ecclesiae de Hagenbuch. Obl. 1820.
Idem per manus ejuBdem pro parte com. servitii
domini Barth olomei r praedecessoris sui collegio 24
cardinalium solvit 75 fl. (obligatione facta 1 9. Feb. 1819).
1321, Aug. 22 : Idem eadem ratione 150 flor. per manus
Johis Giger. 6.
1322, Juli 20: Johannes, abbas Viceburgensis recognovit partem
solvendam servitii sui praedecessoris non soluti et 10
servitia familiarium, quod erit 300 flor. pro servitio.
147 flor. 10 solidi pro servitio familiarium, quae pro-
misit solvere in festo purifieationis b. M. v. et promisit
pro suo com. servitio 750 flor. et 5 servitia fam.
medietatem in festo b. Martini extunc sequente et
aliam med. in festo assumptionis b. M. v. extunc
secuturo. (25 Cardinales.) Obl. VI. f. 31. 7.
1323, F«br. 1: Idem solvit pro complemento servitii domini Bartholomei
praedecessoris sui 1 50 fl. et pro totali servitio fam.
15 fl. 10 sol. 10 denar. per manus J. Giger.
Idem eadem die per eundem pro totali servitio fam.
praedecessoris sui Guilelmi 13 fl. 15 sol. 5 den. Lib.
sohlt. III, 100. 8.
1323, Nov. S: Idem solvit 1H7V*2 flor. pro servitio com. et pro
familiaribus 30 fl. per manus Boemundi de Saraponte.
canonici Treveren. et mag. Johannis Angeli de
Interampno procuratoris sui. (L. solut. IX, 4.) 9.
1324, Aug. 8: Idem solvit pro complemento sui com. servitii 187 7*2
flor. et pro complemento 4 servitiorum fam. 30 flor.
per manus Johis de I. (ibid. f. 16.) 10.
1327, Dal.? . . . ( recepta(e) per PetrumGuigonis de Castro )degratuito
subsidio diocesis Meten. ... ab archipresbytero de
Hornbac 10 librae.
Ab ecclesia collegiata de H umhöre (Hornbac) 100
libr. 11.
1328, Juni 21: Bertoldus, 1 ) electus Spirensis, promisit per pro-
cura torem suum pro suo com. servitio 000 flor. auri
1 ) Berthold, Graf-v. ßiichcck, Bischof zu Speier 1328.
Digitized by VjOOQLC
FvJVjJJ 1'Ä^W.V^W^ .^'.?r y » ^ 1 1 k v ;»«» ; ^ >»n^a
*
et 5 servitia simul solvere, medietatem hinc ad pro-
ximuni festum puriücationis b. M. v. et aliam in festo
assumpt. ex tunc secuturo (24 Cardinale«). Obl. VI
f. 71. 12.
1329, Jaii7: Valramus, 2 ) elect. Spirensis recognovit 600 fl.
auri et 5 servitia fam. promissa per immediatum
praedeces8orum suum et debita per dominum Johannem
de Valdestein, canonicum Sarburgen, procuratorem
suum ad hoc specialiter constitutum et per eundem
solvere promisit medietatem hinc ad festum proxim.
puriücat. b. M. v. et aliam in festo assumptionis
(23 Cardinales). Obl. VI f. 34. 13.
1330, JUv. 2S: Facta fuit quietatio Walraino, electo Spiren. de
150 fl. pro parte com. servitii praedecessoris sui per
ipsum recognitum et de 25 fl. pro 4 servitiis per
manus Wilhelmi, canon. S. Pauli, Wormacien. (Solut.
XIII, f. 30.) 14.
1334, Mari. 50: Quietantio eidem pro complemento sui immediati praede-
cessoris com. servitii de 150 flor. et de 25 flor. pro 4
servit. per manus Frederici de Colonia notarii (ibid.
f. 30). 15.
1338, April 3: (Avinione in palacio apostolico) frater Eberhardus.
abb. mon. Viceburgensis, ord. S. Bened. promisit
pro suo com. servitio 750 flor. et 5 servitia consueta,
medietatem in proximo festo nativitatis Domini et aliam
in festo ascensionis (Iß cardinales). Lib. obl. VI, 1*>2.)
16.
1344, Juli 20: Facta est gratia Mag. Rorico de Montestellarum
Treverensis dioc. de canonicatu sub expectatione
praebende in ecclesia Spirensi. (Coli. AI. 64,91.)
17.
1345, Oct. 31: Ludovicus. decanus et Theobaldus, scolasticus eccl.
Metensis retulerunt etc. camerariis per publicum in-
strumentum publicatum manibus et signis Gundefrieti
Verbnen de Gozzia auctoritate imperiali et Symonis
Petri de Vendehinep eadem auctoritate imp. notariorum
publicorum die 10. April, praeteriti a domino Waltero
2 ) Walram, <*raf v. Veldenz. Hischof zu Speior 1328-133«!.
1*
Digitized by VjOOQLC
i ■ ■ ^ i ^ i , ■-vfz.r*;',T'r* ■' f.* c^:;.-f>,>v, ^i^JT^ K -W* " ,7 -7 ": '/ ""—-•■ p 'T^V»" * #^* rr 'J^^'. 1 ? 1 ^*^; /^
de Saraponte, abb. monasterii Hornbacensis, ord.
8. B. solvere camerae 100 florenos de Florentia et
13 sol. et 4 den. hallen, cum 5 servitiis eonsuetis
infra 8 menses a dicta 10. April, in posterum. (Obl.
10, 110.) 18.
1350, Juni 25 : Gerardus, episcopus Spirensis per Mag. Anscl-
mum de Hergisheim. procuratorem suum, promisit
000 floren. pro suo com. servitio et 5 servitia solita.
medietatem in feste nativitatis et aliam med. in festo
resurrectionis. (Obl. 1349/r6, f. 50.) 19.
1351, Marl. S: Idem per manus Erphonis de Weingarten solvit pro
parte sui com. servitii 150 flor. necnon pro parte 4
servitiorum 37 flor. 10 sol. monetae Avinionensis : et
fuit absolutus. (Lib. sohlt, 1349/52, f. 157.) 20.
1353, April 4 : Frater Johannes, abb. mon. 8. Pirminii, Horn-
bacensis. Metens. dioc. promisit pro suo com. servitio
per Jacobum de (leminoponte (Zweibrücken) canonicum
eccl. 8. Fabiani Hornbacen. procuratorem suum 100
floren. anri et 5 servitia com. solvend. totum into-
graliter in feste resurrectionis extnnc secntnro. (25
Cardinales) Lib. obl. 1345/00. f. 140. 21.
1356, Juli II: Canonicatus et praebenda ecclesiae 8pir. fuernnt collati
Francisco Kyse : eadem die fuit provisum de paroch.
eccl. in Baden, 8pir. dioc. Wolder de Frau ken-
tert, qui composuit ad 50 floren. infra festum omnium
Sanctor. anno 1358. (Coli. AI. 9.) 22.
1356, Juli II: Praebenda ecclesiae 8pir. fuit collata Francisco Kyse.
(Coli. AI. 4,28.) 23.
1356, Äug. 19: Ecclesia paroch. in 8tetvelt, 8pir. dioc, fuit eollata
Petro Petri 8iczonis presbytero de Landavia: com-
posuit ad 50 floren. quos solvit tempore debito (ibid.)
24.
1356, Dm. 2-1: In omne jus, quod habebat Eberhardus de Eppenstein
in eanonicatu et praebenda ecclesiae Spir. fuit
surrogatus Wilhelmus natus Henri ei de Hishenberg.
dotnini de Hudingen (Bildungen): pro quo composuit
Gerardus, praepositus 8. Pauli, Wormac. 75 floren.
infra nativitat. Dni. anno 00. (Coli. AI. 9. 128.) 25.
Digitized by VjOOQLC
jg T f w ly.T T v yu r ^xsu^ m
1357, ItoL? Auf einem eingehefteten Pergamentblatt: „Nomina
Colleetorum Apostolicorum"; darunter: „Johannes,
Wormaciensis, Lampertus, Spirensis, Episcopi, eollec-
tores in provincia Maguntin. et ceteris aliis partibus
Alamanie. (Coli. 114. Hispanie!) 1 ) 26.
1357, Jan. 30: De plebania seu parochial. ecclesia in Rossewag,
Spir. dioc. fuit provisum causa permutacionis Johanni
de Vtzingen, presbytero ; eomposuit pro annali ad
12 Hören, solvendos infra festnm paclie (!) anno 60.
et solvit H fl. (Coli. AI. 4,28.) 27.
1357, Jan. 30: De paroch. ecclesia in Baden, Spir. d. fuit pro vis.
Johanni Wolder de Frankenford ; eomposuit ad 50 fl.
infra fest, omnium »Sanetorum anno 58. (Coli. AI. 4,28.)
28.
1357, Jan. 30: De paroch. eccl. in K o den f eise, Spir. d. fuit provis.
Meinegoto, nato Meinegoti Grernsbahe ; eomposuit ad
40 11., quos solvit. 29.
1357, Jan. 30 : De vicaria seu praebenda S. Trinitatis, Spir. fuit
provis. causa permutationis Johanni dicto Bliker: eom-
posuit ad 12 Hören, de annali solvendos infra fest.
Johis Bapt. anno 58 ; terminus fuit sibi prorogatus
usque ad fest, pache 60. et solvit 6 flor. 30.
1357, Mai ?0: Actum in domo domini Eblonis de Mederio, clerici Ca-
merae apost., quo die dictus E. quandam supplicationem
hujusmodi tenoris (attulit) : Supplicat. . . Camerarius
de Viedemont, quod dilecto suo Johanni, nato Theo-
derici dicto Zolner de Lyningen. militi, de ecclesia
paroch. in Clekelberg, Argen tin. dioc. quam Mathias
de Lyguan una cum paroch. ecclesiis in Gertwilre et
in Sultz, Argentin. et Basilien. dioc. diu in simul . . .
detinuit, prout detinet oecupata, providere . . . non
obstante, quod idem Johannes in Spirensi et Wor-
rnaciensi ac Wiczenburgensi, Spir. d. ecclesiis cano-
nicatus et praebendas obtinet et aliis non ubstantibus.
(Coli. AI. 8.) 31.
V) Das Jahr 1:557 ist für di^s«» Noriz iirijr ; denn Johann 1. war
Bischof von Worms vom 20. Aul*. 13(55 bis lfi. Juni 1371 und Lamberr war
Bischof von Speier vom 7. .Sept. 1371 bis 28. April 1373. Ct. (Jams, Serie«
episcop. S. 323 u. 316.
Digitized by VjOOQLC
^cp^^arr^ww^ 1 *^
6
1357, April 18: De canonicatu, prabend. et scolasteria ecclesiae
Spir. fuit provisum Gotfrido de Northof, qui obligavit
se ad 150 floren. infra fest. b. Michaelis anno 59.
Cui fuit terminus causa litigii et propter alias causas
diversis vicibus prorogatus usque ad festum b. Mich,
anno 63. et fuit absolutus. (Coli. AI. 9.) 32.
1357, Mai 20: Conrado, decano eccl. 8. Guidonis, Spir. fuit provis. ;
promisit solvere infra mensem Junii . . . sub obli-
gatione omnium suorum bonorum. (Coli. AI. 8.) 33.
1357, Hai 20: Meingotus, natus Meingoti de Gernsbach, rector paroch.
ecclesiae in Rotenfels, Spir. d. dixit per jur amen tum
su um, dictam suam ecclesiam non esse ad decimam
taxatam ; dixit quod valeret fructus unius anni 80
floren. auri de Florencia: promisit 40 flor. sub obli-
gacione. (Coli. AI. 8.) 34.
1357, Ml 3: Henricus de Durlach, canonicus S. Trinitatis, Spir.
procurator destinatus per Johannem, dictum Bliker,
presbiterum, vicarium, seu praebendarium ecclesiae
S. Trinitat. de qua causa permutacionis fuit eidem
provisum per dominum nostrum papam Jnnoc. VI.
ac eadem per Johannem Utzingen, presb. rectorem
paroch. eccl. de Rossewag, Spir. d. dixit, quod
beneficia praedicta sunt ad decimam taxata, videl.
quodlibet valet secundum taxam decime antique 12
floren. de Florencia et firmavit dictus procurator pro
quolibet dictorum beneficiorum cum Camera apost. pro
annali debito eidem pro quolibet ipsorum ad 12 floren,
quos nominibus quibus supra promisit solvere infra
fest, proximum b. Johis B. sub obligacione ... et
juramento. (Coli. AI. 8.) 35.
1357, Sept. 1: Johannes Zolner de Lyningen, rect. par. eccl. in
Kleckerlberg, Argentin. d. promisit reddere et
restituere supplicacionem signatam per papam de dieta
ecclesia infra istum mensem Septembris. (ibid.) 36.
1357, Üat.? In omne jus, quod habebat Conradus, dictus Beime, in
paroch. eccl. S. Johis Wyssemburg. Spir. d. vica-
riam vulgariter nuneupatam, fuit surrogatus Johannes
dictus Spengler de Wyssemb. ; Johannes dictus Zaler,
Digitized by VjOOQk
r ~$^&Fn*ty*4i*-t~h V **$\ -
1358, Mr. 12:
1358, April 2:
cantor Treverensis, pro ipso composuit ad 50 floren.
infra fest, purificacionis anno 60. (Coli. AI. 9,128.)
37,
1358, Jan. 2: Quoddam beneficium sacerdotale in occl. Wormac.
fuit collatum Johanni, dicto Swinger, Spironsi, non
obstante gracia exspectacionis per sedem apost. sibi
facta in forma pauperum 4. non. Jan. anno 6°. (Coli.
AI. 4,86.) 38.
Canonicatus et praebenda 8. Trinitatis, Spirens.
fnerunt confirmati Henrico de Durlach. (Coli. AI. 4,28.)
39.
De paroch. eccl. in Osteringen, Spir. d., fuit provisum
Reinboto (Reinboldo) medico Imperatoris ; composuit ad
75 floren. vel medietatem fruetuum dicte eccl. (1. Juni
fuit eidem confirmata. ) (Coli. AI. 9,129.) 40.
1358, April 2: De canonicatu et praeb. ecclesiae Spiren.. vacant.
per obitum Gotefridi de Randeke: fuit pro vis. Theo-
derico Bauri de Boppardia, Cantori eccl. Maguntin. :
composuit ad 60 floren. infra fest Fache 59. (Ibid.)
41.
1358, Juni I: Beneficium, nuncupat.. praebenda sacerdotalis in eccl.
Spiren. quam obtinet Henricus de Rodemburg, fuit
eidem confirmatum. Praebenda eccl. S. Widonis,
Spiren. quam tenet Fridericus de Sickingen, causa
permutacionis, fuit sibi collata. (Coli. AI. 4,28.) 42.
1358, Juni 2.) : De paroch. eccl. in Hoerheim, Spir. d. fuit provis.
Wilhelme de Osterstat, vel cum eo dispensatum, quod
<;am possit licite retinere et obtulit se componere de
fructibus indebite perceptis. (Coli. AI. 9.129.) 43.
1358, Srpi. I: De paroch. eccl. in Ebern bürg (Maguntin. dioc.) fuit
provisum causa permutacionis Johanni Symonis de
Crucenaco. (Coli. AI. 9,4.) 44.
1358, %l. I: Eadem die sub obligatione quadam Maguntin. testis :
Wiridus Haselek, Spirensis. (ibid.) 45.
1359, Hai 15: De praepositura eccl. Spiren. vacante per incom-
passibilitatem beneficiorum obtentorum dudum per Con-
radum de Kirkel, et de canonicatu et praebenda, quam
obtinet Theodericus elect. Wormaciensis, super qua
Digitized by VjOOQIC
-•'— v^ *
8
litigat in palacio apostolico, fuii pro vis. t Reymboldo,
nato Symonis dicti Bayer de Boppardia, pro quo com-
posuit Jacobus de Heygere, praepositus S. Bartholomaoi,
Frankenfordens. ad medietatem fructuum unius anni
solvend. pro praepositura infra festum assumptionis
anno 60., pro canonicatu et prebenda infra fest, nativit.
Dom. 61. Fuit sibi prorogatus terminus propter litem
pendentem usque ad {est. b. Johis B. anno 62. (Ibid.)
46.
1359, Nov. 18: Perpetua vicaria beate Marie fundata in eccl. 8. Vi-
donis, Spiren. fuit collata Johanni de Landove. (Coli.
AI. 4,28.) 47.
1359, Nov. 18: Canonicat. et praeb. eccl. S. Stephani, oppidi
Vizzenburg. Spiren. dioc. fuerunt collati Anshelmo,
scolastico eccl. S. Germani extra muros civitatis
Spirensis (ibid.). Confirmati sub 19. Dec. Idem A.
obtinet capellam S. Christophori, civitatis Spirens. 48.
1360, Jan. 18: Sub obligacione quadam Coloniensi praesens testis:
Rudolphus Weyhingen, clericus Spirens. dioc. (Coli.
AI. 5,108.) 49.
1360, Marl. 12: De praepositura ecclesiae Spirensis fuit provisum
Rudolphe, nato illustris Ottonis, Baronis de Ochsen-
stein, militis, pro quo obligavit se Johannes de Hen-
heim, vicarius in Rusahat, presb. ad. 250 Hören, auri
vel magis Valencia, si plus valeat, solvend. infra fest,
b. Mariae Magdalenae anni 61. Fuit prorogatus ter-
minus usque ad fest, b. Johis B. anni 62. (Coli. AI.
9,130.) 50.
1360, April 21): Scolasteria eccl. Spiren. fuit conh'rmata, seu de
novo provis. de eadem Gerardo de Talheym. (ibid.)
51.
1360, April 29: Canonicat. et praeb. eccl. Spiren. confirmati Conrado
Monachi, seu de novo provisum. (Ibid.) 52.
1360, Mai 10: Canonicatus et praeb. eccl. Spir. fuerunt confirmati
Diethelmo de Hof, clerico, seu sibi de novo provisum
de eisdem; cui fuit diversis vicibus terminus proro-
gatus usque ad fest. b. Johis B. anni 64. (Ibid.) Obli-
gavit se ad 60 floren. 53.
Digitized by VjOOQLC
9
1360, Jnii 27: Praepositura eccl. S. Vordonis (sie!) Spiren., quae
dignitas electiva et curata oxistit, fuit contirmata
Henrico de Erenberg, sou sibi de novo provisum de
eadem, pro quo obligavit so Franciscus Risse ad
solvend. medios fruetus. 1. Dec. 61 solvit 50 floren.
(ibid.) 54.
1361, April 28: De paroch. eccl. in Wachinheim, villa Spiren. dioc,
fuit provisum Echardo Oldendorf, clerico, obligavit se
die 5. Dec. ad solvend. medios fruetus pro annata
a fest, nativitatis domini proximo ad annum. 18. Oct.
64 fuit sibi prorogatus terminus causa litis ad fest,
pache et fuit absolutus. 1. Apr. 66 fuit ab obligacione,
liberatu/*, quod dietam ecclesiamresignavit. (Coli. AI. 6, 1 7.)
55.
1361, Juli I: De paroeb. eccl. in Dydensheim, Spir. dioc, fuit
provisum causa permutacionis Jobanni Fugeri. (Coli.
AI. 9,129.) 56.
1361, Juni I: De canonicatu et praeb. eccl. Spiren. fuit provisum
Oonrado de Gynseheim, qui se obligavit ad solvend.
med. flucti infra annum. Coli. 28. Mai. (Coli. AI. 9,129.)
57.
1361, Juni 5: De parocbiali eccl. in Dydensbeim, Spiren. dioc,
fuit causa permutacionis provisum Heyloni dicto
Gremre, qui se obligavit ad solvend. medios fruetus
infra annum, quando certa summa non reperiretur.
(Coli. AI. 6,3.) An demselben Tage erhielt er ein Canonikat
mit Präbende in S. Andreas in Worms. 58.
1361, Juni 5: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trinitat. Spiren.
fuit provisum Conrado, dicto Centgreue, qui se obligavit
15. Juni ad solvend. med. fruet. a festo b. Michaelis
ad annum.
30. Nov. 63. solvit 15 floren. (Coli. AI. 9,136.) 59.
1361, S«pL 25: Canonicatus et praeb. eccl. Spiren. fuerunt confir-
mati eidem Conrado. 60.
1361, Dw. 1: Nicolaus Isach canon. S. Widonis Spiren. solvit pro
domino Henrico de Erenberg, praeposito S. Widonis
pro medietate fruetuum primi anni dietae praepositurae
50 floren. de Florentia. (Coli. AI. 6,169.) 6L
Digitized by VjOOQLC
10
1361, Ita. 1: Eodem die: Dominus Fr. Nicolaus 1 ), abbas monasterii
Sti. Pirminii Hornbacensis, ord. 8. Bened. dioc.
Metens. promisit pro suo com. servitio 166 floren.
et quinque servitia consueta (20 Cardinales) (üb.
Oblig. 1861 75.) 62.
1361, Ital.? . . . Johannes de Heye, primicerius eccl. Metensis
(exactor subsidii bicnnalis civitatis et diocesis Metensis)
recepit . . . summas infra scriptas . . . :
Capitulura de Hornbacho 3 floren: abbas de H.
10 floren.
Abbatissa de Wergauilla 10 floren.
In archipresbyteratu Hornbacensi:
De Walsburen 1 fl. Scorppach 1 $. Erneswilre 1 Va fl.
Beden 2 fl. Birmesensem 1 fl. Buchenbach 2 fl. Cont-
wich 6 gross. Mennenbach 6 gross. Medelsheim 6 gross.
Nemmeswilre 8 gross. Bedenburen 6 gross. Rosebach
6 gross. Russewilre 8 gross. Wackewilre 6 gross.
Vehesheim 8 gross. Kirchheim 6 gross. Lutzwilre
8 gross. Kirpsch 6 gross. Walmunster 6 gross. Alt-
heim 6 gross. Rotalben 6 gross.
In archipresbyteratu de Wergauilla:
Dampneheim l 1 /« fl. Bispingeren 1 fl. Wergauilla 1 fl.
Entingen 1 fl. Doze 2 fl. Esseioncourt l l /*> fl. <»uebe-
dingen 8 gross. Rorebach 6 gross. Anseldinguen
6 gross. Lindes 8 gross. Malringen 6 gross. Beders-
dorf 8 gross. Anwilre 4 gross. Falloncourt 5 gross.
Teclembnch 5 gross. Summa 12 fl. 8 gross. (Coli.
AI. 9 fol. 72 85.) 63.
1362, Jai. 6: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trini.tatis Spiren.
fuit provisum Johanni Johannis Geicheli de Wisseni-
bürg, pro quo obligavit se 23. Jan. ut privata persona
Nicolaus Ysach, canon. eccl. S. Bidonis (!) ad sol-
vendum med. fruct. a prima die quadragesimali proxima
ad unum annum. (Coli. AI. 9,31.)
7. Oct. 64 fuit sibi prorogatio terminus usque ad
festum pasche et fuit absolutus (Nicolaus). 64.
*) Reraling, Abteien u. Kloster 1,75 keimt diesen Abt Nikolaus nicht.
Digitized by VjOOQLC
11
1362, Juii 2: Unter einer Strassburger Obligation (Frederici de
Pfaffenhouen, rectoris paroch. eccl. in Rothenkirchen
extra muros Argentin.) steht:
anno 64 ° die 15. Febr. dominus episcopus Spirensis 1 )
dixit, medietatem fructuum beneficii praedicti rece-
pisse . . . (Coli. AI. 6,47.) 65.
1362, Juni 9: De parochiali eccl. in Walsheim, Spiren. dioc. fuit,
mandatum provideri per dominum Urbanum papam V.
Theoderico, nato quondam Johannis, dicti Mor, presbytero
Motens, dioc. qui se obligavit ad solvend. med. fruct.
et certificandum Cameram de vero valore infra festum
nativitatis Domini anni 64. (Coli. AI. 9,31.) 66.
1362, Juli 15: De perpetuo beneficio sine cura in eccl. Spiren.
fuit provisum Theodoro, dicto Vink, clerico, (ibid.)
17. Aug. fuit provisum Theoderico dicto V. de perpetuo
beneficio . . . consueto aliis, quam canonicis ipsius eccle-
siae assignari, quod quondam Cuno de Lachen, clericus,
in eadera ecclesia, dum viveret, perpetuus vicarius,
obtinebat : composuit ad solvendam mediet. fruct. prirae
annate infra fest, assumptionis b. M. V. proximum et
certificare Cameram de vero valore per literas collectoris
vel ordinarii infra dictum festum : supposuit et submisit
snb sententiis et penis consuetis. (Coli. AI. 6,54.) 67.
1362, Sm. S: De altari 8. Petri in Cripta, sito in eccl. Spiren.
fuit provisum Johanni de Luthenbach, pro quo obli-
gavit se (8. Mai 1363) magister Nicolaus de Cornu
ad solv. med. fruct. infra festum paschae proximum.
(Testis: Conrad. Haldelwerg, pbr. Wormac.) (Coli.
AI. 9,31.) Anno 64° Mart. 5. certihcavit, quod fructus
ad cameram provenientes se extendebant ad summam
22 floren. per literas domini Johis de Csarwerde, collec-
toris in dioc. Spiren. et stalim solvit 12 flor. ; de aliis 10
fuit sibi terminus prorogatus ad fest. Johis Bapt. pro-
ximum. (Coli. AI. 6,68.) 68.
1363, JUi \o: De perpetuo beneficio in eccl. Spiren. fuit provisum
Johanni de Castelleto, pro quo obligavit se Johannes
l ) Bischof Lambert v. Speier war päpstlicher Collektor.
Digitized by VjOOQLC
12
Swigeri ad solvend. med. fruct. infra fest, ascensionis
domini pruxim. (Coli. AI. 9,31.) 69.
1363, tov. 8: De perpeiuo beneficio in eccl. Spiren. fuit provisum
(7 kl. Mai) causa permutationis Jacobe Heukim dicto
Zuderhuben, clerico, pro quo obligavit so Johannes
de Mintzenberg ad solv. med. fruct. infra fest, omnium
Sanctorum prox. (Coli. AI. 6,34.) 70.
1364, Febr. 10: Hugo, abbas mon. S. Pirm. Hornbacen. pro com-
plemento sui servitii solvi fecit 41 fl. 12 sol. monete
Avinion. et pro complemento 4 servitiorum 8 fl. 6 sol.
9 den. per manus Walteri de Mengen, presb. Argentin.
(Lib. Sol. 1361/64 Fol. 152.) 71
1364, Febr. 23 : Dominus Lambertus, episcopus Spirensis, pro-
misit pro suo communi servitio camerae apostolicac
et Collegio ( Cardinal i um) 600 floren. et 5 servitia
consueta, solvendo mediet. in festo S. Martini, pro-
xime venturo et aliam mediet. in festo omnium »Stör,
extunc proximo secuturo (16 Cardinal.) (Lib. obl.
1361-1375, Pol. 71.) 72.
1364, SUrl. 5: Johannes de Luthenbach solvit pro parte med. fruct.
altaris S. Petri in Cripta eccl. Spiren. 12 flor. per
manus magistri Nicolay de Cornu. certificationc post-
habita. (Coli. AI. 6,181.) — 22. Juni solvit 10 fl. pro
complemento. (Ibid.) 73.
1364, April 26: Christianus Rummel, cui fuit pro vis. per. . Urbanum
15. kl. dec. anno 2 ° de canonicatu et praeb. ecclesiae
Spiren. obligavit se ad solv. med. fruct. et cortiticare
cameram de vero valore a festo b. Michaelis prox.
in duobus annis. (Coli. AI. 6,103.) 74.
1364, Mai 21: Johannes, dictus Beheymer. presb. Spirens. supplicat . . .
quod ecclesiam parochialem in (Irumbach. Spir. dioc,
ad collationem . . . episcopi Spiren. spectantem virtute
gratiae sibi factae de beneficio cum cura vel sine cura
vacante vel vacaturo, credens eam ex morte (juondam
Ulrici, ut dicitur, de Wirthinberg, vacare acceptavit.
conlirmetur vel sibi de novo provideatur. (Coli. AI. 6, 1 09.)
75.
Digitized by VjOOQLC
l|M««^blMaq f. "■1f > < vqif
13
1364, Juni 24: Perpetua simplex vicaria in eccl. S. Germani, extra
muros Spirens., cujus fructus 10 march. argenti, fuit
confirmata Johanni, dicto Arczat, presb. Spiren. dioc.
(Coli. AI. 7,153.) 76.
1366, Aug. 22: Hermannus Brunweidt, ejus procurator,
obligavit se ad solv. 5 march. arg. pro medietate
fructuum, vel plus, si plus valeat: juravit praesen-
tibus testibus Johanne de Segua, canon. Constantiensi,
et Stephano Audeberti. rectore paroch. eccl. de Otto-
uilla, Constant. dioc. (Coli. AI. 7,153.) 77.
1364, Juni 2ti: Ecclesia paroch. in Hochekein, Spiren. dioc, cujus
fructus 12 march. argenti fuit confirmata Conrado,
dicto Nagel de Esslingen, Constant. dioc.
1366, Juli 23: Obligavit se ad medios fructus et certi-
vicare cameram de vero valore infra annum a festo
assumptionis b. Mariae V.
1368, Jan. 4 : fuit absolutus et sibi prorogatus terminus
ad fest, paschae proxim.
1368, Nov. 28: eodem anno prorogatus terminus ad fest,
nativitatis domini proximum. (Coli. AI. 7,154.) 78.
1364, Juli i: Pro complemento fructuum et emolumentorum canoni-
catus et praeb. eccl. Spiren. solvit Conradus Ludovici.
dictus Centgreue, 6 floren. 12 sol. (Coli. AI. 6,182.)
79.
1364, Juli 10: De parochiali ecclesia in Celle prope Treysam,
Maguntin. dioc, fuit facta confirmatio Johanni Pastoris,
alias dicto (leltze, presb. dictae dioc. (Coli, AI. 6,125.)
80.
1364, Sept. 5: De paroch. ecclesia in Wachenheim, Spirens. dioc.
cujus fructus secundum communem valorem Avinionens.
100 floren. non excedunt, vacante ex eo, quod quon-
dam Johannes de Nassaw dictam ecclesiam ad prae-
posituram Wormatiensens., quae dignitas existit, pluribus
annis post . . . constitutionem ^execrabilis*, dispensa-
tione legitima non obtenta, tenuit, fuit provisum Johanni,
dicto Zanomeister de Ltitra, presb. (Coli. AI. 7,10. 81.
1364, Sftpi. II: Nicolaus, natus quondam Doldonis, dicti dieser, cleri-
cus, cui fuit provisum de perpetuo beneficio altaris
Digitized by VjOOQIC
14
S. Johamris, siti in paroch. eccl. de Bergzabern,
Spiren. dioc. per dominum nostrum papam 10. kl. Sept.
anno 1 ü , composuit et promisit solvere camerae 2
march. arg. cum media pro medietate fructuum primi
anni infra annum a. die festi b. Michaelis proximi.
(Coli. AI. 7,12.) 82.
1364, topt. 19: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trinitatis Spirens.
fuit facta confirmatio Johanni, dicto Jer(i?)che, der.
de Wissemburg, Spirens. dioc. (Coli. AI. 7,16.) 83.
1364, Sopt. 24 : Distinctus vir Johannes de Cervo, canon. Bremen., cui
fuit provisum per dominum nostr. papam 2. Jd. Aug.
anno 2 ° de canonicatu et praeb. ecclesiae Spiren.
si vacent vel cum vacabunt per assecutionem prae-
positurae ecclesiae Bambergens. promisit et obligavit
se ad solv. med. omnium fructuum primae annatae
a die omnium Sanctorum proxime venturum infra
annum. (Coli. AI. 7,18.) 84.
1364, Sept. 27: De paroch. eccl. in Glistwylre Spirens. dioc. cujus
fructus secundum taxam decimae 10 march. argenti,
fuit provisum Voyldrico, nato Voyldrici, dicti Gots-
mann de Saulvelnheym, cler. Maguntin. dioc. (Coli.
AI. 7,20.) 85.
1364, NtT. 10: Facta fuit confirmatio Johanni, quondam Mathiae Cer-
donis, capellano capellae Sti Nicolai Spirensis, de
parochiali ecclesia in Heppenheim, Wormatiens. dioc.
(Coli. AI. 7,36.) 86.
1364, Sw. 10: . . . Confirmatio Conrado, dicto Zudel, cler. Spirens. de
praebenda sacerdotali eccl. Wormatien. (ibid. f. 40.)
87.
1364, hl. 3 : Lamberto, episcopo Spirensi fuit prorogatus
terminus ad solvendum usque ad festum nativitat.
domini proximum. (Lib. Sol. 1364. f. 38.) 88.
1365, Mtli. 27: Johannes de Wissenloch, cler. Wormatien. dioc. pro-
curator et nomine procuratorio Jacobi de Wattenhey m,
cui fuit provisum per Urbanum papam V. 12. kl. Mai
anno 1° de canonicatu et praeb. eccl. S. Wydonis,
Spiren. causa permutationis cum Merkelino Brecheter
et perpetuo beneficio sacerdotali in capella S. Katerine
Digitized by VjOOQLC
15
sita in ambitu eccl. S. Andreae Wormatien. obligavit se
ad solvendam tot am taxam dictorum canonicat. et
praeb .... infra annum. Testis Hermannus Bronardi,
beneficiatus in eccl. S. Trinitat. Spiren. (Coli. AI. 7,64.)
89.
1365, April 23: De paroch. eccl. in Breydenbach, Maguntin. dioc..
cujus fructus 4 march. argen ti, fuit facta confirmatio
Thilemanno , plebano in Breydenbach , dictae dioc.
(Coli. AI. 7,69.) 90.
1365, Mai I?: Theodericus, dictus Last, canon. Spirens. cui fuit facta
confirmatio 15 kl. Nov. anno 2° de canonicatu, et
praeb. ecclesiae Spiren. obligavit se ad solven-
ilum camerae mediet. omnium fructuum primi anni
vacationis ... et certificandum de vero valore infra
annum a festo pentecost. proximo.
1366, Mai 24: fuit sibi terminus prorogatus usque ad
festum S. Martini proximum. (Coli. AI. 7,74.) 91.
1365, Mai 20: Facta fuit confinnatio Petro, nato Petri Zum Junge,
clor. Magunt. de canonicatu et praeb. eccl. Spiren.
cujus fruct. 20 march. arg. (Coli. AI. 7,62.) 92.
1365, Jnnt <!: Facta fuit confirmatio et nova provisio Henrico de
Erenberg, canon. eccl. Spiren. de praepositura
eccl. Spiren. quae dignitas electiva existit : etiam
fuit sibi provisum de canonicatu et praeb. Spiren.
praedictis et debet coraponere de fructibus unius anni
ecclesiarum parochialium in Hochhusen, in Michelnfelt
et in Stetfeit, Spiren. et Wormatien. dioc. indebite
perceptis.
Die 8. Juni 65 obligavit se ad solvendum camerae
600 floren. auri tamquam pro fructibus dictarum ecclesiar.
per ipsum indebite perceptis, quam mediis primis fructib.
praepositurae , canonicatus et praebendae praedict.
camerae debitis ratione confirmationis et collationis
praedict. : 200 floren. in festo pentecost. prox., 200 fl.
anno revoluto et alios 200 anno inde secuturo.
1366, Mai 16: prorogatur terminus de 200 fl. primi
anni usque ad 1. Juli. (Coli. AI. 7,78.) 93.
Digitized by VjOOQLC
16
1365, Jnii 7: Lambertus, episcopus Spiren. pro parte sui
com. servitii 120 floren. necnon pro 4 servitiis minutis
30 flor. per manus Ulrici Voltzonis de Argentina
tempore debito juxta declarationem sibi concessam
solvi fecit; terminus prorogatur ad fest. Omnium Stör.
(L. obl. 37,80.) 94.
1365, Juni 9: Dericus (!) Wormatien. et Larapertus Spiren. episcopi
receperunt mutuo a camera 1000 flor. resp. 1500 floren.
(Obl. debitor. 1344-1366, fol. 60.) 95.
1365, Jaii IS: De paroch. eccl. in Frisbach, Spiren. dioc., cujus
fruct. 8 march. arg. vacante ex eo, quod Johannes,
dictus Dungel de Luterburg ipsam per annum et amplius
obtinuit ad sacerdotium non promotus fuit provisum
Petro, dicto Kolremann de Vonnecke, cler. Maguntin.
dioc. (Coli. AI. 7,80.) 96.
1365, Juni 21: De paroch. eccl. in Zeiszinhein, Spiren. dioc. fuit
confirmatio Henrico de Bruchsella, presb. Spiren. dioc.
Okt. 3 : Obligavit se ad solv. 4 march. arg. ad unum
annum a festo omnium Sanctorum prox. (Coli. AI. 7,85.)
97.
1365, Juni 27: Gotfriedus, abbas monast. in Hirsaugen, ord.
S. Bened. Spiren. dioc, promisit camerae et collegio
pro parte sui com. servitii per Ulmannum Voltzonis
de Argentina, procuratorem suum 100 flor. auri et 5
servitia consueta, hac vice dumtaxat, cum protestatione
quod in casu, quo reperiretur quod praedicta abbat ia
esset majoris valoris possit ad maiorem summam taxari
et solvendo mediet. in festo annuntiationis prox. et aliam
med. in festo purificationis. (L. obl. 1362 — 1370, 106.)
98.
1365, Juli 19: De parochiali eccl. in Cuppenhain, Spiren. dioc,
fuit facta confirmatio Johanni Henrico, dicto Munch
de Heilprunna, cler. Herbipolen.
1366, Juli 10: Hartmannus Brunwardi, procura tor
Johannis obligavit se ad medios fruct. primi anni.
Testis Conradus de Franchenberg, cler. Maguntinens.
1 367, Sept. 27 : certificavit cameram per literas Erphonis
de Veingarten. canon. Spiren. quod fructus paroch.
Digitized by VjOOQLC
li
eccl. ultra 20 floren. non excedant. Dat. de sigillo
suo sigillat. impend. in villa Hammilbach. Spiren. dioc.
(5. Mai 67.) (Coli. AI. 7,88.) 99.
1365, Juli 30: Recepi (Colleetor) pro decima in Alzensa 70 flor.
(Coli. AI. 5,128.) 100.
1365, Juli 30: De paroch. eccl. in Zeisgenkein, Spiren. dioc. cujus
fruct. 6 march. argenti fuit facta confirmatio Nicoiao
quondam Nicolay, dicti Berwis de Oppenheim, presb.
Argentin. (Coli. AI. 7,97.) 101.
1365, Ausr. 6 : De paroch. eccl. in Gliszwilre, Spiren. dioc. cujus
fruct. 6 march. argenti fuit facta confirmatio Henrico
de Kirsbach, presb. Spiren.
Okt. 8 : Bartholom. de Helprunna, vicarius eccl. Spiren.
procurator Henrici, obligavit se ad solv. 3 march.
arg. vel plus, si plus valeret . . .
1367, Jan. 27 : docuitper publicum instrumentum sigillo
Erphonis de Wingarten, canonici Spiren. et collect« iris
apostolici sigillatum et signatum de manu notarii.
quod solvat pro 3 march. argenti 16 floren, si non
certificaret plene de vero valore. (Coli. AI. 7.102.)
102.
1365, Avsr. 6: De paroch. eccl. in Berscheim Argentin. dioc. cujus
fruct. 18 march. argenti fuit facta confirmatio Henrico
de Landowe presb. Spiren. dioc. (Coli. AI. 7,102.) 103.
1365, S«pt. ?»0: De canonicatu et praeb. eccl. Spiren. cujus, fruct.
10 march. argenti, cum vacabunt per assecutionem
praepositurae S. Victoris extra muros Maguntin. per
Echardum de Leist (qui eam sub eadem data assecutus
est) fuit provisum Orthwino de Seigenstat, decano et
canonico eccl. S. Petri extra muros Maguntin. (Coli.
AI. 7,114.) 104.
1365, Nov. 2: Canonicatus et praeb. eccl. Spiren. fuerunt confir-
mati Erphoni de Wingarthen, Collectori apostolico in
partibus Alamaniae et de novo etiam fuit ei provisum.
1366, Febr. 14: obligavit se ad solv. medios fructus
pro annali . . . infra fest, nativitatis domini prox.
1367, Febr. 18: prorogatur terminus usque ad fest,
omnium Sanctorum. (Coli. AI. 7,120.) 105.
2
Digitized by VjOOQLC
tö
1365, N*t. 17: Nicolaus deCornu, clericus in Romana Curia commoraris,
et Johannes Beringuier, canon. eccl. Uniburgen.
Argentin. dioc. procurator ejus, obligavit se ad sol-
vendum camerae 200 floren. auri, videl. 20 floren.
pro annali ipsorum canonicatus et praeb. eccl. Spiren.
ratione novae provisionis sibi factae de eisdem, et
180 floren. pro fructibus ipsorum canonicatus et praeb.
et parochialis eccl. in Odensheim, Spiren. dioc.
quos plnribus annis indebite tenuit. indebite perceptis.
Testis: Henricus de Landowe, presb. Spiren. dioc.
(Coli. AI. 7,117.) * 106.
1365, Itox. 6: De canonicatu et praeb. S. Germani, Spiren. cum
vacabunt per assecutionem canonicatus et praeb. eccl.
Spiren. per Erphonem de Wingarten, fuit man da tum
provideri Wilhelmo Stesiken, cler. Colonien. dioc.
Bacallario (!) in jure civili. (Coli. AI. 7,120.) 107.
1366, Jm. 3: Bertholdus de Heilprunna, praebendarius eccl. Spiren.
procurator Gerhardi de Talheim, canonici Spiren., qui
fuit subrogatus per dominum n. papam 4. non. Nov.
anno 1 ° in jure et ad jus quod habebat et habere
poterat Gotfridus quondam de Nortlos, cler. Colonien.
dioc. super scolasteria eccl. Spiren. composuit
ad medios fructus primos ipsius scolasteriae et certi-
ficare de vero valore infra annum. (Coli. AI. 7,127.)
108.
1366, Ju. 17: De parochiali eccl. in Ebetrisheim, Maguntin. dioc.
cujus fruct. 10 march. arg. fuit provisum Johanni.
dicto Zuderbarten, subdiacono Maguntin. dioc. vacante
per mortem Johannis de Wachenheim, ultimt rectoris.
(Ibid. 128.) 109.
1366, Jan. %: De canonicatu et praeb. eccl. S. Germani extra
muros Spiren. cum vacabunt per assecutionem prae-
bendae eccl. Spiren. vigore gratiae factae Erphon i de
Wingarten, fuit provisum Bertholdo Besselini, cler.
Padebumen.
Febr. 20 : obligavit se ad medios fruct. solv. a die
provisionis infra annum: certificavit cameram per literas
Erphonis de Wingarthen, coUei't4»ris in ei vi täte et dioc.
Digitized by LiOOQU
19
Spiren. quod medii fructus non valerent anno, quo
sibi fuit pro visum ultra 30 floren. de Alamannia.
(Coli. AI. 7,129.) 110.
1366, Febr. 4: Lanipertus, episcopus Spiren. sol vi t pro parte
8iii com. servitii 60 flor. et pro parte 4 servit. 15 flor.
per manus Ulrici Voltzonis de Argentina; prorogatur
terminus ad fest, beati Johis Bapt. prox. (L. obl.
37, 132.) 111.
1366, Hai 4 : Perpetua vicaria in eccl. S. G e r m a n i extra muros
Spiren. cujus fructus 6 march. arg. fuit confirmata
Petro de Rockenheym, presb. Meten, dioc.
Juli 10: cujus nomine obligavit se Hartmannus Brun-
hardi ad solv. 3 march. pro mediis fructibus vel plus
si plus valeret et certificare cameram infra annum a
pentecost. prox. (Coli. AI. 7,135.) 112.
1366, Juni 2: Simplex beneficium sine cura, primissaria nuncupatum,
situm in capella S. Mariae opidi Bruch sei, Spiren.
dioc, cujus fructus 4 march. arg. fuit contirmatum
Jacobo dicto Seiler, presb. Spiren. dioc.
Okt. 1 : obligavit se pro med. fruct. male perceptis
ex dicto beneficio ad solv. 8 fl. auri de Alamannia
et pro primis fruct'. 10 fl. auri similis infra festum
b. Michaelis de mense Septemb. proximum. (Ibid. 150.)
113.
1371, Mai 4 : Dominus Adulphus, episcopus Spiren. promisit
pro suo communi servitio 600 floren. et 5 servitia
consueta, solvendo medietatem in festo purificationis
proximo et aliam med. in festo omnium Sanctorum
extunc proximo. (17 Cardinales.) (Obl. 1361-1375,
fol. 149.)
1372, Jan. 31: Pro parte sui com. servitii 15 flor.
8 sol. necnon pro parte 4 servitiorum 4 flor. 20 sol.
monetae Avinion. per manus Hermanni Rost solvi fecit :
prorogatur terminus ad festum Joh. Bapt. (Obl. 39, 205.)
1372, Juni 22: solvit 40 fl. 8 sol. necnon 9 fl. 10 sol.
monetae Avinion. per manus Johannis de Uudens-
berg: terminus prorog. ad fest, omnium Sanctorum.
(Ibid. fol. 272.)
2*
Digitized by VjOOQLC
20
1372, Okt. 29: prorogatur terminus ad fest, nativi-
tatis domini. (Ibid. fol. 325.)
1372, Dez. 22: solvit 50 flor. necnon 12 flor. per
nianus Johis de Gudenberg, prorogatur terminus ad
fest. Johis Bapt. (Ibid. fol. 351.)
1373, Juni 23: solvit 40 flor. 14 sol. necnon 9 flor.
14 sol. per nianus Johannis de Novocastro, procura-
toris sui : terminus prorogatur usque ad fest, omnium
Sanetorum. (Obl. 40, 71.)
1373, Nov. 3: solvit 43 flor. lti sol. necnon 11 flor.
12 sol. per manus ejusdem ; prorogatur terminus ad
fest, paschae. (Ibib. f. 113.)
1374, Juli 21: Intellecta mole gravaminum eidem
prorogatur terminus ad fest, omnium Sanctorum. (Ibid.
f. 217.) 114.
1382, A|»ril 2S: Commissio obligacionis recipiende ab abbate in Wis-
semburg, ord. S. B. Spiren. dioc.
Reverendissimo in Christo patri domino d. Guilelmo . . .
tituliS. Stephani in Coelio monteS. R. E. Card. Camerario
Sacri Collegii . . . Cardinalium in partibus Alainmanie
apostolice sedis legato . . . Petrus, Arelaten. Archi-
episcopus domini nostri pape Camerarius Salutem in
domino sempitemam. Dudum domino Eberharde, quon-
dam abbate monasterii in Wissemburg. ord. S. B. Spiren.
dioc. (vivo) dominus Clemens, papa septimus sibi reservavit
provisionem monasterii Wissemb. ; ea vice Eberhardo
defuncto. ne longe vacaret monasterium, fratrem Nico-
laum, tunc praepositum Quatuorturrium ordinis et
diocesis praedictorum abbatem constituit. Verum cum
de antiqua . . . consuetudine novi prelati sueverint
obligari Camere apostolice de uno communi servicio . . .
monasterium in W. in libro Camere et Collegii Car-
dinalium ad 1500 flor. de Camera pro suo communi
servitio et 5 minuta servicia cousueta reperiatur taxa-
tum . . . eommittimus Camerario apostolico obligacionem
a Nicoiao aut alio pro ipso reeipi facere. (Auszug.)
Dat. Amnione, 28. April 1382. Clem. VII. Anno IV.
Die VII. Mai dominus (Jaillardus reeepit de manibus
Digitized by VjOOQIC
21
doniiiii moi Petri . . . comniissionem predietam ... et
juravit predietam eommissionem et literas apostolicas . . .
tideliter portare et assignare predicto doniino Cardinali.
J. de Derleke. (Obl. 346, f. 56 — 57.) 115.
1389, Juni 13: Antonius, abbas monast. de Hornbacho, ord. S. B.
Meten, dioc. promisit pro suo communi servitio 166 flor.
et plus si major taxa dicti monasterii posset in libris
camerae reperiri et 5 servitia eonsueta et hoc per
Walterum de Brucellis, clor. »Spiren. dioc. procuratorem
suum solvendo medietatem in festo nativitatis domini
prox. venturo et aliam in simili festo anno revoluto.
(26 Cardinales.) (Obl. 49,9.) 116.
1392, April tl : U e r a r d u s , abb. mon. 8. Pirminii in H o r n b a c h ,
Meten, dioc. promisit 166 flor. et 5 servitia eonsueta
per fratrem Henricum de Cobe, monachum et came-
rarium monasterii 8. Naboris ordinis et diocesis prae-
dictorum, procuratorem suum. (22 Card.)
Item recognovit pro totali servitio Antonii, antecessoris
sui 83 flor. et pro totalibus 4 servitiis consuetis 12 flor.
20 Hol. 18 den. solvendo medietatem in festo nativitatis
domini et aliam in simili festo anno revoluto et totum
recognitum in tertio anno, et solvit 35 flor. (Obl. 49. 65.)
117.
1396, Scpt.23: Uabanus, electus »Spiren. per Conradum »Solner (?)
sacr. Theol. magistrum, procuratorem suum, promisit
60t) flor. pro suo communi servitio et 5 servitia
eonsueta. (9 Cardin.)
Item recognovit pro Nicoiao, praedecessore suo, 133 flor.
24 sol. 4 den. monet. Roman, et 5 servitia eonsueta.
(15 Cardin.)
item recognovit tantummodo pro communi servitio
Adulfi, praedecessoris sui 146 flor. et pro 5 minutis
servitiis 26 flor. 2 1 sol. monetae Roman, solvendo mediet.
usque ad fest, resurrectionis domini nostri proxim. et
aliam ad fest, omnium Sanctorum. (Obl. 48, 191.) 118.
1398, Nov. 23: Goffridus de Lynnighen, thesaurarius eccl. Colonien.
coadjutor ven. patris Hugonis, abbatis monast. S. Petri
in Wissemburg, ord. S. B. Spiren. dioc. per Theo-
Digitized by VjOOQIC
22
doricum Buttung, canon. S. Petri Maguntin. procura-
torem suum, promisit camerae et collegio Cardinaliuni
(10) pro suo com. servitio 300 flor. auri et 5 servitia
consueta. (Obl. 48, A. (1390-1400) f. 106. 119.
1418, April II: Fridericus Resse, principalis, obligavit se camerae
super annata canonicatus et praeb. eccl. S. Stephani,
opidi W i ss e n b u r g e n., quorura fructus 8 marcb. arg.,
vacant. per resignationem Nicolai Wester man ni. (Jollati
eidem Mantue VI kl. dec. anno IL (Annat. Mart. V.)
120.
1419, Juli 29: Conradus de Susato, sacr. Theol. professor, quod literas
apostolicas sive bullas visitationis domino abbati in
Mulbronn, Spiren. dioc. portabit et operam dabit
efficacem . . . (Composit. Mart. V.) 121.
1421, April 3: Magister HenricusKemenade, procurator camerae apost.
obl. se super annata paroch. eccl. in Eppingen.
Spiren. dioc, cujus fruct. 16 march. arg., vacant. per
obitum Johannis Gerter, extra Romanam Curiam de-
functi. (Coli. Romae apud S. Pet. 2 kl. Mart. anno IV.)
(Annat. Mart. V.) 122.
1421, Juni ft: Una bulla pro Nicoiao Burgmanu, decano eccl.
»Spiren. super habilitatione et remissione fructuum
male perceptorum per eundem de quibuscunque bene-
ticiis, dignitatibus, personalibus etc. suis, motu proprio
sibi per dominum n. papam facta, fuit restituta sine
obligatione. (Annat. Mart. V. B.) • 123.
1421, oh ucllat.: Mag. Hillebrandus Scheme, literarum apostolicarum
scriptor, nomine Dyetzonis Hoen, obl. se super annata
perpetuae vicariae paroch. eccl. in Bunenkeim,
Spiren. d., cujus fructus 10 march. arg., vacant. per
resignationem Gerardi Balistain. (Coli. 0. Jd. Mart.
anno 4°.) (Annat. Mart. V.) 124.
1421, Sept. . r »: Johannes Gerter, alias dictus Hoctorfer, obl. se pro
annat. perpetuae vicariae ad altare S. Martini, situm
in cripta eccl. S. Widonis, Spiren., cujus fruct. 5
march. arg., vacant. per resignationem Petri de Wys-
senloch. (Coli. Rom. apud. S. Pet. non. Mart. anno 4°.)
Annat, Mart. V.) 125.
Digitized by
Google
23
1423, Ffbr.12: Conradus Dorfz de Durlaco, obl. se. cam. super annat.
perpetuae vicariae ad altaro S. Philippi et Jacobi,
situm in cripta eccl. Spiren., cujus fruct. 6 march.
arg., vacant. per obitum Hermanni Lurkehus extra
Rom. Cur. def. (Coli. Rom. ap. S. Mariam majorem,
8. Jd. Jul. anno 6°.) (Annat. Mart. V.) 126.
1423, Juli 12: Henricus Hoppensach, s. palatii apost. causarum notarius,
obl. se nomine Johannis Deys super annat. canonicatus
et praeb. eccl. Spiren. quorum fructus 12, necnon
scolasteriae H am bürgen. Bremen, dioc, cujus fruct. etiam
12 march. arg. puri, vacant. per resignationem Frederici
Deys, auditoris in curia (coli. Rom. ap. S. Pet. 19.
et 14. kl. Febr. anno 5°) et proraisit producere man-
datum ratificationis infra 8 menses. 127.
1423, Aug. *: Johanni Wissbecker de Grermersheym, cler. canon.
S. Andreae Frisingensi familiari papae, remittitur
annata, in qua erat obligatus canonicatus sui (Rom. ap.
S. Mariam majorem s. d. anno 6°.) (Lib. Quit. Mart. V.)
Gratis pro familiari. 128.
1423, Aug. 12: Henricus Fabri de Rodenberg, principalis, obl. se super
annata perpetuae vicariae ad altare S. Laurentii, situm
in eccl. Spiren., cujus fructus 14 march. arg., vacant.
per obitum Hillebrandi Scheme, scriptoris in curia.
Coli, eidem Tibure 18. kl. Aug. anno 5°. (Annat.
Mart. V.) 129.
1423, Okt. 211 : Johannes Stahel, principalis. obl. se sup. annata per-
petui beneticii ecclesiastici, primissaria nuncupati in
Odesheim. Spiren. dioc, cujus fruct. 8 march. arg.,
vacant. per obitum supradicti Hillebrandi. Coli. Tibur.
6 Jd. Julii anno V. (Ibid.) 130.
1423, Nov. I : Anseimus Pullis obl. se sup. annat. altaris S. Michaelis
siti in capella b. Mariae virg. Bruchsellen. Spiren.
dioc, cujus fruct. 6. march. arg., vacant per modum
,Si neutri*. Coli. Romae, ap. S. Pet. kl. April anno 5°.
(Ibid.) 131.
1423, Dm. 5: Otto de Wedelberg obl. se sup. annat. canonicatus
et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 20 march.
arg., vacant. per obitum Johannis Jux, in Rom. C. def.
Digitized by VjOOQIC
24
Coli. Rom. ap. S. Mariain majorem 13 kl. Dec.
anno 5°. (Ibid.) 132.
1424, Fchr. !); Albertus Hoffniann obl. se sup. annat. paroch. eccl.
in Rodenfels, Spiren. dioc., cujus fruct. 14 march.
arg., vacant. per resignationem Wernheri Bossler, extra
Rom. C. def. Coli. Rom. ap. Sanctos Apostolos 19.
kl. Jan. anno 8°. (Annat. Mart. V.) 133.
1424, April 17 :... habuit dominus Thesaurarius a Johanne Cronen-
berg pro fructibus male perceptis ex paroch. eccl. in
Algesszheym, Maguntin. dioc. 8 Hör. auri de camera
per manus Simonis de Novaria. (Lib. int. et ex. 382, 40.)
134.
1424, Juli 18: Una bulla pro Ulrico Sutoris de Rastet super per-
petua vicaria paroch. eccl. in Obern wilre, Spiren.
dioc. cujus fructus 4 inarch. arg., fuit restituta sine
obligatione. (Annat. Mart. V.) 135.
1424, Nov. S: Richardus de Cleen, canon. eccl. Maguntin. nomine
Reynhardi de Helmstadt obl. se super annat. prae-
positurae eccl. Spiren., cujus fruct. 24 march.
arg., vacant. ex permutatione extra Curiam cum Hen-
rico de Helmstadt facta. Coli. Rom. ap. S. Pet. kl.
April, anno 7 ft . Solvit per advocatum Floren tin. 55 flor.
(Ibid.) 136.
1424, ohne llat.:. . . a domino Raynardo, praeposito Spiren. pro annata
primi anni praepositurae, pro 411a cum camera com-
posuit, per manus Richardi, canonici Maguntin. 55 flor.
auri. (Int. et ex. 382, 67.) Taxa 1 flor. 137.
1425, Febr. iS: Hermannus Dusperg, canon. eccl. Spiren. nomine
Nicolai Johanuis de Alsenz obl. se sup. annat. per-
petuae vicariae. Quartae nuneupatae, in dieta
eccl. Spiren., cujus fruct. 8 inarch. arg., vacant.
per modum, si neutri. Coli. Rom. ap. S. Apostolos 5.
non. Oktob. anno 8°. (Annat.) 138.
1425, Marl. 15: Magister Johannes Tahren, notarius camerae, obl. se
super annat. perpetuae vicariae ad altare S. Gregorii
in eccl. Spiren., cujus fruct. 8 march. arg., vacant.
per modum ,si neutri fc . Coli. Rom. ap. S. Apost. 2
Octob. anno 8°. (Ibid.) 139.
Digitized by VjOOQIC
25
1425, Juni 22: Wipertus Herzler obl. se sup. annat. perpetui bene-
ticii ad altare 8. Mauritii in eccl. S. Mauritii
»Spiro n. primissariae nuncupati, cujus fruct. 6 march.
arg. vacant. ex permutatione cum Alberto Hesse.
Coli. Rom. ap. S. Apost. 4. kl. April, anno 8°. (Ibid.)
140.
1425, Juni 22: Una bulla pro Alberto Hesse super perpetua vicaria
ad altare S. Andreae situm in eccl. Spiren. cujus
fruct. 10 raarch. arg., fuit restituta sine obligatione.
(Ibid.) 141.
1425, Juli 18: Henricus Silberzan obl. se sup. annat. paroch. eccl.
in Illingen, Spiren. dioc, cujus fruct. 10 march.
arg., vacant. per obitum (reorgii de Entzberg. Coli.
Rom. ap. S. Apost. 12. kl. Julii anno 8°. (Ibid.) 142.
1425, Aug. 20: Magister Johannes Stalberg, literarum apost. scriptor,
obl. se super annat. canonicat. et praeb. eccl. Spiren.
quorum. fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Petri
de Ingelheim, extra Cur. Ro. defuncti. (Coli. Rom.
ap. S. Apost. non. Julii anno 8°. (Ibid.) 143.
1426, Febr. 6: . . . habuit Thesaurarius a domino Alberto Hesse.
vicario eccl. Spiren. pro fructibus male perceptis
per ipsum ex eadem vicaria, quos cum camera com-
posuit, 6 flor. auri de camera. (Int. et ex. 383, 85.)
144.
1426, Juni 27: Johannes Dylonis de Crutzenacho obl. se sup. annat.
canonicatus et praeb. in eccl. S. Stephani, opidi Wissem-
burgen. Spiren. dioc. quorum fruct. ti march. arg.
vacant. per mortem Sigismundi Reiichelm, extra Cur. Ro.
def. Coli. Rom. ap. S. Apost. 4. non. Dez. anno 9 °.
(Annat.) 145.
1426, Aug. 6: Albertus Schenck obl. se sup. annat. canonicatus et
praeb. et scolasteriae eccl. Spiren. quorum
% fruct. 30 march. arg. vacant. per mortem Bertoldi de
Wildunghen, auditoris, extra Ro. Cur. def. Coli. Rom.
ap. S. Apost. 5. Jd. Julii anno 9°. (Ibid.) 146.
1426, Oct. 31: Mag. Henricus Vosken, notar. camerae apost. nomine
Sifridi de Venningen obl. se sup. annat. canonicatus
et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march. arg.
Digitized by VjOOQLC
» ; - j v ; y^ jt , i ; J ' J^lll W J^ i ^^ ■ ■.. ■ ■ ' \Mf ff ^^ i ^x^mi^
26
vacant. ox ponuutatione cum Ottone de Wedelberg,
extra Cur. facta. Coli. Rom. ap. 8. Apost. 10. kl.
Nov. anno 9°. (Ibid.) 147.
1426, Km. II: Una bulla pro Johanne Sefrit de Mutterstadt super
perpetua vicaria in eccl. Spiro n. cujus fruct. 4
march. arg. puri, fuit restituta sine obligatione. (Ibid.)
148.
1426, Nt». 26: Johannes Weysbecker de (Ihermersheim obl. se sup.
annat. paroch. eccl. in Lonchinkein, Spiren. dioe.
cujus fruct. 20 march. arg. vacant. per mortem Conradi
de Frauwenberg, extra Cur. Ro. def. Coli. Rom. ap.
S. Pet. 3. Jd. Maii anno 9 °. Gratis pro familiari
papae. (Ibid.) 149.
1426, Dex. 5: Mag. Johannes Fabri, protonotar. camerae Rom. nomine
Craftonis de Heffingen obl. se sup. annat. paroch.
eccl. et commendae in Kirchberg, Spiren. dioc.
cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per mortem Wil-
helmi Schenck de Wineden, extra Ro. Cur. def. Coli.
Rom. ap. S. Pet. 2. kl. Junii anno 9°. (Ibid.) 150.
1427, Jan. 18: Sanderus Marteshusen. in Ro. Curia causarum proeu-
rator, obl. se nomine Wiperti Rudden sup. annat.
canonicat. et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct.
14 march. arg. vacant. per assecutionem canonicat.
et praeb. eccl. Patavien. per mag. Job. Stalberg,
literar. ap. scriptorem. Coli. Rom. ap. S. apost. 2. Jd.
Oct. anno 10 ° Promisit producere mandatum ratifi-
cationis infra 6 menses. (Ibid.)
Jan. 30: Solvit 32 flor. (Ibid.) 151.
1427, F«br.2l: Una bulla pro mag. Johanne Nuenberg de Monle-
martis, literar. apost. scriptor. sup. licentia permutandi
et causa permutationis resignandi perpetuum beneh'cium
sine cura, „Sexpraebendariam* nuncupatum, in
eccl. Spiren. fuit restituta sine obligatione. (IbidJ 152.
1427, Hart. 22: Wigandus Hobeher, alias Stahlberg, obl. se sup. annat.
paroch. eccl. in Stedefeld, Spiren. dioc. cujus fruct.
12 march. arg. vacant. per obitum Johannis de Luren-
burg, extra Ro. Cur. def. Coli, eidem Rom. ap. ap. S.
Apost. 7. Jd. Mart. anno 10°. (Ibid.) 153.
Digitized by VjOOQIC
27
1427, hri.27: Unum par bullarum pro Johanne Getlbatz, sup. porpetua
vicaria ad altare S. Catherinae, situni in eccl. paroch.
in Dudesfelt, Spiren. dioc. cujus fruct. 4 march.
arg. fuit restitutum sine obligatione. (Ibid.) 154.
1427, April 2: Johannes Dylonis de Cruezenach, canon. eccl. 8. Julian ae,
Mosbacen. Herbipolen. dioc. obl. se nomine Friderici
Kercher sup. annat. perpetuae vicariae paroch. eccl.
in Novacuria Spiren. dioc. cujus fruct. 12 march.
arg. vacant. per modum „si neutri". Coli, eidem Rom.
ap. S. Apost. 7. Jd. Oct. anno 10°. (Ibid.) 155.
1427, Afriltt: Una bulla pro Wiperto Hetzeier sup. perpetua vicaria
in eccl. S. Widonis, Spiren. cujus fruct. 4 march.
arg. fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 156.
1427, April II: Johannes Backe de Spangenberga obl. se sup. annat.
paroch. eccl. S. Johannis in Wissenburg, Spiren.
dioc. cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum
Georgii Frischunger, extra Ro. Cur. def. Coli, eidem
Rom. ap. S. Apost. 4, Jd. Febr. anno 9 °. (Ibid.) 157.
1427, JUi 'Ä: Johannes Byhel, junior, cler. Spiren. nomine Johannis
Bihel senioris obl. se sup. annat. perpetuae vicariae,
,Sexpraebendariae* nuncupatae, in eccl. Spiren.
cujus fruct. 14 march. arg. vacant. per obitum Petri
Wisenloch, extra Ro. Cur. def. aut per resignationem dicti
Johis Bihel junioris, in Curia factam. Coli, eidem. Rom.
ap. S. Apost. 3. Jd. Maii anno 10°. (Ibid.)
Item promisit producere mandatum ratificationis infra
<5 menses. Item die 27. Oct. produxit mandatum
sufficiens praedictae obligationis. (Ibid.) 158.
1427, Juli 6: Henricus Y r oeszken f nomine Johannis de Crauelsawe,
alias Peftinger, obl. se sup. annat. paroch. eccl. in
Ostelzheim. Spiren. dioc. cujus fruct. 1 march.
arg. vacant. per obitum Conradi de Kalbenberg extra
Ro. Cur. def. Coli, eidem Genzani, Prenestin. dioc. 13. kl.
Sept. anno 9°. (Ibid.) 159.
1427, Sepl. ö: Duae bullae videlicet habilitationis et novae provisionis
pro Hermanno de Wachenheim sup. perpetuo beneticio
in eccl. S. Trinitatis, Spiren. cujus fruct. 4 march.
Digitized by VjOOQIC
28
arg. fuerunt restitutae sine obligatione. Remissae causa
paupertatis. (Ibid.) 160.
1427, fo\. h: Unum par bullarum pro Conrado Elsz de Elmandingen
sup. capella 8. Alexii, sita infra limites parochiae
parochialis eccl. S.. Egidii in suburbio Spireu.
cujus fruct. 4 march. arg. fuit restitutum sine obli-
gatione. (Ibid.) 161.
1427, Ucz. I: Una bulla pro Friere et Conventu Monasterii in opido
Landow Spiren. dioc. sup. perpetuo benehcio ad
altare b. Catherinae in eccl. ipsius monasterii, cujus
fruct. 4 march. arg. prioratui dicti monasterii uniendo.
fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 162.
1428, April 11: Una bulla pro Johanne Dylonis de Crucenacho sup.
canonicatu et praeb. eccl. 8. Stephani in Wyszon-
burg, Spiren. dioc. quorum fruct. 4 march. arg. fuit
restituta sine obligatione. (Ibid.) 163.
1428, Mai. II : Wilhelmus K u c h e r , decretorum doctor, obl. so sup.
annat. canonicatus et praeb. eccl. »Spiren. quorum
fruct. 14 march. arg. vacant. per promotionem Conradi
episcopi Ratisponensis. Coli. Rom. ap. 8. Apost. <j. kl.
Julii, anno 11°. (Ibid.) 164.
1428, Juni 17: Simon (lletsthe obl. se sup. annat. paroch. eccl. in
Kirberg, Meten, dioc. cujus fruct. 40 libr. Turonen.
parvorum. vacant. per resignationem Johannis Kor-
bichen. Coli. Genezani (>. Jd. Sept. anno 11°. (Ibid.)
165.
1428, Juli 12: Thesaurarius habuit a Wilhelmo Kyreher pro annat a
canonicatus et praeb. eccl. »Spiro«. 35 flor. auri
puri. (Lib. Int. et ex. 887, 3.) 166.
1428, öcl. 20: Hermanus Dusberg, canon. eccl. Spiren. obl. se nomine
Henrici Wisseling sup. annat. canonicat. et praeb.
8. »Stephani Wissen bürgen . »Spiren. dioc. quorum
fruct. 6 march arg. vacant. per resignationem Honriii
Bruninger extra Cur. factam. Coli, eidem Rom. ap.
8. Apost. 8. Jd. Jan. anno 11 °. (Annat. Mart, V.) 167.
1428, Itai. 0: Unum par bullarum pro Johanne Lipmann sup. per-
petuo benehcio , primissaria nuncupato . ad altare
S. Mauritii, situm in paroch. eccl. ejusdem »Sancti,
Digitized by VjOOQLC
29
Spiren. cujus fruct. 4 march. arg. fuit restitutunt
sine obligatione. (Ibid.) 168.
1429, April !•">: Hermannus Doseborg, canon. Spiren. obl. se pro Eber-
hardo Schenck de Erpach sup. annat. canon. et praeb.
eccl. Arg entin. quorum fruct. 12 march. arg.
vacant. per resignationem Fabri de Liningen. (Ibid.)
169.
1429, Aug. 12 : Sanderus Martshusen nomine Johannis Weysbeker de
Ghermessheym, obl. se sup. licentia resignandi ex
causa permutationis in manibus decanorum S. Trinitatis
vel S. Guidonis Spiren. eccl. dumtaxat Metensis ac
S. Andreae et S. Martini Frisingen. et Leodien, ecclesiarum
canonicatus et praebendas et paroch. ecclesiam in
Lonchenkem, Spiren. dioc. cum quibuscumque personis
et pro quibuscumquoe boneficiis et etiam dignitatibus
. . . juxta tenorem bullarum. Coli. Rom. ap. S. Apost.
10. kl. Junii, anno 12°. (Ibid.) 170.
1430, Juli 12: Bertoldus Cantriflestis, literar. apost. abbreviator, obl.
se nomine Eberhardi Schenk de Erbach sup. annat.
canon. et praeb. et parochialis eccl. Spiren.
quorum fruct. 20 march. arg. vacant. per moduin,
,si neutri 4 * et promotionem domini episcopi Ratisponen.
Coli. Rom. ap. S. Apost. 11. kl. Junii, anno 12°.
(Ibid.) 171.
1430,' Amr. 31 : Una bulla pro Alberto Hesse sup. perpetua vicaria
ad altare S. Pantaleonis, situm in capella S. Nicolai
prope eccl. Spiren. cujus fruct. 4 march. arg. restit.
sine obligatione. (Ibid.) 172.
1430, Od. !): Johannes de Tateren , vicarius in eccl. B. Mariae
Hamhurgen. Bremen, dioc. obl. se sup. annat. perpetuae
vicariae, „Sexpraebendaria 4 * nuncupatae, in eccl.
Spiren. cujus fruct. G march. arg. vacant. per cessionem
juris Antonii de Corneto, modo surrogationis in jus
Johannis Dorlach. Coli. Rom. ap. S. Apost. 7. kl.
Oct. anno 12°. (Ibid.) 173.
1431, Ja«. S: Hartungus Molitoris de Cappel nomine Ottonis Hermste
obl. so sup. annat. perpetuae vicariae, Semiprae-
bemlae nuncupatae, in eccl. Spiren. cujus fruct. 7.
Digitized by VjOOQLC
So
march. arg. Coli. Rom. ap. S. Pet. 6. kl. Nov. anno 14°.
(Ibid.) 174.
1431, Jan. 12: Sanderus Marteshusen, canon. eccl. S. Petri Maguntin.
procurator et procuratorio nomine R. domini A d u 1 p h i , l )
electi Spiren. prout de ipsius mandato in camera apost.
plena existit facta fides, obtulit camerae et collegio
( Cardinal ium) pro suo communi servitio debito, 600 flor.
anri de camera, ad quos pro hac vice dumtaxat de
mandato domini nostri papae et de voluntate dominorum
Cardinalium dicta ecclesia propter querras ibidem
vigentes taxata fuit, et quinque minuta servitia con-
sueta, medietatem infra 6 menses proximos et aliam
medietatem infra 6 menses proxim. et aliam medietatem
infra 6 alios menses solvere promisit. (Lib. Obl. 1427
bis 1441, fol. 89.) 175.
1431, Dal.? Adolphus, episcopus Spiren. solvit 523 flor. 3 sol.
10 den. „Fuit promotus Rome (datum unleserlich) anno
XIII et fuerunt in ejus promotione Cardinales 13,
unusquisque Cardin, accepit 39 flor. 4 sol. 8 den. 4 *
(Folgen die Namen der 13 Cardinäle) Divisionen 1428
bis 1437. fol. 102. Vat.) 176.
1431, Dal.? Adulphus, electus Spiren. pro totali solutione sui
communis servitii ... 300 flor. . . . nobili viro Antonio
de Pistia, civi Florentin. per manus Sanderi de Martis-
husen, can. eccl. S. Petri Maguntin. solvi fecit.
(Quittant. Mart. V.) 177.
1431, Jan. 1"»: Jodocus Albrant obl. se sup. annat. perpetuae vicariae
„Regaliae" 2 ) nuncupatae in eccl. Spiren. quae de
jurepatronatus . . . Regis Romanorum existit, cujus fruct. T>
march. arg. vacant. per assecutionem canonicat. et
praeb. dictae eccl. per Johannem Dorlach. Coli. Rom.
ap. S. Apost. 15. kl. Nov. anno 12°. (Annat.) 178.
1431, Marl. 12: Henricus Goltzen? obl.se sup. annata perpetuae vicariae
Semipraebendae nuncupatae in majori eccl. S p i r e n.
cujus fruct. 7 march. arg. vacant. per mortem Rahani
1 ) Adolph v. Epponst.MM rl'r. Roml. (J. d. M. II. 5<). (Hl.
2 ) ot'r. ItiMiil. U. d. R. II. 42, Anin. 12«.
Digitized by VjOOQIC
äi
de Ohemyen. Coli. Rom. ap. S. Apost. 5. kl. Mail,
anno 12°. (Ibid.) 179.
1431, April 12: Johannes Fabri de Wildungen obl. se sup. annata
unhis sex vicariarum perpetuarum, Sexpraebendarnm
nuncupatarum, in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march.
arg. vacant. per modum surrogationis in jus Johannis
Dorlacli in Ro. Cur. defuncti et per cessionem juris Antonii
de Corneto. Coli. Rom. ap. S. Pet. anno incamationis
1430 (!) 5. Jd. Mart. anno 1°. (Annat. Eugenii IV.)
180.
1431, Juni 26: Jodocus Albrent, s. palatii notarius, obl. se nomine
Hermanni Heckmann sup. annat. paroch. eccl. in
Stedefelt, Spiren. dioc. cujus fruct. 12 march.
arg. vacant. per modum novae provisionis. Coli. Rom.
ap. S. Pet. anno 1430 (!) 5. id. Mart. anno 1 °. (Ibid.)
Promisit producere mandatum ratihcationisinfra fimenses.
181.
1431, Aag. 20: Hugo Duiren (!), canon. eccl. S. Germani extra muros
»Spiren. nomine Johannis Brechel de Offingen, obl. se
sup. annat. paroch. eccl. in Hoenstat, Spiren. dioc.
cujus fruct. 5 march. arg. CoD. Rom. apud S. Pet.
anno 1430. 5. id. Mart. anno 1° (Ibid.) 182,
1432, Hart. IJ: Johannes Wissbecker de Germersheim, canon. Meten.
obl. se nomine decani et capituli Spiren. super integrn
annata paroch. eccl. in Lenthelren, Spiren. dioc.
cujus fruct. 12 march. arg. vacant. per liberam resig-
nationem Johannis? cui reservata est pensio 60 flor.
auri Renen. Coli. Rom. ap. S. Pet. 3. id. Oct. anno 1 °.
(Ibid.) 183.
1432, Sepl. 9: Johannes Schese obl. se sup. annat. paroch. eccl. vi|jae
in Niedergrumebach, Spiren. dioc. cujus fruct.
15. march. arg. vacant. per obitum Johannis Meyer,
litterar. apost. abbreviatoris extra Ro. Cur. def. Coli.
Rom. ap. S. Pet. 16. kl. Aug. anno 2°. gratis pro
familiari papae. (Ibid.) 184'
1432, Dm. 2fi : Hugo Dorre, canon. eccl. S. Germani extra muros Spiren.
nomine Johis Brechel obl. se sup. annata paroch. eccl.
in Superiori Hoenstat, dictae dioc. cujus fruct.
Digitized by VjOOQLC
M
5 march. arg. vacant. per modum novae provisionis.
Coli. Rom. ap. S. Pet. 5. id. Mart. anno 1 °. Item
proraisit producere mandatum ratificationis infra 6menses.
(Ibid.) 185.
1433, Juni ?fi: Johannes Stulten, literar. apost. abbreviator, et Johannen
Wolmar, custos eccl. S. Petri Vallis Wimpinensis.
Wormatien. dioc. nomine Johannis de Vennighen obli-
gaverunt se sup. annat. canonicatus et praeb. eccl.
Spiren. quorum fruct. 16 march. arg. vacant. per
liberam resignationem Martini Croler. Coli. Rom. 6. Jd.
Junii anno 3 °. Promisit solvere hie in curia infra
3 menses. (Ibid.) 186.
1433, Juli 17: Johannes Speck et Conrad Elsz, canonicus S. Trini-
tatis Spiren. obligaverunt se ad solvendum hie in curia
infra 6 menses annatam canonicatus et praeb. in eccl.
S. Germ an i extra muros Spiren. quorum fruct. 10
march. arg. vacant. per mortem Johannis Meyer abbre-
viatoris extra Ro. Cur. def. Coli. Rom. ap. S. Pet. 16.
kl. Aug. anno 3°. (Ibid.) 187.
1434, F«kr. 1: Johannes Tolner, canonicus et custos eccl. Spiren. pro
integra solutione annatae solvit 62 flor. auri. Dat.
Rom. ap. S. Pet. s. d. Die Quittung kostete 1 flor.
4 sol. (1. Quittant. Eugenii IV.) 188.
1435, Juni 10: Johannes Moser, plebanus in Sels f procurator venera)).
viri Philippi, abbatis S. Petri et Pauli, ord.
S. B. Wisseburgen. Spiren. dioc. prout publicoconstat
instruniento de manu Hulrici Molitoris, imperial, aueto-
ritate notarii, (18. Mart. 1435) obtulit camerae etc.
pro suo com. servitio 750 flor. auri de camera, ad
quos dictum monasterium reperitur taxatum et 5 minut.
servitia consueta, medietatem infra 6 menses et aliam
med. infra 6 alios menses solvend. (Actum Florentiae
in camera apostolica s. d. (Obl. 1427 1441. fol. 196.)
Juni 17: Solvit 36 flor. 25 sol.; fuit promotus
Florentiae prid. non. Junii et fuerunt in ejus pro-
motione 5 Cardinales (folgen die Namen). Jeder Cardinal
erhielt 7 flor. 1 1 sol. 2 den., der Clericus Collegii
18 sol. 3 den. (Divisionen 1428- 1437. fol. 37.) 189.
Digitized by VjOOQLC
38
1435, Jaii 25: Thesaurarius habuit. . . ex compositione annatae paroch.
eccl. in M a n d e n s u m , Spiren . dioc. in personara (?) Abba-
tissae et Conventus in Obstendeck (?) dictae dioc. per
manus Johannis Cistel (?) 20 flor. auri. (Int. et ex.
397, 36.) 190.
1436, Sept. %: Rabanus, commendatarius eccl. Spiren. solvit 150 flor. ;
fuit sibi commendata dicta eccl. 4 non. Decemb. anno 3 u
et fuerunt participantes cardinales 6. (Namen.) Capiunt
clerici collegii 1 flor. 25 sol. et quilibet cardinalis
24 flor. 34 sol. 6 den. (Divisiones 1428- 1437, fol. 225.
Bononiae.) 191.
1436, Od. 3: Antonius de la Casa nomine suo proprio et Cosmae
et Laurentii de Medicis, mercator Plorentin. recepit
a camera apostolica bullas commendae eccl. Spiren.,
quas infra 2 menses camerae restituere aut solvere
debet 50 flor. auri de camera, pro quibus se obligavit.
(Obl. particul. 1434 — 1447. fol. 29.)
d. d. Thesaurarius babuit a domino Rabano, archi-
episcopo Spiren. pro parte sui comm. servitii 100 flor.
per manus Cosmae et Laurentii de Medicis. (Int. ex.
399, 29.) 192.
1436, Xw. K: Unum par bullanun pro Andrea Schonaw sup. paroch.
eccl. in Moycbingen, Spiren. dioc. et perpetua
capellania in majori eccl. Argentin. quarum fructus
16 march. arg., fuit restit. sine obligatione (permutavit
cum Joh. Ysel.) Annat. Eugen. IV. 193.
1437, Jai. 2*2: Rabanus, commendatarius eccl. Spiren. solvit 80 flor. ;
capiunt clerici sol. 40. quilibet dominorum cardinal.
13 flor. 10 sol. (6 Cardinales) Divisiones 59, 11.
(Bononiae.) 194.
1437, M*i IS: Johannes Reynoldi et Joh. Niclosdorff, papae cubicu-
larius, vice et nomine Joh. Reynoldi obl. se sup.
annat. paroch. eccl. in Moychingen, Spiren. dioc.
cujus fruct. 15 march. arg., vacant. per cessionem
juris Andreae Schonaw in Ro. Cur. flendam. Coli. Rom.
kl. Febr. anno VI. (Ibid.) 195.
1437, Aug. T: Una bulla cum rehabilitationo Ruperto Stephani, comiti
Palatino super praepositura S. (Juidonis Spiren..
3
Digitized by VjOOQLC
34
cujus fruct. 4 march. arg., fuit retituta sine obligatione
de mandato dominorum de Camera. (Ibid.) 196.
1438, Jfti. 22: Rabanus, archiep. Treveren. commendatarius eccl.
Spiren. solvit pro parte suorum servitiorum, termino
nondum elapso, 80 flor. per manus Cosm. et Laurent,
de Medicis. Verum intellecta mole gravaminum pro
parte dicti commendatarii pro nobis exposita, reliquos
120 flor. ad sequentem modum prorogamus: 60 infra
annum et 60 infra alium annum. (Lib. Sol. 1437 bis
1443. fol. 6. Bononiae.) 197.
1438, April 22: Reinhardus 1 ) episcopus Spiren. pro parte suorum com-
munis et minutorum servitiorum solvit 100 fl. auri
de Camera per manus Cosm. et Laurent, de Medicis.
(Solut. 68, 9. Perrara.) 198.
1438, Oei. 15: Johannes Seyler nomine decani et capituli eccl. Spiren.
obl. se super integra annata paroch. eccl. de Sulz-
feit, cujus 12 et de Neperen Spiren. dioc. cujus
9 march. arg. uniendarum mensae capitulari, dum
vacabunt per cessionem aut decessum. Coli. Ferrarae
7. Jd. Julii, anno VIII . (Annat.) 199.
1439, Jan. 14: Balthassar Tilonis, literarum apost. abbreviator, obl.
se nomine Johannis Helmstad sup. annat. canonicatus
et praeb. in eccl. S. Germani extra muros Spiren.
quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per modum novae
provisionis. Coli. Perrara non. April, anno VIII. (Ibid.)
Febr. 19: Solvit 25 flor. pro totali et integra annata.
200.
1439, Juni 12: Intellecta mole gravaminum pro parte Rev. patris
domini Reinhardi episcopi Spiren. nobis exposita, quae
ipsum ad solvendum illas quantitates pecuniarum . .
ac termino jam diu elapso reddebant et ad huc reddunt
verisimiliter impotentem, terminum faciendae solutionis
ad 3 menses unius medietatis et alterius ad alios 3 menses
duximus prorogandum. (Solut. 68, 30. Florentiae.) HOL
1439, %l. 9: Reinhard us, episcopus Spiren. solvit pro comple-
mento suorum servitiorum 150 flor. auri de Camera
per manus Cosm. et Laurent, de Medicis, remissione
l ) v. Helmstadt.
Digitized by VjOOQLC
35
de sumptibus flor. 80 de consensu dominorum Cardi-
nalium dumtaxat liberaliter facta. Puit promotus
ßononiae 6. Jd. Januar, anno domini Eugenii VII.
et fuerunt praesentes 10 Cardin. (Namen.) Capiunt
clerici Collegii 2 fl. 25 sol. et quilibet dominorum
14 fl. 42 sol. 6 den. (Sol. 59,43.) 202.
1439, Ort. 2: Balthassar Tylonis obl. se nomine Ulrici de Helmstat
sup. annat. canonicatus et praeb. et praepositurae
eccl. Spiren. quorum fruct. 40 march. arg. vacant.
per expirationem commendatarii Spiren. Coli. Perrariae
5. Jd. Julii anno VIII. (Annat.) 203.
1441, Od. 25: Johannes Grislren, papae familiaris, obl. se nomine
Balthas. Tylonis sup. annat. canonicat. et praeb. eccl.
S. Trinitatis Spiren. quorum fruct. 8 march. arg.
vacant. per cessionem juris dicti Johannis. Coli. Floren-
tiae 14. kl. Nov. anno XL (Ibid.)
14. kl. Mai 42 habuit unam bullam super eodem beneficio.
204.
1442, Aug. 3: Johannes Lett, clericus Spiren. obl. se nomine Petri
Urbach sup. annat. perpetuae vicariae, sexpraebendae
nuncupat. in eccl. Spiren., cujus fruct. 12 march,
arg. vacant. per modum novae provisionis. Coli. Floren
tiae s. d. (ibid.) 205
1444, Jin. lf>: Reinhardus, dei gratiae episcopus Spiren. pro parte sui
comm. servitii sol vi 1 6 flor. auri et 5 flor. pro minutisFran
cisco de Padua, Thesaurario et „solvitur ab excommuni
catione sua tt . Dat. Rom. ap. S. Pet. s. d. (Quietant.) 206.
1450, Jiwi 16: Thesaurarius (Jacobus episcopus Perusan.) habuit a
dominis decano et capitulo eccl. S. Philippi Cellensis,
Maguntin. dioc. pro compositione annatae paroch. eccl.
in Watenhem *) dictae dioc. per manus Baltas. Tylonis
21 flor. auri. (Int. et ex. 419, 17.)
Juli 6 : steht derselbe Eintrag. (Int. et ex420.) 207.
1451, P«br. 12: ... habuit a Johanne Neimester pro compositione
annatae paroch. eccl. S. Pirminii in villa Munchwilre,
Magunt, dioc. 11. flor. (Int. et ex. 419,42.) 208.
l ) rfr. .1. <J. Lehmann. Diplom. (fesch, des Stift* dos lil. Philipp zu
Zell in der Pfalz. Herausgehoben vom histor. Verein der Pfalz 1845. S. 17.
3*
Digitized by VjOOQLC
36
1452, Mai 23: . . . habuit a venerab. dorn. Wolfframo, abbate convent.
Monaaterii in Hirschaw, ord. S. B. Spiren. dioc.
pro compositione annatae paroch. eccl. in Elmendinghen,
dictae dioc. eidem monasterio unitae, per manus Conradi
de Montemartis 30 flor. auri. (Int. et ex. 421, 28.)
209.
1453, Aug. 23: . . . habuit a Nicoiao Wyshorn pro compositione annat.
paroch. eccl. in Munseltein (?) Spiren. dioc. 23 flor.
auri per manus Hugonis Tolner. (Int. et ex. 424.) 210.
1456, Mai 24: Sanctissimus dominus noster in consistorio suo secreto
ad relationem domini Rothomagensis (Cardinalis) pro-
vidit eccl. Spiren. de persona Siffridi, canonici et
scolastici ejusdem eccl. in subdiaconatus ordine con-
stituti, ad ipsam electi, vacant. per obitum bonae-
memoriae Reynhardi episcopi, extra Rom. Cur. def.
(Lib. provisionum 567, fol. 72.) 211.
1456, Uli 2$: Venerabiles viri. Johannes de Veningen, decanus Spiren.
di« veneria. et Rutherus de Lutherburgo l ) S. theolog. professor
et canonicus Spiren. tarn quam principales et privatae
personae vice et nomine Rev. patris, domini Sifridi
de Venningen, electi Spiren. obtulerunt Camerae
et Collegio (Cardin.) pro suo communi servitio ratione
provisionis hujus eccl. 600 flor. auri de Camera, ad
quos dicta eccl. Spiren. tax ata est, et 6 minuta servitia,
solv. medietatem infra 6 menses et alteram mediet.
infra alios 6 menses . . . promiserunt et juraverunt
etc. (Cardinales 10.) (Obl. Coli. 76, 123.)
d. d. ... habuit Theraurarius a R. in Christo patre
domino Sifrido episcopo Spiren. pro suo comm. servitio
300 flor. auri de Floren tia per manus Reginaldi de
Luna, mercatoris et sociorum, Rom. Curiam sequentium.
(Int. et ex. 430, 51.) 212.
1456, Juni 4: Jacobus de Spinis de Florentia satisfecit de juribus
Camerae pro dicto electo Spiren. et obtinuit bullas
dictae provisionis. (Obl. 76, 123.) 213.
l ) Auf seinen Aiitrac. or war auch „praedie.ator u ecel. Spiren., wurde
1448 vom ('apitel beschlossen, das* jeden Tai* die Antiphon Salve Regina
im Dom g-psun^ei: werden sollte, c\\ Reml. <i. d. H. II. 77. Anm.
X „Goo*
37
1457, April 21 : . . . habuit Thesaurarius a Dümanno Schecco, rectore
paroch. eccl. in Mynfelt, Spiren. dioc. pro com-
positione annatae dictae eccl. 15 flor. auri. (Int. et
ex. 433, 15.) 214.
1457, IHwe. 2: . . . habuit a domino Nicolao de Helmstat, canonico
eccl. Spiren. pro compositione canonicatus et praeb.
praedict. 30 flor. auri de Camera per manus domini
Brocardi Frey, canonici Curiensis. (Ibid. 437, 23.) 215.
1458, Jan. 31: Simon Stockel, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine Henrici
Sutoris sup. annata paroch. eccl. in Gohelingen,
Spiren. dioc. cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per
resignationem Hupperti extra Cur. faciendam. Coli. Rom.
ap. S. Pet. et. kl. Sept. anno III. (Annat. Calixt. III.) 216.
1458, Jtart.13: . . . habuit a Johanne Beyer, canonico eccl. Spiren.
pro compositione annatae canonicatus et praeb. dictae
eccl. Spiren. 16 flor. auri de Camera. (Int. et
ex. 438, 6.) 217.
1458, Od. H: Dominus Vicethesaurarins . . . dedit et solvit Johanni
Fredeberg de Spira, Curaori 10 flor. auri, quos S.mus
d. n. sibi dari mandavit, ut apparet per manuscriptum
factum dicto die. (Int. et ex. 440, 126.) 218.
1458, Od 2 : Georgius de Omensein (?) canonicus eccl. S. Trini-
tatis pro totali annata canonicatus et praeb. prae-
dictis per manus Antonii de Spanochiis solvit 12 flor.
auri. (Quictant. Pii. II.)
Dat. ? . . . habuit a domino Georgio Omenson rectore
paroch. eccL S. Trinitat. Spiren. pro compositione
annatae dict. paroch. eccl. 12 flor. auri de Camera.
(Int. et ex. 440, 11.) 219.
1458, Hat.? Jodocus Albrant . . . tradidit 118 flor. auri ex collec-
toria Argentinen. (Ibid.) 220.
1459, Jan. S: Petrus de Lapide, canon. Spiren. pro totali et integra
annata . . . solvit 25 (!) flor. auri de Camera per manus
Petri Pilli, clerici Spiren. dioc. (Quictant. Pii IL)
Jan. 9 : . . . habuit Thesaurar. a domino Petro de
Lapide pro compositione annatae canonicatus et praeb.
eccl. Spiren. 24 flor. auri de Camera per manus
domini Pilli de Spiro (sie!) (Ibid. fol. 27.) 221.
Digitized by VjOOQLC
38
1459, Jin. 31: Henricus Sutoris, rector eccl. paroch. in Johelingen,
Spiren. dioc. solvit pro compositione annata dict. eccl.
per manus Simonis de Spiro (!) 20 flor. auri de Camera.
(Ibid. et Quiet. Pii IL) 222.
1459, Sept. 30: Petrus (wohl der vorgenannte P. Pilli) clericus Spiren.
dioc. obl. se pro domino Francisco de Piccolominibus,
prothonotario, sup. annata canonicat. et cantoriae
eccl. Spiren. quorum fruct. 300 flor. auri Renen,
vacant. per obitum Johannis de Lysuri, auditoris extra
Cur. def. Coli. Mantuae prid. Jd. Sept. anno IL
(Annat. Pü IL) 223.
1459, Nov. IJ: Venerabiles viri domini Ulricus de Helmstadt prae-
positus et magister Rutherus de Luterburg, canon.
eccl. Spiren. nomine R . . . Johannis 1 ) episcopi Spiren.
obtulerunt Camerae ot Collegio pro com. servitio
ratione provisionis factae sub data Mantuae, prid. Jd.
Nov. 59. 600 flor. auri de Camerae et 5 minuta
servitia. (Obl. 76, 177.)
Dat.? Johannes epus Spiren. pro totali et integra
solutione sui comn. servitii 300 flor. auri de Camera
ac pro totali et int. solutione unius minuti servitii
clericis de Camera debiti 20 flor. necnon 60 flor. pro
tamiliaribus et officialibus papae per manus Petri et
Johannis de Medicis solvi fecit. (Lib. Solut. 1458 bis
1464. fol. 23.) 224.
1459, Dm. 7: Mathias Rainung obl. se sup. annat. canonicatus et
praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12 march. arg.
vacant. per obitum Johannis de Lira, capellani honoris
Coli. 4 Jd. Oct. anno IL solvit 24 flor. (Annat. Pii IL)
225.
1460, Marl. 1: Simon Stockel, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine Gob-
hardi de Bulach, sup. annat. canon. et praeb. eccl.
Spiren. quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per
promotionem Johannis epi ad eccl. Spiren. Coli, sub
data Mantuae 9. kl. dec. anno IL solvit 20 flor. (Ibid.)
Dat.? idem per manus Simonis Stolzel, cler. Spiren.
(Quiet.) 226.
l ) v. Hoheneck zu Entzenberg.
Digitized by VjOOQLC
39
1460, Hart. 31: Bornardus Storrich , perpetuus vicarius ad altare
S. Pancratii, situm in eccl. S. Trinitatis Spiren. papac
familiaris, obl. se super facultate resignandi unum
beneficium, cjuod in futurum obtinebit et de certificando
cameram de nomine et cognomine ejusdem beneficii
cum vero valore. Sub dat. Ferrariae 11. kl. Juni
anno I; gratis pro familiari. (Annat.) 227.
1460, Juii 20: Thomas de Gunstetten, in decretis licenciat. canonicus
S. Guidonis Spiren. obl. se nomine Wernheri Monich
sup. facultate resignandi vel ex causa permutationis
paroch. eccl. in Dormentz dictae dioc., dat. 16 kl.
Junii anno I. (Ibid.) 228.
1461, SepL 23: Johannes Liry (?) obl. se nomine decani eccl. in
Elinxen 1 ) (Ettlingen!) Spiren. dioc. sup. annata
fructuum apostolicorum (de consilio Marchionis Badensis
in Collegiatam erectae) et promisit certificare cameram
de vero valore. Dat. Tibure 1 7. kl. Sept. anno III. (Annat.)
Dat. ? idem sub eadem data pro eccl. opidi Pforzheim.
(Ibid.) 229.
1462, Jai. Ä: Everhardus, abbas monasterii S. Jacobi Maguntin. ord.
S. B. nomine prioris et conventus Monasterii Cist. ord.
in Paris, Basilien. dioc. obl. se sup. annat. paroch.
eccl. in Nidderhouen, cujus 3 et in Illingen, cujus
4 ac in Bolschlar (?) Spiren. dioc. cujus 3 march.
arg. Dat. Rom. ap. S. Pet. 11. kl. Nov. anno 4°.
(Ibid.) 230.
1462, Fsbr. 8: Johannes Fergenhaus, rector paroch. eccl. opidi Wile
Spiren. dioc. pro totali et integra annata paroch. eccl.
in I hl in gen, . . . in quibus camerae sub certis poenis,
sententiis et censuris ratione unionis de eadem in
Ihlingen praefati opidi Wile auctoritate apostolica
factae existit efhcaciter obligatus 10 flor. auri de
Cam. per manus Johis Degen, praepositi eccl. in Sundel-
fingen, Constantien. dioc. tempore debito solvi fecit.
(Quiet.)
Dat. ? idem cum : „ cujus fructus 4 march. arg. Dat. Rom.
apud S. Pet. prid. kl. Febr. anno 4". (Annat.) 231.
l ) efr. Reml. G. d. B. II. 120.
Digitized by VjOOQLC
40
1463,F«kr.25: Johannes Stol, cler. Spiren. obl. se nomine Johannis
epi. Spiren. sup. annat. paroch. occl. in Stet feit et
in Grumbach, quoruni fructus 12 necnon in Niclaus-
wilre Spiren. dioc. cujus 4 march. arg. mensae Spirensi,
cum per cessum vel decessum vacaverint. uniendarum.
Rom. 10. kl. Mai anno 3°. (Ibid.) 232.
1463, Juii 21 : Petrus Kercher, canon. eccl. S. Widonis Spiren. obl.
se sup. facultate resignandi . . . juxta tenorem bullae.
Rom. 17. kl. Junii anno 3°. (Ibid.) 233.
1464, Jm. 31: Eberhardus Blicker, cler. Spiren. papae familiaris.
obl. se sup. facultate simpliciter vel ex causa per-
mutationis . . . juxta tenorem bullae. Rom. 18. kl. Jan.
anno 6°. (Ibid.) 234.
1464, Juni 9: Una bulla pro Johanne episcopo Spiren. super con-
cessione medietatis fructuum et bonorum, quae in
civitate et dioc. Spiren. vacaverint. Sub dat. Rom.
12. kl. Febr. anno 6°. (Ibid.) 235.
1464, Juni 16: Johannes Besthoff, cler. Spiren. dioc, familiaris papae,
obl. se sup. facultate resignandi omnia beneficia, quae
obtinet et in posterum obtinebit. Rom. 5. kl. Junii
anno 6°. (Ibid.) 236.
1464, Aug. 12: Mathias, 1 ) episcopus Spiren. pro totali solutione
suorum coram. servitiorum solvi fecit 300 flor. auri
de Cam. per manus Petri de Medicis et sociorum
termino debito. (Solut. 79, 69. Anconae.) 237.
1464, Sept. 26: Petrus de Vessalia, in Ro. Cur. causarum procurator,
obl. se nomine Johannis Enolfi sup. annat. canonicat.
et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 10 march.
arg., vacant. per mortem Theoderici Bruniser, extra
Curiani def. Coli. 16. kl. Oct. anno I. Solvit pro
annata 25 flor. (Annat. Pauli IL) 238.
1464, Dat.? Jacobus Pfaw de Riepbor obl. se sup. annat. canon.
et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march.
arg. vacant. per obitum Theoderici Prunpfher do Rudes-
hem. Coli. Lateran. 16. kl. Oct. anno I. 17. Aug.
1491 solvit 25 flor. (Ibid.) 239.
l ) v. Rainung.
„.
41
1466, Mari. 3: Una bulla Petro de Lapide sup. Capellania perpoiua
ad altare S. Johannis Bapt. situm in paroch. eccl.
S. Mauritii, Spiren. cujus fruct. 10 march. arg.
vacant. per resignationem Johis Heinspach ex causa
permutationis apud sedem apost. factae, fuit restituta.
Mandat. Rom. 4. kl. Mart. anno IL (Ibid.) 240.
1466, April 18: Adam Piscatoris cler. Maguntin. dioe. sacr. poeniten-
tiariae scriptor, obl. se nomine Henrici Nithart, utrinsque
juris doctoris, (Constantien. dioc.) sup. annat. canon.
et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12 march.
arg. vacant. per obitum Gerhardi Bulach. Coli. Rom.
3. non. Aug. anno I. (Ibid.) 4. Nov. solvit 30 flor.
Renen. (Ibid.) 241.
1466, Mai 22: Johannes Vergenhaus, decretor. doctor, praepositus
eccl. collegiatae Stutgarden. Constantien. dioc. et
Johes Wunderer, plebanus in Wile, Spiren. dioc.
obligaverunt se nomine abbatis et conventus monast.
S. Petri et Pauli in Hirschaw, ord. S. B. Spiren.
dioc. sup. annat. paroch. eccl. in Monchingen et
Burbach dictae dioc, quarum fruct. 40 march. arg.
Rom. non. Mart. anno I ; promisit solvere infra 6 menses
et solvit 14. Oct. 67. 48 flor. per manus Bernardi
Merchlinger canonici Stutgarden, eccl. S. Crucis. (Ibid.)
Sine data. Unitae sunt paroch. eccl. in Mochingen
et in Burbach. Spiren. dioc. quarum insimul fruct.
20 march. arg. et augetur taxa in 33^3 flor. 242.
1466, Juni 11: Henricus Ralp. perpetuus vicarius in eccl. Spiren.
pro totali annatae seu mediorum fructuum canonicatus
et praeb. eccl. S. Petri Valliswimpinen. Wormatien.
dioc. 15 flor. auri de Cam. per manus Thomae Hope,
canonici Eboracen. solvi fecit. (Quietant.) 243.
1466, Juni 28: Georgius Hezeler pro totali annatae seu mediorum
fructuum primi anni canon. et praeb. eccl. Spiren.
25 flor. auri de Cam. per manus proprias solvi fecit.
(Ibid.) 244.
1466, Dat.? Idem (clericus Herbipolen.) utriusque juris doctor obl.
se sup. annat. canon. et praeb. praedictor., quorum
fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Gerhardi
Digitized by VjOOQLC
42
Bulach, olim canonici dictae occl. ac per cessionem
Johannis de Nichemch (?) Rom. 9. kl. Junii anno II.
et solvit 25 flor. (Annat.) 245.
1466, N*v. 7: Jacobus de Nepotibus, clericus Spiren. obl. se pro
Petro Offmann sup. annat. thesauraria S. Florentii
Haslacen. Argentin. dioc, cujus fruct. 5 march.
auri fini (!) et solvit 12 flor. (Ibid.) 246.
1467, Hai 22: . . . habuit Thesaurar. a domino Radulpho Pboc de
Leoperg. 43piren. dioc. 8 flor. auri de Cam. pro com-
positione fructuum male perceptorum ex paroch. eccl.
in Etlingen, Spiren. dioc. per manus Bernardi
Merchlinger. (Int. et ex. 467, 72.) 247.
1467, l)ak¥ . . . habuit a Heilmanno Mage 16 flor. auri de Cam.
pro annata paroch. eccl. (der Name fehlt!) 1 ) Spiren.
dioc. per manus suas. (Ibid.) 248.
1468, Alg.f Ulricus Enzberger, canon. Patavien. nomine R. domini
Jacobi abbatis electi monasterii S. Petri Wissen-
burgen, ord. S. B. Spiren. dioc, de cujus mandato
constat publico mediante procurationis instrumento
facto in loco capitulari dicti monasterii 23. Juni anni
d. per Johannem Rudiger, cler. Spiren. publicum
imperial, auctoritate notarium, obtulit pro suo com.
servitio ratione provisionis per bullas Pauli II sub
dat. 13. kl. Mai anno IV factae, 750 flor. auri de
Cam. ad quos dictum monasterium taxatum reperitur
et 5 minuta servitia, medietatem infra 6 menses et
alteram med. infra alios. 6 menses. (Lib. Servitior.)
249.
1468, N*?. 28: . . . habuit a Johanne Martini 14 flor. auri de Cam.
pro annat. vicariae S. Germani etMauritii Spiren.
per manus suas. (Int. et ex. 476, 36.) 250.
1469, Mai 10: Bernardus Merchinger, canon. eccl. S. crucis in Stukort,
Constantien. dioc. obl. se nomine nobilis viri Eber-
hardi, Comitis in Wirtenberg et Montisbilgardi
ex eo, quod. S. mus . . . Paulus II. dicto comiti pro
se et successoribus suis quaedam castra et opida et
villas et villagia Constantien. et Spiren. dioc. concessit in
*) cfr. Nr. 253.
Digitized by VjOOQLC
43
feudum dari et infeudavit sub annuo censu duarum
march. argenti puri, Camerae apost. singulis annig in
festo Sanctorum Petri et Pauli solvendarum; patet
per bullas. S. d. Rom. 11. kl. Mai anno V. (Lib.
particul.) 251.
1469, Mai 26: . . . habuitThesaurar. a Johanne Hambuche deBillechem
(Billigheim ?) et Nopurga ejus uxore, Spiren. dioc.
20 flor. auri pro compositione dispensationis matri-
monialis in tertio affinitatis. gradu per man üb Petri
Billechen. (Int. et ex. 477, 90.) 252.
1469, Aug. i: . . . a domino Heilmanno Magne 16 flor. auri pro
annata paroch. eccl. in Rotenfels, Spiren. dioc.
per manus suas. (Int. 479, 1.) 253.
1469, Aog. 11: ... a domino Frederico de Bavaria 24 flor. auri pro
annata canon. et praeb. eccl. Spiren. per manus
Petri Antonii de Clapis. (Ibid. fol. 5.) 254.
1469, Aug. 13: Dominus Mathias episcopus Spiren. pro totali sohl-
tione suorum servitiorum . . . ac termino debito, ratione
provisionis suae 330 flor. auri de Cam. per manus Petri de
Medicis et sociorum solvi fecit. (1. solut. 79, 69.) 255.
1470, Hart. 13: Rabanus Stoll, vicarius perpetuus in eccl. S. Germani
et Mauritii Spiren. obl. se nomine decani et capituli
eccl. S. Germani extra muros Spiren. noviter trans-
latae de dicti S. Germani ad eccl. paroch. S. Mauritii
Spiren. super integra annata dictae paroch. eccl.
S. Mauritii, cujus fructus non exprimuntur. Quae
paroch. eccl. cedente vel decedente plebano dict. eccl.
conceditur perpetuis futuris temporibus gubernanda
per presbyterum idoneum ad nutum dictorum prae-
positi, decani et capituli. Bulla sub dat. Rom. 6. kl.
Junii anno VI. Promisit producere integram annatam
infra 6 menses et solvit 13 flor. posterius 4 flor.
(Annat. Pauli IL) 256.
1470, April 13: Unum par bullarum fuit restitutum Johanni Kerfenesser
super provisione paroch. eccl. in Gliszwiler, Spiren.
dioc. cujus fruct. 4 libr. arg. vacant. per obitum
Johannis Lindelfeis. Sub dat. Rom. 4. id. Dec. anno VI.
(Annat.) 257.
Digitized by VjOOQLC
44
1470, Jmi 9: Ulricus Enzperger promisit solvere annat. servitiorum
Jacobiabb. W issen bürgen. ; „devoluntato et consensu
papae necnon Collegii Cardinalium (15) propter tenui-
tatem fructuum dicti monasterii fuit concordatum ad
250 flor. auri". Bulla sigillata data est societati de
Pazziis. (Lib. Servitior.) 258.
1471, Hart. 8: Bernardus Iseneck, cler. Worraatien. obl. se sup. annat.
cujusdam perpetuae vicariae in eccl. S. Trinita t.
cujus fruct. 4 marcb. arg. et capellaniae sub invocatione
S. Catherinae in paroch. eccl. S. Georgii Spiren. cujus
fruct. 2 march. arg. vacant per obitum Johis Con. (?)
et recessionem Jacobi Bann. Coli. Rom. 8. Jd. Febr.
anno VI. Promisit solvere infra 6 menses. (Annat.) 259.
1471, Marl. 27: Leonardus de Vernatiis, mercator Florentin. habuit
bullam a Camera apost. pro decano et capitulo
S. Trinita t. Spiren. sup. unione de perpetua vicaria
ad altare S. Pancratii, situm in eadem eccl., quatuor
vicarüs in dicta eccl. institutis, facienda, cujus vicariae
uniendae fruct. 38 flor. auri Renen. Promisit 28 ! /2 flor.
infra 6 menses. (Lib. particul.) Juni 28 : Solvit 28 flor.
(Ibid.) 260.
1471, Marl. 27: Henricus Erntner, rector paroch. eccl. S. Christofori
in Dailhem, Treveren. dioc. obl. se nomine decani et
capituli S. Trinitatis Spiren. ac Johannis Lodeweg
et Adae de Ranspach ac Albrechti Diethalp Schilling,
necnon Christiani Fopsis, perpetuorum vicariorum in
dicta eccl. sup. annata perpetue vicariae ad altare
S. Pancratii situm in eadem eccl. cujus fruct. 38 flor.
Renen, uniendae quatuor vicarüs praedictis, Rom. 4. Jd.
Jan. anno VII. die 28. Juni solvit integram annat.
(Annat.) 261.
1471, Juli 5: Bernardus Merchlinger, canon. Curien. obl. se nomine
religiosae mulieris dominae Adelhaidis de Zorn abba-
tissae monial. monast. in (?) ord. S. August, sub
regula fratr. paedicatoruro, Constantien. dioc. pro tertia
parte fruct. etc. monasterii b. Mariae in Obersten feit,
dicti ord. Spiren. dioc. cujus fruct. 10 march. arg.
Rom. 3. Jd. Martii anno VII. (Annat.)
^u Digitized by LiOOQ IC
46
Juli 7: Solvit pro eadem A. 16 flor., pro fruct. male
perceptis ex monaßterio in Obersten feit 16 flor.
(Int. et ex 486,55.) Juli 8: Solvit nomine ejusdem
pro tertia parte fruct. monasterii in Ob. 16 flor.
(Ibid. fol. 57.) 262.
1471, 0«l. 26: Johannes Graslach, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine
Jacobi Pfaw de Riepver, praepositi eccl. S. Trinitat.
Spiren. sup. annata praepositurae dict. eocl. cujus fruct.
8 march. arg. vacant. per obidum Sifriti de Venningen.
Coli. Rom. 8. kl. Sept. anno I. (Annat. Sixti IV.
d. d. Solvit 18 flor. auri. (Quietant.) 263.
1471, Stf. S: . . . habuit Thesauras. a Petro Kercher, presb. Spiren.
dioc. 14 flor. auri pro annat. perpetuae vicariae in
eccl. S. Victoris extra muros Maguntin. per manus
societatis de Bonis et Bardis. (Int. et ex 487, 23.) 264.
1472, Jan. 24: Jacob Simonis, cler. Spiren. dioc. Romanam curiam
sequens, obl. se pro annata eccl. paroch. loci Kuessel-
bronn, Spiren. dioc. cujus fruct. 8 march. arg. vacant.
per obitum Friderici Rutschers, rectoris dict. eccl.
extra Ro. C. def., quae de jurepatronatus laicorum existit.
Mandata Jacobo Rom. 8. kl. Sept. anno I; terminus 6
menses. et constat solvisse 20 talleri. (!) (Annat.) 265.
1472, Mai 21: Unum par bullarum fuit restitutum Jacobo Rann, 1 ) cler.
Bambergen. dioc. sup. pensionibus 10 flor. auri sup.
fruct. vicariae in S. Trinitatis et 4 flor. Renen,
sup. fruct. capellaniae sub invocatione S. Catherinae
in paroch. eccl. eccl. S. Georgii, Spiren. Dat. Rom.
8. Jd. Febr. anno VII. (Ibid.) 266.
1473, S«|>t ft: Petrus Anton, de Clapis, praepositus eccl. S. Andreae
Wormatien. obl. se nomine Prederici, Comitis
Palatini Reni, Romani Imperii electoris et plebani
capellae dicti comitis sub tit. beatae Mariae ac
Sanctorum omnium et S. crucis in Castro Heidelbergk,
Wormatien. dioc. pro annata paroch. eccl. S. Martini
in Bischoifsheim, Argentin. dioc. et Sanctorum Crispini
et Crispiniani in Griesheim, Herbipolen. et S. Stephani
in Bretheim, Spiren. necnon S. Ciriaci in Broinersheim,
M ••fr. Nr. 259. wo der Name Bann heisst.
Digitized by VjOOQLC
46
Maguntin. dioc. quae de jure patronatus dicti comitis
existunt, quarumque fruct. non exprimuntur, unien-
darum nonnallis beneficiis et ofticiis. Rom. 5. Jd. Mai,
anno II. (Annat.) 267.
1473, De«. 10: Petrus Kempchin, cl. Wormatien. dioc. papae familiaris,
continuus commensalis, obl. se pro annat. canonicatus
et praeb. quorum fruct. 4 march. arg. et decanatus
eccl. S. Guidonis, Spiren. cujus 3 march. arg. vacant.
per obitum Jodoci Lett extra Ro. Cur. def. Rom.
7. kl. Nov. anno III; promisit solvere infra 6 menses.
20. Aug. 74: propagatur terminus ad alios 6 menses.
(Annat.) 268.
1473, Oto. H: Jacobus Sümonis, cler. Spiren. obl. se pro annat.
paroch. eccl. inKusselbron, Spiren. dioc. quae de jure
patronatus laicorum existit, vacant. per obitum Friderici
Buschers. 1 ) Rom. 8. Jd. Nov. anno III. (Ibid.) 269.
1474, J*n. 8: Jodocus Greve, canon. et decanus eccl. S. Guidonis,
familiaris papae, obl. se pro annat. canon. ac decanatus
praedictorum, quorum fruct. 8 march. arg. vacant.
per obitum Jodoci Lett, Rom. 3. kl. Nov. anno III.
promisit solvere infra 6 menses. (Ibid.) 270.
1474, Mai 20: Petrus Anton, de Clapis, canon. eccl. b. Mariae ad
Gradus, Maguntin. obl. se sup. annat. canon. et praeb.
eccl. Spiren. quorum fruct. 14 march. arg. et
cantoriae, cujus fruct. 30 march. arg. vacant. per
obitum Sifridi de Venningen. Rom 5. non. Oct. anno III.
(Ibid.) 271.
1474, Nov. 10: Petrus Anton, de Clapis, legum doctor, praepositus
eccl. S. Andreae Wormatien. obl. sup. annat. cantoriae
eccl. Spiren. cujus fruct. deducta pensione, qua
gravatur, 18 march. arg. vacant. (ut supra) et etiam
per obitum Petri Swam, in forma surrogationis. S. d.
Rom. 18. kl. Mai, anno I. (Ibid.) 272.
1474, Nov. 16: Martinus Hering, cler. Augusten, dioc. licenciat. in
decretis, obl. se sup. annat. canon. et praeb. eccl.
S. Martini Wormatien. et cujusdam perpetui beneficii
in paroch. eccl. in Eppingen, Spiren. dioc. quorum
v ) So in der Vorlage; ob nicht Ruscber zu lesen ist? efr. Nr. 265.
Digitized by VjOOQLC
47
fruct. 12 raarch. arg. vacant per mortem Bernardi
Fabri. Coli. Rom. 4. Jd. April, anno III. (Ibid.) 273.
1475, iart.23: . . . habuit Thesaurar. 38 flor. auri de Cam. a rectore
capellae castri Germersheim Spiren. dioc. pro
compositione annat. paroch. eccl. in Brethen dict.
dioc. unitae dictae capellae per manus Petri Anton.
de Clapis. (Int. et ex. 498, 88.) 274.
1475, Juni 10: Johannes Stoll, canon. eccl. S. Germani et Mauritii
Spiren. pro compositione annat. perpetuae vicariae
dictae eccl. unitae ejusdem eccl. fabricae, 40 flor.
auri per manus societatis de Pazzis solvi fecit.
(Quietant.) 275.
1475, Kit. 22: Petrus Kempchin, praepositus eccl. S. Guidonis
Spiren. papae familiaris obl. se pro annata praepositurae
dictae, quae inibi dignitas existit, cujus que fruct.
10 march. arg., vacant. per obitum Reynardi Nix de
Hoeneck, alias Entzenberger. S. d. Rom. 4. kl. Oct.
anno IV; 24. Juli 76 solvit 23 flor. auri. (Annat.) 276.
1476, Mari. S: Theobaldus Foltz, cler. Spiren. obl. se pro annata
paroch. eccl. in Grünau, dict. dioc. cujus fruct.
60 flor. Renen, vacant. per obitum Jodoci Rub. S. d.
Rom. 5. kl. Mart. anno I. (Ibid.) 277.
1476, Mai 29: Unum par bullarum pro Johanne Stoll, super pensione
cujus dam perpetuae capellaniae in eccl. Sanctorum
Germani et Mauritii, Spiren. 6 march. arg. va-
cant. per resignationem Georgii Kolb ex causa per-
mutationis in canon. et praeb. in eccl. Vallis Wim-
pinensis Wormatien. dioc. (Ibid.) 278.
1476, Mai 31: Petrus Kempchin, decanus (!) eccl. S. Guidonis Spiren.
obl. se pro annat. praepositurae quatuor turrium 1 )
ord. S. B. Spiren. dioc. cujus fruct. 24 march. arg.
vacant. per mortem Antonii ex comitibus de Linninghen.
8. d. Rom. 4. non. Sept. anno V. et promisit solvere
infra 6 menses. (Ibid.) 279.
1476, Ndv. 19: Michael Swigkeri, cler. Spiren. dioc. papae familiaris
obl. se super facultate resignandi. S. d. Rom. 5. Jd.
_ _ Sept. anno V. (Ibid.) 280.
l ) Bei Weissen burgf.
Digitized by VjOOQLC
48
1476, Ita. 28: Unum par bullarum pro Pallante Spangel, cler. Spiren.
dioc. baccallaur. in S. Theol. sup. annua pensione
80 flor. Renen, eidem assignata sup. fruct. paroch.
eccl. in Kirchberg, Maguntin. dioc. fuit restitutum
sine obl. S. d. Rom. 16. kl. Jan. anno VI. (Ibid.) 281.
1477, Jan. H: Una bulla pro domino Marquardo Payer, presbytero
Spiren. dioc. super habilitatione ... „ex eo. quod
exercuit artem medicinae pluribus annis" et fuit ab-
soluta. S. d. Rom. 8. kl. Sept. anno I. (Ibid. 282.
1477, April 30: Eustachius Munch, cler. Spiren. familiaris papae, obl.
se pro facultate resignandi. S. d. Rom. 12. kl. Febr.
anno VI. (Ibid.) • 283.
1477, iili 18: Valentinus Christofori , perpetuus vicarius in eccl.
S. Germani et Mauritii Spiren. obl. se pro annata
dictae vicariae, cujus fruct. 6 march. arg. vacant. per
resignationem Conradi Weik. S. d. Rom. 4. Jd. Jim.
anno VI. et solvit per manus Jodoci Bock 13 flor.
auri de Cam. (Ibid.) 284.
1477, Her. 18: Jacobus Pfaw, canon. eccl. Spiren. obl. se nomine
capituli dictae eccl. pro indulto eidem capitulo
concesso de eligendo decanum et scolarium dict. eccl. in
mensibus apostolibus (sie!) vel alias ex quavis causa ex
personis illorum obtinentibus generaliter reservati
existant non obstantibus quibusdam expeetantibus.
S. d. Rom. 5. kl. Dec. anno VI. Promisit solvere
infra 4 menses.
4. Oct. 78 produxit mandatum sufficiens a dicto ca-
pitulo recognitum cum plena potestate, cujus vigore
obligavit (der folgende Text ist nicht mehr zu erkennen).
(Ibid.) 285.
1478, lart. 17 : Dominus Melchior Truchses de Bomersfelden, canon.
Spiren. Sedis apostolicae acolitus, obl. se sup. facultate
resignandi. S. d. Rom. 10. kl. Julii anno IV. (Annat.)
286.
1478, Juli 30: Unum par bullarum pro Conrado Weik, cler. Spiren.
dioc. sup. pensione annua lfi flor. Renen, super fruct.
perpetuae vicariae in eccl. S. U ermani et Mauritii.
Spiren. et perpetuae capellaniae ad altare S. Johannis
Digitized by VjOOQLC
49
Bapt. in eadem eccl. S. d. Rom. 4. Jd. Junii anno VI.
(Ibid.) 287.
1478, Od. S: Rev. d. LudovicuB de Helmstat, electus episcopus
Spiren. hodie pro totali et integra solutione communis
servitii suae eccl. 300 flor. auri . . . vicethesaurario
et pro simili solutione unius servitii minuti 21 flor.
necnon pro simili solutione trium minutorum servitiorum
familiaribus et officialibus papae debitorum 64 flor.
praefatis dominis clericis solvi fecit per manus Johannis
Franc. (Quiet.) 288.
1479, Mari. Ifi: Adam Rotard, praepositus eccl. 8. Petri, Pritzlariensis
obl. se nomine Johannis ex comitibus de Ryeneck,
cler. Maguntin. dioc. pro annat. canon. et praeb.
eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march. arg., vacant.
per promotionem d. Ludovici, electi et confirmati
episcopi Spiren. S. d. Rom. 8. kl. Oct. anno VIII.
et solvit dicta die 22 flor. (Annat.) 289.
1479, Hart. 2S : Henrico, abbati monast. S. Petri et Pauli Wiszem-
burgen. ord. S. B. Spiren. dioc. ratione promotionis
sibi de dicto monasterio auctoritate apostolica factae,
annatarum solutio remissa et donata est. (Quiet.) 290.
1479, April 20: Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine
Petri Kempchin cler. Wormatien. dioc. pro annat.
paroch. eccl. in Michelstat Maguntin. dioc, cujus fruct.
16 march. arg. vacant. per mortem Raymundi Nix
de Hoheneck, extra Curiam defuncti. Coli. 9. kl. Julii
anno VII. (Annat.) 291.
1479, Juni 18: . . . habuit 16 flor. auri de Cam. a domino Eberhardo,
comite de Wertemberg, pro censu decimarum
quorundam suorum castrorum Constantien. et Spiren.
dioc. per manus Johannis Righel pro uno anno die
29. praesentis finito. (Int. et ex. Sixti IV.) 292.
1479, Juli 11: Illustrissimus potens dominus (Christophorus) Marchio
Badensis, praepositus etdecanus et capitulum collegiatae
eccl. Sanctorum Mariae ac Petri et Pauli Baden.
Spiren. dioc. ex pecuniis collectis ex oblationibus
fldelium in dicta eccl. ratione indulgentiae jubilaei.
ibidem per . . . papam concessi, videlicet pro tertia
4
Digitized by VjOOQLC
50
parte earundem oblationum apostolicam Oameram
tangente de anno 1479 . . . per raanns Nicolai Hyemel
solvi fecerunt vicethesaurario 757 flor. auri de Cam.
(Quiet.) 293.
1479, %t. 3: Jodocus Bock, decanus Vallis Wimpinensis, Wonnatien.
dioc. notarius palatii , et Johannes Gladiatoris de
Brussella, capellanus eccl. paroch. 8. Petri in Brussella,
Spiren. dioc. obligaverunt se nomine abbatis et con-
ventus Mulbronnen, ord. Cist. Spiren. dioc. pro
annat. paroch. eccl. in Illingen et in Zeusenhusen,
locorum Spiren. dioc. quarum in simul fruct. 16 march.
arg. dicto monasterio unitaram. S. d. Rom. 11. kl. Sept.
anno VIII. 3. Jan. 80 solverunt 185 flor. (Annat.)
294.
1479, Nov. 24: Eustachius Munch, vicarius eccl. S. Trinitatis. Spiren.
papae familiaris, procurator ad omnia et singula infra
scripta peragenda legitime constitutus instrumento
publico acto Spirae in loco capitulari dict. eccl. die
11. Oct. vigore dicti mandati obligavit se nomine
dictorum decani et capituli et eorum successorum pro
annat. praepositurae S. Germani, S. Guidonis et
S. Trinitatis Spirensium ecclesiarum, quarum fruct.
non exprimuntur, vigore indulti perpetui eisdem capitulo
et decano concessi eligendi praepositos in dictis colle-
giatis ecclesiis; et promisit solvere annat. infra 4
menses a dicta electione. Rom. 17. kl. April, anno VIII.
8. April 81 dicti decanus et capitulum habuerunt aliam
bullam confirmationis concordiae super dictis electionibus.
S. d. 13. kl. April, anno X. (Annat.) 295.
1480, April 8: Johannes Gladiatoris, beneticiatus in opido Brochsel,
Spiren. dioc. obl. se pro domino Johanne abbate mon.
Mulbronnen, prout publico constat instrumento
acto die Sabbati 19. Febr. anno 80 et subscripto per
Rabbanum Stoll, cler. Spiren. dioc. publicum imper.
auctoritate notarium. sup. annat. paroch. eccl. in
Illingen et Zeisenhusen, quarum fruct. 28 march.
arg. Rom. 13. kl. Jan. anno IX. 3. Jan. 81 solvit
70 flor. (Ibid.) 296.
Digitized by VjOOQLC
51
1480, Mai 17: Una bulla pro Erfo Brack, abbate monasterii in
Clingeminster, ord. S. B. Spiren. dioc. super unione
duarum capellarum sub S. Nicolai et S. Mariae Magd,
vocabulis prope dictum monasterium, quarum fruct.
3 march. arg. S. d. Rom. 3. Jd. Mai anno IX. (Ibid.)
d. d. Una alia bulla pro praefato abbate super unione
trium perpetuarum cappellaniarum, quarum una ad b.
Mariae V. alia ad S. Vendelini, tertia ad S. Catharinae
altare sit. in eccl. dicti monasterii, quarum fruct. 4
march. arg. S. d. Rom. 8. kl. Mai anno IX. (Ibid.)
297.
1480, Juli 3: Unum par bullarum pro Anselmo de Gemmingen, cler.
Spiren. dioc. sup. pensione annua 9 ducatorum aure-
orum eidem auctoritate apost. sup. fruct. perpetuae
capellaniae ad altare S. Michaelis in capella b. Mariae
opidi Bruchsal, Spiren. dioc. S. d. Rom. 13. kl. Aug.
anno IX. (Ibid.) 298.
1480, Sept. 6: Melchior Truchses, canon. eccl. Maguntin. ac fruct.
et proventuum camerae apostolicae in provincia Ma-
guntin. debitorum collector . . . promisit assignare
orania et singula vera computa officii hujusmodi infra
3 menses sequentes. (Obl. 586, 13.) 299.
1480, %t. 20: Una bulla pro Martino Spirer, decano eccl. b. Mariae
Novae Civitatis Spiren. dioc, licenciato in decretis,
sup. pensione annua 18 flor. Renen, sup. fruct. paroch.
eccl. in Waldenusen, Maguntin. dioc. S. d. Rom. 5.
Jd. Julii anno IX. (Annat.) 300.
1480, IM.? Celsus de Millinis, canon. Basilicae S. S. Apostolorum
procurator Jacobi Candel cler. Spiren. dioc. consensit
pensioni annuae 25 flor. auri assignatae Johanni Pabri
sup. fruct. praeceptoriae S. Antonii Urbinatis. Rom.
prid. kl. Sept. anno X. (Lib. particul.) 301.
1480, Oet. 2: Johannes Fabri cler. Nuernbergen. familiaris papao
obl. se pro annat. pensionis annuae 25 flor. auri sup.
fruct. praeceptoriae S. Antonii . . . occasione cessionis
per eum factae de canonicatu et praeb. S. Germani
et Mauritii Spiren. S. d. Rom. prid. kl. Sept. anno X.
(Annat.) 302.
4*
Digitized by VjOOQLC
52
1480, Oct. 6: Johannes de Petra, canon. eccl. Caminen. obl. se
nomine Martini Stob, rectoris paroch. eccl. in S. Fridsen (?)
Spiren. dioc. pro annata dictae eccl. cujus fruct. 8
raarch. arg. vacant. per mortem Johannis Sfinlin.
Coli. Rom. 18. kl. Oct. anno X. (Ibid.) 303.
1480, Oct. 23: Christophorus, Marchio Baden, praepositus, decanus
et capitulum eccl. S. Mariae et Petri et Pauli Baden,
ex oblationibus ratione Jubilaei pro anno praesenti
1480 flor. auri Renen. 185 ! /2 per manus Johannis
Hottemberg, cantoris dictae eccl. Baden, solvi fecemnt.
(Quiet.) 304.
1480, Oct. 30: Johannes de Durlac, cl. Spiren. dioc. obl. se nomine
Jacobi Pfaw de Riepver, canon. eccl. Spiren. pro
annata scolasteriae dictae eccl., cujus fruct. 10
march. arg. vacant. per obitum Nicolai de Helmstat.
Coli. S. d. Rom. 6. non. Oct. anno X. et solvit 26 flor.
auri de Cam. pro compositione annatae. (Annat. )
305.
1480, Dec. 23: Georgius de Gemmingen, utriusque juris doctor, canon.
eccl. Spiren. obl. se nomine futuri praepositi et capituli
eccl. S. Stephani in Seltz, Spiren. dioc. in colle-
giatam ecclesiam noviter erigendam pro integra annata
vicariarum et beneficiorum ... in monasterio S. Bened.
in Seltz, ac etiam curae mortuae in Grefenhofen
circa Byschwiler necnon pastoriae loci in Min feit,
Spiren. dioc, quarum fruct. 300 flor. Renen., mensae
capitulari unitarum. S. d. Rom. 12. kl. Jan. anno X.
14. Mart. 82 solvit pro totali 147 flor. Renen. (Ibid.)
306.
1481, Jan. 3: Abbas et conventus monasterii Mulbronnen. Cist.
ord. . . . solverunt 70 flor. auri de Cam. (Quiet.) 307.
1481, Jan. 5: Otto de Bach, praepositus S. Germ an i et Mauritii
Spiren. 37 flor. auri de Cam. per manus Melchioris
Truchses solvi fecit. (Ibid.) 308.
1481, Mart. 9: Eustachius Munch, cler. Spiren. in decretis licenciatus,
procurator Thomae de G unsteten, canon. eccl. S. Tri-
nitatis ad infra scripta peragenda prout oonstat de
mandato manu Theoderici Ribison de Brwhsclla, cler.
Digitized by VjOOQLC
53
Spiren. publici notarii , consensit pensioni 23 flor.
Renen, super fruct. paroch. eccl. in Durmens. Spiren.
dioc. quam dictus Thomas obtiuuit et reservata fuit
dicta pensio domino Johanni de Helmstat, decano eccl.
S. Germani et Mauritii sub data Rom. ap. S. Pet.
kl. Mart. anno X. (Lib. particul.) 309.
1481, Marl. '26: Melchior Truchses, canon. eccl. Spiren. et papae
familiaris obl. se pro annat. Cantoriae eccl. Spiren.
cujus fruct. 40 raarch. arg. puri, vacant. per obitum
Petri de Lapide. Coli. Rom. 19. kl. Jan. anno X.
16. Juli habuit bullam surrogationis super dicta Can-
toria. S. d. Rom. 5. non. Mart. anno X. et solvit
25 flor. (Annat.) 310.
1481, Mai 9: Una bulla pro Henrico, abbate et conventu monast.
8. Petri et Pauli Visenburgen, ord. S. Bened.
Spiren. dioc. super indulto eis concesso . . . liberae
collationis beneficiorum in eodem monast. Rom. Jd.
Mai anno IX. (Ibid.) 311.
1481, Dat.? Una bulla pro eisdera super confirmatione et inno-
vatione exemptionis monasterii praedicti ab omni juris-
dictione ordinaria. S. d. Rom. 7. kl. Sept. anno X.
et solverunt 24 flor. (Ibid.) 312.
1481, Mai 10: Johannes Burchardus, canon. eccl. S. Thomae Argentin.
procurator Laurentii Bender, canon. eccl. Spiren. cessit
omnijuriomnique actioni eidem Laurentio super perpetua
vicaria eccl. Wormatien. semipraebenda nuncupata
competenti, de qua mandatur provideri Johanni Gleser.
S. d. Rom. 4. non. Mai anno X. (Lib. particul.) 313.
1481, Hai 20: Una bulla pro Johanne Stettenberg, decano eccl. Spiren.
super unione perpetuae capellaniae „S. Nicolai in pede
montis Clingenmunster* , Spiren. dioc. cujus fruct.
4 march. arg. puri, facta perpetuo decanatui praedicto.
S. d. Rom. 6. kl. Oct. anno X. (Annat.) 314.
1481, Juni !): Egidius Truchses, cler. Herbipolen. procurator Hart-
manni, canon. Basilien. consensit cessioni juris etc.
ad quartariam eccl. Spiren. de qua mandatur provideri
Melchiori Truchses, canon. Spiren. S. d. Rom. 5. non.
Mai anno X. (Lib. particul.) 315.
Digitized by VjOOQLC
54
1481, Juni U: Erhardus Thomae Fabri, cler. Spiren. cessit juri sibi
super sexpraebendaria eccl. Spiren. (competente) et
Eustachi üb Muncb, cler. Spiren. resignavit vicariani ad
altare S. Pauli in eccl. S. Trinitatis (permutationis
causa?) S. d. Rom. prid. Jd. Juni anno X. (Ibid.) 316.
1481, Juni 16: Jacobus Herxsemer, cler. Spiren. consensit cessioni
juris sibi quolibet modo competenti sup. paroch. eccl.
in Udenheym, dict. dioc. causa permutationis cum
Eustachio Munch, cler. Spiren., cui reservata fuit pensio
4 flor. auri. S. d. Rom. 18. kl. Julii anno X. (Ibid.)
317.
1481, Dil.? Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. qui alias obtinuit
facultatem permutandi de sexpraebendaria eccl.
Spiren. vacant. per obitum Nicolai Durchdenwald
et per cessionem Erhardi Thomae Fabri, cessit omni
juri sibi in dicta Sexpraeb. competenti in favorem
Nicolai Matz *) de Michelstat, cler. Maguntin. dioc.
reservata annua pensione 20 flor. Renen. S. d. Rom.
18. kl. Julii anno X. (Ibid.) 318.
1481, Aug. 8: Eustachius Munch, cler. Spiren. d. nomine Johannis
Camerarii de Dalburg, pastoris paroch. eccl. in Wal de n-
husen, Maguntin. dioc. consensit pensioni annuae
18 flor. Renen, assignatae Martino Spirer, decano
eccl. b. Mariae Novaecivitatis Spiren. dioc. S. d. Rom.
4. Jd. Julii anno IX. (Ibid.) 319.
1481, ltoc. 12: Henricus Schonleben, praepositus eccl. S. Germani
et M a u r i t i i , causarum procurator in Curia Romana,
obl. se pro annat. dictae praepositurae, cujus fruct.
15 march. arg. vacant. per obitum Petri de Lapide.
Coli. Rom. 7. Jd. Sept. anno X. (Annat.) 320.
1482, Febr. 28: Johannes Burchardus, canon. eccl. S. Thomae Argent.
nomine Johannis Hörn decani eccl. S. Mariae ac Petri
et Pauli, Baden. Spiren. dioc. obl. se pro annat. eccl.
5. Laurentii in Roten f eis, dict. dioc. cujus fruct.
l ) N. Matz war Reetor der Hochschule in Freiburg-, gewühlt am
Vorabend von Allerheiligen 1476. „Nicol. Matz de Michelstat. artium
magister et S. Theol. Lieeneiatus 14 . Er vermachte seine Bibliothek der Pfarr-
kirche seines Geburtsortes zum öffentlichen Gebrauche: cfr. Histor. Jahr-
buch der Gürresgesellschaft 1880, pag. 301.
Digitized by VjOOQLC
55
16 march. arg. vacant. per eessionem Jodoci Trebes-
muller et Eustachii Munch, litigantium apud Sodem
ap. factam. S. d. Rom. 7. Jd. Febr. anno XI. et
solvit 40 flor. (Ibid.) 321.
1482, Marl. II : Johannes Dürr de liestat, cler. Spiren. resignavit
canonicatum et praeb. eccl. S. Martini Wormatien.
in favorem Eustachii Munch.
d. d. Eustachius Munch resignavit paroch. eccl. in
Steyn. Maguntin. dioc. Johanni praedicto. (Lib. Resig-
nationum 1482 — 1484.) 322.
1482, Mari. 13 : Capitulum S. Stephani, opidi S e 1 1 z , in collegiatam
eccl. noviter erecta solvit 165 flor. auri de Cam. per
manus Johannis de Cambris. (Quiet.) 323.
1482, l)w. 2: Eustachius Munch, cler. Spiren. resignavit perpetuam
vicariam ad altare S. Agnetis Basilien. (Lib. Cons.
et Resignationum 1482 — 1484.) 324.
1482, IM.? Theodericus, literar. apost. sollicitator, cui alias de
canonicatu et praeb. eccl. Spiren. per promotionem
Johannis, electi Wormatien. vacaturis fuit provisum,
omni juri ad eosdem sibi competenti cessit, et Eustachius
Munch resignavit paroch. eccl. in Wichelen Camera-
cen. dioc, necnon Eberhardus Neuhuser, canonicatum
et praeb. S. Germani et Mauritii Spiren. quos
respective obtinebant, et dominus noster papa man-
davit provideri Eberhardo de canonicatu et praeb.
S. Germani et Mauritii. (Lib. Cons. et Resignationum
1482-1484.) 325.
1482, IM.? Johannes Jorlandi, Cantor et Capellanus papae. cui
super fruct. eccl. paroch. b. Mariae in Wichelen,
Cameracen. dioc. reservata fuit pensio 20 francorum
consensit translationi ejusdem pensionis super fruct.
canon. et praeb. eccl. S. Martini Wormatien. ac
paroch. eccl. in V in z in gen, Spiren. dioc. Cui trans-
lationi et assignationi Eustachius Munch , dictorum
canon. et paroch. eccl. possessor, consensit. (Ibid.)
326.
1482, ltoe. II: Theodericus Arends, canon. Lubicen. procurator Henrici
Brum, vicarii altaris S. Michaelis eccl. S. Stephani
Digitized by VjOOQLC
56
in Wissemburg. Spiren. dioc. prout publico constat
instrumenta acto in choro S. Johannis Spiren. die
30. Oct. 81 scripto manu Gasparis Man de Marpurch.
cler. Spiren. notarii imp. auctoritate, consensit unioni
dictae vicariae eccl. S. Stephani. S. d. 11. kl. Sept.
anno XII. (Ibid.) 327.
1483, Juni 25: Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. papae tamiliaris,
obl. se pro annat. perpetuae vicariae ad altare S. Erhardi,
situm in collegiata eccl. b. Mariae Novaecivitatis,
dict. dioc, cujus fruct. 6 march. arg., vacant. per
resignationem Jodoci Carp. (Annat.) 328.
1483, Dtö. 15: Jodocus Trebeszmuller, procurator constitutus a Johanne
Graslag consensit cessioni juris competentis eidem in
paroch. eccl. in Mogstne (?) Spiren. dioc. de qua
mandatur provideri Johanni Jochgrin, cler. Spiren.
dioc. S. d. Rom. 6. kl. Nov. anno XIII. (Annat.) 329.
1484, Jai. 7: Nicolaus Gliser, rector eccl. S. Georgii in villa Rote
et perpetuus capellanus ad altare omnium Sanctorum
in eccl. monast. opidi Wissemburg. Spiren. dioc.
obl. se pro annat. rectoriae praedictae, cujus fruct.
3 et capellaniae cujus etiam. 3 march. arg. vacant.
per resignationem Nicolai Isaac. S. d. Rom. 15. kl.
Jan. anno IX. (Ibid.) 330.
1484, Mari. II: Johannes Jochgrin, cler. Spiren. tamiliaris papae, obl.
se pro facultate resignandi omnia et singula beneticia.
S. d. Rom. 6. kl. Nov. anno XIII. (Ibid.) 331.
1484, April 15: Baidassar Markart, canon. Wormatien. obl. se nomine
Enolfi de Lansteyn, praepositi eccl. S. Trinitatis
Spiren. pro annat. dictae praepositure, cujus fruct.
10 march. arg. vacant. per mortem Jacobi Pfaw de
Riepurg. S. d. Rom. prid. kl. April, anno XIII. et
solvit 23 8 / 4 flor. (Ibid.) 332.
1484, Juli 6: Johannes Jochgrin , vicarius in eccl. S. Stephani
Wissemburgen. Spiren. dioc. obl. se nomine Henrici
de Helmstat, decani eccl. Spiren. pro annat. dicti
decanatus, cujus fruct. 22 march. arg. vacant. per
obitum Johannis Stetenberg. Coli. Rom. 6. kl. Julii
anno XIII. et solvit 52 3 / 4 flor. (Ibid.) 333.
Digitized by VjOOQLC
57
1484, Juli 23: Ciriacus Stein, Herbipolen. tlioc, plebanus in Langtorf,
dict. dioc. obl. se noraine Conradi Woick, clor. Spiren.
pro facultate resignandi. 8. d. Rom. 10. kl. Julii,
anno XIII. (Ibid.) 334.
1484, Nov. 29: Johannes de Cudona, thesaurarius eccl. Siraeusan. obl.
se nomine Rev. domini Stephani 1 ) eleeti eccl.
Termapolensis pro annat. annuae pensionis 200 flor.
super fruct. mensae episcopalis Spiren. S. d. Rom.
15. kl. Dec. anno I. (Annat. Innocentii VIII.)
9. Juni 85 solvit 95 flor. (Ibid.) 335.
1485, Jai. 10: Johannes Jung, pro annat. paroch. eccl. in Kuppe n-
heim Spiren. dioc. 28*/2 flor. auri de Cam. solvi
fecit. (Quiet.) 336.
1485, Febr. 5: Bernardus Rouch, rector, pastor nuneupatus paroch.
eccl. pastoriae nuneupatae b. Mariae opidi Eppingen,
Spiren. dioc. obl. se pro annat. dict. eccl. cujus fruct.
7 march. arg. vacant. per mortem Thoraae Oszner,
apud Sedem def. Coli. Rom. 13. kl. Febr. anno I. (Annat.)
d. d. solvit 16 3 /4 flor. auri de Cam. (Quiet.) 337.
1485, April 28: Johannes Jochgrin, pastor paroch. eccl. in Eppingen,
Spiren. dioc. obl. se pro annat. pastoriae dict. eccl.
cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Thomae
Oszner apud Sedem def. S. d. Rom. 15. kl. Febr.
anno I. et promisit solvere infra unum mensem habita
possessione. 18. Juni solvit 7 march. arg. (Annat.) 338.
1486, Dec. 28: Johannes Jochgrin, vice et nomine Reverendissimi
Henrici, 2 ) eleeti Termopolen. obl. se pro annata
pensionis annuae 200 flor. Renen, eidem electo assig-
natae super fruct. mensae episcopalis Spiren. aueto-
ritate apostolica. S. d. Rom. 15. kl. Jan. anno III. (Ibid.)
et solvit 7l7 4 flor. (Ibid.) 339.
1487, Mai 1: Una bulla pro Johanne Jochgrin, cler. Spiren. super
annua pensione 10 flor. auri super fruct. vicariae ad
altare S. Annae in eccl. Spiren. et paroch. eccl.
in Oberachen, Argentin. dioc. fuit restituta sine
obl. S. d. Rom. 60. Jd. Jan. anno III. (Ibid.) 340.
l ) Weihbischof v. Speier. Reml. Gesch. d. R II, 830.
*) Weihbischof v. Speier; Remling, am angeführten Orte.
Digitized by VjOOQLC
58
1487, Juli 7: Bernardus Rim (?) cler. Spiren. dioc. obl. sc nomine
decani et capituli necnon provisoris communis massae
quotidianarum distributionum eccl. Spiren. pro integra
annata pastoriarum S. Antonii in Hochdorff et in
Lachen, Spiren. dioc. cujus... in Hochdorff 5 et
in Lachen 3 march. arg. fruct. ... et quae alias per
resignationem obtinentium ordinarie fuerunt antea dictae
massae perpetuo unitae, de novo uniuntur. S. d. prid.
kl. Febr. anno III. 28. Juli solvit 41 flor. 20 sol.
per manus Societatis de Strozzis. (Ibid.) 341.
1487, %U9: Vitus Goeler de Gemmingen, procurator constitutus
ab Henrico abbate et conventu monast. S. Petri et
Pauli, ord. S. B. *) Spiren. dioc. (prout publico constat
instrumento ... de manu Jacobi Lembring cler. Spiren.)
obl. se pro annata , capellaniarum S. Crucis, S. Michaelis,
S. Andreae, S. Pauli, S. Laurentii, omnium Sanctorum,
S. Nicolai, S. Catharinae et S. Annae altarium in eccl. b.
Mariae et S. Willebrodi in ambitu et S. Dionisii, ejusdem
Sancti et S. Margaretae in domo infirmorun infra septa
dicti monasterii, necnon altaris S. Catharinae et Mariae
Magd, quarum omnium fruct. 20 march. arg. et quae per-
petuo uniuntur dicto monast. S. d. 17. kl. Aug. anno III.
1. Juli 91 solvit 37 ducat. pro dimidio. (Ibid.) 342.
1487, Oct. 29: Decanus et capitulum et provisor communis massae
quotidianarum distributionum eccl. Spiren. pro residuo
annatae paroch. eccl. in Gemmingen, Wormatien.
dioc. et paroch. eccl. in Storbach, ejusdem dioc.
ratione unionis 30 flor. auri de Cam. per manus
societatis de Strozzis solvi fecerunt. (Quiet.) 343.
1488, Febr. 6: Baltasar Mackart, canon. eccl. Wormatien. procurator
Georgii de Gemmyngen, canonici Spiren. (prout publico
constat instrumento acto Spirae, scripto per Eusta-
chium Munch, cler. atque notarium Spiren.) cessit
omni juri super canonicatu et praebenda eccl. S. Albani
extra muros Maguntin., de quibus mandatur provideri
Johanni Specht, juniori, possessori dictor. canon. et
praeb. (Resignationuni 1484 — 1488, fol. 257.) 344.
*) Weisseiiburg.
Digitized by VjOOQLC
59
1488, April 22: Johannes Strumpf, cursor papae, nomine Baldassaris
Marckart, rectoris paroch. eccl. in villa Mingolsheim,
Spiren. dioc. obl. se pro annat. dict. paroch. eccl.
cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per resignationem
Conradi Schlichterer apud S. sedein factam. S. d. 5.
non. Febr. anno V. (Annat.) 15. April solvit 18 flor.
(Ibid.) 345.
1488, Juli 25: Una bulla pro decano et capitulo eccl. S. Germani
et M a u r i t i i , Spiren. super extinctione et suppressione
nominis et tituli eccl. S. Germani in Campo et licentia
demoliendi illam et illius structuras et aedihcia ac
ligna, lapides et postes ad praefatam eccl. S. Germani
et Mauritii transferendi. S. d. Rom. 8. kl. Dec. anno II.
(Ibid.) 346.
1488, Mi 28: Georgius de Gemmingen, praepositus eccl. Spiren.
pro annata dict. praepositurae 187 flor. auri de Cam.
solvifecit. (am Rande: solvit totaliter 214 flor.) (Quiet.)
347.
1488, Aug. 4: Georgius Stiber, canon. Bam bergen, obl. se nomine
Melchioris Truchses, cler. Herbipolen. pro annat.
cantoriae eccl. Spiren. cujus fruct. 44 march. arg.
puri et super quibus . . . Franciscus St. Eustachii
Cardinalis diacon. pensionem annuam 150 flor. auri
Renen, percipit, vacant. per assecutionem praepositurae
ejusdem eccl. per Georg, de Gemmingen. S. d. Rom.
12. kl. Aug. anno IV. 5. Jan. 90 solvit 74 flor. (Annat.)
d. d. solivit 74 flor. pro parte annatae. (Ibid.) 348.
1488, Aug. <: Vitus Minor, praepositus S. Viti, Frisingen. obl. se
nomine Georgii de Gemmingen, praepositi eccl.
Spiren. pro annat. dictae praepositurae, cujus fruct.
75 march. arg. vacant. per obitum Ulrici de Helmstat.
S. d. Rom. 17. kl. Aug. anno IV. (Ibid.) 349.
1488, Nov. 17: Unum par bullarum pro Gabrielle Be(yl?) cler. Spiren.
super pensione 25 flor. Renen, super fruct. pastoriae
nuncupatae Z eist kam, dictae dioc. S. d. Rom. 10. kl.
anno V. (Ibid.) 350.
1488, Dec. 9: Theodor. Zun. notarius, et procurator Jacobi Hegelin,
cler. Spiren. ac rectoris paroch. eccl. inMonchingen,
Digitized by VjOOQLC
60
cjusdem dioc. consensit resignationi in manibus papae
de praedicta eccl., de qua mandatur provideri l'hilippo
Gerbode, cler. Wormatien. dioc, prout plenius conti-
netur in supplicatione 12. kl. Nov. anno V. (Lib.
Resignationum 1488-1491, fol. 36.) 351.
1489, Jai. 5: Balthasar Markart, cler. Herbipolen. dioc. cui alias
de canon. et praeb. eccl. Spiren. concessum fuit
provideri, sponte . . . consensit cessioni juris de eisdem,
de quibus conceditur provideri Frederico Slederer,
dictorum canon. et praeb. possessori. S. d. Rom. 7.
kl. Dec. anno V. (Ibid. fol. 40.) 352.
1489, Ju. 18: Johannes Jochgrin, decanus eccl. S. Martini Worma-
tien. obl. se nomine Johannis Ritther, perpetui vicarii
in eccl. Spiren. pro annat. perpetuae vicariae, Sex-
praebendariae nuncupatae, cujus fruct. 10 march. arg.
vacant. per obitum Marssilii Diemar et per cessionem
Francisci de Panna, qui habuit expectantiam. S. d.
Rom. 4. Jd. Jan. anno V. 14. Mai 90 solvit 23 3 / 4 flor.
(Annat.) 353.
1489, ltol.? Johannes Jochgrin, pro annat. majoris valoris canon.
et praeb. S. Germani et Mauritii Spiren. 14 flor.
auri de Cam. per manus societatis Saulorum solvi fecit.
(Ibid.) 354.
1489, Jai. 23: Unum par bullarum pro Jacobo Connech super pen-
sione 20 flor. Renen, super fruct. canon. et praeb.
S. Germani et Mauritii et aliorum 20 flor. super
fruct. pastoriae in Eppingen, Spiren. dioc. eidem
assignata. S. d. 8. Jd. Junii anno V. (Ibid.) 355.
1489, DaL? Johannes Jochgrin, cler. Spiren. obl. se pro annat.
canon. et praeb. S. Germani et Mauritii, quorum
fruct. 10 march. arg. vacant. per resignationem Jacobi
Connech ex causa permutationis cum capellania ad
altare S. Catharinae situm in dicta eccl. S. d. Rom.
8. Jd. Jan. anno V. (Ibid.) 356.
1489, Juii 20: Franciscus . . . S. Eustachii Cardinalis diacon. cui nuper
canonicatus et praeb. eccl. Spiren. commendati
fuerunt, commendae hujusmodi . . . cessit, de quibus
mandatur provideri Vito Meiler (Minor?) literarum
Digitized by VjOOQIC
61
apost. sollicitatori per supplicationem. S. d. 4. Jd. Junii
anno V. (vacaverunt per resignationem Lauren tii Bender.)
(Resignationuni 1488-1491, fol. 79.) 357.
1489, Juli S: Johannen Veghen (de Veninghen?) pro annat. canon.
et praeb. eccl. Spiren. 26 flor. auri de Cam. solvi
fecit. (Quiet.) 358.
1489, Dat.? Ubertus Minor pro annat. canon. et praeb. eccl.
S. Trinitatis Spiren. 19 flor. auri de Cam. per
manus societatis Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 359.
1489, Dal. ? Conradus Weick pro annat. paroch. eccl. pastoriae nuncu-
patae inMozesenheym(?) Spiren. dioc. 19 flor. auri de
Cam. per manus societatis Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 360.
1489, Nov. 21: Nicolaus Buchom pro annat. canonicatus et praeb.
S. Germani et Mauritii, Spiren. 24 flor. auri de
Cam. per manus Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 361.
1489, Dec. 10: Vitus Minor, praepositus S. Viti Frisingen. obl. se
pro Jacobo de Veninghen, canon. Spiren. pro annat.
canon. et praeb. eccl. Spiren. vacant. per resig-
nationem Laurentii Bruchin (Bender?) S. d. Rom. kl.
Juli anno V. (Annat.) 362.
1489, Dat.? Idem obl. se pro Ulrico Minor, pro annat. canon. et
praeb. S. Trinitatis Spiren., quorum fruct. 8 march.
arg. vacant. per resignationem Jacobi de Veninghen.
S. d. Rom. 15. kl. Juli anno V. (Ibid.) 363.
1489, IM.? Vitus Minor, obl. se pro Conrado Weik, rectore, pastore
nuncupato, eccl. paroch. in Monchesheyn, Spiren.
dioc. pro annat. dict. eccl. vacant. per resignationem
Ulrici Minor, cujus fruct. 8 march. arg. Coli. Rom.
15. kl. Julii anno V. (Ibid.) 364.
1490, Jan. 21: Decanus et capitulum et provisores communis massae
quotidianarum distributionuin eccl. Spiren. pro parte
annat. paroch. eccl. in Gemyngen ratione unionis . . .
42 flor. auri de Cam. per manus Georgii de Gemmingen
solvi fecerunt. (Quiet.) 365.
1490, Mari. 16: Capitulum eccl. Spiren. pro annat. unionis paroch.
eccl. in S tetefeit, Spiren. dioc. factae custodiae eccl.
praedictae 23 flor. auri de Cam. solvi focit per manus
socio tat. Saulorum. (Ibid.) 366.
Digitized by VjOOQLC
62
1490, Dat.? Erhardus Ducuspreck (?) pro annat. pensionis super
fruct. niensae capituli eccl. Spiren. 21 flor. auri de
Cam. per manus societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.)
367.
1480, Juli Iß: Helfridus de Dorsfelden pro residuo annat. canon. et
praeb. eccl. Spiren. 4 flor. auri de Cam. per manus
societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 368.
1490, Sept. 13: Johannes Stampf, cler. Maguntin. pro annat. canon.
et praeb. eccl. Spiren. 21 flor. auri de Cam. solvit.
(Ibid.) 369.
1490, Pal? Idem pro residuo annat. praedictae 5 flor. per manus
Stephani Susm (Susheim?) solvi fecit. (Ibid.) 370.
1490, Nov. 7: Dominus Cromtork (?) pro annat. canon. et praeb.
eccl. Spiren. 28 flor. auri de Cam. per manus
societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 371.
1490, Nov. o : Nicolaus Maze pro annat. sexpraebendariae eccl.
Spiren. in quibus erat obligatus solvi fecit 23 flor.
auri per manus societatis Saulorum. (Ibid.) 372.
1491, Jw. 12: B. Bagardus paroch. eccl. in Methingen. Spiren.
dioc. resignavit in favorem Petri Lederhose, cler.
Maguntin. dioc. (Lib. Resignationuni 1488 — 1491
fol. 220.) 373.
1491, Mart. 2G: Fredericus Nipbenburg, pro annat. praepositurae eccl.
S. Trinitatis Spiren. 1 4 ducat. auri, in quibus erat
obligatus, per manus Michael de Bechutis solvi fecit.
(Quiet.) 374.
1491, April 7: Burgardus de Zabern pro annat. paroch. eccl. Johannis,
Vissemburgen, opidi Spiren. dioc. 23 8 /4 flor. auri
de Cam. per manus Michaelis Bechutis solvi fecit.
(Ibid.) 375.
1491, N«v. 5: Erhardus Wiser pro annat. decanatus S. Trinitatis
Spiren. 19 flor. (am Rande 23!) solvi fecit. (Ibid.)
376.
1491, Nov. 9: Eustachius Munch, nomine Eberhardi Hast, canon
eccl. S. Trinitatis Spiren. obl. se pro annat. decanatus
dict. eccl. cujus fruct. 8 march. arg. vacant« per
resignationem colli tigantium. S. d. 3. kl. Nov. anno VIII.
(Annat.) 377.
Digitized by VjOOQLC
6S
1491, Ito. '»: Una bulla pensionis 20 flor. domino Stephano Eustachio
Munch cler. Spiren. (eidem assignatae per . . . Sixtum
IV. 18. kl. Jul. anno X.) super fruct. sexpraebendariae
eccl. Spiren. fuit restituta sine obligatione. (Ibid.)
378.
1491, Itoc. 13: Eustachius Munch, cantor eccl. S. Andreae Wormatien.
obl. se pro annat. beneficii sexpraebendariae nuncupati,
in eccl. Spiren. vacant. per cessionem dicti Eustachii,
cujus fruct. 10 marcb. arg., de quo mandatum fuit
provideri per supplicationem. Nicoiao Matze, cler. Ma-
guntin. S. d. 14. kl. Julii anno X. Sixti IV. eadem die
solvit 23 flor. (Ibid.) 379.
1491, De*. 18: Eustachius Munch, nomine Eucharii, praepositi, ac
decani et capituli eccl. S. Michaelis in Clin gen monster,
Spiren. dioc. obl. se pro annata dictae eccl. nuper
ex monasterio in collegiatam erectae, cujus fruct.
80 flor. auri. Confirmatur 8. d. 13. kl. Dec. anno VIII.
(Ibid.) 380.
1492, F«kr. 4: Georgius Ludovici, praepositus paroch. eccl. in Roten-
fels Spiren. dioc, ratione provisionis de dicta eccl.
solvit 39 flor. auri. (Quiet.) 381.
1492, Febr. 7: Unum par bullarum pensionis pro Johanne Born sup.
fruct. paroch. eccl. S. Laurentii in villa Rothenfels
Spiren. (Annat.)
d. d. Georg. Ludovici, presb. Herbipolen. dioc. obl.
se pro annat. dictae paroch. eccl. S. Januarii (sie!)
in villa Rotenfels Spiren. dioc. vacant. per resigna-
tionem Johis Born (Hörn?) S. d. Rom. 7. kl. Febr.
anno VIII. (Ibid.) 382.
1492, April 17: Nicolaus Weicheck, cler. Spiren. dioc. obl. se pro
annat. paroch. eccl. in Bischof feheym, Maguntin.
dioc. cujus fruct. 5 march. arg. vacant. per obitum
Alberti Hard. Coli. 6. kl. Sept. anno I. (Ibid.) 383.
1492, Hai 3: Johannes Michelset, presb. Spiren. obl. se pro annat.
paroch. eccl. S.Nicolai in Horbach, dict. (Meten.)
dioc. cujus fruct. 40 flor. vacant. per obitum Valentini
(Nachname fehlt) Coli. 8. Jd. April, anno VIII. (Ibid.)
384.
Digitized by VjOOQLC
64
1492, Mai S: Henricus Caram (!) (Kratz) pro annat. canonicatus et
praeb. eccl. Spiren. 30 flor. auri per manus societatis
Saulorum solvi fecit. (Quiet.) 385.
1492, Hai 16: Conrad Kirchberg cler. Maguntin. dioc. obl. se nomine
Henrici comitis de Scharfenstein, canon. Spiren. pro
annat. dict. canon. et praeb. quorura fruct. 10 raarch.
arg. vacant. per resignationein Ruperti de ducibus
Bavariae. Coli. Rom. 3. Jd. April, anno VIII. (Annat.)
386.
1492, %t. 12: Eustachius Munch, cantor eccl. S. Andreae Wonnatien.
obl. se nomine Georgii de Gemingen, capellani ad
altare b. Mariae V. in eccl. S. Germani et Mauritii,
Spiren. pro annat. raajoris valoris canon. et praeb.
eccl. Wonnatien. quorum fruct. 10 march. arg. vacant.
per liberam resignationem Bernardi Groess. Rom. 4.
non. Sept. anno I. 3. Dec. solvit 37 flor. (Ibid.) 387.
1492, Sept. 20: Un um par bullarum pro domino Ottone de Bach,
canon. eccl. Spiren. sup. pensione 40 flor. Renen,
sup. fruct. praepositurae S. Germani et Mauritii.
Spiren. fuit restitutum. Assignata pensio s. d. Rom.
18. kl. Oct. anno I. (Ibid.) 388.
1492, Sept. 22: Philippus Rosenburch pro annat. praepositurae prae-
dictae 42 ducat. auri ratione provisionis per manus
Michaelis de Bechutis solvi fecit. (Quiet.) 389.
1492, Sept. 25 : Eustachius Munch nomine Philippi de Rosenburch.
praepositi . . . obl. se pro annat. praedictae praeposi-
turae, cujus fruct. 18 march. arg. vacant. per resig-
nationem Ortonis de Bach. S. d. Rom. 18. kl. Oct.
anno I. 17. Juni 94 solvit 62 3 /4 flor. (Annat.) 390.
1492, Dm. 7: Eustachius Munch, nomine Johannis Jochrim, senioris,
cler. Spiren. obl. se pro annat. canon. et praeb.
S. Guidonis Spiren. cujus fruct. 6 march. arg. puri
vacant. per resignationem Ludovici Dysmi (Deys?)
et cessionem Jacobi de Gochsheym. S. d. Rom. 8. kl.
Dec. anno I. 19. Jan. 94 solvit 17 flor. Renen. (Ibid.)
391.
1493, Mai II: Georg Poichelholtzen, cler. Frisingen. procurator Petri
de Holmstat, canon. S. Trinita tis Spiren. consensit
Digitized by VjOOQLC
65
resignationi dictorum canon. et praeb. de quibus con-
cessum fuit provideri Georgio de Helmstat cler.
Wormatien. prout in supplicatione. S. d. Rom. 11.
kl. Mai anno I. (Lib. Resignationum 1492 — 1496.)
392.
1493, M 22: Engelbert Erkel, cler. Maguntin. dioc. sponte consensit
resignationi perpetuae capellaniae ad altare S. Catha-
rinae in paroch. eccl. S. Bartholomaei Spiren. , de
qua providetur Petro Kercher, cler. Spiren. prout in
supplicatione, prid. non. Martii anno I. (Ibid.) 398.
1493, Ort. 25: Johannes Nithart, cler. Maguntin. dioc. obl. se nomine
Johannis Stol, decani eccl. S. Germani et Mauritii
Spiren. pro annat. perpetuae capellaniae ad altare
S. Nicolai in paroch. eccl. de Ranspach. Spiren.
dioc. cujus fruct. 6 march. arg. vacant. per liberam
resignationem Jodoci Bock. S. d. Rom. 3. Jd. Julii.
anno I. solvit 1974 flor. (Annat.) 394.
1494, Ju. 14: Johannes Segmora (Seghart!) pro annat. canon. et
praeb. eccl. S. Guidonis (Hs. Vindena!) Spiren.
17 flor. auri solvi fecit per manus Johannis Anter.
(Quiet.) 395.
1494, Juli 9: Dominicus Burchuser, cler. Wormatien. dioc. perpetuus
capellanus ad altare S. Johannis, situm in paroch.
eccl. S. Johannis Wormatien. ac vicarius in
collegiata eccl. S. Michaelis inClingemonster, Spiren.
dioc. consensit resignationi de capellania et vicaria
praedictis, de quibus providetur Jodoco Frank, cler.
Wormatien. S. d. 13. kl. Juni, anno II. (Resignationum.)
396.
1495, Ju. Johannes de Carlebach, cler. Spiren. obl. se pro annat.
Sexpraebendariae in eccl. Spiren. cujus fruct. 6
march. arg. vacant. per resignationem Henrici ( — ),
coli. S. d. Rom. 15. kl. Febr. anno III. (Annat.)
d. d. solvit 14 flor. auri per manus Dominici Borchuser.
(Quiet.) 397.
1495, Marl. 24 : Thomas Truchses pro annat. canon. et praeb. eccl.
Spiren. 22. (am Rande 28!) flor. per manus pro-
prias solvit. (Ibid.) 398.
5
Digitized by VjOOQLC
66
1495, Juli 10: Geörgius Goler (?) junior, pro ahnat. canon. et praeb.
eccl. Spiro n. 19 (am Rande 23!) flor. per manus
Georgii Buntsberg solvi fecit. (Ibid.) 399.
1495, Juli 13: Dominicus Burchuser pro annat. majori« praebendae.
semipraebendae eccl. Spiren. et canon. ac praeb.
eccl. b. Mariae Wormatien. solvit 30 flor. (Ibid.) 400.
1495, Aug. 6: Johannes Zolner pro annat. canon. et praeb. eccl.
Spiren. solvit 28 (am Rande 35!) flor. auri de Cam.
per manus Dominici Bourchuser. (Ibid.) 401.
1495, Sept. 11: Philippus de Visembourgh pro parte annat. canon.
eccl. Spiren. 41 flor. auri per manus Johannis
Seghart solvi fecit. (Ibid.) 402.
1495, Itoc. 9: Johannes Herbordi, rector paroch. eccl. plebaniae
nuncupatae in Mauchenheym, Maguntin. dioc. per
Johannem Nithart, procuratorem suum (mandatum de
manuVipertum(!)Ulman deHedelbergia, cler. Wormatien.
dioc.) consensit pensioni annuae 10 flor. auri Renen,
super fruct. dict. paroch. eccl. Johanni Knyber, cler.
Maguntin. reservatae sub data prid. Jd. Mart. anno III.
(Resignationum 1492 — 1496, fol. 211.) 403.
1497, Mart. 9: Jodocus Frank, cler. Wormatien. dioc. ac rector paroch.
eccl. in Speck Spiren. dioc. consensit resignationi dictae
paroch. eccl. de qua mandatur provideri Gerardo Peze,
cler. Monasterien. dioc. (Lib. Resignationum.) 404.
1497, Mart. 26: Johannes Frank, rector paroch. eccl. in Alsenezt
Maguntin. dioc. per Engelbertum Erkel, cler. Maguntin.
dioc. procuratorem suum (mandatum de manu Antonii
Drapp de Iugelnheim dict. dioc. subscriptum) consensit
pensioni annuae 4 flor. Renen, super fruct. dict. paroch.
eccl. reservatae Philippo Kamberger, cler. dict. dioc.
S.d. Jd.Dec. anno V. (Lib. Resignationum 1496-1499,
fol. 97.) 405.
1497, Juni 19: Johannes Seghart, cler. Spiren. obl. se pro annat.
perpetuae vicariae ad altare S. Kiliani in eccl.
S. Germani et Mauritii Spiren. cujus fruct. 5
march. arg., super quibus est antiqua pensio 11 flor.,
vacant. per obitum Johannis Funkhart. Coli. S. d. 15.
kl. Jan. anno Hl. (Annat.) Jdem obl. se pro facultate
Digitized by VjOOQLC
67
resignandi ex causa permutationis quaecumque beneficia.
Concess. s. d. 4. Jd. Mai anno V. (Ibid.) 406.
1497, Juni 21: Dominicus Burchuser, cler. Worraatien. dioc. nomine
Friderici de Nippenburg, canon. Spiren. obl. se pro
annat. scolasteriae eccl. Spiren. cujus fruct. 10
march. arg. vacant. per obitum Othonis de pächi (Bach!);
mandatum provisionis de 3. non. Juni, anno V.;
D. d. solvit 23 8 /4 ducat. per cedulam. (Ibid.)
D. d. solvit 20 flor. auri de Cara. (am Rande 29 !)
(Quiet.) 407.
1497, Juli 12: Aloisius de Campanorum nomine Thomae de Rosenberg
(Hs. Rosembircher) cler. Spiren. obl. se pro annat.
canon. et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12
march. arg. vacant. per cessionem Petri Queych
Maguntin. dioc. Provis. Jd. Julii. anno V.
d. d. solvit 2872 ducat. (Ibid.)
13. Juli solvit 28 (am Rande 35!) flor. auri per manus
Dominici Burchuser. (Quiet.) 408.
1497, Oct. 21: Johannes Minor, cler. Maguntin. dioc. nomine Pauli
Spruensack de Gorchzem obl. pro annat. perpetuae
vicariae, plebaniae nuncupatae ad altare s. Crucis in
eccl. Spiren. cujus fruct. 11 march. arg. puri „et
unius terrae unius marchae* vacant. per resignationem
Georgii de Helmstat ; provis. non. Oct. anno VI. (Ibid.)
d. d. et solvit 327s ducat. (Ibid.)
30. Oct. solvit per manus Johis Nithart 32 (am Rande 40 !)
flor. auri. (Quiet.) 409.
1498,Febr.28: Conradus Lyes pro annat. semipraebendae eccl. Spiren.
14 flor. auri (am Rande 17!) per manus Johannis
Seghart solvi fecit. (Ibid.) 410.
1498, Juli 20: Johannes Seghart, cler. Spiren. nomine priorissae et
conventus monasterii S. August, in Shynhem (?) Spiren.
dioc. obl. se pro annat. perpetui beneficii ad altare
Sanctarum Oatherinae et Margare tae in eccl. dicti
monasterii (pensio 20 flor. reservata Georgio Meyer)
vacant. per cessionem dicti G. Meyer, dicto monasterio
unitae. S. d. Jd. Febr. anno III. (Ibid.)
d. d. Monastorium . . . pro annata vicariae et beneficii
5*
Digitized by VjOOQLC
ad altare praedictum in eccl. Stayn Spiren. dioc,
9 flor. auri per manus Johannis Soghart solvi fecit.
(Quiet.) 411.
1498, Juli 23: Johannes Jochem (!) obl. se nomine Swikeri a Gemyngen,
monachi olim in Odenheim (Sawctorum Petri et
Pauli) Spiren. dioc. pro annat. canon. et praeb. in
eccl. praedicta, quorum fruct. 6 march. arg. quocunque
modo vacant. Coli. s. d. 6 non. Julii. anno VI. (Annat.)
412.
1498, Aug. 28: Johannes Potchen, cler. Colonien. dioc. procurator
Victorii de Carbe rectoris paroch. eccl. in Dormentz
Spiren. dioc. consensit cessioni juris sibi quomodolibet
competenti de supra dicta eccl. in favorem Philippi
Kamberger, cler. Maguntin. dioc, cui providetur.
S. d. 15. kl. Sept. anno VI. (Iiib. Resignationum
1496, 1499, fol. 203.) 413.
1498^Styt.20: Wilhelmus, abbas monast. S. Petri et Pauli, Vissem-
burgen, ord. S. B. Spiren. dioc. obtulit pro suo
communi servitio ratione provisionis (per bull am 13.
kl. Julii. anno VII) 750 flor. auri de Cam. ad quos
dict. monast, „taxatum reperitur in libris camere*
et 5 minuta servitia consueta. (14 Cardinales.) (Lib.
Servit. 1498-1502, fol. 50.) 414.
1498, Dee. 22: D. Christophoras pro annat. unionis 4 beneficiorum
praepositurae collegiatae eccl. in Pforzhem Spiren.
dioc. 36 ducat. auri (am Rande 47!) per manus de
Pucheris solvi fecit. (Quiet.) 415.
1498, Itoc. 23: Kilianus Ferr, cler. Herbipolen. dioc. nomine domini
Christophori ex Marchionibus Baden, obl. se pro annat.
paroch. eccl. in Synschingen (Schützingen?) et in
Ludoltzheym ac in Ditlingen, Argentin. et Spiren.
dioc. necnon perpetuae capellaniae sine cura ad altare
S. Nicolai in eccl. monasterii monial. in Pfortzom,
quarum fruct. 16 march. arg. unitarum perpetuo cum
eccl. S. Michaelis in Pfortzem. S. d. 4. kl. Mai. anno VI.
(Annat.) 416.
1499, Jan. 2: Johannes Nithart, cler. Maguntin. dioc. nomine domini
Johannis de ducibus Bavariae cler. Wormatien. dioc.
Digitized by VjOOQLC
69
obl. bo pro annat. praepositurae S. Michaeli» in
Clingenmonster et pastoriae in Offsheim et Hoff-
heim Spiren. et Maguntin. dioc, quarum praepositurae
20 et pastoriae 35 mar eh. arg. fhici. vacant. per
resignationem Ruperti, cler. Frkingen. Coli Rom.
11. kl. Dec. anno VII. (Annat.)
d. d. solvit pro annat. mediae annat. praepositurae 47 flor.
(Quiet.) 2. März 1503 solvit 180 flor. (Annat.) 417.
1499, Mut 27: Dominicus Burghuser obl. se nomine Johannis Lewen-
steyn, cler. Maguntin. dioc. pro annat. eanon. et
praeb. eccl. Spiren. quorum fruet. 12 march. arg.
vacant. per resignationem Henrici Nithart. Coli. 4. Jd.
Mart. anno VII. (Ibid.) 26. Mart, solvit 28 flor. auri.
(Ibid.) 418.
1499, kg. 30: Wilhelm us electus abbas monasterii 6. Petri et Pauli
Wissemburgen. Spiren. dioc. sponte consensit cessioni
juris super canon. et praeb. eccl. S. Stephani Wissem-
burgen. et ut procurator conventus ejusdem monasterii
(vigore mandati de manu Jacobi Kaub notarii publici
imperial, auetoritate 20. Febr. 1498) oonsensit cessioni
juris praedicti in favorem Jacobi Tierberg, cler. Herbi-
polon. dioc. (Resignationum 1499 — 1502, fol. 25.)
419.
1499, B«c. 23: Johannes Seghart, cler. Spiren. obl. se pro annat.
canon. et praeb. quorum 7 et scolasteriae S. Petri
et Pauli in Odenheim, cujus 4 march. arg. vacant.
per modum licet qui Philippi de Angelach et scolasteria
per obitum Delbolt de Buchis. -8. d. Rom. 14 kl.
Junii anno IV. (Annat.) 420.
1500, Jm. fö: Martinus Ost[r]ingen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro
facultate permutandi. (Ibid.) 421.
1500, Hart. 16: Johannes Seghart, cler. Spiren. consensit cessioni juris
super canon. et praeb. S. Petri et Pauli in Odenheim
Spiren. dioc, in favorem Philippi de Angelach.
(Resignationum 1499 — 1502, fol. 78.) 422.
1500, April 7: Unum par bullarum pensionis 20 flor. pro Victoro de
Carbe sup.fruct. paroch. eccl. in Durmentz Spiren. dioc,
eidem assignatae. S. d. April, anno VIII. (Annat.) 423.
Digitized by VjOOQLC
70
1500, Juni 17: Conradus Thome obl. se nomine Johannis ex ducibus
Bavariae pro annat. Coadjutoriae sibi ad praeposituram
eccl. S. Petri et Pauli in Odenheym Spiren. dioc,
concesßae, de qua mandatur provideri dicto Johanni
per cessum vel decessum Christophori de Nippenburg.
S. d. 11. kl. Aug. anno VIII. (Ibid.) 424.
1500, Not. 21: Capitulum eccl. Spiren. pro annat. paroch. eccl. in
Lachen Spiren. dioc. in quibus erat obl. 19 flor. per
manus Erfonis de Gemingen solvi fecit. (Quiet.) 435.
1501, Jm. 5: Nicolaus Arbelspach pro annat. paroch. eccl. S. Martini
in Pforzheim Spiren. dioc, 23 flor. per manus Jo-
hannis Borchardi solvi fecit. (Ibid.) 426.
1501, Oct. 21: Martinus Ostringen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro
annat. paroch. eccl. in Superiori Husen (Ober-
hausen) Spiren. dioc, cujus fruct. 5 march. arg.
vacant. per obitum Henrici Brun extra Ro. C. def.
Coli. Rom. 8. d. 6. non. Mart. anno VIII. (Annat.)
427.
1502, Jan. 1: Magister Johannes Caror, literarum apost. scriptor,
cui alias per obitum Johannis Lachmann, clerici,
provisum fuit de perpetua capellania ad altare S. Crucis
in paroch. eccl. opidi, loci sive villae Dur lach Spiren.
dioc, cessit omni suo juri in favorem Johannis Rasoris
de Darmstadt, cler. Maguntin. dioc. cui concessum
fuit provideri sub data 14. kl. Oct. anno X. (Resig-
nationum 1502, fol. 11.) 428.
1502, Jm. 27: Erfo de Gemingen, decanus Wormatien. obl. se nomine
Henrici de Helmstat, decani eccl. Spiren. pro annat.
praepositurae eccl. S. Michaelis extra muros opidi
Pforzheim Spiren. dioc cujus fruct. 36 march. arg.
vacant. per cessum vel decessum Michaelis de Angelach.
Et deputatur Coadjutor sub dat. Jd. Oct. anno X.
(Annat.) 24. Juni solvi t 75 flor. auri. (Ibid.) 28. Jan.
solvit 85 ducat. per manus Fucherorum. (Quiet.) 429.
1502, Mart. 28: Conradus Montzer? (Mentzer. auch Meyer geschrieben)
obl. se pro annat. decanatus eccl. S. Germani et
Mauritii Spiren. cujus fruct. 9 march. arg. vacant.
per obitum Johannis Stol. Est reservata pensio 40 flor.
Digitized by VjOOQLC
71
Jodoco Bocke, decano eccl. Vallis Winipinensis. S. d.
5. non. Mai anno X. — Eadem die solvit 15 flor.
(Annat.) 430.
1502, April 23: Martinus Ostringen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro
annat. canon. et praeb. eccl. S. Germani et M. Spiren.
quorum fruct. 6 march. arg. vacant. per obitum
Jodoci Schadhusen. Coli. s. d. 16. kl. Mai anno X.
(Ibid.) 431.
1502, Mai 28: Conradus Meyer pro annat. decanatus S. Germani
et M. Spiren. 10 ducat. (am Rande 13!) per manus
Erphonis de Gemmingen (in der Vorlage: Orphei
Cheminer!) solvi fecit. (Quiet.) 432.
1502, Sept. 14: Guilielmus abbat* monasterii in Mulbronn, Spiren. dioc.
ordinis Cist. composuit pro unione perpetuae capellae
sine cura S. Martini in Niddenhoven dict. dioc,
valoris 10 march. arg. vacant. per resignationem
Martini Kerler, cum dicto monasterio facta ad 50
annos, cujus collatio ad abbatem dicti monast. spectat.
(Lib. Compositionum IV.) 17. Nov. solvit 35 ducat.
per manus Pauli Tuba. (Quiet.) 433.
1502, l>ec. 22: Johannes de Herchaberg 1 ) pro annat. praepositurae
S. Trinitatis Spiren. solvit 14 ducat. per manus
Erphonis de Gemingen. (Quiet.) 434.
1503, Jao. 8: Augustinus Koler nomine Johannis Zolner, obl. se pro
annat. scolasteriae eccl. Spiren. vacant. per mortem
Friderici (?) 2 ) extra Cur. def. cujus fruct. 10 march. arg.
Coli. 18. kl. Jan. anno XI. (Annat.) 8. Mai solvit
23 3 /4 flor. (Ibid.) 11. Jan. solvit 23 ducat. per manus
de Fucheris. (Quiet.) 435.
1503, Jan. 28: Pro nova unione paroch. eccl. pastoriae nuncupatae
seu alterna portione ejusdem in Epingen Spiren.
dioc. valoris 15 march. arg. mensae capituiari eccl.
S. Guidonis composuit Johannes Jochgrin ad 34 flor.
(Lib. Compositionum IV.) 436.
1503, Febr. 1: Jacobus Schmuger, cler. Spiren. dioc. obligavit se pro
facultate resignandi . . . juxta bullam. S. d. 7. kl. Julii
anno XI. (Annat.) 437.
l ) Vielleicht von Ehreiiberg? — 2 ) Wohl de Nippenburg.
Digitized by VjOOQLC
72
1503, Marl, t: Uriel de Geniingen pro annat. pensionis annuae sup.
fruct. paroch. eccl. in Essingen Spiren. dioc, 16 flor.
auri per manus de Fucheriß solvi fecit. (Quiet.) 438.
1503, Mari. 2: Herfo (de Gemingen) decanus Wormatien. nomine Urielis
de Gemmingen obl. se pro annat. pensionis 50 flor.
auri sup. fruct. paroch. eccl. in Ensingen (!) Spiren.
dioc. solvendae per Fridericum de Nippenburg, assignatae
eidem. S. d. 7. kl. Nov. anno X. (Annat.) 439.
1504, Mai 10: Jacobus de Bonaparte, cler. Lucan. dioc. regestri
suppticationum magister, cui alias de canon. et praeb.
ac scolasteria eccl. S. Germani ac Mauritii Spiren.
fuit provisum, resignavit in favorem Bertoldi Gem-
mingher, cler. Spiren. dioc. cui. mandatum est provideri.
S. d. 6. non. Mai anno I. et qui consensit assignationi
annuae pensionis 14 flor. auri Renen. (Lib. Resig-
nationen 1506—1507, fol. 34, et 66.) 440.
1504, Mai 24: Gottefridus de Adelzheim pro annat. praepositurae
S. Petri et Pauli in Odenheim Spiren. dioc, 193 flor.
(am Rande 252 !) per manus proprias solvit. (Quiet.)
441.
1504, Joli 28: Johannes Seghart pro annat. paroch. eccl. pastoria
nuncupatae in Luszem Spiren. dioc. solvit 22 flor.
auri. (Ibid.) 442.
1505, Jai. 16: Mathias Nitel, obl. se nomine Marci Fucher pro annat.
praepositurae eccl. S. Germani et M. Spiren. cujus
fruct. 14 march. arg. vacant. per promotionem Philyppi,
eiecti Spiren. ad dictam ecclesiam. S. d. 7. Jd. Nov.
anno I. (Annat. Julii II.) 443.
1505, Febr. 18: Erpho de Gemynghen obl. se pro annat. praepositurae
S. Geridonis (!) vacant. per obitum Petri Chempchin,
cujusque fruct. 12 march. arg. cum pensione annua
50 flor. assignata perpetuo capitulo S. Guidonie.
S. d. 8. Jd. Febr. anno IL (Ibid.) 10. Mart. solvit
14V 4 flor. (Ibid.) 444.
1505, Mart. 18: Erpho, decanus Wormatien. obl. se nomine Jodoci
Galli pro annat. majoris valoris canon. et praeb.
S. Germani et M. Spiren. quorum fruct. 8 march.
arg, vacant. per resignationem Martini Ostringer ex
Digitized by VjOOQLC
78
causa permutationis factae cum perpetua capellania
ad altare S. Johannis in eccl. Argentin. cujus fruct.
4 march. arg. S. d. 12. kl. Martii anno II. (Ibid.)
14. Mart. solvit 8V2 flor. (Ibid.) 445.
1505, DaU Unum par bullarum pensionis 40 flor. sup. fruct.
cantoriae eccl. Spiren. pro Phüippo electo Spiren.
eidem assignatae. S. d. 16. kl. Jan. anno II. (Ibid.)
446.
1505, April 22: Fernandus Ponzettus, camerae apost. der. obl. se pro
annat. canon. et praeb. S. Petri et Pauli in den-
ke im Spiren. dioc, quorum fruct. 6 march. arg.
vacant. per mortem Martini de Nippenberg, apud
sedem defuncti. Coli. s. d. 3. non. Dec. anno I. (Ibid.)
447.
1505, Mai 21: Eberhardus Beche, cler. Constantien. dioc. obl. se pro
annat. perpetuae capellaniae, primissaria nuncupatae
in paroch. eccl. villae Flache Spiren. dioc, vacant.
per mortem Jacobi Scheck, cujus que fruct. 8 march.
arg. Coli. s. d. 6. kl. Dec. anno I. (Ibid.) 448.
1505, Juni 18: Johannes Ruffis obl. se nomine Johannis Weyer cler.
Augusten, dioc. pro annat. paroch. eccl. in ms tat
Spiren. dioc. cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per
obitum Nicolai Othmar. Coli. s. d. 4. Jd. Jan. anno II.
(Ibid.) 449.
1505, Juni 14: Jdem obl. se nomine Jacobi Maren, cler. Spiren. dioc.
pro annat. canon. et praeb. S. Germani et M.
quorum fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum
Conradi Meytzen. Coli. s. d. 6. Jd. Mai anno II. et
solvit 22 3 / 4 flor. (Ibid.) 450.
1505, Juli 21: Rev. pater Achilles de Grossis, cui alias fuerat
provisum de quodam perpetuo beneficio ecclesiastico,
Sexpraebenda nuncupato, in eccl. Spiren. consensit
resignationi in favorem Huborrdi (!) Rutz cler. Con-
stantien. dioc. dicti domini Achillis familiaris, prout
in supplicatione s. d. Rom. 3. non. Junii anno 11.
plenius continetur. (Resignationum, fol. 111.) 451.
1505, Juli H: Alexander Leander, alias Polagallis obl. se nomine
Andreae Wonimus pro annat. decanatus S. Germani
Digitized by VjOOQLC
74
et M. vacant. per obitum Conradi Meytzen , cujus
fruct. 12 march. arg. sup. quibus reservata est pensio
16 flor. Jodoco Bock. S. d. 6. Jd. Mai anno II. (Annat.)
452.
1505, lug. 19: Johannes Zun(?) obl. se nomine Valentini Lesche,
canon. eccl. S. Petri et Pauli in Odenheim Spiren.
dioc. pro annat. praepositurae dictae eccl. vacantis
pro obitum Gottfridi de Adeltzheim, cujus fruct. 60
march. arg. Coli. s. d. 12. kl. Junii anno II. (Ibid.)
solvit 171 flor. (Ibid.) 453.
1505, Oct. 20: Egidius Sagittarius, cler. Herbipolen. dioc. obl. se pro
annat. perpetuae vicariae Sexpraebendariae nuncupat.
in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march. arg. vacant.
per obitum Theoderici Ribisen. Coli. s. d. 4. kl. Mai
anno II. (Ibid.) promisit solvere infra annum. 454.
1505, Nov. 14: Bertholdus Gertinger, cler. Spiren. dioc. obl. se pro
annat. canon. et praeb. eccl. S. Germani et M.
quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum
Michaelis Gryser. Coli. s. d. 8. kl. Dec. anno I. (Ibid.)
455.
1506, Febr. 7: . . .? nomine Henrici de Isenborg, cler. Wormatien.
dioc. obl. se pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren.
vacant. per mortem Johannis de Eremberg, quorum
fruct. 10 march. arg. Coli. s. d. 17 kl. Febr. anno IL
31. Jan. solvit 28*/2 flor. (Ibid.) 456.
1506, Marl. 3: Unum par bullarum pensionis annuae 20 flor. Renen,
sup. fruct. canon. et praeb. S. Trinitatis Spiren.
ac perpetuae capellaniae b. Mariae V. in eccl. hospitalis
Wissenburg, reservatae Jacobo Abel fuit restitutum
sine obligatione. S. d. 11. kl. Martii anno II. (Ibid.)
457.
1506, Juni 15: Achilles de Grossis (episcopus Civitatis Castelli) cui
alias de perpetuo beneficio ecclesiastico, sexpraeben-
daria nuncupat. in eccl. Spiren. fuerat provisum,
possessione non habita, dictum beneficium resignavit
in manibus papae in favorem Johannis Hog, clerici
Wormatien. dioc, qui per Baldasar. procuratorem suum
consensit annuae pensioni 12 flor. auri de Cam. et
Digitized by VjOOQLC
75
alioruni 10 flor. sup. capellania S. Johannis sita in
eccl. raonasterii monialium in suburbio Wormatien.
et alia in capella S. Crucis in Nussdorff Spiren.
dioc, quas dictus Johannes obtinet. S. d. 10. kl.
Junii anno III. (Resignationum 192.) 458.
1507, Juni 4: Johannes Toulley, canon. eccl. Tullensis procurator
Raymundi Baraylle, cler. Xantenen. obl. se pro annat.
praepositurae S. Petri et Pauli in Odenheim, cujus
fruct. 300 ducat. vacant. per obitum Raymundi t. t.
S. Mariae novae Card, presb. s. d. 7. Jd. Sept. anno II.
(Annat.) 459.
1508, Juni 30: Valentinus Sanats, cler. Wormatien. obl. se pro annat.
Sexpraebendae in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march.
arg. vacant. per obitum Theoderici. S. d. 12. kl. Julii
anno III. (Ibid.) 460.
1508, Oct. 18: Johannes Josenvoendel, cler. Spiren. dioc. rectoriam
in Flache dict. dioc. in manibus papae resignavit,
de qua fuit mandatum provideri Nicoiao Drollinger
cler. Spiren. dioc. qui consensit reservationi pensionis
prout in supplicatione 5. Jd. Oct. anno V. plenius con-
tinetur. (Resignationum fol. 35.) 461.
1508, Juni 28: Johannes Speysz, cler. Colonien. dioc. consensit ces-
sioni juris sibi competentis in decanatu ac canon. et
praeb. eccl. S. Stephani Weyssemburgen. Spiren.
dioc, de quibus mandatur provideri Henrico de Gunthers-
perch, cler. Caminen. dioc. (Ibid. fol. 135.) 462.
1510, Juni 7: Unum par bullarum pensionis 20 flor. super fruct.
paroch. eccl. in Muntzesheym Spiren. dioc. fuit
restitutum sine obl. Conrado Nick; solvit 23. ducat.
auri. (Annat.) 463.
1510, Juli 15: Johannes Fegliet (Goler!) consensit cessioni praeposi-
turae S. Petri et Pauli in Odenheim, nunc in
Bruchselle Spiren. dioc, de qua mandatur provideri
Wolfgango Goler, cler. Spiren. dioc qui consensit
pensioni annuae 100 ducat. auri. (Resignationum fol. 298.)
464.
1510, Juli 25: Franciscus Bemardi obl. se nomine episcopi Spiren.
pro annatis unionis paroch. eccl., rectoriae nuncupat.
Digitized by VjOOQLC
T6
in H am brücken Spiren. dioc., cujus fruct. 6 march.
arg. vacant. per resignationem Johannis Bollanden.
8. d. 8. non. Julii anno VII. 30. Juli solvit 137ö ducat.
(Annat.) 465.
1510, Sept. 2: Johannes Franeiscus de Bardis obl. se nomine Georgii
de Swalbach pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren.
quorum fruct. 12 march. arg. certo modo vacant.
Coli. s. d. 14. kl. April anno VIII. solvit 26 3 /* ducat.
(Ibid.) 466.
1510, Dm. 23: Wolfgangus Goier, der. Spiren. dioc. cui alias de
praepositura eccl. Sanctorum Petri et Pauli in d e n-
heim, nuncvero b. Maria* V. in Bruxella Spiren.
dioc. concessum fuit provideri, per Ricardum de
Milanensibus procuratorem suuro, consensit cessioni
a dicta praepositura in favorem Erphonis de Geiningen,
canon. eccl. Spiren. (Resignationum fol. 28.) 467.
1511, Fekr. II: Wolfgangus Goler, procurator Erphonis de Gemingen,
praepositi eccl. b. Mariae in Bruxella obl. se pro
annat. dictae praepositurae cujus fruct. 60 march.
arg. vacant. per resignationem Raymundi Barayle et
cessionem Johannis Golleri, cui reservata est pensio
100 ducat. auri. Coli. 3. Jd. Dec. anno VIII. (Annat.)
6. April 1512 solvit 55 ducat. (Ibid.) 468.
1511, Mai 1: Bernardus de Mileto, procurator Gabrielis de Bergamo
obl. dictum Gabrielem noraine Erphonis de Gemmingen
pro annat. praepositurae eccl. Spiren. cujus fruct.
75 march. arg. vacant. per mortem Georgii de Gem-
mingen. Coli. 4. kl. April anno VIII. et solvit 165 ducat.
(Ibid.) 469.
1511, OcL 21: Baldasar Bilestein, canon. eccl. S. Guidonis Spiren.
obl. se nomine Henrici Hoflfrnan, cler. Spiren. dioc.
sup. facultate resignandi et permutandi. S. d. 8. Jd.
Dec. anno V. (Ibid.) 470.
1512, Öct. 15: Orto de Falkenberg, cler. Padeburnen. dioc. obl. se
pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren. quorum
fruct. 12 march. arg. vacant. per obitum Petri Antonii
Clapis. S. d. 5. Jd. Junii anno IX. 29. Mart. 1516
solvit 107 4 ducat. (Ibid.) 471.
Digitized by VjOOQLC
Ti.
TT
1512, Üec. t: Pauh» Muller obl. se pro annat. pensionis annuae
45 flor. auri Renen, boni ponderis sup. fruct. vicariae
Sexpraebend. nuncupat. in eccl. Spiren. sibi reser-
vat**. S. d. 7. kl. Aug. anno VIII. (Ibid.) 472.
1512, ftw. 1: Leonardus Belhelrn, cler. Maguntin. dioc. obl. se pro
annat. unionis duorum beneficiorum, quorum fruct.
200 ducat. auri vacaturorum in Augusten, et Spiren.
civitatibus. S. d. 13. kl. Jan. anno X. (Ibid.) 473.
1513, Juli 11: Jaoobus de Doftis obl. se nomine Georgii electi Spiren.
pro annat. praepositurae eccl. Maguntin. cujus fruct.
80, et praepositurae Brugen. ac Tornacen. ecclesiarum
quarum 60, jnecnon paroch. eccl. in Ofsteyn Maguntin.
dioc. et canon. Treveren. necnon Spiren. ecclesiarum
quarum 10 march. arg. S. d. 10. kl. Julii anno I.
et pronaisit solvere statim. (Ibid.) 474.
1514, April IS: Henricus Goldelin, cler. Conetantien. dioc. per Marcum
Valsch, cler. Hildesemen-, procuratorem suum, consensit
cessioni . . . canon. et praeb. 8. Stephani opidi Vuissen-
burgen. Spiren. dioc, de quibus mandatur provideri
Jacobo Abbel, cler. Argentin. dioc. S. d. prid. non.
Mart. anno I. (Resignationum fol. 167.) 475.
1514, Mai 27: Mathaeus t. t. Sanctorum Cosmae et Damiani presb.
Cardinal., cui alias tuit provisum de perpetua vicaria
in eccl. Spiren. resignavit in favorem Nicolai Symler,
familiaris et continui commensalis sui. (Ibid.) Fol. 173.
476.
1514, Od. 20: Georgius Angeli, cler. Augusten, dioc. consensit cassa-
tioni et extinctioni pensionis annuae 9 flor. Renen.,
5 sup. fruct. eccl. S. Laurentii villae in Flache et
4 sup. eccl. in Gecklingen paroch. ecclesiarum seu
illarum vicariarum aut plebaniarura Spiren. et Argentin.
dioc. et translationi dictae pensionis in personam
Georgii Wolif, cler. Augusten, dioc. (Ibid. fol. 15.)
477.
1514, Ital.? Achilles de Grassis t. t. S. Sixti presb. Card. Bononien.
consensit cassationi annuae pensionis 50 ducator. auri
de Cara. 40 sup. fruct. perpetui beneficii (Sexpraebendae)
in eccl. Spiren. et aliorum 10 sup. perpetua capel-
Digitized by VjOOQLC
78
lania ad altare S. Johannis Evang. situm in eccl.
monasterii monialium in Nouenmunster in suburbio
Wonnatien. et sup. capella S. Crucis in Nussdorff
Spiren. dioc. et translationi ejusdem pensionis in
per8onam Lauren tii de Virilibus, cler. Civitatis Castelli,
familiaris sui. (Ibid. fol. 53.) 478.
1515, Jan. 3: Johannes Minch, cler. Augusten, dioc. consensit cessioni
seu resignationi factae in manibus papae de Custodia
eccl. Spiren., de qua mandatur provideri domino
Georgio de Sualbach, canonico eccl. Spiren. et Gaspar
Wirt, procurator constitutus ab eodem Georgio (ex
instrumento de manu Andreae Budell de Winheim,
cler. Wonnacien. dioc.) consensit reservationi pensionis
annuae 40 flor. auri Renen, sup. fruct. dictae Custodiae
et canon. cum praeb. in eccl. Spiren. quos ipse G.
obtinet, persolvendae in civitate Augusten, singulis
annis, medietatem in nativitate domini et aliam medie-
tatem in festo Johannis Bapt. ac reservationi regressus
et accessus ad dictam Custodiam cedente vel decedente
Georgio prout in supplicatione. S. d. 18. kl. Sept.
anno II. (testis: Johannes Buren cler. Maguntin. dioc.)
(Ibid. fol. 208.) 479.
1515, Juli H: Georgius Trippel cler. Spiren. dioc. consensit pensioni
annuae 8 flor. Renen, in favorem Georgii Angeli, cler.
Augusten, dioc. per Mathaeum Volz, procuratorem
suum, sup. fruct. paroch. eccl. ville de Maisch,
Spiren. dioc. (Ibid. fol. 167.) 480.
1516, Juni 14: Joh. Bapt. Brinconius, cler. Aquilan. cui alias perpetua
vicaria ad altare S. Gregorii eccl. Spiren. apostolica
auctoritate commendata fuit, cessit de eadem in favorem
Johannis Hedemann, cler. Osnaburgen. dioc. (Ibid. fol. 81.)
481.
1517, Febr. 8: Johannes Buren nomine Johannis Michaelis de Buben-
hofen, canon. Augusten, obl. se pro annata pensionis
annuae 30 flor. auri, reservatae sibi sup. fruct. prae-
positurae eccl. S. Trinitatis, alias Omnium Sanctorum
Spiren., cujus fruct. 10 march. arg. puri. S. d. 13.
kl. Julii anno III. (Leonis X. Annat.) 482.
Digitized by VjOOQLC
79
1517, Marl. 4: Carolus de Milticz, cler. Misnen. dioc. vel civitatis,
literarum apost. scriptor, consensit cessioni omnis juris
sibi in quadam perpetua vicaria sine cura ad altare
S. Georgii in eccl. Spiren. competentis, de qua con-
ceditur provideri Joh. Hedeman, cler. Osnaburgen.
dioc. S. d. 7. Jd. Febr. anno IV. (Resignationum fol. 204.)
483.
1517, Mai 17 : Wolfgangus Goeler , literar. apost. scriptor obl. se
nomine decani et capituli eccl. S. Michaelis Spiren.
dioc. pro annata disjunctionis omniura fructuum prae-
positurae dict. eccl. cujus fruct 19 march. arg. qui
fruct. applicantur mensae capitulari. (Annat.) 484.
1517, Juni 20: Idem obl. se nomine Thomae Truchses, scolastici eccl.
Spiren. per annat. coadjutoriae decanatus dict. eccl.,
quem Henricus de Helmstat obtinet, cujus fruct. 14
march. S. d. Jd. Junii anno IV. (Ibid.) 485.
1517, Juli 27: Johannes S^hachecke, cler. Monasterien. dioc. consensit
cessioni juris sibi competentis ad perpetuam vicariam
ad altare S. Agnetis in eccl. Spiren. ac capellaniam,
prinussariam nuncupatam ad altare b. Mariae V. in
paroch. eccl. in Rodenberch Wormatien. dioc,
necnon ad canon. et praeb. eccl. S. Petri et Andreae
Padeburnen., de quibus conceditur provideri Hermanno
Ghyr, cler. Padeburnen. prout in supplicatione d. d.
14. kl. Aug. anno V. (Resignalionum 1517 — 1519,
fol. 17.) 486.
1517, Net. 12: Andreas Bule, procurator Bernardi Spigel, vicarii ad
altare S. Andreae in eccl. Spiren. resignavit dictam
vicariam in favorem Johannis Farconis, Maguntin.
S. d. 8. kl. Nov. (Ibid. fol. 62.) 487.
1517, Not. 19: Daniel Goler, canon. Spiren. obl. se pro annat.
scolasteriae in eccl. Spiren. cujus fruct. 10 march.
arg. vacant. per promotionem Johannis Truchses ad
decanatum ejusdem eccl. Coli. s. d. 6. Oct. anno V.
(Annat.) d. d. solvit 6 ducat. (Ibid.) 488.
1517, Not. 25: Nicolaus Ribisen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro annat.
canon. et praeb. eccl. S. Thomae Argentin.,
quorum fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum
Digitized by VjOOQLC
80
Johannis episcopi Feltren. S. d. 10. kl. April anno VI.
(Ibid.) 489.
1517, Dm. 12: Leonardus Rippach, cler. Herbipolen. dioc. obl. se
nomine Theoderici Spier, cler. Maguntin. dioc. pro annat.
facultatis resignandi et pennutandi (Ibid.) 490.
1518, l&rt. 2: Stephanus Martialis cler. Lausanen. dioc. obl. se pro
annat. perpetui beneficii, Semipraebendae, in ecci.
Spiren. cujus fruct. 6 raarch. arg. vacant. per
obitum Johannis Roleder. 8. d. 6. Jd. Nov. anno V.
(Ibid.) 27. Febr. solvit 3 ducat. (Ibid.) 491.
1518, fcit 16: Wolfgangus Burlin, procurator Gasparis Eyflf, custodis
eccl. S. Michaelis in Klingenmonster, Spiren.
dioc. (vigore instrumenti de manu Jacobi Wodenbacher
notarii Spiren.) resignavit dictam custodiam in favorem
Johannis Virmann. S. d. 9. kl. Mart. anno V. (Resig-
nationum fol. 94.) 492.
1518, Joii $: Dominicus de Buccamatiis, scutifer apostolicus in gra-
tiam suam expectativam surrogavit Michaelem de
Spira, alias Heychelheymer, cler. Spiren. dioc. prout
in supplicatione. d. d. 3. kl. Aug. anno VI. (Ibid. 121.)
493.
1518, Jali 6: Carolus de Miltiz, cler. Misnen. dioc. consensit cessioni
juris et litis ac causae sibi in paroch. eccl., sive
plebania inMonsheim, Wormatien. dioc. competentis,
in favorem Dueffenbach, cler. Spiren. dioc. prout in
supplicat. S. d. 14. kl. Julii anno VI. (Ibid. fol. 145.)
494.
1518, Juli 24: Johannes Unrog, cler. Spiren. dioc. cessit omni juri
sibi competenti ac liti . . . sup. vicaria ad altare b.
Mariae V. de novo choro St. Stephani in eccl. Spiren.
in favorem Mathiae Voltz, cler. Wormatien. dioc.
prout in suppl. 7. Jd. Julii anno VI. (Ibid.) Ipse
Johannes adfuit testis. 495.
1518, Alg. 7: Johannes Remchinger, presb. Spiren. dioc. consensit
cessioni litis et causae et omnis juris in vicaria ad
altare S. Pangratii in eccl. S. Trinitatis, de qua
fuit mandatum provideri Johanni Hofmeister, cler.
Spiren. (Ibid.) 496.
Digitized by VjOOQLC
81
1518, Od. 16: Ludovicus Rode, cler. Spiren. fungiert in einer Augs-
burger Resignation als notarius publicus imperiali
auctoritate. (Ibid. fol. 92.) 497.
1519, Ja. 26: Hennannus Ghyr, cler. Padeburnen. dioc. s. palatii
apostolici notarius resignavit vicariam ad altare $. Agnetis
in eccl. Spiren. de qua providetur Bernardo Pliegehus,
rectori paroch. eccl. in Gelingen Spiren. dioc. qui
B. consensit pensioni 20 flor. Renen, solvendae singulis
annis Coloniae. (Ibid.) 498.
1519, IhU.1 Dictus Bernardus resignavit perpetuam capellaniam
ad altare b. Mariae V. in paroch. eccl. S. Jacobi
Spiren. de qua provisum fuit 8. Jd. Nov. anno VI.
Hennanno Ghyr. (Ibid.) 499.
1519, April 12: Carolus Milticz, cler. Misnen. dioc. et Melchior de Buren
clericus et canon. Monasterien. die 25 Mart. 1519
per Theodericum Stade, procuratorem suum omni juri
eis et cuilibet eorum sup. canon. et praeb. S. Germani
et M. Spiren. competenti in manibus papae cesserunt
in favorem Hermanni Ghyr, cler. Padeburnen. dioc.
prout in supplicat. S. d. 7. kl. April, anno VI.
(Resignationen 1517 — 1520, fol. 28.) 500.
1519, April 24: Eduardus Borckheim, cler. Spiren. dioc. omni juri sibi
in vicaria (sexpraebenda) in eccl. Spiren. compe-
tenti in manibus papae resignavit in favorem Theoderici
Ribysen, cler. Spiren. „in possessione dicte vicarie
existentis" prout in supplicat. d.d. 18. kl. Mai anno VII.
Testes praesentes: Jacobus Abel et Johannes Wedel,
cler. Maguntin. civitatis et Osnaburgen. dioc. (Ibid.
fol. 21.) 501.
1519, Jui 26: Hermandus (!) Ghyr, cler. Padeburnen. dioc, cui alias
de canon. et praeb. S. Germani et M. Spiren. fuit
provisum, cessioni omnis juris . . . consensit in favorem
Johanniß de Falkenborch, cler. Spiren. S. d. 5. kl.
Junii anno VI. (Ibid. fol. 35.) 502.
1519, NeT. 18: Petrus de Vondan, cler. Briocen. dioc. omni juri sibi
in perpetua vicaria ad altare S. Petri et Pauli aposto-
lorum, situm in cripta eccl. Spiren. cessit in
favorem Georgii Bintz, dictae vicariae possessoris, qui
6
Digitized by VjOOQLC
Georgine, per Martinum Gollink, canon. S. Trinitatae
Spiren. procurstorem suum (§>rout in mandato de manu
Marci Zipperer notarii pubKci de die 31. Aug. 1519)
consensit assignationi annuae pensionis 5 duoat. auri
sup. fruct. perpetaae capellaniae ad altare b. Mariae,
säum in monasierio seu in eocl. monasterii „Beatae
Marie Magdalena ultra lutum taporis Spiren.", quam
ipse G. optinet, per ipeum et successores suos annis
singulis in nativitate donrini nostri Hiesu (!) Christi in
Romana Curia solvendae. S. d. 8. Jd. Nov. arnio VM.
(Ibid. fol. 85.) 503.
1580, Ja». 13: Blasius Brosch, cler. Wormatien. dioc. cessit omni
juri ... in eccl. paroch. loci de 'Ep'pingen Spiren.
dioc, de qua sibi alias fuit provisum, in favorem Pe*ri
Rmchart preeb. -dict. 'dioc. prout in eopplicat. d. d. non.
Oct. airao VII. (Ibid. fol. 96.) 504.
15(20, Hart. 4 : Baitassar tFnrinus de Pisia , datarius , cui alias de
oapeüania an L u 88« n Spiren. dioc, fuit provisum,
cessit in favorem Thomae de Dieffenbach, cler. Spiren.
dkrc. S.'d. 4. non. Mai, aimo VII. (Ibid. fol. 147.) 505.
1580, Hart. 28: Mathaeus Voltz, cler. Wormaiien. dioc per Hart-
mannum Fabri cler. dict. dioc procuratorem suom
(mandatnm de manu Bernardi Biokenhub, Wormatien.
apost. auctevitato notarii de 80. Juli 1519) cessit
gratiae eibi faciae ad paroch. eccl. m dingen 1 ) Spiren.
dioc, de qua 'mandatur pnmderi fDheoderico Vafer, 2 )
«alias Gtesohaydt, cler. Spiren. «dioc S. d. 5. kl. Febr.
anno Vd". (Ibid. fol. 156.) 506.
1590, April 1: Henricus Heuben, cler. Monasterien. dioc. obl. se pro
annat. vieariae ad altare S. Georgü in eccl. $<p inen,
cujus fruct. 7 march. arg. quomodolibet vacantis. Coli.
«. d. 4. kl. Dec anno VI. (Leonis X. Annat.) 507.
1 ) Wie Nr. 512 zeigt ist hier wie in Nr. 508 Kiingenmünster zu
verstehen.
2 ) In der Vorlage steht Vaser und Ciesthavdt; der Mann hiess aber
Qeschaydt, latinisiert Vafer, brachte es zum Skriptur der apostolischen
Breven und t'avaliere di S. Pietro und fand seinen Tod beim Sacco di
Roma i. J. 1527. Ct. meine Mitteilungen im Historischen Jahrbuch der
Gorresgesellschaft 1801 S. 747—756. M.
Digitized by VjOOQLC
88
IBBO, April 11 : Theodericu* Vafer, alias Geschaydt, der. Spireu. dioe.
oessit omni juri ... ad paroch, eecl. in Clingen
Spireu. dioc., de qua mandatur provideri Gaspari Pax,
der. Spireu. dioc. (Pensio 5 flor. auri Renen.) S. d.
12. kl. ApriL anno VIIL (Resignationum 1517 — 1524,
fol. &.) 508.
1530y Hai 1: Marianus Pffister, „cathedralis eool. Spiren. vicarius"
cui alias penaio annua 12 flor. Renen., 8 sup. perpetua
eapella ad altare S. Margaretae in eod. paroch. opidi
Bisch off heim, 4 sup. perpetuo simplici beneficio
(ptimissaria) in paroch. ecel, deBettukeim, Maguntin.
dioc, qnas Martinus Goal obtinet, per Theodoricum
Geschaydt, proouratorem suum (prout in mandato de
manu Comradi König, der. Spiren. anotoritate imperiali
notarii 8. Nov. 1519) consensit cassationi et extinctioni
dictae pensionis. S. d. 9\ kl. Febr. anno VII. (Resig-
notionum 1518-1521, fol. 141.) 508.
1530, Job 9: Laurentius fc. t. S. Anastasiae preab. Card. Campegius,
cui alias de perpetua viearia* ad altare S. Georgii in
eccl. Spiren. vaoante per obitum quondam Lauren tii
kengrin, literarum apostolicarum vigore provisum fuit,
commendae huiusmodi resignavit et collationi ... de
iUa cKlecto suo Nicoiao Ribisen, praaposito S. Pauli
Wormatien. consensit, „dummodo dileeto suo Oliverio
Belaqua, preab. Firm an. dioo. oapeUano suo, pensionem
annuam 25 flor. auri Renen. 10 sup. dicta praeposi-
tura et 15 sup. viearia assignat"; regressum vero ad
dictum vicariam sibi reservat in oaeu cessus vel de-
cessus Nicolai et immediati si*coessoriB sui.
21. Juni Nicolaus per Jodocum Bhinger, proeuraiorem
suum consensit omnibus supra scriptis. (Resignationum
1517-1520, fol. 138.) 510.
1521, Juli 28: Ludgerus Ghenen, de Birten, der. Colonien. dioc.
omni juri sibi ad perpetuam vdcariam ad altare N. (sie!)
sitnm in colleg. eccl. S. Trinitatis Spiren. com-
petenti, ceseit in favorem Hernmni Wosle (Ghyr?)
der. Padeburnen. dioo. S. d. prid. non. Jan. anno Villi.
(Ibid.) 511.
6*
Digitized by VjOOQLC
84
1521, Itoc. 31: Theodericus Vafer, cler. Spiren. cui alias pensio 5 flor.
auri sup. paroch. eccl. in Clingenmonster, dict.
dioc. fuit reservata, consensit cassationi dictae pensionis.
8. d. 6. kl. Dec. anno VIII. (Ibid.) 512.
1522, Febr. 19: Hermannus Ghyr, cler. Padeburnen. dioc. et notarius
Rotae, cui alias de paroch. eccl. (pastoria) villae
Durmontz Spiren. dioc. auctoritate apost. concessum
fuit provideri, cessit in favorem Conradi de Haberen,
decani S. Michaelis in Suntzen, Spiren. qui Conradus
per Jodocum Ehinger, procuratorem suum (ex mandato
per Wendelinum Molitoris publ. notarii de 8. Sept.
1521) consensit pensioni annuae 30 flor. auri Renen,
medietatem in festo annuntiationis et aliam med. in
nativitate b. Mariae V. solvend. in Civitate Colonien.
et facultati transferendi hanc pensionem. (Resignationuni
1521-1528, fol. 146.) 513.
1523, Aug. 17: Andreas Bauel, procurator Nicolai Rybisen, decretorum
doctoris, praepositi eccl. S. Germani et M. Spiren.
(ex mandato de manu Martiny Ghelly de Heedelberge,
cler. Wormatien. dioc. de 1. Mai 1523) consensit
resignationi seu cessioni omnis juris in perpetua
vicaria eccl. Spiren. competentis in favorem Petri
de Cach (Bach?) cler. Spiren. (Resignationum 1519
bis 1523, fol. 107.) 514.
1523, Od 6: Caspar Hug, obl. se nomine Johannis de Erenberg,
canonici Spiren. pro annat. decanatus eccl. Spiren.
cujus fruct. 15 mar eh. arg. vacant. per mortem Thomae
Truchses. Coli. s. d. prid. Jd. Aug. anno I. (Clementis
VII. Annat.) 515.
1524, Juni 13: „Christoforus Schirenteyg, procurator domini Pilippi
de Flersheyn, vice et nomine domini Henrici
ex Comitibus Palatinis Reni, obtulit pro com-
muni servitio ecclesie Wormatiensis ratione
Coadiutoriae dicte eccl. de persona sua per bullam . . .
Clementis pape VII. S. d. 17. kl. April, anno primo
auctoritate apostolica concesse, florenos auri de
Camera millos (sie!), ad quos taxata reperitur et 5
minuta servitia communia, communis et minutorum
Digitized by VjOOQLC
85
servitiorum solvendam medietatem infra 6 menses
et aliam infra alios 6 menses ex tunc secuturos.
Dicta die bulle dicte eccl. date fuerunt dicto Christoforo
sine ulla solutione de mandato dominorum Camere,
quia Philippus de Flersheym, qui prius coadiutor
deputatus fuerat domino Reymundo, episcopo dicte
eccl., solverat omnia jura Camere, Collegii et aliorum
officialium, cessit deputationi dicte coadiutorie in
persona dicti Henrici possessione non habita et nullit*
perceptis fructibus, et contentus est, quod solutio
facta per eum in dicta prima coadiutoria transferatur
in utilitatem ipeius Henrici et quietauit Cameram,
Collegium et alios officiales de iuribus per eum, ut
supra, solutis ratione predicta. Et ita dictus dominus
Christoforus procurator dicti domini Philippi (ut plenius
per mandatum in ejus persona factum) consensit quod
dicta solutio facta per dominum suum principalem
transferatur in personam dicti Henrici, moderni coad-
iutoris et sie quietauit, ut supra, Cameram et alios
officiales de annatis partieipantes. Jurauit etc. ut in
forma. (Servitia Clemens. VII, 1523 — 1531, fol. 20.)
516.
1526, Febr. 21 : Decanus et capitulum eccl. Spiren. per dominum
Gasparem Misnen. dioc. cler. obligaverunt se pro
annat. unionis perpetuae paroch. eccl. in Belheym
Spiren. dioc. cujus fruet. 8 march. arg. vacant. quo-
eunque modo et unitur perpetuo massae capitulari
eccl. Spiren. s. d. 6. kl. April, anno H. (Annat.) 517.
1526, inü 2: Gaspar Weyshen, nomine decani et capituli eccl. Spiren.
obl. se pro annat. canon. et praeb. primo vacaturorum
in eccl. Spiren. ... in mense apostolica in dicta
et aliis ecclesiis collegiatis dietae civitatis non tarnen
resenratis „etdatur facultas prouidendi idoneis nobilium,
qui defendunt eccl. contra errorem Lutheranorum. "
S. d. 10. kl. April, anno IH. (Annat.) 518.
1526, DiU Idem nomine eorundem obl. se pro annat. sexpraeben-
darum yacaturarum per decessum, quarum singularum
fruet. 10 march. arg. et mandatur „applicari quatuor
Digitized by VjOOQLC
86
praebendas hujusmedi quatuor eantoribus in cantu et
musica expertis" et alias 2 fabricae dictae ecclesiae.
8. d. 12. kl. Dee. anno U. (Ibid.) 519.
1629, A«g. 30: Q»irinus Galler (Goler?) nomine Philippi de Flörsheim
canonici eccl. Spiren. pro annat. praepositurae
dick eool vacant. per obitum Georgii (de Swalbach)
extra Cur. def. cujueque fruct. 50 march. arg., sup.
quitms est reservata pensio 75 flor. Floriano Mostino,
cler. Feirarien. S. d. 3. Jd. April, anno VI. (Ibid.)
520.
1529, Sept. 8: Jobannes Viebek, cler. Monaeterien. dioc. nomine
Johannis Kranich de Kirchem, canon. eccl. Spiren.
oW. se pito annat. praepositurae S. Gr u i d o n i s Spiren.
vacant. per obitum Georgii de Swalbach, cujusque
fruct. 10 march. arg. S. d. 7. Jd. Julii anno VI.
(Ibid.) 521.
1530, Ja* 8: Stephanus Martialis, nomine Philippi, x ) elect. Spiren.
obl. se pro annat. retentionis canon. et praeb. eccl.
Wormatien. ac paroch. eccl. in Wolfkelen Ma-
guntin. dioc. quarum „insinuantur" fruct. 17 march.
arg. necnon penskmds 70 flor. auri sup. fructibus
canon. et praeb. eccl. collegiatae S. Donatiani opidi
Brugen. Tornacen. di«c. Conceditur. S. d. 14. kl.
Febr. anno VII. (Ibid.) 24. Jaiu solvit 6 ducat.
(Ibid.) 522.
1530 9 Febr. 11: Stephanus Martialis obl. se nomine Johannis de Ehrem-
berg pro annat. praepositurae eccl. Spiren. cujus
fruct. 50 march. arg. vacant. per promotionem Philippi,
electi Spiren. (pensio certae personae — nähere Be-
zeichnung fehlt!) S. d. 12. kl. Febr. anno VII. et
solvit 7 ducat. (Ibid.) 523.
1530, Od 22: Sixtus Zucollus obl. se nomine R. d. Petri episcopi
Sabinen, pro annat. praepositurae eccl. S. Mariae dei
genitricis in Bruxella, alias Sanctorum Petri et
Pauli, Spiren. dioc. cujus fruct. 50 ducat. vacant.
per obitum Johannis Trullet. S. d. 1 2. kl. Ocfe. anno IV.
(Ibid.) 524.
*) v. Flörsheim.
Digitized by VjOOQLC
&
1580, N#f.2o: Qnirinwe Galler obl. se nomine DanieTis Goler pro
annat. praepositurae 6. Triiritatis ßpiren. cujus
fruct. 6 march. arg. vacant. per obitum Gualterii a
Vieburt (Vielwel!) 6. d. kl. Oet. arnio VII. (Ibid.) 5*5.
1532, toc Vr. Conradus Jadrus, oler. -Spiren. obl. se nomine
Georgii de Sternefeltz, decani eocl. Spiren. pro
annat. praepositurae b. Mariae opidi BTuxellensis,
cujus fruct. 50 ducat. anri, vacant. per obitum Ottonis
de Falkemberg, et cessionem DanieKe Goler. ß. d. 5.
Jd. Oct. anno IX. (Ibid.) 526.
1584, Wi 27: Henri cus Thuinus obl. se nomine Georgii de
Sternenfels, pro annat. praepoeiturae ß. Guidonis,
cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum Johannis
Cranch (de Kirchem). S. d. kl. Julii anno XI. (Ibid.)
527.
1535, Oct. 27: Henri cu 8 Testelmanus obl. se pro annat. canon.
et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 9 march.
arg. vacant. per obitum Johannis Wagner. Coli. 12.
kl. Mart. anno XI. (Cleraentis VII.) (Ibid.) 528.
1536, Ju. 20: Johannes Re vergoren obl. se nomine Ludovici
ex comitibus de Hoenloe pro annat. annuae
pensionis 50 flor. Renen, sup. fruct. paroch. eccl. in
Hennbczheim Spiren. dioc. Assignat. S. d. 5. kl.
Mart. anno VII. (Clementis VII.) (Ibid.) 529.
1536, Fikr.lfi: Conradus Jadrus obl. se nomine Johannis de
Heppenheym alias de Savl, pro annat. canon. et
praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 15 march. arg.
vacant. per obitum Georgii de Sternenfels. S. d. non.
Jan. anno II. (Annat. Pauli III.) 530.
1536, Mai 2$: Petrus Tortius, episcopusAquen. obl. se pro
annat. praepositure b. Marie ac S. Petri et Pauli
loci de Bruxel Spiren. dioc, cujus fruct. 50 march.
arg. vacant. per obitum Georgii de Sternenfels et
commendatur eidem per bullam. S. d. 11. kl. Dec.
anno IL (Ibid.) 53L
1536, fov. 25: Conradus Artzt, cler. Spiren. dioc. Portioncirius (?)
nuncupatus, obl. se nomine Raynardi de Rilpurg,
praepositi saecularis collegiatae eccl. b. Mariae opidi
Digitized by VjOOQIC
88
Bruxellen Spiren. dioc. cujus fruct. 300 flor. Renen.
vacant. per obitura Georgii de Sternenfels. S. d. 2.
non. Febr. anno II. (Ibid.) 532.
1549, April 10: Thomas Campegius episcopus Feltren. obl. se pro
annat. praepositurae eccl. b. Mariae opidi de Brusel
Spiren. dioc, cujus fruct. 60 march. arg. et subrogatur
in illa in jure Petro episcopo Aquen. competente.
S. d. non. kl. Jan. anjino XV. (Ibid.) 533.
1556, Hai 11: Johannes Swis, cler. Colonien. dioc. obl. se pro
annat. canon. et praeb. eccl. S. Guidonis Spiren.
quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per cessionem
Jodoci Aberche. S. d. kl. Mai anno I. (Annat.) 534.
Digitized by VjOOQLC
Orts- und Personen-Index.
Vorbemerkungen.
,E8 gibt kein gutes Buch ohne ein gutes Register". Niemand
vermag die Wahrheit dieses von dem grofssen Frankfurter Historiker
Joh. Friedrich Böhmer *) ausgesprochenen Satzes besser zu würdigen
als der Archivar und deshalb habe ich mich entschlossen, zu der
vorstehenden Arbeit Dr. Glasers den nachfolgenden Index zu machen.
Wie seine Überschrift besagt, erhebt er nur den Anspruch,
ein Orts- und Personen- Index zu sein, d. h. alle im Texte vor-
kommenden Namen von Örtlich keiten und Personen, soweit dieselben
auf die Diözese Speier Bezug haben, zu verzeichnen, und zwar
so, dafs jeder Personen-Name nicht nur für sich selbst in seiner
alphabetischen Anordnung sondern auch an dem Orte, an dem sein
Träger eine Stellung innegehabt zum Vortrage kommt.
Nach diesen zwei Richtungen hin darf das Register sich wohl
Vollständigkeit zusprechen.
Auf eine weitergehende erschöpfende Ausbeutung des Textes,
so verlockend sie auch an einen berufsmäßigen „ Registermacher 44 ,
wie der Archivar es einmal ist, herantritt, mufste ich einerseits
verzichten mit Rücksicht auf das spärliche Mafs von Zeit, das mir
zur Verfügung stand und das bedingt war dadurch, dafs die Vereins-
gabe für 1893 auch noch 1898 in die Hände der Vereinsmitglieder
kommen sollte, andernteils glaubte ich auch darauf verzichten zu
dürfen, da es immer Sache des Spezialforschers bleiben wird, für
seine Spezialzwecke den Text selber durchzustudieren.
Bezüglich der Bestimmung der einzelnen Orte habe ich das
mir Mögliche getan. Bei dem Umstände, dafs es sich hiebei nicht
blos um Orte Eines der heutigen politischen Territorien handelt,
l ) Janssen, Job. Friedrich Htlhmors Leben und Anschauungen. Frei-
burg i/B. 1869, S. 33.
Digitized by VjOOQLC
90
sondern dafs aufser der Rheinpfalz auch Baden, Elsafs und Lothringen.
Hessen, die preufsischen Rheinlande und Würtemberg in Betracht
kommen sowie des Weitern, dafs ich an meinem Wohnorte teilweise
mit ungenügenden Hilfsmitteln arbeiten mufete, wird man es erklärlich
finden, wenn mancher Ort unbestimmt gelassen und manche Bestimmung
als der Bestätigung oder Berichtigung bedürftig bezeichnet wird.
Nahe lag die Versuchung , zu diesem und jenem Personen-
Namen die eine und andere weitere Belegstelle zu geben, in der
Art, wie eben Professor Dr. Knod in Strafsburg die von Ernst
Friedländer und Karl Malagola herausgegebenen Acta nationis ger-
manicae universitatis Bononiensis unter Beiziehung der gedruckten
Litteratur und ungedruckter Urkunden der deutschen Archive zu
indizieren an der Arbeit ist. Doch mufste solcher Versuchung aus
mehrfachen Gründen widerstanden werden. Einmal hat ein Register
nicht mehr wiederzugeben als die Publikation enthält, wozu es der
Index ist, und zum Andern würde zur Zeit doch nur ein wahres
Stückwerk erzielt, wenn ich den Versuch wagte, das Leben dieses
und jenes alten kleinen oder grofsen Würdenträgers näher zu belegen.
Zur Ausführuug eines solchen Zieles scheint mir noch nicht die
Zeit gekommen. Ehe etwas derartiges unternommen werden kann,
mit dem Ansprüche als relativ vollständig zu gelten, müssen unter
Anderem erst die sämtlichen Urkunden des Kgl. Kreisarchives Speier
genau regestiert 1 ) und mit erschöpfanden Indizes versehen sein,
eine Arbeit, deren Abschluis vor etwa zehn Jahren nicht in Aussicht
zu stellen ist. Erst dann wird man einmal daran gehen können,
unter Zuziehung der gesamten gedruckten Litteratur eine Zusammen-
stellung der über den Personalstand der pfälzischen Geschlechter.
Geistlichen und Beamten vorhandenen Einzelnheiten innerhalb eines
gewissen Zeitraums zu versuchen. Aus diesen und andern Erwäg-
ungen habe ich mir nur an wenigen Stellen gestattet, ein im
Dr. Glaser'schen Texte nicht enthaltenes Surplus von Angaben im
Index erscheinen zu lassen, z. B. wenn es galt, auf die litterarisehe
Bedeutung eines Namens aufmerksam zu machen, wie bei Burgmann,
bei Jodok Gallus, Johann Sefrit von Mutterstadt.
l ) Läge das gesammte urkundliche Material, soweit es noch erhalten
ist. schon heute übersichtlich vor, so hiltte es der Registermaeher u. A.
auch für seine Aufgabe gehalten, bei jedem Auszüge aus den päpstlichen
Rechuungsbiichern auch auf die event. noch vorhandene Originalurkunde,
zu verweisen.
Digitized by VjOOQLC
9i
Hinter jedem Stichworte steht eine doppelte Zahl: eine ein-
geklammerte , welche das Jahr des Vorkommens des Ortes oder
der Person angibt und eine offene, welche auf die laufende Nummer
des Regests verweist.
Dies Doppelverfahren hat den Zweck, durch die Zeitangabe
über die Identität einer gesuchten Person oder über die Zeit des
Vorkommens eines Ortes sofort bei Benützung des Registers ohne
weiteres Nachschlagen im Texte selbst Aufschlufs zu geben, ander-
seits dient es zur Oontrolle für den Fall, dafs der Schreiber oder
Drucker ein Citat falsch geschrieben oder gesetzt hätte ; denn dann
führt immer noch die Jahreszahl in kurzer Zeit auf die Fundstelle,
da es doch als ausgeschlossen erscheinen darf, dafs zu gleicher
Zeit einmal Jahreszahl und Regestencitat unrichtig angegeben sind.
Ein zu den Jahrzahlen gesetztes t bedeutet nicht, dafs der
Träger des betreffenden Personennamens im angegebenen Jahre
mit Tod abgegangen sei, sondern lediglich, dafs er darin als iodt
erscheint.
Die an sich differenzierten Ausdrücke plebanus = stell-
vertretender Pfarrer, genannt Leutpriester, parochus oder pastor =
Dorfpfarrer, und rector = Markt- oder Stadtpfarrer habe ich der
Kürze wegen einfach mit „ Pfarrer" wiedergegeben; ebenso gab ich
den vicarius perpetuus, d. h. den von Stiftern oder Klöstern über
eine ihnen incorporierte Pfarrei gesetzten Vicar, der namens des
Stifts oder Klosters, welches der eigentliche Pfarrherr war, die
Pfarrfunktionen versah, einfach mit Vicar wieder.
Für den einen uud andern Leser der „Mitteilungen" füge
ich zum leichteren Verständnisse des Textes noch ein paar Notizen
über die bis c. 1716 (cf. Frey. Beschreibung des Rheinkreises II, 98)
bestandene kirchliche Einteilung der alten Diözese Speier bei. *)
Zunächst zerfiel der ganze Kirchensprengel in vier Archi-
diakonate ; jedes Archidiakonat umfafste 3 5 Dechanate oder Land-
kapitel, jedes Landkapitel eine Reihe von Stiften, Pfarreien, Früh-
messereien etc.
Die vier Archidiakonate, welche sich nach den vier vornehmsten
Stiften der Diözese und zugleich der Stadt Speier benannten, waren :
! ) Näherp Angaben siehe bei Geissei: „Der Kirchensprengel des
alten BUthinns Speyer 14 , Speier 18:5'2, sowie bei Remlm«.*: „(lesdnVhte clor
Bischöfe zu Speyer**. Hand 1, S. 110~lf»0.
7*
Digitized by VjOOQLC
t. Das Archidiakonat der Domprobstei; auf dem linken
ftheinufer gelegen, umfafete es vier Landdechanate, nämlich Weissen-
bürg, Herxheim, Weiher unter Rietburg und Bohl und zählte 3
Stifte, 176 Pfarreien, 181 Frtihraessereien, 80 Kaplaneien , 53
Benefizien, 13 Klöster und 2 Ordenshäuser.
IL Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat-
stifts St. German und Moriz auf dem rechten Rhein uf er zwischen
Rhein und Schwarzwald, Murg und Saalbach, umfafste drei Land-
dechanate, nämlich Kuppenheim, Durlach und Graben und zählte
2 Stifte, 69 Pfarreien, 25 Frflhmessereien, 55 Kaplaneien und
4 Klöster.
III. Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat-
stifts St. Guido auf dem rechten Rheinufer, nördlich und östlich
vom Archidiakonat St. German und Moriz, umfafste fünf Land-
dechanate, nämlich Bruchsal, Bretten, Marbach, Pforzheim und
Bönnigheim und zählte 131 Pfarreien, 97 Frühmessereien, 60
Kaplaneien, 26 Benefizien, 3 Stifte und 9 Klöster.
IV. Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat-
stifts Allerheiligen oder zur heiligsten Dreifaltigkeit,
auf dem rechten Rheinufer gelegen und den südöstlichsten Teil
der Diözese bildend, umfafste drei Landdechanate, nämlich Stadt
Weil, Markgröningen und Vaichingen und zählte 73 Pfarreien,
33 Frühmessereien. 30 Kaplaneien, 59 Benefizien, 5 Klöster und
2 Ordenshäuser.
Es lagen also ungefähr drei Vierteile der alten Diözese Speier
im Gebiete des heutigen Grofsherzogtums Baden und des König-
reichs Würtemberg und der ganze Kirchensprengel zählte 15 Land-
dechanate, 464 Pfarreien mit Einschlufs der 15 Pfarreien der Stadt
Speier, welche keinem Landdechanate sondern den Archidiakonaten
direkt unterstanden, 286 Frühmessereien, 246 Kaplaneien und 154
sonstige Benefizien.
Bezüglich der Personal Verhältnisse am Domstifte Speier
endlich mögen folgende Notizen noch aufgeführt werden.
Das Domstift besafe jeweils zwei Dignitäre, den Domprobst
und Domdechant; drei Person aten: den Domscholaster, Dom-
cantor und Domcustos: daran schlössen sich 32 Kanoniker oder
einfache Domherren. Den letzteren reihten sich an zehn Priester-
präbendare; die Inhaber der ersten sechs Priesterpräbenden, deren
Digitized by VjOOQLC
Ertrag je der Präbende eines Domherrn gleich kam, hiefsen Sex-
präbendare, die Inhaber der letzten vier Pries terpräbenden, welche
um ihres um die Hälfte geringeren Ertrages willen gewöhnlich an
zwei Diakone und zwei Subdiakone vergeben wurden, hiefsen
Semipräbendare; auf die Priesterpräbendare endlich folgten
achtundsechzig V i c a r e. *)
Analog dem Domstifte Speier waren auch die Collegiatstifte
je mit Probst, Dekan, Kanonikern oder Chorherrn und Vicaren
besetzt.
! ) Wer sich über die Stellung und Bedeutung dieser einzelnen geist-
lichen Würdenträger unterrichten will, sei auf das Werk von Philipp Schneider
„Die bischöflichen Domkapitel, ihre Entwicklung und rechtliche Stellung
im Organismus der Kirche 4 *, Mainz 1886, verwiesen.
Speier, am Allerheiligen tage 1893.
Dr. J. Mayerhofer,
Kgl. Krei»reki?ar uid I. Sekretär des histor. Verein der Pfali.
Digitized by VjOOQLC
94
- A.
Abel (Abbel) Jakob, Pensionär bei Allerheiligen in Speier und bei
der Marienkaplanei in der Spitalkirche in Weifeenburg
(1506): 457; Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg
(1514): 475.
Abel Jakob aus Mainz (1519): 501.
Aber che Jodocus, Kanoniker bei St. Guido in Speier, cediert
(1556): 534.
Adelzheim (= Adelsheim, bad. Amtsstadt, Landgericht Mosbach)
Gottfried von — , Probst bei St. Peter und Paul in Oden-
heim (1504): 441: (1505 f): 453.
Albrant Jodocus, Königspfründen-Inhaber am Dom zu Speier etc.
(1431): 178; 181; (1458): 220.
Algesszheim (wohl Waldalgesheim Amtsgericht Stromberg), Pfarr-
bezüge aus — durch Joh. v. Cronenberg (1424): 134.
Alsenz (bayer. Rheinpfalz, Amtsgerichts Obermoschel) : Nikolaus
Johannes von — (1425): 138.
Pfarrer: Johann Frank in - und Pensionär Philipp Kam-
berger (1497): 405.
Zehent: (1365): 100.
Alt he im (Rheinpfalz, Amtgerichts Zweibrücken, westlich von
Hornbach): (1361): 63.
Angelach (nach Gau- oder Wald-Angelloch in Baden benannt):
Michael von — , Probst zu St. Michael bei Pforzheim
(1502): 429.
Philipp von — , Kanoniker bei St. Peter und Paul in
Odenheim (1499 f): 420. 422.
Angeli Georg, Augsburger - Kleriker, Pensionär der St. Lorenz-
kirche in Flache und zuGöcklingen: (1514): 477: Pen-
der Pfarrei Maisch (1515): 480.
Angweiler (Anwilre), Dorf im lothr. Amtsgerichte Finstingen
(1361): 63.
Anseldinguen in Lothringen (ist vielleicht Azoudange am Ufer
des Etang de Lindre in Lothringen) (1361): 63.
Digitized by VjOOQLC
95
Anter Johann (1494): 395.
Aquensis episcopus (wohl ein griechischer Bischofssitz; cf. Garns,
ser. epp. S. 428): Petrus Tortius (1536): 531; (1549):
533.
Arbelspach Nikolaus, Pfarrer bei St. Martin in Pforzheim
(1501): 426.
Arczat Johann, Vikar bei St. German in Speier (1364): 76 f.
Arczt Konrad, Speierer-Kleriker (1536): 532.
Arends Theoderich, Canonicus zu Lübeck (Lubioensis) (1482):
327.
Arles Erzbischof Peter von — päbstl. Kämmerer (1382): 115.
Arzt des Kaisers (Reinboto 1358): 40 (zugleich Pfarrer zu Öst-
ringen).
Ärztliche Praxis, ausgeübt durch einen Speierer Priester Payer,
unterliegt der kirchlichen Censur (1477): 282.
Audebert Stephan, Pfarrer von Ottoweiler (1364): 77.
Augsburg Diözese: Kleriker aus der — Angeli Georg (1514):
477; Minde Joh. aus - (1515): 479; Wolff Georg
(1514): 477.
Kanoniker: Johann Michael von Bubenhofen (1517); 482.
Avignon (1382): 115.
Münze (1351): 20; (1372): 114.
Palacium apostolicura (1338): 16.
B. u. P.
Päbste: von Innocenz VI. bis Paul III. (1352-1549), passini ;
eine namentliche Aufzählung derselben und des Ausstell-
ungsortes ihrer Provisionen erschien überflüssig, da weder
für das Itinerar noch für die sonstige Lebensgeschichte der
Päbste Neues zu gewinnen war.
Bach Otto (Orto) de — , Probst von St. German und Moriz in
Speier (1481): 308: — Domherr in Speier und bepfründet
aus der Probstei St. German und Moriz (1492): 388 ff";
— Domscholaster in Speier (1497): 407. — Derselbe
stirbt 1497, Mai 3 (ftemling Gesch. d. B. I, 177, N. 602.)
Bach Peter von — , siehe Cach!
Backe Johann von Spangenberg, Pfarrer bei St. Johann in Weifeen-
burg i/E. (1427): 157.
Digitized by VjOOQLC
96
Baden Markgrafen von — (1461): 229.
Christoph (1479): 298; (1480): 304 ; Probst in
Pforzheim (1498): 415 f.
Baden-Baden, St. Marien- und St. Peter- und Paulstift:
Dekan: Johann Hörn (1482): 321.
Cantor: Johann Hattemberg (1480): 304.
Gefälle des Stifts beim Jubiläum (1479): 293; (1480):
304.
Pfarrkirche: (1356 f): 22. 28.
Paderborn, Diözese: Kanoniker bei St. Peter und Andreas in
— : Johann Schachecke und Hermann Ghyr (1517): 486.
Kleriker: Ghyr Hermann; siehe diesen. Wosle Hermann
(1521): 511.
Padua: Franz von — , Thesaurar (1444): 206.
Bagardus B., Pfarrer in Methingen (1491): 373.
Baiern, Friedrich von — Domherr in Speier (1469): 254.
Heinrich, Pfalzgraf und Herzog von — , Coadjutor des
Bischofs von Worms (1524): 516.
Rupert, Pfalzgraf und Herzog von — , Domherr in Speier
(1492): 386.
Johann, Pfalzgraf und Herzog von — , Wormser-Kleriker,
Probst in Klingenmünster und Pfarrer in Offsheim und
Hof heim (1499): 417; — Probsteicoadjutor zu Odenheim
(1500): 424.
Ba Idasar, Prokurator (1506): 458.
B a 1 i s t a i n Gerhard, Vikar an der Pfarrkirche Bunenkeim (1421):
124.
Bamberg, Domprobstei (1364): 84.
Kleriker Jakob Rann (1472): 266.
Bann Jakob, wohl Kaplan bei St. Georg in Speier (1471): 259,
cf. auch Nr. 266, wo der Name Rann heifst.
Panna Franz von — , Vikar am Dom zu Speier (1489): 353.
Baraylle (Barayle) Raimund, Probst in Odenheim (1507): 459:
— resigniert zu Odenheim bezw. Bruchsal (1511): 468.
Bardi siehe Boni!
Bardis Johann Franz von — (1510): 466.
Paris, Cisterzer-Kloster im Elsafs, Diöz. Basel, erhält die Pfarreien
Niederhofen, Illingen und Bolschlar (1462): 230.
Digitized by VjOOQLC
r !—"»
97
Basel: Kanoniker Hartmann in — (1481): 315.
Vikar am St. Agnetenaltar in — : EustachMunch(1482): 324.
Cisterzerkloster Paris in der Diözese — : bezahlt Annaten
für Speierer-Pfarreien (1462): 230.
Passau, Kanoniker: Magister Joh. Stalberg (1427): 151 und
Ulrich Enzberger (1468): 249: (1470): 258.
Pastor Johann, gen. Geltz, Pfarrer in Zell bei Münsterdreisen
(1364): 80.
Bauel Andreas (1523): 514.
Bauer, siehe auch Bayer!
Pax Caspar, Pfarrer in Clingen (1520): 508.
Bayer oder Bauer von Boppard, Theoderich, Cantor in Mainz
und Kanoniker in Speier (1358): 41.
Reimbold, Sohn des Simon Bayer v. B., Domprobst zu
Speier (1359): 46.
Payer Markwart, Priester der Speierer-Diözese, censurirt wegen
Ausübung ärztlicher Praxis (1477): 282.
Pazzii (Pazzi), Kaufmannsgesellschaft (1470): 258; (1475): 275.
Beche Eberhard, Kaplan an der Pfarrkirche Flache (1505): 448.
Bechutis Michael von - (1491): 374 f; (1492) 389.
Beeden (Rheinpfalz, Amtsgericht Homburg) (1361): 63.
Bedenburen (in Archipresbyterat Hornbach) (1361): 63.
Bedersdorf in Lothringen (wohl Bidestroff nördlich von Verga-
vüle (1361): 63.
Beheymer Johann, suppliziert um die Pfarrei Grumbach (1364): 75.
Beime Konrad (1357): 37.
Belaqua Oliver, Priester, Kaplan des Kardinals Campeggio und
Pensionär der Probstei St. Paul in Worms (1520): 510.
Belhelin Leonard, Mainzer-Kleriker und Pfründen - Expektant in
Augsburg und Speier (1512): 473.
Bell he im, Rheinpfalz, Amtsgerichts Germersheim, Pfarrei, dem
Domstifte Speier uniert. (1526): 517.
Bender Lorenz, Domherr zu Speier und Semipräbendar am Dom-
stifte Worms (1481): 313; - Kanoniker am Dom zu
Speyer (1489): 357; ob auch Nr. 362?
Bergamo Gabriel von — (1511): 469.
Bergzabern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt, Pfarrkirche, St. Jo-
hannsaltar: Pfründner Nikolaus Gleser (1364): 82.
Digitized by VjOOQLC
98
Beringuier Joh., Kanoniker „eccl. Umburg Argent." (1365): 106.
Bernardi Franz (1510): 464.
Ber8cheim (wohl Berstheini, Dorf im Nieder - Elsafs , Canton
Hagenau), Strafsburg. Diöz. : Pfarrer Heinrich von Landau
zu - (1365): 103.
Perugia Jakob, Bischof von — , Thesaurar (1450): 207.
Berwis Nikol., Pfarrer in Zeiskam (1335): 101.
Befselini Berthold aus Paderborn, Kanoniker bei 8t. German in
Speier. (1366): 110.
B est ho ff Johann, Speirer-Kleriker (1464): 236.
Petra Johann von . Kanoniker in Camin (^1480): 303.
Bettukeim, siehe Böttigheim .
Beyer Johann, Kanoniker am Dom zu Speier (1458): 217.
Be[y\) Gabriel, Pfarrer zu Zeiskam (1488): 350.
Pez Gerhard aus der Diözese Münster, Pfarrer in Speck (1407):
404.
Pfaffenhouen Friedrich von , Pfarrer zu Rothenkirchen
(1362): 65.
Pfalzgrafen: Friedrich I. (1473): 267; siehe auch Bayern.
Pfaw Jakob von Riepbor (Ripuer, Riepurg), Kanoniker am Dom
zu Speier (1464): 239: (1477): 285; Scholaster am Dom
zu Speier (1480): 305; Probst bei Allerheiligen in Speier
(1471): 263; (1484 f): 332.
Pfeffinger, Beiname des Johann v. Crauelsawe (1427): 159.
Pf ist er Martin, Domvikar in Speier. resignirt auf Pension aus
den Pfarreien Bischofsheim und Bittigheim (1520): 509.
Pforzheim: Collegiatstift St. Michael aufserhalb der Stadt : Pröbste :
Markgraf Christoph von Baden (1498): 415 f ; Michael von
Angelach und Heinrich von Helmstadt (1502): 429.
Pforzheim, Collegiatstift St. Michael: Unierung von 4 Benefizion
und von den Pfarreien Synchingen, Ludolzheim und Ditt-
lingen sowie von der St. Nikolauskapelle im Frauen kloster
daselbst (1498): 415 f.
Pforzheim, Pfarrei St. Martin: Pfarrer Nikolaus Arbelspach
(1501): 426.
Kirche zu - (1461): 229.
Philippsburg, siehe Udenheim.
Phock Radulph von Leoperg, Pfarrer (?) in Ettlingen (1467) : 247.
Digitized by VjOOQLC
99
Piccolomini Franz von — , Protonotar und Cantor am Dom zu
Speier (1459): 223.
Bickenhub Bernard, Notar (1520): 506.
Bihel (Byhel) Johann sen. und jun., Sexpräbendare am Dom zu
Speier (1427): 158.
Bildungen, siehe Büdingen .
B i 1 e s t e i n Balthasar, Kanonikus bei St. Guido in Speier (1511):
470.
B i 1 1 i g h e i m , Rheinpfalz, Amtsgerichts Bergzabern : Johann Hain-
buche u. s. Frau Notburga und Peter von — (1469): 252.
Pill us Peter von Speier (1459): 221, 223.
B i n t z Georg, Vikar bei St. Peter und Paul in der Domkrypta zu
Speier (151 9):. 503.
Pirmasens (Birmesensem) Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt (1361): 63.
B ir t e n , Dorf im Regierungsbezirk Düsseldorf, Amtsgericht Xanten :
Ludger Ghenen von — (1521): 511.
PLseatoris Adam, päbstl. Schreiber (1466): 241.
Bischofsheim am Berg, Dorf in Niederelsafe, Kanton Rosheim
(Diöz. Strafsburg): Pfarrei St. Martin zu — (1473): 267.
Pfarrer zu — : Albert Hard (t) und Nikolaus Weichbeck
(1492): 383.
St. Margarethenaltar zu — (1520) : 509 ; Kaplan desselben :
Göl Martin.
Pisia (Pisa?) Balthasar Turinus von - (1520): 505.
Bis ping (Bisperingen) südwestl. von Finstingen in Lothringen
(1361): 63.
Pistia Anton von — , Bürger von Florenz (1431): 177.
Blicker Eberhard, Speierer Kleriker (1464): 234.
Johann (1357): 30, 35.
Bock Jodock (1477): 28; Dekan in Wimpfen im Thal etc. (1479):
294; (1502): 430; Kaplan am St. Nikolausaltare zu
Ranspach (1493): 394: Pensionär der Dechantei St. Ger-
man und Moriz in Speier (1505): 452.
Poichelholtzen Georg, Freisinger Kleriker (1492): 392.
Polagallis, siehe Leander.
Bolland[en] Johann, Pfarrer in Hambrücken (1510): 465.
Bolschlar (Bottwar?), Pfarrei der Diözese Speier. dem Cisterzer-
Kloster Paris in der Diözese Basel eingeräumt. (1462) : 230.
Digitized by VjOOQLC
100
Pomersfelden (Dorf und Schlofs, Amtsgerichts Höchstadt an der
Aisch bei Bamberg) : Melchior Truchsefs von , Domherr
zu Speier (1478): 286; (1495): 398; Domherr in Mainz
und Collektor: (1480): 299; (1481): 308; Cantor am
Domstift Speier (1481): 310; erhält die „quartarie* am
Dome zu Speier 315; Scholaster und Dekanats-Coadjutor
in Speier sowie wirk!. Dekan (1517): 485 und 488, wo
es falschlich Johann Tr. heilst; (1523 t): 515.
Bonaparte Jakob von — , Lukaner-Kleriker, Scholaster etc. bei
St. German und Moriz in Speier (1504): 440.
Boni et Bardi, Kaufmannshaus (1471): 264.
Bönnigheim (Bunenkeim), Stadt in Wtirtemberg. Nekarkreis,
Amtsgerichts Besigheim, siehe Bunenkeim.
Ponzettus Ferdinand, Kanoniker in Odenheim (1505): 447.
Borchardi Johann (1501): 426.
Borckheim Eduard. Speierer Kleriker resigniert auf die Sex-
präbendarie am Dom zu Speier (1519): 501.
Born Johann, Pfarrer in Rotenfels, resigniert und erhält eine pensio
(1492): 382.
Portioncirius (?), Beiname des Conrad Arczt (1536): 532.
Bofsler Werner, Pfarrer in Rodenfels (1424): 133.
Potchen Johann, Kölner Kleriker (1498): 413; wohl identisch
mit Joh. Jochem in Nr. 412.
Böttigheim (Bettukeim), Dorf im bayer. Regierungsbezirk Unter-
franken, Amtsgericht Marktheidenfeld : Pfarrei der Mainzer
Diözese: Frühmesse und Benefiziat: Göl Martin (1520):
509.
Bottwar (Grofs- und Klein-, würtemberg. Oberamt Marbach),
vielleicht identisch mit Bolschlar (1462): 230.
Brack Erfo, Abt von Klingenmünster (1480): 297.
Brechel Johann von Offingen, Pfarrer zu Oberhochstatt (1431):
182, 185.
Brecheter Merkelin (1365): 89.
Breitenbach welches ? (Diözese Mainz) : Pfarrer Thilemann in —
(1365): 90.
Bremen, Kanoniker Joh. de Cervo zu — (1364): 84.
Bremersheim [ubi ?] (Diözese Mainz ) : Pfarrei St. Cyriacus zu - -
(1473): 267.
Digitized by VjOOQLC
101
Bretten (badische Amtsstadt, Diözese Speier) : Pfarrei 3t. Stephan
zu (1473): 267, mit der Schlofskapelle in Germersheim
uniert (1475): 274.
Brinconius Joh. Baptist, Vikar am Dom zu Speier, resigniert
(1516): 481.
B r o n a r d i Hermann, Benefiziat bei Allerheiligeo in Speier ( 1365) : 89.
Bresch Blasius, Worraser Kleriker und Pfarrer in Eppingen
(1520): 504.
B r u c h i n Lorenz , Domherr in Speier (ist Bender zu lesen ?) :
(1489): 362.
Bruchsal (badische Amtsstadt) : Liebfrauenstift — in dasselbe
das Ritterstift St. Peter und Paul von Odenheim verlegt
im Jahre 1507 siehe Odenheim.
St. Marien- oder Peter und Paulsstift: Pröbste: Joh.
Trullet und Bischof Peter (Accolti) von Sabina (1530):
524 ; Daniel Goler, Otto v. Falkemberg und Georg v. Sternen-
fels (1532): 526; (1531): 531 f.; Raynard v. Rilpurg
(Riepurg?) (1536) : 532. — Probsteikommandatare:
Bischof „Aquensis" Petrus Tortius (1536): 531 ; (1549):
533; Bischof Thomas Campegius v. Peltre (1549): 533.
St. Marienkapelle in — : Benefiziat Jakob Seiler
(1366): 113; Altar des hl. Michael in der - (1480): 298
und Altarist an demselben: Anselm Pullis (1423): 131.
Pfarrei St. Peter: Kaplan: Johann Gladiatoris (1479):
294; (1480): 296.
Bruchsal Heinrich von — , Pfarrer zu Zeiskam (1365): 97.
Walter von - (1389): 116.
Theodor Ribisen von — , Notar (1481): 309.
Brügge (Stift St. Donatian): Stiftsprobst: Bischof Georg
von Speier (1513): 474; — Pensionär eines Kanonikats:
Philipp v. Flörsheim (1530): 522.
Brum Heinrich, Vikar am St. Michelsaltar der Stephanskirche in
Weifsenburg (1482): 327.
Brun Heinrich, Pfarrer in Oberhausen (1501 f) •' 427.
Brunhardi (Brunwarpi) Hartmann, Prokurator (1365): 99;
(1366): 112.
Bruninger Heinrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg i. E.
(1428): 167.
Digitized by VjOOQLC
102
ßruniser Theodor, Kanoniker am Donistifte Speyer (1464): 238.
P runph er Theodor von Rudesheim. Domherr zu Speier (1464) : 239.
Brunweidt Hermann (1364): 77.
Bruxella, siehe Bruchsal.
Buben hofen Joh. Michael von , Kanoniker in Augsburg und
Pensionär der Probstei bei Allerheiligen in Speier (1517):
482.
Buccamatiis Dominicus von — , päbstl. Schildträger (1518): 493..
Buchen bach (im Archipresby terat Hornbach : [ubi ?] 1361): 63 .
Buchis Debolt von --, Scholaster bei St. Peter und Paul in
Odenheim (1499): 420.
Buchom Nikolaus, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier
(1489): 361.
Budell Andreas v. Weinheim, Notar, (1515): 479.
15 u lach Gebhard v., Kanoniker am Dom zu Speyer (1460): 22(5.
Gerhard, Domherr in Speier (1466 f): 241.
Bule Andreas, Prokurator (1517): 487.
Pullis Ansehn, Altarist von St. Michael in der Marienkapelle zu
Bruchsal (1423): 131.
Bunenkeim (Bönnigheim in Würtemberg), Vikare an der Pfarr-
kirche: Hoen Dietrich und Balistain Gerhard (1421): 124.
Buntsberg Georg (1495): 399.
Burbach (Dorf im badischen Amtsgericht Ettlingen). Pfarrei, dein
Kloster Hirschau incorporiert (1466): 242.
Burchardus Joh., Kanoniker bei St. Thomas in Slrafsburg.
(1481 f.): 313; 321.
Bu rebus er (Burghuser) Dominikus, Kaplan bei St. Johann in
Worms und Vikar in Klingenmünster (1494): 396; cf.
auch 397; Semipräbendar in Speier und Kanoniker bei
St. Maria in Worms (1495): 400; cf. 401: ferner noch
erwähnt (1497): 407: 408; (1499): 418.
Buren Johann, Mainzer-Kleriker (1515): 479; (1517): 482.
Buren Melchior von — , Kleriker und Kanoniker der Diözese
Münster, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier
(1519): 500.
Burgmann Nikolaus, Dekan am Domstift Speier (1421): 122.
[Über diesen ältesten Speierer Geschichtsschreiber, Rektor
und hervorragenden Förderer der Universität Heidelberg
Digitized by VjOOQLC
103
(feutoris nostre vniuersitatis permirandi), gest. 14. Aug.
1443, siehe Remling, Gesch. d. B.. I, 5 f. und Töpkes Matrikel
der Univ. Heidelberg im Personenregister (III, 64) und
besonders I, 238].
Burlin Wolfgang Prokurator (1518): 492.
B u s c h e r Friedrich , wofür vielleicht Rutscher zu lesen ist :
(1473): 269.
Buttung Theoderich, Kanoniker bei St. Peter in Mainz (1398):
119.
€. u. H.
Cach (Bach?) Peter von, Speierer Kleriker und Domvikar in
Speier (1523): 514.
Kaiserslautern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt, Job. Zanomeister
von - (1364): 81.
Knlbenberg (vielleicht Kallenberg, Amtsgericht Backnang in
Würtemberg) Konrad von — , Pfarrer zu Osteisheim
(1427 t): 159.
('ampcgius Lorenz, Kardinalpriester tit. s. Anastasiae, Vikar am
Georgsaltar im Speierer Dom (1520): 510.
Thomas, Bischof von Feltre, Comraendatar der Probstei
des St. Marienstifts in Bruchsal (1549): 533.
K ii in b e r g e r Philipp, Mainzer Kleriker, Pensionär der Pfarrei
Alsenz (1497): 405; Pfarrer in Dormenz (1498): 413.
Ca m bris Johann von — (1482): 323.
flamiuin, alte Bischofsstadt in der preufs. Provinz Pommern,
Regierungsbezirk Stettin : Kanoniker Job. v. Petre in -
(1480): 303.
Carapanorum Alois von — (1497): 408.
Candel Jakob, Kleriker der Speierer Diözese (1480): 301.
Cantriflestis Bertold, päbstlicher Abbreviator (1430): 171.
Kappe 1 [welches?], Härtung Molitariß von — (1431): 174.
C a r a m , siehe Kratz.
Carbe (vielleicht Altcarbe im preufs. Regierungsbezirk Frankfurt?)
Viktor von --, Pfarrer in Dormenz (1498): 413; Pen-
sionär der Pfarrei Dormenz (1500): 423.
Cardinäle: Campegius Lorenz tit. s. Anastasiä (1520): 510.
Franciscns tit. s. Eustachii (1488 f.): 348; 357.
Achilles de (irassis von Bologna tit. s. Sixti : (1514): 478.
Digitized by VjOOQLC
104
Cardinäle: Mathaeus tit. SS. Cosmae et Daraiani, Domvikar in
Speier (1514): 476.
Raymund tit. S. Mariae novae, Probst in Odenheim
(1507): 459.
Carlebach (Grofs- oder Klein -Karlbach, Rheinpfalz, Amtsgericht
Grünstadt) Johann von — , Sexpräbendar in Speier (1494):
397.
Caror Johann, Magister, Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach
(1502): 428.
Carp Jodok, Vikar am St. Erhardsaltare in der St. Marienstifte-
kirche zu Neustadt a/H. (1483): 328.
Casa Antonius de la — , Kaufmann in Florenz (1436): 192.
Caspar (wohl Weyshen), Meüsner Kleriker (1526): 517 cf. 518 f.
Castelletum Johann von — , Benefiziat am Dom zu Speier
(1363): 69.
Castelli civitas (Cittä dicastello): Bischof: Achilles de Grossis
(1506): 458 (cf. Garns, Series epp. S. 684).
Lorenz de Virilibus, Kleriker von — (1514): 478.
Castrum Petrus Guigo von — (1427): 11.
Kaub Jakob, kaiserl. Notar (1499): 419.
Kemenade Heinrich, Magister, apostol. Prokurator und Pfarrer
in Eppingen (1421): 122.
Kempchin (Chempchin) Peter, Kleriker der Diözese Worms, er-
scheint als Benediktinerprobst von Quatuor turres bei
Weifeenburg (1476) : 279 ; als Pfarrer in Michelstadt (1479) :
291; als Dechant bei St. Guido in Speier (1473, 1476):
268, 279 sowie als Probst am letztgenannten Stifte (1475
und 1505 t): 276 und 444.
Centgraf Konrad, Kanoniker im Allerheiligenstift (1361): 59;
im Domstifte 60 ; wohl identisch mit ;
Centgreue Konrad Ludwig, Kanoniker am Domstift Speier
(1364): 79.
K er eher Friedrich, Vikar an der Pfarrkirche in Neuhof en (1427):
155.
Peter, Kanonikus bei St. Guido in Speier (1463): 233;
Priester der Diözese Speier und Vikar bei St. Viktor bei
Mainz (1471): 264: Kaplan in der St. Katharinen-Kapelle
in der Barthol. -Pfarrei in Speier (1493): 393.
Digitized by VjOOQLC
j , . . mm* m
105
Oerdo Mathias, Kaplan bei St. Nikolaus in Speier und Pfarrer in
Heppenheim (1364): 86.
Kerfe nesser Joh , Pfarrer in Gleisweiler (1470): 257.
Kerl er Martin, Kaplan an der St. Martinskapelle in Niddenhoven
(1502): 433.
Cervo Johann von — , Kanoniker in Bremen und ev. in Speier
(1364): 84.
Chempchin Peter, siehe Kerapchin.
Christophori Valentin, Vikar bei St. German und Moriz in
Speier (1477): 284.
Chur, schweizerische Bischofsstadt, Kanoniker Bernhard Merch-
lingerin — (1471): 262; Brocard Frey, Kanoniker zu —
(1457): 215.
Kieselbronn, badisches Dorf im Amtsgerichte Pforzheim, siehe
Küsselbronn.
K i r b e r g , Pfarrei bei Homburg i. Pf. : Pfarrer : Johann Korbichen
und Simon Gletsche (1428): 165.
Kirchberg Konrad, Kleriker der Mainzer Diözese (1492): 386.
Kirchberg, Pfarrei u. Commende, Diözese Speier = Kirchberg a. d.
Murr, Amtsgericht Marbach : Pfarrer : Wilhelm Schenk und
Craft v. Heffingen (1426): 150.
Kirchberg, Pfarrei der Diözese Mainz (wohl Regierungsbezirk
Koblenz): Pfarrer: Pallas Spangel (1476): 281.
Kirch heim, siehe Kranich v. Kirchheim.
Kirchheim[erhof] bei Hornbach, Amtsgerichts Zweibrücken,
(1361); 63.
K i r k e 1 , ehemaliges Schlofs, Rheinpfalz , Bezirksamts Homburg.
Conrad von — , Domprobst in Speier (1359) : 46 ; derselbe
erscheint schon 1337 als Domsänger (Remling, Urkunden-
buch I, 526), und starb 1360, Mai 31. (Remling, Ge-
schichte d. B. 1, 627 N. 1657); über seine Thätigkeit
vergleiche noch besonders Remling, Gesch. d. B. I, 598
N. 1557.
Kirpsch [ubi?J (1361): 63.
K i r s b a c h [ubi ?] (weder Kersbach noch Gersbach passen, da Heinrich
von Kirsbach als Speierer Priester bezeichnet wird) :
Heinrich von — , Pfarrer in Gleis weiler (1365): 102.
Cistel(?) Johann (1435): 190.
8
Digitized by VjOOQLC
106
Clapis Peter Anton von — (1469): 254, Probst bei St. Andreas
in Worms (1473): 267 : Dr. jur., Kanonikus bei St. Mariä-
Steigen in Mainz und Domcantor in Speier (1474): 271 f . :
(1475): 274; Domherr zu Speier (1512t): 471.
Klekelberg [ubi?], vielleicht der Glöckelsberg bei Bläsheini.
Kanton Geispolsheim im Unterelsafs, 1 ) Pfarrei in der Strafs-
burger Diözese (1357): 3L 36.
Oleen [ubi?], Richard von — , Kanoniker am Dom zu Mainz
(1424): 136 f.
Klingenmünster (Rheinpfalz, Amtsgericht Bergzabern): Bene-
diktinerabtei, -seit 1491 Collegiatstift ad S. Michaelem :
Union der Kapellen des hl. Nikolaus und der hl. Maria
Magdalena bei der — und der Pfründen an den Altären
der sei. Jungfrau Maria, des hl. Wendelin und der
hl. Katharina in der Klosterkirche gelegen - (1480):
297.
Äbte: Erfo Brack (1480): 297; das Benediktinerkloster
wird in ein weltliches Chorherrnstift verwandelt und Abt
Euchar wird Probst (1491): 380.
P r ö b 8 1 e : Rupert von Pfalz-Simmern, Freisinger Kleriker,
und Herzog Johann von Bayern ( 1 499) : 417; Probate i-
gefalle zur Kapitularen-Mensa geschlagen (1517): 484 ;
Oustoden: Eyff Kaspar und Virmann Johann (1518):
492.
Stifts-Vicare: Dominicus Burchuser und Jodok Frank
(1494): 396.
Pfarrei der Diözese Speier: Pfarrer: Voltz Mathäus,
Vafer Theoderich und Pax Kaspar (1520): 506, 508, 512.
St. Nikolauskapelle am Fufse des Berges Klingen-
münster mit dem Domdekanat Speier uniert (1481): 314.
Knyber Johann, Pensionär der Pfarrei Mauchenheim (1495): 403.
König Konrad, Speierer Kleriker und Notar (1520): 509.
Cobe [Kaub?] Heinrich von , Mönch des Klosters St. Nabor
(1392): 117.
Kolb Georg wird Kanonikus in Wimpfen i/Th. (1476 f.): 278.
Koler Augustin (1503): 435.
l ) Ct. fipschiehte mid Beschreibungr des Elsasses. Ba«>l. Decker'sdu'
Buchhandlung, 1782 8. 261.
Digitized by VjOOQLC
107
Collectoren päbßtl. in Deutschland l ) : Duranti (1320) : 5; die
Bischöfe von Worms und Speier (1357): 26; Johann
v. Sarwerden (L363): 68; Erpho v. Weingarten
(1365): 102; Melchior Truchsefs v. Pommersfelden
(1480): 299.
Cöln (1360): 49; (1519): 498; (1522): 513.
Dom stift: Thesaurarius : Gottfried v. Leiningen (1398):
119.
Notar Friedrich von — (1334): 15.
Kleriker: Ghener Ludger (1521): 511; Johann Swis
(1556): 534. Siehe auch Potchen Johann.
Kolremann Peter, Pfarrer zu Freisbach (1365): 96.
Commenda und commendatarius 2 ), z. B. Bischof Raban, der die
ecclesia Spirensis als commenda erhält (1436): 191 f.
Gönne ch Jakob, Pensionär bei St. German und Moriz in Speier
und bei der Pfarrei Eppingen (1489): 355 f.
Constanz, Kanoniker Johann von Segua (1364): 77; siehe auch
Goldelin Heinrich.
Contwig, Rhein pf alz, Amtsgericht Zweibrücken (1361): 63.
Korbichen Johann, Pfarrer in Kirberg (bei Homburg i. d. Pf.)
(1428): 165.
Oornetum Anton von — , Sexpräbendar in Speier ( 1 4 3 f . ) :
173, 180.
Oornu Nikolaus von — , Magister (1363 f.): 68, 73; in Rom
und Kanoniker am Domstifte Speier und Pfarrer in Oden-
heim (1365): 106.
Kranich v. Kirch heim Johann, Probst bei St. Guido in Speier
und Domherr daselbst (1529 und 1534): 521, 527; er
starb am 27. Mai 1534 als Jubilar und Kapitelssenior,
als grofiser Wohlthäter des Domstifts und war der letzte
seines Geschlechtes. (Remling, Gesch. d. B. II, 208 N. 867.)
*) Über die päbstlichen Uollektorien erscheint demnächst ein Werk
von Professor J. P. Kirsch unter dem Titel: „Die deutschen Collektorien
des 14. Jahrhunderts* als III. Band der „Quellen und Forschungen aus
dem Gebiete der Geschichte," herausgegeben von der Gürresgesellschaft.
2 ) Commenda ist die Bezeichnung für ein in der Art verliehenes
kirchliches Benetizium, dafs der Inhaber die Temporalien geniefst, aber das
Amt nicht nach seiner spirituellen Seite verwaltet, in provisorischer Eigen-
schaft (in commendam), nicht als wirklich instruierter Benefiziat (in titulum).
entweder auf Lebens- oder nur auf kürzere Zeit. Vgl. Wetzer und Weite's
Kirchenlexikon, 2. Aufl., Bd. III, Sp. 693 ff. und I, Sp. 135.
8*
Digitized by VjOOQLC
108
kratz von Scharf enstein , Heinrich, Domherr in Speier (1492):
385.
Crauelsawe |ubi?] Johann von — , genannt Pfeffinger, Pfarrer
in Ostelzheim (1427): 159.
Kreuznach, Stadt im preufs. Regierungsbezirke Coblenz, Johann
Dylonis aus — (1426 ff.): 145, 155, 163.
Johann Symonis aus — (1358): 44.
Cromtock: dürfte wohl [Joh. v.] Cronberk = Cronenberg zu lesen
sein, der von 1490 bis nach 1504 Kanoniker war.
(1490): 371.
Cronenberg Joh. von — , bezieht Pfarreinkünfte aus Algesheim
(1424): 134.
Kucher Wilhelm, Dr. jur. can., Kanoniker am Domstifte Speier
(1428): 164, 166; vermutlich heifst er Kyrcher: siehe
diesem.
Cudona Joh. von, Thesaurar der Kirche zu Syracns (1484): 335.
Kuppenheim [Cuppenhain], bad. Stadt, Amtsgericht Rastatt:
Pfarrer: Johann Heinrich Munch (1365): 98 und Johann
Jung zu — (1485): 336.
Küsselbronn, jetzt Kieselbronn, Amtsgerichts Pforzheim : Pfarrer :
Friedrich Rutscher und Johann Simonis (1472 f.): 265,
269.
Kyrcher Wilh., Kanoniker am Dom zu Speier (1428): 166; in
Nr. 164 heifst er, wohl verschrieben, Kucher.
D. u. T.
Tahren Johann, Magister, Kammernotar, Vikar von St. Gregor
am Dom zu Speier (1425): 139.
Dailhem [Diözese Trier, ubi?]: Pfarrei St. Christoph in — :
Rektor: Heinrich Erntner (1471): 261.
Dalberg [Dalburg] Joh., Cämerer v. — , Pfarrer in Waidenhausen
(1481): 319.
Talheim Gerhard von — , Domscholaster in Speier (1360): 51;
(1366): 108.
Dampneheim, siehe Dommenheim.
Darmstadt, Joh. Rasoris von — (1502): 428.
Tateren Joh. von — , Vikar bei St. Maria in Hamburg und
Sexpräbendar am Dom zu Speier (1430): 173.
Digitized by VjOOQLC
109
Teclembach in Lothringen [ubi?] (1361): 63.
Degen Johann, Probst in Sundelfingen (1462): 231.
Deidesheim, Rheinpfalz, Bezirksamts Neustadt a/H. : Pfarrer:
Fuger und- Grremre (1361): 56.
Derleke J. von - (1382): 115.
Terraapolensis episc. Heinricus (1486): 339.
Stephanus (1484): 335.
Terra ist Bezeichnung eines Teiles einer Mark (1497): 409.
Testelmann Heinrich, Domherr in Speier (1535): 528.
Deys Johann. Kanoniker am Dom zu Speier und Scbolaster zu
Hamburg (1423): 127.
Friedrich, Auditor in Rom (1423): 127.
Theodericus, Sexprabendar in Speier; (1508 t); kann nicht
der schon 1505 t Ribisen sein. 460.
Kanoniker am Dom zu Speier (1482): 325 [ob identisch
mit Theodor Arends Nr. 327?]
Thesaurare päbstliche: Pranz von Padua (1444): 206, und
Jakob, Bischof von Perugia, (1450): 207.
Thilemann Pfarrer [plebanus] in Breitenbach (1365): 90.
Thome Conrad (1500): 424.
Thuinus Heinrich (1534): 527.
Tibur (1423): 129 f.
Diedesfeld, Rheinpfalz, Amtsgericht Neustadt a/H., Vikar am
St. Katharinenaltar zu: Getlbatz Johann (1427): 154.
Dieffenbach Thomas von — , Kaplan in Lufoheim (1520): 505;
cf. auch Dueffenbach.
Diemar Marsilius, Vikar am Dom zu Speier (1489 t) : 353.
Tierberg Jakob, Würzburger Kleriker und Kanoniker bei St.
Stephan in Weifeenburg (1499Y: 419.
1 ) i e u z e [Doze] in Lothringen ( 1 &6 1) : 63.
Tilo Balthasar, apostol. Abbreviatur (1439): 200, 203; Kanoniker
bei Allerheiligen in Speier (1441): 204.
D i [e] 1 1 i n g e n , Speierer Diözese, Dorf, Amtsgerichts Pforzheim:
Pfarrkirche zu — , dem Collegiatstifte Pforzheim uniert
(1498): 416.
Doffis Jakob von -, (1513): 474.
Tolner Hugo (1453): 210.
Johann, Custos am Dom zu Speier (1434): 188.
Digitized by VjOOQLC
110
Dommenheim [Dampneheim] im lothring. Amtsgerichte Dieuze
(1361): 63.
Dorre Hugo, siehe Duiren.
Dorfz Conrad von Durlach, Vikar des St. Philipp und Jakob-Altars
im Dom zu Speier (1423): 126.
Dorlach Johann, Sexpräbendar in Speier (1430): 173, Benefiziat
der fl Königspfründe 44 und Kanoniker am Dom zu Speier
(1431): 178; 180.
Dormentz (Durmens, Dürrmenz, südl. von Mühlacker im würtemb.
Amtsgericht Maulbronn) , Pfarrei : Pfarrer: Wernher
Monich (1460): 228; Thomas von Gunstetten (1481)
309; Viktor von Carbe und Philipp Kamberger (1498)
413; Ghyr Hermann und Conrad von Haberen (1522)
513; - Pensionär: Viktor v. Carbe (1500): 423.
Dorsfelden Helfridus von --, Domherr in Speier (1490): 368.
Tortius Petrus, episcopus Aquensis, Commendatar der Probstei
des St. Marienstifts in Bruchsal (1536) : 531 ; (1 549) : 533.
Doseberg Hermann, Kanoniker zu Speier (1429): 168.
Toulley Johann, Kanoniker zu Tülle (1507): 459.
Tournay, Doornick, Bischofsstadt in der belgischen Provinz
Hennegau , Probst zu - ; Bischof Georg von Speier
(1513): 474.
Doze, siehe Dieuze.
Drapp Anton von Ingelnheim (1497): 405.
T rebe s mulle r Jodok, Pfarrer in Rotenfels (1482): 321; (1483):
329.
Trier, Erzbischof Raban v. (1438): 197;
Kanoniker in — : Boemund von Saarbrückeu (1323):
9; Bischof Georg von Speier (1513): 474;
Cantor: Johann Zaler (1357); 37.
Trippel Georg, Speierer Kleriker, Pfarrer in Maisch (1515): 480.
Drollinger Nikolaus, Pfarrer in Flache (1508): 461.
Truchses, siehe Pommersfelden.
Egidius, Würzburger Kleriker (1481): 315.
T r u 1 1 e t Johann, Probst des St. Marianstifts in Bruchsal (1530): 524.
Tuba Paul (1502): 433.
Ducuspreck Erhard, auf das Speierer Domstiftsmensalgut be-
pfründet (1490): 367.
Digitized by VjOOQLC
*u*Jl
111
Dueffenbach , Speierer Kleriker, Pfarrer in Monsheim (1518):
494; cf. auch Dieffenbach.
Duiren (Dorre) Hugo, Kanoniker bei St. German in Speier
(1431 f.): 182, 185.
Tülle (Tutela). französ. Diözese: Kanoniker zu — : Joh. Toulley
(1507): 459.
Dungel Johann, Pfarrer, aber nicht Priester zu Freisbach
(1365): 96.
Dürr Johann, Kanoniker am St. Martinsstift in Worms und Pfarrer
in Stein (1482): 322.
Duranti Peter, Collektor (1320): 5.
Durchdenwald Nikolaus, Sexpräbendar am Dom zu Speier
(1481 t): 318.
Turin us Balthasar von Pisia, Kaplan in Luisheim (1520): 505.
D u r 1 a c h , Kaplanei zum hl. Kreuz : K a p 1 ft n e : Johann Lachmann,
Joh. Caror und Joh. Rasoris (1502): 428.
Vikar Konrad Dorfz von — (1423): 126.
D u r ] a c h Heinrich von — , Kanoniker bei hl. Dreifaltigkeit in
Speyer (1357): 35; (1358): 39.
Durlac Johann, Kleriker der Diözese Speier (1480): 305.
Dürrmenz, siehe Dormentz.
Dusperg Hermann, Kanoniker am Dom zu Speier (1425): 138;
(1428): 167.
Tylo Balthasar (1405): 207.
Dyl onis Johann aus Kreuznach, Kanoniker bei St. Stephan in
Weifsenburg i/E. (1426): 145: (1428): 163; Kanonikus
bei St. Juliana in Mosbach (1427): 155.
Dysmi (Deys?) Ludwig, resigniert das Kanonikat bei St. Guido
in Speier (1492): 391.
E.
Ebernburg, Rheinpfalz , Amtsgericht Obermoschel : P f a r r e i
(1358): 44.
Ebetrisheim (Diözese Mainz = Ebertsheim, Rheinpfalz, Amts-
gericht Grünstadt?): Pfarrer: Johann von Wachenheim (t)
und Johann Zuderbarten (1366): 109.
Eboracum, Erzdiözese York, Kanoniker : Thomas Hope (1466) :
243.
Digitized by VjOOQLC
112
Edesheim, siehe Odeaheim.
Ehinger Jodocus (1520): 510; (1522): 513.
Elraandingen, siehe Ellmen dingen.
Ellmendingen (Elmendingen, Elmandingen), bad. Flecken, Amts-
gericht Pforzheim : Pfarrei, dem Benediktinerstifte Hirschau
uniert (1452): 209.
Elsz Conrad von Elmandingen, Präbendat der St. Alexiuskapelle
in Speier (1427): 161; Kanoniker bei Allerheiligen und
St. Gennan in Speier (1433): 187.
Engel Georg, siehe Angeli.
Enolf Johann, Kanoniker am Dometifte Speier (1464): 238.
Ensingen, Pfarrei, siehe Essingen.
Entingen in Lothringen (1361): 63.
Entzberg, Pfarrdorf im würtemberg. Amtsgerichte Maulbronn,
Georg von — , Pfarrer in Illingen (1425): 142.
Enzberger Ulrich, Kanoniker zu Passau (1468): 249; (1470):
258.
Enzenberger, Beiname des Reinhard Nix, Probst bei St. Guido
in Speier (1475): 276.
Eppenstein Eberhard von — (1356): 25.
Eppingen, badische Stadt, Pfarrkirche, dem St. Guidostift in
Speier uniert (1503): 436; Pfarrer: Johann Gerter
und Magister Heinrich Kemenade (1421): 122; Thomas
Oszner (t), Bernhard Rouch und Johann Jochgrin (1485):
337 f; Blasius Brosch und Peter Rinchart (1520): 504.
Benefiziaten: Martin Hering u. Bernhard Fabri (1474):
273; Pensionär: Jakob Connech (1489): 355.
Erb ach, hessisches Städtchen im Odenwald, Eberhard Schenk
von — , Kanoniker am Dom zu Strafsburg und Speier
(1429): 168; (1430): 171.
Efhjrenberg (Eremberg) Heinrich von — : Probst bei St. Guido
in Speier (1360 f): 54, 61. — Derselbe erscheint 1376
als Domsänger (Remling, Gesch. d. B. I, 653) und stirbt
1394, April 2 (Remling, 1. c. I, 629 Note).
Heinrich von — : Kanoniker und Probst am Dom zu Speier
und Pfarrer zu Hochhausen, Michelfeld und Stettfeld
(1365): 93. - Derselbe starb 1382, Juni 11 (Remling,
Gesch. d. B. I, 629 Note).
Digitized by VjOOQLC
^
118
E|h]renberg (Ereraberg) Johann von — , Domherr zu Speier,
erscheint 1506 als todt: 456; vielleicht war er auch
Probst bei Allerheiligen, wenn der Name Herchaberg (1502)
in Nr. 434 als Erenberg zu verstehen ist.
Johann von — , Dechant am Dom zu Speier (1523): 515:
Domprobst daselbst (1530): 523; er stirbt Nov. 1544
(Remling, Gesch. d. B. II, 269 N. 867.
Erkel Engelbert. Mainzer Kleriker (1497): 405; derselbe resigniert
auf die St. Katharinenkaplanei in der Pfarrkirche St. Barthol.
in Speier (1493): 393.
Ernst weiler, Dorf, Rheinpfalz, Amtsger. Zweibrücken (1361): 6&
Erntner Heinrich, Rektor der Pfarrkirche St. Christoph in Dail-
heim [Diözese Trier] (1471): 261.
Esseioncourt in Lothringen (1361): 63. [Nach der Homann-
schen Karte lag E. südlich von Dieuze].
Essingen, Dorf, Rheinpfalz, Amtsgericht Landau: Pfarrei. Pen-
sionär: Uriel v. Gemmingen (1503): 438 f. Pfarrer:
wohl Friedrich v. Nippenburg (1503): 439.
Esslingen, würtemberg. Oberamtsstadt, Conrad Nagel aus --
(1364): 78.
Ettlingen, badische Aratsstadt, Pfarrkirche, welche in ein Col-
legiatstift verwandelt wurde (1461): 229; Pfarrer: [?]
Radulph Phock von Leoperg (1467): 247.
„Execrabilis", Bulle (1364): 81.
E jf f Caspar, Custos bei St. Michael in Klingenmünster (1518) : 492.
F. u. V.
Faber Heinrich v. Rodenberg, Vikar von St. Lorenz am Dom zu
Speier (1423): 129.
Fabri Bernhard, Kanoniker bei St. Martin in Worms und Bene-
fiziat in Eppingen (1474): 273.
Johann, Magister und päpstl. Protonotar (1426): 150.
Hartmann, Wormser Kleriker (1520): 506.
v. Leiningen, Kanoniker am Domstifte Strafeburg (1 429): 1 68.
Johann von Wildungen, Sexpräbendar am Dom zu Speier
(1431): 180.
Johann aus Nürnberg, Kanonikus bei St. German und Moriz
in Speier, Pensionär etc. (1480): 301 f.
Digitized by VjOOQLC
114
Fabri Erhard (Sohn des Thomas Fabri), Speierer Kleriker und
Sexpräbendar am Dom zu Speier (1481): 316, 318.
Vafer Theoderich, gen. Geschaydt, Speierer Kleriker und Pfarrer
in Clingen[münßter] (1520 f.): 506, 508, 509, 512.
Valdestein Johann von - (1329): 13.
Falkenberg Otto (Orto) von — , Paderborner Kleriker und Dom-
herr zu Speier (1512): 471; Probst des St. Marienstifts
in Bruchsal (1532 t): 526.
Falkenborch Johann von, Speierer Kleriker und Kanoniker bei
St. German und Moriz in Speier (1519): 502.
Falloncourt in Lothringen (ubi?| (1161): 63.
ValBch Markus, Hildesheimer Kleriker (1514): 475.
F a r c o n i 8 Johann, Dom vikar bei St. Andreas in Speier (1517): 487.
Veghen Johann, Domherr in Speier (1489): 358.
Fegliet Johann, siehe Goler Johann (1510 f.): 464, 468.
Vehesheim [ubi?] (1361): 63.
Feltre , Bischof Johann von. Kanoniker zu Strafsburg (1517) : 489.
Bischof Thomas Campegius von (1549): 533.
Vendehinep Simon Petrus von , kaiserl. Notar (1345): 18.
Venningen, Dorf, Rheinpfalz. Amtsgericht Edenkoben, Jakob von,
Domherr zu Speier und Kanoniker bei Allerheiligen (1489) :
362 f.
Johann von — , Kanoniker am Dom zu Speier (1433):
186; Dekan am Domstifte (1456): 212.
Sigfried von , Kanoniker am Domstifte Speier (1426):
147; Domscholaster und später Bischof zu Speier (1456):
211; war z. Z. seiner Ernennung Subdiakon.
Sigfrid von — , Probst bei Allerheiligen in Speier (1471):
263; Domkantor in Speier (1474): 271.
Verbnen Gundefried v. Gozzia (1345): 18.
Vergaville, Dorf im lothr. Amtsgerichte Dieuze. Äbtissin von — ,
und Archipresbyterat : 63.
Fergenhaus (Vergenhaun) Johann. Rektor der Pfarrkirche in
Weil [Wile] (1462): 231: Dr. jur. can., Probst in Stutt-
gart (1466): 242.
Fermo, Diözese: Priester der - , siehe Belaqua Oliver (1520) : 510.
Vernatiis Leonhard von, Kaufmann in Florenz (1471): 260.
Ferr Kilian, Würzburger Kleriker (1498): 416.
Digitized by
Google
115
Ferrara, Kleriker der Diözese — : Florian Moetinus (1529): 520.
Vessalia Peter von (1464): 238; siehe Wesel.
Vieburt, siehe Vilbel.
Viedemont [vielleicht Vaudemont ?] Camerarius de (1357): 31.
Vilbel Walter von, Probst bei Allerheiligen in Speier (1530):
525.
Fink Theodor, Pfründner im Dom zu Speier (1362): 67.
Virilibus Lorenz von, Kleriker Civitatis Castelli: Pensionär der
Sexpräben darie in Speier. Kaplan in Neumünster in Worms
und bei hl. Kreuz in Nufsdorf (1514): 478.
Vir mann Johann, Custos bei St. Michael in Klingenmünster
(1518): 492.
Visbeck Johann, Kleriker der Diözese Münster (1529): 521.
Flacht [Flache], Pfarrdorf im würtemberg. Neckarkreis, Amts-
gericht Leonberg in der Diözese Speier: Frühmesser:
Jakob Scheck und Eberhard Beche (1505): 448. Pfarrer:
Josenvoendel Johann und Drollinger Nikolaus (1508): 461.
St. Lorenzkirche: Pensionäre Georg Angeli und Georg
Wolff (1514): 477.
Fle rsheim Philipp von, Goadjutor des Bischofs von Worms (1524) :
516; Kanoniker und Probst am Dom zu Speier (1529 f.):
520, 523 ; erwählter Bischof von Speier, Kanoniker am
Dom zu Worms, Pfarrer in Wolfkelen und Pensionär bei
St. Donatian in Brügge (1530): 522 f.
Fliegehus Bernard, Pfarrer in Gelingen und Vikar bei St. Agnes
im Dom zu Speier (1519): 498; derselbe resigniert seine
Kaplanei bei St. Maria in der Pfarrei St. Jakob in Speier
(1519): 499.
Florenz (1431): 177; (1435): 189; (1436): 192.
Kaufmann Leonhard de Vernatiis in — (1471): 260.
Voesken Heinrich, päbstl. Notar (1426 f.): 147, 159.
Foltz Theobald, Pfarrer in Grünau (1476): 277.
Volz (Voltz) Matthäus. Wormser Kleriker, Prokurator (1515): 480;
Domvikar im neuen St. Stephanschor zu Speier (1518):
495; Pfarrer in Clingen (1520): 506.
Voltzo Ulrich (ülmann) aus Strasburg (1365): 94, 98; (1366):
111.
Vonnecke, Diözese Mainz, Peter Kolremann von — (1365): 96.
Digitized by VjOOQLC
HC
V ond an Peter von. Vikar bei St. Peter und Paul in der Dom-
krypta zu Speier (1519): 503.
Fopsis Christian, Vikar bei Allerheiligen in Speier (1471): 261.
Frank Jodok, Kaplan bei St. Johann in Worms und Vikar in
KUi^enmünster(l494): 396: Pfarrer in Speck (149 7): 404.
Johann (1478): 288; Pfarrer in Alsenz (1497): 405.
Franken als Geldsorte erwähnt (1482): 326.
Frankenberg Conrad von, Diözese Mainz, (1365): 99.
Frankfurt, St. Bartholomäusstift, Probst Jakob von Heygere
(1359): 46.
Johann Wolder von (1356 f.): 22, 28.
Fredeberg Johann, Läufer aus Speier (1458): 218.
Freisbach (Frisbach), Rheinpfalz, Amtsgericht Germersheim,
Pfarrer: Johannes Dungel [nicht Priester] und Peter
Kolremann (1365): 96.
Freising, St. Andreasstift: (1429): 170: Kanoniker:
Johann Wissbecker von Germersheim (1423): 128.
St. Veitsstift: Probst: Vitus Minor (1488 f.): 349,
362 ff. — Kleriker: siehe Poichelholtzen.
Frey Brocard, Kanoniker in Chur [?] (1457): 215.
Friedsen, [Friedeisheim?] in der Dittzose Speier, Pfarrer:
Johann Sfiolm und Martin Stob (1480): 303.
Frischunger Georg, Pfarrer von St. Johann in Weifoenburg i/E.
(1427): 157.
Fritzlar, Probst bei St. Peter in, Adam Rotard (1479): 289.
Fucher (Fugger?) Markus, Probst bei St. German und Moriz in
Speier (1505): 443.
Fugger, (Augsburger) Kaufhaus (U98): 4(15; (1502 f.): 429,
435, 438.
Fug er Johann, Pfarrer in Deidesheim (1361): 56.
Funkhart Johann, Kaplan am St. Kiliansaltare bei St. German
und Moriz in Speier (1497): 406.
G.
Gaillard, Commissär des Erzbischofs Peter v. Arles (1382) : 115.
Galler Quirinus (1529 f.): 520, 525.
Gallus Jodokus. Kanonikus bei St. German und Moriz (1505):
445; derselbe war (Remling, Gesch. der B. 11, 221 und
Digitized by VjOOQLC
11?
8:31) Dr. th., Domprediger (1489-1492) und von ßept.
bis Nov. 1507 Generalvikar in Speier; im Jahre 1507
gab er das „ürarktm Spirense" heraus, wovon der histor.
Verein der Pfalz, bezw. die Heydenreich'sche Sammlung
ein Exemplar besitzt. \ Mitteilungen des histor. Vereins der
Pfalz XVI. 217). Erstarb 1508. Im Orar. Spirense nennt
er sich Rubeaquensis, was mit Rufach im elsafs. Kreise
Gebweiler erklärt werden mufs.
Geicheli Johann, Sohn des Johann, aus Weifsenburg, Kanoniker
am Allerheiligenstift in Speier (1362): 64.
Gelingen, Pfarrei der Diözese Speier, siehe Jöhlingen.
Geltz, Beiname des Johann Pastor (1364): 80.
Gemmingen, Dorf im badischen Kreise Heidelberg, Amtsgericht
Eppingen: Anselm von , Pensionär (1480): 298.
Erfo von - (1500): 425; Dekan in Worms (1502 f.):
429, 432, 434, 439; Probst bei St. Guido in Speier
(1505): 444; Probst von Odenheim bezw. Bruchsal
(1510 f.): 467 f.; Domprobst zu Speier (1511): 469.
Erpho v. G. starb 1523, cf. Remling, Gesch. d. B. II,
224 N. 754.
Georg v. G. (1490): 365; Dr. jur. utr., Domherr in
Speier (1480): 306; entsagt seinen Pfründeansprüchen zu
St. Alban in Mainz (1488): 344. Oantor am Domstifte
Speier (1488): 348; Domprobst zu Speier (1488): 347,
349; Kaplan am St. Marienaltar bei St. German und
Moriz in Speier und Domherrin Worms (1492): 387; er
starb als Domprobst zu Speier (1511): 469.
Swiker v. G.. Mönch und Kanoniker im Peter und Pauls-
stift zu Odenheim (1498): 412.
üriel v. G., Pensionär der Pfarrei Eesingen (1503): 436 f.
Gemmingen, Vitus Göler von — (1487): 842.
Gemmingen, Pfarrei der Diözese Worms, mit dem Domstift
Speier'schen Distributionsamte uniert (1487): 348; (1490) :
865.
Gemingher Bertold, Scholaster bei St. German und Moriz in
Speier (1504): 440.
Geminopons, siehe Zweibrticken.
Genzani (1427): 159, 165.
Digitized by VjOOQLC
118
Gerbode Philipp, Pfarrer in Monchingen (1488): 851.
Geridon, corrurapierte Form für Guido; mehrfach, z. B. N. 444.
Germersheiin, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Johann Wissbecker
(Weysbecker), Kanoniker zu 8t. Andreas in Freising von G.
(1423): 128; Pfarrer zu Lonchinkeim (1426): 149;
(1429): 170; Kanonikus zu Metz (1482): 183.
Germersheim, Schlofskapelle ; mit ihr wird die Pfarrei Bretten
uniert, (1475): 274.
Gernsbach, bad. Stadt, Amts Rastatt: Meingot von - (1357):
29; 34.
Gerter Johann, gen. Hochdörfer, Pfarrer zu Eppingen (1421):
122; Vikar bei St. Guido in Speier 125.
Gertinger Berthold, Kanoniker bei St. German und Moriz in
Speier (1505): 455.
Gertweiler, Dorf in Niederelsafs, Kreis Schlettstadt : Pfarrei in
der Diözese Strafeburg (1357): 31.
Geschaydt, siehe Vafer.
Getlbatz Johann, Vikar am St. Katharinen-Altar in Diedesfeltl.
(1427): 154.
Ghelly Martin von Heidelberg (1528): 514.
Ghenen Ludger von Birten, Kölner Kleriker, Vikar bei Aller-
heiligen in Speier (1521): 511.
Ghyr Hermann, Kleriker der Diözese Paderborn, Vikar in Speier,
Frühmesser in Rodenberch und Kanoniker in Paderborn
(1517): 486; derselbe resigniert die St. Agnes-Vikarie in
Speier (1519): 498; Kaplan bei St. Jakob in Speier
(1519): 499; Kanoniker bei St. German und Moriz in
Speier (1519): 500; 502; Notar an der Rota und Pfarrer
in Dormenz (1522): 513.
Giger Johann M. (1318): 3. 4. (1320 f): 6. (1323): 8.
Gladiatoris Johann, Kaplan bei St. Peter in Bruchsal (1479):
294; (1480): 296.
Gleisweiler, Rheinpfalz, Amtsgericht Edenkoben : Pfarrer:
Heinrich von Kirsbach zu — (1365): 102; Johann
Lindelfels und Johann Kerfenesser zu — (1470): 257:
Voiltricus Gotsmann (1364): 85.
Gl es er Nikolaus, Sohn des Doldo, Beneiiziat von St. Johann in
Bergzabern (1364): 82.
Digitized by VjOOQLC
119
Gleser Johann, Semipräbendar am Domstifte Worms (1481): 313.
Gletsehe Simon, Pfarrer in Kirberg (bei Homburg i. d. Pfalz)
(1428): 165.
G 1 i s e r Nikolaus, Pfarrer der St. Georgskirche in Rot und Kaplan
in Weifsenburg (1484): 330.
Gochsheim (wohl im bad. Amte Bretten) Jakob von — , cediert
seine Ansprüche auf ein Kanonikat bei St. Guido in
Speier (1492): 391.
G ö c k 1 i n g e n [ubi ?] Kirche der Strafeburger Diözeee : Pensionär :
Georg Angeli und Georg Wolff (1514): 477.
Gohelingen ~ Johelingen, siehe Jöhlingen.
Göl Martin, Kaplan in Bischofsheim und Benefiziat in Böttig-
heim (1520): 509.
G o 1 d e 1 i n Heinrich, Konstanzer Kleriker und Kanoniker zu St.
Stephan in Weifsenburg (1514): 475.
.Goler Daniel [David?], Domherr und Scholaster in Speier (1517):
488, Probst bei Allerheiligen in Speier und St. Marien
in Bruchsal (1530): 525; (1532): 526.
Georg, jun., Domherr in Speier (1495): 399.
Johann, Probst von St. Peter und Paul in Odenheim, bezw.
Bruchsal und Pensionär daselbst (1510): 464; ( 1511): 468.
Martin, Kanoniker am Dom zu Speier (1433): 186.
Vitus von Gemmingen (1487): 342.
Wolfgang, Probst von St. Peter und Paul in Odenheim,
bezw. Bruchsal (1510 f.): 464; 467 f.; liter. apost.
scriptor (1517): 484 f.
Golenk Martin, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1519): 503.
Goltzen Johann, Semipräbendar am Dom zu Speier (1431): 179.
Gorchzen [ubi?] Paul Spruensack von - (1497): 409.
Gottsmann Voildricus, Pfarrer zu Gleisweiler (1364): 85.
Gozzia Gundefried Verbnen, kaiserl. Notar, von — (1345): 18.
G r a s s i b , siehe Grossis.
Gras lach Joh., Speierer Kleriker (1471): 263; Pfarrer in Mogstne
(1483): 329.
Grefenhofen bei Bisch weiler, dem Stifte Selz uniert (1480): 306.
Gremre Heylo, Pfarrer in Deidesheim und Kanoniker in Worms
(1361): 58.
Greve Jodok, Dechant bei St. Guido in Speier (1474): 270.
Digitized by VjOOQLC
120
7 ^mM
Griesheim, wohl eines der badischen Pfarrdörfer Ober- oder
Unter-Griesheim, Amtsgericht Neckarsulm (Diözese Würz-
burg), Pfarrei St. Crispinus und Crispinianus (1473): 267.
G r i s 1 r e n Johann, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1441): 204.
Groefs Bernard, resign. Domherr zu Worms (1492): 387.
Grossis [Grassi bei Garns Ser. epp. 684] Achilles von — , Sex-
präbendar in Speier (1505): 451; Bischof von Castelli
civitas, Sexpräbendar in Speier, Pensionär von der St.
Johannes-Kapelle im Frauen kloster zu Worms und von der
hl. Kreuzkapelle in Nussdorf (1506): 458; Kardinal tituli
s. Sixti, Pensionär der Sexpräbendarie in Speier, Kaplan
am St. Joh. Evangelist- Altare zu Neumünster in Worms
und bei hl. Kreuz in Nufsdorf (1514): 478.
Grumbach = Ober- oder Unter- Grombach im bad. Amtsbezirke
Bruchsal: Pfarrei, besetzt mit Ulrich von Wirtemberg
und vielleicht mit Johann Boheymer (1364): 75, mit der
bischöflichen Mensa in Speier uniert (1463): 232; siehe
auch Niedergrombach.
Grünau, Grünau im alten Landdechanate Marbach in Württem-
berg: Pfarrer: Jodok Rüb (t) und Theobald Foltz
(1476): 277.
Gry ser Michael, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier
(1505 t): 455.
Gud-ensberg Johann von — (1372): 114.
Guebedingen in Lothringen [= Guebling bei Dieuze] (1361): 63.
Guigo Petrus von Castrum (1327): 11.
Gundstetten [Gunstetten = Gunstett in Niederelsafe, Kreis
Weifsenburg] : Thomas von - , lic. jur., Kanoniker bei
St. Guido in Speier (1460): 228; Kanoniker bei Aller-
heiligen in Speier und Pfarrer in Durmenz (1481): 309.
Gunthersperch = Günthersberg, Dorf im preufs. Regierungs-
bezirke Stettin: Heinrich von — , Dekan bei St. Stephan
in Weifsenburg (1508): 462.
Gynseheim Conrad von — , Kanonikus in Speier (1361): 57.
H.
Haberen Conrad von — , Dechant von St. Michael in Suntzen
und Pfarrer in Dormenz (1522): 513.
Digitized by VjOOQLC
121
Hagenbuch, Hagenbach, Rheinpfalz, Amtsgericht Kandel : Rektor
der Kirche in — : .T. Giger (1320): 6.
Haldewerg Conrad, Priester der Wormser Diözese (1363): 68.
Hambrücken, Baden, Amtsbezirk Bruchsal : Pfarrer in — : Joh.
Bollandfen] ; die Pfarrei der Mensa des Bischofs von Speier
uniert, (1510): 465.
Hambuch Johann u. s. Frau Notburga von Billigheim (1469): 252.
Hamburg, St. Marienkirche : Vikar: Johann v. Tateren (1430): 173.
Scholaster: Friedrich und Johann Deys (1423): 127.
Hammilbach, Hammelbach, Dorf in der hessischen Provinz
Starkenburg , Kreis Heppenheim : villa in dioc. Spir.
(1365): 99.
Hard Albert, Pfarrer in Bischofsheim (1492): 383.
Hartmann, Kanoniker in Basel und „Quartär" am Dom zu Speier
(1481): 315.
Haselek Wiridus (1358): 45.
Haslach (Strafsburger Diözese) = Oberhaslach, Dorf im elsäfs.
Amtsgerichte Molsheim : St. Florenziusstift, Thesaurar des
— : Peter Offmann (1466): 246.
Hast Eberhard, Dekan bei Allerheiligen in Speier (1491): 377.
Heckmann Hermann, Pfarrer zu Stettfeld (1431): 181.
Hedemann Johann, Kleriker der Diözese Osnabrück, Domvikar
zu Speier (1516): 481; (1517): 483.
Hef fingen Graft von — Pfarrer in Kirchberg (1426): 150.
Hegel in Jakob, Pfarrer zu Monchingen (1488): 351.
Heidelberg, Ghelly Martin von - (1523): 514.
Wipert Ulmann von — (1495): 403.
Heidelberg, Schlofs, Kapelle der hl. Maria, Aller Heiligen und
Hl. Kreuz im - (1473): 267.
Heilbronn [Heilprunna, Helprunna], Wtirtemberg, O.-A.-Stadt:
Joh. Heinrich Munch aus — (1365): 99;
Bartholomäus von — , Domvikar in Speier (1365): 102.
Berthold von — , Präbendar am Dom zu Speier (1366):
108.
Heinspach Johann, Kaplan bei St. Moriz in Speier (1466): 240.
He ins heim [Heintzheim], Dorf im bad. Amtegerichte Mosbach,
Pfarrei der Diözese Speier : Pensionär der — : Graf Ludwig
v. Hohenlohe (1536): 529.
9
Digitized by VjOOQLC
122
tlelmstadt, Dorf im bad. Amtsgerichte Sinsheim: Georg von — ,
Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1492): 392; Vikar
am hl. Kreuzaltar im Dom zu Speier (1497): 409.
Uelmstadt Heinrich v., Domprobst zu Speier (1424): 136.
Heinrich v., Domdekan zu Speier (1484): 333; (1517):
485 ; erscheint auch als Probstei-Coadjutor bei St. Michael
in Pfortzheim (1502): 429; (cf. auch Remling, Gesch.
d. B. II, 237 N. 797).
Johann v., Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier
(1439): 200; Dekan daselbst (1481): 309.
Ludwig v., erwählter Bischof von Speier [vorher Domherr]
(1478): 288; (bestätigt 1479): 289.
Nikolaus v., Kanoniker am Dom zu Speier (1457): 215;
Domscholaster in Speier (1480): 305.
Peter v., Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1492) : 392.
Reinhard v., Domprobst zu Speier (1424): 136 f.
Ulrich v., Domprobst in Speier (1439): 203; (1459): 224;
(1488 t): 349.
Henheim Johann v., Vikar (1360): 50.
Henkim Jakob gen. Zuderhuben, Benefiziat am Dom in Speier
(1363): 70.
Hennbczheim, siehe Heintzheim.
Heppenheim (gen. Saal) Johann von — , Domherr in Speier
(1536): 530. [Nach Remling, Gesch. d. B. II, 835 ist er
1535 bis 22. April 1555, wo er t, Domdekan in
Speier.]
Heppenheim, Pfarrer: Mathias Cerdo (1364): 86.
Herbordi Johann, Pfarrer in Mauchenheim (1495): 403.
Herchaberg [wohl Ehrenberg zu lesen] Johann von — , Probst
bei Allerheiligen in Speier (1502): 434.
Hergisheim, siehe Herxheim.
Hering Martin, Kanoniker bei St. Martin in Worms und Benefi-
ziat in Eppingen (1474): 273.
H e r m 8 1 e Otto, Semipräbendar am Dom zu Speier (1431): 174.
Herxemer Jakob, Pfarrer in Udenheim (1481): 317.
Herxheim, Rheinpfalz, Amtsgerichts Landau, M. Anshelm von —
1350): 19.
Herzler Wipert, PfrQndner zu St. Moriz in Speier (1425): 140.
Digitizedby VjOOQlC %
123
Hesse Albert, Pfründner am Dom, bei St. Moriz and St. Niko-
laus in Speier (1425 f.): 140, 141, 144; (1430): 172.
Hetzeier Wipert, Vikar bei St. Guido in Speier (1427): 156.
Hezeler Georg, dr. jr. utr., Domherr zu Speier (1466): 244 f.
Heuben Heinrich, Münsterer Kleriker, Vikar bei St. Georg am
Dom zu Speier (1520): 507.
Heuchelheimer, Beiname des Michael von Speier (1518) : 498.
Hey gere Jakob v., Probst zu St. Barthol. in Frankfurt (1359): 46.
Heyo Johann v., Primicerius zu Metz (1361): 63.
Hildesheimer — Kleriker: Valsch Markus (1514): 475.
Hirsch Johann v., siehe Corvo.
Hirsch au (= Hirsau in Würtemberg, Amtsgericht Calw, Bene-
diktinerkloster zu St. Peter und Paul (1466): 242.
Äbte: Gottfried (1365): 98; Wolfram (1452): 209;
dem Stifte ist die Pfarrei Elmendingen incorporiert.
Hischenberg Wilhelm v. , Sohn des Heinrich, Herrn v. Rudingen
(1356): 25.
Hobeher Wigand gen. Stahlberg, Pfarrer in Stettfeld (1427): 153.
Hochdorf, wohl Rheinpfalz, Amtsgerichts Ludwigshafen, St. An-
tonius-Pfarrei, 1 ) dem Domstift Speier' sehen Distributions-
amte uniert (1487): 341.
Hochdörfer, Beiname des Joh. Gerter (1421): 125.
Hochhausen im bad. Amtsgerichte Mosbach, Pfarrer Heinrich
v. Erenberg (1365): 93.
Hockenheim (Hockekein), im bad. Amtsgerichte Schwetzingen,
Pfarrer Conrad Nagel (1364): 78.
Hof, Diethelm v., Domherr zu Speier (1360): 53.
Hofheim, wohl Stadt Hof heim in dem preufs. Regierungsbezirk
Wiesbaden, Amtsgerichts Höchst, Pfarrei in der Mainzer
Diözese, siehe Ofsteyn. Pfarrer: Rupert und Johann,
Herzoge von Baiern. (1499): 417.
Hoff mann Albert, Pfarrer in Rodenfels (1424): 133.
Heinrich, Speierer Kleriker (1511): 470.
Hoffmeister Johann, Vikar bei St. Pankraz im Allerheiligenstift
zu Speier (1518): 496.
*) Heute ist St. Peter Patron ; ich möchte aber trotz der Verschieden-
heit dor Kirchenpatrone in diesem Hochdorf das rheinpfälzische ersehen.
9*
Digitized by VjOOQLC
^
124
flog Johann, Sexpräbendar am Dom zu Speier, Kaplan in Worms
und Nufedorf (1506): 458.
üoen Dietr., Vikar an der Pfarrkirche zu Bunenkoim (1421): 121.
Hohe n eck (Hoeneck), Reinhard Nix von — (1475 t) *• 276.
Baymund Nix von (1479 f): 291.
Hohen lohe Ludwig, Graf von — , Pensionär der Pfarrei Heintz-
heim (1536): 529.
Hope Thomas, Kanoniker zu York (1466): 243.
Hoppensach, Heinrich, apostol. Notar (1423): 127.
Horb ach, Diözese Metz, wohl Rheinpfalz, Amtsgerichts Wald-
fischbach, obwohl auch dies heute St. Peter als Patron
hat: St. Nikolauspfarrei : Pfarrer: Valentin (t) und
Johann Michelset (1492): 384.
Horrheim (Hoerheim) im würtemberg. Amtsgerichte Vaihingen:
Pfarrkirche (1358): 43.
Hörn, siehe Cornu.
Hörn Johannes, Dekan des St. Marien- und Peter und Paulstiftes
in Baden und Pfarrer in Rotenfels (1482): 321.
Hornbach, Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken : Kloster: A e b te :
Anton (1389): 116; cf. auch 117; Gerhard (1392): 117;
Hugo (1364): 71; Johann (1353): 21; Nikolaus (1361):
62; Walter von Saarbrücken (1345): 18.
Hornbach, Archipresbyterat, Orte im (1361): 63.
Archipresbyter (1327): 11.
Hornbach, Collegiatstift St. Fabian (1327) : 1 1 ; Kanonikus : Jakob
von Zweibrücken (1353): 21.
Hottenberg Johann, Cantor am Collegiatstifte St. Maria und
Peter und Paul in Baden (1480): 304.
Hug Caspar (1523): 515.
Huppertus, Pfarrer in Gohelingen (1458): 216.
Hyemel Nikolaus (1479): 293.
I, J u. Y.
Jadrus Conrad, Speierer Kleriker (1532): 526; (1536): 530.
Jerche Johann, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1364): 83.
Illingen, Pfarrei im würtemberg. O.-A. Maulbronn, dem Kloster
Paris, Diözese Basel eingeräumt etc. (1462): 230, 231;
dem Kloster Maulbronn uniert (1479 f.): 294, 296;
Digitized by VjOOQLC
125
Pfarrer: Georg von Entzberg und Heinrich Silberza[h]n
in - (1425): 142.
Ingelnheim (Ober- oder Nieder - Ingelnheim in der hessischen
Provinz Rheinhessen, Kreis Bingen) : Anton Drapp von —
(1497): 405.
Ingelnheim, Peter v., Kanoniker am Domstifte Speier (1425): 143.
Interampnum, Johann Angelus von — (1323 f.): 9, 10.
Joche m Johann, wohl als Potchen zu lesen, siehe dieses.
J o c h g r i n ( Jockgrimm), Johann, Pfarrer in Mogstne ( 1 483) : 329 :
(1484): 331; Vikar bei St. Stephan in Weifsenburg
(1484): 333; Pfarrer zu Eppingen (1485): 338; (1486 f.):
339 f. ; Vikar bei St. Anna am Dom zu Speier und Pfarrer
in Oberachen, Diözese Strafsburg (1487): 340; Dekan
bei St. Martin in Worms (1489): 353; Kanoniker bei St.
German in Speier (1489): 354; 356; Kanoniker bei St.
Guido in Speier (1492): 391; (1503): 436.
Johannes Nikol. von Alsenz, Vikar am Dom zu Speier( 1425). 138.
Johelingen, siehe Jöhlingen.
Jöhlingen (Johelingen, Gelingen), im badischen A. Durlach.
Pfarrer: Huppertus und Heinrich Sutor (1458): 216;
(1459): 222; Bernhard Fliegehus (1519): 498.
Yorck, Stadt in England, Northumberland, siehe Eboracum.
Jorlandi Johann, päbstl. Cantor und Kaplan (1482): 326.
Josenvoendel Joh. : Pfarrer u. Pensionär zu Flache (1508): 461.
Isach Nikolaus, Kanoniker bei St. Guido in Speier (1361 f): 61 ; 64.
lsaac Nikol., Pfarrer in Rot u. Kaplan in Weifsenburg (1484): 330.
Ysel Johann, Pfarrer in Moychingen etc. und Kaplan in Strafs-
burg (1436): 193.
Isenburg (isenborg) Heinrich von -~, Wormser Kleriker und
Domherr in Speier (1506): 456.
Iseneck Bernhard, Wormser Kleriker und Vikar bei Allerheiligen
und Kaplan bei St. Georg in Speier (1471): 259.
Isengrin Lorenz, Vikar am St. Georgsaltare im Speirer Dome
(1520 t): 510.
Jung Johannes, Pfarrer in Kuppenheim (1485): 336.
Junge zum — Peter, Sohn des Peter, Kanoniker am Domstift
Speier (1365): 92.
Jux Johann, Kanoniker am Dom zu Speier (1423): 132.
Digitized by VjOOQLC
126
Ii.
Lachen, Rheinpfalz, Amtsgerichts Neustadt a/H., Pfarrei (1500):
425; dem Domstift Speier'schen Distributionsamte uniert
(1487): 341.
Lachen, Cuno v. — , Pfründner im Dom zu Speier (vor 1362): 67.
Lach mann Joh., Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach (1502): 428.
Landau, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Heinrich v. — , Pfarrer in
Berschheim (1365): 103; 106.
Johann von — , Vikar bei St. Guido in Speier (1359): 47.
Siczo Peter von — , (1356): 24.
Klosterpriorat zu — : Vereinigung des Benefiziums des
St. Katharinen- Altars mit dem — (1427): 162.
Langtorf, wohl Langendorf im bayer. unterfränkischen Amts-
gerichte Hammelburg: Pfarrei der Diözöse Wtirzburg;
Pfarrer: Stein Cyriacus (1484): 334.
Lansteyn Enolf von — , Probst bei Allerheiligen in Speier
(1484): 332.
Lapide de, siehe Stein.
Last Theoderich, Kanoniker am Domstift Speier (1365): 91.
Lausane, Diözese: Kleriker: Martialis Stephan (1518): 491.
Lauterburg, Amtsgerichtsstadt im elsäss. Kreise Weifsenburg,
Johann Dungel aus — (1365): 96.
Lauterburg, Rutherus von — , Theologieprofessor u. Kanoniker
in Speier (1456): 212; (1459): 224.
Leander Alexander gen. Polagallis (1505): 452.
Lederhose Peter, Pfarrer in Methingen (1491): 373.
Legat päbstl. in Deutschland: Kardinal Wilhelm (1382): 115.
Leiningen, Graf Anton von — , Benediktinerprobst in Quatuor
turres (1476): 279.
Leiningen, Alt- oder Neu - Leiningen, Rheinpfalz, Amtsgericht
Grünstadt: Pabri von --, Kanoniker am Dom zu Strafs-
burg (1429): 168.
Gottfried von — , Thesaurarius in Köln und Coadjutor im
Kloster Weifsenburg (1398): 119.
Zolner von — , Johann und Dietrich (1357): 31; 36.
Leist, Eckart von — Kanoniker am Dom zu Speier und Probst
zu St. Viktor bei Mainz (1365): 104.
Lembring Jakob, Speierer Kleriker (1487): 342.
^^
"^n
127
Lenthelren [ubi?] Pfarrei in der Diözese Speier: Pfarrer:
Johann und das Domkapitel Speier (1432): 183.
Leoperg, = Leonberg, würtemb. Oberamtsstadt: Radulph Phock
von -, (1467): 247.
Lesch (Lösch) Valentin, Probst in Odenheim (1505): 453.
Lett Jodokus, Dechant bei St. Guido in Speier (1473): 268; 270.
Johann, Kleriker der Speierer Diözese (1442): 205.
Lewenstein Johann, Mainzer Kleriker und Domherr zu Speier
(1499): 418.
Lindolsheim, siehe Ludolzheim.
Lindelfels Johann, Pfarrer in Gleisweiler (1470): 257.
Lindes (Lindre haute oder basse?) in Lothringen (1361): 63.
Linkenheim, siehe Lonchinkein.
Lipmann Johann, Frühmesser am St. Morizaltare in der St. Moriz-
pfarrei in Speier (1428): 167.
Lira Johann von — , Kanoniker am Dom zu Speier (1459): 225.
Liry Johann (1461): 229.
Lonchinkein, in der Diözese Speier = Linkenheim im bad.
Amtsbez. Karlsruhe, Pfarrer: Conrad von Frauenberg
und Johann Weisbecker (1426): 149; (1429): 170.
Lübeck, Theoderich Arends, Kanonikus zu — (1482): 327.
Lucca, italien. Erzdiözese, Kleriker der — : Jakob von Bonaparte
(1504): 440.
Ludolzheim — Lindolsheim im bad. Amtsbez. Karlsruhe, Diöz.
Speier, Pfarrkirche, dem Collegiatstifte Pforzheim uniert
(1498): 416.
Ludovici Georg, Pfarrer in Rotenfels (1492): 381 f.
Luna Reginald von — u. Cie., Geldwechsler (1456): 212.
Lurenburg Johann von — , Pfarer in Stettfeld (1427): 153.
Lurkehus Hermann, Vikar von St. Philipp und Jakob am Dom
zu Speier (1423): 126.
Lufsheim, Alt- oder Neu-Lufsheim im badischen Amtsbezirke
Schwetzingen : Pfarrer: Johann Seghart ( 1 504) : 442;
Kaplane: Balthasar Turinus und Thomas v. Dieffenbach
(1520) 505.
Luthenbach, vielleicht eines der verschiedenen Laudenbach:
Johann von — , Altarist am St. Petersaltar in der Crypta
des Doms in Speier (1362): 68; (1364): 73.
Digitized by VjOOQLC
128
Luthertum, Abwehr desselben am Domstift und an den Collegiat-
stiften in Speier durch Besetzung der Kanonikatss teilen
mit Adeligen (1526): 518.
Lütt ich: St. Martinsstift (1429): 170.
Lutzweiler (Lutzwilre) im lothringischen Kanton Wolmünster
(1361): 63.
Lyes Conrad, Semipräbendar am Dom zu Speier (1498): 410.
Lyguan Mathias von — (1357): 31.
Lysuri Johann von — , päbstl. Auditor und Cantor am Dom zu
Speier (1459): 223.
M.
Mackart Balthasar, siehe Markart.
Magstadt, Pfarrdorf im würtemberg. Neckarkreise, Amtsgericht
Böblingen, siehe Mogstne.
Magne Heilmann, Pfarrer in Rotenfels (1467): 248; (1469): 253.
Mainz, Domstift, Probst : Bischof Georg von Speier, Pfalzgraf
bei Rhein (1513): 474.
Cantor: Theoderich Bauer von Boppard (1358): 41.
Mainz, Diözese, Kleriker, siehe: Abel Jakob, Belhelin Leonard,
Buren Johann, Kamberger Philipp, Kirchberg Konrad,
Kolremann Peter, Frankenberg Konrad von - , Gottsmann
Voildricus, zum Junge Peter, Lewenstein Johann, Minor
Johann, Nithart Johann, Spier Theoderich.
Mainz, Stadt: Abel Jakob aus — (1519): 501.
Mainz, Stifte und Klöster in und bei — :
St. Alban aufserhalb — : Kanonikus Johann Specht jun.
(1488): 344.
Benediktinerkloster St. Jakob: Abt Eberhard von —
(1462): 230.
St. Maria ad gradus, Kanoniker: Peter Anton v. Clapis
(1474): 271.
St. Peter bei — : Dekan: Ortwin v. Seligenstadt von —
(1365): 104; Kanoniker: Theoderich Buttung (1398):
119; Sander Marteshusen (1431): 175; 177.
St. Victor aufeerhalb — : Probst Eckart v. Leist (1365):
104. Vikar: Peter Kercher (1471): 264.
Digitized by VjOOQLC
129
Maisch, Flecken im bad. Amtsgerichte Ettlingen, Diöz. Speier:
Pfarrer: Georg Trippel und Pensionär: Georg Angeli
(1515): 480.
Man Kaspar v. Marburg, Notar (1482): 327.
Mandensum, Pfarrei in der Diözese Speier (1435): 190; der
Name ist bis zur Unkenntlichkeit entstellt; klar ist nur
die Endung um = heim.
Mantua (1418): 120.
Marburg: Kaspar Man von — , Notar etc. (1482): 327.
Mar(en) Jakob, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier
(1505): 450.
Markart (Mackart) Balthasar, Würzburger Kleriker, Kanoniker
in Worms (1484): 332; (1488): 344; Pfarrer in Mingols-
heim (1488): 345; er verzichtet auf eine Domherrnpfründe
in Speier (1489): 352.
Martelshusen Sanderus (= Alexander), Prokurator an der päbstl.
Curie (1427): 151; (1429): 170; Kanonikus bei St. Peter
in Mainz etc. (1431): 175; 177,
Martialis Stephan, Kleriker der Diözöse Lausanne, Semipräbendar
in Speier (1518): 491; (1530): 522 f.
M artini Johann, Vikar bei St. German und Moriz in Speier (1 468) : 250.
Matz Nikolaus, von Michelstadt. Sexpräbendar am Dom zu Speier
(1481): 318; (1491): 379. Siehe auch Maze.
Mauchenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Kirchheimbolanden, Diöz.
Mainz: Pfarrer: Johann Herbor di (1495): 403.
Maulbronn, Pfarrdorf im würtemberg. Landgericht Heilbronn,
Cisterz-Kloster : (1481): 307; es werden ihm die Pfarreien
Illingen und Zeusenhausen uniert (1479): 294; Union der
Kapelle Niddenhoven mit dem Kloster (1502): 433.
Äbte: (1419): 121; Johannes (1480): 296; Wilhelm
(1502): 433.
Maze Nikolaus, Sexpräbendar am Domstift Speier (1490): 372.
Medelsheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken: (1361): 63.
Mederium, Eblo von — , Kleriker (1357): 31.
Medici, Cosmas und Lorenz von — , (1436): 192; (1438): 197 f
(1439): 202.
Peter und Johann von — (1459): 224.
Peter von - u. Cie. (1464): 237; (1469): 255.
Digitized by VjOOQLC
180
Meifsen, Diözese, Kleriker, siehe Karl v. Miltiz und Caspar
Weyshen.
Meiler Vitus, Kanoniker am Dom zu Speier (1489): 357.
Mengen, Bliesmengen oder eines der sonstigen Mengen? Walter
von — , Priester in Strafsburg (1364): 71.
Mennenbach, siehe Mimbach.
Merchlingen Bernhard, Kanoniker bei Hl. Kreuz in Stuttgart
(1466): 242; (1467): 247; (1469): 251; Kanoniker in
Chur (1471): 262.
Methingen (Diöz. Speier) = Mettingen im Württemberg. Amts-
gerichte Efslingen, Pfarrer: B. Bagardus u. Peter Leder-
hose (1491): 373.
Metz (Dom): Dekan Ludwig und Scholaster Theobald an der
Domkirche zu — (1845): 18; Primicerius Johann v. Hego
in — (1861): 63; Kanoniker Johann Wifsbecker (1429):
170; (1432): 183.
Diözese: subsidium gratuitum (1327): 11.
Meyer Georg, resignierter Benefiziat des Altars der St. Catharina
und Margreth in der Kirche des Augustinerinnen-Klosters
Shynhem (1498): 411.
Conrad (auch Montzer geschrieben) : Dekan bei St. German
und Moriz in Speier (1502): 430; 432.
Johann, Pfarrer in Niedergrumbach (1432): 184; päbstl.
Abbreviatur und Kanonikus bei St. German in Speier
(1433): 187.
Meytz(en) Conrad, Kanoniker und Dekan bei St. German und
Moriz in Speier (1505): 450; 452.
Mich eiset Johann, Pfarrer in Horbach, Diözese Metz (1492):
884.
Michelstadt, Dorf an der Mümling im hessischen Kreise Erbach,
Pfarrer: Raymund Nix von Hoheneck und Peter Kempchin
(1479): 291.
Nikolaus Matz von — (1481): 318.
Michelfeld, Pfarrdorf im bad. Amtsgerichte Sinsheim, Pfarrer
Heinrich v. Erenberg (1365): 98.
Miletum Bernard von — (1511): 469.
Millinis Celsus de — , Kanonikus an der Basilika der hl. Apostel
(1480): 301.
Digitized by VjOOQLC
131
Miltiz Karl von — , Meifsener Kleriker, resigniert auf die
Georg -Vikarie in Speier (1517): 483 und auf seine Rechte
auf die Pfarrei Monsheim (1518): 494; Kanoniker bei
St. German und Moriz in Speier (1519): 500.
Mimbach [Mennenbach], Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken (?)
(1361): 63/
M i n c h Johann, Augsburger Kleriker, Domcustos in Speier, der auf
die Custodie gegen Pension verzichtet (1515): 479.
Minfeld, Rheinpfalz, Amtsgericht Kandel, Pastorei in — , dem
Stifte Selz uniert ( 1480): 306. Rektor: Dilmann Scheck
(1457): 214.
Mingolsheim im bad. Amtsbezirke Bruchsal: Pfarrer: Konrad
Schlichterer und Balthasar Marckart (1488): 845.
Minor Hubert, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1489): 359.
Johann, Mainzer Kleriker (1497): 409.
Ulrich, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1489): 363.
Pfarrer in Monchesheim (1489): 364.
Vitus, Probst von St. Veit in Preieing (1488) f.: 349 ; 362 ff.
Mintzenberg Johann von — (1363): 70.
Mogstne (= Mockstadt, jetzt Magstadt), im würtemberg. Neckar-
kreise, Diöz. Speier: Pfarrer: Joh. Graslag u. Joh. Jochgrin
(1488): 329.
Molitor Ulrich, kaiserl. Notar (1435): 189.
Molitoris Härtung v. Kappel (1431): 174.
Wendelin, Notar (1522): 513.
Molring [en] = Malringen in Lothringen, Kr. Diedenhofen ( 1 86 1 ) : 63 ;
Mönch Wernher, Pfarrer in Dormentz (1460): 228.
Monchesheim, Diöz. Speier [ubi?] Pfarrer in — : Minor Ulrich
und Weick Konrad (1489): 364.
Monchingen, Mochingen, jetzt Münchingen, im würtemberg. Amts-
gerichte Leonberg, Diözöse Speier, dem Kloster Hirschau
uniert (1466): 242; Pfarrer: Hegelin Jakob, Gebode
Philipp (1488): 351; vgl. auch Moychingen.
Monsheim (Montzheim) im rheinhessischen Amtsgerichte Pfedders-
heim, Diöz. Worms: Pfarrer: Miltiz Karl v., u. Dueffen-
bach (1581): 494.
Montemartis Conrad de — (1452): 209.
Johann Nuenberg von — (1427): 152.
Digitized by VjOOQLC
182
Montestellarum = Stereberg, ubi? (Diöz. Trier): Mag. Rorich
von - (1344): 17.
Montisbilgardum (Mömpelgard oder Montbeliard, Hauptort des
franz. Depart. Doubs) (1469): 251.
Montzer Conrad, siehe Meyer Conrad.
Mor Dietrich, Sohn des Johann, Pfarrer in Walsheim bei Landau
(1862): 66.
Mosbach, bad. Amtsbezirksstadt: Collegiatstift St. Juliana: Ka-
noniker: Johann Dylonis (1427): 155.
Moser Johann, Pfarrer in Selz (1435): 189.
Mostin us Florian, Kleriker der Diözese Ferrara, Pensionär der
Domprobstei Speier (1525): 520.
Moychingen = Mondringen? siehe dieses. Pfarrer: Johann
Ysel, Andreas Schonaw u. Johann Reynoldi (1436): 193;
(1487): 195.
Mozesenheym (wohl Münzesheim, bad. Amtsbezirk Bretten),
Diözese Speier: Pfarrer: Conrad Weick (1489): 360;
cf. 864.
Müller Paul, Sexpräbendar in Speier (1512): 472.
Munch Eustach, Speierer Kleriker (1477; 1479; 1481; 1491;
1492): 283: 291; 319; 377; 380; 390 f.; erscheint
als lic. jur. can. (1481): 309: als Vikar bei Allerheiligen
in Speier am St. Paulsaltar (1479), (1481): 295; 316:
als Pfarrer in Udenheim (1481): 317; als Sexpräbendar
am Dom zu Speier (1481): 318: als Pfarrer in Rotenfels
und Stein (1482): 321; als Kanonikus bei St. Martin in
Worms (1482): 322, 326; als Vikar am St. Agneten-
Altare zu Basel (1482): 324; als papae familiaris (1479
u. 1483): 295; 328: als Vikar am St. Erhardsaltare am
St. Marienstift in Neustadt a/H. (1483): 328; als Pfarrer
in Wichelen und Winzingen (1482): 325 f.: als Cantor
am St. Andreasstifte in Worms (1491 f.): 379 u. 387.
(Lebt als Kanoniker zu Speier noch am 19. Dez. 1514 nach
einer Urkunde desk. Kreisarchivs Hochstift Speier Nr. 1 1 72.)
Johann Heinrich, Pfarrer zu Cuppenhain (1365): 99.
Conrad, Domherr in Speier (1360): 52.
Stephan Eustach, Sexpräbondar des Domstifts Speier
(1491): 378 f.
Digitized by VjOOQLC
138
Münchingen (Monchingen, Mochingen), siehe Monchingen.
Münchweiler, Mainzer Diözese, wohl Münchweiler a/Alsenz,
Rheinpfalz, Amtsgerichts Winnweiler, St. Pirminiuspfarr-
kirche in — : Pfarrer: Johann Neimester (1451): 208.
Munseltein, Diözese Speier; ubi? Pfarrer: Nikolaus Wyshorn
(1458): 210.
Münster, Diözese: Kleriker: Pez Gerhard (1497): 404. Buren
Melchior (1519): 500.
Visbeck Joh. (1529): 521.
Heuben Heinrich (1520): 507.
Schachecke Johann aus -- (1517): 486.
Münzesheim (Muntzesheim), bad. Amtsbezirk Bretten : Pensionär
der Pfarrei: Conrad Nick (1510): 463; siehe auch Mo-
zesenheim.
Mutterstadt, Rheinpfalz. Amtsgerichts Ludwigshafen : Johann
Sefrit von — (1426): 148. — Über diesen Zweitältesten
Speierer Historiker, der hochbejahrt am 16. April 1472
gestorben ist, siehe Remling, Gesch. der Bischöfe I, 6 f . ;
von seinem Wissensdrange zeugt, dafe er sich noch in
reifem Alter, am 5. Mai 1451 auf der Universität Heidel-
berg immatrikulieren liefe ; cf. Töpke, Matrikel der Uni-
versität Heidelberg I, 266.)
N.
Nabor, Benediktinerkloster in der Diöz. Metz, lothr. Kreis Forbach,
jetzt St. Avold : Mönch und Cämmerer Heinrich v. Cobe
in — (1392): 117.
Nagel Conrad (aus Efslingen), Pfarrer zu Hockenheim (1364): 78.
Nassau Johann von — , Domprobst zu Worms und Pfarrer zu
Wachenheim (1364): 81.
Neimester Johann, Pfarrer zu Münchweiler (1451): 208.
N e p e r e n . Diözese Speier, Pfarrei, dem Domstift Speier uniert
(1438): 199.
Nepotibus Jakob von — , Speierer Kleriker (1466): 246.
Neu bürg (Novum castrum), vielleicht Neuburg a/Rh., Rheinpfalz,
Amtsgericht Kandel: Johann von — (1373): 114.
Neuhofen, Rheinpfalz, Amtsgerichts Ludwigshafen : Pfarrkirche :
Vikar: Friedrich Kercher (1427): 155.
Digitized by VjOOQLC
134
Neuhuser Eberhard; Kanoniker bei St. German und Moriz in
Speier (1482): 325.
Neustadt a/H., Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : St. Marienstifts-
kirche: Dekan Martin Spirer (1480): 300; (1481): 319;
Vikare am St. Erhardtsaltare: Eustach Munch und
Jodok Carp (1483): 328.
Nichemch (?) Johann v. — , Domherr zu Speier (1466): 245.
Nick Conrad, Pensionär der Pfarrei Münzesheim (1510): 463.
Niclauswilre, Diöz. Speier, im alten Landdechanat Bruchsal:
Pfarrei, mit der bischöflibhen Mensa in Speier uniert
(1463): 232.
Niclosdorff Johann (1437): 195.
Niederhofen, Diözese Speier, im alten Landdechanat Pforzheim :
Pfarrei, dem Kloster Paris, Diözese Basel eingeräumt
(1462): 230, identisch mit Niddenhofen.
Niddenhoven, St. Martinskapelle, dem Kloster Maulbronn uniert
und ihr Kaplan Martin Kerler (1502): 433.
Niedergrumbach (Niedergrombach), bad. Amtsbezirk Bruchsal,
Pfarrer: Joh. Meyer und Joh. Schehse (1432): 184.
Nippenburg Christoph v., Probst bei St. Peter und Paul in
Odenheim (1500): 424.
Friedrich, Probst zu Allerheiligen in Speier (1491): 374;
Kanonikus und Scholaster am Dom zu Speier (1497) : 407 ;
wohl Pfarrer zu Essingen, da er an Uriel v. Gemmingen eine
Pension zu zahlen hat (1503): 439; wohl auch (1503 t): 435.
Martin v., Kanoniker in Odenheim (1505): 447.
Nitel Mathias (1505): 443.
Nithart Heinrich dr. jur. utr., Domherr in Speier (1466): 241;
(1499): 418.
Johann, Mainzer Kleriker (1493): 394; (1495): 403;
(1497): 409; (1499): 417.
Nix Reynart von Hoeneck gen. Enzenberger, Probst bei St. Guido
in Speier (1475 t): 276.
Raymund von Hoheneck, Pfarrer zu Michelstadt (1489 t):
291.
Northof Gottfried von (1357): 32.
Nortlos Gottfried von — , aus Köln, Domscholaster in Speier
(vor 1866): 100.
Digitized by VjOOQLC
185
Notar kaiserlicher: Molitor Ulrich 1435): 189; siehe auch Rode
und Rudiger.
Nova curia, siehe Neuhofen !
Novaria Simon von (1424): 134.
Novum castrum, siehe Neuburg!
Nuenburg Johann v. Montemartis , apostol. Scriptor und Sex-
präbendar in Speier (1427): 152.
Nünschweiler (Rheinpfalz), Amtsgericht Pirmasens [Nemmes-
uilre] (1361): 63.
Nürnberg: Fabri Joh., Kleriker aus — (1480): 301 f.
N u f s d o r f (Rheinpfalz), Amtsgericht Landau : Hl. Kreuz- Kaplanei :
Pensionär: Achill v. Grossis und Kaplan: Johann Hog
(1506): 458.
Hl. Kreuz-Kapelle : Pensionäre : Cardinal Achilles de Graasis
und Lorenz de Virilibus (1514): 478.
O.
Oberachen, Diözese Strafsburg, wohl Oberachern im bad. Amts-
gericht Achern: Pfarrer: Johann Joohgrin (1487): 340.
Oberhausen, Diözese Speier, im bad. Amtsbezirk Bruchsal;
Pfarrer: Heinrich Brun und Martin Ostringen (1501): 427.
Oberhochstadt (Rheinpfalz), Amtsgericht Landau, Diözese Speier :
Pfarrer: Johann Brechel v. Offingen (1481): 182, 185.
Oberwilre (Oberweiher im alten Landdechanat Kuppenheim?)
in der Diözese Speier: Pfarrkirche, Vikar: Ulrich Sutor
(1424): 135.
Oberstenfeld, Pfarrdorf im wurtemberg. Amtsgericht Marbach,
Augustinerinnenkloster ad B. Mariam zu — (1471): 262;
wohl identisch mit
O b s t e n d e c k , (?) Frauenkloster in der Diözese Speier (1435) : 190.
Ochsenstein Otto Frhr. v. und sein Sohn Rudolf, Domprobet
zu Speier (1360): 50.
Odenheim, im bad. Amtsbezirk Bruchsal : Ritterliches St. Peter-
und Paulstift in — , wegen seiner im Kriege gefährdeten
Lage unter Beibehaltung seines Namens in die Liebfrauen-
kirche zu Bruchsal verlegt im Jahre 1507 (cf. Remling,
Gesch. der Bischöfe zu Speier II, 223); die Verlegung
erwähnt (1510): 464, 467. Pröbste: Christoph v. Nip-
Digitized by VjOOQLC
186
penburg und Herzog Johann von Baiern (1500): 424;
Gottfried von Adelzheim (1504): 441; (1505): 453;
Valentin Lesch (1505): 453; Cardinal Raimund und Rai-
mund Baraylle (1507): 459; Johann und Wolfgang Goler
und Erpho v. Gemingen(1510f.): 464, 467 f. Scholaster:
Delbolt von Buchis (1499): 420. Kanoniker. Schwiker
v. Gemingen [früher Mönch] (1498): 412; Philipp
v. Angelach und Johann Seghart (1499 f.): 420, 422;
Martin v. Nippenberg und Ferdinand Ponzettus (1505): 447.
Odenheim: Pfarrer und Kanoniker Nikolaus von Hörn (Cornu)
(1365): 106.
Odesheim wohl Edesheim (Rheinpfalz), Amtsgericht Edenkoben:
Frühmesser zu — : Hildebrand Scheme und Johann Stahel
(1423): 130.
Of fingen (welches?): Johann Brechel von (1431): 182.
Offmann Peter, Thesaurarius bei St. Florenz in Haslach (1466): 246.
Offsheim: (Oewesheim?) Diözese Mainz oder Speier, Pfarrer:
Rupert und Johann, Herzoge von Bayern (1499): 417;
vielleicht identisch mit
Offsteyn, Dorf im rheinhessischen Amtsgerichte Pfeddersheim,
Pfarrei der Diözese Mainz: Pfarrer: Bischof Georg von
Speier (1513): 474; wahrscheinlich ist an dieser Stelle der
Name Ofstein verhört oder verlesen für Hofheim (cf. Rem-
ling, Gesch. der Bischöfe zu Speier, II, 233).
Ohemyen [ubi?]: Raban von — , Semipräbendar am Dom zu Speier
(1431t): 179.
Oldendorf Eckard, Pfarrer in Wachenheim (1361): 55.
Omens on (Omensein) Georg v., Kanoniker und Pfarrer bei Aller-
heiligen in Speier (1458): 219.
Omstadt (Ubstatt), im bad. Amtsbezirke Bruchsal, Diözese Speier,
Pfarrer: Nikolaus Othmar und Johann Weyer (1505): 449.
Oppenheim, Stadt in Rheinhessen: Nikolaus Berwis von — ,
Priester der Diözese Strasburg (1365): 101.
Osnabrück, Diözese: Johann Hedeman aus — (1516 f.): 481;
483; siehe auch Wedel Johann.
Ostelzheim = Osteisheim im würtemberg. Amtsgerichte Calw,
Diöz. Speier: Pfarrer: Conrad v. Kalbenberg und Johann
v. Crauelsawe (1427): 159.
Digitized by VjOOQLC
137
Osteringen == östringen im bad. Amtsbezirk Bruchsal, Diözese
Speier : Pfarrkirche u. Pfarrer : kaiserlicher Arzt Beinbot
(1358): 40.
Osterstat [ubi?] Wühelmv. - (1358): 43.
Ost[r]ingen Martin, Speierer Kleriker (1500): 421; Pfarrer in
Oberhausen (1501): 427; Kanoniker bei St. German und
Moriz in Speier (1502): 431; Kaplan am St. Johannes-
Altare im Dom zu Strafsburg (1505): 445.
Oszner Thomas, Pfarrer in Eppingen (1485 tV- 337 f.
Othmar Nikolaus, Pfarrer in Omstat (1505 t): 449.
Ottoweiler, Diöz. Konstanz : Pfarrer Stephan Audebert (1364): 77.
Qu.
Quatuorturres (Vierthürn), auch St. Pantaleon, nach Frey, Be-
schreibung des Rheinkreises I, 467 ein Benediktinerpriorat
bei Weifsenburg auf dem Hügel gegen Steinselz hin ge-
legen, im Bauernkrieg zerstört. Pröbste: Peter Kempchin
(1476): 279; Nicolaus von - (1382): 115 (von da an Abt
zu Weilsenburg 115); Anton Graf v. Leiningen (1476): 279.
Queich Peter, Domherr in Speier (1497): 408.
R.
Ralp Heinrich, Vikar am Dom zu Speier u. Kanoniker in Wimpfen
(1466): 243.
Ramung Mathias, Kanoniker am Domstifte Speier (1459): 225.
Ran deck Gottfried, Kanoniker in Speier (1358 t): 41.
Rann Jakob, Bamberger Kleriker und Vikar bei Allerheiligen und
Kaplan bei St. Georg in Speier (1472): 266; cf. Nr 259,
wo er Bann heifst.
Ransbach Johann Ludwig und Adam v. — , Vikare bei Aller-
heiligen in Speier (1471): 261.
Ranspach = Ranschbach, Rheinpfalz, Amtsgerichts Landau:
Pfarrkirche: Kapläne am St. Nikolausaltare in der — :
Jodok Bock und Johann Stoll (1493): 394.
R a 8 o r Johann v. Darmstadt, Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach
(1502): 428.
Rastadt, bad. Amtsbezirksstadt: Ulrich Sutor v. — (1424): 135.
Ray m und, Cardinal tit. S. Mariae novae, Probst in Odenheim
(1507): 459.
10
Digitized by VjOOQLC
188
Regensburg: Bischof Conrad von — , vorher Kanoniker und
Pfarrer am Dom zu Speier (1428): 164; (1430): 171.
(Ist Bischof von Regensburg als Conrad VII. von Soest *)
von 1428— 1437; siehe Garns, Series episcoporum S. 306);
cf. Susatum.
Reinboto, kaiserl. Leibarzt u. Pfarrer zu Östringen (1358): 40.
Remchinger Johann, Speierer Priester, resigniert auf die St.
Pangrazvikarie bei Allerheiligen in Speier (1518): 496.
Renchelm Sigismund, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsen-
burg i/E. (1426): 145.
Reese Friedrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weiisenburg i/E.
(1418): 120.
Restat, wohl Rastatt: Johann Dürr von (1482): 322.
Revergeren Johann (1536): 529.
Reynoldi Johann, Pfarrer zu Moychingen (1437): 195.
Ribisen Theoderich von Bruchsal (1481): 309; Sexpräbendar in
Speier (1505 t)'. 454; ob auch 460?
Theoderich, Sexpräbendar am Dom zu Speier (1519): 501.
Nikolaus, Speierer Kleriker, Kanoniker bei St. Thomas in
Strafeburg (1517): 489; Probst bei St. Paul in Worms
und Vikar bei St. Georg im Speierer Dome (1520): 510;
Dr. jur. can., Probst bei St. German und Moriz in Speier
und Domvikar daselbst (1523): 514.
Rieneck, Stadt im bayer. Regierungskreise Unterfranken, Amts-
gericht Gemünden: Graf Johann von — , Domherr in
Speier (1479): 289.
Riepbor (Rietpver, Rietburg unter Weyher, Rheinpfalz, Amts-
gericht Edenkoben?): Jakob Pfaw von — , Kanoniker am
Dom zu Speier (1464): 239 und Probst bei Allerheiligen
(1471): 263; auch (1480): 305.
Righel Johann (1479): 292.
Rilpurg (Riepurg?) Raynard von — , Probst des St. Marienstifts
in Bruchsal (1536): 582.
Rim Bernhard, Speierer Kleriker (1487): 341.
Rinchart Peter, Priester und Pfarrer in Eppingen (1520): 504.
l ) Das ist aber nur so aufzufassen, dafs Conrad, der mit seinem
Familiennamen Koler hiei's, aus Soest stammte; s. TOpke, die Matrikel der
Universität Heidelberg von 1386-1662, III. Teil (1893), S. 883.
Digitized by VjOOQLC
139
Rippach Leonhard, Würzburger Kleriker (1517): 490.
Bisse Franz (1360): 54.
Ritter Johann, Vikar und Sexpräbendar am Dom zu Speier
(1489): 353.
Rockenheim, Diözese Metz, Peter von - - , Vikar bei St. German
in Speier (1366): 112.
Rodalben (Rheinpfalz), Amtsgericht Pirmasens (1361): 63.
Rode Ludwig, Speierer Kleriker und kaiserl. Notar (1518): 497.
Rodemburg Heinrich von (1358): 42.
Rodenberch, Pfarrei der Diözese Worms, wohl gleich Rothen-
berg im hessischen Kreise Erbach: Frühmesser am St.
Marienaltar: Johann Schachecke und Hermann Ghyr
(1517): 486.
Rodenberg Heinrich Faber von — -, Vikar am Dom zu Speier
(1423): 129.
Rodenfels, siehe Rothenf eis !
Rohrbach (Rorebach) westl. von Finstingen in Lothringen, Amts-
gericht Dieuze (1361): 63.
Roleder Johann, Semipräbendar in Speier (1518 f) : 491.
Rom, Basilika der hl. Apostel: Kanoniker: Celsus de Mellinis
(1480): 301.
Montecelio: Kardinal Wilhelm, tituli St. Stephani in — ,
pabstl. Legat in Deutschland (1382): 115.
Geld römisches (1396): 118.
Rosebach (1861): 63.
Rosenberg (Rosenburch) Philipp von — , Probst bei St. German
und Moriz in Speier (1492): 389 f.; (1505): 443; 446;
erwählter Bischof von Speier und Domkantor in Speier
(1505): 443; 446.
Thomas von — , Domherr in Speier (1497): 408.
Rossewag, Diöz. Speier, im alten Landdechanat Vaihingen, südl.
von Illingen, Pfarrkirche (1357): 27; 35.
Rost Hermann (1372): 114.
Rot, wohl Rott im elsafe. Kanton Weifsenburg: St. Georgspfarrei:
Pfarrer: Nikolaus Isaac u. Nikolaus Gliser (1484): 330.
Rotard Adam, Probst bei St. Peter in Fritzlar (1479): 289.
Rothenfels, bad. Amtsbezirk Rastatt, Diöz. Speier: St. Lorenz-
pfarrkirche (1857): 29; 34; Pfarrer zu — : Werner
10*
Digitized by VjOOQLC
140
Bo&ler und Albert Hoffmann (14*24): 183; nach der
Resignation des Johann Born, Georg Ludovici (149):
381 f. ; Jodok Trebesmüller, Eustach Müneh und Johann
Hörn (1482): 321; Heilmann Mag[n]e (1469): 253;
cf. Nr. 248.
Rothenkirchen, „aufserhalb der Mauern von Strafsburg fc :
Pfarrer: Friedrich von Pfaßenhofen zu (1362): 65.
Rothomagensis, Kardinal (1456): 211.
Rouch Bernard, Pfarrer an der Marienpfarre in Eppingen (1485):
837.
Rub Jodok, Pfarrer in Grünau (1476): 277.
Rudden Wipert, Kanoniker am Dome zu Speier (1427): 151.
Rüdesheim, Stadt im Amtsgerichte Wiesbaden oder Dorf im
Amtsgerichte Kreuznach: Theodorich Prunpfher von — ,
Domherr zu Speier (1464): 239.
Rudiger Johann, Speierer Kleriker und kaiserl. Notar (1468): 249.
Ru dingen, Herr v., 25.
Ruffis Johann (1505): 449 f.
Rummel Christian, Kanoniker am Domstifte Speier (1364): 74.
Rupert, Pfalzgraf bei Rhein, Probst bei St. Guido in Speier
(1437): 196; (war der Sohn des Herzogs Stephan von
Zweibrücken; of. Haeutle, Genealogie des Stammhauses
Witteisbach, S. 184).
R usahat (vielleicht Rastatt?): Johann v. Hoaheim, Vikar in
(1360): 50.
Russeuilre [ubi?] (1361): 63.
Rutherus, siehe Lauterburg!
Ru[t]scher Friedrich, Pfarrer zu Küfselbwmn (1472 f.): 265; 269.
Rutz Horbord, Sexpräbendar am Dom zu Speier (1505): 451.
Ryse Franz (1856): 22 f.
S.
Saarbrücken, Stadt im preufs. Regierungsbezirke Trier: Boe-
mund von — , Kanonikus in Trier (1323): 9.
Walter von — , Abt von Hornbach (1345): 18.
Saarburg, lothringische Kreis- und Kantonsstadt: Kanonikus
Johann von Valdestein in (1329): 13.
Digitized by VjOOQLC
141
Saarwerden (Csarwerde), im elsafsisehen Kreise Zabera, Kanton
Saarunion : Johann von — , Kollektor der Speierer Diözese
(1363): 68.
Sabina: Bischof Peter (V. Accolti) Ton --, Probst des St. Marien-
stifts in Bruchsal (1530): 524.
Sagittarius Egidiue, Würzburger Kleriker, Sexprftbendar in Speier
(1505): 454.
Sa[a]l (Savl), Beiname des Johann v. Heppenheim (1536): 530.
Sanats Valentin, Sexpräbendar in Speier (1508): 460.
Sarapons, siehe Saarbrücken!
Saulheim, siehe Saulwelnheim !
Sauli, Kaufhaus (1489): 354, 359 ff., 366 ff., 371, 385.
Saulwelnheim, QJ)er- oder Niedersaulheim im rheinhessischen
Kreise Oppenheim, Amtsgericht Wörrstadt : Voildricus Gotts-
mann von (1864): 85.
Schachecke Johann, Kleriker der Diözese Münster, resigniert
auf die Vikarie St. Agnes in Speier, die Frühmesse in
Rodenberg und auf ein Kanonikat in Paderborn (1517): 486.
Schadhusen Jodok, Kanoniker bei St. German und Moriz in
Speier (1502 f): 481.
Scharfenstein, Heinrich Kratz von — , Domherr in Speier
(1492): 385 u. 386.
Schek (Schecce) Dilman, Pfarrer in Minfeld (1457): 214.
Scheck Jakob, Frühmesser in Flache (l. p )05 t): 448.
Schehse Johann, Pfarrer in Niedergrumbach (1432): 184.
S c h e m e Hildebrand, apostol. Scriptor (1421): 124; Vikar am Dom
zu Speier und Frühmesser zu Odesheim (1423fh 129, 130.
Schenk Albert, Domcholaster etc. m Speier (1426): 146.
Wilhelm v. Wineden, Pfarrer zu Kirchberg (1426): 150.
Schilling Albrecht Diethalp, Vikar bei Allerheiligen in Speier
(1471): 261.
Schirenteyg Christoph (1524): 516.
Schlichterer Conrad, Pfarrer in Mingolsheim (1488): 845.
Schmuger Jakob, Speierer Kleriker (1503): 437.
Schonaw Andreas, Pfarrer in Moychingen und Kaplan im Dom
zu Strafeburg (1436): 193; (1437): 195.
Schonleben Heinrich, Probst bei St. German u. Moriz in Speier
(1481): 320.
Digitized by VjOOQLC
142
Schorbach (Scorppach) in Lothringen, Kanton Bitsch (1361): 63.
Schwalbach Georg von — , Domherr zu Speier (1510): 466;
Domcustos in Speier (1515): 479; Domprobst zu Speier
(1529): 520; Probst bei St. Guido in Speier (1529): 521.
Scorpach, siehe Schorbach.
Sefrit Johann von Mutterstadt, Vikar am Dom zu Speier (1426):
148; vgl. Mutterstadt.
Seghart (Segmora) Joh., Speierer Kleriker, Kanonikus bei St. Guido
in Speier (1494): 395, cf. 402; Vikar am St. Kiliansaltare
bei St. German und Moriz in Speier (1497 f.): 406, 410,
411; Kanoniker und Scholaster bei St. Peter und Paul
in Odenheim (1499 f.): 420, 422; Pfarrer in Lu&heim
(1504): 442.
Segua Johann von, Kanoniker zu Constanz (1364): 77.
Seiler Jakob, Benefiziat in der Marienkapelle zu Bruchsal
(1366): 113.
Seligenstadt, wohl Stadt in der hessischen Provinz Starken-
burg, Kreis Offenbach : Ortwin von — , Dekan von St. Peter
bei Mainz u. Kanoniker am Domstift Speier (1365): 104.
Selz, Kantonsstadt im elsäfs. Kreise Weifsenburg: Collegiat-
sift St. Stephan (1482): 323; ünierung diverser Vi-
karien und Beneficien (1480): 306.
Pfarrei: Pfarrer Johann Moser (1435): 189.
Seyler Johann (1438): 199.
Sf iniin Johann, Pfarrer in Priedsen (1480 t): 303.
Shynheim, siehe Steinheim.
Sickingen, im bad. Amtsbezirk Bretten: Friedrich von — , Ka-
noniker bei St. Guido in Speier (1358): 42.
Siczo Peter, Sohn des Peter S. v. Landaw (1356): 24.
Silberza[h]n Heinrich, Pfarrer in Illingen (1425): 142.
Simonis Johann, Speierer Kleriker, Pfarrer in Küsselbronn
(1472 f.): 265, 269.
Sindelfingen, siehe Sundelfingen.
Sinsheim, siehe Suntzen.
Slederer Friedrich, Domherr zu Speier (1489): 352.
Soest, siehe Susatum.
Solner Conrad, mag. theol. (1396): 118.
Spangel Pallas, Pfarrer in Kirchberg (Diöz. Mainz) (1476): 281.
Digitized by
Google
143
Spangenberg: Jobann Backe von — (1427): 157.
Specht Jobann jun., Kanoniker bei St. Alban, aufserhalb Mainz
(1488): 344.
Speck, jetzt Spöck im badischen Amtbezirke Karlsruhe, Diözese
Speier: Pfarrer: Jodok Frank und Gerhard Pez
(1497): 404.
Speck Johann, Kanoniker bei St. German in Speier (1433): 187.
S p e i e r , Kreißhauptstadt der baier. Rheinpfalz : S t a d t ( 1320) : 5 ;
Hasen pfuhl: St. Maria Magdalenenkloster im — , Kaplanei
am Marienaltare, Pension von der — : (1519): 503.
Joh. Fredeberg, Läufer aus — (1458): 218.
Wiridus Haselek aus — (1358): 45.
Michael von — , genannt Heuchelheimer, Speierer Kleriker
(1518): 493.
Peter Pillus von — (1459): 221, 223.
Simon von (1459): 222.
Johann Swinger von — (1358): 38.
Diözese: siehe unten Kleriker.
Hochstift, Kriegswesen im — (1431): 175.
Bischöfe: Bertold (1328): 12; Walram (1329 f.):
13, 14; (1334): 15; Gerhard (1350f.): 19f.;Lampert
(1357):26,(l362):65,(1364):72,88,(1365):94f., (1366):
111; Adolph (1371 — 1374): 114 (speziell seine Bedräng-
nisse 1374); (1396 t): 118; Nikolaus (1396t): 118;
Raban(1396):l 18 ;(1436ff.): 191, 192, 194, 197; Adolph
(v.Eppenstein):(1431): 175- 177; Reinhard (1438 f.):
198, 201 f.; (1444 von der Excommunikation gelöst):
206; (1456): 211; Siefried von Veningen (1456):
211—213; Johann (von Hoheneck): (1459): 224,
226; (1463): 232; (1464): 235; Mathias (v. Ramung,
siehe auch dieses): (1464): 237; (1469): 255; Ludwig
(1478 f.): 288 f.; Philipp I. (von Rosenberg), ehemals
Probst bei St. German u. Moriz, dann Domkantor (1505):
443 — 446; demselben die Pfarrei Hambrticken zugewiesen
(1510): 465; Georg, Pfalzgraf bei Rhein etc., Dom-
probst in Mainz, Probst in Brügge und Tournai, Pfarrer
in Ofstein, Domherr in Trier und Speier (1513): 474;
Philipp v. Flörsheim (1530): 522 f.
Digitized by VjOOQLC
144
Speier. Weihbischöfe: Stephan, erwählter Bischof von Ter-
mopolis (1484): 335; Heinrich, Erwählter von Ter-
mopolis (1486): 339.
Domstift: (1844): 17. Dasselbe erhält das Recht, auch
in den apostol. Monaten den Dechant und Scholaster zu
wählen (1477): 285.
Besetzung der Kanonikatsstellen am Dome und an den
Collegiatstiften mit Adeligen zur Abwehr des Luthertums
(1526): 518.
Pfarrer zu Sulzfeld und Neperen (1438): 199; uniert sich
die Pfarrei Bellheim (1526): 517.
Distributionsamt: Die Pfarreien Hochdorf und Lachen
demselben uniert, ebenso die Pfarreien Gemmingen und
Storbach (1487): 341, 343; Unierung der Pfarrei Gem-
mingen (1490): 365.
Mensalgut des Domstifts: darauf bepfründet: Erhard
Ducuspreck (1490): 367.
Inhaber der Pfarrei Lachen (1500): 425.
Musikpflege und Kirchenfabrik im Domstift (1526): 519.
Domprobstei: Dompröbste:
Conrad von Kirkel und Reimbold Bayer von Boppard:
(1359): 46.
Rudolph v. Ochsenstein (1360): 50.
Heinrich v. Erenberg (1365): 93.
Heinrich und Reinhard von Helmstadt (1424): 136;
Reinhard: 137.
Ulrich v. Helmstadt (1439): 203; (1459): 224; (1488 t):
349.
Georg v. Gemmingen (1488): 347, 349; (1511): 469.
Erpho v. Gemmingen (1511): 469.
Georg v. Schwalbach (1529): 520.
Philipp v. Flörsheim (1529): 520; (1530): 523.
Johann v. Erenberg (1530): 523.
Domdechantei: Unierung der St. Nikolauskapelle in
Klingenmünster mit der — (1481): 314.
Dechante:
Nikolaus Burgmann (1421): 122.
Johann v. Veningen (1456): 212.
Digitized by
Google
■^
145
Speier, Domdechante: Johann Stettenberg (1481): 314;
(1484 t): 333.
Heinrich v. Helmstadt (1484): 333; (1502): 429; sein
Coajutor : Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (1517): 485.
Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (und zwar seit 8. Juli
1517 nach Bemling, Gesch. der Bischöfe zu Speier II,
237 u. 797) und nicht Johann Truchsefs, wie es irr-
tümlich heilst in unserer Stelle (1517): 488; (1523): 515.
Johann v. Erenberg (1523): 515.
Georg v. Sternfels (1532): 526.
Speier, Doms cholaster :
Gerhard v. Thalheim (1360): 51; (1366): 108.
Gottfried v. Nortlos (1366): 108.
Berthold v. Wildungen (1426): 146.
Albert Schenk (1426): 146.
Nikolaus von Helmstadt und Jakob Pfaw von Bietpuer
(1480): 805.
Otto v. Bach (1497): 407.
Friedrich v. Nippenburg (1497): 407.
Friedrich -? (1503): 435.
Johann Zolner (1503): 435.
Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (1517): 485; 488.
Goler Daniel (David?) (1517): 488.
Domcustodie :
Unierung der Pfarrei Stettfeld (1490): 366.
Domcustoden: Johann Tolner (1434): 188.
Johann Minch (resigniert) und Georg von Schwalbach
(1515): 479.
Domcantorei: davon bezieht ein Cardinal Pension (1488):
348, 357.
Domcantoren:
Johann v. Lysuri und Franz v. Piccolomini (1459): 223.
Sigfried v. Veningen und Peter Anton v. Clapis (1474):
271 f.
Peter de Lapide und Melchior Truchsefs v. Pommersfelden
(1481): 310.
Georg v. Gemmingen und Georg Stieber (1488): 348.
Philipp (v. Bosenberg): (1505): 446.
Digitized by VjOOQLC
146
Speier, Domstift: Kanoniker:
Franz Ryse (1356): 22 f.
Eppenstein Eberhard v. (1356): 25.
Hischenberg Wilh. v. (1356): 25.
Gottfried v. Northof (1857): 32.
Gottfried v. Randeck und Theodor Bauer von Boppard
(1858): 41.
Theoderich Bayer, erwählter Bischof von Worms (1359): 46.
Diethelm v. Hof (1360): 53.
Conrad Münch (1360): 52.
Conrad v. Gynseheim (1361): 57.
Conrad (Ludwig) Centgraf (1361): 60, (1364): 79.
Johann v. Corvo (1364): 84.
Christian Rummel (1364): 74.
Heinrich v. Erenberg (1865): 93.
Erphov. Weingarten (pabstl. Collektor)(1365): 99, 102, 105.
Nikolaus v. Hörn (Cornu) (1365): 106.
Eckart v. Leist (1365): 104.
Theoderich Last (1365): 91.
Peter zum Junge (1365): 92.
Ortwin v. Seligenstadt (1365): 104.
Gerhard v. Thalheim (1366): 108.
Johann Deys (1423): 127.
Johann Jux (t 1423): 132.
Otto v. Wedelberg (1423): 132; (1426): 147.
Hermann Dusperg (1425): 138.
Johann Stalberg (1425): 143; (1427): 151.
Peter v. Ingelnheim (1425): 143.
Sigfried v. Venningen (1426): 147.
Wipert Rudden (1427): 151.
Conrad v. Soest, Bischof v. Regsnsburg (1428): 164, 166.
Wilhelm Kucher (Kyrcher), Dr. jur. (1428): 164, 166.
Martin Goler (1433): 186.
Johann v. Veningen (1433): 186.
Rutheni8 v. Lauterburg, Prediger und Theologieprofessor
(1456): 212; (1459): 224.
Nikolaus v. Helmstadt (1457): 215.
Johann Beyer (1458): 217.
J
, 'F- tV- '
147
Speier, Domstift: Kanoniker:
Johann v. Lira (1459): 225.
Mathias Rainung (1459): 225.
Peter v. Stein (1459): 221.
Johann v. Hoheneck (1460): 226.
Gebhard (Gerhard) v. Bulach (1460): 226; (1466): 241;
(t 1466): 245.
Theod. Brunisa (1464): 238.
Johann Enolf 1 ) (1464): 288.
Theoderich Prunpher (1464): 289.
Jakob Pfau (Pfaw) (1464): 239; (1477): 285.
Heinrich Nithart (1466): 241; (1499): 418.
Dr. jur. Georg Hezeler (1466): 244 f.
Johann v. Nichemch (?) (1466): 245.
Friedrich v. Baiern (1469): 254.
Melchior Truchsefe v. Pommersfelden (1478): 286.
Ludwig y. Helmstadt (1479): 289.
Dr. jur. utr. Georg v. Gemmingen (1480): 806; (1488): 844.
Lorenz Bender (1481): 313; (1489): 357.
Johann (v. Dalberg), später Bischof v. Worms (1482): 825.
Theoderich (Arends?) (1482): 325.
Vitus Meiler (1489): 857.
Friedrich Slederer (Balth. Markart verzichtet) (1489): 352.
Johann Yeghen (1489): 358.
Jakob v. Veningen (1489): 362.
Cromtork (1490): 371.
Helfrid v. Dorsfelden (1490): 368.
Johann Stampf (1490): 369 f.
Otto v. Bach (1492): 888.
Rupert, Herzog von Baiern (1492): 386.
Heinrich Kratz v. Scharfenstein (1492): 385.
Georg Goler jun. (1495): 399.
Thomas Truchsefe (1495): 398.
Philipp v. Weifeenburg (1495): 402.
Johann Zolner (1495): 401.
l ) Ist wohl der Wormser Domdekan Joh. Enolf v. Lonstein, welcher
nach Boo8, Urkundenbuch der Stadt Worms II, 559, 4 im Jahre 1491 als
todt erscheint; s. in unserra Register auch Lansteyn!
Digitized by VjOOQLC
148
3peier, Domstift: Kanoniker:
Peter Queich (1497): 408.
Thomas v. Rosenberg (1497): 408.
Johann Lewenstein (1499): 418.
Johann v. Eremberg (1506): 456; (1523): 515.
Heinrich v. Isenburg (1506): 456.
Georg v. Schwalbach (1510): 466.
Peter Anton Clapis (1512): 471.
Orto v. Falkenberg (1512): 471.
Bischof Georg v. Speier (1518): 474.
Philipp v. Flörsheim (1529): 520.
Johann Wagner (1535): 528.
Heinrich Testelmann (1535); 528.
Georg v. Sternenfels (1586 t): 530.
Johann v. Heppenheim (1536): 530.
4 Sexpräbendarpfründen sollen für musikverständige
Sänger und 2 für die Domfabrik verwendet werden
(1526): 519.
Sexpräbendare:
Peter Wisenloch (1427): 158.
Johann Bihel sen. u. jun. (1427): 158.
Johann Nuenberg v. Montemartis (1427): 152.
Johann v. Tateren (1430): 173.
Anton v. Cornetum (1430): 173; (1431): 180.
Johann Dorlach (1430): 173; (1431t): 180.
Johann Fabri v. Wildungen (1481): 180.
Peter ürbach (1442): 205.
Erhard Fabri (1481): 316, 318.
Nikolaus Durchdenwald ( 1481): 318.
Eustach Munch (1481): 318.
Nikolaus Matz (1481): 318.
Marsilius Diemar (1489): 353.
Franz v. Panna (1489): 853.
Johann Ritter (1489): 353.
Nikolaus Maze (Matz) (1490): 372; (1491): 378 f.
Stephan Eustach Munch (1491): 378 f.
Johann v. Karlbach (1494): 397.
Heinrich - (1494): 397.
Digitized by VjOOQLC
149
Speier, Domstift: SexprÄbendare:
AchiUes de Grossis (1505): 451; (1506); 468.
Herbord Rutz (1505): 451.
Theoderich Ribeisen (Ribysen) (1505): 454; (1519): 501.
Egidius Sagittarius (1505): 454.
Johannes Hog (1506): 458.
Ein gewisser Theodericus (1508): 460.
Valentin Sanats (1508): 460.
Paul Muller (1512): 472.
Eduard Borckheim (1519): 501.
Pensionäre der Sexpräbendarien:
Cardinal Achill de Grassis und Lorenz de Virilibus ( 1 5 1 4) : 4 7 8 .
Semipr&bendare:
Otto Hermste (1431): 174.
Johann Goltzen (1431): 179.
Raban v. Ohemyen (1431): 179.
Dominiku8 Burchuser (1495): 400.
Conrad Lyes (1498): 410.
Stephan Martialis (1518): 491.
Johann Roleder (1518): 491.
Vicarien und deren Inhaber:
Vikarie St. Agnes:
Vikare: Johann Schachecke (1517): 486.
Hermann Ghyr (1517): 486, resigniert (1519): 498.
Bernard Fliegehus (1519): 498.
Vikarie zum St. Anna-Altare:
Vikar: Johann Jochgrin (1487): 340.
Vikarie St. Andreas:
Vikare: Bexnard Spigel und Johann Farconis (1517) : 487.
Pfründner: Albert Hesse (1425 f.) 141, 144.
Vikarie St. Georg:
Vikare: Carl v. Miltiz (1517): 483.
Johann Hedemann (1517): 483.
Heinrich Heuben (1520): 507.
Lorenz Isengrin (1520): 510.
Cardinal Campegius (1520): 510.
Nikolaus Ribisen (1520): 510.
Digitized by VjOOQLC
150
Speier, Domstift: Vicarien and deren Inhaber:
Vikarie von St. Gregor:
Vikare: Mag. Joh. Tahren, Kammer-Notar (1425): 139.
Joh. Brinconius (1516): 481.
Joh. Hedemann (1516): 481.
Vikarie zum Hl. Ereuzaltar:
Vikare: Georg v. Helmstadt (1497): 409.
Paul Spruensack (1497): 409.
Vikarie St. Lorenz;
Vikare: Hildebrand Scheme (1423): 129.
Heinrich Paber (1423): 129.
Vikarie St. Peter (u. Paul) in der Crypta:
Vikare: Peter v. Vondan und Georg Bintz (1519): 503.
Pfründner: Joh. v. Luthenbach (1362); 68; (1364): 73.
Vikarie St. Philipp u. Jakob in der Crypta:
Vikare: Hermann Lurkehus (1423): 126.
Conrad Dorfz (1423): 126.
Vikarie „Quarta" :
Inhaber: Nikol. Johann von Alsenz (1425): 138.
Die „Quartarie* wird dem Melchior Truchsefs verliehen
nach dem Verzichte des Kanonikers Hartmann von Basel
(1481): 315.
Neuer St. Stephanschor, St. Marienaltar:
Vikare: Johann Unrog und Mathias Voltz (1518): 495.
Speier, Domstift: Priesterpfründe (1358): 42.
Domvikare u. Benefiziaten:
Pfründner: Cuno v. Lachen (1862): 67.
Theodor Fink (1362): 67.
Benefiziaten: Johann v. Castelletum (1363): 69.
Jakob Henkim gen. Zuderhuben (1363): 70.
Domvikare: Barthol. v. Helprunna (1865): 102;
Präbendar (1366): 108.
Königspfründner: Johann Dorlach und Jodocus Albrant
(1431): 178.
Vikare: Johann Sefrit von Mutterstadt (1426): 148.
Heinrich Ralp (1466): 243.
Kardinal Math&us tit. St. Cosmae (1514): 476.
Digitized by VjOOQLC
151
Speier, Domstift: Priesterpfründe:
Vikare: Damian und Nikolaus Symler (1514): 476.
Nikolaus Ribisen (1523): 514.
Peter v. Cach (Bach?) (1523): 514.
Speier, Collegiatstifte: Abwehr des Luthertums durch Be-
setzung der Eanonikatsstellen mit Adeligen (1526): 518.
Allerheiligenstift (siehe auch Dreifaltigkeit !) (1429)*
170; die Union der Vikarie St. Pancraz und weiterer 4
Vikarien (1471): 260 f.
Pröbste: Jakob Pfawv. Rietburg (14 71): 263; (1484): 332.
Sigfried v. Veningen (1471): 263.
Enolf v. Lansteyn (1484): 332.
Friedrich v. Nippenburg (1491): 374.
Johann v. Herchaberg (1502); 434.
Walter v. Vilbel (Vieburt) und Daniel Goler (1530): 525.
Probstwahl (1479): 295.
Pensionär der Probstei: Johann Michael v. Bubenhofen
(1517): 482.
Dechante: Erhard Wiser (1491): 376 f.
Eberhard Hast (1491): 376 f.
Kanoniker: Heinrich Durlach (1357 f.): 35, 39.
Conrad Centgraf (1361): 59.
Johann Geicheli (1362): 64.
Johann Jerche (1364): 83.
Conrad Elsz (1433): 187.
Balthasar Tjlo (1441): 204.
Johann Orialren (1441): 204.
Georg v. Omenson (Pfarrer) (1458): 219.
Thomas v. Gunatetten (1481): 309.
Herbert Minor (1489): 359.
Ulrich Minor (1489): 363.
Jakob y. Veningen (1489): 363.
Peter ü. Georg v. Helmstadt (1492): 392.
Martin GoUink (1519): 503.
Kanonikatspensionär: Jakob Abel (1506): 457.
Vikarien und ihre Inhaber:
Hl. Dreifaltigkeitsvikarie: (1357): 80, 35.
Digitized by VjOOQLC
162
Speier, Allerheiligenstift:
Vikarie zum St. Pankrazaltare:
Vikare: Bernhard Storrich (1460): 227.
Johann Ludwig und Adam v. Ranspach (1471): 261
Albrecht Diethalp Schilling (1471): 261.
Christian Fopsis (1471): 261.
Bernhard Iseneck (1471): 259.
Jakob Rann (1472): 266.
EustachMunch(1479): 295; (am St. Paulsaltare 1481): 316.
Johann Remchinger (1518): 496.
Johann Hoffmeister (1518): 496.
Ludger Ghenen (1521); 511.
Hermann Wosle (1521): 511.
Präbendat: Hermann v. Wachenheim (1427): 160.
Benefiziat: Hermann Bronardi (1365): 89.
Hl. Dreifaltigkeit, siehe Allerheiligenstift.
Speier, St. Germansstift:
Scholaster: Anshelm (1359): 48.
Kanoniker: Wilhelm Stesiken (1365): 107.
Erpho v. Weingarten (1365): 107 u. 110.
Berthold Besselini aus Paderborn (1366): 110.
Hugo Duiren (Dorre) (1431): 182, 185.
Conrad Elsz (1433): 187.
Johann Meyer (1433); 187.
Johann Speck (1433): 187.
Johann Helmstadt (1439): 200.
Vikare: Johann Arczat (1364): 76f.
Peter v. Bockenheim (1366): 112.
Speier, St. Germanstift, mit der Pfarrei St. Moriz vereinigt
(1470): 256.
Erlöschung des Titels „St. German in Campo", Erlaubnis»
St. German abzutragen und die Baumaterialien nach St.
German und Moriz zu überführen (1488): 346.
Kirchenfabrik (1475); 275; (1476): 278.
Pröbste:
(Probstwahl 1479): 295.
Peter de Lapide (1481): 320.
Heinrich Schönleber (1481): 320.
Digitized by VjOOQLC
158
Speier, St. Germanstift: Probate:
Otto y. Bach (1481): 308 (bepfründet aus der Probstei
nach seiner Resignation) (1492): 388 ff.
Philipp v. Rosenburch (1492): 388 ff; (1505): 443.
Markus Fucher (1505): 443.
Dr. jur. can. Nikolaus Ribisen (1523): 514.
Dekane: Johann v. Helmstadt (1481): 309.
Johann Stol (1493): 394; (1502): 430, 432.
Conrad Meyer (1502): 430, 432.
Conrad Meytz (1505): 452.
Speier, St. German- und Moriz-Stift:
Dekane: Andreas Wonimus (1505): 452.
Dechanteipensionär: Jodok Bock (1505): 452.
Scholaster: Jakob v. Bonaparte (1504): 440.
Bertold Gemminger (1504): 440.
Kanoniker: Johann Stoll (1475): 275; (1476): 278.
Johann Fabri (1480): 302.
Eberhard Neuhuser (1482): 325.
Nikolaus Buchom (1489): 361.
Jakob Connech, zugleich Kaplan am St. Katharinenaltare
desselben Stifts (1489): 356.
Johann Jochgrin (1489): 354, 356.
Martin Ostringer (1502): 431, 445.
Jodok Schadhusen (1502): 431, 445.
Jodokus Gallus (1505): 445.
Berthold Gertinger (1505): 455.
Michael Gryser (1505). 455.
Jakob Mar(en) (1505): 450.
Conrad Meytz(en) (1505): 450.
Karl v. Miltiz (1519): 500, 502.
Melchior v. Buren (1519): 500, 502.
Hermann Ghyr (1519): 500, 502.
Johann v. Falkenborch (1519): 502.
Vikare: Johann Martini (1468): 250.
Raban Stoll (1470): 256.
Conrad Weick (1477): 284 ; Kaplan am Altare des hl. Johann
Baptist (1478): 287.
Valentin Christophori (1477): 284.
11
Digitized by VjOOQLC
154
Speier, St. German- und Moriz-Stift:
Vikarien und deren Inhaber:
Vikarie zum St. Kiliansaltare : Vikare: Johann Seghart
und Johann Punkhart (1497): 406.
Vikarie zum St. Marienaltare : Kaplan: Georg v. Gemingen
(1492): 387.
Speier, St. Guido-Stift (1429): 170; demselben die Pfarrei
Eppingen uniert (1503): 436.
Probstwahl (1479): 295.
Probate: Heinrich v. Erenberg (1360): 54; (1361): 61.
Pfalzgraf Rupert, Stephan's v. Zweibrücken Sohn (1437):
196.
ReynardNix v. Hoeneck, alias Enzenberger (1475 t)' 276.
Peter Kempchin (Chempchin) (1475): 276; (1505): 444.
Erfo v. Gemmingen (1505): 444.
Georg v. Schwalbach (1529): 521.
Johann Kranich v. Kirchheim (1529): 521.
Georg Sternenfels (1531): 527.
Dekane: Conrad (1357): 33.
Peter Kempchin (1473): 268.
Jodok Lett (1473): 268.
Jodok Greve (1474): 270.
Kanoniker: Friedrich v. Sickingen (1358): 42.
Heinrich v. Rodemberg (1358): 42.
Nikolaus Isach (1361 f.): 61, 64.
Jakob v. Wattenheim (1365): 89.
Thomas v. Gundstetten lic. jur. (1460): 228.
Peter Kercher (1463): 233.
Ludwig Dysmi (Deys?) (1492): 391.
Jakob v. Gochsheim (1492): 391.
Johann Jochgrim (1492): 391.
Johann Seghart (1494): 395.
Balthasar Bilestein (1511): 470.
Jodokus Aberche, cediert dem
Johann Swis (1556): 534.
Vikarien und deren Inhaber:
Altar St. Martin in der Krypta: Pfründner: Johann
Gerter und Peter v. Wiesloch (1421): 125.
Digitized by VjOOQLC
J
155
Speier. St. Guidostift:
Vikarie St. Maria: (1359): 47.
Vikar: Wipert Hezeler (1427): 156.
Speier, Pfarreien:
Dompfarrei:
Kanonikus und Pfarrer : Der Bischof von Regensburg und
Eberhard Schenk v. Erbach (1480): 171.
St. Bartholomäus-Pfarrei:
Kaplanei St. Katharina: Engelbert Erkel resigniert darauf;
s. Nachfolger: Peter Kercher (1493): 898.
St. Egidius-Pfarrei:
St. Alexiuskapelle : Pfründner: Conrad Elsz (1427): 161.
St. Georgs-Pfarrei:
St. Katharinen- Altar:
Kapläne: Bernhard Iseneck (1471): 259.
Jakob Bann (1472): 266.
St. Jakobs-Pfarrei:
Kaplanei St. Maria:
Kapl&ne: Bernhard Fliegehus und Hermann Ghyr (1519) :
499.
St. Johanns-Pfarrei (1482): 327.
St. Moriz-Pfarrei:
St. Morizaltar: Frühmesse auf dem — und Pfründner:
Albert Hesse und Wipert Herzler (1425): 140.
Benefiziat: Johann Lipmann (1428): 167.
Altar des hl. Joh. Bapt. : Kapl&ne: Joh. Heinspach
und Peter v. Stein (1466): 240.
Die Pfarrei mit dem St. Germansstift vereinigt (1470): 256.
Speier, Kapellen:
St. Christophorus-Kapelle (1359): 48.
St. Nikolaus-Kapelle: Kaplan: Math. Cerdo (1364): 86;
Pfründner am St. Pantaleonsaltar : Albert Hesse (1430): 72.
Kleriker:
Joh. Swinger aus Speier (1358): 38.
Rudolf Weyhingen (1360): 49.
Conrad Zudel (1364): 87.
Heinrich v. Kirspach (1365): 102.
Johann Lett (1442): 205.
11*
Digitized by VjOOQLC
156
~1
Speier, Kleriker:
S. Stockel (1458): 216; (1462): 226.
Peter Pfflus (1459): 221.
Simon Stolzel (1460): 226.
Johann Stoll (1463): 232.
Eberhard Blicker (1464): 234.
Johann Besthoff (1464): 235.
Jakob de Nepotibus (1466): 246.
Johann Rudiger (1468) 249.
Peter Kercher (1471): 264.
Johann Graslach (1471): 263.
Johann Simonis (1472): 265, 269.
Michael Swigker (1476): 280.
Eustach Munch (1477): 283, sehe diesen.
Markwart Payer, Priester (1477): 282.
Conrad Weick (1477-1489): 284, 287, 334, 360.
Johann Durlac (1480): 305.
Jakob Candel (1480): 301.
Erhard Fabri (1481): 316, 318.
Bernhard Rim (1487): 341.
Jakob Lembring (1487): 842.
Johann Seghart (1494 — 1504): 395, 406.
Martin Ostringer (1500-1505): 421, 427, 431, 445.
Jakob Schmuger (1503): 437.
Heinrich Hoffmann (1511): 470.
Nikolaus Ribisen (1517): 489 ; siehe auch Ribisen Theodor.
[Thomas] Dueffenbach (1518): 494.
Joh. ünrog (1518): 495.
Joh. Remchinger (1518) 496.
Ludwig Rode (1518): 497.
Eduard Borckheim (1519): 501.
Joh. v. Falkenborch (1519): 502.
Konrad König (1520): 509.
Theodor Vafer (1520 f.): 506, 508 f., 512.
Peter Cach (oder Bach?) (1523): 514.
Conrad Jadrus (1532): 526.
Conrad Arczt (1536): 532.
Subcollectoren (1318): 2; (1320): 5.
Digitized by VjOOQLC
157
Spengler Johann (1557): 37.
S p e y f s z Johann, Dekan bei St. Stephan in Wei&enburg (1 508) : 462.
Spier Theoderich, Mainzer Kleriker (1517): 490.
S p i g e 1 Bernard, Vikar bei St. Andreas im Dom zu Speier (1 5 17): 487 .
Spinis Jakob de - aus Florenz (1456): 213.
Spirer Martin, Dekan des St. Marienstifts in Neustadt (1480):
300; (1481): 319.
Spruensack Paul, Vikar beim hl. Kreuzaltar im Dom zu Speier
(1497): 409.
Stade Theoderich (1519): 500.
Stahel Johann, Frühmesser in Odesheim (1423): 130.
Stahlberg, Beiname des Wigand Hobeher (1427): 153.
Stahlberg Johann, Magister, päbstl. Scriptor, Kanoniker und
Präbendat am Dom zu Speier (1425): 143 und zu Passau
(1427): 151.
Stampf Johann, Domherr in Speier (1490): 369 f.
Stayn = Stein im bad. Amtsbez. Bretten, Diöz. Speier, resignirter
Vikar Meyer am Altar der hl. Katharina und Margret in der
dem Augustinerkloster Steinheim unirten Kirche (1 498) : 4 1 1.
Stein [ubi?], Diözese Mainz, Pfarrer in — : Eustach Munch und
Johann Dürr (1482): 322.
Stein Cyriacus, Pfarrer in Langdorf, Diöz. Würzburg ( 1 484 f.) : 334.
Stein (de Lapide), Peter v. — , Kanoniker am Domstift zu Speier
(1459): 221 ; Kaplan bei St. Moriz in Speier (1466): 240;
Kantor am Dom zu Speier (1481): 310; Probst bei
St. German und Moriz in Speier (1481 t)*- 320.
S t e i n h e i m (Shynhem), Pfarrdorf im würtembergischen Amtsgerichte
Marbach : Augustinerinnenkloster zu — in der Diözese Speier :
Altar der hl. Catharina und Margreth, dem Kloster uniert
(1498): 411.
Sternberg, siehe Montestellarum.
Sterne [n]fels Georg v. — , Speierer Domdechant u. Probst am
Marienstift in Bruchsal (1532): 526; (1536): 531 f; Probst
bei St. Guido in Speier (1534): 527.
Stesiken Wilhelm, aus der Diözese Köln, baccalaureus jur. und
Kanoniker am Dom zu Speier (1365): 107.
Stettenberg Johann, Domdekan in Speier (1481): 314;
(1484 t): 383.
Digitized by VjOOQLC
158
Stettfeld, im badischen Amtsbezirke Bruchsal: Pfarrei, mit der
bi8chöfl. Mensa in Speier uniert (1463): 232; der Dom-
stiftskustodie in Speier uniert (1490): 366; Pfarrer:
Heinrich v. Erenberg (1365): 93; Johann v. Lurenbnrg
und Wigand Hobeher gen. Stahlberg (1427): 153; Her-
mann Heckmann (1431): 181.
Pfarrkirche: (1356): 24.
Stiber Georg, Bamberger Domherr (1488): 348.
St o ekel Simon, Speierer Kleriker (1458): 216; (1460): 226.
Stob Martin, Pfarrer in Priedsen (?) (1480): 303.
St oll Johann, Speierer Kleriker (1463): 232; Kanoniker bei St.
German und Moriz in Speier (1475): 275; (1476): 278;
Dekan bei St. German u. Moriz u. Kaplan bei St. Nikolaus
in der Pfarrkirche Bansbach (1493): 394.
S toll Raban, Vikar bei St. German u. Moriz in Speier (1470) : 256 ;
Kleriker der Speierer Diözese und kaiserl. Notar (1480) : 296.
Stolzel Simon, Speierer Kleriker (1460): 226.
Storbach, Pfarrei, Diözese Worms, mit dem Domstift Speier'schen
Distributionsamte uniert (1487): 343.
Storrich Bernhard, Vikar bei Allerheiligen in Speier (1460): 227.
Strafsburg, Walter v. Mengen, Priester aus — (1364): 71.
Ulmann Voltzo aus - (1365): 94, 98; (1866): 111.
Nikolaus Berwis, Priester der Diözese (1365): 101.
Domstift:
Kanoniker: Eberhard Schenk v. Erbach (1429): 168.
Fabri v. Leiningen (1429): 168.
Kapl&ne: Andreas Schonaw u. Job. Ysel (1436): 193.
St. Johanns- Altar: Kaplan Martin Ostringer (150 5): 445.
St. Thomesstift:
Kanoniker: Bischof Johann v. Feltre (1517): 489.
Ribisen Nikolaus (1517): 489.
Burchart Johann (1481 f.): 313, 821.
Strozzi, Kaufhaus (1487): 341, 343.
Strumpf Johann, Cursor papae (1488): 345.
Stulten Johann, päbstl. Abbreviator (1433): 186.
Stuttgart, Collegiatstift, (Heilig Kreuz), Probst Johann
Vergenhaus zu — (1466): 242.
Kanoniker Bernhard Merchlinger( 1466): 242, (1469): 251.
Digitized by
Google
159
S u 1 1 z , wohl die elsäfsische Amtsgerichtsstadt Sulz im Kreise Geb-
weiler: Pfarrei in der Diözese Basel (1357): 31.
Sulzfeld im badischen Amtsbezirke Eppingen, Pfarrei, dem Dom-
kapitel Speier uniert (1438): 199.
Sun del fingen (= Sindelfingen, würtemberg. O.-A. Böblingen),
Probst Johann Degen von — (1462): 231.
Suntzen (= Sinsheim), Stiftsdechant zu St. Michael in — : Conrad
v. Haberen (1522): 513.
Sunatum = Soest im preufs. Regierungsbezirke Arnsberg : Conrad
[Koler] v. - , Professor der Theologie (1419): 121 ; später
Bischof von Regensburg; siehe Regensburg.
Susra (Susheim?) Stephan (oder ist Insm = Insheim zu lesen?)
(1490): 370.
Sutor Heinrich, Pfarrer in Jöhlingen (Gohelingen, Johelingen)
(1458): 216; (1459): 222.
Ulrich aus Rastadt, Vikar zu Obernwilre (1424): 135.
Swam Peter (1474): 272.
Swiger Johann (1363): 69.
Swigker Michael, Speierer Kleriker (1476): 280.
Swing er Johann von Speier (1358): 38.
S w i s Johann, Kölner Kleriker, Kanoniker bei St. Guido in Speier
(1556): 534.
Symler Nikolaus, Domvikar in Speier nnd im Dienste des Car-
dinais Mathaeus (1514): 476.
S y m o n i s Johannes v. Kreuznach, Pfarrer zu Ebernburg (1358) : 44.
Synschingen [ubi ?] Diözese Strafsburg, Pfarrkirche, dem Collegiat-
stifte in Pforzheim uniert (1498): 416.
S y r a c u 8 , Thesaurar der Kirche zu — = : Johann von Cudona
(1484): 335.
C.
Ubstadt, Pfarrei, siehe Omstat.
Udenheim, jetzt Philippsburg *) im bad. Amtsbezirk Bruchsal.
Pfarrer: Jakob Herxemer u. Eustach Munch (1481): 317.
l ) Die Umtaufe aus dem alten Udenheim in Philippsburg erfolgte
durch den Speierer Fürstbischof Philipp Christoph von Sötern am 1. Mai
1623; siehe Nopp, Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung
Philippsburg S. 114.
Digitized by VjOOQLC
160
Ulman Wipert von Heidelberg (1495): 408.
Umburgensis eccl. (Strafsbürger Diözese): Kanoniker: Johann
Beringuier (1365): 106.
Unrog Johann, Speierer Kleriker, resigniert auf die Vikarie St.
Maria im neuen St. Stephanschor zu Speier (1518): 495.
Urbach Peter, Sexpräbendar am Domstifte Speier (1442): 205.
Urbino, Prazeptorie des hl. Antonius zu — (1480): 801.
ützingen [ubi?] 1 ) Johann v. — (1357): 27, 85.
W.
Wachenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Durkheim: Pfarrkirche
(1861): 55.
Pfarrer: Eckart Oldendorf (1361): 55.
Johann von Nassau (1364): 81.
Johann Zanomeister (1364): 81.
Wachenheim Johann v. — Pfarrer zu Ebetrisheim (1366f): 109.
Hermann v. — , Prabendat im Stift Allerheiligen in Speier.
(1427): 160.
Wackewilre, vielleicht Weckersweiler im lothr. Kanton Finstingen
(1361): 63.
Wagner Johann, Domherr in Speier (1535 t) 528.
Waldalgesheim, siehe Algesszheim.
Waidenhausen (Waldenusen), Dorf im bad. Amtsgerichte Wert-
heim: Pfarrei, Diözese Mainz (1480): 300.
Pfarrer: Johann Cämmerer v. Dalberg (1481): 319.
Waldenusen, siehe Waldenhaueen.
Walsburen, siehe Walschbronn.
Walschbronn (Walsburen), Dorf im lothr. Kreise SaargemQnd,
Kanton Wolmünster (1361): 63.
Walsheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Landau: Pfarrer Theoderich
Mor (1362): 66.
Wattenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Grünstadt: Pfarrei, dem
Stifte Zell incorporiert (1450): 207.
Wattenheim Jakob von — , Kanoniker bei St. Guido in Speier
und Benefiziat bei St. Andreas in Worms (1365): 89.
l ) Johann Geifsel eibt in seinem Büchlein „Der Kirchensprengel des
alten Bisthums Speyer" (Speyer, 1832) zwei Ützingen an; das Eine, eine
Plebanie. ging im jetzigen Landau in der Rheinpfalz auf und unter
(S. 51 f.), das andere lag im alten Landdechanate Bönnigheim (S. 68).
Digitized by VjOOQLC
161
Weckersweiler, siehe Wackewflre.
Wedel Johann aus der Diözese Osnabrück (1519): 501.
Wedelberg Otto v. — , Kanoniker am Dom zu Speier (1423):
132; (1426): 147.
Weick Conrad, aus der Diözese Speier, Vikar und Kaplan bei
St. German und Moriz in Speier (1477): 284; (147k):
287; (1484): H34; Pfarrer in Mozesenhdm (wohl Mon-
chesheim) (1489): 360; cf. 364.
Weingarten, Rheinpfalz, Amtsgericht Oermersheim: Erfo v. —
(1351): 20; Kanoniker am Domstifte Speier (1365): 99,
102; pftbstl. Collektor: 105; Kanoniker bei St. Gerraan
und am Domstifte in Speier (1365 f.): 107, 110.
Weinheim, bad. Amtsstadt: Andreas Budell v. — (1515): 479.
Weifsenburg, Stadt im Elsafe: Joh. Geicheli v. — (1362): 64.
Johann Jerche v. — (1364): 83.
Spengler Johann v. — (1357): 37.
Weifsenburg, Philipp v. — , Domherr in Speier ( 1 495) : 402.
Weifsenburg, Benediktiner- Abtei St. Peter und Paul, bei der
päbstlichen Kammer zu 1500 fl. Obligation eingeschätzt
(1882): 115.
Die Abteibesetzung päbstl. Reservat (vor 1882): 115.
Freies Collationsrecht (1481): 3i l, Exemptimi < 1 481) : 3 1 2.
Krankenhaus und Uniernng der Kapellen: Hl. Kreuz,
St. Michael, St. Andreas, St. Paul, St. Lorenz, Aller-
heiligen, St. Nikolaus, St. Katharina, St. Anna in der
Kirche der hl. Maria und des hl. Willebrod im Kreuzgang
des hl. Dionysius und der hl. Margret h, und der Altare
der hl. Katharina und Maria Magdalena (1487): 342.
Allerheiligen - Altarkaplanei : Kapläne: Nikol. Isaac und
Nikol. Gliser (1484): 330.
Äbte: Bartholomäus (morte preventus vor Sept. 1817):
1, 6, 8.
Wilhelm (1317): 1; (1318): 3; (1819): 3 f . ; (1320): 6,
(1323, wo er schon tot ist): 8.
Johann (1822): 7, (1323 f.): 8-10.
Eberhard v. ~ (1338); 16; (1382 t) : 115.
Nikolaus (bis dahin Probst von Quatuor turres) (1382): 115.
Hugo u. sein Coadjutor Gottfried v. Leiningen (1398): 119.
Digitized by VjOOQLC
162
Weif genburg, Kloster St. Peter und Paul:
Äbte: Phüipp (1435): 189.
Jakob (1468): 249; (1470): 258 (das Kloster verarmt).
Heinrich (1479): 290; 481): 311 f.; (1487): 342.
Wilhelm (1498): 414; (1499): 419.
Pfarrkirche St. Johann, genannt Vikarie (1357): 37.
Pfarrer: Georg Frischunger (1427): 157.
Johann Bache von Spangenberg (1427): 157.
Burkhart von Zabern (1491): 375.
St. Stephans-Stift:
Dechante: Johann Speysz und Heb rieh v. Gunthersberg
(1508): 462.
Kanonikat und Präbende bei - , innegehabt von Anshelm
(1359): 48.
Kanoniker: Nikolaus Westermann und Friedrich Resse
(1418): 120.
Johann Dylonis und Sigmund Renchelm (1426): 145;
(1428): 163.
Heinrich Bruninger und Heinrich Wisseling (1428): 167.
Wilhelm, erwälter Abt von St. Peter u. Paul in Weifsen-
burg (1499): 419.
Jakob Tierberg (1499): 419.
Heinrich Goldelin (1514): 475.
Jakob Abbel (1514): 475.
St. Stephans-Kirche:
Die Vikarie St. Michael (deren Vikar ist Heinrich Brum)
mit 8t. Stephan uniert (1482): 327.
Vikar: Johann Jochgrin (1484): 333.
Spital-Kirche:
Marienkaplanei : Pensionär: Jakob Abel (1506): 457.
Welch eck Nikolaus, Pfarrer in Bischofsheim (1492): 383.
Wesel, entweder Wesel, Stadt im preufs. Regierungsbezirk Düssel-
dorf, Landgericht Duisburg oder Oberwesel, Stadt im
preufe. Regierungsbezirk Coblenz, Amtsgericht St. Goar,
siehe Vessalia.
Westermann Nikol., Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg
(1418): 120.
Weyer Johann, Pfarrer in Omstadt (1505): 449
Digitized by VjOOQLC
168
Wey hingen Rudolf, Speierer Kleriker (1360): 49.
Weysbecker (Wifsbecker) Johann von Germersheim, Kanoniker
bei St. Andreas in Freising (1423): 128; Pfarrer zu
Lonchinkein (1426): 149; (1429): 170; (1432): 183;
Kanoniker in Metz (1432): 183.
Weyshen Caspar (1526): 518 f., cf. auch 517.
Wichelen in der belgischen Provinz Ostflandern bei Gent (?);
Diöz. Cambrai, St. Marienpfarrei: Pfarrer Eustach Münch
in - (1482): 325 f.
Wies loch (Wyssenloch), bad. Amtsstadt: Peter v. — , Pfründner
am St. Martinsaltare in der Krypta bei St. Guido in Speier
(1421): 125. Siehe auch Wisenloch und Wissenloch.
Wile, opidum, Stadt Weil, Weilerstadt, im würteraberg. Neckar-
kreis, Amtsgericht Leonberg: Pfarrkirche, Rektor: Joh.
Fergenhaus (1462): 231.
Pfarrer, plebanus: aber doch wohl zu diesem «Stadt
Weil* gehörig: Johann Wunderer in - (1466): 242.
Wildungen, Stadt im Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Bertold v.,
päbstl. Auditor und Domscholaster in Speier (1426): 146.
Johann Fabri von — (1431): 180.
W impfen i/Th., Dorf in der hessischen Provinz Starkenburg,
Kreis Heppenheim.
St. Peter, Collegiatstift :
Dekan: Jodok Bock (1479): 294; (1502): 430.
Custos: Johann Wolmar (1433): 186.
Kanoniker: Heinrich Ralp (1466V. 243.
Georg Kolb (1476): 278.
W ine den, Winnenden im würtemberg. Amtsgerichte Waiblingen:
Wilhelm Schenk v. --, Pfarrer zu Kirchberg (1426): 150.
W in z in gen, Rheinpfalz, Dorf zur Stadtgeraeinde Neustadt a/H.
gehörig: Pfarrer: Eustach Munch (1482): 826.
Wirt Caspar, Prokurator des Georg v. Schwalbach (1515): 479.
Wifsbecker Johann, siehe Weysbecker.
Wisseling Heinrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsen-
burg i/E. (1428): 167.
Wisenloch Peter, Sexpräbendar am Domstift Speier (1427 t) : 158.
Wissenloch, Wiesloch, bad. Amtsstadt, Johann v. — (1365): 89.
Wiser Erhard, Dekan bei Allerheiligen in Speier (1491): 376.
Digitized by VjOOQLC
164
Wodenbacher Jakob, Notar in Speier (1518): 492.
Wolder Johann von Frankfurt (1356 f.): 22, 28.
Wolff Georg, Kleriker der Augsburger Diözese, Pensionär der
"Pfarreien Flacht und Göcklirtgen (1514): 477.
Wolfs kehlen (Wolf kelen), Dorf in der hessischen Provinz Starken-
burg, Amtsgericht Grofsgerau, Diözese Mainz: Pfarrer:
Philipp v. Flörsheim (1530): 522.
Wolmar Johann, Custos bei St. Peter in Wimpfen im Thal
(1433): 186.
WolmOnster (Walmunster) Dorf im lothringischen Kreise Saar-
gemünd (1361): 63.
Wonimus Andreas, Deohant bei St. German und Moriz in Speier
(1505): 452.
Worms, Bischöfe:
Johann (1857): 26.
Theoderich (erwählter Bischof) 1359): 46, identisch mit
D[iet]ericus von (1365): 95.
Johann (von Dalberg) (1482): 325.
Raimund (rectius Reinhard v. Rippur), Coadjutoren des — :
Philipp v. Flörsheim und Pfalzgraf Heinrich (1524): 516.
Domstift:
Dom probst: Johann von Nassau (1364): 81.
Dekan: Erpho v. Gemmingen (1502): 429; (1505): 445.
Kanoniker:
Balthasar Markart (1484): 332; (1488): 344.
Bernhard Groefs (1492): 887.
Georg v. Gemmingen (1492): 387.
Philipp v. Flörsheim (1530): 522.
Priesterpfründe: (1358): 38.
Pfründner: Conrad Zudel (1364); 87.
Semipräbendare: Lorenz Bender und Johann Gleser
(1481): 313.
Worms, St. Andreasstift:
Probst: Peter Anton de Clapis (1473): 267; (1474): 272.
Cantor: Eustach Munch (1491): 379; (1492): 387.
Kanoniker: Heylo Gremre (1361): 58.
Katharinenkapelle im Kreuzgang:
Pfründner: Jakob v. Wattenheim (1365): 89.
Digitized by VjOOQLC
i
165
Worms, St. Johanns-Pfarrei:
Altar St. Johann; Kapläne: Dominikus Burchuser und
Jodok Frank (1494): 396.
Worms, St. Marienstift:
Kanoniker: Dominikns Burchnser (1495): 400.
Worms, St. Martinsstift:
Dekan: Johann Jochgrin (1489): 353.
Kanoniker:
Martin Hering und Bernhard Fabri (1474): 273.
Johann Dürr und Eustach Munch (1482): 322, 326.
Worms, St. Paulsstift:
Pröbste: Gerhard (1356): 25.
Nikolaus Ribisen (1520): 510.
Kanoniker: Wilhelm (1330): 14.
Worms, Vorstadt:
Nonnenkloster Neumünster (Nonnenmünster) ; St. Johanns-
kapelle : Pensionär Achilles von Grossis und Kaplan Johann
Hog (1506): 458; Pensionär der Kaplanei am St. Joh.
Evangelists- Altare : Cardinal Arhilles de Grassis und Lorenz
v. Virilibus (1514): 478.
Kleriker, siehe Blasius Brosch, Peter Kempehin, Hart-
mann Fabri, Mathäus Volz, Martin Ghelly, Conrad Halde-
wang, Heinrich v. Isenburg, Bernhard Iseneck.
W o s 1 e Hermann, Paderborner Kleriker, Vikar bei Allerheiligen in
Speier (1521): 511.
Wunderer Johann, Pfarrer in Wile (1466): 242.
Würtemberg, Graf Eberhard von (1469): 251; (1479): 292.
Ulrich von — , Pfarrer zu Grumbach (1364): 75.
Würzburger Kleriker, siehe Jakob Tierberg, Egid Truchses,
Kilian Ferr, Balthasar Markart, Leonhard Rippach, Egid
Sagittarius.
Wyshorn Nikolaus, Pfarrer in Munseltein (1453): 210.
Z.
Zabern, wohl Bergzabern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Burkhart
von — , Pfarrer von St. Johann in Weifsenburg (1491): 375.
Zaler Johann, Cantor in Trier (1357): 37.
Zanomeister Johann aus Lautern, Pfarrer zu Wachenheim ( 1 4 64) : 8 1 .
Digitized by VjOOQLC
106
Z eis kam, Rheinpfalz, Amtsgericht Germersheim : Pfarrer: Heinrich
v. Bruchsal (1365): 97.
Nikolaus Berwis (1865): 101.
Gahriel Befall? zu (1480): 350.
Zell, Rheinpfalz, Amtsgericht Kirchheimbolanden, Benediktinerstift :
hat die Pfarrei Wattenheim (1450): 207.
Pfarrer: Johann Pastor genannt Geltz (1364): 80.
Zeusenhausen, jetzt Zaisenhausen im bad. Amtsbez. Bretten,
Pfarrei, dem Kloster Maulbronn uniert (1479 f.): 294, 296.
Zipperer Marcus, Notar (1519): 503.
Zolner, siehe Leiningen.
Zolner Johann, Domherr zu Speier (1495): 401; Domscholaster
in Speier (1508): 435.
Zorn Adelheid von — , Augustinerinnen-Äbtissin in der Constanzer
Diözese (1471): 262.
Zucollus Sixt (1580): 524.
Zudel Conrad, Pfründner am Domstift Worms (1364): 87.
Zuderbarten Johann, Pfarrer zn Ebetrisheim (1866): 109.
Zuderhuben, siehe Henkim.
Zun Theodor, Notar (1488): 851.
Zun (?) Johann (1505): 453.
Zweibrücken, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt: Jakob von — ,
Kanoniker (1353): 21.
Verbesserungen zum Index.
S. 89 ZI. 2 v. o. lies grofsen statt grofssen. S. 90 ZI. 23 v. o. lies
erschöpfenden statt erschöpf anden. S. 96 ist zu den Paderborner Klerikern
noch Berthold Besselini hinzuzufügen. S. 101 ZI. ö v. o. lies Allerheiligen
statt Allerheiligeo. S. 112 hat suh voce Erbach das flitat z. J. 1429 zu
heifsen 169 statt 168; ebenso S. 126 sub voce Leiningen Fabri von —
und S. 113 sub Fabri von Leiningen. S. 119 ist Gorcbzen als Gocbsheim
im bad. Amte Bretten zu bestimmen. S. 138 ist Riepbor wahrscheinlich
nicht als Rietburg in der Pfalz, sondern als Rüppurr im bad. Amtsbezirke
Karlsruhe zu bestimmen. S. 146 ist vor Zeile 6 v. u. vor Martin Goler
als Kanoniker einzusetzen: Eberhard Schenk von Erbach (1430): 171.
S. 147 ZI. 8 v. o. lies Bruniser statt Brunisa. S. 152 unterste Zeile lies
Schön leben statt Schönleber.
_.%
167
Jahresbericht.
Im letzten Berichtsjahre hat der Ausschufs des historischen
Vereines insoferne eine Veränderung erlitten, als Herr Dr. Glas-
schröder, Kgl. Sekretär des Kreisarchivs, in denselben koop-
tiert wurde und zwar in der Eigenschaft eines zweiten
Bibliothekars. Demselben wurde die Aufgabe übertragen, die
Bibliothek des Vereins neu aufzunehmen, so dafs ein Katalog
der Vereinsbibliothek nach ihrem heutigen gegen 1874 sehr
erweiterten Bestände in absehbarer Zeit wird zur Veröffent-
lichung gelangen können.
Die Vereinsmandate für Frankenthal und Ludwigshafen
wurden nach Ausscheiden der bisher mit diesen Bezirken be-
trauten Mandatare, nämlich der Herren Bezirksamtmann a. D.
Hierthesund Regierungsrat Conrad, deren Amtsnachfolgern
übertragen, so dafs nunmehr für den Bezirk Frankenthal
Hpit Bezirksamtraann Fischer, für den Bezirk Ludwigs-
hafen Herr Bezirksamtmann Glaser als Mandatare aufgestellt
sind. Den ausgeschiedenen Mandataren sei auch an dieser
Stelle für ihr so verdienstliches Wirken zum Gedeihen des
Kreismuseums gebührender Dank ausgesprochen. Als besondere
Ehrung seitens des Vereins ist hervorzuheben die Ernennung des
Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg
zu München zum Ehrenmitgliede des Vereins. Es zählt
demnach der historische Verein einschliefslich des Herrn
Heinrich Hilgard- Villard in Newyork zur Zeit sechs Ehren-
mitglieder.
Digitized by VjOOQLC
168
Die Sammlungen mehrten sich in erfreulicher Weise
wie bisher. Die Einträge im Inventar hoben sich seit Aus-
gabe des Heftes XVI von Nr. 1208 auf Nr. 1329.
Nachstehend die Erwerbungen von September 1892 bis
Ende 1893. Dieselben werden aufgeführt nach der im letzten
Hefte beobachteten übersichtlichen Ordnung, wobei der einer
Inventarnumraer beigesetzte Buchstabe 8 stets andeutet, dafs
die bezügliche Erwerbung Eigentum der Stadt Speier ist
A. Fundstücke, Waffen, Werkzeuge, Gefässe,
Geräte, Denksteine, u. s. f.
I. Vorzeit (Saal V). a) Prähistorische Funde aus Stein
(cfr. H. XVI d. M. S. 183): Vorderteil eines durchbohrten Stein-
hammers, noch 8 cm lang, 6 cm breit, 4 cm hoch, mit scharfer
Schneide, graues Material, gefunden in Eppstein, übergeben von
Herrn Bezirksamtmann Hierthes (1246). — Steinmeifsel, 7,5 cm
lang, 3,7 cm breit, aus schwarzgrauem Material, Schneide sehr
scharf, geschenkt von Herrn Lehrer Wilhelm Küstner in Ludwigs-
hafen a/Rh. (1282 b).
b) Bronze-Funde (H. XVI d. M. S. 185). Halber massiver
Bronze a r m r e i f aus Limbach, geschenkt von Herrn Gymnasiasten
Lederle (1270). — Prachtvoller Spiralarmreif und Spiral-
fibel, Fundort unbekannt (1272 ab). — 8 Bronzearmreife
von 6 mm Stärke, an den Außenseiten der Enden mit gestrichelten
Verzierungen, ein neunter Armreif zu 2 /s, ein zehnter zu x /z er-
halten, desgl. ein elfter, 7 mm dick; ferner 9 Armreife von
3 mm Starke, mehr oder minder vollständig erhalten, sowie 4
Bruchstücke von x /s Gröfse, sämtlich unverziert, gefunden beim
Hausbau des Strafsen Wärters Seubert inSchwarzenbach, 1879
(1279ab). — Bronzefund der la-Tdne-Zeit von Hochdorf,
bestehend aus einem Halsreif, 2 Fufs-, 2 Oberarm- und 2
Unterarmreifen mit petschaftähnlichen Schlufsknöpfen und
ausserdem der Halsreif mit beiderseits je 5, die übrigen Ringe bis
auf die beiden Fufsreife mit beiderseits je 2 Knöpfen, diese ver-
ziert mit Kerben und Strichen : gefunden und überlassen von Herrn
Landwirt und Blechschmied Johannes Appel in Hochdorf. Dieser
stiels nach den Ermittelungen des Herrn Vereinsmandatars Begie-
Digitized by VjOOQLC
169
rungsrat Conrad im Sommer 1893 auf seinem Acker in der Tiefe
von 3 — 4 Fufs auf ein menschliches Gerippe, welchem die Ringe
am Hals, den Ober- und Unterarmen, sowie den Füfsen beilagen.
Das Knochengerüst fiel bei der Berührung alsbald auseinander.
(1284 a — g). — Ein massiver Fufsreif von 10 cm Durchmesser
und 1 cm Dicke, ferner 2 Armreife von 6,7 cm Durchmesser
und 0,5 cm Dicke, letztere offen und an den Enden mit je 3 Ein-
kerbungen verziert, wie ersterer mit je 3 in jedem Drittel des
Reifes aufgesetzten Ringen, gefunden mit verschiedenen andern,
inzwischen leider zerstreuten Reifen zu Limbach schon 1884
in der Nähe der katholischen Kirche (im Sande), Geschenke des
Herrn Bezirksbaumeisters Löhmer in Homburg (1293 a — c). —
Bronzekelt, 16,5 cm lang, mit schmalen seitlichen Schaftlappen,
gefunden bereits anfangs der 70er Jahre auf der sog. Lambs-
heimer Heide, geschenkt von Herrn Lehrer Küstner in Ludwigs-
hafen (1319).
c) Aus einem Geweihstück geschnitzter prähistorischer Löffel,
22,5 cm lang, wovon 10 cm auf den 2 — 2,5 cm breiten zungenförmigen
Stiel entfallen, der vordere Teil ist schuppenartig, 4 — 6 cm breit,
stammend nebst einem Stück Tropfstein und einer Versteinerung
aus einer Höhle bei Muggendorf, geschenkt von Herrn Rechts-
praktikant Roesinger in Speier (1313 S Naturalienkabinet).
IL Römische Zeit (Säle I, II, IV.) (50 v. Chr. bis 406
n. Chr. cfr. H. XVI d. M. S. 187). 1. Funde aus Speier:
a) aus Thon, Erde, Stein u. s. f.: Wohlerhaltener bauchiger
Krug von 35 cm Höhe und 91 cm Umfang mit kurzem Hals in
der gewöhnlichen Form der römischen Aschenkrüge, rötliches Ma-
terial, gefunden beim Bau des neuen Schulhauses im früheren
Heydenreich'schen Garten, erworben durch Kauf (1214 S). —
Weitere Funde vom genannten Schulhausbau am Rofsmarkt : Bruch-
stück einer Amphora, Basis und Bruchstück einer kleinen Säule
aus weiüsem Sandstein, 12 cm hoher weiblicher Kopf als architek-
tonische Verzierung, alles eingeliefert von Herrn Stadtbaumeister
Büschelberger in Speier (1308 S).
b) Geräte aus terra sigillata: Bruckstück einer grofsen,
flachen Schüssel mit dem Stempel CONATI(us fecit), Bodenteil
eines grösseren Gefäfses mit dem Stempel IANVARIVS F (in der
Mitte durchbrochen), Bodenstück einer Schüssel mit im Innern er-
12
Digitized by VjOOQIC
170
höhtem Boden und dem Stempel DOMITIVS F, Bodenstück eines
Bechers mit dem Stempel VICTORINVS F, desgl. ein solches mit
(LIL)LVS F, gefunden und gesammelt von Herrn Baumeister Moos
beim Neubau des k. prot. Konsistorialgebäudes (1280). — Hierher
gehörige Funde vom genannten Schulhausbau: Patera, 20 cm
Durchmesser mit ausgeschnittenem Rand, in der Mitte ein runder
Stempel IVVENIS FE, desgl. TerrasigiUata k r u g von 37,5 cm
Umfang mit abgebrochenem Halse, Bodenstück eines Gefäfses mit
dem Stempel (grofse Schrift) MATERNINVS ; Hälfte eines Terra-
sigillatanapfe8, der in 2 Reihen oben abwechselnd ein schreitendes
Pferd und einen springenden Löwen, unten je einen Bären und
einen Hund, beide in gestrecktem Laufe, zeigt, alles durch Herrn
Stadtbaumeister Büschelberger dem Museum überwiesen (1308 S).
c) Funde aus Glas: Drei römische Gläser, das eine 8 cm
im Durchmesser, mit wulstförmigem Körper, ursprünglich mit
schlankem Hals und zierlichem Henkel, leider beim Aufdecken zer-
trümmert, das andere 8,2 cm hoch, kugelförmig mit Fufs und hohem
Hals, endlich ein drittes noch 7 cm hoch, mit bauchigem Gefäfse
und abgebrochenem dünnen Halse, alles beim Konsistorialneubau
gefunden (1271), dagegen beim Schulhausbau gefunden: römisches
Kugelgläschen mit langem, oben abgebrochenen Halse, noch 8,4 cm
hoch (1308 S).
2. Übrige Römerfunde der Pfalz (Kleingeräte): Schön
modelliertes linkes Bein einer Bronzestatuette, vom Knie bis
zur Sohle 7 cm lang, 3eckiges Bruchstück von weifsem Marmor,
9,5 cm hoch, 8 cm lang, Funde aus einer römischen Villa bei
Bub ach, eingesendet vom Vereinsmandatar Herrn k. Bezirks-
amtmann Heydel in Kusel (1299 ab). — Drei römische Mahl-
steine, nämlich ein unterer aus 2 Stücken bestehend (40 cm
Durchmesser) und 2 obere (34 bezw. 36 cm Durchmesser) nebst
dem Bruchstück eines vierten, gefunden auf dem Donnersberg,
Staatswaldabteilung VII 4 (Tränke, Plateau des Berges) auf einer
Blöfse, je 4 m von einander entfernt, das Bruchstück fand sich
bei Wegreparaturen in Abt. VII 3 Köhlerschlag (ebenfalls auf dem
Bergplateau), eingeliefert durch Herrn k. Forstamtsassessor Halbinger
in Dannenfels, bezw. Herrn k. Oberforstrat Ritter in Speier (1316).
— Römischer Bronzelöffel mit stilisiertem Stielende, 14,3 cm
lang, gefunden am Rheinufer bei Germersheim am Einflufs der
Digitized by VjOOQLC
171
Queich: römischer Bronze-Votivarm, 12 cm lang, desgl.
Votivfufs, 10 cm lang, mit Dorn zum Aufstellen, 3 cm lang
(ungemein selten!), gefunden bei G eins heim (1312 a — c). —
Römisches Bleigewicht in Form eines Frauen- (Juno?) Kopfes,
Fischerfigur aus Bronze mit Pallium und Fisch, 8 cm hoch, Frosch
aus Bronze, 3 cm lang, angeblich stammend aus Hafsloch (pro-
vinzielle, römisch-germanische Arbeit) (1289 a — c). — Grofser
Fund eiserner Werkzeuge, wohl die Ausstattung einer
römischen Schmiedewerkstätte darstellend : darunter : 3 grofse Stock-
ambosse, 1 Dengelstock, 4 grofse Zangen, 8 Hämmer, 1 Holzbeil,
1 Auftreibdorn, 4 Stemmeisen, 3 Nageleisen, 3 Locheisen, 2 Löftel-
bohrer, 3 Hufmesser, 2 Werkzeuge zum Abstechen des Rasens,
Tresters u. s. f., 1 Feile, 2 Zirkel, 1 Trummsäge, 1 Fuchsschwanz,
1 Baumsäge, 3 grofse Sensen, 1 Sichel, 1 Mistgabel, 1 Misthacke,
2 Wagbalken nebst Kugelgewicht. 2 Eimerbeschläge, 1 Rost, 1 Kelle
mit Ring, Ketten, 3 Schlüssel, 1 grofse Pfeilspitze (?), Bänder,
Scharnieren, Reibnägel : — gefunden bei den letzten im Auftrag
des bist. Vereines unter Leitung des Vereinsmandatars Herrn Dr.
Mehlis vorgenommenen Ausgrabungen auf der Heidenburg
bei Kreimbach und zwar an der Südostseite der Umfassungs-
mauer in 0,70 --1,30 m Tiefe auf einer Fläche von 1 qm. Über
und neben diesem Massenfund lagen römische Münzen und Gefäfs-
stücke, dagegen keine Spur von mittelalterlichen Gegenständen;
dicht in der Nähe stiefs man auf das Fragment einer römischen
Grabinschrift, sowie auf 2 ornamentierte Architekturstücke aus dem
2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. Ferner lagen in Gräben, die in
westlicher Richtung gezogen wurden, mehrere neue Barackensteine
aus der konstantinischen Zeit, aufserdem Münzen, Fibeln, Nadeln,
geschnitztes Elfenbein (?), Bronzebeschläge, Glasbecher- und Eisen-
sachenreste (1304). — Schöne Terrasigillata-Vase, 18,5 cm
hoch, 42,5 cm Umfang, der Bauch mit en barbotine aufgetragenen
Epheuranken und Farrenkrautblättern geschmückt, gefunden in
Rheinzabern bei Anlage eines Eiskellers und dankenswert ge-
schenkt von Herrn Heinrich Schwartz, Malzfabrikant daselbst
(1325 S). — Schöner Terrasigillata-Becher von seltener
Form und aufserord entlich er Leichtigkeit, 12 cm hoch, 29 cm
Umfang. 9,5 cm hoch ; kleine graue Urne, 15 cm hoch, 41,5 cm
Durchmesser, der Bauch mit parallelen senkrechten Linien verziert;
12*
Digitized by VjOOQLC
^1
172
Teller, aus grauem Material mit eingedrücktem, undeutlichen
Töpferstempel; 3 kleine Aschenkrüge, geschenkt durch Herrn
Bezirksbaumeister Münch in Speier, bezw. Herrn Distrikts-Strafsen-
wärter Baibach in Waldsee, alles gefunden rechts am Schifferstadt er
Weg (Gemarkung Waldsee) bei Aushub der Erde zu Fundamenten
von Neubauten und beim Umroden von Äckern (1229 a — f). —
8 römische Instrumente (1 gr. Filet- und eine andere Nadel,
3 Schreibgriffel, Schäufelchen mit Kolben,, Feile, sog. Bocksfufs
(Fundort unbekannt 1272 c). — Zierliches römisches Glas, 30 cm
hoch, in der Mitte von 20 cm Umfang, nicht zum stellen, selten!
durch Vermittlung des Herrn Lehrer Küstner in Ludwigshafen von
Herrn Gutsbesitzer Philipp Roob in Lambsheim geschenkt, stammend
aus einem im Herbste 1891 in der Gemarkung von Lambsheim
aufgedeckten römischen Steinsarge (1282 a). — Thönerne Gufsform
(11:13 cm) für einen jugendlichen, männlichen, von rechts darge-
stellten Kopf, geschenkt von Herrn Bahnverwaltungsassistent Heuser
in Landau (1315).
III. Mittelalter (Saal IV, V, VI), a) Alemannisch-
fränkische Zeit (406 — 752): Goldbracteat in Thalergröfse
mit der Darstellung eines Vogels, mit Bruchstücken zusammen in
D ei de s heim gefunden, erworben von Dr. Mehlis (1244). Selten!
— Vorzüglich erhaltener thönerner Krug, 19 cm hoch, 64 cm
Umfang mit Henkel und niederer Ausgufsröhre , der obere Teil
geschmückt durch Kreise und eingedrückte, kleine Rechtecke,
kleiner Scramasax, 45 cm lang, Lanzenspitze. 39 cm lang,
wovon 16 cm auf die Tülle entfallen, mit schilfblattförmigem, unten
3,6 cm breiten Blatte; kleines Eisenmesser, 15,5 cm lang,
der Stiel noch 3 cm lang; 4 Bronzebeschlägstücke eines Schwert-
gurtes, davon 3 in Scharnieren gehende Stücke zusammen
15 cm, das vierte 9 cm lang, alles gefunden im Banne Waldsee,
links an der Distriktsstrafse von Waldsee nach Neuhofen in
der Gewanne n Lausgrube " beim Umgraben eines Sandhügels,
wobei 2 gut erhaltene menschliche Skelette zum Vorschein
kamen. (Frankengräber, aber ohne schmückende Beigaben,
wurden 1892 beim Neubau des Konsistoriums zu Speier auch
aufgedeckt.) Alles geschenkt von den Herren Bezirksbaumeister
Münch in Speier, bezw. Distriktsstrafsenwärter Baibach in Waldsee
(1229 g-l).
Digitized by VaOOQlC
T'»'
178
b) Späteres Mittelalter (752 — 1500 n. Chr.): Eiserne
viereckige Pfeilspitze, 9 cm lang, gefunden mit einem mensch-
lichen Schädel an der Eisenbahnstrafse unter der alten 1086
erbauten Stadtmauer im Velten'schen Anwesen in S p e i e r , östlich
davon fanden sich unter der jetzigen, wohl 1462 angelegten
Bachsohle eine Anzahl Gräber, in deren einem 2 Ledersohlen von
Frauenschuhen 11 cm lang und 9 cm breit mit 4 cm hohem, aber
sehr schmalem (stöckeiförmigen) Absatz (Tracht des 15. Jahrh.),
nebst Sporen, Waffen u. s. f. ; Geschenk des Herrn Jakob Veiten
(1220 ab S). — Funde vom Konsistorialneubau in Speier: Fragmente
mittelalterlicher Gläser; Gabel, Bodenbelege in 2 Mustern
(Wecken und Rosetten), rechteckiges Stück von einem gemalten
Rundbogen glas fenst er. — Funde vom Speierer Schulhausneubau:
2 gereifelte Töpfe 16 cm und 13 cm hoch, 21 cm und 29 cm
Umfang, Fragmente mittelalterlicher Gläser, Bodenbelege in
3 verschiedenen Mustern (1308 S). — Bruchstücke eines Boden-
fliefses, 13. oder 14. Jahrh., gefunden zu Spei er beim Umgraben
am Eseldamm (Altspeierer Weide), geschenkt von Herrn Kaufmann
H. Moritz in Speier (1252aS). — 10 cm lange thönerne Form,
Jesuskind (?) in roher Form darstellend, geschenkt von Herrn cand.
med. Struppler in Speier (1247 S). — Im Main bei Frankfurt vor
dem im Westen gelegenen Gutleuthofe beim Baggern 1892 ge-
fundene Geschützkugel mit Kieselinkrustationen, geschenkt von
Herrn 2liegeleidirektor Kirrmeier in Speier (1243.) — Eiserner
Sporn von der Stauferburg, gefunden bei Aufräumung von
Schutt 1880, eingesendet von Dr. Mehlis (1269). — Mittelalter-
licher, ganz eiserner Degen, noch 8 1 cm lang, die Klinge 3 cm
breit, der 13 cm lange Griff eigentümlich wegen der doppelten,
beiderseits emporgebogenen Parierstange, gefunden in der Nähe
der Falzziegelfabrik von Karl Ludowici bei Jockgrim am Rande
des Bienwaldes, senkrecht in der Erde steckend, Griff nach
oben (1287). — Zwei Bodenfliefse, 16 zu 24 cm grofe (je 4
im Innern mit einem scharf gezackten Blatte verzierte Rauten
kreuzweise zusammengestellt und die Winkel mit 6 speichigen
Rädern ausgefüllt), geschenkt von Herrn König in Pirmasens,
als Muster eines beim Bau eines Gartenhauses aufgedeckten Boden-
belegs, vermittelt durch Herrn Dr. Grtinenwald in Neustadt a. H.
(1294). — Mittelalterlicher Schlüssel, 9 cm lang, 4,3 cm breit,
Digitized by VjOOQLC
174
gefunden in der nördlichen Rheinniederung in S p e i e r (sog. Nacht-
weide), geschenkt von Herrn G. Harster jun. (1297 S). — Funde
bei Ausgrabungen auf der Burgruine K i r k e 1 , bestehend aus einer
grünen glasierten Ofenkachel, die einen nach links schreitenden
Löwen in sehr altertümlicher heraldischer Zeichnung aufweist, 4
sehr schwere Mauerpfeile oder -bolzen, Ziegeln und besonders zahl-
reiche Gefä&trüramer, sämtlich mittelalterlicher Art. eingesendet
von Herrn Pfarrer Weigand in Neuhäusel, ausgegraben während
der Herbstmannöver 1893 nordwestlich vom Burgturme. An der
Fundstelle traten mehrere übereinander lagernde Brandschichten
zu Tage (1806).
IV. Neuere Zeit (Saal VI u. IX, seit 1500): Bronzenes
Büchschen von 2 cm Höhe, 8,5 cm Durchmesser, enthaltend
11 Schüsselpfennige, sowie 1 Silbermünze, letztere von 1577, ge-
funden zu Heiligenstein, beim Strafsenbau, nahe bei der katho-
lischen Kirche, geschenkt von Herrn Bezirksbaumeister Münch in
Speier (1219 S). — Geräte aus Messing, 1,8 cm hoch, 10 cm
Durchmesser, mit verschiebbarem Deckel in durchbrochener Arbeit;
tragbare Sonnenuhr, beides geschenkt von Herrn Kaufmann H. Moritz
in Speier (1223 ab S). — Untergestell aus gebranntem Thon für
ein Bügeleisen (?), auf der Oberfläche und an den Seiten mit
eingeprefsten, mathematischen Ornamenten verziert, geschenkt von
Herrn Roos in Speier (1208 S). — Interessanter Kupferkrug,
das Aichmafs von Dörrenbach : D : X : B : darunter • 1 7 6 • 2 • , 'erworben
durch Dr. Mehlis (1213). Zwei altertümliche Hufeisen, von
sehr kleiner, längst nicht mehr gebräuchlicher Form (von Kroaten-
pferden, 30jähriger Krieg), gefunden bei Assenheim, übergeben von
Herrn Regierungsrat Conrad (1236). — Eiserne, dreizackige Gabel,
der Stiel von Bein und ursprünglich in Silber gefafst, Teil eines
Reisebestecks, seltene Form, geschenkt von Herrn Moritz in Speier
1 2 5 2 b S). — Viereckiges Messingschild mit dem eingravierten
Wappen eines Küfers und der Inschrift: 17 Iohann Iacob Bäverle 39,
gefunden zu Speier (1261 S). — Goldwage mit 22 gröfseren und
7 kleineren Gewichten, verfertigt von Joh. Kaspar Mittelstenscheid
in der , bergischen Hauptstadt Lennep*, geschenkt von Herrn
F. Mühlhäuser in Speier (1291). Desgl. Gewichte einer französischen
Goldwage (18. Jahrh.), geschenkt von Herrn Roesinger in Speier. —
3 Marzipanformen aus Thon (17. Jahrh.), 10 cm hoch, 6 cm breit,
Digitized by VjOOQLC
175
2 Damen und 1 Herrn in reicher Tracht darstellend, Geschenk des
Herrn Moritz in Speier (1817 S). — Knauf einer kurpfälzischen
(Regiments-)Fahne 18 cm hoch: ein aufgerichteter, mit dem
Meifsel gehauener Löwe aus Bronze, stark vergoldet, hält in den
Vordertatzen das farbige, emaillierte Wappen von Pfalzbayern (Löwe,
Rauten und Reichsapfel, von dem Kurhute überdeckt). (1292.)
Prächtiges Stück.
Frankenthaler Porzellan: Weifse Gruppe: 8 jugend-
liche Künstler in Rococokostüm an einer Vase arbeitend (1287 S
Heydenreich'sche Sammlung); schreitender Hirsch, weife (1288,
Saal IX). Farbige Gruppe : Schäfer mit Schaf und Schäferin (Blumen-
mädchen) mit Blumenkorb (1277 S). — Grofse farbige Gruppe:
Kränze windende Frauen, auf Wolken lagernd und von Kindern
mit Blumenkörben umgeben. (Heydenreichsche Sammlung, S.)
V. Grössere Fundstüeke (Denkmäler) im Lapidarium :
a) Römisch. Grosser Gipsabgufs des römischen Steindenk-
mals bei Seng scheid (Ensheimer Staatswald), enthaltend zwei
Nischen, in deren jeder eine Person, rechts eine männliche, links
eine weibliche, trotz der weit vorgeschrittenen Verwitterung des
Originals noch wohl erkennbar ist, Geschenk des Herrn Rud.
Böckin g. Halbergerhtitte bei Saarbrücken, vermittelt durch den
Vereinsmandatar für St. Ingbert, Herrn Forstmeister Gareis (1280).
— Bruchstück eines neuen Exemplars der bekannten und auch in
unserem Museum mehrfach vertretenen, gewöhnlich als Jupiter
im Gigantenkampf gedeuteten Gruppe. Erhalten nur die liegende
Figur und das Hinterteil des Pferdes. Das Ganze noch 52 cm
lang, 82 cm breit, 30 cm hoch. Stammend aus Eisenberg und
geschenkt durch Herrn Lehrer Feuerstein daselbst (1318). — Zwei
verstümmelte Inschrift steine von der Heidenburg bei
Kreimbach, der erstere 80 cm hoch, 57 cm breit, 6 Zeilen
Inschrift zeigend, der andere 32 cm hoch, 24 cm breit, 3 Zeilen
enthaltend. Skulpturstein: weibliche, langgewandete Figur, von
der Brust bis zu den Knieen erhalten, 52 cm hoch, 55 cm breit,
36 cm dick. Eingesendet vom Vereinsmandatar Dr. Mehlis (1321
a-c). — Achtgötteraltar von Weisen he im am Sand,
hoch 1,23 m, umfang 2,63m; Höhe der Nischen 0,80 m, Breite
0,27 in; Höhe der Schilde unter den Nischen 0,35 m. Stark
verwittert und namentlich die Attribute der Figuren zum Teil ab-
Digitized by VjOOQLC
176
gesplittert. Es folgen sich von rechts nach links: 1. Merkur
mit Flügelhut und Flügelschuhen, Schlangenstab in der Linken und
Geldbeutel in der Rechten; 2. Ceres (?), in der erhobenen Rechten
ein Ährenbüschel (?), in der gesenkten Linken ein kurzes Scepter (?)
haltend; 3. Herkules mit Köcher und Löwenhaut; 4. männliche
Gestalt in kurzer Tunika mit stark verwittertem Gegenstand in
der Linken (Vulcan oder Silvan?); 5. Minerva mit Schild (links)
und Lanze (rechts); 6. Mars im Helm, Lanze (links) und Schild
(rechts); 7. Viktoria, nach rechts gewendet, mit Palme in der
Linken und Kranz in der erhobenen Rechten; 8. Fortuna mit
Füllhorn nnd Ruder. Unmittelbar unter den Nischen Schilde, die-
jenigen unter den männlichen Gottheiten (soweit erkennbar) mit
einem Greife, die unter den weiblichen mit einer Urne. Gefunden
zu Weisenheim a. S. auf demselben Grundstück, in welchem 1830
der in unserm Museum befindliche Sechsgötteraltar entdeckt
worden ist. Erworben durch gütige Vermittelung des Herrn Tier-
arztes Henrich zu Weisenheim a. S. bezw. seines Sohnes (1322). —
Römische Relief platte, 39 cm hoch, unt3n 20, oben 15 cm
breit, mit der ganzen, wohlerhaltenen Darstellung des Apollo.
Der Gott stützt sich in eigentümlicher Weise wie schwankend auf
das rechte Bein, während das linke (Spiel-) bein weit seitwärts
gesetzt ist und drückt die Rechte auf den Kopf des mit aufge-
richteten Flügeln neben ihm sitzenden Greifes, mit der Linken hält
er eine grofse, auf den Boden gestellte Leier. Der Kopf ist von
dichten, bis auf die Schultern herabfallenden Locken umgeben.
Material rötlicher Sandstein, gefunden zu Langmeil beim Neubau des
Hauses Nr. 40 gütigst geschenkt von Herrn k. Oberförster Gareis zu
Imsbach (1324). — Hierher ist noch zu setzen : a) Photographie eines
1892 an der Felswand des Brunholdisstuliles bei Dürkheim von
Dr. Mehlis entdeckten antiken Reliefs (Apollo mit Zweigespann)
(1240). — b) Ausgrabung eines römischen Bades bei Erfweiler-
Ehlingen, im Auftrag des histor. Vereines, geleitet von Herrn
Pfarrer Rütter dortselbst, südöstlich von Erfweiler, Gewann Reitz-
acker. Schon 1880 wurden Ausgrabungen veranstaltet und damals
4 verschiedene Räume vollständig biosgelegt, hierunter das gut-
erhaltene Badebassin, aus Ziegeln und einer Art Beton aus Kalk-
mörtel bestehend mit einer dreistufigen, Abnützungsspuren zeigenden.
Zugangstreppe; diese führte aus dem nordöstlich befindlichen An-
j^
177
kleidezimmer, in welch' letzterem sich der Plattenbeleg — weifse
and blaue Steine — noch teilweise vorfand. An das Bassin schlofs
sich nordwestlich ein zweites Bassin, dessen südwestliches Kopf-
ende einen wohlerhaltenen Bogen zeigte. Dessen nordöstlich an-
stofsender Ankleideraum hatte einen Bodenbeleg von roten Ziegel-
platten. Im ersteren Bassin und Ankleidezimmer fanden sich noch
Rundstäbe aus Kalkmörtel in den Mauerecken, aufserdem Spuren
von Maierei. Gefunden wurden hierbei Stücke von geschliffenem
Marmor, etwa 2 Dutzend römische Münzen aus den Jahren 254 — 280,
Fibeln, Handmühlen, Lampen. Eberzähne, Hirschgeweihe, u. s. f.
Bei den 1893 bethätigten Ausgrabungen wurden in südöstlichem
Anschlüsse 3 weitere Räume biosgelegt, zunächst ein Wartezimmer
(links) und (rechts) nebenan ein Küchenraum (?), in weiterer Fort-
setzung das Atrium, das nach Südosten durch die schöne vom
Haupteingang durchbrochene Frontmauer abgeschlossen ist. Der
Küchenraum, angefüllt mit Brandschichten, zeigt gegen Südwesten
genau einen solchen Bogen wie oben Bassin 2. Im Atrium fand
sich ein Säulenabschnitt von Meterhöhe und 50 cm Durchmesser,
sowie Reste weiterer Säulen.
b) Mittelalterlich: 1 Säulen kapital. 24 cm hoch,
21 cm breit, zeigt über einem vorsprüngenden Wulst einen Kranz
von aufrecht stehenden Schilfblättern und darüber Voluten; —
2 Pfeilerkapitäle: das eine ist ein 26 cm hoher, 35 cm breiter
glatt gehauener Quader mit 2 davor gestellten, vollständig runden
Säulen trommeln, das andere ist 50 cm hoch, 39 cm breit mit 4
nebeneinander gestellten kleinen Säulchen, darüber beiderseits je ein
Adler mit halbgeöffneten Flügeln und zwischen diesen umgekehrt
2 an assyrische Bildwerke erinnernde Köpfe (cfr. H. XVI d. M.
S. 201b), unter denen je ein Fufs (oder Bart?) zum Vorschein
kommt. Romanisch. Alles gefunden beim Neubau des Konsistoriums
zu Speier (1230).
c) Neuere Zeit: 3 nach jeder Seite 36 cm breite Kapitale
aus rotem Sandstein (Renaissance), beiderseits einen in der Mitte
eingeschnürten und mit Laubwerk geschmückten Wulst darstellend,
während die beiden andern Seiten mit je 1 Eierstab geschmückt
sind, gefunden beim Neubau des Dominikanerinnenklosters zu Speier
(1231 S).
Digitized by VjOOQLC
178
B. Münzen und Medaillen (Saal IV).
1. Keltische, nach griechischem Typus geprägte Gold-
münze in der Gröfse eines Zwanzigpfennigstückes, einerseits männ-
licher Kopf von rechts, rückseits: Pegasus von rechts: gefunden,
mit 5 (?) gleichartigen Münzen 1892 in Landau (1257).
2. Römische Münzen: darunter Bronzemünzen: ein Nero
(Mittelbronze), ein Licinius, eine „Urbs Roma* u. a.. (5 Klein-
bronzen), gefunden zu Speier (Konsistorialneubau, 1230). —
Mittelbronze von Antonin us Pius, durchlöchert, Kopf von links,
gefunden in der röm. Villa bei Bubach (1299 c); desgl. rückseits:
Trajanssäule, letztere eingesendet von dem Vereinsmandatar Herrn
k. Rentbearaten Foofs in Dahn (1314 a). — Gallien us- Münze,
rückseits Pegasus, gefunden zu Speier im Domgarten beim Heiden-
türmchen (1312 d).
3. Deutsche Münzen (cfr. Heft XVI 4. Mitteil. S. 204 ff ) :
a) Pfalz '. 3 Schüsselpfennige (Rheinischer Münzverein, Pfalz,
Mainz), gefunden zu Worms, geschenkt von Herrn Staatsbauprakti-
kant Gröninger in Kaiserslautem (1221 b). — Goldgulden des
Erzbischofs Dietrich von Köln (1414 — 1463), einerseits das qua-
drierte Wappen des Stifts und des Erzbischofs auf befufstem Kreuz,
andererseits die Wappenschilde von Pfalz, Mainz und Trier, klee-
blattförmig zusammengestellt, gefunden in Speier (1228). —
Johann Wilhelm, V« Jülicher Thaler, 1690; desgl. 1709;
Karl Theodor, Thaler 1777 (1245 a-c).
b) Herzogtum Zwei brücken! 2 verschiedene Groschen
von Johann d. Älteren von Pfalz-Zweibrücken (reg. 1569—1604):
l /i Thaler von Herzog Chistian IV. von Zweibrücken, 1747
(1245 d, e).
c) Speierer Münzen: 7 speierer Denare von Kaiser Otto I.
(936—973), einerseits ein Kreuz mit 4 Kugeln und die Umschrift:
otto hex, andererseits Kirche und -f spira civit. — 3 Speierer
Denare ohne Kaiser- und Bischofsname: Vorseite: -j- sca mabia,
Brustbild der h. Jungfrau Maria von vorn; Rückseite: Umschrift
undeutlich, Kirche mit ch/on. - 2 Speierer Denare von Bischof
Konrad I. (1056-1060): a) Vorderseite: cvn Brustbild
mit segnender Rechten; Rückseite: civit und Dom-Kirche.
Unediert. Von schönem zierlichen Schnitt; b) wie a, nur In-
schrift vorn : cvn . . ., rückseits: nem . . . (c) ivit . . (1276 a-c). -
Digitized by VjOOQLC
179
Speierer Heller mit S und Dom, geprägt um 1847, gefunden beim
Neubau des Konsistoriums (1230). — Goldgulden des Speierer
Bischofs Adolf I., Grafen von Nassau (1371—1381): Voreeits:
-j- ADOLF* : ep : aministt' : ec : mo: Im Dreipafe der quadr. Schild
Speier-Nassau , aufsen in den Winkeln je 2 Kleeblätter ; Rückseite :
:mertjn — vs:arepv\ Auf gothischem Thron der sitzende Heiland,
zu seinen Füfeen aus 9 Ringeln und Halbmond gebildeter Zierrat
(1276 d). — Schüsselpfennig Bischofs Raban von Helmstädt
(1396—1438), gefunden zu Worms (1221). - l / 8 Thaler Philipp
Christophs von Sötern, Bischof 1610—1652: vorn: «phil:ohri.
d. o. archiep. trev. pr. elect, Brustbild, darunter 1623 ; rückseits:
epihc. spir. ad. prvm. prjBp. weiss : ha, Quadriertes Wappen, 1 und
4 Speier, 2 und 3 Sötern, mit Weifsenburger (?) Herzschild. Une-
diert. — Pfennig desselben Bischofs, über dem Stiftswappen
pcpzs- mit den Schildern von Weifsenburg und Sötern und darüber 4-
— Thalerklippe von 1617 auf das Reform ations- Jubiläum der
Stadt Speier: vorn: Stadtwappen (Dom zwischen 2 Sternchen),
Umschrift : erhalt o herr • die stat speier • bei deinem • wort
— rückseits: im Felde -\- nvm/mvs • ivbi/ljbvs • anno/mdoxvii
und 3 Rosen; Umschrift: evan«elii • repvrgati; ao. domini mdxvii.
— Rheingolddukat von 1854, König Maximilian IL, Kopf
nach rechts; rückseits: Stadtansicht von Speier (1276 e — h).
d) Leiningische Münzen: Zwölfkreuzerstück von
Johann Ludwig, Grafen v. Leiningen -Dagsburg, mit dem Titel Kaiser
Ferdinands H., gefunden zu Speier (1314 b). — „Ein Gold- Gulden
von Ludwigen, Grafen zu Leiningen -Westerburg, von 1614*, —
der Wöchentlichen Historischen Münz-Belustigung 16. Stück (den
20. April 1735); ein rarer Thaler Johann Ludwigs, Gr. z. L.-D.
1623 (ebenda 18. Stück, den 3. März 1741); ein hauptrarer
Doppelthaier Ludwigs Gr. z. L.-W. 1610 (ebenda 28. Stück, den
5. Juni 1748), geschenkt von Herrn Grafen Karl Emich zu
Leiningen- Westerburg (1212).
e) Sonstige Münzen: Nürnberger Goldgulden, auf der
einen Seite der h. Laurentius, auf der andern der Reichsadler mit
N auf der Brust. Umschrift : monet' : omvnis : d : nvrembeko, andere
Seite: sanctvs : la - vrentivs. gefunden beim Schulhaushau zu
Speier (1305). — Wormser Gold gülden von 1619, stammend
von Kandel (1314 c). — 12 Groschen, einerseits ein Kreuz und
Digitized by VjOOQLC
180
die Umschrift lvdovicvs rex, andererseits eine Kirche mit tvroxvs
civis, Fundort Ormesheim, Geschenk des Vereinsmandatars Herrn
Pfarrers Rütter in Erfweiler (1221 a). - Metzer Silbermünze
von 1661 und den Aufschriften: Moneta Metensis. quarta solidi,
gefunden auf der Burgruine Kirkel, geschenkt von Herrn Pfarrer
Weigand in Neuhäusel.
f) Denkmünzen: Medaille auf de Krönung der Eleonora
Magdalena von der Pfalz, dritter Gemahlin Kaisers Leopold 1., und
auf die Krönung seines Sohnes, des römischen Königs Joseph l.
Einerseits die Brustbilder des Kaisers und der Kaiserin, anderer-
seits Josephs und der 7 Kurfürsten, 1690 (1245 f). — 3 Me-
daillen und ein Anstecker zum XIII. Verbandsschiefsen zu Speier,
1892 (1207 S). — Bronzemünze mit der Umschrift: Ave Maria
Gracia plena, gefunden in der Nähe des Tafelsbrunnens bei Speier
(1301 b), geschenkt von Herrn Direktor Roesinger in Speier. —
Denkmünze auf die Grundsteinlegung der Protestation skirche zu
Speier 1893 (1314 d). - Freimaurermünze mit dem Datum:
4. Januar 4052, geschenkt von Herrn Rechtspraktikant Roesinger
in Speier.
C. Ansichten und Pläne pfälzischer Orte und
Gebiete.
1. Speien Ansicht von Speier, von Joh. Jakob Senfftel, um
1650 (1251 f S). - Desgl. von Joh. Phil. Steüdner, gestochen
um 1700 nach Merian, einmal mit, das andere Mal ohne Rauch-
wolken (1215kl). - Unruhen in Speier 1716 (aus Imhoffs
Bildersaal 1727). Belagerung von Speyer 1735 (ebendaher 1744).
Der Speierer Dom von der Hafenseite vor der Restauration (Bibl.
Instit. in Hildburgh.) (1310 c — e). Nordöstliche Ansicht des
Kaiserdoms zu Speier, lith. von J. D. Franz in Worms (18:22 cm),
Ansicht des Doms von der Rheinseite, lith. (bei G. L. Lang, Speier),
(18:23 cm), geschenkt von Herrn Buchhändler Lang in Speier
(1302 S). -- 14 Photographien Hes Schützenfestzuges zu Speier 1892
(1234 S). - Der Dom ZU Speier und verwandte Bauten.
Aufgenommen und dargestellt von Wilhelm Meyer- Schwartau,
Stadtbaurat (in Stettin). Mit Unterstützung des preufsischen Kultus-
ministeriums. Das monumentale Werk, Grofsfolio, 32 prächtig aus-
geführte Tafeln und zahlreiche in den Text gedruckte Abbildungen
Digitized by VjOOQLC
181
enthaltend, von welchen die Sammlung des historischen Vereins
nicht wenige geliefert, ist in seiner eleganten Ausstattung das
hervorragendste Werk, das wir über den Kaiserdom zu Speier
besitzen. Mag auch der historische Teil de» Werks noch mancherlei
Wünsche — insbesondere in Bezug auf Veröffentlichung des zu-
meist in den Archiven zu Karlsruhe und München noch zu hebenden
urkundlichen, b a u geschichtlichen Materials — rege machen, der
architektonische Theil — eine kritische Darstellung des gegen-
wärtigen Bestandes des Doms, sowie aller einzelnen Bauteile nach
Ursprung und Schicksalen bildet ein Urkundenbuch des Doms
von unvergänglicher Dauer und unschätzbaren Wert. Dem Herrn
Verfasser gebührt für das mühevolle, preisgekrönte Werk der Dank
der pfalzischen und speierer Geschichtsfreunde.
2. Landau: Belagerung von Landau im Jahr 1702, aus
Imhoffs Bildersaal 1710 (5,5:8,4 cm); Kapitulation von Landau
1702 (ebendaher) (1310 ab). - Schönes Plugblatt auf die zweite
Einnahme Landaus durch die Kaiserlichen 17 04: Jeremias Wolff
excudit Aug. Vind : Joh. August Corvinus s culpa. Abraham Drentwett
ornam. del. (1215 g). — Journal de la defense de L. en
1704, commencee par M. de Villemont, Ingenieur en chef de la
place, jusqu' ä sa mort, et continuee par M. de Joinville, ingenieur,
jusqu' ä la reddition de la dite place. Folio. Gleichzeitiges
Manuskript von 33 eng und deutlich beschriebenen Seiten, am
Schlufs die -Kapitulation de Landeau** (Entwurf, Gegenvorschläge,
Einigung) und ein schön in Farben gezeichneter Plan der Festung
und der Belagerungsarbeiten (1255). — Kolorierte Ansicht von
1780 mit 5 Zeilen Schrift (1215 f.). — Karte des Kreises Landau
(bis Bitsch). Französischer Stich von R. Brunet sc. 1800. Grofs
Querfolio (1253). - Landau, gemessen 1830, graviert 1832 (1215e).
3. Frankenthal: siehe unten Abschnitt G Jahr 1613.
4. Kaiserslautern: Plan der Schlacht von Kaiserslautern
30. Nov. 1793. Aus dem Kgl. preufs. Militärarchiv in Berlin
kopiert (1256 a). *
5. Neustadt a. H. : Ansicht aus dem 17. Jahrh. (1215 h).
6. Lauterecken: Ansicht (19:10,5 cm) (1323a).
7. Oggersheim: Ansicht (32,5:12,5 cm) (1323b).
8. Ebrebourg: petite ville forte du Palatinat . . . Le roy
qui s'en est rendu maitre dans ces dernieres 'guerres, en a fait
Digitized by VjOOQLC
J82
fortifier le chateau. Holzschnitt, neue Variante, De Fer exe. 1693
Querfolio (1288 d).
9. Ansicht der Burg Altleiningen (15,5:24,5 cm), Stahl-
stich, geschenkt von Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen-
Westerburg (1300 b).
10. Philippsburg: Prise de Philipsbourg 29. Octobre 1688,
peint par Renoux, grave par Chavane, Diagraphie et Pantographie
Gavard (1215 i). — Ölbild (23:17 cm), eine brennende Festung
darstellend, auf der Rückseite der Leinwand die Aufschrift : Philips-
burg, auf dem Rahmen : 1794. Geschenk des Herrn Moritz (1223 c).
11. Heidelberg: T. H. Thum del., A. Reinhardt sculps.
Übergeben von Herrn Lehrer Küstner in Ludwigshafen (1282 c).
12. Karten: Die Pfalz um 1640, nach Wilh. Blaeu mit
schön ausgemaltem kurpfälzischen Wappen und der Beschreibung
der Pfalz auf der Rückseite (französisch) (1329 b). — Vorderpfalz
zwischen Neustadt, Heidelberg, Selz und Frankenthal 1648 . . .
Exactissima Palatinatus Rheni ac Ducatus Bipontini tabula . . .
per Nicolaum Vischer Amst. Bat. . . . Partie du Palatinat du Rhein,
le Duche de Wirtenberg, les Marquisats de Bade et de Duriao,
les Eveches de Worms et de Spire, et le Comte de Linange. Par
le S. Jaillot, Geographe du Roy. A Paris . . 1695 . . . Exactissima
tabula sedis belli Palatinatus ad Rhenum, Vormaciensis et Spirensis
Episcopatus, Bipontini Ducatus . . . per Nie. Vischer Amst. (1215 a— d).
— Le cercle de Suabe par Prof. Hase, geschenkt von Herrn In-
genieur Rettinger in Neustadt a. H. (1227 a). Homan'scher
Atlas, geschenkt von Herrn Sekondlieutenant Fitting, k. b. 2. Fufs-
Art.-Reg. in Metz (1216).
D. Alte Drucke (Saal vi).
a) Speier l 1 . [Albertus Magnus] Compendium theologicae veri-
tatis. Edidit c. ind. Thomas Dorniberg 1 ) de Memmigen decretorura
arciumque liberalium doctor et consulatus insignis ciuitatis
*) Thomas Dorniberg, auch Dorneberg, Domenberg, Dornberg, von
Memmingen, 1453 zu Heidelberg immatrikuliert, 1455 baccalaureus art. v.
mod., 1456 mag. art., 1461 bacc. juris canonici, 1467 lic. jur. can., 1468
23. .Juni Rektor magnificus der Universität Heidelberg. 1468 4. Okt. doctor
jur. canon., war 1400— 1477, sowie seit 1486—1496 Syndikus der Stadt
Speier, 1477—1486 Kanzler der Kurpfalz, f 1496. — Jacobue Dornberger
de Spira (wohl sein Sohn), wird 1498 zu Heidelberg immatrikuliert, er-
scheint 1507 (.f. Dornberg, Spirensis) als bacc. jur. utriusque.
Digitized by VjOOQLC
183
spirensis aduocatus (Spirae, Pet. Drach) 1473. (1268S). -
2. Stephanus F 1 i s c u s de Sontino : Sententiarum Variationes (deutsch
und lateinisch), gedruckt von Drach in Speier, 14 8 4. Mit Draohs
Druckerzeichen (1224 aS). — Ludolfus de Saxonia ord. Carth., Ex-
positio in Psalterium. Cum J. Wimphelingi praefatione et Franc.
Petrarchae psalmis poenit. Sine loco, nomine, dato (Spirae, Drach
1491) (1328). - 4. (Magistri Gabrielis Biel ex Spira . . .
tractatus de potestate et utilitate monetarum. Impressum Oppen-
heim 1516. 18 Bl. Kleinquart (s. Mitt. H. XV, S. 159 — 168)
(1226 aS). — 5. Johann Tryttheimer, ord. Ben. (Abt zu Sponheim)
Chronica vom Ursprung etc. der Franken. Gedruckt vnd volendt
zu Speyer durch den Ersamen Johans Eckharten 1522. Mit
prächtigem Titelholzschnitt (1259 bS). — 6. Vom Tag zu Hagenaw
(siehe unten Abt. G) 1540 (1275 b). — 7. Bucoldianus, de puella,
que sine cibo et potu vitam transigit, brevis narratio (1542, un-
vollständig, 1283 bS). — 8. Pönalmandat Kaiser Ferdinand I. gegen
die Stadt Mahlhausen wegen Steuerrückstands, Speyer 1562 (1266 a). ')
— 9. M. T. Ciceronis de officiis librorum III analysis dialectica
per Joan. Piscatorem Argentinensem. Spirae Nemetum Oivitate
imperiali libera, apud Bemardum Albiniim, 308 S. Quart. 1582.
— 10. Orationis M. T. Ciceronis pro rege Deiotaro Analysis
dialectica. Gleicher Druck, 58 8. 1582 (1224 bcS). — 11. Volanus
Andreas, Paraenensis ad omnes in regno Poloniae magnoque ducatu
Lituaniae, Samosatenianae vel Ebioniticae doctrinae professores . . .
Spirae apud B. Albinum 1582. 6 Bl. 203 S. Sehr selten (1254 a 8). —
12. Orationis M. T. Ciceronis pro A. Licinio Archia poöta
Analysis dialectica. Spirae Nemetum . . . apud B. Albinum 1583.
40 S. (1224 dS). — 13. Beumler, Analysis . . . orationis pro S. Roscio
Amerino . . . Spirae Nemetum apud B. Albinum 1583 (230 S. Auf
dem Titel- und Schlufeblatte das Wappen der Stadt Speier) (1259 aS).
— 14. Analysis dialectica M. T. Ciceronis Catonis maioris, sive
dialogi de senectude, ad methodum Petri Rami accomodata per
l ) Dasselbe ist urschriftlich unterzeichnet von „Dr. Wemher Koch,
Verwalter 44 . Dieser war Assessor am Reichskammergericht für Kurköln
1548—1565, seit 11. Mai 1555 im Dienste des Bistums Speier, seit 1. Aug.
1556 Kanzler des Bischofs (Remling, Gesch. d. Bisch. 1 1. 331), seit 31.
Okt. 1559 Vorstand der Reichskainmergerichtskanzlei, gestorben um 1573.
ältester Bearbeiter der kammergericbtlichen Rechtsprechung (siehe Stintzing,
Gesch. d. deutschen Rechtswissenschaft I, S. 481, Dr. J. Deckherr, imperial,
eamer. advocat.. de scriptis adespotis 1686, S. 213.)
Digitized by VjOOQLC
184
Marcum Beuralerum, Spirae Nemetura, apud 6. Albinura, 1583 (123 8.
Oktav). — 15. Analysis logica M. T. Ciceronis Laelii, siue de amici-
tia . . . per Marcum Beumlerum. Ebenda 1583(128 S. Oktav). (1288a).
— 16. Les lamentations et saincts regrets dv prophete
Jeremie: Auec Paraphrase et exposition appropriee ä ce temps
en toutes sortes lamentable. Povr consoler tovs vrais fideles qui
sont 80ua la Croix, et sentent leur mal : et reueiller ceux qui ne le
sentent non obstant les miseres de nostre temps. Par Daniel
Tovsaain 1 ). A Spire, Pour Bernard Dalbin. MDLXXXnil [1584].
(248 S. Oktav.) (1283 a S). Höchst selten! - 17. M. T. Ciceronis
de officiis libr. III Analysis dialectica ad praeceptiones P. Bami
potissimum accomodata per Joann. Piscatorem Argen tin. Secunda
editio . . . Spirae Nemetum Oivitate imperiali libera apud Bernardum
Albinum 1585. (518 S. oktav) (1288 a). - 18. M. T. Ciceronis
paradoxorum ad M. Brutum Analysis dialectica. Per Joann.
Piscatorem Argen tinensem. Spirae. Nemetum Civitate Imperiali
libera: Apud Bernardum Albinum (184 S.) 1585. (1259 dS). -
19. Julii Pacii I. C. ad novam imperatoris Friderici Constitutionen!,
quae est de studiosorum priuilegiis, liber singularis, Spirae,
typia Bernardi Albini, 1587 (Erste Auflage) (1265b). Gewidmet
vom Verfasser dem Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz : Heidel-
bergae, Kalend. Feb. 1587. — 20. Analysis Selectarum aliquot M. T.
Ciceronis e p i 8 1. dialectica et rhetorica, ad methodum P. Rami confor-
mata. Ration em conscribendi epistolasad earum imitationem quae
ad familiäres vocantur, explanans. Omnibus tarn in scholis versantibus.
quam latine et methodice scribere cupientibus utilis et necessaria : in
gratiam praesertim juniorum a Marco Beumlero Tigurino exarata.
Typis Bernardi Albini. An. 1588 (240 S.) Gewidmet, Spirae Neme-
tum, idib. Sept. 1587 von Bernardus Aibinus typographus dem
Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz. — 21. M. T. Ciceronis
de officiis libr. III. anal, dialect. Tertia editio von Job. Pis-
cator, 1596 (458 S.) - 22. Analysis logica M. T. 0. Laelii,
l ) Das Buch ist gewidmet „ä raadaraoiselle de l'isle, lez Orleans :
vefue d« feu Monsieur lerosrae Grolstot, Baillif d'Orleans, Seigneur de
ri8le. tt Die Vorrede ist datiert: de Neustat au Palati nat. 27. Sept, 1583.
Dr. Daniel Tossanus (Toussaint), geboren 1541 zu Mömpeljrard , war
Pfarrer zu Orleans, seit 1572 Hofprediger des Kurfürsten Friedrich 111.
von der Pfalz, 1578 — 1583 Professor am Casimirianum zu Neustadt a. H.,
seit 1586 an der Universität Heidelberg, 1594/95 deren Rektor, | 1602.
Digitized by VjOOQLC
165
siue de amicitia dialogi von Bäumler, editio secunda, 1596
(95 S.). — 23. Analysis dialectica, rhetorica, historica, ethica et
politica de senectute, editio secunda von Bäumler, 1596 (156 S).
(Nr. 20-23: Inv.-Nr. 1259 d S). — 24. Duodecim primorum
Caesarum et LXIIII ipsorum uxorum et parentum ex antiquis
nuraismatibus, in aere incisae, effigies: atque eorundem earundem-
que vitae et res gestae, ex variis authoribus collectaeper Levinum
Uulsium Gandauensem. Spirae typis Bernardi Albini. Impensis
authoris 1599. Hübsche Titelbordüre und 77 Abbildungen in
schön gezierten Rahmen, radiert von H. Sibmacher, 198 S. Quart.
Prächtiges Exemplar (1303). — 25. Gregorius Rolbagius de fönte
salutis iurisconsultus , Cer tarnen masculo-foemineum super aequi-
tate, utilitate et necessitate differentiarum sexus in successionibus,
quibus extantibus masculis excluduntur foeminae etc. Typis ac
sumptibus Joannis Philippi Spiessii, Bibliopolae civitatis Spirae
1602. Kleinquart. (1254 b S). - 26. Tractatus de Praescripti-
onibus Joh. Franc. Balbi Taurinensis . . . Spirae Nemetum, ex-
cudebat Joannes Taschner, sumtib. Antonii Hierati, Bibliopolae
Coloniensis, 1610 (711 S. 12°) (1226 b S). ~ 27. Jesulus:
Comoedia Sacra: De Nativitate Domini et Salvatoris Nostri Jesu
Christi. Facta et acta a Mag. Henrico Hirtzwigio Gymn. Spir.
Conrector. Spirae typis Hei iae Kembachi anno 1613 (1211 S).
-- 28. Petri Denaisii J. C. (Assessor am Reichskammergericht
1590— 1610) Jus Camerale. Editio V. Spirae Nemetum ex typo-
graphia Heliae Kembachii 1616 (1267 a S). — 29. Articuls-
Brieff Vnd Ordnung. Warnach . . von Burgermeister vnd Rath der
Löblichen Freyen Reichs Statt Speyr angenommenes
Regiment Fufsvolk . . . sich verhalten und richten sollen.
Gedruckt zu Speyr bei Simon Günthern, Im Jahr 1622 (1298 b).
— 30. Dissertatio philologohistorica de LXX interpretum translatione
. . . exhibita a Phil. Christ. Weilero, Spira-Nemete . . . Giessae
Hessorum, 1652 (VIII und 72 S. Quart. Doctordissertation) (1288 b).
- 31. M. Friederich Christoph Steinhofer, Evangelischer Glaubens-
Grund in der heilsamen Erkenn tnüs der Leiden Jesu Christi, Speyer,
gedruckt und zu finden bey Ludwig Bernhard Friedrich Gegel,
Stadt -Buchdrucker 1766 (1326 b). — 32. Gespräche der drey
Vereinigten Brüder zu Sans-Souci, in welchem sich dieselben über
das Neueste der Welt, von Staats-, Kriegs- u. Friedens -Begeben-
13
Digitized by VjOOQLC
186
heiten, von den Cameral-, Finanz-, Policey- u. Ökonomie-Anstalten
miteinander unterreden. Erster Band. Speyer, druckts und verlegts
Ludwig Bernh Friedrich Gegel, Stadt-Buchdrucker 1766 (1210 c S).
— 33. Biblia, das ist: die ganze Heilige Schrift u. s. f., von
demselben, kommentirt, Speyer 1767, 9 Bände (1210 b S). —
34. Johann Friedrich Starcks Sonn- u. Festtags- Andachten, Speyer,
bei Gegel, Stadt-Buchdrucker 1772 (1326 c). — 35. Nachrichten
von dem Leben und Ende gutgesinnter Menschen von Jak. Friedr.
Feddersen, verlegt zu Speyer 1780, Worms, gedruckt mit Kranz-
bühlerischen Schriften (1275 f). — 36. Beantwortung der Preifs-
Frage : Wie können Fleischtaxen in Städten am sichersten bestimmt
werden? (Von J. A. Weifs in Speier, h. Heft XV d. Mitt., S. 207 ff.).
Speyer, gedruckt u. verlegt Joh. PaulEnderes, 1788(82 S. kl. Oktav,
1248 b). — 37. Sechs Abendandachten im Bürgerhospital zu Speyer,
gehalten von M. Joh. Ad. Mayer. Nebst einer getreuen Erzählung
derjenigen Unfälle, welche Speyer während des dritten Aufenthalts
der französischen Truppen betroffen haben. Speyer 1794 (1251 eS).
— 38. Martin Luther, von Ledderhose, Speier, F. C. Neidhard's
Buchhandlung, 1836 (1210 a S).
b) ZweibrÜCken : Nubila Iubila Britannico-Stuartica. Zwei-
brücken 1660, Druck von Joh. Frantz, Verlag von Joh. Wilh. Ammon
und Wilh. Serlins (1268 a). Mit vielen schönen Kupferstichen. —
(S. auch unter Abt. G, Jahr 1784).
E. Pfälzische Persönlichkeiten (Portraits).
Sophia, Tochter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, Erbin
des britischen Thrones. 1630 — 1714, ovales Brustbild in Holz
schnitt, Joh. Stridbeck fecit . . Ruprecht von der Pfalz, eng
lischer General, 1609-1682, Holzschnitt. Karl X. Gustav
König von Schweden, als Pfalzgraf, schwedischer Generalissimus
1622 — 1660, Holzschnitt (1249 b— d). — Karl, Fürst zu Löwen
stein . . . Herr zu Schar feneck . . . Kurfürstl. Pfälzischer Ge
neralmajor der Infanterie u. s. f. J. C. Fiedler pinxit, J. El. Ri
dinger sculps. 1751 (1323c). — Bertholdus Comes a Leiningen,
Bischof v. Bamberg, t 1285, Brustbild, Medaillonform, Holzschnitt
(1212). Portrait der Landgräfin Maria Luise Albertine von Hessen-
Darmstadt, geb. Gräfin zu Leiningen-Heidesheim, Grofsrautter der
Königin Luise von Preufsen, geb. 1729, gest. 1818 (1260 e).
Digitized by VjOOQLC
18?
Photographie der Johanna Magdalena, Gräfin zu Leiningen- Dags-
burg-Heidesheim, Gemahlin von Graf Joh. Karl August zu Leiningen-
Heidesheim, geb. 1660, gest. 1715 (1286 a), geschenkt von Herrn
Grafen Karl Emich zu Leiningen -Westerburg in München — Freher
P., theatrum virorum eruditione clarorum, in quo vitae et scripta
theo]., jureconsultorum, med. et philos. a seculis aliquot, ad haec
usque florentium repraesentantur. Nürnberg 1688, mit 1312 Por-
trait«, worunter viele Pfälzer (1233 a).
F. Wappen, Siegel, Urkunden.
a) Wappen. Lehensbuch des Kurfürsten Ludwig V. von
der Pfalz (1508 1544), Kopie gefertigt von Karl Frhrn. v. Neuen-
stein, Karlsruhe 1892 (116 Folioseiten mit je 2 Abbildungen)
(1209). — Photographie der Flörsheimer Wappen und Inschrift-
steine von 1492 und 1550, an den noch stehenden Resten des
alten Schlosses zu Laumersheim, vermittelt durch Herrn Pfarrer
Federschmidt daselbst (1278). — Wappen der Stadt Speier in
Holzschnitt von Hans Rudolf Manuel Deutsch 1549 (1288 c). —
Cfr. auch oben Abt. C 12 Jahr 1640.
b) Siegel. Bleibulle des Papstes Eugen IV. (1431 1447),
vorseits: -f~ • evoenivs • pp iiii, rückseits: spa(uIus) 9PE(trus), die
Köpfe der Apostel Paulus und Petrus, gefunden zu Speier beim
Fabrikneubau der Herren Wellensick u. Schalk, geschenkt von
diesen (1217 S). - Siegel der Wolfsteiner Metzger- und Hut-
macherzunft von 1750. Umschrift: zvNFTiNS(iegel) • mezger v(nd) •
hvtmacher • des • Amts . wolffstein, geschenkt vom Vereinsmandatar
Herrn Bezirksingenieur Göhring in Kaiserslautern (1273). -- Siegel
der Gemeinde Heuchelheim bei Klingenmünster (Mairie d' Heuchel-
heim — Departement du Bas-Rhin, 3 Lilien unter einer Krone,
d. h. das Siegel entstammt der Zeit zwischen dem 1. und 2. Pariser
Frieden (30. Mai 1814 bis 20. November 1815), geschenkt von
Herrn Brauerei dir ektor W. Roesinger in Speier (1301a).
c) Urkunden. Quittung des Hieronymus Huser, Doktors
der Rechte und kaiserlichen Kammergerichtsadvokaten und Procu-
rators über 16 Gulden Dienstgeld, Speier, 27. April 1532 (1327 b).
— Original-Pergamenturkunde von Flurskappel (bei Ulmet) vom
30. März 154/5 : Pfalzgraf Ruprecht verkauft dem Anthonius Priel,
Pfarrer zu Flurskappel und seinen Erben sein Frwehaws, Scheuer
13*
Digitized by VjOOQLC
186
und Gärtlein um 25 Gulden ä 26 albus gegen einen ewigen Jahres-
zins von 2 Capaunen, die auf Martini nach S. Rimelsberg (= S.
Remigiu8berg) zu liefern sind. Geschenk des Herrn Andreas
Jakob Drumm III. in ülmet (1232). Papier- Originalurkunde :
Ernennung des Grafen Wilhelm zu ötting (1568—1570 Assessor
generosus am Kammergericht, seitdem kaiserl. Rat) und des Lehrers
der Rechte Christoph Faber (1553—1561 Assessor für den nieder-
rheinischen Kreis beim Kammergericht, seitdem kaiserl. Rat) zu
kaiserlichen Bevollmächtigten bei der Reichsvisitationskommission
des Reichskammergerichts zu Speier für 1587, gegeben am
13. April 1587 zu Prag, von Kaiser Rudolf II. eigenhändig
unterzeichnet, mit kaiserlichem Siegel (1242 S). — Dank-
schreiben des Giacinto, Capucino da Casale an den Bischof zu Speier,
aus Prag 26. Mai 1623 („Speier, diese Hauptstätte des Calvinismus,
jetzt katholisch, bezw. im Besitz der Kapuziner durch das Verdienst
des Bischofs k : gemeint ist das Patronatsrecht der S. Ägidienkirche
zu Speier, welches der Probstei Hördt zustand und seit der Säku-
larisation der letztern durch Kurpfalz (sicher seit 1566) in prote-
stantischem, bezw. kalvinistischem Sinne ausgeübt wurde, während
der Bischof 1623 die genannte Kirche den Kapuzinern einräumte
(s. Remling. Gesch. d. Bisch, zu Speier II, S. 374, 473) (1327 a). —
Schuldschein über 200 Gulden, welche die Gemeinde Mühlheim a. Eis
von dem gräfl. leiningenschen Keller J. A. Weeber zu Kolgenstein
zur Vollendung ihres Schul- und Rathausbaues empfangen zu haben
bestätigt, 1714 (1260 d). — Pergamenturkunde, 4 Blätter in Folio,
vom 20. Juni 1740, betr. die zu dem Hofgut in Reichenbach bei
Lauterecken gehörigen Reichserblehengüter, geschenkt von Herrn
Ingenieur Munzinger in St. Ingbert (1290). — Weifses, gelbgerändertes
Taftband mit in Schwarz aufgedruckten Bildern pompejanischen Stils,
dazu ein schmäleres, nicht gerändertes Spruchband (Schleife) mit
der Aufschrift: VIVAT! Grehweiler, am 2K. Januar 1784.
(Links): Empfang den Lorbeerkranz aus unsern treuen Händen!
Die Kindesliebe weiht dies Siegeszeichen Dir!
O Theurster ! Unsern Wunsch wird Gottes Hand vollenden :
Leb lang! leb glücklich! — wünschen wir.
(Rechts): Unserra gnädigsten Herrn Vatter
Christiane Louise,
Gräfin zu Orttenburg, gebohrne Rheingräfin.
Louise Charlotte, Rheingräfin.
Digitized by VjOOQLC
189
Geschenk des Herrn Apothekers Wilhelm Schumacher in Kirchheim-
bolandon (1274a). — Wormser Gesellenbrief (des ehrsamen Hand-
werks derer Hosen- und Handschuhmacher) vom 19. Juli 1791,
geschenkt von Herrn Hotelbesitzer Franz B. Schneider (zum Schwan)
in Kaiserslautern (1320). - Brief Schillers, datiert Heilbronn,
16. August 1793, an den Magistrat daselbst (1227 b). — Auszug
aus der magischen Kabbala, . . . 1804 . . . zum ersten Male ins
Teutsche übersetzt (1311b). — Vier Stammbäume (Lichtenberg,
Ochsenstein, Zweibrück en-Bitsch und Hanau) auf 2 Blättern, von
J. G. Lehmanns Hand (1260 c), endlich eine Anzahl Ex iibris
(1222, 1235, 1260 ab, 1311c), geschenkt von Herrn Grafen Karl
Emich zu Leiningen -Westerburg in München. — Pensees chretiennes
et inorales de Jean Adam Reissinger natif de la ville de Spiro,
potior de terre et fayencier, 1 809 ; . . . Conge absolu für den Sergen t-
inajor Philipp Hoch aus Speier beim 16. Linien- Inf. -Regt. Gegeben:
Montbrison, 15. Juni 1814 (1223 de S), geschenkt von Herrn
H. Moritz in Speier.
O. Flugblätter, Flugschriften, Gedenkblätter,
seltene Einzelschriften zur Geschichte der Pfalz.
Dr. Huberti, Gottesfriede und Landfriede, Ansbach 1892,
geschenkt von Herrn Reg. -Rat Reger in Speier (1218). — Der
Ursprung der Stadtverfassung in Worms, Spei er und Mainz. Inau-
guraldissertation von C. Köhne, Breslau 1889 (1248 c) — C. F.
Menzel, 2. Beitrag zur Geschichte des Rheinischen Städtebundes
in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Gymnasialprogramm von
Ratibor 1859 (1268 d). — Die Landfrieden in Deutschland von
Rudolf v. Habsburg bis Heinrich VII. Göttinger Inauguraldisser-
tation von W. Wyneken (Reichstag zu Speier 1291) (1233 c). —
Dissertatio inauguralis de monetariis principum ex civitatum Ger-
maniae dictis Hausgenossen. Von Joh. Gerhard Münch, Jena 1751
(behandelt auch die Speierer Hausgenossen) (1249 a). — Eruoderung
vnd verkundung : des Edeln vnd vestn Francisco von Sickingen,
zu Eberbürg, an vnd wider Prouincial prioren vnd Conuenten
Prediger ordens teutscher nation (zum Schutze Reuchlins erlassen)
. . . 1519. 4 Bl. Kleinquart (1250 a). — Factio memorabilis
Francisci ab Siccingen cum Treuirorum obsidione tum exitus
eiusdem : Barptolemaeo Latomo Arlunen. autore. Köln 1523.
Digitized by VjOOQLC
190
(1250 b). — Franz von Sickingen. Eine Geschichte aus dem
16. Jahrh. Prankfurt bei Fr. Efslinger, 1798 (1251 d S). —
Artickel vnd clagstuck wider Johan Bader pfarher zu Landaw
vom geystlichen Fiskal zu Speyer des Euangelii halben etc. Ant-
wort Johan Baders vff gemelte artickel. — Banbrieff so vber
genanten Johan Bader aufsgangen etc. — Appellation Joh. Baders
etc. 1524 (1275 a). — Johann A g r i c o 1 a Eysslebens predig auff
das Euangelion vom Phariseer vnd Zolner ... zu Speyer auff
dem Reychstag gepredigt 1526 (1264a). — Der Erbren Frey
Vnnd Reychstett gesandten, erste, vnd andere antwurt, über
Kay. Maye. übergebne Instruction, durch sye, sambt ettlichen
beschwernussen gegen den gaystlichen, yetz zu Speyr auff dem
Reychfstag überantwurt 15 2 6. Höchst selten! (1250c). —
Ad principes, magistratus, populosque Germanie in Spirensi con-
ventu, Pauli Picii oratio (contra Turcos) 1529. Augustae Vinde-
licorum MDXXX (1265a). — Abschidt des Reichstags zu
Speyer Anno MDXXIX. -- Sampt der keiserlichen Constitution
wie gebrtider oder schwisterkynder jhres verstorben Vatter oder
muotter bruoder oder Schwester Erbschafft vnder sich theylen sollen.
— Vnd einem Keyserlichen Mandat der Widertauffer halber aufs-
gangen. ~ Getruckt zue Mentz. (1326 a). — Vom tag zu Hagenaw.
Zwen verdeutschte Sendbriefe eins Thumdechants vnd eins weysen
bescheidenen Thumherrns. — Datum zu Speyer am tag Bonifacii
1540 (1275b). — Abschiedt des Reychfstags zu Speier aufT-
gerichtet im Jar 1542 (1251 aS). — Annotata de personis
iudicii camerae imperialis a primo illius exordio usque ad
annum domini MDLVI . . . Impressum Ingolstadii per Alexandrum
et Samuelem Weissen bornios fratres 1557 (Älteste, überaus seltene
Ausgabe dieses als erstes im Druck erschienenen Verzeichnisses der
Personen des Reichskammergerichts für die Zeit 1495 — t 556.
in Speier seit 1527) (1295). — Warer Bericht von den Acten
der Leipsischen und Speirischen Collocution zwischen M. Bucern
und G. Wicelien. Köln 1562 (1259 cS). — Christliche trewe
Warnung an die Stedte Wormbs. Speier, Landaw vnd andere Stende,
so den Zwinglischen orts halben nahe verwandt, dafs sie iren
irthumb im Nachtmal lernen kennen . . . Durch M. Laurent] um
Albrecht. Gedr. zu Ursel durch Nie. Henricum 1563 (1275 c). —
Catalogus testium veritatis . . . Guilelmo Ey sengrein de Nemeto
Digitized by VjOOQLC
191
Spirensi Authore . . . Dilingae 1565 (1264 b). — Methodica oder
Richtige vnd christliche Aufslegung defs Evangelii . . . vom Zinfs-
groschen. Geprediget durch Philippum Fabionem Kirchendiener zu
Gummerfeheim 1587 (1275 d). — Biblia, das ist die gantze heilige
Schriift nach alter in christlicher Kirchen gehabter Translation
trewlich verdeutscht. Durch 1). Johann Dietenberger, handschrift-
lich zugesetzt: Carmen' Spirensis. — Getruckt zu Mayntz . . . 1609.
Geschenkt von Herrn Lehrer Osswalt in Speier (1258S). —
Beschreibung der Reifs: Empfahung des Ritterlichen Ordens:
Volbringung des Heyraths: vnd glücklicher Heimführung : Wie
auch der ansehnlichen Einführung: gehaltener Ritterspiel vnd
Frewdenfests: (Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz und
der Prinzessin Elisabeth von England). Mit schönen Kupfer-
stücken gezieret (es fehlen unter 25 nur 4, nämlich: die eine Seite
des einen Triumphbogens zu Oppenheim, sodann die Ansichten der
Triumphbogen von Frankenthal, dagegen ist unter andern der
Theater-Festzug, die Parade der kurpfälzischen Armee, sowie das
Theatrum zu Frankenthal tadellos erhalten. In Gotthardt Vögelins
Verlag, 1613. Sehr selten (1298 a).
[Dasselbe enthält auf 205 Seiten in 26 Kapiteln und in einem
Anhang von 99 Seiten eine ausführliche Darstellung aller Festlich-
keiten von der Werbung in London bis zur Hochzeitsnachfeier:
nämlich: Kapitel 1. Reise des Kurfürsten durch Holland, Ankunft
im Haag. 2. Meerfahrt. 3. Empfang in England, Einzug in London,
.stattliches pancket" daselbst. 4. Tod und Begräbnis des Prinzen
Heinrich von Wales. 5. Der Kurfürst wird Ritter des englischen
Ordens de la Iarretiere. 6. „ Ehe versprechnufs * und „öffentliche
Aufsruffung der new angehenden Eheleuth". 7. Ritterschlag des
Kurfürsten. 8. „Anzeig . . . vnderschiedlicher kunstreicher Fewer-
werck, vnd einer Kriegs- Armada zu Meer, so zur Kurtzweil vnd
Eingang defs Königlichen Frewden-fests gehalten worden". 9. König-
liche Hochzeit, „mit was ansehnlicher Magnificentz vnd herrligkeit
solche den 14. tag Februarii durch öffentliche Christliche Einsegnung
beider . . . newer Eheleut vnd andern Ceremonien, gehalten worden. "
(Die TraiiUnQ vollzog der Erzbischof von Canterbury, indem er (englisch)
die Frage stellte: „ Friederich, Wiltu difs Weib zu deiner ehelichen
Gemahlin haben , mit Ihr nach der Ordnung Gottes im heiligen
Ehestand zu leben? Wiltu sie lieben, trösten vnd ehren, vnd sie
behalten, so wol in zufallender kranckheit, als in wehrender gesund-
heit? auch allen andern absagend, dich zu Ihr allein halten, so
lang Ihr beyde beysamen leben werdet?" Nach Bejahung Friedrichs,
wurde die gleiche Frage an die Prinzessin Elisabeth gerichtet.
Digitized by VjOOQLC
192
Als auch sie bejaht hatte, fragte der Erzbischof: „Wer begert
dieses Weib diesem Mann zur ehe zu geben ? a , worauf der zwischen
den Brautleuten stehende König Jakob erklärte, dafs er „solches
verwillige 44 . Nun legte dieser beider Brautleute rechte Hände in-
einander, Friedrich aber sprach dem Erzbischof (englisch) nach :
„Ich Friederich, nemme dich Elisabeth, zu meiner Ehelichen Ge-
mahlin, dich zu haben vnd zu behalten, von diesem Tag an fürter
hin, in gutem vnd bösem zustand, in reich thumb vnd armuth, in
Kranckheit vnd bey guter gesundheit, dich zu lieben, vnd werth
zu halten, bifs vns wird Gott scheiden, vnd solches vermög Gottes
heiliger Ordnung. Vnd zu dem ende gib Ich dir meine Trewe."
Nachdem Elisabeth die gleichen Worte nachgesprochen, lösten sie
die Hände, Friedrich aber gab Elisabethen einen Diamantring,
diese Worte nachsprechend : „ Mit diesem Ring, vermähle vnd ehe-
liche Ich Dich, mit meinem Leib ehre Ich Dich, vnd mit allem
meinen weltlichen gut verwiedumbe Ich Dich, im namen defs Vatters,
Sohns, vnd heiligen Geistes. 44 Der Erzbischof betete hierauf und
schlofs , die Hände der Brautleute zusammenlegend : „ Was Gott
zusammen gefügt hat, sol der Mensch nicht scheiden. 44 Zur Ver-
sammlung gewendet sprach aber der Erzbischof: „Demnach Friederich
und Elisabeth, mit einander in diese Eheverlöbnufs gewilliget, vnd
solches vor Gott, vnd dieser gantzen Christlichen Gesellschaft
bekennet haben, auch einander die Trew versprochen, vnd solches
mit vbergebung defs Rings vnd zusammengebung der Hand bestetiget,
als erkläre ich hiemit Sie beyde vor Mann vnd Weib, im namen
defs Vatters, defs Sohns vnd heiligen Geistes. 44 ) — 10. „Was für
zierliche Täntz. Ritterspiel, wunderliche Inventiones oder Comoedien
. . . den newen Ehegenossen zu ehren, angestelt . . . worden.*
11. Feste zu Canterbury, Oxford und London. 12. Abschied von
England. 13. Überfahrt (die „Englische Schiff Armada* hatte 7
grofse und viele kleine Segelschiffe), Empfang in Vliessingen.
14. Ankunft im Haag. Der Kurfürst „nacher Heidelberg vmb
anstellung der Heimführung f ortgeeilet * . 15. Beschreibung der
Festvorbereitungen in der Pfalz: Empfangsschiffe — Feldlager.
16. Die Kurfürstin reist vom Haag nach Köln, begleitet von den
Prinzen von Oranien. 17. Dieselbe besteigt in Mundorff, wo sie
vom jungen Kurfürsten von Brandenburg begrüfst wird, „der
Churfürstlichen Pfaltz Schiff 44 . Rheinaufwärts überall grofser Empfang,
so in Bonn, Coblenz, Braubach. S. Goar. Bei Geilsheim erwartete
sie der Kurfürst. Grofse Feste in Bingen, Mainz und Oppenheim,
wo 2 grofse Triumphpforten errichtet waren. 18. Mit was vor
einem stattlichen Apparat vnd kurtzweil, Ihre Churfl.
Gn. earabt dero Prinzessin vnd Comitat, in der Stadt
Franckenthal
empfangen worden 41 , (4. Juni 1613, Nachmittags 2 Uhr).
„In welcher Stadt albereit zuvor . . . mit verwundernüfs zu sehen
Digitized by VjOOQLC
198
gewesen, der gantzen Bürgerschaft^ dapfferes gemüht, fleifs, vnd
begierige bemühung, mit dero sie sich gefasset . . . Ihre Churfl.
Gn. ... zum herrlichsten vnd zierlichsten, vnderthenigst zu em-
pfangen. Ein theil rüstet sich mit seinen Kriegswehren, ein theil
mit zierlichen Kleidungen : etliche führeten meyen zu, die heuser
zum Frew den fest zu bekleiden : andere zierten die Strassen mit
blumen, krentzen vnd rosen : andere bemüheten sich mit Zurichtung
kunstlicher Fewerwerk. In summa, es war keiner vnder den ge-
ringsten, viel weniger vnder den fürnembsten, der seinem beruft,
zu solchem Ehrenfest vnd Einzug, nicht mit höchstem fleifs vorstunde. "
.So bald erstlich von dem Thurn das zeichen Ihrer Churfl.
Gn. Ankunfft gegeben ward, ist durch sonderbare gute Verordnung,
gleich als in einem augenblick. die gantze Strassen, von dem
Wormbser thor bifs an die Schaffnerey. mit schönen wolriechenden
Rosen, Blumen vnd Kreutem, gleichsam bedeckt vnd bestrewt ge-
wesen. Dem gegenwertigen Churfürsten sind alsbald in die sechtzig
Bürger zu Pferd in einerley Liberey, alle in blaw Casacken, mit
goldgelb , vnd weissen schnüren verbrembt . grawen hüten . vnd
grünen federn geziert, mit jhren Carabinem vnd andern wehren
wol gerüst vnd gezieret, mit fliegendem Fahnen, vor der Stadt
entgegen geritten, vor dem Thor auf dem freyen feld, vnd den
wägen (darauf Ihre Churfl. Gn. mit dero vielgeliebten Gemahlin
gesessen) spornstreich gerant, vnd darauff, beneben beyden Com-
pagnien defs Auisschufs, mit salve vnd frewdenschiessen , Ihre
Churfl. Gn. sambt dero Princessin vnd gantzen Comitat gegrüsset,
empfangen, vnd mit grosser der gantzen Bürgerschaft frewd vnd
frolocken in die Stadt begleitet. Zu dero Ankunft worden alsbald
zehen grosser gegossener Stück, vnd hernacher viel kleine feld-
stücklein, zu erzeigung der frewden, auf dem Wall, mit etlich vnd
fünfzig gewehrter Mann bewahret, lols geschossen. Von der Stadt
thor bifs an den Markt inwendig der Stadt, seind gestanden zwo
Compagnien Mufsquatirer, eine in die andere auf 100. mann starck,
deren die ersten in altem Römer habit, roter färb, die andere in
grün auf Ttirckisch gekleidet, auf beyden seitten aufsgetheilet. *
In der Mitte des Markts war eine Ehrenpforte errichtet, marmor-
artig angestrichen, .inwendig mit einem blawen vnd mit stemen
gezierten hiramel*, oben , standen gemahlet in schönen Tafeln" die
Fides und Religio. Die Ehrenpforte zeigte Abbildungen folgenden
Inhalts : auf der Nordseite : Friedrich den Siegreichen, darunter
Tres Prinzipes Capti (Hinweis auf die Schlacht bei Seckenheim 1462);
auf der folgenden Seite: Friedrich II. mit Religio Instaurata; auf
der Stid(-Markt-)seite : Friedrich III. mit Exules Suscepti (Anspielung
auf die Gründung Frankenthals): auf der vierten Seite: Friedrich IV.
mit Foedus Unionis.
,An dieser Ehrenport auf dem Marekt, ist ein fendlein junger
Knaben von 12. jähren vnd darunder, alle grün gekleidet vnd
Digitized by VjOOQLC
194
bewehrt, ohngefehr in die 80. stark, gestanden. Welche Ihre
Churfl. Gn. vnd die Princessin, mit einem carmine, so Hie schrifft-
lich tiberreicht, empfangen. An jhrem Fahnen, der auch grün,
waren mit güldenen Buchstaben diese wort gesetzt: Aliquando
maiora. das ist: Mit der zeit grösser". Nun folgten zu beiden
Seiten Säulen mit Mayen, ,von Ephew vnd Pomerantzen gezieret*,
bis über den Markt. Dann kamen zwei Säulen, auf der einen
Minerva, auf der andern Gratitudo, zwischen ihnen, „ gleich einem
Triumphbogen, ein angehengte Tafel", auf welcher die zu Franken-
thal angesiedelten von den Spaniern verjagten Niederländer ihrem
Danke gegen die Pfalzgrafen für den ihnen gewährten Schutz
Ausdruck gaben. Nun folgte eine Pyramide mit dem Reichsapfel
und darunter Name und Titel des Kurfürsten. Während des Ein-
zugs stand auf derselben ein kostümierter Mann, der „das Bild,
von dem Propheten Daniele beschrieben , so die Vier Monarchien
bedeutet*, darstellte. Zu linken von der Pyramide gegen das
kurfürstliche Haus war eine zweite „Frewdenpfort" aufgerichtet.
Hier war der Kurfürst als römischer Kriegsheld zu Pferde dar-
gestellt mit folgenden (lateinischen) Versen: (zu deutsch)
„Scipio wird gelobet sehr,
Ein solcher Held ist vnser Herr.* -
„Ich grüfs Dich Fürst so hoch geborn,
Vnd Dich, Englisch Venus, erkorn.* —
„Der widerkunft defs Fürsten froh,
Jederman hie schreit zu, Jo. fc
„Die Gassen beyderseits waren vor dem Thor bifs an die
Schaffherey obgemeldt, mit zwo Compagnien Musquatirer bestelt
gewesen, deren die eine gantz schwartz im geeicht, vnd vber den
leib mit schwartzem Schechter bedeckt, vnd an statt der schürtz,
mit gelben kurtzen Hosen bekleidet : die andere aber, als Indianer,
blohe Hosen, vnd sonsten, als wann sie nacket, in Leibfarb bekleidet.
Diesen folgte noch ein Compagny von junger Mannschafft, in die
200. stark. Hart an dem Thor der Schaffnerey oder defs Fürst-
lichen Hauses, ist ein klein Theatrum auffgericht gewesen, so von
den Goldschmieden der Stadt Francken thal, auff jhren kosten, an-
gestelt. Daruflf sie Ihre Churfl. Gn. sampt dero Gemahlin, mit
einer herrlichen, vnd sehr lieblichen Music, allerhand Seitenspiel
vnd Instrumenten empfangen. In der höhe ist gestanden ein Engel,
blassend auf zwoen Posaunen. Vmbher waren geh engt allerhand
tugenden abgeraahlet, Fides, Constantia, Fortitudo etc. In der mitte
war, durch ein Gemahl defs Königs Salomonis, vnd seiner braut,
welche von einem Engel vom himmel kommend gekrönet worden,
der heilige Ehestand, wie auch die Posaunen Faraam bedeutende,
das jmmerwehrende Lob Ihrer Churfl. Gn. mit folgender (lat.)
Schlifft angedeutet: (zu deutsch)
Digitized by VjOOQLC
195
In dem ich durchflieg alle Land,
Mach grosser Herrn Tugend bekandt.
grosser Fürst, Jungfraw zart
Aufs Engelland, verbunden hart
Mit ehlich Lieb, Ewr lob vnd Ehr
Ich wil aulsbreiten ohn aufhör.
Nach dem nun Ihre Churfl. Gn. in das Fürstliche Haufs
kommen, seind sie etwas in der höhe, vber dem Thor, in einem
Tabulat oder Gallerien , beneben viel grosser Herren gestanden,
da sie gerad in die Stadt haben sehen können. Denen zu ehren,
erstlich die compagnia der Bitterschafften wider erschienen, die in
dem fürüberreiten, alle mit einer sonderbaren behendigkeit, jhre
Carbiner lofe geschossen. Nach diesem ist gefolgt der Edel vnd
Mannhafft, Capitain Affenstein, mit dem Ausschufs der Stadt, mit
fliegenden Fahnen, sehr wacker gerüst , bewehrt vnd bekleidet.
Denen ist gefolgt, ein Fahnen Romanischer kleidung vnd wehren.
Diesem, ein Fahnen Türeken, gantz grün gekleidet, vnd jhrer art
bewehret. Diesen, ein Fahnen schwartzer Mohren, deren Fenderich
vor andern sich zierlich gehalten. Diesem , ein Fahnen Indianer
oder Persianer. Damach ein Fahnen junger Knaben, die waren
alle grün gekleidet, wie auch jhr Fahnen gantz grün war, vnd
darinn mit güldenen Buchstaben Aliquando Maiora, wie oben ge-
meldt. Endlich ein Fahnen Handwercksgesellen, auch gantz sauber
bekleidet vnd aufsgerüstet.
Gegen der Schaffnerey vber, war ein herrlich vnd kunstreich
Fewerwerck zugericht, in einer gestalt der Stadt Trojen, mit
Thürnen vnd Zinnen. Davon nicht weit Equus Trojanus, von
roter Färb, vnd einer weissen Blasen: darinnen Zwolff Soldaten
oder Ritter verborgen.
Defs andern Tags, gegen Abend vmb Acht vhrn, haben
sich die vorgemelte vier Compagnien, so mit jhren vnderschiedenen
Kleidungen die Vier theil der Welt bedeutet, in die Stadt Trojen
begeben, mit jhren Fahnen vnd Wehren, die Stadt zu vertheidigen.
Bald dar uff ist die Reuterey kommen, so die Stadt berent vnd
aufgefordert. Welcher die beyde Aufsschufs fähnlein gleich gefolget,
vnd vff Drey viertel stund an einander, die Stadt gestürmet. Da-
gegen sich die in der Stadt nicht allein jnnerhalb der Mawren,
sondern auch durch vnderschiedliche aufsfäll vnd Scharmützel sehr
stattlich mit schiessen geweret, darunder auch viel Ragetlein ge-
worfen, dals also nichts als schiessen vnd krachen gehöret worden.
Nach solchem gewaltigen stürm, ist der Feind abgezogen, vnd hat
das grosse Pferd vor der Stadthor stehen lassen. Darauf die in
der Stadt sich gefrewet, vnd das Pferd in die Stadt geführet. Bald
darauf ist in der Stadt ein zeichen mit Fe wer auf einem Thum
gegeben worden. Darauff sich der Feind wider zu der Stadt ge-
wendet, durch macht der Ritter oder Soldaten, so aufs dem
Digitized by VjOOQLC
196
Trojanischen Pferd gesprungen, mit gewalt eingefallen, die in der
stadt aufsgejagt, vnd erstlichen beyde Thürn, so von Fewerwerk
zu gericht gewesen, angezündet, vnd folgende, als ob sie die
mawren gantz zersprengen wolten, allerhand laufende Fe wer ge-
worffen. Welches alles sehr kunstreich, artig, vnd also wol, ohne
einigen schaden abgangen, dafs Ihre Churfl. Gn. sambt dero ge-
liebten Gemahlin, vnd beywesenden Fürsten vnd Herrn, ein gne-
digste6 gefallen, vnd sonderbaren lust daran gehabt. In dieser
Stadt Franckenthal haben Ihre Churfl. Gn. Dero Gemahlin aufe-
ruhen lassen, vnd haben sich nacher Heidelberg begeben, vmb Dero
ankunft zu erwarten, dieselbige zu empfangen vnd einzubegleiten. fc —
19. Kap. Empfang der Kurfürstin im Feldlager bei Laden-
burg (gegenwärtig 12 Fürsten, viele Grafen und Herren, 16 Fahnen
Fufevolk [jede zu 300 Mann „200 Muskatierer und 100 lange
spiefs tt — , unter welchen auch je eine Fahne der Ämter Neustadt
a. H., Hafsloch, Lambsheim, Wachenheira], 1 „Batterey von 26 halben
Cartaunen*, die Ritterschaft mit 2000 Pferden). 20. Empfang
in Heidelberg (Fischerkampf, Triumphpforten). 21. Begrüfsung
seitens der Universität. 22. Empfang im Schlosse. 23. Dank-
gottesdienst, Festtafel (8. Juni alten Stils). 24. „Ritterliches Spiefe-
und Schwert- Th um ier", ,nach dem Nachtlmbifs ein kunstreich
Fewerwerck" auf der Neckarbrücke und dem Neckar (9. Juni).
25. Ringel-Rennen im kurfürstlichen Lustgarten zu
Heidelberg (10. Juni) ? gehalten in acht Aufzügen: nämlich:
1. Aufzug: „Invention defs Argonautischen Triumphs oder
Palladis Posaun vom Triumph Jasonis (die Titelrolle
des Jason spielte der Kurfürst selbst). Der Festzug ent-
hielt folgende Gruppen: a) Pallas hoch zu Wagen, von 2 Drachen
gezogen, zur Linken des Wagens Mercurius. b) Chiron, auf einem
Felsen, c) Acht Trompeter zu Pferd nebst 1 Mohr als Pauken-
schläger, d) Juno auf von 2 Pfauen gezogenem Wagen mit ihrer
„Dienstjungfraw" Iris, e) Neptunus in goldner Meermuschel.
f) Glaucus. g) Sechs Ritter: Meleager. Castor, Oileus, Pollux,
Anceus, Admetus. h) Sechs «überwundene Ochssen, die Füsse von
Ertz hatten, in Pflüge eingespannt, unter das güldene Joch gebracht* ,
je 2 geführt von Kriegern, mit Schlangenzähnen behängt, die teil-
weise zu Boden fielen als Saat, i) Aus dieser Saat erwuchsen die
9 Laster: Heuchelei, Faulheit, Furchtsamkeit, Geiz, Unraäfsigkeit,
Schmeichelei, Hochmut, Thorheit, Wollust, k) Der grofse feurige
Drach. 1) Die 3 Sirenen, m) ,Der herrliche Musicus Orpheus,
auff einem schönen weissen Einhorn, so er nur mit einem güldenen
Faden regiert, sung und spielete sehr lieblich auf einer Lauten die
antwort vf der Sirenen Gesang/ n) Nun kam der Siegreiche Ritter
, Jason, Ein Vberwinder der gefehrlichsten Abenthewren, Ein
glückseliger Eroberer des grossesten Schatzes deiß Güldenen Flusses,
Digitized by VjOOQLC
197
ein Triuniphirer vber allen Neid, vnd vornembster Favorit der Weisen
vnd streitbaren Palladis. * Jason stand mit Peleus und Telamon auf
dem Schiff Argo, dieses in prächtiger Renaissance ausgeführt,
41 Schuh lang, mit 3 Masten, der mittlere 34 Schuh hoch, von
Gold, mit dem oraculum, „daraufs ein lebendige singende stimm sich
hören Hesse, vnd zukünftige Ding zu verstehen gäbe." An einem
Eichbaum nahe der Mitte des Schiffs hing das goldene Vlies. Das
Schiff war reichlich beflaggt mit Taffetfahnen in roth, gelb, blau
und weifs. Der Mittelmast trug eine Fahne mit dem pfalzischen
Wappen, umzogen von dem englischen Ordensbande mit der Auf-
schrift : Hony soit qui mal y pense. Das Schiff war stark mit
Matrosen besetzt, der Schiffskörper mit Wappen geschmückt,
o) An das Schiff angeschmiedet war der „trewlofe Pelias, der vor
neid sein eigen hertz frais." p) Den Schlufs bildeten die 5 Leib-
rosse des Kurfürsten in reichstem Schmucke von Kriegern geführt.
Während des Aufzuges nimmt Jason das Wort und wendet
sich „an alle Ritterraessige vnd Heroysche Hertzen, die Ihme in
Tugend nachfolgend, gleichmessige Ehr zu erlangen sich bemühen,*
indem er sich der Eroberung des goldenen Vlieses rühmt. Peleus
und Telamon fordern alle Ritter zum Zweikampfe auf. Es
sprechen zur Kurfürstin nacheinander in Versen: Pallas, Chiron,
Juno, Neptunus. Es folgt „Der Sirenen Gesang, welchem Orpheus
allmahl antwortet, vnd nach jhrem Stillschweigen, endlich mit
Jasonis Lobe beschleufst. " Hieran schliefst sich: „Orphei poetisch
Gedicht, gelichtet auf die Ankunft der . . . Churfürstin. ." Es
sprechen zu derselben ferner Jason, Peleus und Telamon, hierauf
letztere beide „an das hochlöbliche Frawenzimmer" (d. h. die Ge-
samtheit der anwesenden Damen). Nun erschallt: „Die Stimme
des Oraculs in dem mittelsten güldenen Mastbaum: Zv der zeit,
wann der junge Löwe, von dem alten Edlen Löwen entsprungen,
wird das Königliche Lämblein, welches Er, zu trotz den schwartzen
Seeraben, vber Meer geholet, mit sich in seine Hole gebracht, vnd
durch sein frolockendes* brüllen die gantze Erde erschüttert haben:
Alsdann werden des newen Jasonis hohe Ritterliche Thaten recht
angehen, vnd durch dieselben, des Ersten vertunckelt werden: Zu
grossem aufnehmen des herrlichen Stammes, davon Er entsprossen,
vnd vnsterblichem Lob seines Grofsmütigen hertzens." Es folgen
noch Gesänge des Orakels und des Pelias, schliefslich „Gelübd vnd
Wundsch der gantzen löblichen Versamlung, vor die Wohlfart
vnd zur glücklichen Ankunft der Durchleuchtigsten Churfürstin."
2. „Martis vnd Veneris Auffzug:" Personen: Jason,
Hercules, Mars, Venus, Penelope, Amor, die 9 Musen, die
3 Charites, Martis Cavalieri, Veneris Cavalieri. (Aufgeführt vom
Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg).
3. „ A r i o v i 8 1 , Weyland der Alten , Vnüberwündlichen,
Weitherrschenden, Schwaben König, der Gallier Bezwinger, der Römer
Digitized by VjOOQLC
198
Schrecken, der Teutschen Ruhm, vnd aller Tugend vnd Dapfferkeit
Patron. (Aufgeführt von Herzog Johann Friedrich zu Würtemberg).
(Portsetzung am 11. Juni.)
4. Fama (gespielt von den Pfalzgrafen Friedrich Casimir
und Johann Casimir u. a.).
5. Cordato, Nolante, Foliato (aufgeführt von den Herzogen
zu Württemberg).
6. Penthasilea, die Amazonenkönigin (aufgeführt von der
würtembergischen Ritterschaft).
7. Türkisches Cartel („vffzug defe Türckischen Keysers
mit Fünff Türckischen Fürsten vnd Bassa", mit französischem Text.)
8. Der achte Aufzug wurde gegeben von Eberhard v. Rap-
poltetein. Titel nicht angegeben.
Im Ringrennen, beginnend nach dem dritten Aufzug, fort-
gesetzt am 11. Juni, „hat den anfang gemacht der Streitbare vnd
Sigreiche Held Jason Herr Friderich Pfaltzgraff Ohurfürst, so
gerennet gegen den Cavalierum Martis, Cneum Marcura Cariolanum,
Herrn Marggraft'en zu Anspach, der hat gewonnen 100 Gulden. *
Es waren Preise ausgesetzt zwischen 6 Goldgulden bis 40 Dukaten.
Alle Fürsten betheiligten sich hieran.
Das 26. Kapitel „Ist eine kurtze beschreibung eines Lust-
jagens, Ritterlichen Kopffrennens, kurtz weiligen Kübelstechens,
vnd wie endlich difs Frewdenfest der Chur fürstlichen Heimbführung
beschlossen worden. - (18. Juni: Dankgottesdienst. Nach dem
Fürstlichen Mittagsimbifs :) , Kübelstechen. Don Quixote
de la Mancha, Ritter von der trawrigen gestalt, An alle
Vmbschweifende Ritter, seine Landsleute, die das ziperlen im gehirn
haben, auch vnderm Hütlein nicht wol verwahret, vnd der Art vnd
gewechfs der Baronci seind." Am 19. Juni beschlofs die Festlich-
keiten das „Kopffrennen" auf gewöhnlicher Rennbahn, im Lustgarten.
Die Hochzeitsgaste — ohne den pfälzischen Adel und die
Beamten - zählten 1562 Köpfe: die Fourier- und Futterzettel
weisen aufeer dem Bestände des kurfürstlfchen Marstalls während
des Festes aus im Ganzen 2804 Pferde. Diese Zahlen illustrieren
wohl zur Genüge die Grofsartigkeit des Festes.]
De unionis obitu 1620 (1275c). - Aller defs Heiligen Römischen
Reichs . . . Abschied. Gedruckt in Mainz 1621. Folioband. Über-
geben durch Herrn Notar Grass in Speier (1307 aS). Übernahme
des Reichs vikariats durch Kurfürst Karl Ludwig, 6. April 1657
(1266 f). — Des iustes pretentions du roy sur l'empire par le sieur
Aubery advocat au parlement et aux conseils du roy. Suivant la
copie, imprime ä Paris 1668. 51 S. Quart (1225a). — Joh. Hof-
mann, Rektor in Efslingen (1680 — 1689 am Retschergymnasium
in Speier) Jugend- und Tugendlehr, 1672 (1267 b). - Zanthier,
Digitized by VjOOQLC
199
Feldzüge des Vicomte Tu renne, Marechal-General der Armeen des
Königs von Frankreich. Mit 18 Schlachtplänen. Leipzig 1779. Quart.
(1329a). — Das Geplagte und fast vorzagte Speyer, Oder
Kurtzer und gründlicher Bericht, Was raassen durch der Frantzosen
listige Anschläge und bezügliches Geld diese weltberühmte Stadt
ohne eines eintzigen Mannes Verlust, den 19. Sept. dem Römischen
Reich abgenommen, und mit 2000 Mann Frantzösischer Besatzung
beleget worden, Dafs also, Wo nicht schleuniger Succurs erfolget,
beym Gewinn, und siegreicher Eroberung, der in Ungarn unter
der Türeken Bottmässigkeit bifshero gelegenen Haupt-Festungen,
ein weit grösser Verlust der vornehmsten Reichs-Frey-Städte zu
befürchten ist. Gedruckt zu Franckfurt am Meyn, 1688. Titel
und 6 Seiten kl. Quart (1309). - Neu eigentliche Charta des
Rhein-Stroms. Nürnberg 1689. (Enthält u. a. auch eine kurze
Geschichte von Kaiserslautern und Frankenthal, sowie der Kriegs-
eivignisse bis 18. November 1688.) (1268 b). — Gründliche und
eigentliche Beschreibung Derer Weyland schönen Nun aber
Durch unerhörte Grausamkeit der überbarbarischen
Franzosen gäntzlich ruinirt- verbrannt- und desolirten
Städten Speyer, Worms und Oppenheim, 1689. 8 Bll.
Quart (1285). Selten! — Beschreibung von Frankreich, um 1692,
geschenkt von f Herrn Bürstenfabrikant Fischer in Speier (1296 aS).
— Einladung zur Rückkehr in die von den Franzosen
verwüstete Pfalz seitens des Pfalzgrafen Johann Wilhelm,
Düsseldorf, September 1697 (1266 b). -- Eleonore, römische Kaiserin,
Gemahlin Leopold I. Wien 1837 (1268 c). — Churf. Pfaltz Gulden-
und alten Landzolls- Ordnung und Rotul 1701 (1266c). — Inven-
tarium über die Verlassenschaft der Weyl. Sybilla Hetzlerin. Landau
17. Dezember 1702. Bibelübersetzung von Seb. Kirchmayer, Super-
intendant in Rotenburg a. T. Geschenke des t Herrn Bürsten-
fabrikanten Fischer in Speier (1281abS). — Diersburg, Kriegs-
und Staatsschriften des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden,
kaiserlichen Feldherrn, Eroberer Landaus, den spanischen Erb-
folgekrieg, insbesondere auch die Landauer Belagerungen
1702, 1703 und 1704, sowie die Schlacht bei Speier 1703
betreffend (1239). - Gedruckte General-Edikten an alle in Ch ur-
pfälzischen Civil- als Militair- Diensten Stehende Bedienten und
unterthanen, dem König von Franckreich alsDeclarirten
Digitized by VjOOQLC
200
Reichs-Feinden auff keinerlei Weifs mit Kriegs-Bedürf-
nüsen Besonders mit Pferden zu Sekundiren 1704 (1266 d). —
Sammlung der Reichsabschiede, 1747, Teil I u. IL Übergeben von
Herrn Notar Grass in Speier (1307bS). - Aktenmäfsige Dar-
stellung des zwischen dem Speierer Bischof und dem Kurfürsten
von der Pfalz wegen der Dörfer örevenhausen und L ambrecht,
entstandenen Streites seitens der ersteren Partei, 1753 (1266 g).
— Hochfüretlich-Speyerische Universal- Steuer- Verordnung für die
Hochfürstlich- Speyerische Obere- und Ämtere. Bruchsal 1767
(1251 bS). — Lob- und Trauerrede auf den Tod des Bischöfe
Franz Christoph von Hütten, 10. Mai 1770 (1266h). — Ordnung
vor die Ober- und Ämtere des Fürstlichen Hochstifts Speyer in
Betreif der Policey- Pflege sowohl als der Justitz- Pflege , 1772
(1251 cS). - Ohmgelds-Ordnung im Hochstift Speyer 1775 (1266i).
— Kurpfalz. Privilegium zur Errichtung einer Krap.pfabrik 1778
(1266e). — 2 Vorstellungen des Fürstbischofs August von Speier,
das Eigentumsrecht seines Stiftes an der Festung Philippsburg
betr. vom 18. Juli 1778 und 16. Dezember 1779, je 7 Folioblätter
(1225bS). - KurfÜrstl. Pfalz am Rhein Berg-Ordnung. Mannheim
1781 (1274b). — Arröt du conseil d'etat du roi contenant les
dispositions pour la forme dune nouvelle administration dans les
forets communee du Mundat de Wisserabourg (1780, 13 Folioseiten,
deutsch und französisch) (1248 a). - Fried. Christoph. Fischeri
Novissima scriptorum ac monumentorum rerum Germanicarum tain
ineditorum quam rarissiraorum collectio -- Halae 1781 (Pfalz-
Bayerische Genealogie in Reimen, 1000 Jahre von 500 — 1500
umfassend). Geschenk des Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen-
Westerburg (1300a). Neue Pfalz-Zweibrückische Zunftordnung,
1784, gedruckt bei Hallanzy in Zweibrücken (1329 c). — Reskript
des Speierer Bischofs August an das Amt Deidesheim, 12. März
1790. Protestation des Fürst-Bischofs August zu Speier gegen die
Besitznahme und Verwaltung der Güter der Weifsenburger Kirche
durch das Departement Niederrhein, 15. November 1790. Hoch-
ftirstl. Speierische Verordnungen gegen fremde Werber 1791, 1792,
1795. Desgl. gegen Unterstützung der Desertion kaiserlicher Truppen
1792. An die Reichsversammlung zu Regensburg gerichtete Ver-
wahrung des Speierer Fürstbischofs wegen des künftigen Schicksals
der Reichsfestung Philippsburg 1791. Promemoria desselben betr.
Digitized by VjOOQLC
201
die Einquartierung des Prinz-Conde 'sehen Truppenkorps, nebst Nach-
trag 1795 (1266 k—s). — Kurzgefalster Rückblick auf die Geschichte
der Bischöfe zu Speier (bis 1802), Speier bei Kranzbühler, geschenkt
von Herrn Moritz (1262 a 8). — Der Triumph der Reformation,
von J. Frantz. Bethlehems erste Weihnachtsfeier, Speier bei Kolb
1817 (1262bcS). — Briefe auf einer Wanderung in das Hartgebürge
im Rheinkreis des Königreichs Bayern geschrieben. Frankfurt 1822
(64 S.) (1286b). — Die Denkfreyheit . . ist wieder in Gefahr! Speier,
bei Kolb 1828, Zweibrücker allg. Anzeiger (Nr. 27) 1832 (1262 dh S).
— Joseph v. Stichaner, Kgl. b. Staatsrat, (Gründer des ersteh
historischen Vereines der Pfalz 1827) nach Mitteilungen der
Hinterlassenen von Ministerialrat Grafen Hundt, München 1856
(1254 c 8). — Die Steuerüberbürdung der Pfalz von G. Fr. Kolb,
Speier bei Lang 1847. . . 18 Petitionen vieler Bürger der Stadt
Mannheim an die zweite Kammer der Landstände. Mannheim 1848
(1262 g). . . Wahlaufruf des Kreisausschusses des pfälz. Volks-
vereins, die Wahlen zur deutschen Reichsversammlung in Frankfurt
betr., Kaiserslautern, 18. April 1848. Ausschreibung dieser Wahlen
durch die Kgl. b. Regierung der Pfalz. Speier, 17. April 1848.
Aufruf des Bevollmächtigten der provisorischen Zentralgewalt für
die Pfalz, Eisenstuck, Speier 6. Mai 1849 (1256 b — d). — Rede
des Abgeordneten Eisenstuck von Chemnitz, gehalten in der 220.
Sitzung der Paulskirche (16. Mai) zu Frankfurt bei Verhandlung
über die Verhältnisse in der bayerischen Rheinpfalz (1262 k). ~-
Bamberger L., Erlebnisse aus der Pfälzischen Erhebung im Mai
und Juni 1849. Frankfurt 1849 (1233 b). — Königl. Prokla-
mation an die Pfälzer, datiert München den 10. Juni 1849 mit
„ Erklärung der Rheinpfalz in den Kriegszustand" durch den Prinzen
von Preufsen, Hauptquartier Marnheim, 14. Juni 1849 (1241).
Eingesendet vom Vereinsmandatar Kgl. Regierungsrat Conrad. —
Urteil des ObeVappellationsgerichtes . . zu München vom 25. No-
vember 1850 in der Nichtigkeitsklage von 333 in der Pfalz wegen
bewaffneter Rebellion u. s. f. Verurteilter (1262 i). — Programm
zur Schillerfeier in Speier, 10. November 1859, geschenkt von
Herrn Schuh in Speier. — Aufruf des Generallieutenants und Di-
visions-Commandeurs von Barnekow und des Regierungs-Präsidenten
von Ernsthausen, Trier den 15. Juli 1870 (1256 e — Inv.-Nr. 1256
von Kaiserslautern anonym eingesendet).
14
Digitized by VjOOQLC
202
Im Jahre 1893 haben und zwar für die Abteilungen der
Stadt Speier die Volksbank und die Gewerbebank Speier den
Betrag von je 100 Mark gespendet. Hiefür sei an dieser
Stelle ebenso wie allen Mandataren, Spendern und Gönnern
des Vereins für die bewiesene uneigennützige Förderung der
Vereinszwecke, insbesondere aber für die Zuwendung und
Überlassung von Funden und Antiquitäten an das Kreismuseum
der Pfalz der geziemendste Dank zum Ausdruck gebracht.
Möge auch das Jahr 1894 Zeuge dieses Wohlwollens der
Pfälzer gegen das Kreismuseum sein. An Gelegenheit wird
es nicht fehlen. Wie im laufenden und in den letzten Jahren,
so werden auch für das Jahr 1894 Ausgrabungen historisch
merkwürdiger Punkte ins Auge gefa&t werden und wäre es
zum Wohle des Kreismuseums sehr erwünscht, wenn gegebenen
Falles alle Freunde das Ihre beitragen möchten, entgegenstehende
Hindernisse zu überwinden.
Spei er, Ende Dezember 1893.
Berthold,
II. Vereinssekretir.
Digitized by VjOOQLC
203
Auszug
aus der Rechnung des historischen Vereines.
a) Für das Jahr 1891.
I. Einnahmen. JC. 4 JC 4
1. Aktivrest aus 1890 1064. 83
2. Beitrag aus 1890 3. —
3. Beitrage von 580 Mitgliedern zu 3 JC
ftr 1891 1740. —
4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für
1891 nach Abzug der Quittungsgebühr 19. 80
5. Abonnements auf das Korrespondenzblatt
der Westdeutschen Zeitschrift zu 1 J(.
für 128 Mitglieder 123. —
6. Beitrag des Kreises für 1891 nach
Abzug der Quittungsgebühr . . . . 654. —
7. Geschenk der Speierer Ziegelwerke (S) 30. —
8. Erlös aus verkauften Vereinsmitteilungen 30. —
zusammen . . . 3664. 68
VL Ausgaben.
1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne,
Reiseauslagen 241. 51
2. Regieausgaben
3. Gehalt des Vereinsdieners ....
4. Buchdrucker- und Buchbinderlöhne • .
5. Bibliothek, einschliefsl. der alten Drucke
6. Sammlungen und Ausgrabungen . .
7. Korrespondenzblatt für 1891 . . .
zusammen
Demnach Aktivrest, auf 1892 übergehend . . . 48. 75
98.
96
100.
—
1034.
80
1425.
11
687.
50
88.
—
• •
•
3615.
88
Digitized by VjOOQLC
204
b) Für das Jahr 1892.
1. Einnahmen. M. 4 JC. 4
1. Aktivrest aus 1891 48.75
2. Beiträge von 649 Mitgliedern zu 3 JC
für 1892 1947. -
3. Beitrag aus 1891 3. —
4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für
1892 nach Abzug der Quittungsgebtihr 19. 80
5. Kreisbeitrag für 1892 nach Abzug der
Quittungsgebühr 654. —
6. Beitrag der Distriktsgemeinde Ludwigs-
hafen a. Rh. für 1891 und 1892 nach
JLbzug der Quittungsgebühr zusammen 59. 80
7. Beitrag der Volksbank Speier (S) . . 100. —
8. Abonnements auf das Korrespondenzblatt 121. —
9. Erlös aus verkauften Vereinsmitteilungen 50. 70
10. Zufällige Einnahme 1. —
zusammen . . . 3005. 05
II. Ausgaben.
1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne,
Reiseauslagen 195. 39
2. Regieausgaben 49. 30
8. Gehalt des Vereinsdieners .... 125. —
4. Buchdrucker- und Buchbinderlöhne . 1451.09
5. Bibliothek, einschliefsl. der alten Drucke 339. 51
6. Sammlungen 619. 45
7. Beitrag zum Germanischen Museum für
1892 10. -
8. Korrespondenzblatt für 1892 und 1893 193. 50
zueammen . . 2988. 24
Demnach Aktivrest, auf 1893 übergehend . . . 21. 81
Speier, den 13. Oktober 1898.
Der Vereinsrechner:
Schwarz.
Digitized by VjOOQLC
MITTEILUNGEN
DES
DER
PFALZ.
XVIII.
SPEIER.
DRÜCK DER H. GILARDONe'sCHEN BUCHDRUCK EREI.
1894.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Inhaltsverzeichnis.
Seite
I. Geschichte and Bibliographie der Buchdruckereien zu Speier
im XV. und XVI. Jahrhundert. Bearbeitet von Archivar a. D.
F. W. E. Roth. Erste Hälfte 1
II. Römische Gebaudereste bei Ertweiler. Mit einer Tafel. Von
Pfarrer Am. Riitter 81
III. Vmi den Kanonikatshöfen des Speierer Domkapitels. Ein Bei-
trag zur Geschichte der Lftsung der Wohnungsfrage in Älterer
Zeit. Von Dr. J. Mayerhofer, Kgl. Kreisarchivar .... 85
IV. Geschichtliches von Lambsheim aus den Jahren 1740—1745.
Ein Beitrag zur Heimatskunde, geliefert an der Hand des
Lambsheimer Geraeindearchives von W. Küstner in Ludwigs-
hafen a. Rh 89
V. Das Pffclzer Wappen. Mit Pialz-Bayeriseher Stammtafel und
Wappentafel. Von Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg,
Rittmeister a. D., Ehrenmitglied des historischen Vereins der
Pfalz 145
VI. Die „Heidenburg - bei Kreimbach in der Pfalz. Von Dr. C. Mehlis.
Mit zwei Originalzeichnungen 160
VII. Jahresbericht, erstattet vom II. Vereinssekretftr G. Berthold 169
VIII. Rechnungsablage über das Vereinsjahr 1893. Von Kgl. Re-
gierungsfinanzdirektor Schwarz 199
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien
zu Speier im XV. und XVI. Jahrhundert.
Bearbeitet von Archivar a. D. F. W. E. Roth.
Die ersten Versuche, der Geschichte und Bibliographie der
Speierer Drucke des XV. und XVI. Jahrhunderts gerecht zu werden,
machte der Speierer Ratsconsulent und Syndicus E. C. Banr im Jahre
1764. Er gab heraus: PRIMITIAE | TYPOGRAPHICAE SPIREN-
SES, | Oder | Nachrichten | von | der ersten und berühmten | Drachi-
schen | Buchdruckerey | in der | Reichs* Stadt Speyer | und | denen
in dem XVten bis zu Anfang des | XVIten Seculi daselbst | gedruckten
merckwurdigen Büchern, | Wie auch dem ersten und raren | Spey-
rischen Neuen Testament, j Mitgetheilet | von | Erhard Christoph
Baur, | der Reichsstadt Speyer Raths^Consu- 1 lenten und Syndico. |
Speyer, | Verlegts Joh. Heinrich Zeuner, 1764. | Franckfurt, bey
Joh. Friederich Fleischer. | Kleinoctavo. 8 il gez. Blätter + 87 gez.
Seiten. Baur brachte in dieser Schrift eine Menge urkundliche
Nachrichten zur Geschichte der Familie Drach und deren Beziehungen
zu Speier bei und beschrieb eine grössere Anzahl ihm bekannt ge-
wordener Drucke bis 1532. Seine Arbeit ist jetzt vom bibliogra-
phischen Standpunkt aus wertlos, aber immerhin noch interessant
durch die urkundlichen Nachrichten. G. W. Panzer lieferte in den
annales typographici. Nürnberg 1795 Quarto Band 111 eine Beschrei-
bung von 73 Speierer Wiegendrucken bis 1500. Hier erscheinen
schon die ersten Anfange einer Typenvergleichung. Auch diese
Arbeit ist jetzt bibliographisch wertlos. Erst L. Hain betrat in
seinem repertorium bibliographicum. Stuttgart 1826 — 1828 Octavo
den Boden wissenschaftlicher Bibliographie für die undatirten Speierer
Drucke von 1471 an, der Familie Drach und Hist Hain beschrieb
vorzugsweise die Exemplare der Münchener Hof- und Staatsbiblio-
1
Digitized by VjOOQLC
thek, stellte eine grössere Anzahl undatirter Drucke durch Typen-
vergleichung als Speierer Druckerzeugnisse fest, nahm aber auch
manches ältere Citat auf, welches mit Vorsicht benützt werden muss,
da Verwechselungen vorliegen können. In den Jahren 1869 — 1870
veröffentlichte Studienlehrer K. Weiss seine Programmarbeit: Nach-
richten über den Anfang der Buchdruckerkunst in Speier mit be-
sonderer Berücksichtigung der ersten Druckerfamilie Drach. Speier
1869 - 1870. 2 Hefte Quarto. Die urkundliche Bearbeitung verdient
Anerkennung. Vielfach fehlt eine schärfere Kritik. Die Biblio-
graphie ist kurze Erwähnung der Büchertitel und fusst meist auf
Hain. Leider liefen viele Verwechselungen unter, Drucke von Hain
als Speierer Erzeugnisse nachgewiesen, fehlen; eine typologische
Durcharbeitung wird vermisst.
So standen die Vorarbeiten, als ich 1890 mich den Speierer
Druckereien widmete, mehrfachen Aufenthalt zu München, Darm-
stadt und Mainz den Vergleichungen Speierer Wiegendrucke mit
Hains Angaben zuwendete und das von Hain Uebersehene beschrieb.
Der historische Verein zu Speier besitzt eine herrliche Sammlung
Speierer Frühdrucke, welche nach den Sammlungen zu Berlin und
München die reichste Deutschlands sein dürfte. Meine Bestrebungen,
dieser Sammlung näher zu treten und dann meine abschliessende
Arbeit zu veröffentlichen, fand an dem Ausschuss des historischen
Vereins der Pfalz die liebevollste Aufnahme und erfolgte die Ver-
einbarung, meine Arbeit nach und nach in den „Mittheilungen" er-
scheinen zu lassen. Für 1894 liegt nun der erste Theil vor, der
Rest wird 1895 nachfolgen, so dass bis etwa 1600 die Speierer
Druckereien bearbeitet sein dürften. — Meine Bearbeitungsart ist
folgende: Ich liefere vollständig getreu wiedergegeben die ersten
Zeilen der Anfänge und grösseren Abschnitte der Drucke sowie
ihrer Schlussschriften, die Angaben über Format und Blattzahl,
Zahl der Spalten und Zeilen, vielfach auch der Signaturen. Typo-
logisch sind die meisten Drucke aus Autopsie bearbeitet, die Typcn-
geschlechtcr bestimmt und benannt, sowie die meisten Drucke diesen
Typenarten zugewiesen. Der erste Druck einer neu erscheinenden
Type diente mit seinem Stichwort oder Verfassernamen zur Be-
nennung der Type. So bildete ich eine wissenschaftliche Grundlage,
welche für Datirung undatirter Drucke von grösster Wichtigkeit ist,
und die Zuweisung firmen- und ortloser Drucke künftig erleichtert.
Jedenfalls ist diese Arbeit der wichtigste Teil meiner Veröffent-
Digitized by VjOOQLC
3^
lichung. Alle von mir gesehenen Drucke tragen nach der Nnmmer
einen Stern und die Exemplare, welche ich beschrieb, ebenfalls bei
Nennnng des Aufbewahrungsorts derselben. Mit Vorliebe sind auf
besondern Wunsch die Speierer Exemplare herangezogen worden.
Alle meine Angaben sind mit Hain verglichen, aber selbständig,
ohne auf dessen Abweichungen zu achten. Eine grosse Anzahl
dieser Abweichungen sind wirkliche Versehen Hains und ergeben
sich dem Kenner bei Vergleichung sofort. Von andern Abweichungen
müsste erst durch Vergleichung der benutzten Münchencr Exemplare
festgestellt werden, ob nicht auch Versehen Hains vorliegen. Dieses
und die Erwähnung der Abweichungen Hains hätte hier zu weit
geführt. Unleidlich ist bei Hain das Nichterwähnen der leeren
ersten und letzten Blätter sowie die Erwähnung von Puncten am
Ende von Ueber- und Endschriften, wo die Drucke solche nicht
haben. Da dieses auch zur Unterscheidung gehört, wurde das Fehlen
stets bemerkt. Einige Drucke, welche Hain aus Autopsie beschrieb,
mir aber nicht vorlagen, biete ich in abgekürzter Form unter Ver-
weisung auf Hain. Es lag dieses in den mir von vornherein ge-
steckten Grenzen meiner Arbeit. Typographisch sind die alten Ab-
kürzungen, nicht aber auch die langen s, die D und i wiederholt,
sondern es steht überall s und r. Von Literatur habe ich aus
Platzmangel nur sparsam Gebrauch gemacht, zudem manches ältere
Citat unsicher ist und oft sich nicht erkennen lässt, welche von
zwei Ausgaben 0. J. gemeint sein dürfte. Der Biographie der ein-
zelnen Drucker suchte ich möglichst gerecht zu werden und kriti-
scher als der ungenaue Weiss zu arbeiten. Auf Einzelheiten der
Technik ist vielfach verwiesen. Eine Anzahl Ausgaben habe ich
lieber als zweifelhaft in den Anhang verwiesen, als durch deren
Einfügen in den Text die Reihenfolge zu verunstalten. Die un-
datirten Drucke sind nach Angaben in Vorreden oder dem Er-
scheinen der Typenarten nach Möglichkeit chronologisch geordnet.
Den Verwaltungen der Bibliotheken zu Mainz Stadt- und Seminar-
bibliothek, Darmstadt, München, Jena, Kiel, Strassburg, Leipzig
(Univ.-Bibl.), Wernigerode, Nürnberg germ. Museum, Wiesbaden,
Paulusmuseum zu Worms und Gymnasialbibl. zu Speier danke ich
zum Schlüsse für Erledigung meiner persönlichen und brieflichen
Anfragen.
Geisenheim im Juni 1894.
1*
Digitized by VjOOQLC
Angehörige der Stadt Speier haben das Verdienst, frtthe der
Verbreitung der Typographie die Wege gebahnt zu haben. Johannes
de Spira führte 1469 in Venedig die Typographie ein und druckte
bis 1470, ihm folgte Wendelin von Speier 1470 bis 1477. Er ist
zugleich Erfinder und Einffihrer der Custoden. Zu Granada in
Spanien führte ein Speierer die Typographie ein. Es waren mithin
sehr frtthe Speierer Kräfte im Dienste der Typographie thätig.
Dass dieselben sich in Mainz und Strassburg bildeten, und von da
ins Ausland gingen, ist wahrscheinlicher, als dass sie vorerst in
Speier die Kunst ausgeübt und dann im Auslande weiter gearbeitet
hätten. Urkundlich lägst sich die Ausübung der Typographie erst
1471 zu Speier nachweisen, es ist aber wahrscheinlich, dass die
undatirten Frühdrucke der Postilla- und Ariminensistype ein höheres
Alter beanspruchen dürfen als die gedruckt vorliegenden Jahrzahlen
1471 und 1472 und somit die Einführung und Ausübung der Typo-
graphie zu Speier sich weiter hinauf erstreckt, als man bisher an-
nahm. Die Geschichte und Bibliographie der Speierer Drucke ist
nun chronologisch folgende:
I. Ungenannter Drucker. 147L
Im Jahre 1471 tritt zu Speier ein ungenannter Drucker mit
gedruckter Jahrzahl auf. Die Type desselben ist eine Mittelantiqna-
type mit um einen Grad grösserer Majuskel in Antiqua. Ihr Schnitt
erinnert an die Antiquatype Mentelins zu Strassburg, 1 ) ist aber im
Kegel kleiner. Dieser Drucker könnte mithin aus Mentelins Werk-
stätte hervorgegangen zu Speier sich niedergelassen haben. Wer
derselbe war, entzieht sich jeder Kenntniss. Man hat auf Peter
Drach den Aelteren hingewiesen. Derselbe besass einen Verwandten
wol Vatersbruder zu Strassburg, den Conrad Drach, um 1450 Decan
des St. Thomasstifts zu Strassburg und Drachs Familie hatte das
Patronatsrecht einer Capelle an diesem Stift Es wäre nun nicht
unmöglich, dass P. Drach mit Mentelin bekannt geworden und Ein-
richtung nebst Arbeitern von Strassburg bezogen hätte, aber er-
wiesen ist das nicht Ebenso wenig hat der Speierer Anonymus
von 1471 etwas mit Johann und Wendelin von Speier, Buchdruckern
zu Venedig gemeinsam. Die Thätigkeit dieses ungenannten Speierer
Buchdruckers war weder eine lange noch umfangreiche. Die meisten
]) Burger, deutsche und italienische Incunabeln. Tafel 91.
Digitized by VjOOQLC
Drucke desselben sind kleinen Umfangs und bilden .Denkmäler typo-
graphischer Kleinkunst. Eine Eigenthümlichkeit der Type ist das
Auftreten von deutschen Typenformen in der Antiqua, nämlich v,
sowie d, p und o (neben den Formen Tier Antiquaschrift), so dass
der Satz ziemlich eigentümlich aussieht Jedenfalls lag hier Typen-
mangel vor, der durch ältere angekaufte Bestände in gothischen
Typen ergänzt ward. Aehnliches treffen wir bei Helyas von Louffen
zu Beromttnster in der Schweiz an, wo ebenfalls ein deutsches v im
Antiquasatz vorkommt Typologisch läset sich vermnthen, dass dieser
Speierer Typograph kein Formschneider von Beruf war, lieber ältere
Bestände erwarb und verwendete, als die Lücken durch Schnitt und
Guss conformer Typen zu ergänzen. Alle von diesem Speierer
Anonymus gelieferten Drucke haben nur eine einzige Type, die
Postillatype. Die Erzeugnisse sind nun folgende:
Druckwerke.
1. Mit Jahresangabe.
1471.
1. Postilla scholastica super Apocalypsin et super
cantica canticorum.
Blatt 1 Vorseite: postilla scolastica et ualde magistralis super |
apocalipsim et super cantica canticorum | (ohne Punct).
(P) Remittitur ante huic libro jjlogus Ma- 1 gistralis in quo vere
omla que diximus | implioätur Et diuiditur in qulqy partes | etc.
Am Ende: explicit Postilla stolastica (!) super Apocalypsin et
super cantica canücou impssa Spire, anno LXXI. |
Quarto, 15 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen. 0. F., Antiquatype (Postillatype). — Stuttgart k.
oeffentl. Bibl.
Hain 13310. — Panzer, annales III, 17 n. 1. — Burger, Incu-
nabeln III Tafel 89. — Hawskins, titles of the first books S. 6. —
Weiss, Nachrichten I, 14 n. 1. —
2. Ohne Jahresangabe.
2/ Gallensis, Johannes, ord. Min., de sex aetatibus
hominis.
Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Tractatus magistri Johannis
Gal-|lensis de sex etatibus homls | (ohne Punct).
Blatt 6 Vorseite Zeile 29: Et sie est finis huius tractatus magrf
Johls | (ohne Punct) Rückseite leer.
Digitized by VjOOQLC
6
•
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472).
Quarto, 6 n. gez. Blatter, ohne Signataren, Custoden und Blatt-
zahlen, Postillatype.
München, Hofbibl., Spteier Museum (zwei Exemplare, jedes mit
dem ersten leeren Blatt, das eine 1473 rubriciert)*.
Hain 7474*. — Mittheilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI
(1892) S. 216.
Angedruckt ist:
3.* Gereon, Johannes, cancellarius Parisiensis, trac-
tatus de arte audiendi confessiones et remedia contra
recidiva.
Blatt 1 Vorseite: Magister Johannes Gereon Doctor Sacre pagine
et | Cancellarius Parisensis . de modo audiendi Confes- | siones .
cü pulchris circüstancijs ac consideracöib9 | (E) Tsi uirtus qua
assuefactio gignit cerci9 | qua ars opetur . non nichil tarnen
j)dest | etc.
Blatt 7 Vorseite: Explicit opus magistri Johänis Gereon | Sacre
pagine Doctoris et Cäcellarij Pa- 1 rysien De modo audiendi con-
fessiones cü | pulchris circüstancijs ac consideracöibus | (ohne
Punkt).
Blatt 7 Rückseite: Magister Johannes Gereon Sacre pagine
Doctor | necnö Cäcellarig Parysien Remedia contra recidiua
(ohne Punkt).
Blatt 12 Rückseite: Explicit opus Magistri Johänis Gereon |
Sacre pagine Doctoris necnö Cancellarij | Parysien Remedia contra
recidiua | (ohne Punkt).
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470—1472).
Quarto, 12 n. gez. Blätter, 29 — 31 Zeilen, ohne Signaturen,
Custoden und Blattzahlen, Postillatype.
München Hofb., Speier Museum* (doppelt). Hain 7660*.
4.* Aurbach, Johannes de, directorium curatorum.
Blatt 1 Vorderseite: DIRECTORIVM CVRATORVM DOMINI |
DOCTORIS AVRBACH | Hie liber satis bene dirigit pastores ac
plebanos & eo- 1 rum adiutores sive capellanos quomodo se habere
de- 1 beant in confessionibus audiendis et aliis sacramentis | etc.
Titelrückseite leer.
Blatt 2 Vorseite Zeile 1: Incipit directorium per dominum Jo-
hannem Aurbach | Egregium doctorem compositum pro instruetione
sl- 1 plicium prespiteroR in curia animaR etc.
Digitized by VjOOQLC
Am Ende: ET SIC EST FINIS DEO GRACIAS | (ohne Punkt).
0. 0. u. J. (Speier, um 1470 — 1472).
Quarto, 64 n. gez. Blätter, deren letztes leer, 32 Zeilen, ohne
Signatnren, Custoden und Blattzahlen, Postillatype, erste Ausgabe
der Schrift.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 2125*. — Mittheilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI
(1892) S. 217. — Weiss, Nachrichten II, 28 n. I. — Baur, 8. 38
(zu 1492).
5.* Gerson, Johannes, cancellarius Parisiensis, do-
natus ethimologisatus sive per allegoriam traductus.
Blatt 1 Vorseite: (P) Artesoracionis quot sunt Octo que | Cög-
nicio substancie Cögnicio qua- 1 litatis Cögnicio pcept I domi
Opa- 1 cio etc.
Blatt 9 Rückseite Zeile 5: vera sunt gaudia Amen | Explicit
Donatus Ethimoloyzatus | (ohne Punkt).
Quarto, 9 n. gez. Blätter + 1 leeren Blatt am Ende, 30 Zeilen,
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Postillatype.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472).
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl. (Inc. II, 19)*. — Hain
7727*. — Graesse, tr&or II, 421b. — Walther, Beiträge S. 96.
6.* Augustinus, S. Aurelius, de vita christiana.
Blatt 1 Vorseite: Famosus beati Augustini libellus De vita
xpiana in- 1 titulatus Qui viris ecciasticis omibus Merito deberet |
esse tarn acceptus Sicut vllus paruus über theologic9 | Ymmo
digne venit alijs pferendus Necnon familiaris- 1 sime vtendus Vt
patebit cunctis eum legentibus Qui | iudicare norunt de eins
pfectibus | PROLOGVS LIBRI BEATI AVGVSTINI | DE VITA
CRI8TIANA | (E) Go primus pctör et vltimus insipiStiorqy | etc.
Blatt 2 Vorseite: (C) Ristum vnctum interptari . sapientum
et | etc.
Blatt 14 Vorseite Zeile 29: ExPLICIT L1BER BEATI AVGV-
STINI | DE VITA CRISTIANA | Hie beati Augustini libellus
parentilis (!) et famosus in | Ciuitate Spirensi est impressus | (ohne
Punkt).
0. J. u. F. (um 1470—1472).
Quarto, 14 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blatt-
zahlen. 31 — 32 Zeilen, Postillatype.
Digitized by VjOOQLC
8
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl. # . (V. 2800/18). — Hain
2099*. — Panzer III, 18 n.2. — Burger, Incunabeln III Tafel 89.
— Walther Beiträge 8. 96. — Weiss, Nachrichten II, 25 n. I.
7. Incompositio (!) de virtutibus et vitiis sibi invicem
impugnantibu8 . Et primo de snperbia.
0. 0. u. J. n. F. (Speier, um 1470—1472).
Quarto, Postillatype.
Ein Exemplar besass die Abtei Weingarten, das jetzt zu Stutt-
gart sein könnte.
Panzer III, 27 n. 52. — Weiss, Nachrichten H, 29 n. IV.
IL Ungenannter Drucker. 1472.
Unabhängig von dem soeben besprochenen Speierer Anonymus
tritt 1472 ein zweiter ungenannter Drucker zu Speier auf. In
diesem Jahre lieferte er einen mit Jahreszahl versehenen Druck,
welcher sich obgleich ohne Ortsangabe durch die Gleichheit der
Typen mit der zu Speier geteilten Ariminensis- Ausgabe ohne Jahr
und Firma bestimmt als Erzeugnis einer Speierer Presse nachweisen
läset. Dieses typologische Verhältnis erschliesst den Nachweis
einer ganzen Reihe undatierter Drucke als Speierer Druckerzeugnisse.
Man hat auch hier den Anonymus in Peter Drach vermutet. Die
als Anlage V. mitgeteilte Empfangsbescheinigung einer aus Erfurt
geliehenen Handschrift giebt aber jedenfalls keine andere Handhabe,
abgesehen von der durchaus falschen Jahreszahl, als die, dass die
Restauflagen des Jacobus de Clusa und Ariminensis, welche hier
als Pfand gegeben wurden, in Besitz Peter Drachs des Aelteren
gelangten. Dass Drach ihr Urheber und somit auch Hersteller der
Nr. 14 dieser Bibliographie ist, erscheint mir zu gewagt. Vorläufig
dürfte sich der Name auch dieses Anonymus nicht erweisen lassen.
Alle Drucke dieses ungenannten Druckers haben nur eine
einzige Type gothischen Schnitts, keine besondere Ueberschriftstype,
keine gedruckten Initialen, nicht einmal Kommata. Viele sind zwei-
spaltig und mit starkem Durchschuss gedruckt, wodurch der Abdruck
etwas Lichtes, leicht Lesbares erhielt. Custoden und Blattzahlen
fehlen durchaus, häufig auch die Signaturen. Der Punkt am Ende
der Sätze fehlt häufig, wie bei dem vorigen Anonymus. Ohne da-
durch eine Verwandtschaft Beider zu bezeichnen, liegt dieses im
Gebrauche der Zeit Man hat oft behauptet, diese Type, die Turre-
Digitized by VjOOQLC
crematatype benannt, sei nicht gegossen, sondern geschnitzt und
beweise ein hohes Alter der Kunst, aber bewiesen hat man diese
Behauptung nicht, die Gleichheit der Typen erweist das Gegenteil.
Manche dieser Drucke dürften ein höheres Alter als 1472 be-
anspruchen, andere nach 1472 gehören.
Druckwerke.
1. Mit Jahresangabe.
1472.
1.* Turrecremata, Johannes, meditationes seu con-
templationes.
Blatt 1 mit Signatur a. j. Vorseite : Contemplaciones deuotis- 1
sime per reuerendissimü dum | dum Joh'em de turre cremata |
cardinalg quond' sancti Sixti | editg atqj in parietibus circu | itus
Marie minerue ne dum | litterau caracteribg vey eciä | ymaginum
figuris ornatissime | descripte atqj depicte Tcipiüt | feliciter Anno
salutis millesi* | moquadringentesimoseptua* | gesimosecundo die vero
vige | sima qta mesis decembris se | dente Sixto quarto ponti- 1 fice
maximo. |
Blatt 16 Rückseite Spalte 2: Contemplacöes deuotissel (!) p |
reu'endissimü dum dum Joh'ez | de t're cremata cardinale quon | da
sei sixti edite atqj in parie- | tiby cireuitus marie minerue | nedü
lräu caracterib9 vcy eci | am ymaginü figuris ornatissio | descripte
atqj depicte felicit'r | finiüt Anno salutis . M . cccc. | lxxii. die v'o
vigesima qta me | sis decembris sedente Sixto | quarta (!) pontifice
magno xc. |
0. 0. u. F. (Speier).
Folio, 16 n. gez. Blätter, 34 Zeilen, zweispaltig, mit Signaturen,
ohne Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 233, am Ende defekt)*, München
HofbibL
Hain 15723*. — Panzer III, 30 n. 69.
2. Ohne Jahresangabe.
2.* Jacobus de Clusa, sermones dominicales per anni
circulum.
Blatt 1 Vorseite: Incipiunt s'mones auetorisan (!) a | dno Nicoiao
papa q'nto Per exi* | miü dum doctore sacre theoloye (!) | prem
Jacobü Cartusien domus | extra muros Erfordeü vicalm. |
Digitized by VjOOQIC
10
ScLIicsst Blatt 200 Rückseite Spalte 2 Zeile 34: coopäte cui
sit laus et gl'ia Arne | (ohne Punkt).
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470—72).
Folio, 200 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, ohne Sig-
naturen, Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype.
München Hofbibl., Spcier Museum*.
Hain 9333*. — Panzer HI, 30 n. 72. — Weiss, Nachrichten II,
8. 31 n. XVI.
3. Albertus magnns, sermones notabiles de tempore
et de sanetis.
Blatt 1 Vorseite: Tabula siue directoriü pfitis li | bri iuxta
alphabeti ordinem in- | cipit feliciter. | etc. wie Hain 469*.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). Erste Ausgabe der Schrift.
Folio, 250 n. gez. Blätter, 40 Zeilen, Signaturen a— r, A — M,
Ariminensistype.
München Hofbibl., Oldenburg grossh. Bibl.
Hain 469*. — Serapeum XXII, (1861) 8. 287.
4.* Ariminensis, Henricus, de quatuor virtutibus car-
dinalibus.
Blatt 1 Vorseite: (A) D süme et indiuidue Trinitatis patris et
filij | et 8püs saneti Ac intemerate verbi incarnati | etc.
Des Herausgebers Thomas Dorniberg Vorwort schliesst Blatt 10
Rückseite: Omnes itaqj virtutum eultores pro bene actis gracias
deo refe* 1 rant. etc. Cöpleta est hec tabula remissoria per me
Thomä Dorniberg | antedictum de Anno dni Millesimoquadrin-
gentesimoseptuage* | simosecüdo Jpa die saneti Martini pape |
(oline Punkt).
Blatt 11 Vorseite: Incipit traetatus de Quatuor virtutibus cardi-
alibus editus & | expositus ad Ciues Venetos per fr£m Uenricu
Ariminensem | (ohne Punkt).
Blatt 147 Vorseite: Traetatus pulcherrimus de qtuor virtutibus
cardinalibus per | fratrem Heinricum ariminensem ad venetos editus
totam fere I philosophiam moralem complectens vnacum exemplis
& histo- 1 rijs tarn ex diuinarü q> humanarü stripturarü (!) autori-
bus suptis | ad conficiendum arengas collacöes & sermones vtilis-
simos arte | impressoria Spire artificiose effigiat9 feliciter explicit |
(ohne Punkt). Die Rückseite von Blatt 147 leer.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Ende 1472 oder Anfangs 1473).
Digitized by VjOOQLC
11
Folio, 147 Blätter, 32 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen.
München Hofbibl. (rubriciert 1473), Speier, Museum * (Blatt 37
beschädigt), Oymnasialbibl. Speier.
Hain 1650*. — Panzer III, 29 n. 64. — Baur, primitiae S. 17
bis 18. — Weiss, Nachrichten I, 8. 14—16 n. HI. — Schelhorn,
diatriba praeliminaris S. 28.
5. Huss, Johannes, gesta Christi.
Blatt l mit Signatur au Vorseite: Incipiunt gesta Cristi. | etc.
wie Hain 9057*.
Folio, 11 Blätter, zweispaltig mit Ausnahme der letzten Seite,
32 Zeilen. 0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1473) Type des Ari-
minensis Speier. 0. J.
München Hofbibl. Ein Exemplar in der Senckenberg'schen
Bibl. zu Frankfurt a. M. ist nicht auffindbar.
Hain 9057*. — Panzer HI, 30 n. 71. — Weiss, Nachrichten
II, 31 n. XIH.
6. Augustinus, S. Aurelius, de fuga mulierum, de
constantia, de contemptu mundi, de communi vita cleri-
corum.
Blatt 1 mit Signatur a t Vorseite: Incipit traetatus saneti Agu-
stini (!) Epi* | scopi de fuga Mulierum. | (N) Emo dicit fratres <j>
temporibus | etc. wie Hain 1961*.
0. 0. u. J. u. F. (8peier, um 1473).
Quarto, 28 n. gez. Blätter, 26 Zeilen, mit Signaturen, ohne
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype.
München Hofbibl.
Hain 1961*. — Weiss Nachrichten II, 29 n. IX.
7.* Damascenus, Johannes, über gestorum Barlaam
et Josaphat
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (C) Vm
cepißsent monasteria construi . ac raonacho^ | 9gregari mnltitu-
dines . (!) & illoy virtutum & an* | gelice 9uersacöis felix fama
fines orbis oecuparet. | etc.
Blatt 78 Rückseite: Explicit Liber Barlaam et Josaphat | (ohne
Punkt).
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470 — 1472).
Kleinfolio, 78 n. gez. Blätter, mit den Signaturen a — f 4 >
Digitized by VjOOQLC
12
G 4 , h 4 , J 4 , k 3 , 36 Zeilen. Type der Speierer Ariminensis-
ausgabe 0. J.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 5914*. — Panzer III, 8. 30 n. 67. — Mittheilungen des
bist. Vereins der Pfalz XVI (1892) 8. 217.
8.* Nicolaus de Dynkelspiel, ord. 8. August., collecta
et praedicata de passione Christi.
Blatt 1 mit Signatur a. j. Vorseite: Incipiunt Collecta et predi* |
cata etc. wie Hain 11761*.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, 1470—1472).
Folio, 46 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, mit Signaturen
A — E 4 , I 3 , Type der Speierer Ariminensisausgabe 0. J.
München Hofbibl.*, Speier Museum.
Hain 11761*. — Panzer IH, 30 n. 68. — Weiss, Nachrichten
II, 30 n. XH.
9.* Hieronymus b. episcopus Stridonensis, Aureola ex
floribus s. Hieronymi contexta.
Blatt 1 Vorseite: Aureola ex suauissimis salutiferisqj floribus
griosi confessoris atqy do* | ctoris ecclesie beati Jeronimi ad fabre
contexta Feliciter incipit. |
Die Vorrede des Herausgebers schliesst: Hec 1 ) Thomas Dorni-
berg de Memingen Decretozi & arciü liberaliü | Doctor. |
Blatt 1 Rückseite Register.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Flores Jeronimi | (F) Ratres
karissimi non | queo que mente con | cepi etc.
Blatt 42 Rückseite: Explicit doct'na beati Jeronimi | ex suis
opibus dinüerata. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1472—1473).
Folio, 42 il gez. Blätter, 32 Zeilen, das letzte Blatt 33 Zeilen,
zweispaltig, mit Signaturen. Herausgeber ist Thomas Dorniberg
von Memmingen; Ariminensistype.
München Hofbibl., Mainz (Incun. 233)*.
Hain 8586*. — Panzer HI, 8. 29 n. 66. — Baur, primitiae
8. 19—20.
10. Bonaventura 8., Stimulus s. regimen conscientiae
sive parvum bonum.
1) Hain: Hie.
Digitized by VjOOQLC
13
Blatt 1 Vorseite: Incipit tractatus bone venture | de stimulo
98tiencie (!) etc. wie Hain 3499*.
0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1470).
Folio, 11 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, ohne Signaturen,
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype.
München Hofbibl.
Hain 3499*. — Panzer III, 30 n. 70.
IL* Albertus Magnus, compendium theologicae
veritatis.
Blatt 1 Vorseite Spalte 1 : Incipit prologus in compen* | diu
theoloyce veritatis | (ohne Punkt). Spalte 2 unten: Explicit pro-
logus | (ohne Punkt).
Blatt 1 Rückseite : Incipiunt Tytuli capi- | tulou primi libri |
(ohne Punkt).
Blatt 1 Rückseite Spalte 2 Zeile 10: Incipit über p'mus de
natura | deitatis . Qd' deus est . Ca . i. | t
Blatt 171 mit Signatur ai Vorseite: (E) Go Thomas Dorniberg
de Memingen Decreto^, | arciuqy liberaliü doctor et consulatns
insignis | ciuitatis spirensis aduocatus etc. Hierauf Register.
Schliesst Blatt 187 Rückseite : Sustipite (!) igit* queso omnes theo-
logice veritatis fideiqy catholice | amatores hüc laborem grato alo
gras agentes ennetipotenti deo | cnius munerc ac singulari adiu-
torio hec ego Thomas dorniberg | pfatus feliciter pfui & 9pleui
Anno dfii Millesimo qnadringen | tesimo septuagesimo tercio in
vigilia ßaneti bartholomei apl'i | (ohne Punkt). Hierauf ein
leeres Blatt.
0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1470 — 1472).
Folio, 188 Blätter, 34 Zeilen, zweispaltig, Vorwort und Register
einspaltig, Signaturen a — 1 4 , m 5 II — IUI, II — IUI, pl— p IUI, q 4 ,
r 4 , s 4 t 4 , v 4 , x 4 + a t — a 5 , Ariminensistype.
München Hofbibl.*, Speier Museum (17 n. gez. Blätter mit
Signaturen ai — a 5 + 1 leeren Blatt + Signaturen a r — x 4 , mithin
anders gebunden als das Münchener Exemplar).
Hain 434*.
12. Albertus Magnus, compendium theologicae
veritatis.
Blatt 1 Vorseite: Incipit prologus in compendium theoloyce
veritatis. I etc. wie Hain 435*.
Digitized by VjOOQLC
14
München Hofbibl. Type wie vorige Nummer. (Speier nm
1470). Hain 435*. Eine beider Auflagen bei Panzer 111, 28
n. 55.
13. Jacobus de Clusa de Erfordia, sermones domini-
cales per anni circnlum.
Blatt 1 mit Signatur an Vorseite: Sermones Dominieales nota-
biles et formales per anni circulum | Compilati per Eximiü sacre
theologie professorem dominü Jacobum | domus Carthusien extra
muros Erforden vicarium auetorisati a do- 1 mino Nicoiao papa
qninto feliciter incipiüt |
Blatt 138 Rückseite Zeile 20: Et sie est finis Deo gras. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472).
Folio, 138 n. gez. Blätter, 44 Zeilen, mit Signaturen, ohne
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype.
München Hofbibl., Oldenburg, grossh. Bibl.
Hain 9334*. — Panzer 111, S. 30 n. 72. — IX, 282 n. 73b.
Serapeum, XXII (1861) S. 287—288. — Weiss, Nachrichten H,
S. 32 n. XVn.
14,* Derselbe, sermones notabiles et formales.
Blatt 1 Vorseite: Incipiüt sermones notabiles | & formales per
eximiü dominü | doctorem sacre theologie patre | Jacobum Cartu-
sieü domus ex | tra muros Erforden vicariü de | preeipuis festi-
uitatibus celebri* | bns per anui circulum . tarn de | tempe qy de
sanetis . auetorisa* | ti per dum papam Calixtü ter | cinm . anno
sno p'mo In oetauo (!) | visitatöis marie gloriose virgi* | nis Anno
drri. M . cccc . lv. |
Blatt 2 mit Signatur au Vorseite Spalte 2: Incipiunt sermones
scd'm or* | dinem Et p'mo de sactö andrea. |
Blatt 254 Vorseite Spalte 2: Expliciüt sermones notabiles | &
formales per Eximiü dum | doctorem sacre theologie pa* | trem
Jacobum Cartusiefi do. | ext muros Erforden vicariü | De preeipuis
festiuistatibus (!) | celebrius (!) per anni circulü tarn | de tempe qy
de sanetis aueto- | risati . per dfim Papam Calix- | tum terciü anno
sno primo in | oetaua visitacöis gloriose Ma | rie virgls Anno dili.
M . cccc | lv. | Seqnitur nnnc excusatio fi- | nalis ipsius actoris (!) |
(ohne Punkt).
Blatt 254 Rückseite Spalte 2: cula Amen et sie est finia, |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472).
Digitized by VjOOQLC
15
Folio, 254 n. gez. Blätter mit den Signaturen a— f 4 , g 3 , h — q 4 ,
i— im, i— nn, i— im, i— im, i— im, i— im, i— im, i— im,
A — G 4 , H 3 , 34 Zeilen, ohne Custoden und Blattzahlen, Arimi-
nensistype.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 9329*. — Weiss, Nachrichten II, 31 n. XV.
15. Hassia, Henricus de, expositio super orationem
dominicam.
Expositio venerabilis Magistri Henrici de Hassia super domi-
nicam oracionem. Eiusdem expositio super ave maria et cetera.
Exposicio beati Augustini episcopi super symbolnm. Eiusdem
sermo super dominicam orationem.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472.)
Kleinfolio, mit Signaturen, Ariminentistype.
Panzer III, 30 u. 73. — Hain 8391. — Weiss, Nachrichten II,
S. 31 u. XIV.
III. Peter Drach der Aeltere. 1477—1480.
§ 1. Lebenslauf.
Peter Drach entstammte einer der angesehensten und reichsten
Speierer Familien und war jedenfalls um 1430 zu Speier geboren.
Seine Familie besass in und bei Speier ausgedehnten Besitz, eine
eigene an die Pfarrkirche von St. Bartholomaeus angebaute und
reich dotierte Capelle in der Häuserreihe zwischen der Wormser-
und Hundsgasse, ungefähr dem Eingang zur Hagedorngasse gegen-
über, zu Worms ein Haus nebst Gütern in der Stadtmark sowie zu
Strassburg das Patronatsrecht einer Caplanei am St. Thomasstift. ')
Um 1450 war Conrad Drach Decan dieses Stifts. Er war mög-
licherweise ein Vatersbruder Peters und könnte diese Caplanei an
die Familie Drach gebracht haben, welche solche urkundlich noch
1503 besass. 5 )
Aus Peter Drachs Lebensverhältnissen ist wenig bekannt. Er
war nach dem Ratsbnch der Stadt Speier 1477 Mitglied des „Rats
im Sess" und 1478 „Herr am Gericht". Diese Stellungen sprechen
von seinem Ansehen und dem Vertrauen seiner Mitbürger zu ihm.
1) Baur, S. 6—7,79. — Weiss I, S. 6.
2) Baur, S. 82.
Digitized by VjOOQLC
16
Er scheint sich nach 1480 von diesen öffentlichen Stellungen wie
auch der Druckerei zurückgezogen zu haben. Er lebte aber noch
1489, da sein Sohn Peter in diesem Jahre noch wie 1480 als Mit-
glied des Rats zu Speier der Jüngere heisst. Sein Tod erfolgte
frühestens 1489, so dass Drach nach der oben angesetzten Geburts-
zeit annähernd sechzig Jahre alt geworden sein dürfte. Die Teilung
des Nachlasses nahmen der Speierer Ratsadvokat Florentius von
Venningen und Valentin von Dürkheim vor; 1 ) ein Jahr lässt sich
nicht feststellen. An wen Peter verheiratet war, ist unbekannt, aus
der Ehe war ein 8ohn Peter vorhanden, welcher 1481 als Leiter
des Geschäftes auftritt und bis 1504 wirkte.
§ 2. Peter Dracb der Aeltere als Verleger und Buchdrucker.
Peter Drach tritt zuerst 1477 mit einem Druckwerk unter
Nennung von Ort, Jahr und Firma auf. Die Einrichtung seiner
Druckerei stammte, was den Speierer Bibliographen bisher entging,
aus Eltville im Rheingau. Dort hatte Niclas Bechtermflnze, ein Ver-
wandter Johann Gutenbergs des Erfinders der Typographie, auf
Samstag St. Thomastag den 21. Dezember 1476 die vierte und
letzte Eltviller Auflage des vocabularius ex quo vollendet 2 ) und
damit seinem Wirken als Buchdrucker zu Eltville ein Ende gesetzt,
da er bald darauf gestorben. Dieser Druck giebt zwar in der
Schlussschrift das Jahr 1477 an; diese Angabe ist jedoch ein
Irrtum. 1477 fiel St. Thümastag auf einen Sonntag, 1476 dagegen
auf einen Samstag, wie die Schlussschrift verlangt. Es ist mithin
1476 zu lesen, ein Eltviller vocabularius ex quo 1477 existiert
nicht. Infolge der Teilung des Nachlasses des Niclas Bechtermünze
1476 3 ) kam die Druckeinrichtung durch Kauf an Peter Drach, der
damit bereits am 18. Mai 1477 den vocabularius iuris utriusque zu
Speier beendete. Die Uebereinstimmung der Eltviller Vocabularius-
type und der Type, welche Drach für den Speierer vocabularius
1477 verwendet, ist sicher erwiesen. Es kann mithin nicht davon
die Rede sein, wie Hesseis 4 ) vermutete, dass Drach den Eltviller
vocabularius ex quo Auflage IV 1476 als fingierten Eltviller Druck
1) Baur, S. 6. — Weiss I, S. 6 — 7.
2) Ueber die Eltviller Druckerei vgl. mein Buch: Die Druckerei zu
Eltville im Rheingau und ihre Erzeugnisse. Augsburg, 1886.
3) Bodmann, Rueingauer Altertümer S. 130 Anm. 5.
4) Was the Gutenberg, S. 181.
Digitized by VjOOQLC
17
flttr Bechtermttnze gedruckt habe. 1 ) Die Verteilung des Nachlasses
des Niclas Bechtermttnze kann Ende 1476 oder zu Beginn 1477
erfolgt sein. Die Zeit von da bis 18. Mai 1477 reichte hin, ein
nicht besonders umfangreiches Buch wie den Speierer vocabularius
1477 zu fertigen. Drach war jedenfalls kein Formschneider von
Beruf, sondern wandte sich als vermögender Mann aus Interesse
und Gewinnsucht der Typographie zu. Er stellte das Kapital und
hielt sich für das Technische der Typographie geschulte Leute, die
er möglicherweise beim Ankauf der Eltviller Druckerei mit über-
nahm.
Von Anfang an war Drachs Verlag ein den Httlfsmitteln des
Unterrichts, der Liturgie, dem Kirchenrecht sowie der Theologie
dienender. Nur vereinzelt kommt ein Geschichtswerk der fasciculus
temporum und ein deutscher Druck (1480) vor. Von Humanismus
findet sich in Drachs Verlag nichts. Er bildet darin das Gegen-
stück Peter Schoeffers zu Mainz, muss sich aber bei dieser Richtung
geschäftlich gut gestanden haben. Seine Drucke sind saubere, gut
registrierte Arbeiten, gefallig im Format und gut im Papier. Eigen-
tümlicherweise sind gegen den Gebrauch der Zeit die Signaturen
und Blattzahlen in den meisten und die Custoden in allen Fällen
weggelassen. Die Zahl seiner Verlagsartikel ist für die kurze Zeit
seines Wirkens eine ziemlich belangreiche. Das Meiste ist Nach-
druck früher erschienener Bücher, von Erstlingsausgaben findet sich
nur eine einzige. Ebenso treffen wir mit Ausnahme roher Holz-
schnitte im fasciculus temporum 1417 nichts von Bücherillustration
durch Holzschnitte und Initialen. Letztere sind stets noch rubriciert
und nicht einmal klein vorgedruckt. Dagegen hat Drach das philo-
logische Verdienst, korrekte Texte angestrebt zu haben. Vielen
Wert legte er auf derartige Textemendationen, bessere Register und
ähnliche Verbesserungen. Den Leonardus de Utino Hess er nach
der Schlussschrift der Ausgabe 1478 gegen die Venediger und
Ulmer Ausgaben textlich emendieren. Ob Drach hierfür wissen-
schaftliche Bildung besass, oder gewiegten Korrektoren diese Arbeiten
übertrug, wissen wir nicht Ueber das Personal und die Zahl der
Pressen Drachs ist nichts bekannt. Dass er nebstdem Buchführer
war, darf vorausgesetzt werden. In seinen Drucken war Peter
Schoeffer sein Vorbild. Die Ausgabe des Speierer Breviers 1478
1) Centralbl. für BibL IV (1887) S. 412—418.
Digitized by VjOOQLC
18
hat grosse Aehulichkeit mit der Marienthaler Ausgabe des Mainzer
Breviers 1474, so dass Drach das Verdienst hat, sich bei Her-
stellung seiner Drucke nach hervorragenden Meistern der Zeit ge-
bildet zu haben.
Drach verwendete für seine Druckwerke folgende Typen:
1. Die Eltviller Vocabulariustype, nach ihrem ersten Auftreten
im Speierer Vocabularius 1477 Vocabulariustype genannt. Drach
fugte derselben eine zweite vollere Form des P bei und bediente
sich einer grösseren Type für Ueber- and 8chlussschriften. Diese
Type verdankt ihm jedenfalls ihre Entstehung. Dass er sie aus
der Eltviller Druckerei tiberkommen habe, ist wenig wahrscheinlich,
wenigstens kommt sie dort nie vor. Die Vocabulariustype hat
gothischen auf Mainz und zwar Peter Schoeffers Offizin hinweisenden
Ductus, aber auch Verwandtes mit Typen Guldenschaffs und Zells
in Cöln. Drach verwendete die Vocabulariustype mit Vorliebe, sie
ist die am meisten in dessen Drucken vorkommende Form.
2. Die Breviertype, nach dem Breviarium Herbipolense 1477
als erstem Vorkommen genannt, eine um einen Grad kleinere un-
schöne durch das eigenartige N ausgezeichnete Form, gothisch, aber
mangelhaft im Gnss. Ihr Ductus erinnert an Reysers Type. Mög-
licherweise entstammt auch sie einer kleinen Druckerei, die ihren
Vorrat an Drach absetzte. Die Type erscheint im Würzburger
Brevier oder richtiger Diurnale als Texttype, wozu sie sich wegen
ihres kleinen Kegels gut eignete, im Fasciculus temporum 1477 und
Breviarium Spirense 1478 mit der Vocabulariustype gemischt. Mit
Recht verschwand diese Type bald aus Drachs Drucken, nach 1480
(dem Aquila) kommt sie nicht mehr vor.
§ 3. Die Druckermarke Peter Drachs des Aelteren.
Peter Drach bediente sich zur Bezeichnung seiner Firma in
datierten wie undatierten Drucken einer Marke, die das Alliance-
wappen seiner und der Familie seiner Gattin bildet Es sind zwei
zusammengebundene, an einem Ast hängende Schilde, der rechts
zeigt den Drachen als redendes Wappen der Familie Drach, der
links einen Baum auf einem dreigipfeligen Felsen stehend mit
einem Stern auf beiden Seiten. Das Ganze ist eine Nachahmung
der Druckermarke Fust-Schoeffer zu Mainz. Während wir aber
dort edlen, deutlichen Schnitt haben, kann die Darstellung des
Digitized by VjOOQLC
19
Astes, woran die Schilde hängen, nur als undeutlich und stillos im
Schnitt bezeichnet werden. Die Marke kommt 1477 im An-
toninns zum ersten Male vor und findet sich stets nnr in Schwarz-
druck. Eine Eigentümlichkeit der Drach'schen Druckerei ist die,
dass diese Marke auch öfter fehlt, während andere Exemplare der
nämlichen Auflage den Abdruck aufweisen, wie denn Verschieden-
heiten dieser Art: Rotdruck von Ueber- und Schlussschriften bei
Schwarzdruck in andern Exemplaren bei Drach nichts Ungewöhn-
liches sind. Die Marko erhielt sich in Druckwerken der Familie
auch nach Peters Tod. Speierer Lokalforschern könnte das Wappen
der Gattin Drachs vielleicht noch den Weg deuten, festzustellen,
welcher Familie dieselbe angehörte.
§ 4. Druckwerke Peter Dracbs des Aelteren 1477 — 1480
mit Orts-, Jahres- und Firmaangabe.
1477.
1.* Vocabularius juris utriusque.
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur a 2 Vorseite: Incipit Voca-
bularins Juris utriusqy | (Q) vonüv iuri operam daturü | prins nosse
oportet vnde | nomen iuris descendat | ff. de iusti. et in. 1. | j.
in principio. Etiam vt ait phus primo | Elencou etc.
Blatt 230 Rückseite Zeile 17: diät q sine fine viuit et regnat.
Amen. | Finit feliciter opus egregiü Vocabulary Juris vtriusqj |
impressum insigni in ciuitate Spirensi per Petrum Drach | Sub
anno dnice iilcarnacionis. M. cccc. lxxvij. mensis May | die decima
octaua | f ) (ohne Punkt).
Kleinfolio, 232 n. gez. Blätter, deren erstes und letztes leer,
40 Zeilen, mit Signaturen a, b, c, d, e, f, g, h, i, k, 1, m, n, o 4 ,
p 5 , q, r, s, t, v, x, y, z 4 , A, B, C, D 4 , E 5 , ohne Blattzahlen und
Custoden, Type des Eltviller Vocabularius ex quo oder Vocabu-
lariustype.
Speier Gymnasialbibl.*, Darmstadt Hofbibl., Heidelberg, Univ.
Bibl., Göttingen Univ. Bibl., Oldenburg grossh. Bibl.
Fehlt bei Hain. — Panzer III, 18 n. 3. — Serapeum XXII (1861)
S. 286. — Weiss, Nachrichten I, 16 n. IV.
2.* Breviarium Herbipolense.
1) 18. Mai 1477.
2*
Digitized by VjOOQLC
20
Blatt 1 mit Signatur Ai Vorseite: In nomine domini Arne
Inci | pit breniariü de omnibns qne cätanda et legenda sunt p
anni | circnlü in choro sancti Kyliani et sociou eins Et p'mo de
adue | tn domini etc. —
Blatt 106 Rückseite Zeile 21: ^ Explicit breniariü nonü de
Tempore . et de Sanctis | p totfi anni circnlü . scd'm chou scti
Kyliani Herbipo | lefi . In pressum est p dum Petrü Drachen in
Spira | Sub Anno M . CCCC . lxxvij. |
Kleinquarto, 106 n. gez. Blätter, 39 Zeilen, ohne Blattzahlen
und Custoden, mit den Signaturen A 4 — E 4 , F 3 , G 3 , I14, J 4 , K 4 ,
L 4 , M 4 , N 4 , 3 , Breviariumtype, die Ueberschrift Seite 1 in
grosser Type. Dinrnaleansgabe.
Mainz St. B. (Incun. 1378, am Ende defekt), Speier Museum*
Hain 3844. — Weiss, Nachrichten I, S. 16 n. V.
3.* Antoninus archiepiscopus Florentinus, summae
theologicae pars II.
Blatt 1 Vorseite in grosser Type: Clarissimi ac doctissimi
viri | fratris Anthonini de ordine | Predicato^ Archiepiscopi |
Florentini Secunda pars sn | me feliciter Incipit | (ohne Pnnkt).
Am Ende in Schwarzdruck 1 ) und grosser Type: Finit feliciter
opus celeberrimü Secüde partis Süme doctissi- | mi viri fratris
Anthonini de ordine Predicatou Archiepi Flo* | rentini moraliter
tractans de singulis vicijs in particulari per | modum predicacionis.
et etiam per modü doctrine Impssum | per Petrü Drach insmgni (!)
in ciuitate Spireü Sub Anno dnice | incarnacöis M . cccc . lxxvij.
Vicesima mensis Augusti 2 ) | (ohne Punkt) Druckermarke (8childe)
Schwarzdruck, erstes Auftreten dieser Marke.
Hieranf 2 Blätter Register, an dessen Ende Spalte 2 Zeile 14:
Laus honor z gloria sit deo | (ohne Punkt, grosse Type).
Folio, 342 n. gez. Blätter, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signa-
turen, Blattzahlen und Custoden, Vocabulariustype.
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl.* (Das Darmstadter
Exemplar ist interessant durch einen am Ende des Registers an-
gebundenen einseitig bedruckten Correcturabzug der vorletzten
Seite des Registers. Dieses Blatt diente jedenfalls zum Schutze
des Exemplars und ward beim Einbinden beibehalten. Das Blatt
1) Nach Hain giebt es Exemplare, die diese Stelle in Rotdruck haben.
2) 20. August 1477.
Digitized by VjOOQLC
21
ist mit roter Farbe verschmiert und dadurch als wertlos be-
zeichnet.)
Hain 1256*. — Panzer III, 18 n. 4.
4.* Fasciculus tempornm auctore Wernero Rolevink
Carthus.
Blatt 1 Vorseite: Tabula breuis et | vtilis super libello | quodä
qui dr fasci | culus tepo^ i vbi | inuenitur punctus | an niierü est
in pri | mo latere . vbi v'o | post in secüdo late | re Incipit feliciter. |
Rückseite von Blatt 9 leer.
Blatt 10 Vorseite: Fasciculus tempou omnes antiquou Cronicas |
complectens Incipit feliciter | (G) Eneracio et generacio laudabit
opera tua.et potenciä | tuä jnüciabüt etc.
Blatt 73 Rückseite: Finita est hec impressura Cronice Car-
thusien | que Fasciculus tempou dicitur . juxta primü | suü ex-
emplar . per me Petrum Drach Ciuem | Spiren Anno domini.
M . cccc . lxxvij . octauo | Ealendas Decembris | J ) (ohne Punkt).
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck.
Folio, 73 n. gez. Blätter, mit Holzschnitten, ohne Signaturen,
Custoden und Blattzahlen, Text Breviariumtype , nebstdem Voca-
bulariustype, Zeilenzahl verschieden. Nachdruck.
München Hofbibl., Worms Paulusmuseum, Wernigerode Fürstl.
Stolberg. Bibl., dessen Univ. Bibl., Nürnberg, german. Museum,
Speier, Museum*.
Hain 6921* — Panzer HI, S. 18 n. 5. — Baur, primitiae S. 22
n. U. — Weiss, Nachrichten I, S. 17 n. VI. — Bibliothek des
german. Nationalmuseums zu Nürnberg. Nürnberg 1855 S. 217.
1478.
5.* Utino, Leonardus de, ord. Praedicat, sermones
quadragesimales de legibus etc.
Blatt 1 Vorseite: Sermones Aurei de | sanctis . ffis Leonhardi |
de Utino . sacre theo- | logie doctoris . ordinis | Predicatorü feliciter |
Incipiüt Prologus | (ohne Punkt).
Blatt 332 Vorseite: Finiüt aurei Sermones de sanctis per anni
circulü | Elegantissimi sacre theologie professoris fratris | Leon-
hardi de Utina (!) ordinis Predicatorum iam de | nuo correcti . et
cum Tabula noua inuentoria post- | posita arte et induatria Petri
1) 24. November.
Digitized by VjOOQLC
22
Drache Ciui (!) Spiren. | impressi Sab anno Salntis nostre.
M . cccc . lxxviij. j v. ydus Februarii | ! ) (ohne Punkt). Drucker-
marke (Schilde) Schwarzdruck.
Schüesst Blatt 333 Vorseite: Laus honör et gloria fit deo |
(ohne Punkt).
Blatt 334 Vorseite: (S) Equens tabula nö in cö- 1 grue apponit'
huic excel- | letissimo 9pendio Sermo- 1 etc. Blatt 349 und 350 leer.
Folio, 350 n. gez. Blätter, 42 Zeilen, zweispaltig, ohne Signa-
turen, Gustoden und Blattzahlen, Vocabulariustype.
München Hof bibl. (das Register am Anfange), Speier, Museum*,
Darmstadt, Hofbibl.
Hain 16135*. — Panzer HI, S. 18 n. 6. — Weiss, Nach-
richten I, S. 17 n. VII. — Walther, Beiträge S. 96. — Baur
S. 23 n. IV.
6.* Breviarium Spirense.
I. Winterteil.
Blatt 1 Vorseite: Januarius habet dies . XXXI . luna . 20. | Cir-
cücisio dni du . IX 1' | XIX b . b . IUI Octä 8ancti Steph' IX 1' | etc.
Der Kalender umfasst 6 Blätter, hierauf 1 leeres Blatt
Blatt 8 Vorseite: (D) Auid filius iesse | cum esset in re- | gno
suo . qtuor | etc.
Blatt 9 Vorseite: (B) Eatus vir qui non abijt | in consilio impi-
orum . et | in via peccatou non ste- | etc.
Blatt 90 leer, Blatt 91 Vorseite: In nomine dni nostri ih'u
xpi | Incipit über matutinal* Scd'm ordine ecclesie Spiren . ab
adue | tu dni vsqj ad festnm pasce In | prima ve aduesntu
domini an | et ps feriales . Capitl'm. |
H. Sommerteil.
Blatt 1 Vorseite: Januarius etc. wie oben im Winterteil.
Blatt 89 leer.
Blatt 90 Vorseite: In nomine sancte t indiuidue tri | nitatis
Amen . Incipit über | matutinaT scd'm ordinem ecclesie | spiren
estiuo tempore a die pa- | sce vsqj ad aduetum dni In die | sancto
pasce Ad matutinas dicit' | etc.
Quarto, 2 Bände, 31 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen, Vocabularius und Breviariumtype gemischt. Am Ende
1) 9. Februar 1476.
Digitized by VjOOQIC
23
steht angeblich: Per Petrum Drach civem Spirensem Anno domini
MCCCCLXXVIII.
Mainz Stadtbibl. (beide Teile am Ende und auch im Innern
defekt, Blattzahl daher nicht feststellbar) *, Speier Museum,
(2 Blätter).
Hain 3940. — Baur, primitiae 8. 24 n. V. — Weiss, Nach-
richten I, 17 il IX. — Panzer III, 19 n. 8.
7.* Vocabularius iuris utriusque tc.
Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Incipit vocabularius Juris
vtriusqj. | [Q] Voniä iuri operam daturü | prius nosse oportet
vnde | nomem (!) iuris descendat. ff. de iusti. et in. 1. | ?c.
Rückseite des letzten Blattes: Finit feliciter opus egregium
Vocabularij Juris vtriusqj | impressum insigni in ciuitate 3pirensi
per Petrum Drach | 8ub äno dfiice incarnatöis. M . cccc . lxxviij.
mensis septebris | (ohne Schlusspunkt). Darunter die Drucker
marke Drachs (Wappenschilde) schwarz abgezogen.
Folio, 231 n. gez. Blätter, Collation: a 5 , b, c, d, e, f, g, h, i,
k, I, m, n 4 , o 5 , p, q, r, s, t 4 , v 4 , x 4 , y 4 (y t und y 2 fehlen), z, A,
B, C, D 4 , E t — 5 , 40 Zeilen, einspaltig, ohne gedruckte Initialen,
Texttype die Vocabulariustype, eine grössere gothische Type für
Ueberschriften.
Mainz Stadtbibl. (mit der Druckermarke am Ende), Krakau
Univ. Bibl. (doppelt, ein Exemplar mit und eins ohne die Drucker-
marke am Ende, Speier Museum* (ohne die Druckermarke).
Panzer III, 19 n. 7. — Baur primitiae S. 23 n. III. — Weiss,
Nachrichten I, 17 n. VIII. — Fehlt bei Hain.
8.* Utino, Leonardus de, ord. Praedicat., sermones
quadragesimales, de legibus dicti.
Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Excelletissimi viri . sacrarü lrä|rü
interpretis subtilissimi . ma« | gistri Leonardi de Vtino diui | ni
ordinis fratru predicatorü | quadragesimales sermöes de | legibus .
etiä dominicales Ita | doctou quorüdam hominum | studio atqj
industria per ta* | bulä sjm alphabeti ordine re* | gistrati . vt
quisquis vel medi* | ocriter doctus de singulis do | minicis sermones
per integer | annü facillime decerpere pos | sit . incipiüt feliciter . |
(Grosse Type).
Blatt 348 Rückseite am Ende des Registers Spalte 2: ^ Anno
Incarnationis domini nostri Jhesu | xpi. Millesimo quadringentesimo
Digitized by VjOOQLC
24
septuagesi | monono. Nono kalendas JulijJ) Diai Leonardi | de
Vtino 8acre theologie doctoris eximij ac predicatoris excelletissimi
ordinis fratrum p- | dicatorü Quadragesimales sermones alpha |
betico ordine industrie vti cernuntur registra | ti vt non solnm
qaadragesimali verumetiam | quocunqj tempore quis predicaturus
sit copi | osam ad predicandü materiä facilime inueni- | at. Cunqy (!)
eorundem tabula . et illa quidem . vt | non facile cuiqy materia
occurrere possit cu- 1 ins resolutio per ipam nö iudicet'. Vene-
torum | nee nö Vlmensium post impressione compluri* | bus in
locis diligentia possibili emendati . per | Petrum draeh einem
spireii . impressi finiunt | feliciter | (ohne Punkt) Druckermarke
(Schilde) Schwarzdruck.
Grossfolio, 347 n. gez. Blätter, zweispaltig, 61 — 62 Zeilen, ohne
Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, ohne ge-
druckte Initialen.
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Zwickau Ratebibl., Speier
Museum*.
Hain 16120*. — Panzer in, 19 n. 9. — Weiss, Nachrichten
I, 17 n. XI.
9.* Nider, Johannes, ord. Praedicat., praeeeptorinm
legis sive expositio decalogi.
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Spalte 1; Dö pma
in aduetu dni . Ser . pmus. |
Blatt 2 Vorseite Spalte 1 : Incipiüt Aurei sermones totius | anni
de tpe et de sanetis cü quadra* | gesimali . pluribusqy extrauagätib9 |
sermonib9 sacre pagine eximij j)fes | soris mgri Johannis Nider
ordinis | pdicatorü . etc .
Blatt 154 Rückseite Spalte 2: Incipipit (!) quadragesimale
reue- 1 rendi mgri Joh'is nider 9phendens | qlibet die duos ser-
möes . vnü de epi* | stola et aliü de euägelio . cü questio- |
nibus textualibus breuib9 . exceptis | dominicis diebus quarum ser-
mones | ponuntur in parte de tempore supra | impressa. |
Blatt 184 Rückseite Spalte 2: Finit quadragesimale. |
Blatt 185 Vorseite Spalte 2: Incipiüt sermones de | sanetis
Reuerendi pTis | fratris Johänis Nider | sacre theologie profes |
soris ordinis pdicatoy | In festo beati Ändree | apostoli Sermo . |
(Grosse Type).
1) 23. Juni.
Digitized by VjOOQIC
Blatt 264 Rückseite Spalte 2: Presens hoc opus Sermonum
aureo- | rnm totius anni : de tempore et san- | ctis vnacum Qnadra-
gesimali : qui* | bnsdam extrauagätib9 annexis. Sa* | cre pagine
professoris eximij Magi | stri Joannis Nyder ordinis predica | tornm
diuino suggerente spirami» | ne imprimendi arte transpictum . ac |
aliam post impressionem diligentia | possibili (preter tabnlas ob
temporis | penuriaj) reuisum z denuo correctü . | ad honorem
cunctipotentis dei con- | summatum est et perfectum in cele- | bri
Spirensinm vrbe . factore Petro | Trach eine inibi . Anno domini
Mil | lesimoquadringentesimoseptuage- | simonono tredeeima die
mensis no- | uembris. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdrnck.
Blatt 265 Vorseite Spalte 1: Tabula super Sermo* | nes de
sanetis. | (Grosse Type).
Folio, 268 Blätter, zweispaltig, 44 Zeilen, ohne Signaturen,
Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, für Ueberschriften
grosse gothische Type.
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 11803* — Panzer HI, S. 19 n. 10. — Baur, primitiae,
8. 24 n. VI. — Weiss, Nachrichten I, S. 18 n. XU. — Walther,
Beiträge, S. 96. —
1480.
10** Aretinus, Angelus, lectura super institutionum
libris quatuor partes duo.
Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Prologus in lecturam do | mini
Angeli de Aretio su* | per libros institutionü Ju- | stiniani im- |
peratoris. | (Grosse Type).
Blatt 2 Vorseite Spalte 2 Zeile 10: Lectura Angeli de Aretio |
super in8titutis Incipit. | (Grosse Type).
Am Ende; Solennis et aurea famo- | sissimi leguj doctoris
Ange | li de Gambilionibusde Are | tio super onübus Jnstituti | onii
libris lectura (tribus so | luj titulis quos ad partem | 9mentauit
exceptis) impres | sa in insigni Spirensiü vrbe | factore Petro Drach
eine in | ibi . Octano (!) Kaie . Marcy ') An | no dni Millesimo-
quadrin* | gentesimooetuagesimo fe- | liciter finit. | (Grosse Type).
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck.
1) 22. Februar.
Digitized by VjOOQIC
26
Folio, 343 Blätter, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signataren,
Custoden und Blattzahlen, Vocabularinstype.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 1599* — Panzer III, 20 n. 11. — Baur, primitiae, 8. 25
n. VII. — Weiss, Nachrichten I, 8. 18 n. XIV.
11.* Aquila, Petrus de, ord. Minorum, quaestiones in
IV . libros sententiarum.
Blatt 1 Vorseite leer, Blatt 1 Rückseite: Petri de Aquila secta-
toris nobilissimarum subti- | etc.
Blatt 2 Vorseite: Numerus et ordo questionü | in primü sen-
tetiarü Magistri | Petri de aquila ordinis mino | etc. (Grosse
Type.)
Blatt 4 Vorseite: (Q) Veritur Vtrü preter | philosophicas disci |
plinas sit simpliciter necessariü | etc.
Blatt 178 Vorscite, Spalte 2: Verse, deren zwei letzte lauten:
Hunc studiose tibi gaudet cudisse libellum. |
Spirensis ciuis Drach Petrus artesua | 1480 |
Druckermarke (Schilde), Schwarzdruck. Rückseite des letzten
Blattes leer.
Grossfolio, 178 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen, 59 — 60 Zeilen, Vocabularinstype. Als Eigentümlich-
keit des Satzes erscheint aus Mangel an Vocabulariustypen mehr-
fach die Breviertype im Satze untermischt.
München Hofbibl., Heidelberg Univ.-Bibl., Darmstadt Hofbibl.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 2359, das letzte Blatt beschädigt), Strass-
burg Univ.-Bibl., Speier Museum* Wiesbaden Landesbibl., Zwickau
Ratsbibl.
Hain 1325*. — Panzer III, 20 n. 12. — Baur, S. 25 n. VIII. —
Weiss, Nachrichten I, 8. 18 n. XV. — Walther, Beiträge, S. 96. —
Serapeum IX, 153.
IV. Peter Drach der Mittlere, 1481 — 1504.
§ 1. Lebenslauf.
Peter Drach der Mittlere war als Sohn Peter Urachs des
Aelteren frühestens 1455, jedenfalls aber zu Speier, geboren. 1480
erlangte er das Bürgerrecht der Stadt Speier und schwur den Bürger-
eid, da es in den „exceptiones declinatoriae des Rates" vom 27. Sep-
Digitized by VjOOQLC
27
tember 1501 heisst: „Item das peter drach der widdertail zu zyten
der vermeynten vfsbrachten königlichen ladung vnd davor ob zwentzig
jar lang stets eyn Inwonender Bnrger zn Speier gewesen, als er
auch noch ist vnd den obbestimpten Burger eydt mehr males ge-
schworn hart". Peter mnsste zur Uebernahme des Bürgerrechts und
einer Ratsherrnstelle mindestens 25 Jahre alt sein, da er 1480
als Ratsmitglied erscheint, ergiebt sich obige Geburtszeit. Peter
heiratete zu unbekannter Zeit die Christine vom Rhyne. Er ward
1480 als Peter Drach „der Jung" Mitglied des „sitzenden Rathes"
der Stadt Speier. Nach der zu Speier üblichen Gewohnheit ge-
hörte er dem Rate alle drei Jahre an, mithin in den Jahren 1483,
1486, 1489, 1492, 1495, 1498, 1501. Aemter der Stadt und des
Rates bekleidete er sonst noch mehrfach. Er war 1481 und 1484
„Fürsprech am Gericht", 1485, 1491, 1494, 1497, 1500 und 1503
„Vierer vor dem Rate", 1488 „Fünffer vor dem Rate", 1487, 1493
und 1496 „Herr am Gericht", 1491 und 1496 Baumeister, 1492
und 1498 sowie 1500 „Rentherr", 1493 und 1501 Rechenmeister,
1489, 1492, 1495, 1498 und 1501 war er Beamter bei dem Schlüssel
zur roten Kiste, „by dem Sigel" oder „im Gewölbe". 1 ) Jedenfalls
gehören alle diese Angaben der Person Peter Drache des Mittleren
an, wenn auch nur die Einträge 1480 und 1489 den Beisatz: „der
Junge" haben. Diese Aemter lassen Peter Drach als einsichtsvollen
und thätigen Mann erscheinen. Ob er wissenschaftliche Bildung be-
sass, lässt sich nicht nachweisen, aber voraussetzen. Reichtum und
Einflu88 machten ihn allzu selbstvertrauend, hochmütig und sogar
herrschsüchtig. Dieses bewirkte Drachs Fall und den Rückgang
des Geschäftes. Dass sich Drach in manchen Drucken vir consu-
laris nannte und damit seine Ratsherrnstelle andeutete, ist übrigens
nichts Auffallendes, wenn auch starkes Selbstbewußtsein der Würde.
Im Jahre 1496 hatte Drach eine Schuldforderung an den
Speierer Domvicar Johannes Kempchin, worüber Streitigkeiten ent-
standen 2 ), die beim Begegnen beider Teile auf der Strasse in Thät-
lichkeiten ausarteten. Ein blutiges Ende verhinderte nur das Da-
zwischentreten des Bürgermeisters Diebolt Beyer, der dem Drach
1) Speierer Ratsbuch Ms. Die Angaben bei Weiss I, S. 7 sind grössten-
teils falsch und irreführend.
2) Diese Kämpfe hat schon Weiss a. a. 0. behandelt, aber vielfach
fehlerhaft, weshalb die Sache hier nochmals in vollständigerer und besserer
Fassung vorkommt
Digitized by VjOOQLC
und dessen Angehörigen versprach, ihm bei dessen Recht gegen
Kempchin helfen zu wollen. Kempchin verklagte den Drach jedoch
bei dem päbstlichen Subconservator Eustachius Mönch, Sänger des
St. Andreasstiftes zu Worms, welcher ihn in 100 Gulden Strafe und
40 Gulden Kosten verurteilte, damit aber widerrechtlich handelte,
denn die Sache gehörte weder als Schuldforderung noch als Thätlich-
keit vor ein geistliches Gericht. Drach beschwerte sich beim Speierer
Rat gegen dieses Urteil und berief sich auf das kaiserliche Privileg
der Stadt Speier, wonach Streitigkeiten mit Geistlichen vor das
Gericht des Abtes von Limburg als vom Pabst Alexander VI. be-
orderten Conservator gehörten. Auf Drachs Antrag wendete sich
der Stadtrat auch an das Domkapitel zu Speier. Dasselbe bedauerte
den Abgeordneten: Paulus Hiltbrant, Bürgermeister, Melchior Weyss
und Jacob Murer, Ratsherrn gegenüber am 20. Dezember 1496 «die
Sache, wollte aber dem Kempchin wider dessen Willen nicht in
die Sache eingreifen. Damit Hess der Rat die Sache beruhen. Das
Urteil ward von dem geschworenen Anwalte des geistlichen Gericht»,
dem Sebastian Funckhart, am Dom und an P. Drachs Pfarrkirche
zu St. Bartolomäus zwar angeschlagen, Drachs Druckerknechte über-
fielen aber hierbei den Anwalt mit bewaffneter Hand, vertrieben ihn
und rissen das Urteil ab. Am 22. Dezember 1496 erschien der
Anwalt vor dem Rat und klagte über diese Vorgänge. Der Rat
gebot den Knechten, Frieden zu geloben. Drach aber erklärte, sie
sollten dieses unterlassen, der Rat habe ihm nichts zu gebieten, er
habe in der Sache nur seine Schuldigkeit gethan. Als am 24. De-
zember 1496 der Anwalt Funckhart selbst dem Drach das nicht
vollstreckbare, weil nicht behändigte Urteil übergeben wollte, fuhr
ihn dieser mit den Worten an: „Ob Sebastian nit wisse, wer P.
Drach sy. Er sy der obersten einer im Rate, habe auch merg-
lichen Anhange. Sy auch nit der mynst von der narung. Und
dass Ime Sebastian solche Brieffe verkündet, damit habe er widder
ein gantzen Rate gethan, vnd es solte Ime nit geschenckt oder
nachgelassen werden, darnach solte er sich wissen zu richten. Und
obe Ich Sebastian erstochen, es würden dannoch nit vil pferd daromb
gesattelt. Und Peter sy syner knechte nit mechtig. Obe Ime Se-
bastian schon die vier knechte vertribe, so hette er vier andere an
derselben statte." Das war offener Trotz gegen den Rat. Drach
ward von demselben zur Verantwortung gezogen. Er behauptete,
Sebastian habe ihm „die Briefe gewaltiglich und unrechtlioh ver-
Digitized by VjOOQLC
29
kfint, das wolt er Ime mit recht nit nachlassen. Und so fern Peter
selbe zn kommen were, als Sebastian die Brieffe über Ine an-
geschlagen hette, wolt Peter ein Schwert in Sebastian gestossen han."
Drach behauptete sogar „ Sebastian hette die knechte mit üppigen
bösen wortten gereitzt, sie hetten Ime aber doch nichts gethan, anch
habe Ime Sebastian zugesagt, hinfurth nit mehe widder Ine soliche
verkundunge zu thun, und er sy also freuntlich von Ime abgescheiden.
Das war offenbare Unwahrheit Funckhart stellte dieses in Abrede
und erbot sich, Zeugen zu bringen, welche gesehen hätten, dass er
von den Knechten bedrängt worden und kaum sein Leben gerettet
habe. Die Knechte wurden verhört, gestanden das Abreissen des
Urteils zwar zn, läugneten aber jede Gewaltthat Der Rat beharrte
bei seinem Entscheid, die Knechte sollten Frieden geloben, was
auch geschah, da der Bürgermeister bei fortgesetzter Weigerung mit
Gefängnis drohte. Drach ward nun am 2. Januar 1497 mit 100
Gulden Geldbusse vom Rate belegt und demselben dieses in der
Sitzung des abgehenden und neu eintretenden Rates bei geschlossenen
Thtiren durch den Bürgermeister Paulus Hiltbrant verkündigt. Drach
nahm diese Erklärung mit Starrsinn auf und legte keinerlei Be-
rufung ein. So sehr geachtet und geliebt war aber Drach beim
Rat, dass dieser den Bürgermeister Paul Hiltbrant und den Rat
Diebolt Beyer an denselben absandte, um wegen der Strafe zu
unterhandeln. Jedenfalls wäre hierin ein Nachlass erfolgt, wenn
Drach einiges Entgegenkommen gezeigt hätte. So beharrte er aber
auf seinem Trotz und Starrsinn. Trotzdem liess der Rat die Sache
beruhen und trieb die Strafe nicht ein. Ueber die Geschichte sollte
jedenfalls das Gras der Vergessenheit wachsen. Als aber einige
ebenfalls vom Rat um Geld gestrafte Bürger sich zu zahlen weigerten,
ehe Drach bezahlt habe, musste der Rat einschreiten und drang am
28. Januar 1501 auf Erhebung der Geldsumme. Am 30. Januar
reichte Drach eine von dem Notar Nicolaus Riebys durch den
kaiserlichen Notar Diether von Butschbach zu Worms verfasste Be-
rufungsschrift an das Reichskammergericht in Abschrift beim Rat
ein. Das Urteil vom 2. Januar 1497 war längst rechtskräftig ge-
worden und konnte diese verspätete Berufung nicht mehr helfen.
Die vom Rat herangezogenen Sachverständigen; Advokat D. Adam
von Heimbach zu Frankfurt a. M. und D. Alexander Dietherich zu
Mainz erklärten, das Geld sei laut Urteil eintreibbar, weshalb der
Rat den Heimburger der Stadt, den Ludwig Decken beauftragte, dem
Digitized by VjOOQLC
30
Drach das Gold zu fordern. Drach war mit Frau und Rind nicht
in seinem Speierer Haus zu finden. Ein anwesender Landsknecht
sagte, Drach sei zu Worms. Der Rat schrieb an Drach nach Worms
und lud denselben persönlich auf Mittwoch nach Appollonientag 1501
vor. Auf diese Vorladung erschienen Drach, Doctor Jacob von
Mossenheim, der Stadt Worms Advokat und Hans vom Rhyne, der
Schwager Drachs auf St. Valentinusabend den 13. Februar 1501
vor dem Rat und erhoben Einsprache gegen das Urteil. Unterdessen
hatte der Heimburger nochmals aber ebenfalls vergeblich den Versuch
gemacht, den Drach in seinem Hause zu treffen. Der Rat gab
daher demselben am 16. Februar 1501 einen Notar, des Rats
Schlosser und Zeugen mit. Thflren und Kisten des Drach'schen
Hauses wurden gesprengt Zwei Nachbarn Drachs, der Heinrich
Sydensticker und Mathis Bermenter gaben dem Heimburger 24 silberne
Becher und eine Silberschale zum Pfand. Diese Sachen verkaufte
der Rat und gab den Erlös über die 100 Gulden Strafe den beiden
Bürgern zurück. Drachs Berufungsschrift war unterdessen an das
Reichskammergericht gelangt. Am Samstag vor Palmsonntag, den
3. April 1501, erhielt Bürgermeister Diebolt Beyer einen von des
Reichs Statthalter und den Räten des Reichskammergerichts zu
Nürnberg gefertigten Brief behändigt, der den Rat aufforderte, Drachs
Sache nochmals zu prüfen. Drach hatte zudem bei dem Reichs-
kammergericht geklagt, man habe sein Haus zu Speier mit Schlossern
erbrochen, bis zwei Nachbarn Silberzeug aus ihrem Eigentum für
ihn verpfändet. Drach wohnte damals zu Worms, hielt sich aber
auch zeitweise zu Speier auf. Die Lage seines Wormser Hauses
wird 1501 bezeichnet: „inn defs gemelten peter drachenn nüwen
hufs by dem Burger hoiffe gelegen" und „Gescheenn sindt difs ding
zu wormfs in genante her peters drachs nuwenn behusung gegenn
Sant kylians Cappellen vber gelegenn*. Am 29. April 1501 gab
Drach dem Christoffel Htttzhoffer, Liccntiat und Procurator am Reichs-
kammergericht, Vollmacht, ihn in seiner Abwesenheit zu vertreten.
Zeuge war Gabriel von Schwechenheim , Stadtschreiber zu Worms.
Die Verhandlung geschah zu Speier in Drachs Haus. Am Montag
nach Invocavit 1501 legte Kaiser Max I. gegen die in Drachs Hans
zu Speier verübte Gewaltthat Einsprache beim Rat ein. Auf diesen
und den Brief des Reichskammergerichts antwortete der Rat am
4. Mai 1501 in einem ausführlichen Bericht über die Verhältnisse
seit 1496 und ersuchte um Abweisung der Berufung Drachs. Das
Digitized by VjOOQLC
31
Reichskammergericht lnd jedoch den Rat am 12. Mai 1501 vor.
Vertreter des Rates war dessen Anwalt Johann Rehelingen. Am
30. Jnni 1501 reichte Drach durch seinen Anwalt Christoph Hitz-
hoffer eine Klage ein, der Rat möge veranlasst werden, den beiden
Nachbarn H. Sydensticker und M. Bermenter die 100 Gulden zu
ersetzen und für die ihm angethane Gewalt und Beschimpfung 3000
Gulden rheinisch zu bezahlen. Es folgte noch eine Reihe Schriften
und Gegenschriften in der Sache, am 27. September 1501 die
„Exceptiones declinatoriae des Rates", verfasst von dem Speierer
Advokaten Florentius von Venningen, die Replik Drachs vom
21. November, eine am 31. Mai 1502 zu Regensburg eingereichte
Duplik des Rats, die Triplik Drachs vom 2. Oktober 1502 und die
Quadruplik des Rats. Damit endete die Sache ohne Urteil. Auch
von Kempchins Sache ist ein Vollzug des Urteils nicht bekannt. —
Drach war bisher noch Mitglied des Rats gewesen. Als jedoch die
Wahl für den Rat 1504 herrannahte, wurden am Donnerstag nach
Neujahr 1504 (5. Januar) als Vertreter der Weberzunft, welcher
Drach angehörte, sowie für Hans vom Rhyne den Schwager Drachs,
zwei Andere in den Rat gewählt. Der Bürgermeister Heinrich von
Rinckenberg, der Rat Hans Itel Fritz und der Stadtschreiber Michael
Geilfuss waren als Abgeordnete des Rats zu Florentius von Venningen
entsandt worden, um dessen Ansicht zu hören, ob Drachs Ratsstelle
während des Prozesses unbesetzt bleiben solle oder nicht. Venningen
riet das Letztere, sonst könnten aus diesem Drachen noch zehn
Andere entstehen. Drach erschien infolge dieser Ausschliessung ans
dem Rat am 19. Januar 1504 vor dem Rat und erhob Einsprache
als gegen alles Herkommen verstossend, was ihn und seinen Rindern
zum merklichen Nachteil gereiche. Zugleich erhob er schriftlich
am gleichen Tage vor dem kaiserlichen Notar Konrad Syess von
Heppenheim aus Mainz und den Zeugen Philipp Kneyp, Bürger,
Hanns Machdolff, Stadtknecht zu Worms und Conrad Kremer, Pro-
kurator des geistlichen Gerichts zu Speier gegen diese Ausschliessung
Einsprache, jedoch vergeblich.*) Drach blieb aus dem Stadtrat aus-
geschlossen. Am 4. September 1503 hatte Drach mit seiner Gattin
seinen letzten Willen errichtet und darin ausser kirchlichen Stiftungen
die Enterbung seines entarteten Sohnes Thomas festgesetzt. So mag
er schon 1503 an ein baldiges Lebensende gedacht haben. Diese
Voraussetzung erfüllte sich nur zu bald. Drach liess im April 1504
noch einen Druck beenden, bald darauf muss er gestorben sein,
Digitized by VjOOQLC
seine Gattin Christine folgte ihm sechs Wochen später nach. Von
beiden Eheleuten ist kein Todestag feststellbar. Drach stand bei
seinem Tode in keineswegs vorgerücktem Alter, etwa 50 Jahre alt
Die Aufregungen des Prozesses seit 1496 und die Herabsetzung
durch Ausschluss aus dem Rat dürften seine Gesundheit der Art
erschüttert haben, dass er früher starb. Er soll mit einer Henschwerdt
in erster Ehe vermählt gewesen sein 2 ), sicher ist nur seine Ehe mit
Christine vom Rhyne. Aus einer dieser oder beiden Ehen hatte
Drach drei Söhne. Es waren dieses: Peter, welcher das Geschäft
übernahm und wohl der Aelteste gewesen; der zweite Sohn Johann
ward als Johannes Trach de Spira 1498 am 16. November in
Heidelberg immatriculiert und am 1. April 1501 als Baccalaureus
in iure civile aufgeführt 1502 wurde er als Johann Trach de
Spira in die Stammrolle der Tübinger Hochschule eingeschrieben. 3 )
Er war 1504 Licentiat der Hechte und Advokat des geistlichen
Gerichts zu Speier. Am 4. März 1507 erscheint er als Doctor
Johannes Trach in der Eigenschaft eines Zeugen einer Wormser
Urkunde 4 ), wurde am 28. Februar 1509 Prokurator des Reichs-
kammergerichts zu Worms 5 ), am 23. November 1516 wegen Un-
gehorsams als kaiserlicher Kammergerichtegeschworener Procurator
abgesetzt 6 ), aber 1517 wieder in seine Stellung eingeführt. 7 ) 1520
kommt er als prozessführend vor. 8 ) Von ihm ging der Spruch:
„D. Johannes Trach verderbt manche Sach". 9 )
Johannes Drach war „vf dinstag sanct Thome abent" 1519,
1526 „Sampstags nach Appollonie virginis" und 1528 Montag nach
Lichtmesse Vormund über minderjährige Kinder zu Speier. 10 ) Da
er 1531 nicht mehr als Advokat am Reichskammergericht vor-
kommt, fällt seine Todeszeit zwischen 1528 und 1531.
1) Die ganzen Verhandlungen sind enthalten in fasc. 48 des Speierer
Stadtarchivs: „Acta in Sachen Peter Drachen contra Stadt Speyer puncto
appellationis anno 1496." —
2) Weiss, a. a. 0. II, S. 33 Anm.
3) Centralblatt f. Bibl. III (1886), S. 252.
4) Boos, Quellen zur Gesch. der Stadt Worms III, 511.
5) Harpprecht, Staatsarchiv III, 408.
ß) Ebenda III, 153.
7) Ebenda in, 154.
8) Ebenda IV, 74.
9) Ebenda III, 139.
10) Bttrgerbuch Ms. Speierer Stadtarchiv.
Digitized by VjOOQLC
33
Der dritte Sohn hiess Thomas, er studierte zu Heidelberg
Theologie, ward geistlich und erhielt die Kaplanei der Familie
Drach am St. Thomasstift zu Strassburg als Pfründe, entartete aber
und wurde deshalb am 4 September 1503 von seinen Eltern enterbt. 1 )
Dass er diese Anordnung nicht gelten liess und seinen Brüdern
Schwierigkeiten machte, geht aus Peter Drachs des Jüngern Schreiben
von 1505 hervor. 2 ) Welche Schicksale Thomas Drach noch hatte,
ist unbekannt.
§ 2. Peter Drach der Mittlere als Verleger und
Buchdrucker.
Als Peter Drach der Mittlere 1481 das Geschäft übernahm,
befand sich dasselbe in blühendem Zustand. Peter behielt die Ge-
pflogenheiten seines Vaters bei und brachte durch Umsicht in Aus-
wahl der Verlagsartikel und fleissige Handhabung das Geschäft zur
höchsten Blüte. Er dürfte nach dem falsch datierten aber jeden-
falls zu 1479 gehörenden Leiheschein einer Handschrift von den
Carthäusern zu Erfurt bereits 1479 im Geschäft thätig gewesen sein,
er nennt sich hier geradezu Buchdrucker zu Speier. 3 ) Wie er sich
hier als „der Junge " einführte, so zeichnete er auch seit 1481
mehrere Drucke durch diesen Znsatz aus. Es war dieses eine Lieb-
haberei, um sich als Drucker handelnd einzuführen. Nicht alle
Drucke von 1481 haben diesen Zusatz, weshalb sich die Grenze
zwischen dem Wirken Drachs des Aelteren und Mittleren nicht
scharf ziehen lässt. Die Richtung seines Vaters, alljährlich patris-
tische, kirchenrechtliche und theologische Folianten zu Tage zu
fördern, behielt er bei und stand sich jedenfalls bei der Nähe
Heidelbergs und dem starken Absatz der Ausgaben im Handel gut
dabei. Möglicherweise hatte Peter Drach der Alte hier noch Einfluss.
Fast alle Verlagswerke Drachs sind Nachdruck begehrter Schriften,
nur vereinzelt finden sich Erstlingsausgaben. Den Schriften der
Humanisten, der Volkslitteratur und Medicin hielt sich Drachs
Verlag fern, nur wenige deutsche Drucke kommen bei ihm vor.
Viele Ausgaben haben weder Angabe von Firma, Jahr und Druck-
ort, was seine geschäftlichen Gründe gehabt haben mag. Vorbild
1) Baur S. 81.
2) Anlage IL
3) Anlage V.
Digitized by VjOOQLC
34
des Geschäfts war Peter Schoeffer zu Mainz. Drachs Ausgaben der
Gesetzsammlungen der Päpste Bonifaz VIII., Gregor IX. nnd Clemens V.
sind in Satz nnd Ausstattung gut gelungene Nachahmungen der Aus-
gaben Schoeffers, nur können sie handlicher und korrekter im Texte
genannt werden. Auch hier verschaffte das Bestreben, gute Texte
zu liefern, dem Geschäfte den grossen Ruf bei den Gelehrten. Die
Drach'schen Drucke dieser Periode haben deshalb heute noch eine
grosse Verbreitung in den Bibliotheken und sind, manche Liturgica
ausgeschlossen, keineswegs Seltenheiten im Handel. Dieses lässt
grosse Auflagen, starke Begehrtheit und vielseitige Verbreitung
voraussetzen. Technisch pflegte Drach die Illustration ebenso wenig
als sein Vater. Der einzige Luxus seiner Ausgaben sind kleine
Initialen in den Missale's und hie und da ein Holzschnitt. Wie
sein Vater Hess auch er die Custoden weg und brachte nicht einmal
(gegen den Gebrauch der Zeit) fiberall Signaturen und Blattzahlen
an. Drach war so wenig wie sein Vater Formschneider von Beruf,
sorgte aber, mit der Zeit in dieser Richtung fortschreitend, für
Schnitt und Guss einer Anzahl Typenarten, welche sein Geschäft
auf der Höhe der Leistung hielten und demselben eine derartige
Mannigfaltigkeit der Typen verliehen, dass Drach sogar dem Peter
Schoeffer in Mainz überlegen war. Lange hatten beide Geschäfte
miteinander am Mittelrhein rivalisiert, der Rückgang Schoeffers
zwischen 1484 und 1502 war daher Drachs unbestrittener Vorteil
und dessen Geschäft unstreitig um diese Zeit das bedeutendste am
Mittelrhein. 1483 war zu Speier selbst die Firma Hist entstanden,
welche aber mit ihren kleinen Drucken vorerst keine schwer
wiegende Konkurrenz bieten konnte. Um 1484 trat Drach auch
als liturgischer Drucker auf und bediente sich zeitweise hierbei des
J. Sensenschmid in Bamberg. Drachs Missal- und Canontype ist
als Schnitt und Guss eine grossartige Leistung. Darauf und auf
das genaue Register der Arbeit gründete sich seit 1484 der Ruf
als Liturgiedrucker und brachte Bestellungen aus Nah und Fern.
Seit 1495 sind die meisten Erzeugnisse Drachs Liturgica, Dabei
galten seine Ausgaben der Missale etc. für sehr korrekt, wenn auch
Jodocns Gallus in den Zusätzen zu dem Speierer Missale (1501)
von 1509 das Gegenteil angiebt und Drachs Korrektheit gerade
nicht mit Lobsprüchen hervorhob. Drach führte auch eine ebenso
nett als interessant geschnittene Schwabacher Type ein und bediente
sich derselben zuerst in derWormser Reformation 1499. Von den
Digitized by VjOOQLC
35
Typen seines Vaters verwendete er nur die Vocabnlariustype, schied
aber die unschöne Breviertype ans. Als Erzengnisse Drachs kommen
folgende Typen vor:
1. Die Bonifaziustype nach der Clemenstype Peter Schoeffers
geschnitten und nach dem Bonifacius 1481 als erstem Auftreten
genannt, eine kräftige gothische Type, welche Drach nur für
kirchenrechtliche Drucke verwendete. Die dazu gehörige Glossen-
type hat gleichen Ductus bei kleinerem Kegel. Sie tritt 1481 mit
der Bonifaziustype auf und verschwand 1487 mit derselben.
2. Die üomiliariustype nach dem Homiliarius 1482 als erstem
Auftreten genannt, eine semigothische Form mit charakteristischem
1, M und P, rein und schön im Schnitt.
3. Eine Type 1482 im Azo Blatt 23 und im Fliscus 1484
für deutsche Worte vorkommend, sonst nicht nachweisbar und wohl
nur für Auszeichnung mancher 8tellen gefertigt. Ich nenne solche
Fliscustype. Ihr Schnitt ist grösser als die Vocabulariustype.
4. Die Missaltype in zwei Abstufungen seit 1484. Daran
reiht sich die um einen Grad grössere Canontype.
5. Die Summatype nach der Summa 1487 — 1488 genannt
und wohl besonders für solche geschnitten. Sie ist kräftiger als
die Homiliariustype und weicht in Einzelheiten ab. Sie ähnelt der
Corpustype Wenfslers in Basel.
6. Die 8ummulaetype 1489 in den summulae zum ersten Male
vorkommend ähnelt diese Type der späteren Breviertype Johann
Schoeffers zu Mainz, hat klaren Schnitt und eignete sich auch für
kleine Liturgiedrucke. 8ie erhielt sich lange im Gebrauch und
dürfte eine Nachahmung von Venediger Typen der Zeit sein.
7. Eine kleine Type im Bernardus opuscula 15Ö1 vorkommend,
die Bernardustype , der Glossentype zur Bonifaziustype ähnelnd,
aber anders im Kegel bei andern Schnitt der Majuskeln.
8. Eine kleine nette Missaltype im Lyra 1504 als Text-
auszeichnungstype verwendet. Sonst lässt sich ihr Erscheinen nicht
mehr nachweisen.
9. Die Schwabacher Type seit 1499 vorkommend bildete
lange Zeit den eisernen Bestand für die Wormser Reformationen.
Die bekannte Druckermarke seines Vaters behielt Peter Drach der
Mittlere bei, bediente sich aber ausschliesslich für Missale's einer
grösseren viereckigen Druckermarke: Drachen mit Monogramm.
Diese Marke ist stets in Rotdruck abgezogen, den Drach überhaupt
3*
Digitized by VjOOQLC
36
sehr liebte. Die ältere Drnckermarke Hess Drach stets schwarz,
in den kirchenrechtlichen Drucken aber nur rot abdrucken, eine
Nachahmung des Verfahrens Peter Schoeffers in Mainz.
Drach scheint sich auch mit Buchführen beschäftigt zu haben.
Er war mit dem Chronisten und Canonicus des St. Barthol omaeus-
stifts zu Frankfurt a. M., dem Job Rohrbach, bekannt. l ) Möglicher-
weise lieferte er demselben Bücher und wäre dann die Bekannt-
schaft durch Drachs Aufenthalt in Frankfurt a. M. zum Behufe des
Buchhandels erklärlich.
Druckwerke mit Angabe des Ortes, Jahres und der Firma.
1481.
1.* Bonifacius papa VIII, über sextus decretalium.
Blatt 1 mit Signatur An Vorseite Spalte 2: Incip liber sext9
decrcta* | liü dili bonifacij ppe. VIII. | (Rotdruck). | (B) Onifacins
episcopus ser* | uns seruorum dei . dilectis | etc. (Schwarzdruck).
Die Glosse beginnt: (Q) Via preposterg est ordo . prius humana
subsidia | petere vt Ulis deficientibus diuini fauoris gratia | postu-
letur . de con . di . i . omnis xpianus in fi . Id* | etc.
Blatt 163 Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Decretaliü liber
sextus vnacnm apparatu dili | Johannis andree in inclita Spiren-
sium urbe | diligeter impressus . factore Petro drach iu* | niore ciue
inibi Anno domini . M . cccclxxxi . | . xvij. mensis augusti 2 ) finit
feliciter. | Druckermarke (Schilde) Rotdruck wie die ganze Schluss-
schrift. Rückseite leer.
Folio, 163 n. gez. Blätter, zweispaltig, 65 Zeilen im Commentar,
Text unbestimmbar, Bonifazius- und Glossentype, ohne Blattzahlen
und Custoden, mit den Signaturen A n — Ann, B, C, D, E, F, G,
H, I, L, M 4 , N„ N 4 , 4 , P 3 , 0, P, S, T, V 4 , X 3 .
München Hofbibl., Zwickau Ratsbibl., Speier Museum*.
Hain 3600*. — Serapeum IX, 154. — Panzer III, 20, n. 13. —
Baur S. 26 n. X. — Weiss, Nachrichten I, 19 n. XVI.
2.* Clemens V papa, constitutione^
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur Au Vorseite: Incipiüt 9stoiies
cle. ppe | .v. cü apparatu io . andree . | (J) Ohannes eps seruus
1) Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst N. F. (1S05) S. 162.
2) 17. August 14*1.
Digitized by VjOOQLC
37
s'uo | rü dei . dilectis filijs . docto | ribus et scolaribg vniner8 , |
bononie 9morätib9 salute | et apl'icä bndietönem. |
Die Glosse beginnt: Ohannes (!) grosum hoc nome p inter-
ptatönes deriuatöes | etc.
Blatt 76 Rückseite Spalte 1 unten: Clementinarum hoc op9
pclaru in inclita Spi | rensiü vrbe impressum . factore Petro Trach |
inibi eine . Anno dfii. M . cccc . lxxxj . xxj. die me | sis septembris
feliciter est 9snmmatnm. | Blatt 76 Rückseite Spalte 2 Register.
Folio, 76 n. gez. Blätter, 49 Textzeilen, 66 Glossenzeilen,
zweispaltiger Text, Bonifaziustype und Glossentype, mit den
Signaturen An— Ami, B, C, D, E, F, G, H, I 4 , k 2 .
Mainz Stadtbibl. (Incun. 398, defekt), München Hofbibl., Zwickau
Ratsbibl., Speier Museum*.
Hain 5425*. — Panzer III, 20 n. 14. — Baur S. 26 n. IX. —
Serapeum IX, 154. — Weiss, Nachrichten I, S. 19 n. XVIII.
3.* Calderinus, Johannes, auetoritates decretorum.
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (C)Vm ego
thomas Dorniberg de meingen decreto^ artiü | qj liberaliü doctor
ac 9sulatus insignis ciuitatis Spirn. ad | uocatus nup quosdam
libros reuoluere in manus venerat | etc.
Blatt 2 Rückseite unten: Incipit igitur Caldrini Tabula | (ohne
Punkt).
Blatt 3 mit Signatur am Vorseite Zeile 1: (S) Eriem huius
tabule continetis Auctes z sentencias Biblie | put in cöpilatönib9
decretoTf et decretaliü indueunt' insinua* | etc.
Am Ende: Biblie auetoritatü z senteciau q in dectou et | decre-
taliü 9pilatönib9 solet induci tabula p Jo | häng Caldrini iuris-
canonici doctorej famatissi* | mü 9pilata et p Thomä Dorniberg
de mem- 1 mingen einsde (!) facultatis doctore eximiü corre- 1 eta
et Petrü Drach Spiresem Impssore impssa | exaetissime Anno
dni. M . cccc . lxxxi. | explicit felicit*. | Druckermarke (Schilde)
Schwarzdruck.
Folio, 77 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blatt-
zahlen, 42 Zeilen, einspaltig, Vocabulariustype.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 1302), Darmstadt Hofbibl., Oldenburg
grossh. Bibl., Speier Museum*.
Hain 4247*. — Panzer HI, 21 n. 15. — Serapeum XXII (1861),
S. 286. — Walther, Beiträge 8. 96. — Baur, primitiae S. 26 n. XIL
— Weiss, Nachrichten I, 19 n. XIX. -—
Digitized by VjOOQIC
38
1482.
4.* Homiliarius doctorum a Paulo diacono collectus.
Blatt l Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Zeile 1 : Incipit pro-
logus Ka | roli magni in omelia* | riü per totum annü. \ (K)Arolus
dei fretus auxi* | lio rex franco'y et longo | bardo^ . ac patriciu6
ro | manou . Religiosis le* | ctoribns nostre ditioni | subiectis etc.
Blatt mit Signatar a . j . Vorseite Zeile 1 : Opus preclarum omnium
omeliarü | et postillarü venerabiliü ac egregiorü | doctou gregorij .
augustini . hieronimi . | ambrosij . bede . herici . leonis . maximi .
iohänis epi . atqy origenis integraliter | sup euängelia düicalia de
tpe et de san* | ctis per toti9 anni circulü cü quibusdä | eorunde
sparsim interpositis sermoni- | bus hincinde suis locis collectis et
CO" | aptatis tpbus . in parte hyemalem ac | estiuale diuisum incipit
feliciter . |
Blatt 395 Vorseite, Spalte 2, Zeile 1: Omeliau opus egregiü:
plurimou sä* | cto^ aliouve famosissimou docto^: su | per euängelijs
de tpe z sanetis . quibus* | dam eorüdem annexis sermonib9 : fa- |
ctore Petro drach iuniore . in inclita | Spiresium vrbe impressum .
Anno in' | carnatönis dominice Millesimoqua* | dringentesimooetoage-
simoseeundo : | In vigilia natiuitatis gioriosissime | marie virginis : ! )
ad eusebiä cüctipote* | tis dei feliciter est cösummatü . | Drucker-
marke (Schilde) Sohwarzdrnck.
Folio, 395 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, mit den Signa-
turen a. j ., b— n 4 , x 3 , y 4 , z 4 , ? 4 , A 4 , B 4 , (C unbezeichnet), D — E 4 ,
F 3 , G 4 , H 4 , J 4 , K 4 , L 4 , M 4 , N 4 , 3 , (P unbezeichnet), Q,, R 4 , S 4 ,
T 4 , V 4 , X 4 , Y 4 , Z 4 , AA 4 , BE 3 , CC 3 , Homiliariustype.
München Hofbibl., Mainz 8tadtbibl. (Incun. 832), Augsburg
Stadtbibl., Darmstadt Hofbibl., Göttingen Univ.-Bibl., Speier
Museum*. (Auf dem Rückdeckel steht handschriftlich der Preis
eines rohen Exemplares: „196 Bögen vnbünden 1 fl 6 2 $.".)
Hain 8790*. — Baur, primitiae S. 27 n. XV. — Panzer III,
S. 21 n. 17. — Weiss, Nachrichten II, S. 3 n. XXI. — Walther,
Beiträge S. 96. —
5.* Ajo iurisconsultus, summa super novem libris
codicis et quatuor institutionum.
1) 7. September 1482.
Digitized by VjOOQLC
39
Blatt 1 Vorseite: (C) Vm dicat sanctus Fulgentins diiicum | ser-
monc ita sue moderatönis tenere te | periem vt ex eo nee onibus
pabtila nee | etc. —
Blatt 22 leer. Blatt 23 Vorseite, Spalte 1: Incipit phemiü
ad summa codicis per | dnm ajonem 9positä | (ohne Punkt).
Blatt 315 Vorseite, Spalte 2: Explicit summa extraordinaria
sup | institutis maxima cü diligetia spire im- | pssa Anno miilesimo
qdringentesimo | octogesimo seeundo | (ohne Punkt). Drucker-
marke (Schilde) in Schwarzdruck. Die Rückseite des letzten
Blattes leer.
Grossfolio, 315 Blatter + 1 leeres Blatt, zweispaltig, 62 Zeilen,
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, die
Ueberschriften in grösserer Type. Erste Ausgabe.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 413)*, München Hofbibl., Zwickau Rats*
bibl., Speier Museum (mit der Satzvariante der Schlussschrift: cü
diligentia spire im* | pssa p me petrum drach | ciuem spirensem |
[ohne Punkt] Druckermarke wie oben).
Hain 2231*. — Panzer III, 22 n. 18. — Baur, primitiae, S. 27
n. XIII. — Weiss, Nachrichten II, S. 4. n. XXII. — Serapeum IX,
8. 154.
6.* Vocabularius ex quo.
Blatt 1 mit Signatur a, Vorseite Zeile 1: (E)x quo voeubularij
va | rij autetici . videlicj Huguicio Ka | tholicö Breuilogus Papias
alijqj | Codices sunt in compatöne peiosi. | etc.
Blatt 171 Vorseite: Et si huiusmodi vocabularij opusculü tpa
ante q' | plura impressoria arte diuulga | tu . pluribusqy sit co* |
müicatü . Verü qt itidem si diligeter inspiciat' in nu* | meris fere
in locis cernit' diminutü . Idcirco ad vti* | litate in latinitatis copia
pficere cupietiuj per . Pe | trü . Drach . Spirensiü ciuey . correetöne
possibili pre | uia . iterü impressum. Anno dni . Miilesimo qnadrinte |
simo (!) octuagesimo seeundo | (ohne Punkt). Rückseite leer. —
Quarto, 171 n. gez. Blätter mit den Signaturen a 4 , b 3 , c 3 , d 3 , e 3 ,
fi> §to> u unbezeichnet, i 4 , k 3 , 1 3 , m,, n 3 , n unbezeichnet, o 3 , p 3 , q 3 ,
r 3? 8-j» *3» v 3j ^4i ohne Blattzahlen und Custoden, 34 Zeilen,
Vocabulariustype.
Darmstadt Hofbibl* (Inc. H, 36).
Panzer HL 22 n. 19. — fehlt bei Hain. — Walther, Beiträge
S. 96. — Weiss, Nachrichten U, S. 3 n. XX. —
Digitized by VjOOQIC
40
1483.
7.* Holkot, Robertus, ord. Praedicat, opus super
sapientiam Salomonis zc.
Blatt 1 Vorseite: [A]aron quo electus z vocatg fuit ad | honore .
L. clxv . ante B. | —
Blatt 18 leer. —
Blatt 19 mit Signatur An, Vorseite: Opus preclarissimum eximij |
dni magistri roperti holkot sacre theo | logie moralissimi atj doc-
tissimi pfesso | riß ordinis fratrü pdicatou sup sapie* | tiä salomo-
nis . qua philo disertissimus collegit Contines postillam accurate |
ac summa enucliatöe elaboratä. Cum | singularib9 questionib9 ad
oem mate* | riä tarn scolasticä atqj disputabile ; qj \ ad ppl'm
pdicabile vtilissimis. Atqj so | lemnes nömodo diuinarum litterarü |
verum z philosophorum atqj famoso | sorum (!) poetarum ad easdam
materias | 9gruenter applicatas : allegatöes. |
Blatt 348 Rückseite, Spalte 2: Opus preclarissimum eximij |
domini magistri roperti Hol' | kot sacre theologie moralissimi atqj
do | ctissimi jrfessoris ordinis fratrü predi | catoru snp sapientiä
Salomonis Per | me Petrum drach einem Spiren . im- | pressuj.
Anno incarnatönis dominice | Millesimo quadringentesimooetoge- |
simotercio . quarta die kaledas Marcij | l ) finit feliciter. | Drucker-
marke (Wappenschilde) Schwarzdruck. —
Folio, 348 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, die 18 ersten
Blätter ohne Signaturen, der Rest mit den Signaturen Au — A v ,
B 4 — L 4 , M 3 , N 4 — Z 4 , a 4 — c 4 , d 3 , e 4 — h 4 , i 3 , k— q 4 , r 3 , 83, t 4 ,
Homiliariustype.
München Hofbibl., Heidelberg Univ.-Bibl., Augsburg Stadtbibl.,
Strassburg Üniv.-Bibl., Wernigerode, Mainz Stadtbibl. (Inc. 1469),
Speier Museum*.
Hain 8757*. — Panzer IH, 22 n. 20. — Baur, primitiae, 8. 27
n. XVI. — Weiss, Nachrichten n, S. 5 n. XXIV. —
8. Brack, Wenceslaus, vocabularium Archonium nun-
cupatum.
Spirae per Petrum Drach. 1483.
Folio.
Hain 3701. — Panzer HI, 8. 22 n. 22. - Weiss, Nachrichten II,
S. 5 n. XXVI. —
1) 26. Februar 1483.
Digitized by VjOOQIC
41
9.* Herolt, Johannes, alias discipulus, sermones de
tempore et sanctis cum promptuario exemplorum et de b.
virgine.
Blatt 1 Vorseite: Sermones discipuli de te | pore et de sanctis
cü prom | ptnario exemplornm | (ohne Punkt, grosse Type). Rück-
seite leer.
Blatt 2 Vorseite, Spalte 1: Tabnla presentis operis incipit |
(ohne Pnnkt).
Blatt 21 Rückseite: Expliciunt inhibitiones a | cömunione tempore
pasce. | Blatt 22 leer.
Blatt 23 mit Signatar aai Vorseite Spalte 1: Sermones disci-
puli de tepore per- | circulü anni incipiüt Dominica pri | ma
adnentns doml Sermo primns | de aduentu christi in carnem. | etc.
Blatt 23 Rückseite Spalte 1 nnten: Explicit j)mptuariü disci-
puli d T miraculis be* | ate Marie virginis | (ohne Punkt).
Blatt 23 Rückseite, Spalte 2: Incipit tabula pmptuarij discipuli
de mi* | raculis gloriose virginis Marie. |
Am Ende Rückseite des letzten Blattes, Spalte 1: Finit opus
perutile simplicib9 curam anima || rum gerentibus . p venerabile i
deuotü Johä | nem herolt sancti dominici sectatore pfessum. | de
tpe et de sanctis cum pmptuario exemplou | atqy tabulis suis
collectü. Discipulus nücupa | tum. Impressum Spire. Anno a
christi natali | Octuagesimotercio . supra millesimtim quater | qj
centesimum. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck.
Folio, zweispaltig, 55 Zeilen, mit den Signaturen IUI rm, Z3,
aa 4 , a 4 , bb 4 , b 4 , cc 4 , o 4 , d 4 , ea, f 4 , g 4 , h 3 , i 3 , k 4 , 1 4 , m 4 , n 4 ,
°4> P4> q4> r 4> r 4> %» 8 4> *3i v 4> x 4> v 4> z 4»^ 4 , B 4 , C 4 , D 4 ,
E 4> F 3 , G 4 , H 4 , J 4 , (vor K ein leeres Blatt), K 4 , L 4 , M 4 , N 4 ,
4 , P 4 , 04, R 4 , S3, T 4 , V 3 , X 4 , Homiliariustype. —
Speier Museum*
Hain 8488. — Panzer III, 22 n. 21. — Weiss, Anfange II,
5. 5 n. XXV.
1484.
10.* Fliscus, Stepkanus, de Soncino, varietates sen-
tentiarum seu Synonyma.
Blatt 1 Vorseite: (S)Ephanus (!) fliscus de sontino iuue | ni
peritissimo Johanni meliorancio . ci | ui vincetino cancellario Padu-
anö . P . | d . s . tc . |
Digitized by VjOOQLC
42
Blatt 2 Vorseite: Sequuntur sententiarü variatiönes (!) cöue |
nientes exordio. j
Blatt 124 Rückseite: [^ Finis cöiunctio | (ohne Punkt).
Blatt 125 Rückseite: ^ Finit hie Stephanns Fliscus de Sontino
vir | desertus . (!) et mira eloquij dignitate fulgens | foeliciter .
Anno . M cccc lxxx iiij. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck.
0. 0. u. F. (Speier, P. Drach).
Quarto, 125 Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen,
Vocabulariustypo als Texttype, für die deutschen Teile eine grössere
Type. Deutsch-lateinisches Wörterbuch.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 7150*.
11. Missale Spirense.
Am Ende: Spire per Petrum Drach M CCCC L XXXIV.
Folio, mit der grossen Druckermarke P. Drachs. —
Hain 11426. — Panzer 1U, 23 n. 25. — Baur, primitiae, S. 31
n. XIX. — Weiss. Nachrichten II, S. 6 n. XXVIU. —
12. Bernardinus Senensis, sermones de evangelio
aeterno.
Spirae per Petrum Drach. M CCCC LXXX1V.
Folio.
Hain 2829.
1485.
13.* Conradus de Alemannia, concordantiae bibli-
orum.
Blatt 1 mit Signatur an Vorseite: (Q) Vilibet vo | lenti req're- 1
re cöcordä | tias in hoc | libro vnum | est p'mitus | attendendü |
videlicy qy | cü in p'mis | etc.
Blatt 271 Vorseite: Petro drach ciui spirensi 8alutem et cha* |
tatem. (!) | Schliesst: Vale feliciter ex Spiris kalendas augusti I 1 )
Anno salutis nTe Millesimo quadringentesimo oetogesimo quinto. |
Rückseite leer.
0. 0. u. F. (Speier, P. Drach).
Grossfolio, 271 Blätter, vierspaltig, 83 Zeilen, mit den Signa-
turen aji — anii, b 4 , C3, d 4 , e 4 , ee 4 , eee 4 , f 4 , ff 4 , fff 4 , g 4 , h 4 , i 4 , k 4 ,
h> U 3> iu a» m 3> n 4» o 3 , p 4 , q 4 , r 4 , s 4 , t 4 , v 4 , xy 4 , z 4 , A 4 , B 4 , C 4 ,
D4, F 4 , 6 4 , Homiliariu8type.
1) 1. August 1485.
Digitized by VjOOQLC
43
München Hofbibl., 8peier Museum*.
Hain 5631*. — Panzer UI, 23 n. 27. — Baur, primitiae 8.31
n. XX. — Weiss, Nachrichten II, 6—7 n. XXX.
1486.
14.* Gregorius IX papa, decretalium libri V. cum
glossa.
Blatt 1 Vorseite in Rot- oder Schwarzdruck: Compilatio noua
decretaliü | domini Gregorij pape noni. | Rückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur a? Vorseite in Rotdruck: Incipit compi-
latio decretaliü epi | stolarü domini gregorij pape noni | (ohne
Punkt). | (G) Regorius Episco* 1 pus a seruus seruorum dei . Dile- 1
ctis b filijs doctoribus z scholarib9. | etc.
Die Glosse beginnt: (G) Regorius . In huius libri principio quinqy
sunt pcipue | etc.
Blatt 305 Vorseite in Rotdruck: Celebratissimus presens ac in-
signis decretaliü epistolarum | codex vna cum apparatu domini
bernardi . nö sine exacta dili | gentia vigiliqj studio . expensis Petri
drach ciuis spiren . est | cösummatus . Anno Christiane salutis mille-
simo quadrigen | tesimooctuagesimosexto . kalendas vero . XVII. sep-
tembrias. | J ) Druckermarke (Schilde) in Rotdruck. Rückseite leer.
Grossfolio, 305 Blätter, zweispaltig, Text in Bonifazius-, die
Glosse in Glossentype, mit Signaturen, ohne Custoden und Blatt-
zahlen.
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Strassburg Univ. Bibl.,
Speier Museum*.
Hain 8019*. — Baur primitiae S. 32 n. XXI. — Panzer III, 23
n. 28. — Walther, Beiträge S. 96. — Weiss, Nachrichten H, S. 8
n. XXXUI.
15. Modus legendi abbreviaturas (Johannes de
Urbach).
Liber plurimornm tractatuum iuris, videlicet Libellus dans
modum legendi abbreviaturas in utroque Jure . Processus Judi-
ciarius eximii Doctoris Juris Canonici Johannis de Vrbach . Tracta-
tus Praesumptionum . Summa Magisti Dominici de Civitate Visen-
tina, qualiter notarii Archicpiscoporum et Episcoporum debeant
notariae officium exercere . Tractatus de tabellionibus per Do-
1) 16. August 1486.
Digitized by VjOOQLC
44
minum Bar. compilatus . Spire per Petmm Drach MCCCCLXXXVI.
Druckermarke.
Folio.
Heidelberg Univ. BibL, Augsburg Stadtbibl.
Hain 11483. — Panzer III, 23 n. 29. — Baur, primitiae S. 32
bis 34 n. XXII. — Weiss, Nachrichten II, 8. 27 n. XXXI.
1487.
16. Missale Spirense.
Blatt 1 Vorwort des Bischofs Ludwig von Speier an den
Bistumsclerus gegeben Spire die 14. Martii a. 1487. Hierauf
Kalender.
Folio, 328 Blätter.
Panzer IV, 424. — Hain n. 11427. — Weiss, Nachrichten II,
S. 8 n. XXXIV. — Geschichte und Beschreibung von Speier von
Dr. M. Speier und Heidelberg. 1814.
17. Clemens V. papa, constitutiones cum apparatu
domini Joannis Andreae.
Spirae per Petrum Drach MCCCCLXXXVU.
Folio.
Hain 5439. — Panzer III, 24 n. 31. — Weiss, Nachrichten H,
S. 8 n. XXXV.
18.* Antoninus archiepiscopus Florentinns, summae
theologicae partes IV.
Teil I.
Blatt 1 Vorseite: Prima pars Summe Anthonini | (ohne Punkt).
Rückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur a-i Vorseite: Prima pars summe fratris
Anthonini de | florentia ordinis predicatorü z Archiepi flo | rentini .
In qua agit' de afa et de ptinentibus | ad ipam . Incipit jjhemiü
totius operis. |
Am Ende: Hie prime partis Summe Anthonini or | dinis pdi-
catorü fratris clarissimi . archipsu | lis florentini finis extat . vigiläti
cura eme | date . opera ac impensis Petri Drach con* | sularis
Spirefi . ciuitatis . M . CCCC . octuage | simoseptimo natiuitat' domi-
nice anno cur | rente . kalendas v'o Octobris. l ) vnde deo | omniuj
1) 1. October.
Digitized by VjÖOQLC
45
ßummo fanente gratiarü actiones | inxta modulü cösuetü referimus
infinitas. |
Folio, 271 Blätter, 56 Zeilen, Signaturen a— z 4 + A— M 4 .
Teil II.
Blatt 1 Vorseite: Secunda Pars Summe Anthonini. |
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Clarissimi ac doctissimi viri
fratris An* | thonini de ordine pdicatorü archiepi flore | tini
secunda pars summe feliciter incipit. |
Am Ende: Anno incarnationis dominice . Millesi* | moquadrin-
getesimooctuagesimoseptimo | Augusti vero Nonas pridie. 1 ) Pars
sum* | me secunda Antonini Archiepiscopi flo- | rentini . ordinis
Spire p Petrum drach virum consulare | ciuitatis predicte qj
diligentissime impres* | sa . finit feliciter. |
Folio, 357 Blätter, 56 Zeilen.
Teil UI.
Blatt 1 Vorseite: Tercia pars Summae Anthonini. |
Blatt 2 mit Signatur A Vorseitc: In nomine sancte ac indiuidue
trinitat' | Incipit prologus tercie partis Süme bea | ti Anthonini
archiepi floretini . ordinis p- | dicatorü . ac sacre scripture exposi-
toris dilU | gentissime. |
Blatt 8 Rückseite: Incipit tercia pars Summe Anthonini | archi-
episcopi florentini ordinis predicato | rum in qua agit' de officio
cuiusqj hominis | cuiuscunqj conditionis . dignitatis vel gra | dus .
de omni deniqj arte atqj vsu viuendi. | etc.
Am Ende: Pars summe tertia prestantissimi Anthoni* | nij (!)
florentinensis Eximij Accuratissime p pro | uidum viram Petrum
trach consularem spi | rensis ciuitatis . His ereis figuris Impressa |
studiosi8simeqj admodum emendata . Anno | salutis . M.cccclxxxviij.
Sexto id' februarij. | 2 )
Folio, 485 Blätter, 56 Zeilen.
Teü IV.
Blatt 1 Vorseite: Quarta pars summe vene | rabilis domini
Anthonini. |
Blatt 2 mit Signatur a? Vorseite: Proemium in quartana | parte
Summe domini Antonini archiepisco | pi florentini ordinis predi-
catorum. |
1) 4. August.
2) 8. Februar 1488.
Digitized by VjOOQIC
46
Blatt 5 mit Signatur a 5 Vorseite: Incipit quarta pars sü | me
maioris Antonini archipresnlis florentini | In qua agitnr de vir-
tutibns i gratia . ac donis | spiritnssancti. |
Am Ende: Opus qj pclaruy . qnarte partis summe An* | thonini .
florentinorum archipresnlis . tractans | de virtutiby . zc . Ex-
plicit feliciter Anno na- | tiuitatis dominice. M cccc lxxxvij. Ka-
lendas ve | ro Martij. xiij - 1 ). Rückseite leer.
Folio, 367 Blätter, 57 Zeilen.
Teil V. enthaltend das Register Johann Molitors.
Blatt 1 mit Signatur a, Vorseite: Incipit prologns in | tabnlas
totius summe domini Anthonini ar | chiepiscopi florentinen . ordinis
predicatorü | viri doctissiml |
Blatt 135 Rückseite, Spalte 2: Laus deo. |
Polio, 135 Blätter, 56 Zeilen.
5 Teile, Folio, zweispaltig, mit Signaturen, ohne Custoden und
Blattzahlen, Summatype.
München Hofbibl. (komplett), Darmstadt Hofbibl., Mainz,
Seminarbibl., Speier Museum (Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV
[Titel fehlt], Registerband [doppelt]).
Hain 1247*. — Panzer III, S. 24 n. 30 und 32. — Baur,
primitiae S. 34—35 n. XXIII. — Walther, Beiträge S. 96. —
Weiss, Nachrichten II, S. 8 n. XXXVI.
1488.
19. Missale Olomucense.
Am Ende: Liber missalis secundum ordinem ecclesie Olomucen .
per magi8trum Johannem Sensenschmidt in civitate Babenbergen .
impressus ductu et expensis Petri Trachen civis Spiren . Anno
Christi M . CCCC . LXXXVI1I . quarto vero nonas marcii' 2 ) finit
feliciter.
Grossfolio. Erste Ausgabe des Olmützer Missale.
Leipzig Buchgewerbemuseum (Sammlung Klemm).
Hain 11337. — Klemm, Katalog S. 89 n. 150.
20.* Clavasio Angelus de, summa angelica de casi-
bns conscientiae ?c.
Blatt 1 Vorseite: Epistola . F . Hieronymi tomieli leetoris. Ad
1) 17. Februar.
2) 4. März.
Digitized by VjOOQLC
47
R. p. F. Angela de clauasio presentis opc | riß auctore . in qua
orat eins reuerentiaj . vt ipm opus imprimi faciat . j)pter talem et
tantä di" | cti operis excellentiam et vtilitatem. |
Blatt 2 Vorseite: In nomine domini nostri iesu christi . Amen |
Incipit prologus in summa Angelicä de casibus conscientie j) fratrem
Angelü de claua* | etc.
Blatt 6 mit Signatur a, Vorseite, Spalte 1: Incipit summa
angelicä. |
Batt mit Blattzahl 354, Vorseite, Spalte 2, Zeile 9:
Humano angelicas qcunqj audire loquelas.
Ore cupis : presens perlege lector opus.
Hie sacros canones : hie et ciuilia iura.
Hie sanete inuenies religionis opes.
Maxima multo^ qd* vix dabat ante librou.
Sarcina : id Angelicä dat tibi süma breuis.
Angelus est autor . sacri decus ordinis inges
Seraphici . et tante religionis bonos.
Auctore atqj opus impressum felicia dona.
Clauissina tulit terra beata viro.
Nee Spira minus gens felix vnde creatns.
Angelus angelicis dignus adesse choris. |
Opus qnoqy hoc angelicü arte . opera et im | pensis nö minimis .
maxima cum emendatöe . | Spire impressum Finit feliciter. Anno
salutis | M. cccc. lxxxviij. | Registrum huius operis. | etc.
Die Rückseite dieses Blattes leer.
Folio, 5 n. gez. Blätter + 354 gez. Blätter Text + 10 n. gez.
Blätter Rubriken = 369 Blätter, zweispaltig, 53 Zeilen, ohne Cn-
stoden, mit Signaturen und Blattzahlen, Signaturen a — s v + 2 — 5.
Mainz Seminarbibl. (Incun. n. 221), München Hofbibl., Mainz
Stadtbibl., Worms Paulusmuseum, Bingen Pfarrbibl., Strassburg
Univ. Bibl.
Hain 5386* — Baur, S. 36 n. XXIV. — Weiss, Nachrichten II,
10 n. XXXVII. — Panzer III, S. 24 n. 33.
21.* Salis Baptista de, summa conscientiae dieta
Rosella seu Baptistiniana ?c.
Blatt 1 Vorseite: Summa Baptistiniana | (ohne Punkt) Grosse
Type.
Rückseite dieses Blattes leer.
Digitized by VjOOQIC
48
Blatt 2 mit Signatur an, Vorseite: [E] Nimuero . cum grädes
materias | ignorantia parua non ferat ad tä* | ti negocij pondu6
subeüdü nö mi= | etc.
Blatt 313 Vorseite Spalte 1: Qnod qdez opus ad | laude ipsius
icsu totiusqj tiinitatis . ac virgi | nis gloriose . l omuiü sanctou
fauente psi* | dio necnö i simpliciü confessorü utilitatez | vt ))logo
pmittit' . expletum est . currete an | no M. eccc. lxxxviij. |
Blatt 313 Rückseite, Spalte 2, Zeile 7: Datum Spire Anno
domini. | M. cccc. lxxx viij. |
Blatt 314 leer.
Blatt 315 Vorseite, Spalte 1 bis Blatt 324 Vorseite, Spalte 1:
Rubrice iur' ciuilis j canonici . et primo | rubrice . ffo^ . et primo:
ff . veteris. | Rückseite des letzten Blattes leer.
Folio, zweispaltig, 54 — 55 Zeilen, 324 n. gez. Blätter, Collation:
an — aiiu, b, c, d, e, f, g, h, — v alle Quaternionen, A 4 — S 4 +
T v + a — a v , Summatype.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 843), Speier
Museum*.
Hain 14180*. — Panzer 111, S. 24—25 n. 34. — Weiss, Nach-
richten II, 11 n. XXXVIII.
1489.
22.* Platea, Franciscus, ord. Minorum, Opus restitu-
tionum, usurarum et excommunicationum tc.
Blatt 1 Vorseite, Spalte 1 : Tractatus restitutio* | num vsurarü et
excö | municationum. |
Blatt 1 Rückseite: Incipit tabula restitutionü vsurarü z | ex-
comunicationii : edita per venerabilem | dnm fratrem Franciscum de
platea ordi* | nis minorum. |
Blatt 13 Rückseite: Petro drach ciui Consulari SpireO . Jacobus
wympfelingU8 Sletstaten . Salutem . | Schliesst: Vale Ex Spira . |
kaF. Junij Anno salutis . M. cccc lxxxix. |
Blatt 14 mit Signatur a, Vorseite, Spalte 1: Tractatus Restitu-
tionü eximij docto* | ris fratris Francisci de platea ordis fra- | trü
minorü Bononieii. Incipit feliciter. | Restitutio primo | [U]Trum
restitutio sit de necessi | täte salutis . R scd'm Scotü | zc.
Blatt 113 mit Signatur qm, Vorseite, Spalte 2: Opus restitutionü
perutile Reueren* | dissimi in christo patris fratris Fran- | cisci de
platea bononiensis . ordi nismi | norum Spire impressum finit feli-
citer . | Anno düi M. cccc. lxxxix. |
Digitized by VjOOQIC
49
Blatt 113 Rückseite leer.
Blatt 114 Vorseite, Spalte 1: Casus papales epales et abbatiales. |
Et primo papales viginti. |
Blatt 115 Rückseite, Spalte 1 unten: Finiunt casus papales
episcopales et | abbatiales. |
Folio, 115 n. gez. Blätter, zweispaltig, 50 Zeilen, mit den Signa-
turen aa^, aas, DD 3> *3i b 4 , c 3» ^3» e 3> *3. £2» n 4> *4> ^3» hi
i, m 3 , n 3 , o 4 , p 3 , qs, Homiliariustype.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl., Heidelberg Univ.-Bibl.,
Oldenburg grossh. Bibl., Speier Museum*.
Hain 13041*. — Panzer HI, 25 n. XXXV. — Baur, primitiae,
8. 37 n. XXVI. — Serapeum XXU (1861) S. 287. — Weiss,
Nachrichten H, 12 n. XXXIX. —
23.* Summulae logicales modernorum.
Blatt 1 Vorseite: Modernorum summulg logicales cum | notabilibus
topicorum ac disputa- | tis elenchorü librorum ex aristote | le,
boetio, beato augustino, mar | silio et ab alijs, subtilioribus | sen-
tentijs, viris doctissi* | mis fideliter enucleatg, ac | a magistris
collegij mo | guntini regentibus | de modernorü | doctrina sunt |
studiosissi^ | me inno- | uatg. |
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: In modernorum summulas
prgfatio incipit feliciter | (ohne Punkt).
Blatt 180 Vorseite: Expliciunt syllogismo^ cautelg siue regulg |
pfundissimg. Deo laus et gloria. | Huius logicg, s'm regentes almi
studij moguntini in collegio maiori. Anno lxxxix | innouatg . cum
vera orthographia ac diphthongandi arte diligeter obseruata. A
Pe | tro drach viro consulari ciuitatis Spirg, scd'm primä correcturä
impressg summulg | feliciter expliciunt. | Rückseite leer.
Folio, 180 Blätter, 53 — 55 Zeilen, mit Signaturen, ohne Gu-
stoden und Blattzahlen, Texttype die Summulaetype , nebstdem
zwei andere Typen.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 1041, am Anfange
defect, nochmals 2209 a ebenfalls defect). Speier Museum*.
Hain 15185*. — Panzer 1H, 25 n. 36. — Baur, S. 37 n. 25. —
Weiss, Nachrichten H, S. 12 n. 40. —
1490.
24.* Breydenbach, Bernardus de, opusculum sanctarum
peregrinationum ad montem Syon xc.
4
Digitized by VjOOQLC
50
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Holzschnitt: Frau mit
dem Wappen: v. Breidenbach. —
Blatt 2 mit Signatur an, Vorseite: [R]Euerendisaimo in christo patri
et düo dno Ber* | tholdo sancte Maguntin . sedis Archiepiscopo |
Sacri Rhomani Imperij per germaniä Archi | cancellario ac principi
electori düo suo gratiosis- | simo . Bernardus de Breydenbach dicte
ecclesie | Maguntinen . decanus simul et camerarius obe- | dientiam
promptam et deuotam. |
Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Sanctarum peregrinationü
in montem Syon ad venerandü christi sepulchrum | in Hierusalem .
atqj in montem Synai ad diuam virginem et martyrß Katherinam
0» | pusculü hoc cötentiuum per Petrum drach einem Spirensem
impressum Anno salu- | tis nostre M. cccc. xc . die . XXIX. Julij .
linit feliciter. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Folio, 104 Blätter, mit Signaturen, ohne Custoden und Blatt-
zahlen, die Signaturen reichen von an — p v und zählen die Karten
mit, Summulaetype. Der Initial R am Anfang zeigt in Holz-
schnitt das Mainz -v. Breidenbach'sche Wappen, Zweite lateinische
Ausgabe der Reisen Breydenbachs.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Blatt 1 fehlt), Göttingen
Univ.-Bibl., Speier Museum* (ohne das erste Blatt).
Hain 3957*. — Panzer III, 25 n. 37. — Baur, primitiae, S. 38
n. XXVIII. — Serapeum HI, 57. — Weiss, Nachrichten U, 12 n.
XXXX1V. — Schaab, Gesch. d. Erf. d. Buchd. I, 534 Anm.
25.* Carracciolus, Robertus, sermones de laudibus
sanetorum.
Blatt I Vorseite: Sermones Roberti | de Licio de laudibus |
sanetorum. | Blatt 1 Rückseite leer.
Blatt 2 Vorseite: [TJAbula presentis opis : de laudibus | sanetou.
In qua ponuntur per ordi | nem Sermones et eorum capitula. |
Blatt 5 mit Signatur a ( Vorseite: In nomine domini nostri iesn
christi In | cipit prima pars sermonü de laudibus san* | ctorum
scd'm fratre Robertü caraeolü (!) de Li | ceo ordinis mino^i: Epm
Aquinaten. |
Vorseite des letzten Blattes Spalte I : Clarissimi ac celeberrimi
preconis Fra* | tris Roberti Garazoli de Licio : ordinis mi | norum.
Pontificis Aquinatis : opus de lau | dibus sanetorü aecuratissime per
Petrum | Drach Spire impressum. Anno düi Mil- | leeimo-
Digitized by VjOOQLC
51
qnadringentesimononagesimo: finit | feliciter. | Die Spalte 2 dieses
Blattes and dessen Rückseite leer.
Folio, 4 n. gez. Blätter ohne Signataren + 196 n. gez.
Blätter, Coilation: a 4 , b 4l c-j, d 3 , e 3 , f 3 , g 4 , h 4 , i 3 , k 3 , 1 3 , m 3 , n 3 ,
O47 P37 <h> r 3> 83» *4i u 3i x 3> Vfr z 3> *»4i bb 3) CC 3> dd 3> ee 4> ff 4-
Zweispaltig, 54 — 55 Zeilen, Summnlaetype.
München HofbibL, Mainz Stadtbibl. (Inoun. 1636), Augsburg
Stadtbibl., Zwickau Ratebibl., Dannstadt HofbibL, Speier Museum*
(fehlt Blatt 1).
Hain 4484*. — Panzer DI, 25 n. 38. — Walther, Beiträge
S. 96. — Weiss, Nachrichten II, S. 12 n. XXXXI. — Baur, pri-
mitiae 8. 37 n. XXVII. — Serapenm IX, 168. — Mittheilungen
des histor. Vereins d. Pfalz XVII, 217.
26.* Donathus, ethymologia.
Blatt 1 Vorseite: Etymologia preclara do- | nati nouiter exarata:
et in | duas: primo minore . et se<* | cundo maiore editiones | par-
tita: etc. wie Hain 6389*.
Vorseite des letzten Blattes: Finit fgliciter Editio donati nouiter
exarata. | Impressa per dum Petra drach virü cösularem et eine |
Spirensem expeditissimü . Anno dni . Millesimoqua* | dringentesimo
nonagesimo . vicesimaprima die mensis | Augusti, 1 ) finita: s'm
primä eins emendationem, ac im* | pressionem. |
Quarto, 230 n. gez. Blätter, 35 bis 36 Zeilen, mit Signaturen.
München HofbibL*, Zwickau Ratebibl.
Hain 6389*. — Serapeum IX, 169. — Weiss, Nachrichten H,
S. 14 n. XXXXV.
27. Eusebius, historia ecclesiastica latine interprete
Ruffino.
Eusebii et Bedae Historia ecclesiastica . Spirae MCCCCXC.
Polio.
Hain 6712. — Panzer III, S. 26 n. 40. — Weiss, Nachrichten
H, 12 n. XXXXIIL
1492.
28.* Gregorius IX papa, decretalium libri V.
Blatt 1 Vorseite in Rotdruck: Compilatio noua decretaliü |
domini Gregorij pape noni. | (Grosse Type). Rückseite leer.
1) 21. August 1490.
Digitized by
Google
52
Blatt 2 mit Signatur au Vorseite in Rotdruck: Incipit compi-
latio deccretaliü (!) epi | stola-y dni gregorij pape noni. j (6) Re-
gorius EpiBcopus | seruus s'uou etc.
Blatt 273 Vorseite Spalte 2 unten in Rotdruck: Celebratissimns
presens ac insignis decretalium epistolarum co | dex vna cum
apparatu domini Bernardi . nö sine exacta diligen* | tia vigiliqj
studio . expensis Petri drach ciuis Spiren . est cösum | matus .
Anno nostre salutis Millesimoquadringentesimonona | gesimosecundo .
Ealendas vero . v. Junias. | l ) Rückseite leer.
Grossfolio, 273 Blätter, zweispaltig, mit Glosse am Rande, mit
den Signaturen an — aim, b 4 , c 4 , d 4 , f 3 , g 4 , h 4 , i 4 , k 4 , 1 4 , m 3 , n 4 ,
°4» P4> <U> Ui 84» *4» v 4> *4> y 4 , z 4 , A4, B 4 , C 4 , D 4 , E 4 , F 4 , G 4 ,
H 4 , I 4 , K 4 , L 4 , M 4 , N 3 , Bonifacius- und Glossentype.
München Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 8028* — Panzer III, S. 26 n. 41. — Weiss, Nach-
richten II, S. 14 n. XXXXVI. — Mittheilungen des bist. Vereins
der Pfalz XVI, S. 217.
1494.
29. Johannis Reuchlin Phorcensis legum doctoris
liber de verbo mirifico.
Spire per P. Drach 1494.
Folio, 48 Blätter. Erste Ausgabe der Schrift. 2)
Baur, primitiae S. 39 n. XXXII. — Weiss, Nachrichten II, S. 15
n. XXXXVÜI. — Graesse, tr&or VI, 95 (48 Blätter). — Fehlt
bei Hain.
1495.
30.* Breviarium secundum consuetudinem domus hos-
pitalis Hierosolymitani sancti Johannis.
Winterteil war nicht zugänglich.
Sommerteil: Blatt 1 Vorseite in Rotdruck, Missaltype: Breuiarij
scd'm 9sue | tudine domus hospi | talis hierosolymita | ni sancti
Johannis | Pars Estiualis. |
Rückseite des Titels in Rotdruck, Texttype: Cum cösensu 1
fauore totius capituli generalis venera | rabiliü (!) dfiorum cömen-
1) 28. Mai.
2) Eine undatierte Ausgabe des XVI. Jahrh. hat am Ende des Vor-
worts des Conrad Leontorius Mulbrunnensis die Zeitangabe: Spirae.
XI. kar Maias . M . cccc . xciiii.
Digitized by VjOOQLC
53
datou ordinis sancti Joänis Hie | breuiarig ex iussu gTosi düi
cömedatoris in heytersshen . eor | recture traditus est in manus
venerabiliü ac religiosorum | dOorum viridis campi Argetine . per
quos 7 fideliter exa | minatns: necnö summa cum diligentia denuo
correctus. | Dehinc ad imprimedum psentatus honorabili viro
pe- | tro drach . ciui necnö cösulari Spireö . per quey et feliciter |
impssus e z consümmatus . Anno nFe salutis . M . cccc . xcv. | In
laudem i reuerentiä totius ordinis domus hospitalis | Hierosoly-
mitani sancti Johänis. |
Blatt 2 Vorseite bis Blatt 7 Rückseite Calendarium. Blatt 8
leer. Blatt 9 mit Signatur a Vorseite: Dnica post oetauä petheco |
stes . t cantatur vsqy ad kaT. | angusti Inuit . Deü verum | ic.
Blatt 10 mit Signatur an Vorseite: (B)Eatus vir | qui non
a- | bijt in cösi | ?c.
Schliesst Blatt 75 Bückseite Zeile 17: tare dne xc. vt est in
loco. | Blatt 76 leer.
Blatt 77 mit Signatur i Vorseite: QVindecim psalmi qui )
dieütur qndeeim gra* | dus legütur semp ad matu- | ic.
Schliesst Blatt 84 Vorseite Zeile 20: uationis parte restitue .
P. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Blatt 85 mit Signatur AA Vorseite: Incipit cömune sanetoy |
Et primo de apFis . In vigi- | lia apostolo^ ^prietate non | ic.
(Rotdruck).
Schliesst Blatt 108 Rückseite: tum . Tu aüt domine . Mi | serere
nobis. |
Blatt 109 mit Signatur A Vorseite: Incipit pars estiualis bre |
uiarij s'm consuetudinej do j mus hospital' iherosolymi- | ic.
Blatt 186 Vorseite Zeile 12: R De historia. Vidi dnm. | Die
Rückseite dieses Blattes leer.
Blatt 187 Vorseite: Incipit pars estiualis de | sanetis a festo pasce
vsqj ad | aduentü domini. | Das Ganze schliesst: bi in nobis in-
ueniat mansio | nem . Qui tecum. |
Eleinoctavo, 319 n. gez. Blätter, ohne Blattzahlen undGustoden,
Collation: a, b, c, d, e, f, g 4 , 1^ + I— HII 4 + AA4, BB 4 , CC 4
+ A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M, N, 0, P, Q, R, S, T,
U, V, X, y, Z 4 + aa 4 , bb 4 , ccyi, zweispaltig, 34 Zeilen, mit nett
gedruckten Versalbuchstaben im Text, Summulaetype.
Der Winterteil hat gleichen Titel mit Abänderung: pars hiemalis
und dem gleichen Vermerk auf der Titelrückseite. 2 Bände.
Digitized by VjOOQIC
54
Strasburg Univ. Bibl. (Sommerteil, K, 970, die Signataren
ccy und cc\i mit ihren Gegenblättern sind von Hand des
XVI. Jahrhunderts ergänzt.)
Hain 3847. — Panzer HI, 26 n. 42. — Baur, S. 39 n .XXXIII.
— Weiss, Nachrichten II, S. 15 n. XXXXIX.
1497.
31.* Missale Moguntinum.
Blatt 1 Vorseite: Missale Maguntinense. |
Blatt 2 Vorseite beginnt der Kalender: KL Januarius habet
dies . XXXI . Luna . XXX. | XIX A Circumcisio domini. | VIII b.
IUI Octaua sancti stephani. | etc.
Blatt 8 Vorseite Spalte 1 : Incipit ordo qualiter se sa- | cerdos
ad celebrandä missam p | parare debeat . Hymnus. | (Rotdruck).
Blatt 13 mit Signatur i Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Pro
missis huius voluminis de | Tpe z Sanctis inueniedis Pre | sens
hec tabula cü foliou quoto | signata: in mediü omib9 datur. | etc.
Blatt 20 Vorseite mit Signatur a und Blattzahl 1 Vorseite
Spalte 1 beginnt das Hauptwerk: Incipit ordo missalis secundü |
chorü MoguntineU . per circu- | lum anni . Dnica prima de ad- |
uentu domini Introitus. | (Rotdruck).
Nach Blatt lxxxii beginnen die Praefationen und der Canon.
Blatt lxxxiii mit Signatur 1 Vorseite Spalte 1: In die sancto
pasce Introit9. | (Rotdruck.)
Blatt CXlvi Vorseite Spalte 1 : Incipit de sanctis pars hyema |
lis . Primo in vigilia Andree | apostoli . Nota quando ista vi- 1 gilia
in die etc. (Rotdruck).
Blatt cclxiii Rückseite Spalte I: Magna missali- | um librorü
pe- | nuria secundum ordinatione si | ue rubricam ecclesie Ma-
gunti- | ne existente . eisdemqy Codicib9 | magna ex parte cor-
ruptis de- | prauatisqj Reuerendissimus in | christo pater z
dominus . domi | nus Bertoldus archiepiscopus | Maguntinen . pre-
fato defectui occurrere cupiens . sui qj officij | esse, vt eiusmodi
libri q; emeda- | tissimi haberent' animaduertes | in hanc ordi-
natöy imprimi $- | (Spalte 2) uidit . Ad cuius Reuerendissi- |
mi in christo patris z domini . | domini Bertoldi archiepiscopi |
decorem z reuerentiä eiusqj de- | uoti cleri presens hoc missale
di | uinorum officiorum denuo re- | uisum necnon in compluribus |
locis castigatum nö paruis im | pesis honesti dfii Petri Drach | viri
consularis ciuitatis Spi- | ren . Anno nostre salutis. M. | cccc . xcvij.
Digitized by VjOOQLC
55
scd'o nonas Septem* | brias l ) feliciter est consummatum. | Grosse
Druckermarke Drachs, wie die Schlusssohrift Rotdmck.
Grossfolio, 29 n. gez. Blätter Vorwerk + lxxxii gez. Blätter
Hauptwerk -f- Praefationen und Canon + Blätter lxxxiii — cclxiii,
35 Zeilen für die grössere und die kleinere Missaltype, zweierlei
Typen, mit roten römischen Blatt zahlen, mit Signaturen, ohne
gedruckte Initialen, Musiknotensysteme sowie Musiknoten.
Giessen Univ. Bibl., Dresden K. Bibl. (fehlt Blatt 1 und von
Blatt 254 der Rest), Kassel LandesbibL, Darmstadt Hof bibl*
(Blatt 1 fehlt, der Canon nebst Praefationen sind auf Pergament
geschrieben, ebenso im Vorwerk die Musiknoten nebst Systemen
handschriftlich eingetragen. Das Exemplar ist im Vorwerk mehr-
fach beschädigt und hat auf dem Vordeckel von Hand des XV.
bis XVI. Jahrhunderts den Preisvermerk: Missale hoc emptum et
comparatum est per me Petrum kelkem de Vrsel quinque fl.
aureis et albis octo, quod ego nunc ordino et lego animo delibe-
rato . . . (Rest verkratzt).
Baur primitiae S. 42 n. XXXVI. — Panzer IU, 27 n. 47. —
Gudenus cod. H, 645. — Walther Beiträge S. 96. — Centralblatt
f. Bibl. HI, 308—310 (mit Auflösung der Abkürzungen). —
Schelhorn, diatribe S. 40. — Weiss, Nachrichten II, S. 16 n. LV.
1498.
32. Missale Bursfeldense.
Blatt 1 Vorseite: Holzschnitt: St. Benedict in ganzer Figur,
dann der Kalender, hierauf in Rotdruck: Ordo missalis secundum
ritum et consuetudinem ordinis diui patris Benedict! |
Am Ende in Rotdruck: Cösummatü est hoc opus missalis
(secundum morem et consuetudinem ordinis Sancti Benedicti) per
honesta virum Petrü drach ciue et senatore insignis ciuitatis spi-
rensis . Anno dni M . ccccxcviij . iij. kl' augusti 2 ) exemplari iterum
emendato et in cöpluribus locis diligentissime castigato per
solemnem virum eiusdem ordinis. | Druckermarke (Drachen).
Polio, 7 n. gez. -f 264 gez. -f- 19 n. gez. Blätter Praefationen
und Canon zwischen Blatt 144 und 145+1 leeren Blatt, zwei-
spaltig, Rot- und Schwarzdruck, grosse rote gedruckte Initialen,
1) 4. September.
2) 30. Juli 1498.
Digitized by VjOOQLC
56
der erste derselben zeigt einen Mönch. Die Musiknoten sind
handschriftlich eingetragen.
Ein Exemplar besass Antiquar A. Cohn zu Berlin. Vgl.
Katalog 175 n. 406. Preis 400 M. Dieses besitzt jetzt ein Herr
Treu zu Wien. Hain 11274. — Weiss, Nachrichten II, S. 17
n. LVI. — Panzer HI, 8. 27 n. 48. — Silbernagei, Joh. Tri-
themius ed. U 8. 92.
Es giebt von diesem Druck Exemplare mit abgeänderter Schluss-
schrift: missalis Burszfeldensis und: exemplar emcndante dno
Joanne Tritemio abbate Spanhemense eiusdem ordinis Maguntine
Diocesis mit vorhergehendem Brief Trithems über die Art der
Verbesserung handelnd. Der Sage nach besorgte Drach den
Druck auf Anordnung Trithems zu Bursfeld selbst
1500.
33. Speciale secundum chorum Maguntinensem.
O. 0. (Speier) P. Drach 1500. Mit Druckermarke.
Ilain 14897. — Panzer IV, 424 (nach Katalog Thott VII, 30).
— Centralblatt f. Bibl. IH, 318. — Weiss, Nachrichten II, 8. 18
n. LIX. — Katalog Antiquariat Rosenthal XXII, 249, 5587
(besass ein Exemplar).
1501.
34.* Missale Spirense.
Blatt 1 Vorseite: LVdouicus dei i apl'ice sedis gratia Epus
Spiren . vniuersis i | singulis ecclesiarü platis Canonicis Altaristis
Capellanis | plebanis Rectoribus vicarijs presbyteris ac clericis per
ciuitate et | dyocesim Spiren . vbilibet cöstitutis Salutem in eo qui
est olm ve- | etc.
Schlieft: Datum | in ciuitate nostra Spiren die sextadecima
mensis Augusti . Anno | dni millesimo quingentesimo. | Hierauf
Register.
Blatt 4 Rückseite Spalte 1 : Sequunt' informationes z cau | tele
obseruäde psbytero volente | diuina celebrare. | (Rotdruck).
Blatt 7 Vorseite: KL Januarius habet dies . XXXI . Luna . XXX. |
Blatt 13 Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Exorcismub salis x
aque: in dni | ca die . etc.
Blatt 14 Rückseite leer. (Vorwerk.)
Digitized by VjOOQLC
57
Hauptwerk: Blatt mit Blattzahl I und Signatur a: Incipit über
missalis scd'm or- | dinem eccl'ie Spiren . Dnica pri» | ma in
aduetu dfii . Nota si festü | sancti andree venerit in häc dni* |
eam: etc.
Nach Blatt 128 die Gesänge: Kyrie, Gloria, Credo, Ite missa
est und Praefationen mit gedruckten Notensystemen und Musik-
noten in Holzschnitt, Hufeisennotation, zusammen 22 n. gez.
Blätter + Canon in Canontype, mit Initial T am Anfange (Dar-
stellung des Opfers Isaacs) in Holzschnitt, Pergamentdruck von
6 n. gez. Blättern, Blatt 5 Rückseite unten kleiner Holzschnitt:
Lamm Gottes mit der Fahne (worin weisses Kreuz als Stifts-
wappen von Speier). Hierauf Blatt CXXIX— CCXXXL
Blatt 231 Rückseite Spalte 2 Zeile 1 in Rotdruck: Magna
missaliü libroy penu* | ria scd'm ordinatione siue rubri« | cam
ecclesie Spiren . existente . eisdeqj Codicibus magna ex par* | te
corruptis deprauatisqj Reue* | rendissimus in xpo pater z dns: |
dns Ludwicus de Heimstat: | Eps Spiren . pfato defectui oc- |
currere cupies: sui qqy officij esse . | vt eiusmodi libri q; emen-
datissi* | mi haberent' aiaduertes in häc | ordinatiöej imprimi
puidit . Ad | cuius Reueredissimi in xpo pris | z dni: düi Ludwici
epi: decorem % reuerentiam eiusqj deuoti cleri | psens hoc missale
diuinou offici | orü denuo reuisum necnö in cö- | plurib9 locis
castigatü non par | uis impensis honesti dni Petri | Drach viri
consularis ciuitatis | Spiren . Anno n?e salutis . M. | ccccc . primo
Idus Augusti: 1 ) fe- | liciter est 9summatü. | Grosse Druckermarke
Drachs in Rotdruck. Das folgende letzte Blatt leer.
Grossfolio, 14 n. gez. Blätter Vorwerk + 128 gez. Blätter
Hauptwerk + 22 n. gez. Blätter Gesänge + 6 n. gez. Blätter
Canon (Pergamentdruck) -f Blätter 129 — 231 des Hauptwerks,
mit den Signaturen a — q 4 -f a — c 4 + A — N 4 , zweispaltig, 37
bis 39 Zeilen der grossen Missaltype allein, bei Mischung der
beiden Missaltypen verschieden mehr, Canon mit 19 Zeilen Canon-
type, Rot- und Schwarzdruck, mit rot gedruckten Initialen in
spätgothischer Form, Blattzahlen meist Rotdruck in lateinischer
Type, ohne Custoden.
Paris Nat. Bibl. (defekt), Speier Museum*. Dieses Speierer
Exemplar ist bis auf das fehlende Titelblatt prachtvoll erhalten.
1) 13. August.
Digitized by
Google
58
Die beiden Holzschnitte im Canon altkoloriert. Das Buch hat
anf dem Vordeckel innen den Eintrag: Sebastianus Fabri et
Adamus Hennica ambo possessores altaris sancte Catharine virginis
dederunt et legaverunt hunc librum missalem ad usnm dicti altaris
divae Catharinae virginis ecclesiae cathedralis 8pirensis anno mille-
simo quingentesimo octogesimo primo. Orate pro fandatoribus et
benefactoribu8. (Letzterer Satz von anderer Hand des XVI. Jahr-
hunderts.) Das Exemplar kam in die Kapuzinerbibliothek nach
Bingen, von da nach Bacharach an die katholische Pfarrei,
welche es für 200 Mark an einen Münchener Antiquar ver-
äusserte, der es nach Speier lieferte.
Panzer VHI, S. 297. — Baur, primitiae S. 43 n. XL. — Weiss,
Nachrichten H, S. 18 n. LX. — Weale, missale's S. 94. — Katalog
Rosenthal Antiquariat München XL1X n. 3719. Preis 1000 M.
(Das Speierer Exemplar). — Mittheilungen des histor. Vereins
der Pfalz XVI, 217.
35.* Bernardus abbas Claraevallensis, opuscula.
Blatt 1 Vorseite: Opuscula diui Bernardi abba* | tis Clare-
uallensis: vnacum epi* | stola sua ad clerü spiresem z ppl'm
vniuersum cum cömen | datiöe ciuitatis spiresis necnö cü quibusdä
alijs specialib9 | tractatibus pri' non impressis: quoijL tituli in fine
libri hnt\ | Zeile 1 — 2 Missaltype, Rest Summulaetype. Titel-
rückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Philothei monachi: De vita
z morib9 | Diui Bernardi abbatis Clareuallis: cö* | gregatiöis Cister-
ciesis; ex ordine Btissi* | etc.
Blatt 13 mit Signatur a Vorseite: Deprecatio Ad gloriosam
virginem. |
Am Ende Vorseite des letzten Blattes Spalte 2: Impensis et
opera prouidi viri | Petri Drach . ciuis Spiresis übel | lus iste .
opusculorü diui Bernardi | Clareuallesis abbatis . plurib9 pri | us
non impressis opusculis . docto | ris eiusde . diligenti castigatiöe
pre- | habita . iüctis atqj cönexis . fine fe- | licit 1 attigit . Anno a
natali xpi mil- | lesimoquingentesimo primo . tertio | nonas de-
cembris. | *) Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, zweispaltig, mit den Signaturen An — Bm + a — z
-fr, 9 + t + A — 1 4 , ohne Custoden und Blattzahlen, kleine
1) 3. Dezember 1501.
Digitized by VjOOQLC
59
semigothische Type als Texttype, für Signataren An — Bm
Sammulaetype.
Mainz, Stadtbibl. (drei Exemplare, eine derselben am Ende
defekt), Speier Museum*.
Baur, primitiae S. 43 n. XLL — Weiss, Nachrichten 11, S. 18
bis 19 n. LXL — Simonis, Beschreibung 8. 71.
1502.
36. Rofredus Beneventanus super utraque censura etc.
Solennis atque aureus tractatus libellorum Domini Rofredi
Beneventani super utraque censura cum suis fructuosissimis questi-
onibus et eorundem decisionibus exquisitissimis.
Am Ende: Aureum domini Rofredi beneventani opus — Ex-
pensis autem atque mandato circumspecti viri Petri trach ciuis
Spirensis vehementer elimatum: insigni urbe Argentinensi opera
Johannis gruninger his characteribus sedulo impressum — finit
feliciter Anno dominice incarnationis secundo post quindecim
centesimum . XVI Kai. septembris. l ) Diu Vale Lector.
Grossfolio.
Panzer XI, 355.
37.* Breydenbach, Bernardns de, opusculum san-
ctarnm peregrinationum in montem Syon etc.
Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Sanotarü peregrinationü
in monte Syon ad venerandü christi sepulchruj in Hierusale .
atqj | in monte Synai ad diuam virgine x martyrem Katherinä
opusculum hoc contentiuü per Petrum | drach Spirensem im-
pssum Anno salutis nTe . M . ccccc . ii . die . XX1III . nouebris. 2 )
finit feliciter. | Rückseite leer.
Folio, 84 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — lim, Blatt 6
bis 7 Holzschnitt: Stadt Venedig und mehrere andere. Dritte
lateinische Ausgabe.
Mainz Seminarbibl. (ohne Titel, beigeklebt hinten ein doppelt-
blattgrosser Holzschnitt, Palaestina in Vogelansicht, oben: Sep-
tentrio Mittnacht, unten: Mittag. Meridies in Majuskeln. Schiffe
auf dem Meere, welches in Majuskeln bezeichnet ist als: Das
gros Meer. Mit Einteilung nach Graden. Möglicherweise ebenfalls
1) 17. August 1502.
2) 24. November 1502.
Digitized by VjOOQLC
60
Erzeugnis Urachs), Stuttgart k. öffentl. Bibl. (defect). — Panzer
VIII, 279 n. 4. — Murr, memorabilia bibl. Norimb. II, 8. 220. —
Serapeum III, S. 57. — Weiss, Nachrichten II, 19 n. LXV. —
Schaab, Gesch. der Erf. der Buchdr. I, 534 Anm.
1504.
38.* Lyra, Nicolans de, Psalter deutsch zc.
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Die uorrede.
Das erste blat. | (Rotdruck) | PRopheta magnus surrexit in nobis .
Luce | septimo . 11 Leute es ist tzu mercken das etz | etc.
Blatt CCCXVII Vorseite: 11 Hie endet sich der text des psalters
zu latein | vnd zu deützsch mit einer schönen aufslegüg vnd ver-
stentnyfs gemacht vn geordent durch den hoch | geiertesten bruder
Nicolaus vö Lyra ein barftu | fser vnd miner bruder ein grosser
doctor der heyli* | gen geschrifft. Gedrücket vn volendet durch
den | Achtparn Peter drachen zu Speyer in der alten | Erbarn
keyserlichen vnd hochgefreyeten Stadt | Worms auff Mittewoche
den . XV . tag des Mo- | nats Aprilis. Nach vnsers heylmachere
geburt | Tausent fünfhundert vnd vier iar. |
Quarto, 1 n. gez. Blatt + CCCXVII gez. + 1 n. gez. Blatt
Register, die Blattzahlen springen von CCLXXIX auf CCLXXXI,
welcher Fehler später wieder gut gemacht, Signaturen An — Zun
+ ä — qmi. Type der Wormsej Reformationen mit einer kleinen
Missaltype im Text.
Darmstadt Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Inc. n. 929).
Panzer, Annalen I, 264. — Weiss, Nachrichten, 8. 20 n. LXX.
V, Peter Drach der Jüngere, 1504 — 1530.
§ 1. Lebenslauf.
Derselbe wurde als Sohn Peter Drache des Mittleren um 1472
bis 1475 zu Speier geboren. Er ward am 13. November 1490 als
Petrus Drach de Spira zu Heidelberg in die Stammrolle der Hoch-
schule eingeschrieben. 1 ) Dort scheint Drach Rechtswissenschaft
studiert zu haben. Seine spätere Stellung als Gerichtsschultheiss der
Stadt Speier lässt dies voraussetzen. Er war Mitglied der Weber-
zunft wie sein Vater und Grossvater. Der Bischof von Speier besass
1) Toepke, Heidelberger Matrikel I, 398, vgL Centralbl. f. Bibl. III,
S. 252.
Digitized by VjOOQLC
61
die Gerichtsbarkeit zu Speier und damit das Recht, einen Gerichts-
schnltheiss zu ernennen. Drach bekleidete zwischen 1500 und 1530
dieses vom Bischof zu Speier verliehene Amt, welches ein lebens-
längliches Lehen war. Im Speierer Stadtrat kommt er nicht vor,
so dass sich die feindselige Stimmung des Rats gegen Drachs Vater
auch auf ihn fortgesetzt haben mag. Drachs Amt als Gerichts-
schultheiss spricht nicht allein von grossem Vertrauen seitens des
Bischofs, sondern auch der Rechtskenntniss bei Drach. Dieses Amt
fahrte ihn praktisch auf ältere Gesetze und Verordnungen. Im
Jahre 1527 gab Drach eine Sammlung der Reichsabschiede heraus,
deren Anreger jedenfalls die hierbei interessierte Mainzer kurfürst-
liche Kanzlei als Vertreter des Erbkanzlers des Reiches war. Die
Sammlung ward dadurch eine geradezu amtliche und erhielt deshalb
kaiserlichen Schutz durch Druckprivileg. Diese Sammlung steht
gerade nicht im besten Ruf bei den Rechtshistorikern, nachdem
Heinrich Christian von Senckenberg in seinem Sendschreiben an
Johann Daniel Olenschlager zu Frankfurt a. M. die Texte Drachs
hart angegriffen und denselben der Aenderung derselben in sprach-
licher Weise und damit der Verschlechterung beschuldigt hatte. 1 )
Welche Quellen Drach für seine Arbeiten vorlagen, lässt sich jetzt
nicht mehr feststellen, jedenfalls suchte man der amtlichen Samm-
lung auch solche Texte zugänglich zu machen, die amtliches An-
sehen genossen. Wenn man sich hierin vergriff, so liegt die Schuld
nicht an dem Herausgeber Drach, sondern an der Mainzer Kanzlei.
Drach fand eine Sammlung ähnlicher Art: Das Buch des heiligen
Rom. Reichs Unterhaltung etc. 1501 vor. 2 ) Auch existierte der
Druck: Dieses Buches Inhalt ist die Gülden Bulle, Kayser Friderichs
Reformation, des Reichs Landfrieden etc. 0. 0. u. J. Folio (um 1508).
Dasselbe reicht bis 1507. 3 ) In wiefern Drach diese Vorgänger be-
nutzt und wie sich seine Ausgabe von späteren Ausgaben, nament-
lich der Senckenbergs 1747 unterscheidet, bedarf näherer Unter-
suchung, jedenfalls kann aber Senckenbergs absprechendes Urteil
nicht das Verdienst Drachs als einen der ersten Sammler auf diesem
Gebiete mindern, zudem Senckenbergs Aussetzungen von demselben
1) Sammlung der Reichsabschiede. Frankfurt a. M. 1747. Folio. I,
S. 48.
2) Litteratur des Kaiserlichen Reichskammergerichts v. £. J. K. von
Fahnenberg S. 20.
3) Reichsabschiede I, S. 48.
Digitized by VjOOQLC
62
nicht einzeln nachgewiesen nnd dabei ziemlich alleinstehendes Urteil
sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Drach auch an der Gerichts-
ordnung des Bischofs von Speier 1528 einen Anteil hatte, sein
Amt als Gerichts8chnltheiss machte ihn wenigstens dazu ganz ge-
eignet.
Drach starb 1530, der Todestag ist nicht bekannt. Seine Witwe
Dorothea lebte noch 1543. Aus der Ehe war.cn vorhanden ein
Sohn Eitel Peter Drach. Derselbe ward Canonikus des St Guido-
stiftes zu Speier und war 1538 Vicar des heil. Kreuzaltars im
Speierer Dom. 1 ) Der zweite Sohn soll Christoph geheissen und die
Bürgermeisterstelle zu Worms bekleidet haben. 2 ) Er scheint prote-
stantisch geworden zu sein und die Wormser Linie Drach eröffnet
zu haben. Ein Sohn Peter Drachs des Jüngeren könnte noch sein
der am 23. Oktober 1518 zu Heidelberg immatriculierte Alexander
Drach Spirensis, geboren zwischen 1502 und 1504. Er ward geist-
lich und schwur als Canonicus von St. Guido zu Speier am 24. Mai
1525 den Bürgereid. 3 ) Peter Drachs des Jüngeren Brudersohn, Peter,
Sohn des Advocaten Johann Drach, setzte den Speierer Stamm der
Drach fort. Er war 1540 und 1542 Mitglied des sitzenden Rats
der Stadt Speier und starb, wie der Stadtschreiber bei dessen Namen
im Ratsbuch bemerkte, 1542 als junger Mann. 4 ) Ei* war 1541 Herr
vom Gericht und Mistmeister, 1542 auch Vierrichter gewesen. 5 )
Seine Witwe gehörte 1543 zur Weberzunft, dessen Mitglied er eben-
falls gewesen. Ob Peter Drach Familie hatte, ist unbekannt. Ohne
dass sich die Verwandtschaft nachweisen lässt, kommt vor Johann
Drach, Bürger zu Speier 1550, resignierte das Bürgerrecht und
scheint sich nach Worms gewendet zu haben. Ferner erscheinen
Heinrich Trach 1551 und Paul Drach 1577, welcher als Sohn des
Johann Drach 1592 starb und ebenfalls der Weberzunft angehörte.
1558 ward Helene Drach geborene Eraich, Gattin des Anton Drach
zu Worms auf dem alten lutherischen Kirchhof beerdigt, ihre Kinder
kamen in das nämliche Grab. 6 ) Weitere Schicksale der Familie
1) Baur S. 14.
2) Weiss II, 33 Anm.
3) Speierer Bürgerbuch Ms.
4) Weiss I, 12 Anm. 2.
5) Ebenda I, 12.
6) Grabstein im St. Paulusmuseum zu Worms, vergl. hess. Quartal-
blätter 1887, S. 95.
Digitized by VjOOQLC
63
Drach sind weder ftlr Speier noch ftlr Worms bekannt. Ende des
XVI. Jahrhunderts scheint die Familie an beiden Orten erloschen
zu sein.
§ 2. Peter Drach der Jüngere als Verleger und
Buchdrucker.
Als derselbe 1504 das elterliche Geschäft übernahm, befand
sich dasselbe infolge der geschilderten Streitigkeiten mit dem Rat
zu Speier in ziemlich zerrüttetem Zustand. Peters Bruder Thomas
scheint der Thätigkeit Drachs als Buchdrucker ebenfalls Schwierig-
keiten bereitet zu haben. Druckeinrichtung und Geschäft gehörten
zu dem Gesamt vermögen des verlebten Peter Drach des Mittleren.
Wenn derselbe auch seinen Sohn Thomas gerichtlich enterbt hatte,
Hess Thomas sich dieses jedenfalls nicht gefallen und machte so
lange Schwierigkeiten, bis sein Bruder Peter 1505 an den Rat mit
der Bitte, die Verhältnisse zu ordnen, sich wendete 1 ) und für 2500
Gulden die Druckerei und etliche Bücher käuflich erworben, um
den Handel und die Werkstätte fortzuführen. 2 ) Wann diese Ver-
hältnisse geordnet wurden, ist unbekannt, es erklärt sich aber aus
diesen Schwierigkeiten, warum in den Jahren 1504 — 1506 kein
einziger Druck Drachs Presse verliess. Die Zeit, wann Drach das
Geschäft übernahm, war keine günstige. Zu Speier selbst waren
die Hist'sche Druckerei und einige kleine Werkstätten in Betrieb,
zu Oppenheim war 1503 die sehr rührige Druckerei des Jacob
Koebel entstanden 3 ), zu Mainz hatte Johann Schoeffer das Geschäft
neu belebt. 4 ) Als Drach Inhaber des Geschäfts ward, war es längst
nicht mehr das erste des Mittelrheins, da Koebel und Schoeffer mit
Hist von den Gelehrten mit Aufträgen reichlich bedacht wurden,
Drach meist leer ausging. So blieb ihm nur eine beschränkte
Thätigkeit zu Speier und Worms, verbunden mit Nachdruck, sowie
ein kleiner Zufluss von Aussen. Dieses reichte nicht hin, seine
Pressen stets im Gange zu halten und ständig ein geübtes Personal
zu besitzen. Drach musste bei manchen Aufträgen aus Verlegenheit
zu dem Notbehelf greifen und Drucksachen in Pforzheim und Oppen-
heim herstellen lassen, wobei jedenfalls die geschäftliche Einnahme
1) Anlage II.
2) Baur, S. 13.
3) Beiheft zum Centralblatt für Bibl. IV.
4) Beiheft IX (1892).
Digitized by VjOOQLC
64
schlecht wegkam. Wie sein Vater hatte Drach gute Verbindungen
zu Worms und wusste solche nicht allein zu erhalten, sondern auch
auszubeuten. Drach trug sich sogar mit dem Gedanken, das Ge-
schäft ganz nach Worms zu verlegen. Bereits 1504 hatte sein
Vater einen Druck den Psalter deutsch mit dem fingierten Druck-
ort Worms erscheinen lassen, mithin diese Richtung angeregt. Der
Sohn nahm diesen Gedanken neu auf und schrieb am Donnerstag
nach Simonis und Judae 1505 an den Wormser Rat, er habe dem-
selben die corpora beider Rechte auf Pergament gedruckt, nämlich
decret decretales sext, Clementis institutionum volumen und Codices
geschickt. Er wolle demselben auch digestum vetus und digestum
novum Venediger Druck de Tortis bestellen. 1 ) Dafür hätten sie ihm
und seiner Gattin Dorothea zugesagt und versprochen, im Falle sie
oder eins von ihnen sich zu Worms niederlassen wollten, ihr eigenes
Gewächs an Wein, Frucht und anderem, was in und ausserhalb der
Stadt und Gemark von Worms ihnen gehöre, frei von Abgaben an
die Stadt sein solle. Ihr Wein dürfe jedoch nicht verzapft werden.
Auch sollten sie frei sein vom Eintritt in Zünfte, von Schutz, Steuer,
Wacht, Hut, Reisen, Pforten- und Ungeld. Die Druckerknechte
sollten frei von Pflichten, Hut und Wacht sein. 2 ) Aus diesem
Schreiben geht hervor, dass Drach sein Geschäft nur unter Vor-
behalt nach Worms verlegen wollte und den Eintritt in Zünfte aus-
schloß. Die Sache hing jedenfalls nicht mit der Erniedrigung
seines Vaters zusammen, denn um die nämliche Zeit war Drachs
Bruder Johann in hochangesehener Stellung zu Speier und Drach
selbst als Gerichtsschultheiss thätig. Vielmehr mögen die Schwierig
keiten mit dem Bruder Thomas, verbunden mit dem Umstand, dass
Worms noch keine Druckerei besass, die Ursache gewesen sein, an
eine Verlegung des Geschäfts vielmehr eine Neugründung zu denken.
Die Sache blieb auch nur Plan und kam nicht zur Ausführung.
Das Geschäft blieb nach wie vor in Speier und entwickelte sich
noch 1507 immerhin wieder. Wenn es auch den alten Glanz nie
mehr erreichte, so ist Drachs Druckthätigkeit seit 1507 eine ziem-
lich normale, wenn auch keine besonders rege zu nennen. Seit
1507 druckte Drach eine Reihe Auflagen der Wormser Reformation
und Erlasse für die Stadt Worms. Zeitweise trat Stillstand im
1) Es ist dieses die Justinianausgabe Venedig 1502 des Bapt. de Tortis.
ßoos, Quellen liest falsch: Fortis.
2) Boos, Quellen IU, S. 437—438 Anm.
Digitized by VjOOQLC
65
Wirken Urachs ein. Am 14. Oktober 1507 schickte der Wormser
Rat an Drach Abschrift einer Urkunde und bestellte 400 Stück
derselben in grobem Druck. Drach antwortete am 15. Oktober, er
verfuge soeben über keinen Druckerknecht, habe aber trotzdem 400
Stück bestellt, obgleich Deutsch und Lateinisch durcheinander zu
drucken viele Arbeit mache, da eine Schriftart höher, die andere
breiter sei. Drach muss denn doch Seitens des Wormser Rates
nicht fttr leistungsfähig oder der Umweg der Herstellung in anderen
Druckereien zu umständlich befunden worden sein, am 17. Oktober
1507 befahl der Rat zu Worms dem Buchdrucker Köbel zu Oppen-
heim 400 Stück einer Intimation mit der grössten vorhandenen Text-
schrift zu drucken. 1 )
Die Hauptthätigkeit Drachs beruhte in der Anfertigung litur-
gischer Drucke, wobei ihm der von seinem Vater überkommene gute
Ruf vorteilhaft zu Statten kam. Drach rechtfertigte diesen Ruf
durch einige treffliche Drucke för die Erzdiözesen Trier und Mainz
und das Bistum Speier. Diese Erzeugnisse gehören in Bezug auf
Papier, Druck und Ausstattung zu dem Besten der Zeit Dagegen
Hess das Hochstift Speier das orarium Spirense (1509) nicht bei ihm,
sondern bei Julianus de Castello und Johann Hertzog zu Venedig
herstellen, übergab aber 1509 dem Drach wiederum den Druck der
Nachträge zu dem Speierer Missale 1501. Drach war kein Drucker
von Musikalien, deshalb liess er das psalterium Spirense 1515 aus-
wärts herstellen, wie denn seine Musikaliendrucke in den Missales
unbeholfene Holzschnitte sind. Nimmt man Drachs Thätigkeit 1507
bis 1528 zusammen, so macht sie zeitweise einen normalen Eindruck,
zeitweise fehlt ihr die Lebensfähigkeit, sie erscheint als Offizin,
welche druckte, wenn etwas vorhanden war und häufig auswärts
drucken liess, um nur den Namen der Firma zu erhalten. Doch ist
die ältere Ansicht, welche von nur zwei Drucken Drachs spricht,
unhaltbar, die Zahl der Drucke ist eine weit grössere. Von Typen
führte Drach die Summulaetype, beide Missaltypen, die Canontype,
die Schwabacher Type seines Vaters, neu eingeführt wurden mehrere
semigothische Typen, die in der Speierer Agende 1512 vorkommen.
Von Illustration findet sich auch hier wenig verwendet, das Meiste
ziert die Missaleausgaben, namentlich das Trierer Missale 1516. Vieles
seiner Drucke, namentlich Einblattdrucke, mag verloren sein, Drach
1) Boos, a. a. 0. HI, 527.
Digitized by VjOOQLC
j$6
spielte aber immer noch im grossen Ganzen die Rolle eines amt-
lichen Druckers des Wormser nnd Speierer Domkapitels, des Wormser
nnd Speierer Rats. Von den ihm zugeschriebenen Ablassbriefen ist
noch nichts zum Vorschein gekommen. 1 ) Wohin die Druckeinrichtung
kam, ist unbekannt Die Schwabacher Type, welche 1499 auftritt,
diente aber zur Herstellung der Practica Speier 1534 Quarto. In
derselben findet sich auch die Missaltype der Wormser Reformationen
verwendet
Ueber die Zahl der Pressen Drachs und dessen Personal ist
nichts bekannt. In Drachs Werkstätte könnte aber Ludwig Dietz,
aus Speier gebürtig, seine Ausbildung als Buchdrucker erlangt haben.
Er trat zuerst in Rostock in Barckhnsens Werkstatt? als Buch-
drucker 1509 auf, erwarb 1529 das Bürgerrecht zu Rostock und
scheint damit die Druckerei auf eigene Rechnung übernommen zu
haben. Wenn auch Drucke von ihm zu 1515, 1518 und aus den
folgenden Jahren vorliegen, dürften solche auf Rechnung Barck-
hnsens gefertigt sein. 2 )
Druckwerke Feter Drachs des Jüngeren mit Orts-, Jahres-
und Firma -Angabe.
1507.
1.* Missale Moguntinum.
Blatt 1 Vorseite: Rubrica aüt siue titulus Hu- | ius voluminis
talis erit. | (grössere Missaltype). | Missalis Mogütiaci hoc psens x
lucule | tu profecto x diuinü opus, posterisq' | diebus nö reprehensibile
vnqj . cö* | templatione reipublice eccle* | siastice altissimi opitu* |
lamine, gnauorü | lucubratiöib9 | vberrime | castiga | tum | + | (Rot-
druck). Titelrückseite leer.
Blatt 2 Vorseite Kalender, sechs Blätter umfassend. —
Blatt 8 Vorseite: Qualiter sacerdos ad celebrandä missam se
pparare debeat. | (Rotdruck).
Blatt 17 Vorseite: lnformatiöes x cautele obseruä | de psbytero
volete diuiä celebrare | (ohne Punkt), Rotdruck, zwei Blätter um-
fassend. Damit schliesst das Vorwerk = 18 n. gez. Blätter ab.
Das Hauptwerk beginnt mit Blattzahl I und Signatur a.
1) Weiss, Nachrichten I, S. 12. — lieber die Familie Drach vgl. allg.
d. Biographie IV, 867. —
2) Archiv für Gesch. des deutschen Buchhandels N. F. XVH (1893)
S. 128. —
Digitized by VjOOQLC
67
Vorseite: Incipit ordo missalis scd'm cho | mm Maguntinefi . per
circulum | anni . Dominica Prima De Ad- | uentu domini Introitus. |
(Rotdruck).
Nach Blatt LXX folgen die Praefationen mit godruckten Musik-
notensystemen, aber ohne Notendruck, mit Blattzahl I — X, sodann
der Canon mit den Signaturen II, III, (III nochmals anstatt IUI)
= 9 n. gez. Blätter, hierauf der Rest des Hauptwerkes von Blatt
LXXI— CCXXVII.
Blatt 127 Rückseite: Ad cuius reuerendissimi in christo patris
et domini . d . Jacobi Archiantistitis, eiusque venerabi- | lis ac deuoti
cleri laudem, decorem pariter et reuerentiam . Istud opus | insigne
quod missale diuinorum officiorum inscribitur, denuo reuisum | necnon
ex omni parte exactissime castigatum, ac Anno eeptimo | post
millesimum quingentesimum prospere terminatum. | Laus deo. |
Druckermarke (die Drachen), Rotdruck.
Folio, 18 n. gez. + 127 mit römischen Blattzahlen in Rot-
druck gez. Blätter, 88 Zeilen im Hauptwerk, zweierlei Missaltype
und Canontype, zweispaltig, mit gedruckten Initialen, vor dem
Canon fehlt der Initial. Das Buch ist gegen das prächtige
Speierer Missale 1501 typographisch geringer ausgestattet.
Mainz Stadtbibl. (bricht defect mit Blatt CCXVI ab. Incun.
2364)*
Centralblatt f. Bibl. III (1886) S. 310 (hiernach die Schlnss-
schrift wiedergegeben, leider sind dort die Abkürzungen im Ab-
drucke alle aufgelöst).
1515.
2/ Psalterium Spirense.
Blatt 1 Vorseite: Viuat felicit' Georgi9 Spirefi eps : Comespalatin9
rheni : z dux bauarie. | Holzschnitt: Speierer Stiftswappen und
Baiern als Alliancewappen, darüber Mitra und Stab. | PSalterium
Spirefi : ad vsum orandi z cantandi. | 11 Cum Kaiendario 11 An : de
B. virgine p9 completorium 11 Precibus maioribus z | minoribus :
et sibi annexis 11 Letania 11 Cöclusionibg horary canonicarum. |
11 Accessu % reoessu altaris 11 Triplicib9 mortuoy vigilijs : vespis |
z obsequio . 11 Cömuni sancto^ in noue genera distinctoi/, | 11 De
dedicatiöe 11 De cömemoratiöe B. v'ginis 1 11 Snffragys (!) cömunibus :
etiam tempore | paschali 11 Hymnis 11 To* | nis : z finalibus. |
Omnia que cantant' in notis. | Der Anfangsbuchstabe P, die
5*
Digitized by VjOOQLC
68
Zeichen 11 und die letzte Zeile Rotdruck. Der Titel von acht
Holzschnittstöcken in Renaissancemanier in höchster Feinheit aus-
geführt umgeben.
Titelrückseite: GEorgius dei l apostolice sedis gratia Episco |
pus Spirefi : Comes palatinus rheni et dux Bauarie : xc . Vniuerso
clero nostro Salutem in domi | no etc.
Schliesst: Datum in arce nostra Udenheim . X. kalendas No-
vembris *) anno domini M . D . XV . | —
Folio, 12 n. gez. Blätter Vorwerk, Calender und Vorbereitungs-
gebet + Blatt I— CCL, Rückseite des letzten Blattes leer. Die
Bezifferung der Blätter lässt Vieles zu wünschen übrig. Blatt VI
doppelt, VII fehlt, nach XII blieb ein Blatt unbezeichnet (Ev),
XXII doppelt, XXIII fehlt, XXXIIÜ falsch als XXVIII bezeichnet,
XXXVI fehlt, XXXVIII doppelt, XLIV fehlt, L1II doppelt, LVH
doppelt, L1X fehlt, CXX fehlt, CXXI und CXXH doppelt, CXXIV
fehlt, CXXV doppelt, CXXVI fehlt, CXLIH fehlt, CXLHH doppelt,
CLIII als CXLVH bezeichnet, CLXXII doppelt, CLXXIUI als
CLXXVIII bezeichnet, CLXXX fehlt, CLXXXVU doppelt, CXCVI
fehlt, CXCVU doppelt, CXCIX fehlt, CCXVUI als CCXX be-
zeichnet, CCXXIII fehlt, CCXXUII doppelt, CCXXXV als CCXXX
bezeichnet Das Werk ist zwar von P. Drach verlegt, aber nicht
von ihm gedruckt. Die Type ist die des Fr. Heumann in Mainz,
kenntlich an der Missaltype (P mit Punkt mitten) sowie der
kleinen semigothischen Type. Mit Musiknoten auf vier Linien
(Hufeisennotation) in Holzschnitt
Mainz Stadtbibl. (am Ende defect), Speier Museum*.
Mitteilungen d. bist. Vereins d. Pfalz XVI, S. 218. — Central-
blatt f. Bibl. 1893, 8. 482 — 483. — Hesseis, was the Gutenberg,
8. 130. —
1516.
3. Missale Trevirense.
Blatt 1 Vorseite: Missale Treveren. | (Rotdruck), Missaltype |
Holzschnitt: mitten St Peter mit Schlüssel, hinter ihm St Helena
mit Kreuz, neben derselben Erzbischof Richard von Trier, rechts
von Petrus Papst Sylvester I. mit Kelch und Hörn in der Rechten,
den Hirtenstab in der Linken, neben ihm rechts der Apostel
1) 23. Oktober, Anlage IV.
Digitized by VjOOQLC
69
Matthias. Unter dem Holzschnitt steht in Missaltype: Cum gratia
& privilegio. | (Rotdruck).
Auf der Rückseite des Titels Einleitung Erzbischofs Richard
von Trier nnd Anmerkungen für den Gebrauch des Missales
(kleinste Missaltype Urachs). Hierauf 7 Blätter Vorwerk und 6
Blätter Calender. Der Canon umfasst 8 Blätter, auf der Rück-
seite des ersten Blattes desselben das Canonbild. (Pergament-
druck). —
Blatt CCXC Rückseite Spalte 2 Zeile 31 schliesst: nate rex
miserere. | Hierauf 1 leeres Blatt.
Blatt CCXCI: Officium Tunice gloriose dfii nri iesu christi. |
Schliesst Blatt CCXCH.
Blatt mit Signatur CC 7 Rückseite Spalte 2 Zeile 15 in Rotdruck:
Explicit missale sed'm ri | tu dyocesis TrevereS . accu | ratissime
noviter correctuj | ac emendatuj . cum q9 pluri* | mis prius nö
inßertis . cüqj | numero foliorü süma dili- 1 gentia quotatnj . Impres* |
sum Spire per honesta vi* | rum Petrum drach Expen | sis $vidi
viri Mathie Gal | li bibliopole sancte civitat' | Trevereii . Anno
domini . | Millesimo quingentesimo | decimo sexto . Mensis Au* | gusti
die vicesima tercia. | Zeile 30 leer, Zeile 31: 11 Gloria in excelsis
deo. | Hierauf ein leeres Blatt.
Folio, zweierlei Missaltype und Canontype, mit grösseren ge-
druckten Initialen. Gallus war Buchführer und Verleger zu Trier,
das damals keine Druckerei besass.
Trier StadtbibL, Dombibl., Seminarbibl. und Pfarrbibl. von
St. Gangolf.
Centralbl. f. Bibl. IV (1887) S. 112—114 (ohne Angabe des
Fundortes) vgl. IV, S. 488 über das Officium tunice domini als
Teil dieses Drucks.
1517.
4. Missale Moguntinense.
Missalis Moguntiaci . hoc pre- | sens et lucuientum profecto et
diuinum opus, poste | risque diebus non reprehensibile unquam :
contem- | platione reipublice ecclesiastice al- | tissimi opitulamine,
gnano | rum lucubrationibus | uberrime casti- 1 gatum | + | Auf der
Rückseite des Titels gedruckte Kollekte zum Auffinden des Sonn-
tags Septuagesimä etc., dann das Vorwerk, auf dessen letztem
Blatt die duodecim articuli, decem precepta domini, novem peccata
Digitized by VjOOQLC
70
aliena, octo beatitudines, septem peccata mortalia, Septem sacra-
menta et dona Spiritus sancti, Septem peccata in spiritam, Septem
opera misericordie spiritualia, corporalia, Septem petitiones contente
in pater noster, quinque sensns exteriores, quatnor peccata cla-
mantia, virtntes card., tres virtntes theol. duo man data capitalia
als katechetische Hauptstücke wohl zur Füllung der Seite stehen.
Das Hauptwerk beginnt: Incipit ordo missalis secundum cho« |
rum Maguntinensem . per circulum an- | ni . Dominica Prima de
Aduentu | domini Introitus. Nach Blatt 70 Praefationen mit rot
gedruckten Notenlinien ohne Notendruck und der Canon auf neun
n. gez. Blättern, worauf die Blattzahlung wie in der Ausgabe 1507
weiterläuft.
Blatt 217 Rückseite: Pridie Nonas Julias 1 ) Anno | a christo
humanato supra millesimum et quingentesimum Decimo soptimo.
Grosse Druckermarke. —
Folio, 38 Zeilen, Missaltype, 217 Blätter + neun Blätter
Praefationen und Canon, wahrscheinlich Titelauflage der Auflage
von 1507.
Giessen Univ.-Bibl. (aus Butzbach), Dresden, Cassel. —
Panzer Vn, 411, VHI, 298 (als Mainzer Druck bezeichnet). —
Baumgarten, Nachrichten 1U, 394. — Weiss, Nachrichten U, S.
23 n. LXXXIL — Centralblatt f. Bibl. HI (1886), S. 312 — 314
(welche Beschreibung oben wiederholt).
1527.
5.* 3tetd)8abfc£)tebe unb Orbnungen ic.
21836 beueld) faiferlidjer SWaicftat (Statthalters | bnb ^Regiments im
^artigen 3tid) bnb mit ftatj- | fertiger frctjljait ift gcbrucft big buedj
<5o inljclt ade \m ijcbe | bcä 9tid)$ orbnung (Sampt bcr gulbcn
bull bnnb abfärben | Sefunberlid} aud) bie articfcl bnb orbnungcn
©o tje&ucjetj* | tcn auffgeridjt ba$ Satjferlid) SRegcmcnt bnb Eamcr»
gcridjt belangen rote | ban @oId)3 jum teljl ber abfdjib beä rtd)$
iagS ju roormS innljclt Darmit bie meniglid) befünbigt anb gemain
werben mögen. | Holzschnitt: Reichsadler mit Krone, doppelköpfig |
Rot- und Schwarzdruck des Titels; erste und zweite Zeile Missal-
type.
Auf der Titelrückseite: 2B3r &axl ber ftünfft bon got3 gnaben
erroeltcr Storni | fdjer Saifer jü alle je^te merer bc$ reid)3 tc. | jn
i) 6. Juli.
Digitized by VjOOQLC
71
©ermanien jit #t}ft>anien baiber ©irifien ju 3erufale | etc. Schliesst:
©eben in tmfer tm be$ 9tetdj$ | Statt Gelingen am ©ieben tmb
jmainfcigften tag be$ SWonat* Suntj | nadj ©J)rifti gepurb ftünff*
^efjenfjunbert mtb im ©ieben intb jmaittfctgfte | imferer Steige be3
9i6mifd)e im 3ld)te tmb b' anb'n aOer im 3tt>6Ifftc jam. | SB, ®,
&, SWontfort be$ | $at)ferlid&en Statthalter | amptS toermefer xc. | Ad
Mandatum domini lmpe* | ratoris in Consilio Imperialj. | ')
Blatt 2 mit Signatur 2 Vorsehe : SRegifter inljattung bifj SudjS. |
Blatt 1 des Textes mit Signatur A Vorseite: ©ulben bulla Saifcr
©aroli be3 | oierben, Slnno 1356. auff geriet. |
Blatt CLXI1I1 Vorseite nnten: Gloria in excelsis Deo. | Rück-
seite des letzten Blattes leer.
Folio, 8 n. gez. Blätter Titel, Privileg und Register + Blatt
I — CLXIIU mit mehrfach falscher Blattzählung und den Signaturen
A — Eemi, Schwabacher Type der Wormser Reformationen. Wasser-
zeichen des Papiers teilweise der Ochsenkopf. 0. 0. u. J. u. F.
(Speier P. Drach).
Mainz Stadtbibl. (*W. 19), Speier Museum*.
Baur, primitiae S. 46 n. LI. — Bnder, amoenitates iuris publici
sacri Romani imperii Germanici S. 4. — Mitteilungen des hist.
Vereins d. Pfalz XVI, S. 218. — Sammlung d. Reichs -Abschiede.
Frankfurt a. M. 1737 1, S. 48. — Weiss, Nachrichten II, S. 24
n. XC. —
VI. Undatierte Drucke der Drach'schen Druckerei
1480-1528.
1.* ©intabungSfdjreiben ju einem ©peicrer ©d)ü|en-
feft. 1480.
Blatt Innenseite: $)enn furfidjtigen ©rfamen tmb mtjfcn Surger-
meifter intb State ber ©tat (Lttcke für Einschreibung eines
Ortsnamens) tmb gemeinen fdjte&gefellen ber arm | broft ba felbft
imfern befunbern guten frunben . ©nbieten mir SBurgermcifter tmb
Statt) ber ©tat ©pt)r tmb gemein fd^^efegef eilen ber | Slrmljroft (!)
fäufcen ba fetbft onnfer mtlltg fruntlid) binft #wor befunber tmb
gut frünbt. mir fugen od) ju miffen ba3 mir bie l)ie | etc.
Letzte Zeile: 11 $u fcrfunb fjabe mtjr tmfer ©tat ©ecrett Ijerin
tljun bruefe. Qatix off bonrätag nad) gjaubi . Anno zc . lxxx . |
1) Anlage VL
Digitized by VjOOQLC
72
Folioblatt, einseitig bedruckt, Vocabulariustype mit hier noch
vorkommenden eigenartig hoch geschnittenen w ähnlich der v in
Peter Schöffers Drucken zu Mainz. — 0. 0. u. J. u. F. (Speier,
Peter Drach, 1480).
Speier Stadtarchiv (unbenutztes Formular).
(1481.)
2. Vöcabularius ex quo.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1481).
Quarto, 282 n. gez. Blätter, deren erstes leer, 31 — 32 Zeilen,
gothische Type.
Panzer IV, 210 n. 1298 und Annalen, Zusätze 8. 28 n. 113. —
Graesse, trösor VII, 384. — Catalog Antiquariat Rosenthal-München
XLII, 88 n. 690. —
3/ Geminiano, Dominicus de 8., leoturae super sexto
decretalium partes duae.
Band I.
Blatt I Vorseite Spalte 1: (Q)Via glosa prima sine citaci | one
est legeda s'm Jo . an . Hie ideo illa ob | missa etc.
Blatt 289 Vorseite Spalte 2 unten: Explicit prima ps lecture
famosissimi | doc . dfii domi . de sanc . gemi . sup . vj . li . dec . | etc.
Rückseite leer.
Band II.
Blatt 1 Vorseite Spalte 1 : Rubrica de VI. et ho. cleri. | Oppo.
q; rubrica nö fuerit bene formata qi | etc.
Blatt 250 Rückseite Spalte 1: Explicit opus vsu non min9
vtile qy ef* | fectu laboriosü pitissimi sacri pontificij iu- | ris
interptis domini dominici de saneto ge | miniano sup sexto libro
decretaliü qd' cuy | scripto-y ineuria atqy desulia mirü inmo- | dum
corruptum esset adeo vt nö facile se | tentia repiret' illesa
allegatioqy incorrup | ta . labore industriaqj assiduis venerabili- |
um viroTji Johänis stoll . in canonico iure | licenciati . canoniciqj
eccle8ic sanetoo: ger | mani et mauricij spirens' . et heinrici niffer |
in impialibus legibus baccalarij ac dno* | rum archidyaconü
spirensiü officialis ad | integritate verborüqy sentenciarü et alle |
gationü intelligibile est redactü 9formi* | täte . arte quoqy et opa
industriosa Petri | trach ciuis spirensis hijs cartis impssum. | Quare
quisqj diligens scrutator 9stituti- | onü huius sexti libri decretaliü
aliarumqj | q; plurimarü et canonica^ z ciuiliü legü | de integritate
Digitized by VjOOQIC
73_
hui9 opis 8e nouerit modo | qy ante securiorc . Neqy vtilius aliud
arbi ) tretur cü in eo ex apparatu Jo . mo . arch. | et Jo . an . ex
lecturis etiä et sümis atqy cö* | filijs alioy fere oim x antiqu
et moderno | rü iuriü interpretnm put materia req'rit | subiecta id
quod veritati cöforme est ta* | ctnm saltem inneniat non sine
angutis ao | ingeniosis autoi/, scordäcijs atqy inuetis | (ohne Punkt).
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck.
Folio, zwei Bände, Band I mit 289, Band II mit 250 n. gez.
Blättern, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen, Vocabulariustype. 0. 0. u. J. u. F. (Speier, Peter
Drach, um 1481).
München Hofbibl., Darmstadt HofbibL, Speier Museum*.
Hain 7530*. — Panzer III, 28 n. 57. — Baur, priraitiae S. 43
n. XXXIX (falschlich zu 1501). — Weiss, Nachrichten II, S. 27
n.VH.
4.* Bernardus s. abbas Claraevallensis, sermones de
tempore et de sanctis.
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur. An Vorseite: Sermones
beati ber- | nardi abbatis clareual j lis incipiunt feliciter. | Zeile 4
leer. | De aduetu domini ser | mo primus. |
Blatt 293 Vorseite Spalte 1: Sermones beati bernnardi(I) ab-
batis | de monte clareuallis Expliciunt fe* | Heiter. |
Blatt 293 Vorseite Spalte 2: Incipiüt tituli sermonü beati
bern | nardi (!) abbatis . Et primo de tempo- | re et sanctis. |
Hierauf Register.
Blatt 294 Rückseite Spalte 2 unten: Expliciüt tituli. | Dann
leeres Blatt. Blatt 295 Vorseite Brief eines ungenannten Heidel-
bergers an P. Drach, hierauf Register, zusammen 11 Blätter.
Am Ende:
I nüc I tandem totum bernnarde(!) p orbem.
Protin9 exilias ne tua fama cadat:
Diuinas qy tuis sermonib9 exprime leges
Crimina fac homines deseruisse velint
Vade precor eunetis bernnarde (!) legare suauis
Fleete ad virtutes pectora dura pias
quecüqy iuuat sanetos cognoscere patres
Bernnardü relegas inclita scripta colens
Frigida iam dudum feruescet amore volütas
Et mens dootrine dulcia mella feret (ohne Punkt).
Digitized by VjOOQLC
74
Die Rückseite dieses letzten Blattes leer.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1481).
Folio, 306 n. gez. Blätter, zweispaltig, 44 Zeilen, mit den
Signaturen Au — m, B 4 , C — M 4 , N 3 , 0— Z 4 , Aa 4 , Bb 5 , Cc — Mm 4 ,
Nn 3 , Oo 3 , Pp 3 , ohne Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype.
München Hof bibl. (ohne das erste leere Blatt), Speier Museum*
(ohne das erste leere Blatt, das Blatt nach 294 fehlt), Mainz
St. B. (defekt), Dannstadt Hof bibl, Zwickau Ratsbibl., Strassburg
Univ. Bibl., Speyer Lyceumsbibl.
Hain 2846*. — Panzer IH, 8. 21 n. 16. — Baur, primitiae
S. 26 n. XI. — Weiss, Nachrichten I, S. 19 n. XVU. — Serapeum
IX, 154. — Walther, Beiträge S. 96.
5. Bernardus Parmensis, casus longi super quinque
libros decretalium.
Blatt 1 Vorseite: Casus lögi super quinqj libros de | cretalium
a domino bernardo eorü* | de pcipuo glosatore vtilit' 9pilati. |
Am Ende: Expliciunt casus longi domini | Bernardi. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1481).
Folio, 303 Blätter, 45—46 Zeilen, zweispaltig, ohne Signaturen,
Custoden und Blattzahlen.
München Hofbibl.
Hain 2929*.
6. Guillermus s. Guillerinus, postilla super epistolas
et evangelia.
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: (V)Itam bonam et
exitum beatum Ego frater Guil | lerinus sacre theologie jjfessor.
minimus Parisius | etc.
Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: Dominica prima in Aduentu
dni. | wie Hain 8226*.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1481).
Folio, 168 Blätter, 40 Zeilen, Vocabulariustype, mit Signaturen.
München Hofbibl., Oldenburg grossh. Bibl., Leipzig Univ. Bibl.
— Hain 8226*. — Serapeum XXU (1861) S. 287. — Panzer
HI, 28 n. 59. — Weiss, Nachrichten II, 30 n. XI.
7. Modus legendi abbreviaturas.
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Vorwort. Schliesst:
Vive vale lector feliciter . arripe pulcrum | Quod tibi spirensis
drach petrus edit opus. | wie Hain 11462.
Digitized by VjOOQLC
75
Grossquarto, 42 Zeilen, zweispaltig, ohne Signataren, Custoden
und Blattzahlen.
Hain 11462 (ohne Erwähnung des Aufbewahrungsorts des be-
schriebenen Exemplars und der Blattzählung).
0482.)
8. Almanach.
Deutscher Almanach. Speier P. Drach 1483 (mithin bereits
1482 gedruckt).
Format unbekannt. Wohl jetzt in England aufbewahrt.
Fischer, typographische Seltenheiten III. Lief. n. 50 8. 129 und
VI. 35, 3.
9.* Aquila, Petrus de, ord. Minorum, quaestiones in
IV libros sententiarum.
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Petri de
Aquila sectatoris nobilissimarü | subtilissimi Johannis Scoti doctri-
narü . libros hos sententiarü quatuor | etc.
Blatt 2 Rückseite: Numerus et ordo | questionü in primü |
sententiarum magi | stri Petri de Aquila | ordinis minorum se | etc.
Blatt 6 Vorseite: Finis tabule primi HbrL | Rückseite leer.
Blatt 7 mit Signatur bi Vorseite: [] Veritur vtrü | preter philo |
sophicas disciplias^it | simpliciter necessariuj | etc.
Am Ende Rückseite: Hunc studiose tibi gaudet cudissc li |
bellum. | Spirensis ciuis Drach Petrus | arte sua. |
0. J.
Quarto, 1 leeres Blatt + 326 n. gez. Blätter, zweispaltig,
42 Zeilen, mit den Signaturen an — am + b 3 — z 3 + A — S 3
ohne Custoden und Blattzahlen, Homiliariustype (daher frühestens
1482 gedruckt).
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 2092), Wiesbaden
Landesbibl., Speier Museum*.
Hain 1324* — Panzer III, 27 n. 50. — Weiss, Nachrichten
II, 26 n. II.
10.* Herpf, Henricus, ordinis minorum, sermones de
tempore, de sanctis etc.
Blatt 1 Vorseite leer.
Blatt 1 Rückseite: Petro Drach ciui insignis ciuitatis Spirensis.
S . D . P . Res mihi | etc. Mit der Zeitangabe: Datü Spiris.
Digitized by VjOOQLC
76
xvj. kalendas Fe- | bruarias Anno salutis nostre . M . cccclxxxiiij. |
Blatt 19 leer.
Blatt 20 mit Signatar an Vorseite: Incipiunt sermones de tem-|
pore fratri8 Henrici Herpf or- | dinis predicatou. |
Blatt 213 Rückseite Spalte 2: Explicinnt sermones de tempore
to» || tins anni. | Hierauf ein leeres Blatt
Blatt 215 mit Signatur Ci Vorseite: Incipiunt sermöes de
sanctis | fratris Henrici Herpff ordinis | predicatorum. In festo
sancti | Andree apostoli. |
Blatt 296 (Blatt vor Signatur Ni) Vorseite Spalte 2 unten:
Expliciüt sermones de sanctis. | Rückseite leer.
Blatt 297 mit Signatur Ni Vorseite: Incipiüt sermones de
tribus | partibus penitetie . Et primo de | curribus dei et diaboli
quib9 ne- | mo simul adherere vel sernire po | test . Sermo primns. |
Blatt 427 Rückseite Spalte 2 Zeile 3: Suscipe sermones
Herpfonis lector | opimos. | Hospiciüqy illis te penes esse sinas. |
Nanque (!) hos si placide tua bybliothe | ca receptet. | Hospicij
credas pmia magna dabüt. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdrnck.
Folio, 427 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, Signataren
au — zun + A — Zin + AAi — FFim, Homiliariustype. 0. 0.
u. J. u. F. (Speier, Peter Drach, um 1484).
München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., rfainz StadtbibL (Incun.
1618, am Ende defekt), Speier Museum*.
Hain 8527*. — Panzer 1H, 23 n. 24. — Baur, primitiae S. 30
n. XVIH. — Walther, Beiträge 8. 96. — Weiss, Nachrichten H,
S. 5 n. XXVU.
11. Urbach, Johannes de, modus legendi abbrevia-
turas.
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: (S) I te in expeditu
agilem doctüqj practice iuridice executore | iuuat euadere: etc.
Blatt 2 Vorseite: Incipit libellus das | modü legedi abbreui |
aturas in vtroque iure. | etc. wie Hain 11481*.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1482).
Folio, 206 Blätter, zweispaltig, 42 Zeilen, Homiliariostype,
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen.
München Hofbibl., Jena Univ. Bibl.
Hain 11481*. — Weiss, II, 26 n. HL
Digitized by VjOOQLC
77
12/ Formularium instrumentorum ad usum curiae
Romanae.
Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Tabula huius libri. | Absolutio
simpliciter vel | ad cautelä vigore cömissio | etc.
Blatt 11 Rückseite Spalte 1: Finis huius tabule. |
Blatt 12 leer.
Blatt 13 Vorseite: Absolutio simpliciter vel ad cautelam vi» |
göre cömissionis apostolice ab excümunicatöne lata ob | nü solu-
tione pecuniarü. |
Blatt 276 Vorseite Zeile 25: Laus gloriose virgini Marie. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Peter Drach, um 1482).
Quarto, 279 n. gez. Blätter mit sehr unregelmässigen Signaturen,
36 Zeilen, Homiliariustype.
Mtlnchen Hofbibl., Speier Museum*.
Hain 7277*. - Panzer IX, 282—283 n. 73 d.
0*83.)
13.* Vocabularius ex quo.
Blatt 1 Vorseite: Vocabularius exquo | (ohne Punkt). Titel-
rückseite leer.
Vorseite des letzten Blattes: Lans deo vni et trino Amen. |
Rückseite leer.
Quarto, mit den Signaturen an — ym, 36 Zeilen, ohne Blatt-
zahlen und Custoden, Homiliariustype.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1483).
Mainz Stadtbibl. (Blatt 2 fehlt)*.
14.* Urbach, Johannes de, modus legendi abbrevia-
t u r a s.
Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: [8] I te in ex-
peditum agilem doctumqj practice iuridice | executorem iuuat
euadere: vt non modo literis tecü ipse valeas: ve | etc.
Schliesst: uantia vehementer profecisse.
Viue vale lector feliciter accipe pulchrum.
Quod tibi Spirensis Drach Petrus edit opus. |
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite Zeile 1: Incipit libellns dans
modü le | gedi abbreuiaturas in vtroqj iu | re. |
Blatt 26 Rückseite Spalte 2 Zeile 5: Explicit registrum ordinis
siue j)cessus | iudiciarij: in quo faciliter inuenies quäli- | bet
Digitized by VjOOQLC
78
materiam eundem processuj concerne | tem cum aliquibus formis
materiam con- | cernentibus. |
Blatt 27 mit Signatur j Vorseite Zeile 1: Incipit processus
iudiciarius | eximij doctoris iuris canöici Jo- | hannis de vrbach. |
Blatt 69 mit Signatur im Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Incipit
summa magistri domi | nici de oiuitate Visentina: quali- | ter
notarij archiepiscopoT/, x epi* | scopoy debeät notarie officio ex* |
ercere. |
Blatt 80 Rückseite Spalte 2 Zeile 6: Incipit tractatus notariatus. |
Blatt 117 Rückseite Spalte 2 Zeile 35: Incipit defensorium
iuris | (ohne Punkt).
Blatt 131 mit Signatur qm Vorseite Spalte 1 Zeile 18: Contra
literas et sigilla | (ohne Punkt).
Blatt 134 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Incipit tractatus pre-
scriptionum cö | positus per domin ü Dynum de mugilo le | gum
doctorem. |
Blatt 137 mit Signatur % Rückseite Spalte 2 Zeile 1:
Tractatus breuis de arbitris et | arbitratoribus incipit |
Blatt 139 mit Signatur r m Vorseite Spalte 2 Zeile 18: Incipiüt
differetie legü t cano | nü domini Galnani de bononia. |
Blatt 141 mit Signatur r T Rückseite Spalte 2 Zeile 25:
Differetie legum ? canonü dni galuani | (!) de bononia expliciüt |
(ohne Punkt).
Blatt 142 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Que contineantur in hoc
tra | ctatu. |
Blatt 145 Rückseite Spalte 2 Zeile 14: Finit tractatus de
tabe | lionibus. | Druckermarke Peter Drachs (Wappenschilde)
Schwarzdruck.
Folio, 145 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — Cnu
+ I — IUI + ei— r v , zweispaltig, 47 — 48 Zeilen, Papierzeichen
meist g mit Kreuz aber auch ein Hirschkopf. Homiliariustype.
Mainz Sem. Bibl.*
Hain 11482*. — Panzer IH, 27 n. 51. — Weiss H, 26 n. IV.
0489.)
15.* Modernorum de collegio Maguntino exercitata
librorum perihermenias clarissima.
Blatt 1 Vorseite: Modernoy de collegio Ma | guntino exercitata
librorum I Perihermenias clarissima. I Die Titelrückseite leer.
Digitized by VjOOQLC
79
(a) Nte initium libri Perihermenias Queri | tur primo . Vtrum
Noticie libri Perihermenias enunciatio Bit subiectü. | Pro istius
inicialis quesiti discussione | (ohne Punkt).
Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Et sie finiuntnr questi-
ones et materia modernou libri perihermenias. | Anno M . cccc . xc.
collectionis in collegio moguntino factg. | Die Rückseite dieses
Blattes leer.
Folio, 40 n. gez. Blätter, mit den Signaturen an — fm, ohne
Chistoden. 0. 0. u. F. (Speier, P. Drach, die Type ist die der
summulae logicales Speier 1489).
Mainz Stadtb. (Incun. 1041)*, Darmstadt Hofbibl.
Hain 11439. — Panzer III, 26 n. 39. — Baur, primitiae S. 38
n. XXIX. — Weiss, Nachrichten II, S. 12 n. XXXXII. — Walther,
Beiträge S. 96.
(1490.)
16.* Vocabnlarins ex quo.
Blatt 1 Vorseite: Vocabnlarins Exqno | (ohne Punkt).
Blatt 1 Rückseite: Proemium | (E)xquo vocabularii va | rij
antentici . videlicet Huguitio Catholicö | Breniloqnus Papias . aliisqj
Codices sunt | etc.
Blatt 2 Vorseite: De littera A | (A)Lma interpretatnr | etc.
Schlieft: Sermones isto ni potiare libro | (ohne Punkt).
Quarto, mit den Signaturen a. 2 — Z3 + r — 9 4 , 36 Zeilen.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1490) , Summulaetype.
Mainz Stadtb. (Incun. 941)*.
Fehlt bei Hain.
17.* ©Jriegel ber menfdjtidjen beljattnifc.
Blatt 1 Vorseite: (D) 3c ba tri! notcfeS | tmbernrifen gu gc |
redjtifeit bic tuet | bent fdjtjnenbe ol | fo etc. wie Hain 14935*
Eine der frühesten Ausgaben. Mit Drachs Druckermarke.
0. 0. u. J. (um 1490 — 1495).
Folio, 6 n. gez. + 228 gez. + 1 n. gez. Blätter, mit zahl-
reichen Holzschnitten und Initialen, zweispaltig, 46 — 48 Zeilen,
mit Blattzahlen, ohne Custoden und Signaturen.
München Hofb *
Hain 14935*.
Digitized by VjOOQLC
80
0498.)
18.* Breydenbach, Bernardus de, opusculum gan-
ctarum peregrinationum in montem Syon etc.
Blatt 1 Vorseite: 2)i3 bud) ift inn^altcnb bic ^eilige reifen | geht
Stjerufatem ju bem ^eiligen grab | unb furbafj ju ber ^gelobten
jung^ | frotuen unb mertertjn fönt fatljcrtm. | Holzschnitt mit der
Inschrift: Hec est dispositio et figura, | templi düici sepulchri .
ab extra. |
Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Igntyatt bife budjä toifet bifj |
nadjgenbe SRcgiftcr.
Blatt 4 mit Signatur Ann Vorseite: 11 ©in borreb in bifc nad)*
genbc roeref ber fart | über metjr ju bem ^eilige grab mtferS tyerren
icfu | crifti gen Serufalem nttyaltenbe lob bnb nufe ber felben retjfc,
audj bfebruefen metmüg bnb ofttet)- | lung bife roercfcS uatjet an
fcliglidjen. |
Blatt 72 Vorseite: £ic enbet ftd) ba$ erft tljeljtt biß bud)3. | Die
Rückseite dieses Blattes leer, es folgt eine Karte in Holzschnitt.
Blatt mit Signatur N Vorseite: 3n bie anber retjfe bon $)ieru-
fatem burd) bie | nmftcnctj gegen bem berg ©tmai jti fant Satyerin,
ein borrebe biefelb ret$ lo- | benbe ba^et an fetigtidjen. |
Blatt 112 Rückseite Zeile 13: Sie anber Steift bon $ierufatem
jü fant ftatyerin gegen | bem gebirg ©tmai fidj ftrcrfenbe enbet fidj
tjie feltglidjcn. |
Blatt 113 Vorseite ein Holzschnitt mit Inschrift: Forma et
dispositio dominici sepulchri. |
Blatt 126 Vorseite schliesst: @rc fetj gort in ber fjotye. |
Folio, 126 Blätter, ohne Oustoden und Blattzahlen, 48 Zeilen,
mit Holzschnitten und Karten. 0. 0. u. J. u. F. Die Holz-
schnitte sind die gleichen wie in Drachs lateinischer Ausgabe,
Schwabacher Type Drachs. Ueberschriften Missaltype.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl * (defekt).
Clement, bibl. curieuse V, 228 f. — Zapf, Mainzer Buchdrucker-
geschiente S. 138—139 n. 101. — Panzer, Annalen I, 40. —
Serapeum III (1842) S. 57. — Baumgarten, Nachrichten II, 233
bis 235. — Weiss, Nachrichten II, 32 n. XIX.
(Zweite Hälfte folgt)
Seite 1-80 Druck von Ehrhardt Karras in Halle a. 8.
Digitized by VjOOQLC
Öl
II.
Römische
Gebäudereste bei Erfweiler.
Mit einer Tafel.
In einer amphitheatralisch angelegten Mulde des Hölseh-
berges südöstlich vom Orte Erfweiler (7,50 km südwestlich
vou Blieskastel) liegt die Gewann „Reitzacker". Dieselbe ist
terassenftrmig. Der oberste Teil ist mit Gemeinde-Hochwald
bestanden, der mittlere besteht aus mehreren Äckern, die fast
ausnahmslos mit römischen Scherben übersäet sind. Dieser
zweite Teil schliesst ab mit einem mehrere Meter hohen Rech
(Abhang), welcher einen Halbkreis bildet und einerseits ziemlich
mit der Richtung gegen Ehlingen anderseits in der Richtung
gegen Erfweiler verfolgt werden kann und hier im sogenannten
„Rittersweg" am neuen Kirchhof vorbei in der Richtung nach
ßiesingen seine natürliche Fortsetzung findet. Im Reitzacker
sieht man diesem Rech es überall deutlich &n, dafs er seine Eben-
heit und schöne Linienbiegung nicht der Natur sondern künst-
licher Nachhilfe verdankt. Sein grofser Halbkreis umschliefst
ein geräumiges Wiesenthälchen, welches die Sohle der grofsen
Terasse bildet, wo fast unmittelbar vor dem zweiten Absatz
aus 4 bis 5 Quellen ein Bächlein entspringt, der sogenannte
Mutterbach, welcher au der Ehlinger Mühle in die von Afs-
weiler kommende Mandelbach mündet. Der Mutterbach kommt
aus dem römischen Gelände und hat heute noch die Eigenschaft,
dafs er alle Gegenstände mit einer ordentlichen Kruste
überzieht.
6
Digitized by VjOOQLC
In der Östlichen Ecke dieses Wiesenthälchens besafs der
Bergmann Joh. Laug der Alte seit sehr langer Zeit eine Wiese,
welche etwa 10 m vor der künstlichen Erderhöhung einen
kleinen Hügel trug, in dem hie und da Mauerwerk sich zeigte.
Der alte Lang grub auch früher schon darin nach und fand
einen Fufsboden von roten Backsteinen, den er ausbrach, um
den Hausgang damit zu plättein. Obwohl mehrfach aufmerksam
gemacht, dafs die Platten römischen Ursprungs seien, war er
zu weiteren Nachgrabungen nicht zu bewegen. Später lieis
er sich pensionieren und ging in Vorbehalt. Die Wiese wurde
unter seine 3 Kinder verteilt, von denen Jakob Laug den
Teil mit dem Hügel bekam. Sogleich machte dieser sich daran,
den Hügel abzufahren und die Wiese damit auszuebnen. Kaum
angefangen traf er auf wohlerhaltenes Mauerwerk. Er liefs
mich rufen und es unterlag um so weniger einem Zweifel,
dafs wir es mit einem römischen Bauwerk zu thun hatten, da
er dieses bereits mit einem halben Dutzend gefundener Römer-
münzen beweisen konnte. Auf meine Mitteilung an verschiedene
Altertumsforscher in Zweibrücken und an den historischen Verein
in Speier wurden uns soviel Mittel zur Verfügung gestellt,
dafs wir 4 verschiedene Räume vollständig biosiegen konnten,
wobei das gut erhaltene Badebassin aus Ziegeln und einer Art
Beton aus Kalkmörtel mit dem noch vorhandenen dreistufigen
Treppchen, ähnlich den Ausgrabungen bei St Barbara in Trier,
grofse Aufmerksamkeit auf sich zog. Für mich aber hatte der
kreuzartige Nebenbau ein ganz besonderes Interesse, da am
Kopfende ein wohlerhaltener Bogen stand, der offenbar zum
Abflufs und Verschliefseu des Wassers eingerichtet war. Aller
Wahrscheinlichkeit nach war es auch ein Bad, da vom Hauptbad,
wenn wir es so nennen wollen, ein Abflufskanal in das Nebenbad
sich vorfand. Zu beiden gehörte ein Auskleidezimmerchen,
was beim ersten viel vornehmer eingerichtet war als beim zweiten.
Dort war noch ein feiner Plattenbeleg von weifsen und blauen
Steinen vorhanden, während hier rote Ziegelplatten lagen.
Von den weifsen Platten behaupteten Kenner, dafs sie der
Ic.j
83
Champagne entstammten und die Eigenschaft hätten, Wasser
schnell anzuziehen. Versuche haben diese Eigenschaft bestätigt.
Dabei ist noch hervorzuheben, dafs alle Sandsteinschwellen
tief ausgetreten waren, auch die Treppchen zeigten deutliche
Spuren sehr langer Abnutzung und die Fufsböden in den beiden
Bädern waren an vielen Stellen verschiedenartig ausgebessert.
Im Bad I und Nebenzimmer l liefen wohlerhaltene Ruudstäbe
aus Kalkmörtel durch die Mauerecken am Fufsböden und im
Bade selbst sah man anfangs noch klare und deutliche Spuren
von Malerei. Wir fanden Stücke von geschliffenem Marmor,
etwa zwei Dutzend römische Münzen von den Jahreu 254 bis
280, Fibeln, Handraühlen, Lampen, Eberzähne, Hirschgeweihe
u. dgl., welche dem historischen Verein in Speier überwiesen
wurden. Interessenten kamen in grofser Anzahl von Zwei-
brücken, Speier, Saarbrücken und Saargemünd, um die Aus-
grabungen in Augenschein zu uehmen. Herr Müller, damals
in Zweibrücken, hatte die Güte, eine Aufnahme der Mauerreste
vorzunehmen, die aber damals noch etwas vervollkommt wurden,
durch Freilegung der untersten linken Ecke. Etwa 3 Jahre
war das Bad und die übrigen Räume frei gelegen, da wurde es
wieder zugeworfen und bald ging die Sense darüber hinweg.
Da indefs noch verschiedene Mauern angedeutet waren,
so suchte ich im Dorfe die Angelegenheit rege zu erhalten
und wandte mich im Frühjahr 1893 an den historischen Verein
um weitere Mittel, den Plan des Bades ganz zu erlangen und
meine Bitte wurde mir gewährt. Mit frischem Mut und 2 tüchtigen
Arbeitern begannen wir im März 1893 aufs Neue die Arbeit.
Von der künstlichen Erhöhung aus liefs ich 2 parallele
Gräben gegen das Bad auswerfen und in kurzer Zeit trafen
beide auf die schöue Frontmauer, wie das Plänchen sie zeigt
mit dem Eingang nicht ganz in der Mitte. Dabei war bis
auf das Fundament l 1 /« m Schutt, Scherben und Dachziegeln
wegzuräumen. Ich mufste mich zunächst begnügen, von innen
und aufsen die bisher unbekannten Mauern bis zum Fundament
bloszulegen, um den Anschlufs an die früheren Ausgrabungen
Digitized by VjOOQLC
u
t\x gewinnen. Und das ist mit den 3 oberen Räumen auch
vollständig gelungeu. Wir haben bis ins B*d gegraben und
überall bis in bekanntes Terrain, allerdings die neuen Räume
nicht wie damals ganz biosiegen können. Wir fanden ein
richtiges Atrium uud noch 2 Zimmerräume vor dem eigentlichen
Bade. Der Raum rechts hinter dem Atrium besteht fast aus
lauter Brandschichten und wies eine Unmasse von nichts als
Küchenabfällen auf. Er hat in der Seitenmauer bei Gelegen-
heit c(er ersten Ausgrabung genau einen solchen Bogen, wie
er beim zweiten Bad oben beschrieben wurde. Merkwürdig
ist ein gut erhaltener Säulenstumpf von 1 m Höhe und 50 cm
Durchmesser und verschiedene Teile und Stücke anderer Säulen
von denselben Ausmafsen. Da das Atrium zu wenig grofs
erscheint, um solcher Säulen zu bedürfen, und von der andern
Seite auch eine Verschleppung eines so gewaltigen Steinblockes
kaum anzunehmen ist, so bleibt dieser Fund vorläufig rätsel-
haft. Die sonstigen Funde in diesen 8 Räumen waren unbedeutend.
Aber, dafs wir den Plan eines ganzen Römerbades hiemit vor-
legen können, freut ims um so mehr, als wir darin wohl in der
Pfalz die ersten sein werden. Bei Zeit und Leben und Mitteln
hoffen wir im Reitzacker selbst noch schönere und gröfsere
Entdeckungen zu m^cheu, denn dort harren noch interessantere
Dinge der Auferstehung.
Die beiliegende Abbildung der Gebäudereste ist aufge-
nommen 1880 durch Herrn Eisenbahuingenieur K. Müller in
Zweibrücken und 1893 durch Herrn Ingenieur S. Lippert in
Ludwigshafen a. Rh.
Eifweiler. Arn. Rütter, Pfarrer.
y
Römische Gpundmau
- T * r m..—.. Ansieht des Gebt
tf:Cfjö*!Cf?0":
*
1 1 1 1 1 II 1 1 1 1 1 II 1 1
4t»
IM 1 1 1 1 M II 1 1 II l'l
er
l l l l 1 " I 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ! f
M| 1 1 1 II l'l 1 l'l Vi 1 'l
4
Fundament.
— *,69 x-"^l
Digitized by VjOOQLC
Digitized by
GoosJi
85
III.
Von den Kanonikatshöfen des
Speierer Domkapitels.
Ein Beitrag zur Geschieht« der Lösuug der Wohnungsfrage in ttlterer Zeit
von
Dr. J. Mayerhof er,
Kgl. Kreiaarohivar.
Vor der Zerstörung der Stadt durch die Franzosen im
Jahre 1689 gab es in Speier so viele zur Domkirche gehörige
Kanonikatshäuser oder Domherrnhöfe, auch Kurien genannt,
welche in gutem Zustande sich befanden, dafs jeder präbendierte
gnädige Herr eine genügende Wohnung haben konnte. *)
Eigene Häuser, welche dinglich mit einem Kanonikate
verbunden waren, gab es nur wenige, nämlich die d«r Dignitäre.
Alle übrigen Domherruhöfe wurden durch die sogen. Options-
ordnung persönlich erworben.
War ein Domherrnhof freigeworden — sei es, dafs der
bisherige Besitzer zu einer Dignität aufstieg und also eine
damit verbundene Officiatswohnung bekam, oder dafs er starb
l ) Nach dem von Fürstbischof August von Speier unterm 3. August
1773 an den Pabst erstatteten Berichte über den Zustand seiner Diözese
betrug damals die Zahl der Kanoniker in Speier 28, sämtlich Vorschrift« mttfsig
von altem Adel, wovon 15 Kapitulare waren; darunter die Dignitttten
des Probsts und Dechants und die Personaten des Scholasters, Kantors
und Kustos' ; die anderen 13 Kanoniker waren Domicellare, ohne Residenz-
pflicht aber auch ohne Einkommen. Der interessante Bericht steht bei
Remling, Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speier, II, 748
bis 762, der passue concernens S. 752.
Digitized by VjOOQLC
86
oder auf die Wohnung verzichtete, so wurde 1. die Vakatur
der betr. Kanonikatswohnung durch öffentlichen Anschlag
Jedem, den es anging, bekannt gemacht und ein Termin von
6 Wochen bestimmt, innerhalb dessen sich ein Domherr darum
bewerben konnte; 2. innerhalb des Termines hatten die älteren
vor den jüngeren Domherrn, je nach Mafsgabe des Alters den
Vorzug; 3. nach Ablauf des Termins stand die Bewerbung
um den Hof, wenn er innerhalb der 6 Wochen keinen Lieb-
haber gefuuden hatte, jedem Domherrn frei und der Hof wurde
nunmehr, ohne Rücksichtnahme auf das Alter des Bewerbers
demjenigen Optanten zugesprochen, der sich zuerst darum ge-
meldet hatte ; 4. war sodann die Option im Kapitel zur Sprache
gekommen und ratifiziert worden, so hatte der Optant an die
Rezeptur desjenigen domkapitePschen Amtes, wozu das Haus
gehörte, ein für allemal eine gewisse Taxe zu erlegen, welche
je nach der Gröfse und Bequemlichkeit des Hofes 100 bis 500 fl.
und noch mehr betrug. Damit hatte der Optant die Nutzniefsuug
des Hofes auf Lebenszeit erworben ohne irgend welche weitere
Leistung, nur dazu war er verpflichtet, das Haus in I )ach und
Fach zu erhalten.
Im Jahre 1689 wurden aber sämtliche Domherrnhöfe in
Asche gelegt.
Nach dem Ryswiker Frieden 1697 sann zwar das Dom-
kapitel auf Wege, die nötigen Wohngebäude wieder her-
zustellen; allein keine der Domkapiterschen Recepturen war
mehr reich genug, die Kosten solcher Neubauten zu bestreiten.
Nun dachten mehrere Kapitulare daran, die eine und
andere Brandstätte aus eigenen Mitteln zu überbauen. Allein
trotzdem noch vielfach die Mauern und Gewölbe in gutem
Stand waren, auch noch brauchbare Steine für den Neubau
sich auf der Brandstätte vorfanden — die Beschaffung der
nötigen neuen Baumaterialien und die Höhe der Haudwerks-
löhne führten zur Überzeugung, dafs durch solche Neubauten
die ehemaligen Taxwerte der Domherrnhöfe weit überschritten
würden.
Digitized by
Google
87
Der Gedanke, dafs Neubauten solcher Domherrnhöfe not-
wendig* seien, wurde aber nicht fallen gelassen. Aber insofern
gingen jetzt die Ansichten der Kapitulare auseinander, dafs
der eine Teil sich fragte: ja, wenn ich nun so grofse Kosten
auf den Bau des Hofes verwende, wer entschädigt meine Erben
dafür und in welcher Höhe?
Und der andere Teil sagte: wir bauen neue Höfe, aber
wir bauen sie für uns als Familienhäuser, welche direkt uns
und unseren Stamm- und Namens- Verwandten, unsern Neffen
u. s. w., die nach uns aufs hohe Stift kommen werden, in
perpetuum als Wohnung dienen sollen.
Diese beiden Anschauungen kamen in der unter dem
Vorsitze des Domdechants Heinrich Hartard v. Rolliugen ab-
gehaltenen Kapitelssitzung vom 19. Mai 1708 zur reiflichen
Erwägung und Besprechung und führten zu einem am 5. Februar
1716 bestätigten Statulum perpetuum. Hiedurch wurde bestimmt :
1. Wenn ein Bauherr unter der Bedingung einen Dom-
herrnhof baut, dafs seine Erben eine Entschädigung erhalten
sollen, so hat derselbe nach Vollendung des Baues eine spezi-
fizierte Rechnung über die gehabten Baukosten herzustellen,
mit den Quittuugsbelegen zu versehen und dem Kapitel zur
Abhör und Justifizierung vorzulegen; sind diese Bedingungen
erfüllt, so zahlt die Domkirche im Falle des Ablebens des
Bauherrn an dessen Erben 2 Drittel der Baukosten zurück;
ein Drittel dagegen fällt der Domkirche bezw. dem für den
betr. Hof verordneten Amte zu seinem Nutzen zu.
Also z. B. es wird ein Domherrnhof, dessen alte Taxe
400 fl. war, neuerdings von einem Kapitular als Bauherrn unter
Aufwendung von 2025 fl. neu errichtet.
Der Bauherr stirbt; eine Terz zu 675 fl. ftllt nun der
Kirche zum Besten anheim, und 2 Terzen im Betrage zu
1350 fl. fallen seinen Erben heim.
Das Haus selbst war jetzt wieder frei und konnte nach
der alten Optionsordnung optiert werden. Fand sich nun ein
Optant, der die genannten 2 Terzen = 1350 fl. an die Erben
Digitized by VjOOQLC
88
seines Vorgängers auszahlte — er konnte sich aber auch über
eine geringere Summe mit denselben vergleichen — so fiel
nach dem Tode dieses ersten Optanten von der bezahlten Summe
der 1350 fl. abermals eine Terz an die Kirche und die zwei
übrigen Terzen, nämlich 900 fl. fielen seinen, des ersten Optanten,
Erben zu. In dieser Folge fielen die Terzen des au seines
Vorgängers Erben auszuzahlenden Quantums weiter von 900
auf 600 und endlich beim vierten Optanten auf 400 fl., d. h.
auf die von Alters her für den in Rede stehenden Hof ge-
bräuchliche Taxe und in diesem Falle wurde die Summe der
400 fl. nicht mehr an die Erben des letztverstorbenen Optanten
ausbezahlt, sondern fiel der Kirche bezw. dem dafür bestimmten
Amte zu, und damit waren wieder wirkliche Domherrnhöfe
geschaffen und die alte Optionsordnung war wieder in die Reihe
gestellt
2. Wenn dagegen ein Kapitular mit grofsen Kosten eiuen
Domhermhof erbaute in der Absicht, dafs derselbe seiner Familie
erhalten bleibe, so hatte er diese seine Absicht, dafs der in
perpetuum seinen Stammes- und Namens-Agnaten gewidmete
Hof bei den wirklich präbendierten oder erst zu Präbenden
gelangenden Agnaten verbleiben solle, entweder durch letzt-
willige Disposition oder durch vorherige Willenserklärung zu
veröffentlichen; zugleich ward festgesetzt, dafs dieser Hof im
Falle des Aussterbens der Familie des ursprünglichen Bauherrn
mit aller Eigenschaft der Domkirche anheimfalle, welche dann
den Hof gegen eine zu normierende Taxe gemäfs der Options-
ordnung zum allgemeinen Anschlag zu bringen und au einen
Optanten abzugeben habe.
Digitized by VjOOQLC
89
IV.
Gesehiehtliehes von Lambsheim
aus den Jahren 1740 bis 1745.
Ein Beitrag zur Heimatakonde.
geliefert mi der Hand des Lambsheimer Gemeiudearchives
von
W. KQstner
in Lndwigshafbn a. Rh.
Von alters her durch Mauern und doppelte Wallgräben ge-
schützt, an drei Heerstrafsen und einem von Bachen und zahlreichen
Abiluisgräben durchschnittenen sumpfigen Terrain gelegen, hat das
kurpfälzische Städtchen Lambsheim in allen Kriegen des vorigen
Jahrhunderts noch eine gewisse Rolle gespielt, indem es dieser
seiner Lage halber bald von gröfseren, bald von kleineren Truppen-
körpern als Standquartier benützt wurde. Die Folge davon war
natürlich, dafs die Bewohner jedesmal vieles erdulden mufsten.
So geschah's auch im polnischen Erbfolgekriege von 1733 — 1735.
Das dort Erlebte jedoch in Kürze mitzuteilen, geht hier nicht an.
Möge dafür die Mitteilung genügen, dafs dieser Krieg und in seinem
Gefolge verschiedene Naturereignisse, sowie eine schlechte Begie-
rungswirtschaft die Ursache davon waren, dafs im Jahre 1740
höchst traurige Zustände in Lambsheim geherrscht haben.
Ein am 4. August 1740 ans Oberamt Neustadt abgegangener Nachrichten
Stadtratsbericht 1 ) bezeichnet die Ernte dieses Jahres als eine sehr j anrc 1740.
schlechte, so dafs „die mehreste unterthanne .... Kaum so Viel
frucht Einbringe, wie Viel solche zur wieder aufs saat und häuft
Consumption nöthig habe". Auch weist er auf den Wucher hin,
x ) Aus dem Konzeptenbuch von 1740.
Digitized by VjOOQLC
90
der die Zeit her mit den Bedürftigen getrieben worden. An Weih-
nachten 1739 hätten z. B. viele Bürger Korn aufnehmen müssen,
das Malter für 5 fl. 30 kr., während sie jetzt zur Befriedigung
der Gläubiger gezwungen wären, solches um den geringen Preis
von 2 fl. bis 2 fl. 30 kr. loszuschlagen und von jedem geliehenen
Malter noch ein „Vernsel* als Zins obendrein zu geben. Es käme
dies aber die Leute um so härter an, als nunmehr auch die Zeit
gekommen, wo die rückständigen Gülten entrichtet werden muteten.
Um Hilfe und Abstellung solchen Wuchers wird daher am Schlüsse
des Berichtes dringend gebeten. Doch der Ruf blieb unerhört.
Dafür aber traf die Gemeinde, weil die herrschaftlichen Gelder
nicht regelmäßig eingingen, Exekution auf Exekution, so dafs
schliesslich der Stadtrat im November den Kurfürsten selbst um
Beistand in dieser Not anging. Nach der betreifenden Bittschrift *)
herrschte im Herbste 1740 eine solche Kälte, dafs die Trauben
am Stocke völlig erfroren. Der Sommer war sehr nafe. Die Frucht
stand gar zu dünn und kam so schlecht heim, dafs, wenn man die
rückständige Gülte mit 122 Maltern und die laufende mit 580 Maltern
berechnete, höchstens 1077 Malter für die „haufs Consumption* 2 )
übrig blieben. Ferner meldet das Gesuch, dafs „Täglich Von dene
wenige habende liegende güthere auf Eingelegte mit gröfste Koste
anhero Kommende Executione, Verstäiget, und umb dafe darauf
gering biethende quantum belafse werde mufs", und dafs „der mittel -
mann an jezo schon anfanget zu seiner haufs Conen mption über den
Preifs und gegen auf-maafs fruchte auf zu nehme, und zu Entlehne. *
Weiter wird dem Kurfürsten vorgestellt „die fatale letzterer Kriegs
Jahre, worine im feld, und scheuer fouragiret, und mit recht zu
sage 1735 gar gePlinteret worde", und an die vielen in diesem
Kriege geleisteten Lieferungen erinnert ; nicht minder an den Mäuse-
frafs und die Seuche im Jahre 1736 (welch* letztere „all unfeer
hörn Vieh bey 700 stickh hingerifse * ) ; an den Maifrost 1738, der
den Weinstock sehr beschädigt, und an den Hagelschlag 1738,
welcher die wenigen Trauben völlig zerschlagen und die Halm-
früchte zur Hälfte ruiniert habe; sowie daran, dafs von 1735 bis
*) Konzeptenbuch von 1740. Ein Datum ist nicht näher angegeben.
2 ) Nach Gemeindereohnung von 1767 betrug die Einwohnerzahl von
Lambsheim 989 Seelen; man darf also wohl annehmen, dafs sie 1740 auch
nicht mehr betragen hat.
Digitizedby VjOOQL
91
1740 nicht weniger als 10735 fl. Herrschaftsgeld schon entrichtet
worden seien und viele Bürger sich vor Schulden nicht zu helfen
wüfsten. „Erbarmens würdiger Zu stand", fährt der Bericht fort,
„ Viele schulde, und die wir ohne dem nichts zu leebe, und alle
Tag schlechtere Zeite mit Weinend auch ansehe müfsen, so sollen
und mufeen wir geringe bürgerschaft all Jährlich an
herrschafftl. Monnathsgeldere . . . 3434 fl. 27 kr.
beeth 145 , 43 ,
Saltzgeld 172 „ - „
nebst dene alfs wie würcklich unfs an-
gesezet Rhein Teüch 1 ) .... 600 „ — „
Dirckhesteüer 442 „ — „
land Milize 193 , 18 „
In Suma . 4987 fl. 28 kr.
Nebst Täglich Vor Kommender andere Zu- und anseze, abtragen
*) Diese „rhein bau und Neckhar Teichsgeldere* wurden der Ge-
meinde durch Regierungsbefehl vom 29. August 1740 auferlegt gemäfs der
vom Stadtrate kurz vorher eingeforderten Erklärung über die Grüfse der
Allmenden. (Vom Stadtrat mit 1220 Morgen angegeben.) Darauf bat der
Stadtrat den Kurfürsten um Befreiung davon und Heranziehung der besser
situierten Gemeinden mit dem Hinweise, dafs „obgemelte allmente
alle durchgehends zware die ackher auf der heyd, im sumb und sand liege,
wovon in Zeit 20 Jahren bey 900 Morge der Vieh Wayri abgeschnitte,
und umb die Vorfallende gemeine Koste befser zu Bestreitte, gegen Jähr-
liche und zware über dafs andere Jahr zu Erlege angesezte Zinfs dene
bürgere begebe, und damit auch Ein burger sage Kann dafs Er wege der
schwehre Vorfallende gemeine frohnd dienste gegen diefse Vergünstigung
Etwafs zu genüfse habe, aufsgetheilet wurde, Von welche allmente aber
mannig Jahr Kaum die aufs saat zu weile auch gar nichts geniefset, dann
wann Ein Nafses Jahr Ein fallet werden solche durchs wafser überschtormet,
bey begebende trockhene Jahre die saat mit dem sand zu same auf Eine
hiebel gejaget. u Bevor jedoch ein Bescheid erfolgte, erging vom Kriegs-
komraissariat die Ordre an die Gemeinde, „bey Vermeidung der Militairischer
Exemtion Va an dene aufsgeschriebene rhein Teuchs geldere ohnfehlbahr
aufs Zu liefern", worauf der Stadtrat dasselbe um Verschon ung bat bis
zur endgiltigen Regelung der Angelegenheit. — Alles das aus dem Konzepten-
buch von 1740. Nach Stadtratsprotokoll vom 30. Dezember 1746 waren
es nicht 000 fl., sondern 682 fl. 29 kr. 2 hlr., wovon die Gemeinde auf
ihre inständigen Bitten hin schliefslich 305 fl. nachgelassen bekam. Von
den ihr verbleibenden 377 fl. 29 kr. 2 hlr. bezahlte sie jedoch nur 191 fl.
49 kr.; das andere war sie Ende 1746 noch schuldig. In obiger Stadtrats-
sitzung wurde nun, da für den Fall der Nichtzahlung Exekution angedroht
war, beschlossen, das Oberamt zu bitten, dafs die Restschuld „Von dene
reis-Vorschufs geldere 14 (siehe bezüglich derselben Anmerkung 20 und den
Schlufs vorliegender Arbeit) abgezogen werden möge.
Digitized by VjOOQLC
nnd bezahlen. *) Efe sejnct unfeerer Kindes Kinder nit im
stand solche schon wörckhlich gemachte schulde zu bezahle, allefs
liegend und fahrend Versezet, and Ver Pf&ndet, dafs nit Ein lediger
ackher schir mehr dahir an Zu Treffe; und wo wir hingehe und
sehe, ist nichts alfs dafs weh geschrey, welches in aufs rufe unfserer
ohne dem betrftnckhte Weib und Kindere ins hertz Tringend, und
defs mit Weine nit Erhalte Könne. Eis löfset Eine zu abtragung
obgemelter herrschaftl. geldere Eingelegte Execution die andere ab,
und seynd Kein Tag frey, solche nehme, wafe zu Erst Er greife
Könne und die leüth am nöthigsten brauche, umb sich defs Exe-
cutions lohn bezahlt zu machen. So solle auch der zeit alle sonst
auf den güther liegende herrschaff tl., geistliche, und andere Zinfee 8 )
bezahlt werde* etc. etc.
Von einer Beantwortung dieses Gesuches melden nun die
Akten der Jahre 1740 und 1741 nichts. Indes glaubt der Verfasser,
! ) An dieser Stelle sei gleich darauf hingewiesen, was nach den
Gemeinderechnungen in den folgenden Jahren von der Gemeinde wirklich
bezahlt wurde:
1741 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld;
3038 „ 27 „ Schatzungsgeld; (483 fl. 30 kr. mehr waren
263 „ — „ Salzgeld; [nachgelassen worden.)
252 „ 18 „ Milizengeld;
120 „ 21 m 4 hlr. Oberamtsunkosten;
340 w 11 „ Tiirkensteuer;
212 „ 38 „ Oggersheimer Damm- und Rheindeichgelder;
53 „ 20 „ „Vacanter güther gelder".
(Über das 1742 Geleistete gibt die 1742er Oemeinderechnung keinen klarer Aufschluss.)
1743 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld;
3465 m 49 „ Schatzungsgeld;
82 „ — „ Salzgeld;
97 „ 39 „ Lanzmilizengeld ;
94 „ 07 „ Oberamtsunkosten;
100 m — „ „ahn befehls geldern";
331 „ 54 „ Familienstener.
1744 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld;
3477 „ 29 „ Schatzungsgeld;
82 „ — „ Salzgeld;
210 „ 11 „ Oberamtsunkosten;
268 „ 52 „ Fonragegeld.
1745 waren es 146 fl. 43 kr. Beethgeld;
1588 „ 09 „ Schatzungsgeld.
Das andere wurde nachgelassen.
a ) Aus des Verfassers Abhandlung über die Adels-. Stifts-, Kloster-
und Ptarrgüter zu Lambsheim (veröffentlicht in der Zeitschrift „PfUlzisches
Museum" — Jahrgang 1898, Nr. 4, 5 und 6, sowie Jahrgang 1894, Nr. 1)
geht hervor, dafs dieselben zirka 2500 Morgen ausmachten, den Morgen zu
160 Ruten („Neumafs") gerechnet. Legt man aber das „Altmafs* (100
Ruten pro Morgen), nach welchem die Lambsheiraer im vorigen Jahrhundert
gewöhnlich rechneten, zu Grunde, so waren es zirka 4000 Morgen.
Digitized by
Google
die unterm 14. November 1740 mitgeteilte kurfürstliche Verordnung, 1 )
wonach man zu Lamhsheini 8 unter Vermeydung seh wehrer Straf,
und anderer Zwangs Mitteln dahiefisige im gau gelegene weingaxthe
aufs rotte, und zu ackher feld an baue solle", als dadurch ver-
anlafst ansehen zu dürfen. Doch dem sei, wie es wolle. Die
Regierung wird bei dieser Verordnung jedenfalls der an und für
sich richtigen Ansicht gewesen sein, dafs die Bürger von einer
derartigen Umwandlung der im Gau (= der ebene und tiefer ge-
legene Teil der Gemarkung) befindlichen Wingerte doppelten Nutzen
hätten, einmal, weil ihnen dann dort keine Trauben und Trauben-
stöcke mehr erfrieren würden, und das anderemal, weil hernach ein
Frachtraangel nicht so leicht entstünde. Die entgegengesetzte
Meinung teilte der Lambsheimer Stadtrat. Er schrieb deshalb auch
am 24. November ans Oberamt zurück, 8 ) dafs, wenn «alle die in
der Ebene und auf dene zum ackher bau füglicheren fehlem an-
gerotteten wingerthe" ausgehauen werden sollten, die Leute zu
stark geschädigt würden, „in mafeen (sie) Von Martini an durch
dafs aufs dem wein welchen sich der unterthann Entschlagen und
im haufs Entbehren Kann, Erlösende geld ihre herrschaftliche
besch wehrten abtragen, aute fruchte aber wenig VerKaufen Könnten*,
da die Gültherren alles an sich zögen. Nur wenige Bürger beaäfsen
übrigens einen ganz gerotteten Morgen ; die meisten Wingerte wären
schon halb Acker und beständen nur aus zwei Zeilen. Die Früchte
zwischen diesen stellten sich besser, als wenn alles Ackerland wäre,
und hei Mifslingen der Ernte hätte man noch immer Hoffnung auf
den Herbat u. s. w.
Man sieht also, dafs hier zwei Ansichten sich gegenüber-
standen, die beide ihre Berechtigung hatten; welche indes die
meiste, das bleibe dem geehrten Leser überlassen. Nur meine
derselbe nicht, dafe in der vorerwähnten an den Kurfürsten ge-
richteten Bittschrift übertrieben worden wäre. Die Verhältnisse
in Lambßheim waren vielmehr dem Aktenmaterial nach wirklich so
schlecht gelagert. 8 ) Richteten doch auch die „wild gänfs* im
*) und *) Konzeptenbuch von 1740.
8 ) Dochnahl sagt in seiner „Chronik von Neustadt an der Haardt 44
(Seite 196) auch bezüglich des Jahres 1740: „Strengster Winter! Der Rhein
i»ebt am 11. Januar zu und erst am 18. MUrz wieder auf, Kalte bis Mitte
April. Am 25. Mai fallen die Schwalben von den Dächern, weil sie keine
Nahrung finden. Die Weinberge haben sehr gelitten. Wenig und schlechter
Digitized by VjOOQLC
94
Spfttjahre 1740 an der jungen Saat solch' grofsen Schaden an,
dafs sich am 6. Dezember der Stadtrat abermals an den Kurfürsten
wandte mit der Bitte um Verhaltungsmafsregeln und mit der gleich-
zeitigen Benachrichtigung, dafs man in den vorausgegangenen Jahren
ebenfalls des gleichen Vorkommnisses wegen Vorstellung „bey Ihro
Excellenz hr. Obrist Jägermeistere " gemacht, jedoch niemals Gehör
gefunden hätte ! *) Und anhaltendes Regenwetter verursachte im
Laufe des Dezembers eine grofse Überschwemmung, so dafs nach
einem Bericht ans Oberamt 2 ) „ohnmöglich Einer die strafsen ohne
zu beförgden habende gröfser gefahr Pafsire" konnte und bei den
davon betroffenen Äckern der Verlust tler Saat sich erwies.
Nachrichten Leider verspürte aber auch das Jahr 1741 keine Lust zur
Jahre 1741. B e88erun 8- Die in Herrschafts- nnd Privatsachen erfolgenden Exe-
kutionen, Pfändungen und Zwangsversteigerungen, denen man in
allen Stadtratsprotokollen begegnet, sind der beste Kommentar dazu.
So liefe, um nur einiges wenige von vielem herauszugreifen, das
Oberamt Neustadt am 1. Februar eine Exekution „wege dene
Censiten der Collectur* nach Lambsheim abgehen, „ welche so gleich
im Erstere Tag sich mit 4 fl. hat zahle lause, und darauf hin mit
hinterlafeung auf gehabten befehle dafs nach Verflofsenen drey Tag
Von dere güther Verstaigt werde solle, forth gegangen. * Die drei
Tage gingen herum, und der Stadtrat mufste auf Geheiis die Ver-
steigerung am 6. Februar vornehmen. Da indes niemand auf die
Objekte bot, so gab er den Schuldnern noch einmal 8 Tage Zeit.
Am 7. Februar aber kam schon eine zweite Exekution, welche
„mit 5 Kopfstickh wege obgemelte Censiten nit allein an bey mit
5 Kopfstickh auf die backh haufsgilt Eingeleget worde. " 8 )
Desgleichen wurden im Laufe des Sommers, besonders um die Ernte-
zeit herum, sämtliche mit herrschaftlichen Monatsgeldern Rück-
Wein. Die Trauben wurden nicht reif, sind dazu noch erfroren. Der Wein
taugt nicht einmal zu Essig. An vielen Orten wird gar nicht gelesen.
Am 19. Dez. furchtbar hohes Wasser, grofse Überschwemmung
dahier und viel Schaden."
*) und 2 ) Konzeptenbuch von 1740.
8 ) Aus dem Konzepten buch von 1741. Über das Vorkommnis be-
richtete der Stadtrat am 9. Februar ans Oberamt zurück und bat unter
Hinweis auf die schlechten Zeiten um Ausstand bis den 13. Februar. —
Auf eine frühere Bitte um Nachlafs der in die Kellerei Neustadt fliefsendcn
und 44 Malter Korn betragenden Uackhausgülte wurde durch kurfürstliche
Ordre vom 10. Januar 1741 mitgeteilt, dafs der Konsequenzen wegen kein
Nachlafs gewährt werden künne und die Oülte bald abgeführt werden müsse.
Goosk^Ji
Digitized by VjOOQ
06
ständigen durch den Stadtrat auf oberamtliche Ordre hin exekutiert.
Da dies jedoch bei manchen nichts fruchtete, so liefe der Bat ihre
Effekten und Güter in Versteigerung bringen, „wobey aber nit
Ein Mann Erschiene, Viel weniger wafe darauf gebotte werde wolle,
mithin Von dere Vieh zu Verstaigen umb so weniger anzu bringe
ist, sintemahle Eine Zeit hero über 30 stückh gefalle, und täglich
mehr und mehr durch Eine dermahle Eingefallene mutz seüch 1 )
hingerifse werde, und unfs Keines raths zu abwendung Erhohle
Könne, bekant ist, dafe durch Ein im 1736te Jahr Eben falfs
dahir Ein gerifsene seüch, und sonstige bifs hieher gehabte mifs
Jahre , auch sonstige mehre zu fälle die unterthanne in solche
armuth gerathe seynd, dafe zu Verwundere, wie nur bifeher die
täglich mehr- und mehr zugesezte beschwehrnufe so Viel habe
abtrage Könne, Efs wifee wir nichts mehr dene unterthane zu
Verstaig" etc. etc. Vorstehendes meldete der Stadtrat unterm
14. September 2 ) ans Oberamt mit der gleichzeitigen Bitte um
fernere Verhaltungsmafsregeln. Darauf befahl dasselbe unterm
22. September nochmals, „Eine Pflichtmäfeige Designation dere zu
abführung schuldiger herrschaftl. gelder ohn Vermögender burger
und Inwohner dahir Ein zu schickhe, die Vermögende und mit
Etwafe angesefefeene Morose zahler Executione an zu halte, in nit
Erfolgender Zahlung ihre effecte, und liegende güther in Verstäigung
zu bringe." 8 )
Exekution und Zwangsversteigerung scheinen mithin Haupt-
rezepte gewesen zu sein, mit welchen die kurfürstliche Regierung
den Notstand aus der Welt zu schaffen suchte. In zweiter Linie
kamen einige wenige Verordnungen. Welcher Art nun diese waren,
(Lis zeigt das Stadtratsprotokoll vom 2. Januar 1741, woselbst
es heifst : „ Hochlöbliches Oberambt befihlt unterm 1 7te xbris a : E
dafe nach der im Truckh Vom 16te 9bris Ergangener Churfürstl.
gdgst. Verordnung zum besten dere unterthane und respective
bürgere Ein beysafe mehr nit dann Ein Kuh, oder zwey geifee oder
zwey schwein zu halten Erlaubet seyn, forth die Jenige welche
1 ) Diese Seuche war auch 1 743 noch nicht erloschen. Die vom Ober-
amte dagegen erlassenen und vom kurpfUlzischen Medizinalkollegium an-
geordneten Verordnungen und Rezepte hat der Verfasser mitgeteilt in der
Zeitschrift „Bayerland* (6. Jahrgang Nr. 13).
2 ) Konzeptenbuch von 1741.
8 ) Stadtratsprotokoll vom 28. September 1741.
Digitized by VjOOQLC
M
mit Viele Rindere beladen dene unterthanne Entübriget werde solle,
Ingleiohen Kein bürger mehr anzunehme Er habe dann in statten
acht- uf dem land Vier hundert gülden, weniger nit bey Vor-
nehmenden Theilunge dahin gedacht werden möge, dafe die guter,
alfs Viel Thunlich ohn zersplittert oder wenigstens nur in Einige
Theil Verlolset, dafern aber solches nit Thunlich gleich wohl Kein
Erb portion, sowohl in Erb- alfs temporal beständsgütheren, geringer
alle zehe Morge ackher, und Ein oder zwey Morge wein borg
gemacht, da hingege in Eigenthumbliche güthere die Summ wohl
auf Vier bife 5 Morge feld, und Ein oder ändert halbe Morgen
weinberg reducirt werde möge und wann dene unterthanne Etwa
dar Virte Theil, die halbscheid, auch gantze Morgen ackher, wingert,
und wiefse Verstaiget werde rnufs, in Sub hastationibus proximis
agnatis dafs Jus retractus hin Künftig gestattet werde solle,
und leztlich zu befolge all obiges bej 100 Reichs -
thalerm herrschafftl. straf, auch bey nebst die über flüfeige bürger,
und bey safse in zeit Vier monnathl. friest fort Ziehe, nach Ver-
lauf selbige ohne weitere anstand hinweg zu weiise." — Weiter
teilte das Oberamt mit
a) am 12. April 1741, dals in Verfolg eines kurfürstlichen
Erlasses «die aufs schafung der überflüfeige bey safse bey
Verlust der hierauf gesezter bestrafung angefange, und
wie geschehe in Zeit 8 Tage berichtet, anbey Keine an-
genohme werde sollete" ; l )
b) am 29. April, „dafs die der Bürgerschaft zu schade
anhaftende beyfafse auf Eine gewifse nöthige zahl restringiret,
die übrige, und in Specie die Jenige, welche die angesezte
praestanda zu praestire aufeer stand seynd, bey Vermeydung
seh wehrer bestrafung, forth zu weiise". 2 )
Dia Anlegung einer Fruchtsperre, das Verbot des Frucht-
bvemnens zu Branntwein und einige unbedeutende Zahlungsnachlasse
waren allerdings auch erfolgt. Allein gegen solch' einschneidende,
inhumane Erlasse wie die vorgenannten und die groben Begehung»-,
respektive Unterlassungssünden der kurfürstlichen Regierung be-
l ) Sudtratsprotokoll vom 19. April 1741.
a ) Protokoll vom 10. Mai 1741. — Derlei Verfügungen ist der Ver-
fasser in den Gemeindeakten der trüberen Jahre nie begegnet; er wird
daher vermutlich auch nicht fehlgehen, wenn er sie, wie oben geschehen,
mit der geschilderten Not in kausalen Zusammenhang bringt.
Digitized by
Google
ö?
deuteten sie doch eigentlich nichts ; denn, was durch sie den Unter-
thanen gegeben, das wurde denselben wieder zehnfach genommen.
Viele Bürger von Lambsheim waren daher auch in der 1. Hälfte
des Jahres 1741 wieder gezwungen, sich die zum Hausbedarfe
benötigte Frucht auswärts kaufen oder leihen zu müssen. *)
Das in Kürze die gewifs bemitleidenswerte Lage der Gemeinde
Lambsheim anno 1740 und 1741! Und dazu kam Krieg, nämlich
der österreichische Erbfolgekrieg, der, wenn gleich ihn unsere
Schulbücher und auch die meisten Lehrbücher der „Weltgeschichte"
nur auf fremdem Boden abspielen lassen, so doch auch unsere Pfalz
berührt und ihr übel mitgespielt hat. *) Es kam dies eben daher, dafs
Frankreich und die Kurpfalz Karl Albrecht, den Kurfürsten von Bayern,
in seinem gegen Maria Theresia von Österreich von 1741 — 1745
wegen der Erbfolge geführten Kampfe mit Truppen unterstützt haben.
Die erste Nachricht nun, die den Lambsheimern Kunde brachte
von den damaligen Begebenheiten im Reiche, war die oberamtliche
Mitteilung, „wie dafs alle die Jenige, welche wehrender Kayfsers
wähl Zeit Etwafs zu Franckhfurth zu negotyren haben, mit glaub-
haften Päfsen Versehen, wiederig ohne der gleichen niemand Ein-
gelafsen werden wird. * 8 )
Darauf folgte die »Von Ihro Churfürstlichen Dhleücht Erlafsene
gdgßte Verordnung, Inhaltlich, dafs Von denen ausgeschriebenen,
zur Kayfeerl. wähl so wohl, alfs gemeindsamen reiche Vicariat zu
augsburg Erforderlichen Kosten, Von denen Vermöglichsten, schult-
heifsen, Zollern, accisern, und umbgeldern 500 fl. gegen Jährliche In-
teressen, und in Vier nach Einander folgenden Jahren wieder zu bezahlen,
und bey der ober Einnahm zu Vergüthen Jedefe jähr mit dem 4ten
theil zu Erhalten, Erhoben, und Ein geliefert werden sollen/ *) Alle
vermögende Leute waren indes darob sehr mifsstimmt und ver-
langten vom Stadtrate eine gerechtere Verteilung der Summe. Daher
beschlofs dieser, „dafs solche gelder aufs denen gemein schaftlich
*) Nach Protokoll vom 8. Juni z. B. bekamen am 24. Mai 65 Lambs-
heimer Bürger von dem in Fufegönnheim und Ruchheim reich begüterten
kurptälzischen Oberhofkanzler Freiherr von Hallberg 96 Malter Korn und
44 Malter 5 Siramern Gerste geliehen unter der Bedingung, dieselben „auf
Michaeli wieder in Natura zu lieferen mit Einem simmeren auf gaab. tt
2 ; Vergl. auch : Weifs, der Kriegsschaden, welchen die freie Reichsstadt
Speier durch die Franzosen erlitten hat, in den Mitteil. d. bist. Ver. d. Pf.
( Heft 11, S. 69 ff.) - Remling, Gesch. d. Bisch, zu Speier (Band II, S. 671 ff.).
8 ) Stadtratsprotokoll vom 23. Februar 1741.
4 ) Protokoll vom 19. April 1741.
7
Digitized by VjOOQLC
98
sehafweyds gelderen abgetragen, und bezahlt werden sollen, welches
der sehafweyds beständer herr Elias Koob zu Erlegen sich dahin
Verstanden und Verobligirt hat." l )
Am 12. August befahl ferner die Regierung, „dafs Von hiraufs
den 17te hujus. 5. mit 20. Pferd bespande wäge, Jede wage zu
4 Pferd, zu landau sich Eintrefen sollen, Von welchen, Jeder
wage 9. Gentner doppelt gebackhen brod für die französische Soltates
den 18te und 19te abgeführt werden sollen, und hat bey Jede wage
nur 2. Mann, welche Täglich 5 ?L brod, beKoraen sollen, zu seyn,
forth wird auf Jede wage für die pferd Täglich = 5. livres gegeben. ft 2 )
Damit aber die Leute durch die neuen Kriegstrubel nicht zu
sehr beunruhigt würden, mufete auf kurfürstliche Ordre hin überall
publiziert werden, „dafs wegen denen beweg(enden) Ursache durch
Ihro Königliche Mayestaet 3 ) im Elsafs, die unterthannen nicht fliehten
sollen, in mafeen besagter Mayestaet Völckher dafs Chur Pfaltzl.
territorium gar nit betretten, oder allem falfs, dafs Jenige, so sie
betretten werde, und hirin nöthig haben, mit baare geld zahlen. " 4 )
Später liefen dann noch die Meldungen ein, „dafs nach Chur-
fürstl. gdgst. rescript die mit der Oron Frankreich im 1736. Jahr
getrofene Oartel hinwieder Erneueret, und die aufs löfsung der
Deserteurs behörend geschehen solle", 6 ) und dafs sich die Lambs-
heimer Schultheifsen aufs Oberamt begeben sollten, „umb mit dem
Jude aron Von Edickhofen wegen fourage lieferung an die in
bayeren Marchirte französische hülfs Völckher zu berechnen." °)
Nachrichten Das ist nun das Wenige, das die Lambsheimer Gemeinde-
Jahre 1742. ft kten über die Anfangszeit besagten Krieges enthalten. Von 1742
dagegen fehlen derartige Nachrichten gänzlich, während sie die
Stadtratsprotokoll- und Rechnungsbücher von 1743 bis 1746 wieder
wie ein roter Faden von Anfang bis zu Ende durchziehen. Worin
dies liegt, zeigt der Verlauf des Krieges. 7 )
x ) Protokoll vom 19. April 1741. — Die 500 H. werden in mehreren
anderen Akten „reifs Kosten gelder zur Kayfserliche wahr oder auch kurz
„reifs gelder* genannt.
V Protokoll vom 14. August 1741. Wohin das Brot gefahren wurde,
ist nicht gesagt.
•) Damit ist der französische König gemeint.
4 ) Protokoll vom 17. August 1741.
5 ) Protokoll vom 31. August 1741.
J|) Protokoll vom 16. November 1741.
7 ) Die hier und spilter eingereihten Bemerkungen über den Verlauf
des Krieges gehören eigentlich nicht zum Thema. Für den mit der Ge-
X
lCL __«|
99
1741 und 1742 war dessen Schauplatz im Erzherzogtum
Österreich, in Böhmen und im jenseitigen Bayern. Das Gros der
französischen Armee hatte vom Elsafs 1 ) aus seinen Marsch gleich
über den Rhein dorthin angetreten; die Kurpfalz bekam nur einen
kleineren Teil zu sehen, was natürlich zur Folge hatte, dafe ihr
in den zwei Jahren grössere Lieferungen, Einquartierungen und
Fronen erspart blieben. Anfangs war der Krieg auch ganz nach
der Verbündeten Wunsche verlaufen ; denn Maria Theresia konnte,
weil sie gleichzeitig mit Friedrich dem Grofsen in Krieg verwickelt
war, ihnen keine Truppen entgegenstellen und mufete es geschehen
lassen, dafe Karl Albrecht sich am 2. Oktober 1741 in Linz als
Erzherzog von Österreich und am 19. Dezember 1741 in Prag
als König von Böhmen huldigen liefe. Doch verzagte sie nicht.
Es gelang ihr, die Ungarn zu begeistern und mit ihrer Hilfe zu
Anbeginn des Jahres 1742 soviel Truppen ins Feld zu stellen,
dafe offensiv vorgegangen und der Krieg auf bayerischen Boden
verpflanzt werden konnte. Im März 1742 war das Gebiet zwischen
Inn und Lech schon von mehr als 50000 Feinden überschwemmt
und Karl Albrecht, welcher am 24. Januar zu Frankfurt a. M.
als deutscher Kaiser gewählt und am 12. Februar gekrönt worden
war, jetzt ein Kaiser ohne Land und Macht. Die Franzosen indes
hatten unter dem Marschalle de Belle Isle wohl noch ein Korps
in Böhmen stehen; aber dasselbe befand sich in einem solch* er-
bärmlichen Zustande, dafe der Marschall im Laufe des Juli und
August, nachdem kurz vorher zwischen Friedrich dem Grofsen und
Maria Theresia der Friede zu stände gekommen war, auf erhaltene
Weisung hin ebenfalls Friedensunterhandlungen einleitete. Aber
darauf ging Maria Theresia, die ja nunmehr alle Chancen des Er-
folges hatte und für das verlorene Schlesien Ersatz in Bayern
suchte, nicht ein. Belleisle wurde Ende Juli in Prag eingeschlossen
schichte jener Zeit weniger Vertrauten dürften sie indes zur Erzielung
eines besseren Überblickes und Verständnisses bezüglich der Archivmit-
teilnngen erwünscht sein. Als Grundlage bei diesen Darstellungen dienten
dem Verfassen Adelung „Pragmatische Staatsgeschichte Europens* 8. Band.
Arneth „Maria Theresias erste Regierungsjahre". Häusser „Tagebuch des
Kaisers Karl VII*. Lipowsky „Lebens- und Regierungs-Geschichte des
Ohurfürsten von Bayern Karl Albert nachmaligen Kaisers Karl VII \
Schlosser „Geschichte des 18. Jahrhunderts*.
*) Nach Weifs a. a. 0. Seite 70, waren am 16. u. 17. Sept. 1741 6 lnf.-
und 6 Kav.-Reg. durch Speier gezogen. Weitere Durchzüge daselbst folgten
1741 und 1742 nach.
Digitized by VjOOQLC
100
und von aller Verbindung mit Frankreich abgeschnitten. Trotz
der furchtbarsten Entbehrungen hielt er jedoch aus, immer in der
Hoffnung auf Ersatz durch den mit einem neuen Heere heran-
rückenden Marschall Maillebois. Allein dieser erwies sich als ein
schlechter Anführer; denn anstatt rasch nach Prag vorzudringen,
zog er längere Zeit an der böhmischen Grenze hin und her und
nahm schon Ende Oktober Winterquartiere in der Oberpfalz.
Beileide blieb somit zuguterletzt nur die Wahl zwischen einer
Kapitulation und einem Durchbruche, dessen Gelingen mitten im
Winter von vornherein sehr in Frage gestellt war. Gleichwohl
aber führte er dies Wagestück in der 2. Hälfte des Dezembers
mit grofsem Geschicke glücklich aus. Doch hatten die Beschwer-
lichkeiten des sehr kalten Winters in Verbindung mit den schlechten
Gebirgswegen, der stetige Nahrungsmangel und die nachschwärmen-
den ungarischen Husaren seine Truppen entsetzlich mitgenommen.
Tausende kamen unterwegs auf elende Weise um, und von den
Überlebenden zeigte sich bei der am 27. Dezember in Eger erfolgten
Ankunft die grofee Mehrzahl zum Dienste untauglich. Zu ihrer Er-
holung mutete sie daher auch Belleisle Ende Januar 1743 bis an die
französische Grenze zurückführen. Maillebois dagegen wurde im Ober-
befehle über die in der Oberpfalz und in Altbayern noch zurück-
gebliebenen französischen Truppen durch den Marschall von Broglio
abgelöst.
Nachrichten So standen die Dinge zu Anfang des Jahres 1748. Beide
Jahre 1748. kriegführenden Parteien rüsteten jetzt mit verdoppeltem Eifer,
Österreich, um den Kaiser vollständig niederzuwerfen und die
Franzosen über den Bhein zurückzujagen, Frankreich jedoch, um
den Krieg von seinen Grenzen entfernt zu halten und sich nicht
allen Einflusses auf die deutschen Angelegenheiten zu begeben.
Ersteres war dabei im Vorteil, da es sich der Unterstützung Eng-
lands mit Geld und Truppen zu erfreuen hatte. Schon im Sommer
1742 war eine englische Armee in den österreichischen Nieder-
landen gelandet. Durch Hannoveraner, Hessen und Österreicher
verstärkt, zählte sie etwa 60000 Mann und nannte sich, um dar-
zuthun, dafs sie Maria Theresia in der Aufrechthaltung der prag-
matischen Sanktion beistehen wolle, pragmatische Armee. Sie
sollte, wie Herzog Marlborough es anno 1704 gethan, nach Bayern
vordringen und durch vereintes Schlagen mit der österreichischen
Digitized by
Google
5^«*^
101
Hauptarmee den Kaiser und Frankreich zu einem für Maria Theresia
günstigen Frieden zwingen. Allein Lord Stair, ihr Oberbefehls-
haber, war kein Marlborough. Ende Februar begann er schon mit
dem Marsche rheinaufwärts ; aber im halben April erst ging er
bei Andernach und Neuwied über den Rhein und den ganzen Mai
hindurch blieb er unthätig bei Mainz und Frankfurt stehen, Frank-
reich dadurch Zeit lassend, im Unterelsafs aus seinen besten Truppen
ein zirka 55000 Mann starkes Heer zusammenzuziehen unter dem
Oberbefehle des Marschalls von Noailles. Davon passierte dann
am 24. April der kleinere Teil bei „Losheim überhalb Speier*
(= Altlufsheim) den Rhein; der gröfsere blieb indes auf dem linken
Ufer bei Speier 1 ) stehen und rückte erst Mitte Mai bis nach Worms,
beziehentlich Oppenheim vor, um der pragmatischen Armee die
Ausfuhr der Lebensmittel aus dem Pfälzischen unmöglich zu machen.
Anfangs Juni dagegen marschierte Noailles über den Rhein nach
dem Maine zu und zwang den König Georg II. von England, der
mittlerweile bei der pragmatischen Armee eingetroffen war und das
Kommando übernommen hatte, am 27. Juni bei Dettingen zur
Schlacht. Georg blieb Sieger. Sein Erfolg war jedoch ein solch*
geringer, dafs Noailles, ihn fortwährend beobachtend, bis in den
Juli hinein zwischen Hanau und Offenbach verbleiben konnte.
Im jenseitigen Bayern aber war es unterdessen wieder drunter
und drüber gegangen, hauptsächlich durch die Schuld Broglios;
denn derselbe hatte in allem und jedem des Kaisers Wünschen und
Befehlen entgegen gehandelt, seine Truppen (zirka 40000 Mann)
dem Rheine zugeführt und sie Mitte Juli bei Speier übersetzen
lassen. Die Österreicher unter dem Prinzen Karl von Lothringen,
dem Schwager der Maria Theresia, folgten natürlich unverzüglich
und nötigten dadurch auch Noailles (am 12. Juli) sein Lager am
Maine zu verlassen und (17. Juli) bei Rheindürkheim über den
Rhein zurückzugehen. Auf dem rechten Rheinufer standen also
jetzt keine Franzosen mehr, und die politische Sachlage hatte gegen
früher eine totale Umgestaltung erfahren zu Ungunsten des Kaisers,
Frankreichs und der Kurpfalz. Vom Kriege, resp. von den Vor-
fallenheiten auf dem linken Rheinufer bringen daher auch die 1743er
Lambsheimer Stadtratsprotokolle und Rechnungsbelege so vieles,
l ) Schon am Ostermontag (15. April) hatte Noailles sein Haupt-
quartier nach Speier verlegt (Weifs, a. a. O. S. 70).
Digitized by VjOOQLC
102
dals der Verfasser eine Auswahl des Wichtigeren treffen mutete,
die, nach Monaten geordnet, anbei folgt.
Nachrichten vom April.
a) Von der Regierung war des Krieges wegen auf alle Gattungen
Frucht und Fourage eine Sperre eingelegt und vom Oberamt dem-
gemäß bestimmt worden, „dals sicherer umbstftnde halber der
sambtliche Vorrath ahn fourage dahier, alfs heü, haber, speltz,
gerat, und stroh aufs sorgfaltigste bey behalten, und aufeer dem
o(ber)ambt sonste wohin Efs mach auch unter Vorwand geschehen
wollen wie nur wolle, nicht Verabfolget, und diefe durch schultheife
und Zoller e besorgt werden sollen." *)
b) „hör fauth Müller" überbrachte am 18. April den ober-
amtlichen Befehl, „dafe Von hier an fourage solle gelieferet werden
alfs Morgen d: 19te in die Neüstatt, und wurde auch gelieferet
Von folgenden dals heü zu rationen a 16 //., der Gent: ad 108 t&*
(Hier folgen die Namen der Lieferanten.) *) Laut einer von J. H. Sar-
torius am 20. April ausgestellten Quittung betrug diese in's Neu-
stadter Fouragemagazin gekommene Lieferung 48 Zentner; ferner
wurden danach auch noch 600 Gebund Stroh gleichzeitig eben-
dorthin geliefert. 8 )
Nachrichten vom Mai.
a) Am 1. Mai teilte das Oberamt mit, dals infolge Regierungs-
befehls („besonders da Eine Zeit hero die fruchte in hohen Preyfs
geEommen, und zu beförgten noch höher zu Kommen") die Frucht-
und Fouragesperre fortbestehen solle, „worbey die Erz und hoch-
stiftische ritterschaftliche, und alle geistliche und frey güttere mit
Verstanden seyn sollen, und so der gleichen sich Äufeeren, Jedefs-
mahlen ohne anstand berichtet werden solle. " 4 )
b) Weiter schickte das Oberamt Ordre, dals seitens der Re-
gierung das „branden wein frucht brennen" verboten worden sei. b )
c) Am 7. Mai meldete das Oberamt, „dafe bey an hero Kunft
defs Königl. französischen regiment Douphin täglich 240 rationen
die ration zu 12. pfund heü, 5 pfund stroh, und x /% boisseau haaber
l ) Stadtratsprotokolle vo?n 17. und 24. April.
*) Stadtrateprotokoll vom 18. April.
*) Stadtratsprotokoll vom 26. Mai.
4 ) Protokoll vom 13. Mai.
6 ) Protokoll vom 14. Mai.
Digitized by VjOOQLC^
108
gegeben werden solle." So das Stadtratsprotokoll vom 8. Mai. Nach-
getragen ist ebendaselbst: „heuth ist dafs Königliche Dophingische
regiment in fanterie hieher Kommen, und d : 9te darauf forth gangen,
welches bestanden in Einem obristen defs Douphin söhn, obrist leüt-
nant, und Mayor, auch 36 Capitains, 47. lieutnants, nebst 1300
gemeinen Mann. * Laut einer im Protokoll vom 26. Mai eingetragenen
Quittung hatte es von den Bürgern „120. rationen fruchte, und
hundert fünfzig sieben rationen heü a empfangen.
d) Am 8. Mai erliefs das Oberamt die Mitteilung, „dafs in
Verfolg Churfürstl. hohen regierungs befehl Vom 26te April, denen
unter Königlich französischen hr. Marchai v. Nbailles stehenden
französischen hülfs Völckher armee Erforderliche leebenfsmittel und
Kriegsgeräthschaften gegen Vorzeigung Eines beglaubten Scheins
Von Jezt gedachte hr: Marchal, oder dem Kriegs Commissario hr:
gagord, allerorthen zu wafser- und zu land, frey, und ohn gehinderet
pa&- und repafsiren, auch denen dabey befindlichen leüthen, all
sonstiger gutter will und Vorschub Erwiefeen werden solle/ l )
e) Am 11. Mai stellte der „hörfauth" eine Untersuchung an
„ wegen dem dahier Vorräthigen heü.* Alles in allem fanden sich
nun blofs 83 Zentner vor. a )
f) „Es ist Ein Königlich französisches husaren regiment borsini
d: Ute hieher geKommen und 12te darauf forth gangen welches
bestanden in Einem Obrist Ein Mayor, 12. Oapitain, 12. lieütnant,
6. Wachtmeister, und 6 Corneten nebst 200 gemeinen. * 8 )
g) „d: Ute diefo ist Ein Theil defs löblichen Clermonischen
regiments ad 12. Capitain Ein Obrist, Ein Obrist lieutenant, 16.
leutnants, 6. Cornet. 6. Marchal De loigie, und 400. gemeine zu
Pferd dahier Ein loigiret, und d: 12te hin wieder ab Marchiret.* 4 )
h) Nach einem am 13. Mai an's Oberamt abgeschickten Stadt-
ratsberichte war in Lambsheim ein Magazin eingerichtet worden,
für welches durch Lambsheimer Bürger 1000 Gebund Stroh und
260 Malter Hafer in Neustadt abgeholt werden sollten. Der Stadtrat
stellte nun vor, dafs das Vieh infolge des grofeen Futtermangels
und der beständigen Fronen für die durchkommenden Truppen sehr
1 ) Protokoll vom 14. Mai.
2 ) Protokoll vom 11. Mai.
a ) Protokoll Tom 13. Mai.
4 ) Protokoll vom 14. Mai.
Digitized by VjOOQLC
104
abgemattet sei, und bat, die Arbeit anderen Gemeinden zu über-
tragen. l )
i) Als ihr Anteil mufete die Gemeinde Lambsheim in das
dasige Magazin laut einer vom Zoller Georg Elias Koob ausgestellten
Quittung (datiert vom 15. Mai) 166 Malter 4 Simmern Hafer und
2059 Rationen Heu ä 15 iL liefern. 8 )
Nachrichten vom Juni.
a) „d: 13te May ist die Königliche französische gard de Sual
(cheval?) bestehend in Einem obristen, obrist lieutenant, Mayor,
12. Capitains, und 12. lieutenant, auch 6. Wachtmeister und 270
gemeinen dahier Ein geruckhet, und d: 6te Juny abmarchiret. * 8 )
„d : 7te dieJs Juny ist Ein Theil defeKönigl. tragoner regiments blauer
rockh und rothe Cammissöhler, und Ein Theil weifeer röckh mit letter
Koller Von 500 Mann zu sammen Ein Marchiret, und d : 8te darauf
abgangen. * 4 ) „d : 8te ist dafs Königl. Noalische infantrie regiment Ein
geruckhet, so bestanden in Einem Duc, Major, aide Major, 40 Capitains,
43. leutnant, chyrurge Major, emonie (aumonier?) 104. gerganten,
und 1673. gemeinen und ist d: 9te Juny wiederumb abgangen. " 6 )
b) Am 8. Juni berichtete der Stadtrat ans Oberamt: „Einem
hochlöblichen 0(ber)Ambt sollen wir gehorsambst ohn Verhalten, wie
dafs wir Morgen ohne sonstige neben fuhren, zwölf wagen Jeden mit
4 stickh Vieh bespannet, zu abführen der hieher geKomener Völckher
pagage hergeben müfeen, so seynd auch die fuhren, welche die
pagage der gard de Sual (cheval?) d: 6te und heüth die pagage
der tragoner abgeführet haben, noch nicht zu ruckhge Kommen,
dafs also über 70 stickh daraufs seynd, und nicht mahlen mehr
die ordinanz bestreuten Können, Viel weniger unfe zu helfen wifsen,
wann andere Völckher anhero Kommen und deren pagage abgeführet
werden solle. " Am Schlüsse wird um Verschonung mit obiger Frone
und um Heranziehung anderer Gemeinden gebeten. 6 )
c) „Es ist heüth Von Königlichen französischen gavalliers
Völckher Von obrist Meterdegang (oder Meherdegang) dahier Ein-
geKommen, welches bestehete in Einem obriste lieutnant Coronale (?),
*) Konzeptenbuch von 1743. — Dafs dies Gesuch aber nichts nützte,
zeigt die unter den Nachrichten vom Juni angeführte „ Spezi ficatio*.
*) Protokoll vom 26. Mai.
8 ), 4 ) und 5 ) Protokoll vom 8. Juni.
6 ) Protokoll vom 8. Juni und Konzeptenbuch von 1743.
Digitized by
GooQle jl
105
Major, ajde Major, 6. Capitata, 5. lieutnant, 6. fentdrich, 12. Marchai
De logie, emunie, chyrurge Mayor, und 280. reither d: 11 forth
gangen.* 1 )
d) Auf Verlangen des Oberamtes wurde am 11. Juni eine
gerichtliche „Specificatio deren Von hier aufe gelieferter fourage,
praestirter frohnd " aufgestellt und eingeschickt. *) Dieselbe
führt atuser den Namen der betreffenden Bürger auch die Höhe
ihrer Leistungen an und ist recht umfangreich. Aus der Zusammen-
stellung ergibt sich:
I. 62 Bürger haben je 4 Tage Heu gebunden und je 2 Tage
die Ordonanz gehabt (Summa also 372 Tag Frone);
II. 10 andere Bürger hatten zusammen 18 Tage die „ordinanz
zu Pferd - ;
III. Fourage fuhren:
1. von Friesenheim nach Neustadt:
1 Bürger 1 Tag mit 1 Pferd;
1 9 3 „ * 3 „
10 „ je 3 „ . 1 ,
14 „ . 3 . . 2 .
Summa: 76 Tage u. 124 Pferde,
von Lamb8heim nach Neustadt:
1 Bürger 1 Tag mit 3 Pferd;
2 , je 1 , . 1 •
3 n n 2 n n 1 „
2 . . 2 . . 2 .
Summa: 13 Tage u. 19 Pferde.
3. nach Neustadt (von wo aus ist nicht gesagt):
1 Bürger 1 Tag mit 3 Pferd;
1
1
Jl
. 2
ft
1
3
•
. 1
»
1
2
»
. 3
»
5
. je 2
1)
. 2
»
4
. - 2
»
. 1
n
Summa: 25 Tage u. 42 Pferde.
l ) Protokoll vom 10. Juni.
*) Protokoll vom 11. Juni.
Digitized by VjOOQIC
106
4. von Neustadt nach Lambsheim:
18 Bürger je 2 Tag mit 1 Pford;
6
m
, 2
ff
. 2
ff
5
»
. 2
ff
. 3
ff
5
»
, 1
ff
, 1
ff
6
*
. 4
ff
, 2
ff
1
»
3
ff
. 1
ff
1
ff
1
ff
. 2
m
1
ff
1
9
. 3
ff
Summa: 92 Tage u. 151 Pferde,
von Frankenthal nach Lambsheim:
9 Bürger je 2 Tag mit 1 Pferd;
12
i»
, 2
ff
, 2
ff
4
ii
. 2
ff
. 3
ff
2
«
. 1
ff
, 1
ff
1
*
1
ff
. 2
ff
1
ii
3
ff
. 2
•
1
>»
2
ff
. *
ff
Summa: 58 Tage u. 108 Pferde.
6. von Wachenheim a. d. H. nach Lambsheim:
2 Bürger jll Tag mit 2 Pferd;
2 „ , 1 „ n 8 „
7. nach Hefsheim 1 „ 1 „ „ 4 „
8. „ Dannstadt 1 „ 1 „ „ 1 n
9. n Wachenheim a/H. 1 „ 1 „ „ 1 ,
8um <kr UiitiigM oiier k 6 f 7 f 8 umi 9: 7 Tage u. 16 Pferde.
IV. Holz von Fufegönnheim nach Lambsheim fuhren:
18 Bürger je 2 Tag mit 2 Pferd;
12
ii
. 2
ff
. 1
ff
8
*
. 1
ff
. 1
•
2
1»
, 1
ff
. 3
ff
1
*
1
ff
, 2
ff
1
*
4
ff
. 1
ff
Summa: 60 Tage u. 91 Pferde,
e) „den 12te diefs ist dafs Königliche gavalier regiment de
Clermont tonnere Ein ge Kommen, bestehend in Einem Colonel, Ein
Digitized by VjOOQL C &m
107
Major, Ein aide Major, 5. Capitains, 10. lieutenante, 6. Cornettes,
10. Marchai de logie, Ein chirurge Major, Ein Marchai erpert
(vielleicht expert?), 280. Cavaliers. d: 13te abgangen. * l )
f) , Obigen Dato (gemeint ist der 13. Juni) ist dafs König-
liche infanterie regiment, bestehend in Einem Oolonel ; Ein lieutenant
Colonel, Ein Mayor, Ein aide Mayor, 16. Capitains, 19. lieutenante,
Ein Chirurgien Major, Ein aumonier, 34 Sergents 580 Soldats.
dahier anEommen, und d: 14te diefee abgangen. 82 )
Dies waren, da damals der Marschall von Noailles, wie ja
weiter vorne schon gehört, über den Rhein dem Maine zuzog, die
letzten französischen Truppen, welche im Laufe des Juni in Lambs-
heim durchkamen — zur höchsten Freude der Bürgerschaft jeden-
falls. 3 ) Leider sollte es aber schon im Juli, nach dem Bückzuge
der Marschälle Broglio und Noailles über den Rhein, wieder um
so schlimmer werden. Vom 12. Juli bis 12. August z. B. finden
sich folgende diesbezügliche Nachrichten eingetragen:
x ) Protokoll vom 12. Juni.
*) Protokoll vom 13. Juni.
8 ) Für die damalige Lage der Gemeinde ist weiter noch kennzeich-
nend, dafs sie schon am 4. und 5. Mai Heu in Frankenthal aufkaufen
muf8te; dafs (nach Protokoll vom 5. Juli) verschiedene ihrer Bürger vom
Stadtdirektor „griess 44 in Frankenthal Koni liehen mit dem Zugeständnis,
„dafs Malter auf Martini mit Einem simmer aufmaafs oder aber 5 fl. an
geld auf instehenden Martini abzutrage 44 ; sowie, dafs (nach Protokoll
vom 10. Juni) dem Stadtrate seitens des Oberamtes mit gefänglicher Ein-
ziehung und Exekution gedroht wurde, wenn nicht innerhalb 14 Tage die
rückständigen und laufenden Herrschaftsgelder bezahlt würden. — In
anderen Gemeinden der linksrheinischen Kurpfalz wurden in jenen Tagen
offeubar aus Geldnot die herrschaftlichen Gelder mit Wein abgetragen ; das
gefiel jedoch der Regierung nicht, und sie befahl nach Stadtratsprotokoll vom
19. Juni, „dafs .... Künftig hin Keine wein mehr statt der herrschaftl. gelder
abgenohme, sondern die leüth selbste VerKanfe, und Von den daraufs Erlöfs-
fsende geld. die obrigKeit zu abführung der herrschaftlicher beschwehrte sorg
trage sollen. 14 Ferner verfügte sie aus Anlafs mehrfach vorgebrachter Klagen
a) am 28. Mai, „dafs .... (bezüglich der Fronen) alle Verschwiegene unter-
schleif zu Vermittelen auch darauf weiters zu sehe, damit defs fuhrwefsens
in den gemeinden ein iinterthan für den andern nicht überlade, am aller
wenigst aber diefs falfs mit geld abgeKaufet, Von daher die derenthalber
für dafs Verflofsfsene Zeither dem Jahre 1741 etwa eingeschlichene, und ferner
Verspührende strafbahre mifsbräuche der schärfe nach geahndet, und abgestellet
werde solle.* 4 Dazu hatte dann noch das Oberamt am 31. Mai mitgeteilt, dafs
auch die Freileute, also die Adeligen etc. fronen müfsten; Widerspenstige
sollten ihm sofort angezeigt werden. (Stadtratsprotokoll vom 19. Juni 1743.) —
b) am 20. Mai, „dafs alle nnd Jede so wohl auf Dörfer, alfs privat
güthere hie beVor gelegte schazungs recognitiones gänzlich auf gehobe, mit-
hin die ordentliche schazung hin wieder angeleget, und hievon Erhöbe werde
solle, welches so gleich zu Vollziehe ist.* (Stadtratsprotokoll vom 1 9. J uni 1 748.)
Digitized by VjOOQLC
108
a) „Hochlöbliches o(ber)anibt befihlt unterm 12te diefs, dafs
bey Verlust, und zu abwendung der sonsten ohn Vermeintlicher
fourage deren feld gütheren, und fruchte, zum behuf der aufs bayeren
Kommender, und heüth und Morgen den rhein passirenden Königl.
französischen armee zwey mahl hundert zwanzig fünf Tausend ratione
heü also gleich bey geschaft werden, woran hiefsigem Neüstatter
o(ber)ambt Von dem in dermahliger Kriegs angelegenheiten gdgst an-
geordneten Comissario reg(ie)r(ung8) : rathe hr: lamazon die helfte
mit 112500 rationen zu getheilet worden, Von hier aufe den Montag
600 Cent: nacher Speyer den Cent: pro = 1 fl. welches der obgedachte
hr : Commissarius lamazon bezahlen wird, gelieferet werden solle. u 1 )
Diese 600 Zentner wurden nun unter die Bürger nach dem Schatzungs-
kapital ausgeteilt, jedoch sogleich fortberichtet, dafs wegen der
Kürze der Zeit vorderhand nur 332 Zentner geliefert werden könnten.
Dafs soviel alsdann auch geleistet wurde, bezeugen durch einen
gewissen Jordan zu Speier ausgestellte Quittungen vom 15., 20.
und 21. Juli. 2 ) [Die Bation ist darin zu 13 4L gerechnet.]
b) „Eis ist heüth Dato dafs Königliche französische Mili-
tärische haufs dahier anKommen, und wäre defs prinze quartier oder
haubt quattier hier in loco, dafs lager aber auf unfserer weyd
zwischen den beeden graben, 3 ) d: 25te diefs ist die Völlige armee
(es war die des Marschalls Noailles) bey wormbfo auf gebrochen,
und in 3. Colonen Marchiret, dahier durch ist die gaffavalari ge-
gangen, und haben dafs lager im ruchemer (Ruchheimer), Eppsteiner
und studemer (Studernheimer) feld geschlagen gehabt, dafs haubt
quartier wäre zu Epstein dafs prinzen quartier zu ruchem, und wie
dahier in fruchten und bäumen schaden geschehen, wäre bey o(ber)-
ambt anzu fragen, wie zu Verhalten hätten. * 4 ) — Auf diese Anfrage
hin verlangte 6 ) das Oberamt am 29. Juli eine Schaden tabelle, worauf
deren Absendung am 23. August erfolgte. Der Gesamtschaden
ist darin auf 323 fl. 52 kr. 4 hlr. beziffert. 6 )
c) Am 29. Juli befahl das Oberamt Neustadt, „dafs also
gleich 1500 rationen heü zu 16. 4L gebunden, auf die rehehütte
l ) Stadtrataprotokoll vom 13. Juli.
*) Siehe ihre Kopieen in den Protokollen vom 20. und 21. Juli.
8 ) und 4 ) Protokoll vom 24. .Juli.
6 ) Protokoll vom 5. August.
6 ) Die Abschrift der Tabelle findet sich im 1743er Stadtratsprotokoll-
buche, Seite 128—131 incl.
Digitized by VjOOQLC
lod
gelieferet, forth hie bey alle Kräften angewendet, und Vor nichts
abhalten lafsfeen sollen, wofern diefse lieferung längstens morgen abend
nicht geschehen seyn sollete, die fouragarirung nicht mehr abzu
wenden seye." l ) Ob diese Lieferung geschehen, ist ungewifs; dagegen
bestätigte ein gewisser Wreden am 31. Juli die von Lambsheim aus in
das Speierer Magazin erfolgte Lieferung von 1020 Rationen Heu
ä 15 th und die Einhändigung der französischen Quittung darüber. 2 )
d) „hr: unterschultheifs zeiget an, wie daß* gestern (29. Juli)
Von general oder obrist berscheni 8 ) hufsaren regiment Ein Wacht-
meister, Corporal, und noch etliche gemeine hieher geKomen seyen,
welche 8. fuhr Ver langten, wie mann nun aller orthen auf der frohnd,
fuhren schon aufe gegeben, und wenig sich dahier Einfanden, hätten
Er und die burgermeister gegen gebung Eines siebenr Kopf Thaler,
mit dem Wachtmeister abgefunden, und auf zwey fuhren Eins ge-
worden, worzu der Joel Münz und albert roth bestellet gewefefsen,
alfs nun der Wachtmeister forth nacher weifsenheim geritten, und
wieder zu ruckh geKommen, die zwey beordert gewe&fsene fuhren
aber noch nicht sich parat gehabt, gedachter Wachtmeister die
burgermeister zu sich rufen lafsfeen, und den 7. Kopf Thl Vor die
fuefs geworfen, und absolute die 8. fahren haben wollete, Entlich,
da ihm die unmöglichKeit in aller hand Vortragen recht Ercläret
gcwefelsen, und Ein ducat wieder Vor den 7. Kopf Thlr. gegeben
wurde, darzu noch Vor seine bey sich gehabte gemeine den 7. Kopf
Thl. begehret und gegeben werden müfse, ohn angesehen defsen allem,
haben diefee Soltaden oder husaren Ein Zech Von 9. fl. bey dem
wOrth dahier gemacht und auf die gemeind stehen laMsen, wefsfalfs
die anzeig gethann haben wolle. h 4 ) Dem Wunsch des Unterschult-
heifsen gemäfs beschlofs nun der Stadtrat, dem Oberamte von solcher
Unverschämtheit Mitteilung zu machen.
e) Am 9. August hefahl das Oberamt, „dafe Von hier bifs
Morgen abends 400. Malter spelz ohnfehlbahr nacher Dudenhofen
gelieferet werden sollen, wiederigen falfs schultheifsen und rath für den
daraufs entstehenden Schadens alleinig haften solle. " ß ) Ein zweiter
*) Protokoll vom 29. Juli.
a ) Protokoll vom 5. August.
8 ) Gemeint ist jedenfalls der General Beresenyi. der Befehlshaber
der französischen Reiterei.
4 ) Protokoll vom 30. Juli.
5 ) Protokoll vom 9. August.
Digitized by VjOOQLC
110
(erst abends) am 9. August eingelaufener oberamtlicher Befehl be-
sagte indes , die Frucht solle nach Landau gebracht werden. *)
Darauf beschlofs der Stadtrat, die Frucht nach dem Schatzungs-
kapital auszuteilen und für jedes 100 fl. Kapital 1 Malter 1 Sim-
mern 2 Zweiling zu erheben. Die in der Gemarkung begüterten
Adeligen und Stifter mufsten auch dazu beitragen, so z. B. wegen
ihrer Güter zu Ormsheim je 11 Malter das Pauli- und das Lieb-
frauenstift zu Worms, 5'/* Malter der Stadtdirektor Gries von
Frankenthal und 2 l /% Malter Jakob Ziegler von Ormsheim, des
„hr. v. biedingshausen hofmann. * — Wie das Lieferungsgeschaft
aber gerade im besten Gange war, da erschien (am 10. August)
„die Königliche ungerische Teusche frey parthy" und nahm nach
Schließung der Thore ungefähr 60 Malter nach Oppenheim weg
mit der Drohung, dafs sie, „so- und wofern dafs geringste weiters
an diefeen gesambleten fruchten an die Königliche französische
Trouppen würde gelieferet, und Verabfolget werden, dafs orth dahier
ansteckhen, und in ruin bringen wolleten.* — Auf Geheifs des von
dem Vorfalle benachrichtigten Oberamtes wurde jetzt der Rest der
gesammelten Frucht wieder den Leuten zurückgegeben nach Pro-
portion ihrer Lieferung. 2 )
Was nun das plötzliche Erscheinen der ungarischen Reiter
anbelangt, so ist hier nachzutragen, dafs ihrer einige Tausende
schon am 14. Juli von dem österreichischen Hauptheere zur prag-
matischen Armee abgegangen waren, weil es derselben an leichten
Truppen gebrach. Über die ferneren Veranstaltungen gegen die
Franzosen konnten sich jedoch Prinz Karl und König Georg erst
Ende Juli verstandigen ; 8 ) aber auch jetzt noch folgte, obwohl sie
den schlechten Zustand der französischen Rheingrenze 4 ) kannten
und mittlerweile an den Holländern einen Bundesgenossen gewonnen
l ) Protokoll vom 10. August.
a ) Protokoll vom 12. August.
■) In einem Briefe (datiert vom 27. Juli 1743) an seinen Bruder
Frans nennt Karl das englische Hauptquartier eine Republik, in welcher
jeder eine verschiedene Meinung hege und sie auch ungeschent ausspreche.
(Arneth, Band II, Seite 265.)
4 ) Der in den Reihen der Franzosen kampfende Moriz von Sachsen
(der spätere Marschall) schrieb am 25. August 1743 an den französischen
Kriegsrainister Argensohn, die Grenzorte im Elsafs wären gar nicht besetzt,
ihre Festungswerke in einer sehr schlechten Verfassung und durchweg nicht
mit den nötigen Magazinen und Pallisaden versehen. (Adelungs Staats-
geschichte, 3. Band, 2. Teil, Seite 191.)
Digitized by
Google . i
Hl
hatten, die That nur langsam dem Gedanken. Von drei Seiten
wollte man nach Frankreich vordringen, Georg von Mainz, Karl
vom Breisgau und die Holländer von Trier aus. Während indes
Georg der Verabredung gemafs noch im Juli den Rhein überschreiten
sollte, that er es erst am 22. und 23. August (bei Mainz), trotz-
dem die ihm beigegebenen und mit dem Schlendrian unzufriedenen
österreichischen Truppen ihren Übergang schon am 8. August bei
Biebrich bewerkstelligt hatten. Sein weiterer Zug ging über Oppen-
heim nach Worms, wo er am 30. August ankam und bis zum
25. September verweilte, und hierauf nach Speier, das er am
27. September erreichte. Die Holländer 1 ) folgten ebenfalls dahin.
Allein eine Aktion gegen die Franzosen erfolgte weder von eng-
lischer noch holländischer Seite, sondern beide Teile beschränkten
sich darauf, auf Koston unserer armen Heimat zu leben und andere
handeln zu lassen. 2 ) Diese anderen waren die ungarischen Frei-
parteien, die Husaren der Generäle Baranyay und Trips und die
Panduren des Majors Trenck und des Obersten Menzel. Letztere
zwei waren die furchtbarsten Parteigänger ihrer Zeit und ihre
Scharen zumeist Freiwillige von den Ufern der Drau und Sau,
n welche gleichmäfsig den Gegenden, in die sie kamen, zum Schrecken,
wie ihren eigenen Vorgesetzten zur Qual dienten. Gegen die
Bewohner der ersteren ausartend in die wildesten Excesse, kannten
sie gegen die letzteren weder Disziplin noch Subordination. Grau-
sam gegen den wehrlosen Landmann, selbst in Maria Theresias
eigenen Staaten, waren sie im offenen Kampfe nur von geringer
Verwendbarkeit." Sie waren in Freikompagnieen, jede zu 50 Mann,
eingeteilt, „auf serbische Art in weite Überwürfe mit roten Kapuzen
gokleidet und starrend von Waffen aller Art." .Erst nach und
nach gelang es besonders begabten Führern, wie Trenck und Menzel,
etwas mehr Ordnung in diese zuchtlosen Schaaren zu bringen
und sie dadurch auch kriegstüchtiger zu machen. * 8 ) Immerhin
aber mehr nicht als etwas ! Denn Menzel und Trenck selbst waren
l ) Schlosser gibt in seiner „Geschichte des 18. Jahrhunderts** (II. Band,
Seite 80) ihre Zahl mit 20000 Mann an und die nunmehrige Gesamtstärke
der pragmatischen Armee mit 80- bis 100000 Mann.
*) Der schon erwähnte Lord Stair verlief« damals in tiefem Unmute
über diese Unthätigkeit das Heer und verzichtete auf alle seine Stellen in
demselben. (Arneth, Band II, Seite 270.)
a > Das hier wörtlich Angeführte ans Ameth (Band I, Seite 308 n. 267).
Digitized by VjOOQLC
112
hinsichtlich des Charakters nicht viel besser. ! ) Ihre verheerenden
Streifzüge dehnten nun zwar diese Freischaren weit in's Elsassische
und Lothringische aus. „Es ist jedoch zweifelhaft, ob sie damit
der Sache der Verbündeten nicht eher zum Schaden als zum Nutzen
gereichten. Denn es läfst sich nicht in Abrede stellen, dafs sie
*) Anbei einiges aus dem Lebenslauf dieser beiden Männer, nach
Arneth, Adelung und Lipowsky: Menzel war in Leipzig geboren und
diente anfangs im sächsischen, dann im russischen Heere. 1739 trat er in
die österreichische Armee ein. Bezeichnend für ihn ist sein 1743 von
Saarlouis aus an die Lothringer erlassenes Manifest, worin er in einem
Atemzuge die Befreiung vom „unerträglichen französischen Joche* und
für den geringsten Widerstand die Bestrafung mit Feuer und Schwert
ankündigt. „Die Übertreter der gnädigen Befeie ihro Majestät der Königin"
würde er nötigen, „sich unter einander selbst Ohren und Nasen abzuschneiden,
worauf sie als Rebellen gehangen werden sollten.* 4 Auf Seite 331 in seiner
Biographie Karls VII. schreibt Lipowsky, Menzel habe stets den geistigen
Getränken sehr stark zugesprochen und gerade in betrunkenem Znstande
die gefährlichsten Dinge unternommen. 1744 sei er nun einmal durch den
Landgrafen von Hessen -Darinstadt zur Tafel gezogen worden. Bezecht
habe er sich alsdann nach einer Aue am Rheine begeben, auf die gegen-
über stehenden Franzosen weidlich geschimpft und sich schliefslich als
Zielscheibe angeboten. Darauf ein Knall — und er lag tot am Boden. —
Franz Freiherr von der Trenck war der Sohn eines in österreichischen
Diensten stehenden Preufsen. Seine Laufbahn im gleichen Heere eröffnete
er mit einem höchst ausschweifenden Leben und solcher Händelsucht, dafs
er wieder entlassen wurde. Hierauf versuchte er sein Glück unter russi-
scher Fahne, ward aber wegen derselben Reate wie oben und fortgesetzter
Subordinationsvergehen zu inehrmonatlicher Schanzarbeit verurteilt und zu-
letzt des Landes verwiesen. In Slavonien reich begütert, erbot er sich
dann, aus seinen und nachbarlichen Dienstleuten auf eigene Kosten ein
Freikorps gegen Friedrich IL auszurüsten. Die bedrängte Maria Theresia
nahm dies Anerbieten an, und Trenck zog mit seiner nach und nach auf
5000 Mann angeschwollenen Schar in den 1. schlesischen Krieg. Seine
zügellose Wildheit brachte ihn jedoch bald bei dem Höchstkommandierenden,
dem Feldmarschall Neipperg, in Verruf; „denn obgleich er, auf Streifzüge
ausgeschickt, den strengen Befehl erhielt, sich nur gegen bewaffnete Feinde,
nicht aber gegen wehrlose Landesbewohner, Gewalttätigkeiten zu erlauben,
so fand doch gerade das Gegenteil statt. Reisende Kanfleute wurden be-
raubt, Häuser geplündert und in Brand gesteckt und sonst allerlei Greuel
verübt. 44 Neipperg schrieb daher auch an Trenck am 2. Juli 1741: „Es
ist Ihnen ja von selbsten bekandt, dafs Sye nicht herein beruffeu worden,
das Land zu plündern oder sonstige Ungebührlichkeiten ausüben zu lassen,
sondern alleinig dem Feind Schaden und Abbruch zuzufügen ; so ist aber
bis zu dato durch selbe dem Feind einiger Schaden nicht geschehen, wohl
aber gegen dem Land und dessen Inwohner grosse insolenzien, als mit
brüglen, schlagen, Gelderpressungen und sonsten ausgeübet worden *
Später liefs ihn Neipperg wegen Insubordination vor ein Kriegsgericht stellen.
Nach erfolgtem Ausbruche des Österreich. Erbfolgekrieges durfte er indes
sein Kommando wieder übernehmen. Allein er blieb unverbesserlich und
soll sich während der Dauer dieses Krieges über 2 Millionen Thaler an
Wert durch Raub und Erpressung angeeignet haben. 1746 wurde er des-
halb von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, von Maria Theresia
jedoch zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er starb am 4. Oktober 1749.
Digitized by VjOOQLC
113
Vieles dazu beitrugen, die Bevölkerung der Gegenden, durch welche
sie zogen, zwar mit Schrecken, aber auch mit tiefer Abneigung
zu erfüllen. 11 *) Der französischen Armee indes konnten sie keine
nennenswerten Verluste bereiten. Noailles behielt gemachlich Zeit,
eich im August aus der Gegend von Speier 2 ) hinter die Queich
zurückzuziehen und sowohl die von früheren Kriegen her dort
befindlichen zerstörten Schanzen wieder herzustellen und mit Gräben
und Pallisaden zu umgeben, 8 ) als auch Landau mit dem nötigen
l ) Arneth (Band II,. Seite 269 u. 270).
*) Nach Adelung (3. Band, Seite 197 des 2. Teils) hatte Noailles
so lange zwischen Worms und Speier verharrt, „um die vorhandenen Lebens-
mittel in den dortigen Gegenden aufzuzehren, damit es den Alliirten desto
schwel er fallen möchte, sich dort lange aufzuhalten, wenn sie ihm folgen
sollten." — Im September war nach demselben Gewahrsmanne auch schon die
ganze Gegend zwischen Speierbach und Wieslauter vollständig ausfouragiert.
•) Ober die Lage der Queichlinien enthält die Sammlung pfalzischer
Kriegskarten im Kreis museum zu Speier zwei interessante gleichzeitige
Stiche. Hiernach erstreckten sich die Befestigungen dieser Linien und zwar
von einem Punkte etwa 180 m westlich vom heutigen Ludwigsthor in
Germersheim, bis zur Brücke südöstlich von Vorwerk „Wrede* nördlich
der Queich, vom Vorwerk „Wrede* nach Westen gröfsten teils südlich der
Queich. Das Lager der Franzosen war im September 1743 südlich der Queich.
a. Der eine Stich (in deutscher Sprache, ohne Verleger, in Farben, 36*/2:
22V2 cm grofs) enthält folgende Angaben : Situation. Von der Linie bey
Germersheim, welche von denen Frantzosen den 27ten 7br: verlafsen, und
von Ihro Majestaet von Grofs Brittannien den 3. 8br: 1743 Durch 2000.
Mann Commandirte Pauren Rafsiret worden. Explication derer Buchstaben
(im Plane). A. Die Linie, (wie oben beschrieben). B. Starckes Verhack
(zwischen den einzelnen Schanzen der Linie. C. (8) Communications Brücken
zwischen Der Linie und der Armee (über die Queich geschlagen). D. Oani-
pement von 36000. Frantzosen (südlich der Queich). E. IV2 Stund lauger
(Rhein-)Tamm (beginnend am Nordende Gennersheims, alteStrafse nach Speier).
F. Starcke Patterie (nordöstlich vom heutigen Hauptbahnhot')« G. Pallisadirte
abschnitte (auf Damm E). H. Cannal so die Frantzosen aus dem Rhein zur
Innondatiou des Morastes (heute = Woog, Woogwiesen) geführt (nördlich an
F vorbei), [1743 flofs noch ein Rheinarm direkt an Germersheim vorüber,
vom Nordostende der Stadt an längs der Ostseite der Strafse nach Speier].
b. Der andere Stich trägt die Überschrift: Retrauchement pres de Ger-
mersheim, quitte par les Francois le 22. Sept. 1743. et demoli par les
Allies le 2. Oct. 1743. Unten steht: delin. par J. 0. S. — Se vend chez
Philippe Henry Hutter, a Francfort sur le May 11. — A. Reinhardt, sc. ä
Francfort. Gröfse : 27 : 18 cm. Die Erklärung der Buchstaben im Plane
ist deutsch, französisch und englisch. Der deutsche Text lautet: A. Ver-
fallene Festuugs-Wereke. (Nördlich der alten Queichmündung, östlich und
westlich Germersheims, das damals noch ausschliefst!) auf dem Nordufer
der Queich lag. Die alten Festungswerke sind abgebildet in Merians An-
sicht von Germersheim 1646, welche die Nordseite der Stadt darstellt.)
B. Weg nach der Stadt (Germersheim) über einen Damm, den die Frantzosen
an 3. Orten verschantzet (oben a: E und G). C. Linie auf einer Höhe
so die Gegend nach Speier bestreichen kau. (Linien-Abschnitt nördlich
der Queich.) D. Stück der Linie, so nicht gautz fertig worden (Abschnitt
8
Digitized by VjOOQLC
114
Kriegs- und Mundvorrat zu versehen. Und wenn er dann am
22. September unter Aufgabe dieser Stellung die Weifsenburger
Linien bezog, so that er es freiwillig und nur, um den im Elsafe
stehenden Marschall Coigny im Kampfe gegen den Prinzen Karl
unterstützen zu können. In der That wurde dieser an allen Punkten
am Rheinübergange verhindert. König Georg jedoch trat trotz
Karls inständiger Bitten um längeres Verweilen schon am 10. Oktober
mit den Engländern und Holländern den Rückzug an und ging bei
Biebrich wieder über den Rhein. Die ihm zugeteilten Österreicher
und Karl dagegen blieben noch einige Wochen im Felde stehen,
um dann ebenfalls unverrichteter Dinge die Winterquartiere in
Luxemburg, bezw. Bayern zu nehmen.
Das Lambsheimer Gemeindearchiv enthält nun über die vorbe-
sagte Anwesenheit der pragmatischen Armee folgende Aufzeichnungen :
a) Am 18. August wurden einem ungarischen Quartiermeister
seitens des Stadtrates 9 fl. 30 kr. behufs Verschonung mit einem
Nachtlager für 200 Mann bezahlt. l )
b) Den 18. und 19. August brachte Obersohultheiis Elminger
auf ein vom ungarischen Offizier „von Wachenheim u erhaltenes
Schreiben hin in Oppenheim zu, um Aufschluß wegen der am
10. August hinweggenommenen Spelz zu geben. 2 )
c) „heuth Dato seynd Von den Königlichen ungarischen
Völckher 12. hussaren, 4. Tragoner, und 37 Mann Von der frey
parthey hier angelanget, welche die Verpflegung gesuchet, und
geben werden müfse. und seynd solche d(en) 26te 7bris abgangen
abends. - 8 )
d) „hoch löbli«hes oberamt befihlt unterm 3te diefs et hod(ie)
praesent(atum,) dafs ohne zeit Verlust 6000 bofsen stroh Einge-
südlich der Queich). E. Damm durch welchen das Thal worin ein kleiner
Arm von der Queich (Altbach) fliefset, Überschwemmet worden (nördlich
von Fort „Wrede*). FF. Überschwemmung von dem Wasser, so durch
einen Canal über den Damm (oben a: H) gegangen (überschwemmt war
die Niederung zwischen den Vorwerken „Friedrich 44 , „Wrede* und Bahnhof).
G. Grosses Gehöitz, worin ein breites Verhack gemacht worden, so eine
halbe Stunde oberhalb des Dammes angefangen, und sich auf 2 Stunden
erstrecket (auf dem Nordufer des Altbachs, beginnend bei der Altbach-
brücke nordöstlich vom Fort „Wrede"). — Das Lager südlich der Queich
ist bezeichnet als : Camp de Francois compose* de Chaumie*res (400—500 Pas
südlich der Queich, lang über 3000 Pas, der Pas grofs etwa l /2 m )- ~ **•
l ) Gemeindprechnung von 1743, Belegnummer 127.
a ) Gemeinderechnung von 1743. Belegnummer 04.
8 ) Protokoll vom 2. September.
Digitized by
Google
115
samblet, in besondere scheüren gesezet, und bife auf weiteren befehl
für die allirte armee parat gehalten werden solle.* — Der Stadtrat
verteilte nun diesen Ansatz nach dem Schatzungskapitale so, dafß
auf je 100 fl. 20 Gebund kamen. a )
e) Am. 4. und 6. September mufsten „Vor die Englenschen*
zu Fu&gönnheim auf dem Holzhofe 30 Klafter Holz für 82 fl.
gekauft werden. 8 )
f) w d(en) 1 7te diefe seynd Von den ungerischen Königl. Völckher
und z waren hussaren Von heim Menzels regiment hieher geKomen
Ein rittmeister mit 4. Pferd, lieutnant 3. pferd, Wachtmeister 3. pferd,
drey Corporal Jeden mit 2. pferd, 30. Mann Jeder mit 2. pferd,
und 40 Mann ohne pferd nebst Einem Caffe sieder ge Kommen,
welche die gänzliche Verpflegung Vor sich auch fourage Vor deren
pferd Verlanget, und gegeben werden mufefe, und seynd solche hin
wieder abgangen, wie hie nach noch folgen wird. — so seynd obige
d(en) 19te darauf nacher oggerfsheim gegangen und seynd Von denen
obigen aufe gebliebe 30. Mann. — d(en) 21te Dito alfs solche zu
Franckhenthal gewefefeen seynd selbigen abend 79. Mann zu obigen
hieher gekomen, d(en) 22te Dito seynd abends 28. Mann geKomen,
d(en) 23te Dito Vor mittag 9. Mann, mehr 2. Mann, sodann gegen
den abend Ein chyrurgus. " 8 )
g) „Von obigen hussaren Verlangte hr: rittmeister de Sprung
Ein attestat aufsgestelter, und gehaltener ordre, so dann wegen der
Mund portion alfs seye diefse frey willig gegeben und gereicht worden,
wie mann aber diefees, nicht Thuen Könne Vors teile te, Verlangte Er
wie Viele portion, gereichet worden diefser zeit, aufs zu fertigen und
zu reichen, wornach Mann diefees alles berechnet, und Thuet der
Ertrag Von denen Erstem Vom 17te diefe bife 19te Von 70. Mann
4. portionen ad 280
Von denen 40. Mann, welche Von oggerfsheim wieder hie-
her geKommen, und 5 portionen beKomen Thuet . 200
Vom 2 lte diefe bife 24te früh ad 1 19. Mann, zu 7portionen Thuet 833
Vom 22te diefe Von 28. Mann 3. portionen Thuet ... 84
Vom 28te Von 9. Mann 2. portionen Thuet 18
*) Protokoll vom 4. September. — Mit der alliierten Armee ist die
pragmatische gemeint.
*) Gemeinderechnung von 1743, Beleprnnmmer 69, und Gemeinde-
rechnung von 1744, Belegnummer 78.
8 ) Protokoll vom 19. September.
8*
Digitized by VjOOQLC
116
Von 2. Mann ferner 4
Von dem chyrurgo 1
wie mann nun aufs absieht Ein und anderer umbstftnden sich gemtife-
feiget befand, dafs mann attestiren mutete, alfe seye die Mund portion
frey willig gegeben, wurde auch dafe attestat mit gegeben, wornach
obiger herr rittmeister Ein quittung wegen beKommener fourage ad
467. rationen heü, und 467 rationen speltz, welche die pferd beKomen
zu ruckh gelafefeen. — p(ost) S(criptum) so ist auch getrohet worden
wie hr: oberschultheifs angegeben, wann also dafe attestat nicht
gegeben werden wollete, 500 Mann Ein quartiret beKommen solleten. " ! )
h) „Sub dato ist die Teüsche armee zu wormbfe auf gebrochen
und hat sich solche zwischen hier und franckhenthal gestellet, zu
franckhenthal wäre dafe haubt quartir, dahier general quartier Von
den Englischen d(en) 26te gegen Speyer gezogen/ 8 )
i) „Sub dato seynd die holandische auxiliar trouppen in gegend
oggerfeheim, und Studenheim zu stehen geKommen, und d(en) 30te
wieder forth gegangen.* 8 )
k) „tit: hr: hof Oammerat hyermayer Von oggerfeheim über-
schickhet Ein Schreibens Sub Dato ex Comissione, dafs Von hier
aufs Morgen früh 1500 gebund stroh aufs dem Magazin nacher
oggerfsheim in die altorten stehende holandische armee ahn hr:
Zollbereither o(ber)ambts Neüstatt, und hörfauthen Creüzer Von
Freinfsheim bey Vermeydung MilitAirischer Execution geliefert, und
gegen 8. uhr Eintrefen solle. " 4 )
1) „hochlöbliches oberambt befihlt unterm 28te 7 bris a(nni)
c(urrentis) dafe Morgen umb 11. uhr zu schieferstatt, Von hier 1000
bofeen stroh für die alliirte armee parat stellen, umb so weniger
etwafe mangelen solle, alfs an sonsten durch die schädlichste Mili-
täirische Execution dieses stroh dahier Selbsten abgehohlet werden
wird.* 6 )
m) Am 3 1 . September ging Stadtrat Schäfer mit einem Quartier-
meister der ungarischen Freikompagnie nach Heuchelheim und Hefs-
heim, um 100 Mann von derselben nach Lambsheim in's Quartier
abzuholen. G )
l ) Protokoll vom 23. September.
9 ) Protokoll vom 25. September.
8 ) Protokoll vom 27. September.
4 ) und 5 ) Protokoll vom 28. September.
ö ) (lemeiiidereclinimg von 1743, Italegniimtuer 71 l /4.
Digitized by VjOOQLC
•*1
117
n) Am 2. Oktober befahl das Oberamt, „dafs bey Vermeydung
seh wehrer Militärischer Execution Morgen ohnfehlbahr Von hier 8.
fuhren, Jede fuhr mit 4. stickh bespannt zu bohl sich Ein Trefen
auf drey Tag mit futter Versehen, und alle 3. Tag die ablöfoung
bifs zu weiterer Verordnung Von hierauüs befolget werden solle.*
Der Stadtrat beschlofs nun, das Oberamt durch einen Expressen
um Verschonung mit dieser Frone zu bitten mit dem Hinweis, dafs
nicht genug Pferde im Orte wären und die Ochsenbauern sich zu
fahren weigerten, da B unter dem hörn Vieh aller orthen die höchst
schädliche seüch Eingerifsfsen. " x )
o) „hoch löbliches oberambt befihlt unterm heüthigen Dato,
dafs, nach deme dem o(ber)ambt eine abermahlige lieferung Von 8000
bofsüsen stroh nacher Speyer in die Engelendische armee unter würckh-
licher angedroheter, abgeschiokh werden sollenter schwehrer Militai-
rischer Execution Morgen früh geliefert werden solle, Von hier aufs
800 bofefeen zu lieferen seye, bey Vermeydung der höchst schädlicher
Execution und gar fouragirung, wor zu der Zehend mit anzugreifen,
und befsfsere Veranstaltung (alfs leztens der holfs fuhr halber ge-
schehen, wefefalfs unterschultheifs in = 4. und stattschreiber 2. rthl.
herrschaftliche straf Condemniret) zu machen wären. * *) — Aus dem
hiezu gefa&ten Stadtratsbeschlusse und einem am 24. Oktober an's
Oberamt abgeschickten Berichte 3 ) geht nun ganz klar hervor, dafs
die am 2. Oktober verlangten Fuhren (siehe oben unter Rubrik n)
für die bei Speier stehende pragmatische Armee Holz von Bohl
aus fahren sollten und zuguterletzt auch wirklich gefahren haben.
p) Am 5. Oktober war der gemeine Bürgermeister Ferbert
zu Heuchelheim und Hefsheim, um „ die ungrischen bartien auf Einen
guten weg in unüser gemarckung zu weifsen. * 4 )
qu) Am 8. Oktober erhielt die Gemeinde durch den Expressen
eines ungarischen Husarenrittmeisters den Befehl, 100 Mundportionen
nach Neuleiningen abzuliefern. Stadtschreiber Schweizer mutete
darauf sogleich dorthin abreisen, um die Lieferung mit Geld ab-
zumachen, was ihm denn auch mit 6 fl. 40 kr. glückte. 5 )
! ) Protokoll vom 3. Oktober.
*) Protokoll vom 4. Oktober.
8 ) Konzeptenboch von 1748.
4 ) Gemeinderechnung von 1743. Belegnummer 69.
5 ) Gemeinderechnung von 1743, Belegnumraer 66, und Gemeinde-
rechnung 1742, pag. 35.
Digitized by VjOOQLC
118
Was schliesslich das Betragen der Ungarn in unserer
Heimat speziell anbelanget, so verdient hier mitgeteilt zu werden
„die Von hoher regierung Ergangene, und aldort über Komene
Verordnung Von dem zu Ungarn, Boeheim Königlichen Mayestaet
Erzherzogin zu oestreich würckhlichen obristen der Cavallerie Com-
mendant, defe errichteten Carabiniers und Musquetoviers hufearen
regiment, wie auch bey dero hohen allyrten armee defe zu sammen
gesetzten Corps volant Commandant v. Menzel Erlafefeene und im
feld lager bey oggerfeheim publicirte ordre, dafe welcher hussar
sich Von denen Königlichen ungarischen in hiefeigen landen zu
Marodiren gelüsten lafefeen wird, nicht alfs Ein hussar angesehen
werden solle, und solle dem landmann und übrigen Inwohneren Er-
laubet seyn auf betretten solcher Marodeurs ohn Verzüglich anzu
halten, an die nechste hussaren trouppen gebundener Ein zu lieferen,
sollete aber eis seyn, dafe die Marodeurs sich zu wehr sezen, zu
wafen greifen, oder andere weife sich Defendiren wollten, die Völlige
macht, und gewalt gegeben seyn solle, wie möglich zu bemächtigen,
diefee entweder tod, oder lebendig Ein zu lieferen, weilen solche
nicht alfe Soldaten, sonderen alfe räubere anzu sehen seyen.* l )
Von dem Auftreten und den Thaten solcher Marodeurs ist
nun allerdings in den Lambsheimer Akten nirgends etwas gesagt.
Dafür bringt aber das 1743er Konzeptenbuch
a) die Kopie eines am 23. September an's Oberamt ab-
gegangenen Stadtratsberichtes, worin geklagt wird, dafs die Last
der ungarischen Einquartierung nicht mehr länger zu ertragen wäre.
Kost und Fourage müfeten die Bürger aus ihren eigenen Mitteln
bestreiten. Mit der von ihrem Rittmeister verordneten reichlichen
Bewirtung — „ Jeder täglich Y j% Maafe wein und Ein pfund fleisch,
nebst allem zu gemüefe und gutter lager statt" — wären indes
die Soldaten noch nicht einmal zufrieden ; sie hätten alles in Furcht
und Zittern versetzt und mitunter sogar ihre Wirte mit Schlägen
traktiert, aus dem Hause gejagt und mit Todschiefeen oder Tod-
schlagen bedroht.
b) die Kopie einer am gleichen Tage an den Kurfürsten
abgeschickten Bittschrift. Darin wird demselben vorgestellt, dafs
die Gemeinde schon seit dem 2. September Menzel'sche Truppen
l ) Mitgeteilt vom Oberamte unterm 23. September und niedergelegt
im Stadtratsprotokolle vom 28. September.
Digitized by
Google
119
in Quartier habe, ferner, „wie dan Viele Burgere Von hier dafs
zur Haufs Consuroption höchst nöthige Brod aufe dem Mund Ver-
Kaufen, umb fleisch und Wein Vor diefee Völckher anzuschaffen,
wodurch Ein solche armuth und lamentiren unter den unterthanen
Ein reüset, und Entstehet, dafe nicht genug zu beschreiben ist, so
seynd auch theilfs deren Soldaten gar nicht zu frieden zu stellen und
begehren solche mit gewalt mehr, alfs der burger Vermaget, und
auf Treiben Kann." Eine Randbemerkung hierzu lautet: „dafs zu
Unterhaltung Eines Mannte mehr Kostet in Einem Tag, alfs solcher
den Monath herrschaiftl. geldere abzutragen hat."
Weiter war am 6. November „Ein unter Königlichen ungarischen
Von tit : hr. Obrist Von Menzels hussaren regiment Vorgeblicher
rittmeister mit Einem bey sich habenden hussaren und 2. frohnd
pferd aufs Pieffel Kom (das hessische Pfiffligheim, im Volksmunde
heutzutage „Piffelkum" genannt) hieher geKomen, welcher auf Vor-
gezeigte ordre seines obristen die ablöfsung Von 2 pferd bifß in
die Neüstatt umb pagage Ein zuhohlen begehrte. 41 Es konnte ihm
jedoch nicht sogleich willfahrt werden, da die Pferde der Bauern
bei der Feldarbeit waren. Als aber die zwei Pferde des Heinrich
Koob aus dem Felde heimkamen, nahm sie der Rittmeister mit
Gewalt an sich und ritt davon — allein nicht nach Neustadt,
sondern nach Mannheim zu. Man folgte seiner Spur bis nach der
Bergstrafee; indes der saubere Patron und die Pferde fanden sich
nimmer wieder. x )
Nach dem Gesagten wird man sich nun aber auch denken
können, dafs es keine kleine Arbeit für den Stadtrat war, ein
, Verzeichnuls waDs, und wie bey hinauf und ruckh march der Königl.
ungerischen armee durch die Völckher dahier auf dem feld beschädiget,
in den scheueren und häufseren hin weg genohmen, und nicht be-
zahlet worden" zu machen. Unter der Rubrik „Praestirte frohnd"
sind in diesem Verzeichnisse 8 ) angeführt 123 „stickh Vieh" mit
494 „Tag" ; unter „Im feld Vermarchirte frucht felderund ab gewayde
wiefsen" 24*/4 Morgen Korn, 22 3 /4 Morgen Spelz, 4 Morgen */2 Viertel
Reps, 49 Morgen 2*/2 Viertel Kraut und Rüben, 6 Morgen l 1 /* Viertel
Welschkorn, Tabak und „grund biere", sowie 9 8 /4 Morgen Wiesen;
unter „beschädigte wingert" 240 fl. 45 kr. ;
1 ) Bericht an's Oberamt in Konzeptenbuch von 1743.
*) Kopie im Stadtratsprotokoll vom 17. Oktober.
Digitized by VjOOQLC
1
120
unter „schaden in girthen, auch abgehauenen bäumen" . 90 fl. ;
unter „aufs den haülser und scheueren genohmene und nicht
bezahlte fourage" 8 Malter Korn, 12 Malter 7 Simmern Spelz,
421 „bofefeen" Stroh und 67 l /2 Zentner Heu.
Am Schlüsse des Verzeichnisses heilst es: „aber all daüs hin
über Speeificirte haben die ungarischen frey partheyen dahier mit ge walt
Von 400 Malter auf befehl Eines hochlöblichen o(ber)ambt zu samen
getragenen fruchten hin weg genohmen = 56. Malter spelz ad 145 fl.
so ist auch , alfe dafs Vieh Von der weyd in dafe hiefeige orth
getrieben worden, Ein Kuh hinweg gef&hrt worden ad 23 fl. 30 kr.
defs gleichen dem Zoller Elias Koob dahier 2. stickh rind Vieh ad 30 fl.
forth seynd die Engländische Trouppen Von der Infantrie in hiefeige
mühl eingefallen und ohne zu Thuen gewefefsenen wiederstand ge-
nohmen 10. U. butter, 8. laib brod, 4 hänfene leülacher, l ) Ein hand
zwelle, 2 ) Ein Tisch Tuch, 4. Neue Malter säckh, 5. 1t. fleisch,
3. IL Inschlich, 4. Manns hembter aestimirt ad 17 fl. 41 kr.
mehr ist dem hirsch würth Valentin Koob nach seiner aufe
sag genohmen worden ahn aller hand Mobilien, und gethannen,
zehrungen nichts bezahlt worden, ad .... 28 fl. 26 kr.
dem Pflug würth adam baumann in gleichem ahn häufe Mobilien
und nicht bezahlten zechen 10 fl.
in gleichen ist nach Pflichtmäfeiger aufesag defs löven würths dahier
durch Einige hr. officiere und dero Knechte Verzehret und mit
den Pferd gefütteret worden ad 15 fl. 30 kr.
so ist auch aufs der gemeind an Verschiedene hieher geKommene
hr: officiere gegeben worden 39. ratione spelz, welche Keine quittung
gegeben facit 3. Malter 3. sim(mern) ad 10 fl.
Nun belaufet sich diefee beschädigungstabell Summarie ad 2130 fl.
43 kr. ohne dem wafs Von hier an stroh Vermög o(ber)ambtlichen
befehl und ansaz gelieferet worden ist.*
Aufeer diesem Verzeichnisse wurde in der Stadtratssitzung
vom 17. Oktober aber auch noch aufgestellt eine „Designatio
wafs denen Königlichen ungarischen hr : obriste v. Menzel regiment,
dahier an geKommenen, und still liegen gebliebenen trouppen, zeit
dahier gehaltenen stillen lager, zu deren Verpflegung gereichet, und
gegeben worden ist 1743." Dasselbe führt zunächst die schon
x ) Bedeutet Bettücher, im Volksmunde „Leintücher 11 .
2 ) Noch heute gebräuchliche Bezeichnung für Handtuch.
Digitized by VjOOQLC
121
erwähnten 1 ) 467 Rationen Heu, 467 Rationen Spelz und 1420
Mundportionen an, welch' letztere mit 15 kr. pro Portion, in
Summa also mit 355 fl. berechnet werden, und fährt dann fort:
„so dann hat hr: rittmeister (jedenfalls der genannte de Sprung)
bey hr: Koob Verzehret 30 fl.
hr: lieutnant bey hr: Mayer 12 fl.
Wachtmeister mit seinem Knecht bey hr: stahler ... 7 fl.
mehr abergibt der Cronne würth Ein Conto, wafs hr: lieutnant
Von der frey parthey mit frau und Kinder Verzehret hat ad 130 fl.
die frey parthey ad 55 Mann Vom 2te 7 bris bifs 26te dito in
der Verpflegung gehalten ad 860 fl.
der frey parthey fourage gegeben, lauthen quittungen Vom 26te
Septb ad 368. rationen heü und 368. rationen spelz.
dem Postmeister unter Engländischen Volckh gegeben worden 19.
rationen spelz, und 19. rationen heü.
Einem Engländischen lieutnant und general vice quartiere Meister
gegeben worden 5. rationen heü, und 5. rationen spelz.
Ein 8. ausführliches Verzeichnis 2 ) endlich handelt von dem zu
Ormsheim (Siebenbauernhof) durch die Menzel' sehe Truppe ange-
richteten Schaden. Derselbe wurde auf nicht weniger als 2382 fl.
38 kr. taxiert; Feder- und Borstenvieh waren gesuchte Objekte.
Man sieht also aus dem allen, dafs die Freischaren Menzels
trotz dessen Befehls sich in Lambsheim weniger als Soldaten,
als vielmehr als Räuber geberdet haben. Und hält man mit den
vorerwähnten Thatsachen die ferneren zusammen, dafs auch für die
französische Armee anno 1743 insgesamt geliefert und zum Teil aus-
wärtsgekauft werden muteten 1 79 Malter Hafer und Spelz, 944 Zentner
17 //. Heu, 2263 Bofeen Korn- und 50 Bofeen Spelzenstroh; 8 ) dafs
erst Ende Dezember blofe 977 fl. 30 kr. dafür rückvergütet wurden, 4 )
*) Nämlich in Rubrik g unter den Nachrichten vom September.
*) Protokoll vom 19. Oktober 1743. — Diese sowie die 2 andern
Tabellen wurden durch den „hör fauth* abgeholt und nach Mainz an die
„Pfalz Coromission* überbracht.
8 ) Das Stadtratsprotokoll vom 10. November 1743 enthält das aus-
führliche Verzeichnis davon. Eine Abschrift mufste am 16. November dem
Oberamte auf dessen Befehl vorgelegt werden. — Spelz. Heu und Stroh
wurden nach diesem Protokoll im Mai 1743 aufser in Frankenthal auch
noch in Grofs- und Kleinniedesheim und Hefsheim gekauft.
4 ) Protokolle vom 30. Dezember 1743 und 13. Februar 1744. Der
Stadtrat verteilte den Betrag so, dafs die Lieferanten des Heues 1 fl. pro
Zentner bekamen und die der 600 Bofsen Stroh (siehe unter den Nach-
Digitized by VjOOQLC
122
für das an die pragmatische Armee und die Ungarn Geleistete hingegen
rein gar nichts; sowie, dafs von den 1741 vorgeschossenen 500 fl.
„ Kayfeerliche Wahl geldere " im Widerspruche mit dem regierungsseitig
gegebenen Versprechen noch kein Heller anheim bezahlt worden war,
so wird man es leicht erklärlich finden, warum die Gemeinde ihren
herrschaftlichen Verpflichtungen nicht rechtzeitig nachkommen konnte.
Die kurpfalzische Regierung allerdings konnte oder wollte es nicht
begreifen und war immer hinter dem bedrängten Landmanne her.
Am 5. September z. B. befahl sie, dafs „alle rttckhstandige herr-
schaftliche geldere ohne aufsnahm, und zeit Verlust Ein getrieben
und gelieferet werden sollen " ; x ) ferner am 24. September, dafe „bey
VerKaufung deren wein, solcher nicht Verabfolget, auch Kein zoll
zeige gegeben werde, Efs seyen dann defs VerKäufers alle herr-
schaftliche geldere zu Vor Entrichtet, und abgeführet. * 2 ) Würde
aber hiergegen „einige Conivenz gespühret*, so sollten nach ober-
amtlicher Ordre 8 ) vom 30. Oktober Schultheife und ZoUer ,ex
proprys" angesehen werden. In der Folge ist jedoch jedenfalls
noch weniger Geld eingegangen, worauf „aufs gelegenheit (dieser)
Von denen unterthannen bezeigender renitenz* der „general
feld Marschall lieutnantv. Zastrow" durch Reskript vom 18. November
beauftragt wurde, „denen schazungs receptoribus zu bey Treibung
der gleichen gel deren die erforderliche Mannschaft zu zu geben. " 4 )
Nachrichten Frohe Gefühle waren' s deshalb auch gewifs nicht, die die
Jahre* 1744 Lambsheimer in das Jahr 1744 hinüberbegleitet haben, und Furcht
und Zittern wird über sie gekommen sein, als im Juni die feind-
lichen Heere bei Speier 6 ) sich wieder gegenüberstanden. Indes ging's
richten vom April, Rubrik b) je 3 fl. pro 100 Bofsen. Das Geld wurde
jedoch nicht ausbezahlt, sondern für die noch ausstehenden herrschaftlichen
Gelder vom Oberarate zurückbehalten.
l ) Konzeptenbuch von 1748. Dieser Krlafs und eine in seinem Ge-
folge eingelegte schwere Exekution veranlafsten den Stadtrat am 23. Sep-
tember, an den Kurfürsten die schon erwähnte Bittschritt (siehe unter den
Nachrichten bezüglich des Betragens der Ungarn, Rubrik b) einzuschicken
und darin unter Hinweis auf die Lasten der Einquartierung um Nachsicht
und Aufhebung der Exekution anzuhalten.
*) und ■) Protokoll vom 5. November.
4 ) Protokoll vom 10. Dezember.
6 ) Im April 1744 waren die Franzosen wieder in Speier eingerückt.
Auf Frohnleichnamstag 1744 (4. Juni) lag der Marschall von Coigny mit
zweien französischen Prinzen in Speier, welche die Prozession feierlich
begleiteten. Das 1734 im Hofe des bischöflichen Palastes daselbst erbaute
Spital wurde wieder eingerichtet und mit Kranken und Verwundeten belegt ;
als am 1. Juli 1744 Prinz Karl von Lothringen bei Schröck über den Rhein
Digitized by LiOOQ IC
123
viel besser, als anfangs zu erwarten war. Das vereinigte, etwa
55000 Mann starke französisch-kaiserliche Heer unter den Mar-
schällen Coigny und SeckendorfF ') suchte damals dem mit 70000
herangerückten Prinzen Karl den Übergang über den Rhein zu
wehren. Doch dieser wufste die Gegner über seine wahren Ab-
sichten zu tauschen, indem er an verschiedenen Orten Vorbereitungen
zum Übergange 2 ) treffen und bei Mainz den General Bernklau wirklich
mit einigen tausend Mann übersetzen liefe, was dann zur Folge hatte, dafs
Coigny all' seine Aufmerksamkeit dorthin lenkte und rheinabwärts zog.
Karl selbst aber konnte daraufhin vom 30. Juni bis 3. Juli
weiter rheinaufwärts bei Schreck 8 ) unbehelligt das linke Ufer ge-
winnen und am 4. Juli schon Lauterburg und Weifsenburg 4 ) ein-
ging, verliefs der Commissaire ordinateur Ohenevier sammt den Franzosen
in gröfster Eile Speier. Hierbei wurden die Betten, Decken nnd Vorräte
des Spitals, welche auf Kosten der Stadt Speier beschafft worden waren,
vom französischen Direktor des Spitals und seinen Unterbeamten um Spott-
preise -— zum Schaden der Stadt Speier — - verschleudert. Remling a. a. O.
S. 672. Weifs a. a. O. S. 70.
l ) Seckendorff stand im Frühjahre 1744 mit dem kaiserlichen Korps
noch bei Philippsburg und hatte sich erst am 30. Juni mit Coigny ver-
einigt. — Nach dem Stadtratsprotokolle vom 6. März 1744 teilte das Ober-
amt Neustadt in Verfolg kurfürstlichen Reskripts vom 13. Januar gl. Jh.
mit. „dafs in dem Jenseits defs rheins befindlichen oberambt denen Kayfser-
li«'hen regimenteren die freye Werbung unter denen ledigen Jungen Purschen
z waren gdgst zu gelafsfsen, in diefsfseitigen oberambtern aber Keines weecs
Verwilliget und der gleichen sich etwann einfindende Kayserliche wörbere
abgewiefsen werden sollen." Dagegen sollte den kurpfälzischen Werbern
nach Regierungsreskript vom 27. Juni (Stadtratsprotokoll vom 9. August)
aller Vorschub geleistet werden.
*) Nach Ameth (Band 2. Seite 894) wurde Menzel unweit Worms
bei einem solchen Versuche von einer französischen Schildwache erschossen.
(Vergleiche damit Lipowsky's Angabe in Anmerkung 1 auf Seite 112.)
•> Das heutige Leopoldshafen, gegenüber Rheinzabern.
4 ) Am 5. Juli 1744 kam es bei Weifsenburg zu einem Zusammen-
stofs mit den Franzosen, welche von Norden her gegen die W ei fsen bürg er
Linien anrückten . Die Sammlung pfalzischer Kriegskarten im K r e i s m u s e u m
zu Spei er enthalt einen Stich, der das bezügliche Gefecht darstellt. Grüfse
28:21 cm. Derselbe ist bezeichnet als: Plan de 1' Attaque des lignes de
la Lantter le 5. Juillet 1744 par les Armees Imperial le et Franchise. —
Weis Argent sc. — a Strasbourg chez Perrier Md. d'Estempes vis ä vis
TEglise Nenve. — Die Bezeichnungen im Plane sind : A. Attaque de Weissem-
bourg par M. de Montal. (Die Kaiserlichen rückten durch Kapsweyer und
Schweighofen, die Franzosen östlich dem Haftelhof, bezw. durch Rechten-
bach östlich Schweigen gegen Weifsenburg vor. Der erste Angriff fand
statt zwischen Haftelhof und Schweighofen. morgens 10 Uhr. Weifsenburg
selbst wurde angegriffen von Norden, Osten und Süden.) B. Attaque de
M. de Clennont tonnerre au dessous de Weissembourg (gegen den Linien-
abschnitt westlich Altenst&dt). O. Pont fait sur la Lautter par M. de
Clennont (westlich Altenstadt). D. Attaque de M. le Ma(rech)al de Secken-
dorf an Village d' Altstadt dit des Picards. (Nördlich Altenstadt, wo auch)
Digitized by VjOOQLC
124
nehmen. Der Weg nach Frankreich lag jetzt offen da. Trencks
Panduren ergossen sich wie im vorhergehenden Jahre weit nach
Lothringen hinein, und Karl konnte den Gedanken hegen, mit der
Hauptmacht in seine Heimat 1 ) nachzufolgen und eine Erhebung
der Bewohner gegen Frankreich in's Werk zu setzen. Allein
Friedrichs des Grofsen neuer Einfall in Böhmen (Mitte August)
machte diesen Plan zu nichte und nötigte das österreichische Heer,
am 28. und 24. August (bei Beinheim östlich von Hagenau), über
den Rhein nach dem neuen Kriegsschauplatze zurückzukehren,
worauf Franzosen und Kaiserliche 2 ) sich wieder nach Bayern wandten.
Infolge dieses Ganges der Ereignisse bekam natürlich Larabs-
heim im Jahre 1744 auch nur selten Einquartierung, und die
E. Pont retably sur la Lautter au d(i)t Village. F. Attaque du Marechal
de Seckendorf au dessoiis du Village d' Altstadt (auf den Linien abschnitt
zwischen Altenstadt und S. Remy). (Ebenda) G. Pont fait sur la Lautter
par le Marechal. H. Fausse attaque du Ma(rech)al de Seckendorf au Chäteau
de St. Remy. J. Corps repousse" 2 fois a la d(i)te attaque. L. Gros corps
dp Oav(a)1(le)rie Franc,(ai)se demande* par le Ma(rech)al au secours de la d(i)te
artaque (in Bereitschaft nördlich der Lauter, nordwestlich S. Remy). M. Armee
en bataille apres T Attaque, tanf en-dela des lignes, que pour couvrir Weissem-
bourg. (Stellungen : südwestlich und südlich Schweighofen, sowie bei Schlofs
Geifsberg.) N. Affairedeshussardsüla retraite de l'En(ne)my. (östlich Schlofs
Geifsberg griffen die Husaren die gegen Schleithal und den Geitershof abziehen-
den Österreicher an. Dieselbe wiederholte sich nochmals Abends 6 Uhr. Um
diese Zeit standen die Kaiserlichen und Franzosen zwischen SchlofsGeifsbergund
Deutschenhof und südlich des Seltzbaches zwischen Riedseltz und Steinseltz. —
Am gleichen Tage — 5. Juli — rückte Fürst Esterhazy mit seinen Ungarn
und Croaten in Speier ein. Die ungarischen Truppen quälten die Einwohner,
bei welchen sie französische Sympathieen vermuteten, auf lästige Weise;
sie durchsuchten die Häuser nach französischem Eigentum, plünderten die
Gärten und verwüsteten Wälder und Felder. Auch viele Dörfer des Bis-
tums Speier erlitten Bedrängnisse. Remling und Weifs a. a. 0. — B.
») Karl gehörte dem Geschlechte der Herzoge von Lothringen an.
Sein Bruder Franz, der Maria Theresia, war letztregierender Herzog, mufste
aber 1736 sein Erbland an Stanislaus Leszinsky, den polnischen Exkönig
und Schwiegervater des französischen Königs Ludwig XV.. abtreten und
zugleich einwilligen, dafs nach dessen Tod alles an Frankreich falle. Als
Ersatz bekam er in Italien Parma, Piacenza und Toskana.
*) Nach Lipowsky (Seite 434) waren darunter aufser 6000 kur-
pftUzischen Truppen auch 6000 Hessen, welche der Kaiser von dem Land-
grafen von Hessen- Kassel in Sold genommen hatte. Kleinere Trupps der
ersteren hatten auf ihrem Marsche nach den Sammelplätzen Lambsheim
berührt. Am 6. September z. B. waren „zwey Compagnie Chur Pfalz-
c-avallerie" daselbst angekommen und übernacht geblieben. „Jede Compagnie
(bestand) in Einem rittmeister. lieutnant, fendrich, quartier meister, 3. Wacht-
meister, feld scherr, und troumpeder, nebst 47 Mann reittere." — Im Herbst
1744 rückten die Franzosen wieder in die Vorderpfalz ein und hatten seit
November ihr Hauptquartier unter Maillebois in Speier, später in Worms.
Weiß a, a. 0. Seite 71.
Digitized by VjOOQLC
125
Lieferungen erreichten nicht entfernt die Höhe der vorjährigen.
An die Franzosen waren alles in allem abgegeben worden nach
Stadtratsprotokoll vom 30. Dezember 1744:
a) Am 4. Juni 60 Malter Hafer nach Ruchheim in das dor-
tige Lager; 1 )
b) Am 5. Juni 2000 Bofsen Stroh nach Friesenheim in das
dortige Lager;
c) Am 8. Juni 1700 Rationen Gras ä 24 iL nach Ruchheim
in das dortige Lager; 8 )
d) Am 11. Juni 297 Rationen Heu ä 24 iL nach Ruchheim
in das dortige Lager;
e) Am 12. Juni 40 Malter Spelz nach Ruchheim in das dor-
tige Lager; 8 )
f) Am 20. Juni 1200 Rationen Heu ä 24 U. nach Ruch-
heim in das dortige Lager;
g) Am 25. Juni 565 Rationen Heu ä 25 ft. nach Ruchhehn
in das dortige Lager;
h) Am 1. Juli 798 Bofsen Stroh ä 10 iL nach Ruchheim in
das dortige Lager;
i) Am 2. Juli 500 Bofsen Stroh nach Oggersheim in das dor-
tige Lager;
k) Am 3. Dezember 7 1 /* Klafter Holz, 1008 Rationen Heu
a 18 //., 1008 Rationen Spelz und 360 Bofsen Stroh; 4 )
1) Am 5. Dezember je 1000 Rationen Heu ä 18 ü. und Hafer; & )
m) Am 15. Dezember 78 Rationen Heu ä 18 ft. und 156
Rationen Spelz. 6 )
1 ) Der Gemeinde Weisenheim a, S. waren durch das Oberamt Alzei
am 4. Juni ebenfalls angesetzt worden : 1629 Rationen Heu a 12 #, 3001
Rationen Stroh a 10 ®, 1629 Rationen Korn a 3 #5. Solche schlug dann
Weisenheim nach dem Schatzungsfufse aus, so dafs Lambsheim wegen seiner
Anteilschaft an der mit Weisenheim gemeinschaftlichen Eyersheimer Ge-
marknng daran zn liefern hatte 213 Rationen Heu, 213 Rationen Korn
und 396 Rationen Stroh. (Protokoll vom 13. Juni.)
2 ) Das Gras durfte anstatt Heu, welche« sehr rar war, geliefert
werden. (Protokoll vom 5. Juni.)
8 ) Nach Belegnummer 114 der 1744er Gemeinderechnung wurden
60 Malter Spelz bei Georg Elias Koob für 3 fl. pro Malter gekautt seitens
der Gemeinde. Es war am 4. Juni. Auch Hafer und Heu wurden etlichemal
im Juni gekauft, ersterer zu 3 fl. pro Malter und letzteres zu 1 fl. pro Zentner.
4 ) 5 ) und 6 ) Das hier Verzeichnete wurde an nach Lambsheim gekommene
französische Kavallerie verabreicht. Nach Protokoll vom 26. November
hatte das Oberamt Neustadt anfangs eine viel bedeutendere Lieferung an-
gesetzt. Es teilte nämlich damals mit, »dafs den 3te futuri Mensis Eine
Digitized by VjOOQLC
126
Hiezu mufsten, wie im vorausgegangenen Jahre, Freie (Adelige,
Klöster und Stifter) und Unfreie (Bürger) beitragen; ebenso auch
zu den von der Regierung der Gemeinde pro 1744 angesetzten
268 fl. 52 kr. Fouragegeldern *) und zu den Fronen. Wer sich
gegen letztere weigere, sollte nach oberamtlichem Befehle vom
25. Mai 8 ) jedesmal mit 5 Reichsthalern Strafe belegt werden.
Diese Bestimmung brauchte indes in Lambsheim nicht herangezogen
zu werden ; denn die wenigen ihm zugeteilten Fronen waren nicht
schwer und wurden ohne Widerstreben geleistet. Der Erwähnung
wert sind davon folgende drei: Am 30. Mai teilte das Oberamt
Neustadt mit, „dafs aufs dortiger Kellerey zehen fuder herr-
schaftlicher wein nacher Mannheim geführt werden sollen, wie dann
wohl wifsfsend, dafe Von hier der gleichen frohnd zu Thuen nicht
schuldig seyen, aber sonst alle andere oberamts gemeinden zu den
Division Königl. franzosischer Cavallerie in acht esqnadrons bestehend da-
hier Eintrefen wird, deren Vier d : 4te Xbris Von hier nacher Pfederfsheim
abgehen werden wornach wir der stattrath dahier die quartiere sowohl, alfs
wegen anschafung hier nach beschriebener fourage, holz, stroh und sonst
Erforderlichen, zu besorgen, denen anKommenden Königl(ich)en Comissariis
all solches aufs zu liefern, und die Von diefsen Einziehenden quittungen
bey geEndigter Distribution unfs zu Ertheylen, dem nechst zum o(ber)ambt
Ein zu schickhen hätten, stroh Täglich 90 boofsen p(er) esquadron,
N: B: Jeden boofsen zu 10. Ä5. seh wehr, holz V2 Klafter tägl. p(er) esquadron.
tourage260. rationen Einer esquadron Cavallerie, 232. rationen Einer esquadron
Dragoner. N : B : Jede ration bestehet in 18. % heil, und zwey Drittel Eines
pariser boiseau haaber. oder spelz, auch in Ermangelung beyder diefser friieht-
gattungen in 7. ® gerst, über dafs milfsfsen auch für die herrn generals, und
andere staabfs officiers deren anzahl mann noch nicht weiCs, Einiger Vorrath
hereith gehaltenn werden." Das ging jedoch über diu Leistungsfähigkeit der
Gemeinde hinaus, und der Stadtrat bat deshalb den Oberaratmann v. Stengel,
die andern Gemeinden des Oberamts zur Beihilfe heranzuziehen. Das geschah
denn auch. Zugeteilt bekamen jetzt nach Protokoll vom 27. November:
Aisheim
— Bofsen, 22 Rationen,
Assenheim
20
w
1»
Bohl
169
»i
156
m
Dannstadt
100
*i
85
M
Edigheim
36
fi
33
n
Eppstein
21
n
21
fi
Friedeisheim
37
ti
36
w
Friesenheim
48
m
41
*»
Gönn heim
86
fi
76
ti
Hafsloch
318
fi
278
t»
Iggelheim
90
n
84
1»
Lambsheim
176
fi
166
„
Maudach 40 Bofsen, 38 Rationen
Meckenheim 210
n
—
f»
Mundenheim 48
n
46
«
Muisbach —
*
206
*
Mutterstadt 188
n
177
M
Neuhofen 75
*»
71
fl
Oggersheim 89
n
82
fl
Oppau 66
»
62
fl
Rheingönheira 60
fi
66
„
Schauernheira 36
fi
34
fl
Studernheim 21
fi
21
•
Wachenheim 200
*i
189
1 ) Protokoll vom 4. September 1744. Dem ganzen Oberamt waren
darnach durch Reskript vom 22. Juli 5738 fl. Fouragegelder auferlegt worden
„zu Verhüthiingdersonsten bevorgestandener land Verderblicher fouragirung."
2 ) Protokoll vom 5. Juni 1744.
Digitized by VjOOQ IC .
«ft*-
127
Kriegs frohnden gezogen, und deren praestation begrief(fen) seynd, wir
aber dahier noch zur Zeit exempt geblieben seyen, dahero bedeutend
die zu transportirung obiger anzahl fuder wein, Erforderlichen
fuhren Künftigen Montag früh, Jedoch ohne die mindeste hindernufs,
zu befahren habender Consequenz nacher Neüstatt zu schickhen,
wiederigen falfs die fuhren auf den Kriegs frohnden abgelöfefoet, der
wein durch diefse nacher Mannheim geführet, wir lambfsheüner hingegen
zu Verrichtung der Kriegs frohnden angehalten werden solleten ; " l )
ferner am 19. September, „dafs zu forth bringung deren zu Neü-
statt aufgehaltener Kayfserlicher hr: officiers sowohl, alfe deren
bagages, Von hieraufe 1 geschierte Pferdt auf Mittwochen mittag
ohnfehlbahr zu Neüstatt sich Einfinden sollen; 2 ) sodann am 21.
September, „dafs in Verfolg Churfürstl. Special gdgst befehl Vom
20te ejusdem, d(en) 23ten hujus zu transportirung der ach wehren
artillerie und anderer Kriegs geräithschaften Von hier 10. angeschierte
Pferd, bey sonst zu gewartten habenden unangenehmen Einsehens
zu landau ohnfehlbahr sich Eintrefen, und Jedem fuhrmann
Täglich Ein ration brod, und für Jedes pferd nebst dem fuder
täglich Ein halber gulde baar sogleich abgereicht werden solle. " 8 )
Anders als 1744 ging es aber wieder 1745. Am 20. Januar Nachrichten
dieses Jahres hatte der vom Unglück so grausam verfolgte Kaiser j a ], re 1745.
Karl VII. 4 ) das Zeitliche gesegnet. Von allen Seiten suchte man
jetzt seinen ihm als Kurfürst von Bayern nachfolgenden Sohn Max
zu gewinnen, und zwar that es Maria Theresia, um seine Stimme
ihrem sich um die Kaiserkrone bewerbenden Gemahle Franz zu
sichern, Frankreich und dessen Anhang dagegen, um ihn gegen
das Haus Habsburg zu benutzen. Anfangs hielt es nun Max noch
l ) Protokoll vom 5. Juni 1744. — In Erwägung der Umstände be-
schlofs nun der Stadtrat, obwohl die Gemeinde sich «Von unErdenckhlichen
Jahren 14 her „ herrschaftlicher frohnd Freyheiten* zu „gaudiren* hatte, dem
Befehle nachzukommen.
*) und 8 ) Protokoll vom 29. September.
4 ) Nach Protokoll vom 4. Februar 1745 teilte das Oberamt Neustadt
infolge einer kurfürstl. Verordnung vom 1. Febrnar mit, „dafs wegen defs
buchst bedauerlichen Todes falls weyl(and) Ihro römischen Kayfserlichen
Mayestaet Caroli VII. nicht allein in hiefsigem ganzen oberambt aller orthen
die glockhen sechs wochen lang, und zwarn Täglich 3. mahl, nemblich des
Morgens Von 6. bifs 7, des mittags Von 11. bifs 12. und abends wiederumb
Von 6. bifs 7. uhren gelaüthet, und darin it gleich Empfang diefses angefangen,
sonderen auch wegen deren seithen, und anderer spiehl bei hochzeiten der
Vorig Verstorbener Römischen Kayfseren, wie Verbotten gewefsfsen, solches
Verbott nun wiederhohlet seyn solle. 4 *
Digitized by VjOOQLC
128
mit Frankreich ; allein die Ratschläge seiner Mutter und des Mar-
schalls Seckendorff, sowie der Umstand, dafs gleich in den ersten
Wochen seiner Regierung ganz Bayern wieder in die Hände der
Österreicher fiel, dafs er ohne Truppen und Geld war, bewogen
ihn, am 22. April 1745 zu Füssen Frieden mit Maria Theresia
zu schliefen, den bayerischen Ansprüchen auf Österreich zu ent-
sagen und in die Erwählung Franzens zum Kaiser einzuwilligen.
Darauf setzte Frankreich im Bunde mit Preuüsen und Kurpfalz
den Kampf fort und wollte durch Aufstellung einer Armee (unter
dem Prinzen Conty) in der Nähe Frankfurts die Kaiserwahl vereiteln.
Österreich sah sich daher ebenfalls genötigt, eine Armee (unter
dem fähigen Traun) dorthin zu schicken. Beide Heerführer standen
sich dann längere Zeit am Maine beobachtend gegenüber. Da dies
jedoch für den Fortgang des Wahlgeschäfts von keinem Nutzen
war, ging Traun gegen Conty vor und nötigte ihn durch geschickte
Märsche und Stellungen, ohne eine Schlacht zu liefern, über den
Rhein zurückzugehen 1 ) und bei Speier 2 ) in Unthätigkeit zu verharren,
bis Franzens Krönung (4. Oktober) erfolgt war. Damit war aber
die Hauptaktion am Rheine geschehen; denn mit der Hauptmacht
über den Strom vorzudringen, hielt Traun für nicht ratsam, und
so begnügte er sich damit, Winterquartiere in der Umgegend von
Heidelberg zu nehmen und die Franzosen zu beobachten. Damit
hatte sich wiederholt, was 1743 eingetreten war: Die Kurpfalz
hatte längere Zeit zwei Heere zu unterhalten und mufste sich in
dem von den Franzosen besetzten Gebiete namentlich wieder eine
gründliche Ausleerung gefallen lassen. Ein Glück für unsere Heimat
war's darum, dafe Friedrich der Grofse über Österreich Sieger blieb
und die Kurpfalz in den noch vor Jahresschluß zu stände ge-
kommenen Dresdener Frieden (25. Dezember) einschliefsen konnte;
1 ) Geschab am 19. Juli bei Rbeindürkheim. Um nun zu verhindern,
dafs Conty etwa später auf dem linken Rhein ufer gegen Mainz und von
dort aus wieder gegen Frankfurt ziehen könne, liefs Traun bei Mainz und
Biebricb je eine Krücke über den Rhein schlagen und dieselben durch eine
ansehnliche Streitmacht bewachen. Sein Untergeneral Bemklau aber mufste
den Franzosen auf das linke Rheinufer vorauseilen, ihre Schanzen bei Oppen-
heim wegnehmen und dort bis zur Beendigung des Feldzuges verharren.
2 ) Prinz von Conty hatte am 24. Juli bereits sein Hauptquartier in
Speier. Er erteilte an diesem Tag dem Rate der Stadt Speier eine Sauve-
garde zur Herbeiführung von Erleichterungen der Quartier lasten; Durch-
züge von Truppen, Rekruten und Rekonvaleszenten der Franzosen folgten
sich seit November 1744 fast ununterbrochen. Weifs a. a. O. Seite 71.
Digitized by VjOOQLC
129
denn Frankreich sah sich jetzt veranlagt, den Kampf am Mittel- und
Oberrheine endgiltig aufzugeben und seine ferneren Unternehmungen
blofs noch gegen die österreichischen Niederlande zu richten.
Was nun das Lambsheimer Stadtratsprotokollbuch über das
Jahr 1745 bringt, ist in der Hauptsache Folgendes:
A. Nachrichten vom April und Mai.
1. Am 4. April teilte das Oberamt mit, „dafs in Verfolg
Chtirfürstlichen gdgst. rescripti Vom 3ten, bey Jezigen Zeit lauften,
damit der allgemach zu steigen anfangende fourage Preys nicht
allzu hoch getrieben, so forth die, in denen Chur Pfalz, und benach-
bahrten landen würcklichen sich befindende, und noch weiters an-
Kommende Kriegs Völckher, Von deren EinKaufung nicht abge-
schröckhet, mithin das ungemach einer in diesem fall, dem land
selbsten zu muthender beschwehrlicher lieferung abgewendet werde,
dafs Malter spelz und haaber höher nicht dan 2. fl. 24. kr. Mannh.
maas, und der Centner heü zu 108 //. gemeinen lands gewichts
a 1. fl. die transport Kosten, so weit sich Jedes o(ber)amt Erstreckhot
mit beg riefen, VerKauft, und Von dem aYgenthümer bey straf der
Confiscation, auch sonstiger wülKührlicher ahndung nicht mehr ab-
geforderet, noch genohmen werden solle, dahero auch die ausfuhr
Von der gleichen fruchten, Efs wäre dann sach, dafs solche zum
behuef ab Vor gemelter Kriegs Völckher geschehen Thätte, worzu
sich die angeblichen Käufere mit Einem Von tit: Chur Pfalz ge-
heimbten rathen, auch geheimen referendario herrn lamazon äigen-
händig unterzeichneten, oder sonst beglaubten pafs legitimiren
Können. Eingestellet seyn solle, und so ein oder andere gegen die
Verordnung zu handien sich unterstehen würde , die halbscheyd
Confiscirten guths dem Denuncianten zu Theil werden solle." l )
2. Am 1. Mai befahl die kurfürstliche Regierung, „dafs
Von hier 3000 rationen haaber oder spelz Jede ration zu zwey
drittel pariser simmere, so dann an heü 1500 ration, die ration zu
18. U. pariser gewichts gerechnet, inner(halb) denen nechsten 8. Tagen
Vom 2ten dieses angerechnet nacher Speyer ohnfehlbar Verschafet,
forth Eines Jeden dahier ohne unterscheyd, niemand ausgenohmen,
bey betrohung der Confiscation ihren habenden Vorrath obgemelter
gattung fourage getreulich angegeben, auch nöthig deren hinter-
l ) Protokoll vom 29. April.
Digitized by VjOOQLC
130
haltenter Vorrath mit gewafender hand ohne Einige nach sieht
hin weg genohmen, auch in zeit Von 24. stund bey Vermeydung
Churfürstlicher ungnad, und dabey nebens einer ohnnachlösiger
straf Von 100 rthl. Eine genaue- und Pflichtmäfsige Specification
hervorgefun denen Vorraths solcher gattung fourage zum oberambt
Eingeschickhet werden solle." 1 ) Infolge dieser Verordnung geschah
seitens des Stadtrates sofort eine Haussuchung und die Aufnahme
aller Frucht Vorräte, wobei sich herausstellte, dafs im ganzen Orte
blofe 79 Zentner Heu, 306 Malter Spelz und 8 Malter Hafer vor-
handen waren. Es wurde daher auch das Oberamt um Verminderung
des Fourageansatzes gebeten. 2 ) Allein man hatte dort kein Ein-
sehen, und die Gemeinde sah sich genötigt, behufs Ankaufs von
Heu Geld aufzunehmen. 8 )
3. „Hoch löbliches Oberambt Communiciret (am 13. Mai) die
Von hochlöblicher hof Cammer, für die Ihro Churfürstl. Dhld. der
Frau Churfürstin Dragoner leib regiment ä 486 Mann und 484 Pferd
gemachte Marche routte, welche d(en) 15tehujus aufbrechen, zu Mann-
heim über den rhein gehen, dahier und zu weisenheim übernacht liegen
bleiben, Von hierin das oberambt lauter Eckhen ins quartier Kommen.*
Von der Gemeinde sollte der Mannschaft die „Erforderliche
Tägliche ration ä 6. //. haaber 10. 41. heü, und nöthige stroh",
ferner auch als „ Mundportion * „hausmannsKost" gereichet werden
gegen 15 kr. Entschädigung pro Ration. 4 )
Nach Protokoll vom 15. Mai wurden nun an die in Lamhs-
hoim einquartierte Mannschaft aufser der „ Mundportion u abgegeben :
Je 272 Rationen Heu und Spelz an die Gemeinen gegen Quittung;
je 13 Rationen Heu und Hafer an die Offiziere gegen Bezahlung
(15 kr. pro Ration); je 24 Rationen Heu und Spelz an den Stab
„gratis .... für Erhaltene gutter ordre". 5 )
') Protokoll vom 6. Mai.
2 ) Bei dieser Gelegenheit beklagte sich auch der Stadtrat heim Ober-
amt, dafs trotz wiederholten Ansuchens sowohl von den anno 1741 vor-
geschossenen 500 fl. Wahlgeldern als auch für die anno 1744 den Franzosen
nach Ruchheim etc. gelieferte Fourage noch nicht das Geringste zurück-
geleistet worden sei.
8 ) Bei Georg Elias Koob von Lambsheim. Es waren 257 fl. 5f> kr..
zahlbar nach längstens 9 Monaten mit 6 % Winsen. Man kaufte dnmir 941
Rationen Heu, die Ration zu 16 kr. — Protokoll vom 15. Mai.
4 ) Protokolle vom 13. und 14. Mai.
5 ) Nach dem letzterwähnten Protokoll wurden von den seitens der
Offiziere erhaltenen 3 fl. 15 kr. nur 51 kr. in die Gemeindekasse gebracht,
Digitized by
Google
181
6. Nachrichten rom Juni und Juli.
1. Am 30. Mai befahl das Oberamt, dafs am 8. Juni 25 mit
4 Pferden bespannte Wagen (oder 50 Karren mit je 2 Pferden)
in Speier eintreffen sollten, um von da aus Heu und Frucht nach
Landau zu fahren. l )
2. Am 28. Juni übernachteten kurpfalzische Dragoner in
Lambsheim. Es mufsten ihnen 15 Malter Spelz ä 2 fl. 24 kr.
verabreicht werden. *)
8. Am 2. Juli wurden 2000 Gebund Stroh nach Oggersheim
geliefert. 8 )
4. 15 Mann mufsten auf oberamtlichen Befehl hin zu den
Schanzarbeiten bei „rhein hinheim* gestellt und alle 4 Tage ab-
gelöst werden; zugleich war ein Gerichtsmann zur Aufsicht mit-
zugeben. 4 )
5. Am 22. Juli teilte das Oberamt mit, „dafs auf ordre
Ihro Dhleücht defe herren generalen a schell prinz Conty 600 Pferd
mit Vor wagen Versehen, und 200. wägen Jeder mit 6. ochsen
oder 4. Pferd bespannet, wovon 50 Pferd Von hier zu getheilet
worden, bey schärfster bestrafung längstens Morgen (den 80. Juli)
zu Wormbfs Eintrefen sollen, und hätte sich Ein Jeder f uhrmann
für 6 Tag mit fourage Vorzusehen, für die fuhrleüth aber dafs
brod gegeben werden wird. " 6 )
6. Am 28. Juli 6 ) erteilte das Oberamt den Befehl, dafs zur
„abwendung der lands Verdörblichen fouragirung Vom 29ten
„in maasen ahn hr: lieutnant Vor gehabten neben beraühung und Erzeigter
Sorgfalt 2. iL 24. kr. Ver Ehret wurden 44 . — In einem Protokolle vom 14.
Mai ist gesagt, dafs andere kurpfälzische Truppen in den benachbarten
Ortschaften die Mundportion angeblich ungenügend gefunden und deshalb
Exzesse verübt hatten.
*) Protokoll vom 23. Juni.
a ) Gemeinderechnuug von 1745. Belegnummer 64.
8 ) Gemeinderechnung von 1745, Belegnummer 40.
4 ) Gemeinderechnung von 1746, Belegnummer 45. Das lungere Schrift-
stück ist ein Diätenzettel des Ratsbürgermeisters Deffaa pro 1745. Wann
diese Frone verrichtet wurde, ist nicht angegeben. Jedoch mufs es vor
dem 21. Juli gewesen sein; denn gegen ein späteres Datum spricht die
chronologische Anlage das Verzeichnisses, „rhein hinheim** aber ist jeden-
falls die unrichtige Schreibweise für Rheindürkheim, wo am 19. Juli der
Rheinübergang der Franzosen stattfand.
6 ) Protokoll vom 29. Juli.
6 ) Am nämlichen Tage bekamen (nach Gemeinderechnung von 1745,
Belegnummer 53) französische Husaren 5 fl. 34 kr. Exekutionsgebühr wegen
des fehlenden Strohes. — Bezüglich des ganzen, damals zu liefernden Stroh-
quantums kann der Verfasser nur auf die im Protokolle vom 26. August
9*
Digitized by VjOOQLC
132
hujus bifs d(en) Slten oder längstens bifs d(en) lten august in die
zu Franckhenthal und Oggersheim Errichtete Königl. französische
Magazinere. 9000 Complette rationen, deren Jede in 16. iL heü und
Einer französischen Cavallerie maafe halb spelz und halb Korn
bestehen mufs, gelieferet werden sollen, wobey zu merckhen, dafe
Ein sackh Korn Von 200. U. für 40. rationen angenohmen werde. u
Der Stadtrat bat nun sofort um Nachlafs; darauf verminderte das
Oberamt seinen Ansatz um 2000 Rationen Heu, befahl aber, dafs
5 /e der Lieferung nach Eppstein (also nicht nach Frankenthal) und
der Rest nach Oggersheim gebracht werden sollten, jede Ration
Heu zu 20 //. „teutschen Gewichts." l ) Nach Protokoll vom 1.
August wurden indes nach Eppstein geliefert 6208 Rationen Spelz.
2642 Rationen Korn und 4900 Rationen Heu. Mit 2100 Rationen
Heu blieb man also im Rückstande, wovon dann nach Protokoll vom
6. August wieder 600 Rationen nachgelassen wurden wegen des allzu
grofsen Heumangels in der Gemeinde. Dafür muteten jedoch Lambs-
heimer Fuhren diese 600 Rationen in Wachenheim a/H. abholen.
C. Nachrichten vom August.
1. Am 29. Juli befahl das Oberamt, in der Zeit vom 2. bis
8. August incl. 12000 Rationen Frucht und Heu nach Eppstein
zu liefern. Die Reparation solle auf den Morgen und nicht auf
die Schätzung gemacht und niemand davon ausgenommen werden:
der Zehnte müsse den 10. Teil an der Frucht beitragen. Das
Neustadter Malter Spelz würde wenigstens 16 Kavallerierationen
ausmachen und 4 //. Korn 1 Ration. 2 )
2. Am 4. August kam die Ordre, „dafs auf befehl der König-
lichen französischen hochen generalitaet Von hieraufs 2200 boofeen
stroh Jede zu 20. iL aufser der statt parat gelegt, forth durch
die abgeschickht werdende Königl. französische trouppen gegen
nachgetragene Kopie einer am 27. Juli zu Oggersheim ausgestellten Quittung
hinweisen. Darnach waren von Lambsheimern Bürgern 2000 Oebund Stroh
ä 10 Ä5 „in die armee bey Oggersheim 1 * gefahren worden. Ober das Mehr
fehlt jeder Anhaltspunkt.
1 ) Protokoll vom 30. Juli. — Weiter teilte das Oberamt am 80. Juli
mit, w dafs die Jenige gemeinden, welche zu bestreitung der mahliger starokher
fou rage lieferung, Einiges heü bedürftig seynd, defsfsen aufs dem so ge-
nannten oberen dahlbergischen busch den Centner für Einen gülden zu
Kauten beKommen Können.*
2 ) Protokoll vom 1. August. — Der Stadtrat bescblofs, dafs von
jedem Morgen 3 Zweilinge Spelz und 2 Zweilinge Korn beizutragen würeu.
Digitized by
Google
133
quittung abgehohlet , und hie Von niemand aufsgenohmen ....
werden solle." *)
3. Am 6. August mufsten 6 Wagen, mit 4 Pferden bespannt
und auf 6 Tage mit Fourage und Proviant versehen, nach Worms
zur Frone abgehen. 2 )
4. Mit der Lieferung der in Rubrik 1 angeführten 12000
Rationen und der vom Juli her rückständigen 1500 Rationen Heu
war bis zum 7. August noch kein Anfang gemacht worden. Da
nun die Franzosen mittlerweile das Lager bei Eppstein-Oggersheim
verlassen und ein solches bei Rheingönheim-Mutteretadt bezogen
hatten, befahl das Oberamt am 7. und 10. August unter Androhung
der militärischen Exekution, dafs obige Fourage in Zeit von 3 Tagen
„ zwischen der rehehütte und rheingönheim Eingeliefert werden solle. "
Es könnte deshalb nichts schaden, „so dafs Korn wenigstens aufs
gebofsfset werden thätte. 8 ) Dazu kam dann das Oberamt am 11.
August wieder mit einem neuen Ansätze, bestehend in 4000 Rationen
Spelz und 7000 Rationen Korn und bestimmt in's Mutterstadter
Magazin. 4 ) Der Stadtrat schlofs daher am 12. August mit dem
„Jud aron Von Edickhofen* (an anderer Stelle heifst es „ Eden-
koben") einen Vertrag ab, worin sich derselbe verpflichtete, gleich
am nächsten Tage 3300 Rationen Korn und 3300 Rationen Spelz
in das französische Magazin bei der Rehhütte zu bringen und zu-
gleich die Verantwortung für das Städtchen zu übernehmen. 5 )
Den verbleibenden Rest indes brachte man im Orte selbst auf,
indem man pro Morgen 3 Zweiling Korn und 3 Zweiling Spelz
ausschrieb und die Gemeindewiesen mähen liefe. •)
l ) Protokoll vom 4. August. — Das Stroh wurde an diesem und an
dem folgenden Tage abgeholt.
*) Protokoll vom 6. August.
8 ) Protokolle vom 8. und 11. August.
4 ) Protokoll vom 12. August. — Am 14 M 17., 20., 23. und 26. August
««illten davon jeweils 800 Rationen Spelz und 1400 Rationen Korn geliefert
werden. — Nach Protokoll vom 17. August und einem oberamtlichen Schreiben
vom lö. August war in Mutterstadt das französische Hauptquartier.
5 ) Protokoll vom 12. August. — Der Stadtrat verpflichtete sich da-
gegen, dem Aron diese 6600 Rationen mit 3 kr. Autgeld pro Sack in Zeit
von 14 Tagen in natura zurückzuerstatten. Die 3300 Rationen Korn wurden
hiebei zu 91 2 / 3 Malter (d. i. 1 Malter zu 36 Rationen) und die 3300 Rationen
Spelz zu 206 l /4 Malter (d. i. 1 Malter zu 16 Rationen oder 6 „ fernsei **)
gerechnet.
6 ) Am 13. August, dem vom Oberamte bezeichneten Endtermin, war
jedoch jedenfalls noch kein Heu im französischen Lager eingetroffen ; denn
im Protokolle vom 14. August heifst es: „Efs langte Ein französisches
Digitized by VjOOQLC
134
5. Am 16. August muteten 15 gut bespannte Leiterwagen
nach Oggersheim abgeschickt werden, um von dort aus Früchte
nach Mutterstadt zu fahren. *)
6. Am 17. August wurde durch das Oberamt infolge kur-
fürstlicher Ordre befohlen, „dafe sembtliche dahier befindliche geist-
liche administrations Erb- temporal und Zehend bestandere auch güld
gebere ohne den mindesten Verzug die in die geistliche administra-
tions receptoren zu Mannheim, franckhenthal, Türckheim, Neüstatt.
EdenKoben und Merlheim zu lieferen seyende fruchten, ahn Korn,
und spelz auch haaber, in dafs zu Mutterstadt angelegte Königliche
französische Magazin lieferen sollen. " 2 ) Von den der kurpfälzischen
geistlichen Administration zustehenden Früchten brauchten jedoch
laut oberamtlichen Befehls vom 23. August nur 2 /8 geliefert zu
werden; das andere Drittel sollte „zu bestreittung der Pfarr herrn
und schuhldienere" zurückbehalten werden. 3 ) Als aber am 26. August
diese Früchte noch nicht durchweg in Mutterstadt eingetroffen
waren, wurde vom Oberamte eine Stagige Frist gegeben und zu-
gleich angekündigt, dafs nach Ablauf derselben Gewalt angewendet
und französisches Militär zur Exekution erbeten würde. 4 )
7. Am 22., resp. 26. August teilte das Oberamt mit, dafe
die Gemeinde Lambsheim bis längstens 2. September 10000 Bofsen
Spelzenstroh ä 16 fl. ins Mutterstadter Magazin zu bringen habe. V)
D. Nachrichten vom September und Oktober.
1. Obige 10000 Bofsen reichten aber nicht hin, und so traf
am 1. September die Ordre ein, „dafe in Verfolg lezt aufe ge-
Commando unter Einem Oommandirenten general hier Ein, welche dabier
scheuer Visitation halten liefsfse, und all dafs heü. bey Verlust der fouragirung
aufser dem orth zu bringen anbeföhle." Dies wurde befolgt, das vorhandene
Heu auf die Gewannen „Brand" und „Mittags weide" hinausgeschafft, dort
zu Rationen ä 15 ÄJ gebunden und dann nach Mutterstadt gefahren. Im
ganzen waren es 5644 Rationen.
l ) Protokoll vom 16. August. — Eine zusammenfassende Notiz über
die vom 28. Juli an angesetzten Lieferungen findet sich im Stadtratsprotokolle
vom 24. August, woselbst es heifst: „Mann hat die quitt über praesrirte
lieferung Eingesehen und befunde sich, dafs nach allen ansitzen bifs hieh^r
Vom 28te July ad = 9000 rationen frucht und Vom 29te July = 1>000
rat(ionen) frucht und Ute august = 11000 rat(ionen) frucht auch 28te July
== 9000 rat(ionen) heü die fruchte mit 32169V2 ration(en) forth ahn heü
mit dem wafs Vor dafs Thor gelieferet und zu wachen heim gehohlet worden
ad 14900V8 aufsgelieferet wurden, mithin Kein ruckhstand haften."
*) Protokoll vom 17. August.
8 ) und 4 ) Protokoll vom 26. August, 6 ) Der Stadtrat schrieb darauf
pro Morgen 2 Bofsen aus.
Digitized by
Google
185
Bchriebener quantitaet spelzenstroh bis d(en) lOte diefs weitere
10000 boofeen wo Kein spelzen, haaber oder geraten stroh Vorhanden,
Korn stroh solle gelieferet werden, forth dafs o(ber)ambt Von allen
andern lieferungen befreyet seyn solle. " 1 ) Der erstere Ansatz war
nun so nach und nach durch Lambsheimer Fuhren nach Mutter-
stadt gefahren worden; die letzteren 10000 Gebund jedoch wurden,
nachdem sie auf dringendes Verlangen eines am 14. September
hierher geschickten Kommandos vor's Thor hinausgesetzt worden,
am 17. September durch französische Kavallerie abgeholt. 2 )
2. Am 18. September teilte das Oberamt mit, „dals, nach
deme Endlich beschlofsfsen worden, dafs die Königl. französische
armee aufs ihren Eigenen Magazinen zu hörd, und landau fürs Künftige
foumirt, und diefse Magazinen hinwiederumb Vom Elsas aufs Er-
frischet werden sollen, zu welchem Ende Ihro Churfürstl. Dhld.
gnädigst Verordnet haben, dafs zu dem benöthigten transport, und
z waren Von dielsfseitigen oberambt 150 fuhren nacher landau gestellet,
mit welcher anzahl fuhren Von Tag zu Tag Continuiret und Morgen
d(en) 20te diefs darmit der anfang dergestalten gemacht werden solle,
auf dafs diese fuhren längstens Morgen abends zu landau Eintrefen
möchten, woran hiefsige statt 20 wägen Jeden mit 4 Pferd bespannt
zu gesezet, und damit an der unfs zu repartirter anzahl Kein mangel
Erscheine, und der hohen generalitaet zur fouragirung Kein anlafs
gegeben werde, alle Vorsorg Erwählet und angespannet werden
sollen. * 8 ) Darauf berichtete der Stadtrat sofort zurück, es wären
in ganz Lambsheim nur 74 zur Frone brauchbare Pferde; die
übrigen 1 1 könnten wegen hohen Alters nicht mehr dazu verwendet
werden ; ferner, „ dafe die Frohnd mit denen nit genügsamen
Pferd, Von hier nicht bestritten werden Könne, auch dafs die gäuls-
baueren sich darwieder auflöhnen, und haben wollen, Efs solle ten
die ochsen bauern mitfahren, dagegen aber die ochsenbaueren, wegen
befahrender seüg sich hier zu nicht Ergeben wolleten."
3. Das in der Ordre vom 1. September gegebene Versprechen,
es solle das Oberamt Neustadt von weitern Lieferungen verschont
bleiben (siehe unter Rubrik 1) erwies sich für Lambsheim schon
am 20. September als ein trügerisches. Denn an diesem Tage
1 ) Protokoll vom 1. September.
2 ) Protokoll vom 17. September.
3 ) Protokoll vom 19. September.
Digitized by VjOOQLC
136
erschien daselbst „hr: Baron Corsac aide Maul (Marechal?) general
de logie de l'armee der Königlichen französischen trouppen, mit
bey sich gehabten Commando Von ungefehr 50 Mann, (und) Ertheilte
folgende ordre in französischer, nun aber in 's Teütscher vertiret,
die gemeinde burgerschaft Von lambfsheim solle in angesicht
diefees die quantitaet Von 4368 gebund strohe, dafs gebund zu
16. tt. ohne anstand zu dem assignirten orth, zu lieferen wifefsen.
Er solle die obge(nann)de gebund der 4368 in acht häufen Vertheylen,
und Jeden häufen ad 546. gebund formiren. und 8736. rationen
spelzen oder Korn nach der Magazins Maate, welche defs gleichen in
acht häufen sollen Vertheylet werden, Jeden zu 1092. rationen
die nembliche fourage solle bey sammen seyn an dem orth wo
angewifsfsen T und dafs Volckh werde die fourage abnehmen d(en)
22te diefses umb 6. uhren frühe morgens, der frey herr v. Corsack
nach Verschehene lieferung wird ihnen schein der lieferung geben,
[e Baron de Corsac aide maul general Des logie de l'armee. g l )
4. Bezüglich der Landauer Frone teilte das Oberamt die
Bedenken der Ochsenbauern vollständig ; 2 ) es erlaubte ihnen, zuhause
zu bleiben, und meinte, es sollten, falls keine 4 Pferde an jeden
Wagen gespannt werden könnten, nur drei daran kommen. Ja.
es sprach sich später sogar dahin aus, dafs die Pferdebesitzer.
„wo nicht änderst Thunlich, statt Eines Jeden wagens zwey Karch,
im nothfall Jeder mit Einem starckhen Pferd bespannet", gebrauchen
dürften. — Daraufhin fuhr ein Teil der Bauern. Der andere aber
*) Protokoll vom 20. September. — Nach Belegnummer 40 in Ge-
meinderechnung: von 1745 wurden nun am 22.. 23. und 24. September 336
Malter Korn und Spelz nach Mutterstadt geliefert und nach Seite 20 der-
selben Rechnung von den französischen Kommissären mit 864 fl. vergütet.
a ) Nach Protokoll vom 22. September befahl das Oberamt am 19.
September, „dafs, nach deme die leidige Viehe seiich sich würckhlir.h hie
und da wiederumb äuteeret. wo sich solche seüch spiehren lafsfse, Ein schöpf
ins Feld weit Von der stattete Erbauet, und dafs mit Einer Krankheit
bezeigende Vieh Vom gesunden ab, und darunter ins feld gestellet, auch zu
Verpflegung Einige weibfs- oder Mannte personen angenohmen. aber solche
zu Keinem anderen Vieh in die stelle gelafsteen werden sollen, anderen*
wegen der Verscharr und diefen Vergrabung mit der hauth des Crepirten
Viehs die defs falte Vor 2. Jahren Erlafsfsene generalien wiederholter auf
dafs genaueste beobachtet werden solle, forth durch Betten und bute werekh
Einen Eingezogenen Christl(ichen) wandel die schwehre land straf abzu
wenden, eüserst befleiteen, und die öfters Comraunicirte praeservatio und
andere Naturliche mittel, in fallen, wo es ntfthig brauche dai's Vieh bey
dem lieblichen ohngesunden herbst weiter Von der wayd lateteen haupt
sächlich aber Keine ochsen bey dermahlig und Künftigen Kriegs-frohnden
anspannen lateteen sollen. 14
Digitized by VjOOQLC
137
weigerte sich zum gröfsten Ärger des französischen Hauptquartiers
und Oberamts selbst noch nach mehrmaliger Exekutionsandrohung,
und einige verkauften lieber in den letzten Septembertagen ihre
Pferde, *) als dafs sie dieselben in harter Frone lahm und zu Tode
gemartert hätten. Oberamt und Hauptquartier freilich liefeen dies
nicht ungeahndet und schickten am 3. Oktober 2 Amtsreiter und
„Eine Königl. französische Execution Von 6. retither nebst zwey
herrn officiers* mit der schriftlichen Ordre hierher, so lange im
Orte zu verweilen, bis die 20 Wagen nach Landau gestellt und
von jeder ausbleibenden Fuhre 10 Reichsthaler Strafe erlegt worden
wären. Momentan half nun das allerdings. Im Laufe des Oktobers
wiederholte sich jedoch derselbe Vorgang trotz empfindlicher Strafen
noch öfters. 2 )
5. Am 5. Oktober befahl a) der französische Generalquartier-
raeister Frhr. v. Corsac , dafs seitens der Gemeinde sofort 4820
Gebund Stroh a 16 //. vor das Thor hinausgebracht und in Haufen
von je 540 //. gesetzt werden sollten; in der Frühe des 7. Oktobers
würden dieselben durch die Truppen abgeholt werden ; b) der kur-
l ) Nach Protokoll vom 1. Oktober waren infolge dieser Verkäufe
und der gleich anfangs in der Frone erlittenen Anstrengungen, Beschädig-
ungen etc.. blofs noch 53 brauchbare Pferde in Lambsheim vorhanden.
*) Siehe dazu die Protokolle vom 19., 22., 26. und 29. September,
ferner die vom 1., .% 8. und 25. Oktober. — Bis Ende Oktober muffet e die
Gemeinde beständig, ohne einen Pfennig Entschädigung zu erhalten, Fourage
von Landau nach Speier fahren und (nach Gemeindereehnung von 1745«
Belegnummer 51, 52 und 72) für die kurze Zeit vom 10. bis 20. Oktober
wegen Ausbleibens einiger Fuhren 37 fl. 20 kr. Rxekutionsgebühr bezahlen.
Auf die viele Arbeit aber, die die Bauern zur Herbstzeit hatten, nahm man
gar keine Rücksicht und scheute sich nicht, ihnen noch neue Fronen auf-
zuhalsen. So z. B. war (nach Protokoll vom 29. September) am 27. September
„"Ein Königliches Franz. Detachmand Von tit: general herr Sengur (sollte
jedenfalls Segur heifsen) aufs wormbfs gegen abend Ein gelanget Von 20
Mann, welcher Von besagte M(on)sieur Sengur die ordere Vorlegte, dafs 8.
wägen zu abhohlung fourage aufs speyer nach franckhenthal Von hier ab-
gehen solleten.* Dem anrührenden Offizier wurde nun vorgestellt, dafs
die meisten Fuhren fort in Landau wären und man sein Begehren deshalb
nicht erfüllen könne. Er wollte sich aber damit nicht beruhigen. Darauf
schickte dann der Stadtrat durch einen Expressen ein diesbezügliches Schreiben
nach Mutterstadt an die „haubt generalitaet* ab. Die desfalls erteilte Ordre,
welche wirklich dahin lautete, dafs die Fuhren nicht zu stellen wären, hatte
jedoch der Offizier nicht abgewartet, sondern sich schon vorher mit 8 Karren
fortgeschafft. — Gewiis, die Pferdebesitzer waren damals höchst übel daran;
sie mufsten unzufrieden werden und sich den Ochsenbauern gegenüber
zurückgesetzt fühlen. Die deshalb entstandenen Klagen und Reibereien
wufste indes der Stadtrat beizulegen, indem er am 25. Oktober beschlofs, für
jedes Pferd, das nach Landau gefront, 1 Reichsthaler und eine Ration Heu
pro Tag zu vergüten, sobald das Geld hiefür ausfindig gemacht worden wäre.
Digitized by VjOOQLC
ist
pfälzische Kriegsrat Simon, bis zum 6. Oktober längstens 100 Malter
Korn in's Mutterstadter Magazin zu bringen gegen eine Entschädigung
von 5 fl. pro Malter. *)
E. Nachrichten vom November und Dezembor.
In diesen zwei Monaten liefsen sich keine Franzosen mehr
in Lambsheim erblicken ; es brauchte auch nichts für sie geliefert
zu werden. Dafür stellten sich aber, allerdings nur auf kurze Zeit,
andere ungebetene Gäste ein. Im Protokolle vom 13. November
heilst es darüber: Nachdeme gestern gegen mittag und abend dahir
ungefehr 100 Mann Königl. Ostreichischer hussaren unter Oomman-
dir enden rittmeister herr farary des löbl. regiments unter herr
general baranquay angeKoromen die Vor wachten Vorm Mühl Thor in
hr: v. leysser garthen angestellet, dem Camp aber Vorm Neu Thor
zwischen und auf dafo saamen feld beym Oreüz geschlagen, und dorten
bifs d(en) 14ten sontags morgen frühe gestanden, so hat solche dafs
fourage für deren Pferd, alfs haaber oder spelz, heü, stroh auch
brod Vor die gemeine, und denen herren officiers die Verpflegung
gegeben, und angeschaft werd, welche dann der bürgerschalt Vor-
anlafsfseten, und zu last liefsfsen, ohne dafs solche Etwafs bezahlt,
Viel weniger quittung geben wolleten. alfs wo aufgenohmen wurde"
(An dieser Stelle folgen die Namen der Lieferanten ; sie
hier mitzuteilen, dürfte überflüssig sein.) fl. kr.
a) 76 Laib Brot a 20 kr 25 20
b) 21 Malter Hafer und Spelz a 3 fl. 20 kr. . . 70 -
c) 37 8 /i Zentner Heu ä 1 fl. 30 kr 56 37V 2
d) 230 Bofsen Stroh, das Hundert zu 9 fl. . . . 20 42
e) 7 ! /2 Klafter Holz (teils buchen, teils eichen) ä 6 fl. 45 -
„so dann haben solche und zwaren die herrn officiers ahn wein
und brod nach übergebenen Conto In dem würths haufs zur Cronn
Verzehret, fl. kr.
ahn wein 14 36
branden wein 114
ahn brod 2 57
speckh und fleisch auch fetter Viehe 9 3
Keefe und butter auch fisch . . 1 35
l ) Protokoll vom 5. Oktober. — Nach 8. 20 der 1745er Oenminde*
rechnung wurden jedoch am 8. Oktober für 99 Malter Koni nur 370 fl. 48 kr-
bezahlt, also 1 fl. 16* kr. weniger pro Malter, als versprochen worden war«
Digitized by VjOOQLC
189
fl. kr.
aüer — 30
gewürz,zuckher,Citronen,baumöhlig,Ef8feig,gemiüfsütc. 5 30
Caffe 2 24
obst — 15
holz zum gefeuer 4 —
2 bund heü — 36
schlaf und stall geld mit 2 Verbrochen Kläfsfse . — 28
Ein Serviet mit genohmen — 20
Summa . 43 28
weiteres Vor abgehohlt fleisch bey hr: süefs zahlt obiger 4 32
Sa. . 48 - Äl )
Hierzu das gerechnet, was nach dem Protokolle in andern Wirt-
schaften an Speisen und Getränken verabreicht oder weggenommen 2 )
worden war, ergab für die Gemeinde eine Zeche von 293 fl. 29Ya kr.
Die „Chur Pfalz und übrigen Crayfs Vöickhere" standen da-
mals in Oggersheim. Zu ihrer Verpflegung wurden dem Städtchen
Larabsheim seitens des Oberamte« am 24. November 100 Malter
Spelz oder Hafer angesetzt, lieferbar innerhalb dreier Tage. Im
ganzen Orte war aber soviel Frucht nicht vorhanden ; man mufste
daher solche (es war lauter Spelz) auf der Scharrau ankaufen, das
Malter zu 3 fl., und zu ihrer Bezahlung 335 fl. leihen. Zeugt
nun dieser Umstand schon für die Gründlichkeit der stattgehabten
Ausleerung Lambsheims, so thun es entschieden noch weit mehr
einzelne Stadtratsprotokolle. Als z. B. am 23. August durch das
Oberamt „ Eine Pflichtmäfslsige Designation " derjenigen Unterthanen
*) In seiner Rechnung (Meiern «immer 133 in Genieinderechnung von
1746) zählt der Kronen wirt Roland Friedrieb unter der Rubrik Fleisch
unter anderem auf „2 fette gäufs pro 2 fl. 48 kr. — Ein Bnd 24 kr. —
Ein alt Hun 30 kr. — 4 Junge Hahnen 48 kr. u , ferner auch 3 ® frische
Butter a 15 kr. und für 20 kr. Fische. — Die Serviette wurde von den
Offizieren bei ihrem Fortgehen verlangt „Zur Kalten Kiich Ein Zu packen 4 *.
*) Darunter „Ein halb .Jährlich schwein aesrimiret 4 fl. 14 — Zwei
kleinere Partieen ungarischer Husaren hatten das Städtchen schon am 6.
November besucht, sich aber sogleich wieder entfernt. (Belegnummer 86
in Gemeinderechnung von 1745.) — Nach Protokoll vom 11. November 1745
haben die Ungarn damals im Oberamt Alzei Kontributionen erhoben. Der
Gemeinde Weisenheim a/8. z. B. waren vom Oheramt Alzei „in zwey mahlen
2668 fl. Kfinigl. ungarische fourage geldere zu repartiret 4 * worden. Etwas
säumig in der Ablieferung, mui'ste sie noch 25 fl. Exekutionskosten ent-
richten. Die in der Weisen heimer Gemarkung begüterten Lambsheimer
Bürger hatten ebenfalls zu diesen Fouragegeldem beizutragen.
Digitized by VjOOQLC
1
140
eingefordert wurde, welchen die Saatfrucht mangelte, da meldeten
sich 65 Bürger (darunter recht vermögende) mit einem Bedarfe
von 177 l /2 Maltern Korn und IIIV2 Maltern Spelz. 1 ) Ein anderes
am 6. April 1746 vom Oberamte verlangtes Verzeichnis („Wie
Viel Nehmblich jeder Singulus dahiesiger Gern ein d so wohl ahn
sath-gerst als Korn zu defsen haus Consumption Vonnöthen habe 8 )
hingegen zählt sogar 106 Bürger auf und gibt ihren Bedarf mit
287 Maltern 4 Simmern Korn und 280 Maltern Spelz an. 2 ) Heu
war nicht minder rar. Am 5. September 1745 z. B. betrug der
Vorrat im ganzen Städtchen nur 20 Rationen. 8 )
Bemerkungen Soviel im Einzelnen! Bezüglich der Gesamtleistung der Ge-
"amtÄun^™ 6 " 1 ^ 6 Lamb8neim P ro 1745 8a 8 t das 1745er Stadtratsprotokoll-
der Gemeinde buch am Schlüsse: „Pro Memoria, vor diefses 1745te Jahr ist Von
a Jrh I ( * em or ^ kambsheim ahn die Militärische trouppen ahn fourage
anno 1746. geliefert, Von selbigen fouragirt, auch ä Conto der gemeind Ver-
zehrt worden, und wafs solches nach Jetzigem werth an geldt
Ertragt; alfe Mltr. fl. kr.
In Summa an hiefsigem Malter Korn ä 4 fl. per Mltr. 678 2712 —
an Speltz und habern ä 3 fl. p. Mir 1370 4110 —
hew (Heu) ä 1 fl. 30 kr. p. Ctr 2063 3094 30
Strohe ä 7. fl. 30 kr. per 100. boofsen . . 40093 3007 —
ahn Zehrung bey denen würth ungefehr ... 625 —
Laut Eingeschickter beschädigungs-tabell ist durch
die fouragirung schaden geschehen, in toto pro 5738 —
Sa. 19286 30'
l ) Protokoll vom 1. September 1745.
a ) Protokoll vom 8. April 1746. Das Verzeichnis wurde verlangt
mit der Bemerkung „damit die benOthigtc Bürgere die ahngegebene fruchte
zu seiner zeith bey dem rlwin zu Mannheim Von denen daselbst Vorrathigen
Herrsehaftl(ieh)en fruchten (entweder gegen baares geld od(er) geg(en) wider-
stattung in na(tur)ä bifs zukünftige Erndt nebst der gewöhnl(ich)en aufgab)
abgelanget werden Können. 14
8 ) Protokoll vom 8. September 1745. Der w Hörfan th* Müller von
Neustadt war damals mit einem französischen Husarenkommando angekommen
„und prodneirte Einen o(ber)ambtli<hen Befehl, dals sie alle dafs dahier
befindliche heu aufnehmen, scheuer haüfser und speücher visitiren solleten,
soforth diefsen visitatoren oder Oommando die fourage für deren Pferth, und
der mann8chaft die mund portion zu Verreichen und aufs gemeinen mittelen
zu geben seye, welchem allem Vermög befehls nach geleebet, bey Untersuchung
defs heüs aber mehr nicht dann 8 rationen bey Valentin Koob und 12 rationen
bey henrich Koob gefunden worden."
Digitized by VjOOQLC
141
Die Franzosen, des Kurfürsten von der Pfalz Verbündete,
hausten also damals in unserer Heimat wie Feinde. *) „ Alfs (am
26. Juli) die Königliche französische arraee Von wormbfs in die
gegend Frankhenthal und oggerfsheim allwo dafs haubt quartier
gewefsDsen, zu stehen geKommen", da wurde in der Lambsheimer
Gemarkung mir nichts, dir nichts „fouragiret". 2 ) Sodann liefe man
tagelang die Pferde frei herumlaufen, 3 ) so dafs viele Fruchtfelder
und zirka 200 Morgen Wiesen abgeweidet wurden. 4 ) Und die vom
26. Juli an bis tief in den Herbst hinein überaus zahlreich auf-
tretenden Marodeurs nahmen mit, was sie erwischen konnten, Kraut,
Bohnen, „grund biere", Rüben etc. etc. und in den Weinbergen
schnitten sie die Trauben samt den Reben ab. 6 ) Ferner wird auch
fortwährend über die auf Kosten der Gemeinde seitens der fran-
zösischen Soldaten verübten Zechereien geklagt; sie und die vor-
erwähnten Plünderungen zu verhüten, that die französische Heeres-
leitung allem Anscheine nach nur dann etwas, wenn es die Ge-
meinde extra bezahlte. So z. B. erhielt diese dreimal einen „Salve
garde" (oft auch „Salvagart* oder „Sauvegard" geschrieben). Der
erste bekam laut Accords vom 26. August 1745 6 ) im voraus täglich
1 ) In Speier betrugen die durch die französischen Truppen allein ver-
ursachten Krieffskosten nach den Protokollen der Recbenkammer der
freien Reichsstadt Speier und zwar für 1748 1483 fl. 8V 2 kr., für 1744
1-900 fl. 10 kr., für 1745 9266 fl. 17 kr. 3 pf., für 1746 60 fl. 58 kr. und
für 1747 noch 181 fl. 30 kr. für Nachtquartier und Durchmärsche, soweit
die Stadt selbst die Leistungen zu bestreiten hatte. Für Speier war somit
gegen Frankreich für die Jahre 1743 bis 1747 eine Entschädigungsforderuli g
erwachsen von 23882 fl. 4 kr. 1 pf. Dazu kommen noch die Verluste der
Zünfte und einzelner Bürger abgesehen von den Leistungen für die englischen,
österreichischen und deutschen Reichstruppen, so dafs der Gesamtschaden die
Summe von 50000 fl. übersteigt. Weifs a. a. 0. Seite 71.
2 ) Protokoll vom 12. August 1745.
8 ) Nach Gemeinderechnung von 1745, Belegnummer 52, sah sich der
Stadtrat noch am 4. August genötigt, deshalb bei dem kurpfalzischen Hof-
kammerrat Simon Vorstellungen zu machen.
4 ) Die Brüder Franz und Philipp Mayer, welche den bischöflich speier-
ischen Soramerzehnten zu 76 Malter Gerste und 76 Malter Hafer ersteigert
hatten, erhielten infolge dieser Fouragierung nur 8 Malter Hafer und 52
Malter Gerste; (Protokoll vom 15. Oktober 1745). Stephan Busche, Steigerer
des „hart wiefse noval Zehnten pro 38. Malter habern *, nur 2 Malter 2
Simmern: (Protokoll vom 27. November 1746). Philipp Stähler, Steigerer
des „hevden Zehnt pro 70. Mir. Korn tt , nur 38 Malter; (Protokoll vom 27.
November 1745). Georg Elias Koob, Steigerer des „Noval-Zehnte pro 52
Malter spelz und reps hiefsigen Mefs*, nur 9 Malter 6 Simmem Reps und
3 Malter Spelz; (Protokoll vom 27. November 1745).
5 ) Protokolle vom 18. und 26. September 1745.
•) Belegnummer 35 in Gemeinderechnung von 1745.
Digitized by VjOOQLC
142
1 fl. 12 kr. Lohn und für die Kost 1 fl. oder für die Zeit seines
Hierseins 44 fl. 47 kr.; sein Nachfolger im ganzen 10 fl. 48 kr.
und der letzte für die Zeit vom 11. bis 28. September (18 Tage)
21 fl. 36 kr. Lohn (== 1 fl. 12 kr. pro Tag), 3 fl. 36 kr. „zum
tranckgeldt* und dazu freie Kost. Der „ Grand provos" aber, der
am 25., 26., 27. und 28. September mit seinem Kommando in
dem Städtchen weilte und viele Marodeurs einbrachte, erlaubte sich
bei Wirt Friedrich 26 fl. 35 kr. aufs Gemeindewohl zu verzehren.
Überhaupt hat es den Anschein, als ob, so traurig die Verhält-
nisse von 1740 bis 1745 auch waren, selten etwas für die Ge-
meinde geschehen wäre, ohne dafs zuvor die darum Angegangenen,
beziehungsweise damit Beauftragten sich hätten „Verehrungen"
fiberreichen lassen. Die Beispiele hiezu zählen nach Dutzenden.
So erhielt ein Offizier, welcher Fronfuhren begehrte, jedoch nicht
bekommen konnte, am 16. November 1745 9 fl. 36 kr. verehrt
„zu erspahrung sothaner frohndt-beschwehrung. * l ) Einem Haupt-
manne „Degude" wurden am 14. August 1745 3 Paar junge
Hühner im Werte von 1 fl. spendiert. 2 ) Als die Franzosen 1745
in Mutterstadt standen, schickte man 4 Körbe voll Trauben im
Werte von 4 fl. dorthin. 8 ) 1744 liefs sich ein französischer
Kommissär, der eine Lieferung in Lambsheim in Empfang zu nehmen
hatte, mit 10 fl. beschenken. Ferner: Wegen des anno 1740
nachgesuchten und auch erhaltenen Nachlasses wurden 200 Gebund
Stroh für 17 fl. angekauft und nach Mannheim „in Ein sicher orth*
verehrt, sodann wegen derselben Angelegenheit ebenfalls „nacher
Mannheim an Ein sicher orth" 2 Truthähne im Werte von 3 fl.
Andere Herren dagegen bekamen Spargeln, so Oberamtmann Graf
von Wieser für 3 fl. 46 kr., der Hof kammerrat Schell (könnte
auch Scherer heifsen), welchem die Regelung des Eyersheimer Zoll-
wesens aufgetragen war, für 2 fl. 45 kr. und ein Dritter ungenannter
Herr 12 Hände voll im Werte von 1 fl. 10 kr. u. s. w. 4 )
Diese Verhältnisse und die Schwere der durchlebten Zeit, sie
waren es auch sicherlich, die den Stadtschreiber „Ludovicus Schweizer*
bewogen hatten, obiges „Pro Memoria" niederzuschreiben und dabei
1 ) Gemeinderechnung von 1746, Belegnummer 72 3 / 4 .
2 ) Oemeindereehnung von 1745, Seite 31.
8 ) Gemeinderechnung von 1745, Seite 94.
4 ) Das hier Angeführte aus Gemeinderechnung von 1741. (Beleg-
numtner 78 und 79, sowie die beigegebene Zusammenstellung aller Ausgaben.)
Digitizedby VjOOQlC %j
U48
all' die bei dieser Zusammenstellung auf ihn einstürmenden Gedanken
in den Wunsch zusammenzufassen „Der Güthige Gott wolle unfs
alle in dem 1746. und folgenden Jahren Vor solchen schwehren
Aufslagen und schaden in gnaden behüthen amen."
Der Wunsch ist denn auch in Erfüllung gegangen. Von
1746 bis 1756 1 ) waren der Gemeinde Jahre des Friedens beschieden,
und von ansteckenden Krankheiten oder besonders nachteiligen Natur-
ereignissen blieb sie verschont. Gleichwohl reichte aber diese Zeit
nicht aus, die von 1740 bis 1745 erlittenen Wunden auszumerzen,
zumal die kurpfälzische Regierung dazu nur ungenügend baitrug.
Diese letztere Behauptung an der Hand der Gemeinderechnungs-
und Protokollbücher hier ausführlich zu begründen, würde jedoch
zu weit führen. Mögen daher einige Hinweise genügen!
Pro 1746 wurden der Gemeinde angesetzt:
3568 fl. 43 kr. 2 ] /2 hr Schatzungsgelder
170,11,,— „ .... Oberamtsunkosten
170 , 50 „ 2 „ .... Beethgelder
116 , 42 , — , . . . . Kriegsdiäten 2 )
Summa 4026 fT^6~kr71^2^hr.
1747 indes begegnet man sogar auch noch 306 fl. 26 kr., auferlegt „zu
bestreitung der reisKösten für Ihro ChurfÜrstl(ich)e Dhlt: Von Düssel-
dorf nacher Mannheim" 3 ) und 55 fl. 55 kr., bestimmt „zu bestreitung
deren flotz Kosten für das gehölz zur Churfürstl(iche)n parforce-Jagt. * 4 )
Weiter bedachte die Regierung von 1746 ab das Städtchen
alljährlich mit mehr oder minder starker Einquartierung und gebot
ihm aufserdem 1746,
a) 18 Malter 2 Simmern Spelz und 14 fl. 45 kr. für Heu
abzuliefern als seinen nachträglichen Anteil zum Unterhalte
der vom Monat September bis anfangs November 1745
in Neustadt gelegenen französischen Garnison; 6 )
b) für die französische Generalität in Landau 40 Stämme
Kiefernholz von Waldhambach gegen Ottersheim zu fahren. 6 )
1 ) Im siebenjährigen Kriege stellten sich wieder die Franzosen in
Lambsheim ein.
2 ) Nach Belegnummer 3 in Gemeinderechnung von 1746 wurden dem
ganzen Oberamt Neustadt an solchen Geldern 2542 fl. 26 kr. auferlegt.
8 ) und 4 ) Eintrag vom 15. Juli in den Verordnungen von 1747.
5 ) Protokoll vom 4. Februar 1746.
6 ) Protokoll vom 25. Februar 1746. Das Holz kam nach der am 5. März
1746 zu Queichheim ausgestellten (Quittung „sur les lignes de la queich.*
Digitized by VjOOQLC
144
Mit der Backhausgülte pro 1745 (44 Malter Korn) war die
Gemeinde anfangs 1746 noch im Rückstand. Unfähig, sie zu leisten,
und dennoch fortwährend mit Exekution belegt, machte sie Ende
Januar ein Gesuch an die kurfürstliche Hofkammer, erhielt jedoch
darauf nicht etwa diese 44 Malter geschenkt, sondern nur bis zur
1746er Ernte gestundet. Und die vom Staate im Frühjahre 1746
vorgeschossene Frucht mufste nach der Ernte entweder in natura
mit dem üblichen 1 Simmern Aufmafs pro Malter zurückerstattet
oder das Malter Korn mit 5 fl. und das Malter Gerste mit 3 fl.
30 kr. bezahlt werden.
Dagegen bekam die Gemeinde, welche infolge des Krieges
1746 noch zirka 4000 fl. Verpflichtungen ihren Bürgern und andern
Gemeinden 1 ) gegenüber hatte, die im Jahre 1741 dem Staate vor-
geschossenen kaiserlichen Wahlgelder erst 1748 wieder zurück und
als Vergütung für die gesamte anno 1745 geleistete Fourage und
den erlittenen Schaden — sage ganze 3769 fl. 48 kr. — 2 )
*) Zum Beispiel den Gemeinden Grofs- und Kleinniedesheim und
Hefsheini für die 1743 gelieferte Fourage. [Vergl. Anni. 8 ) Seite 121.J
Für die Landauer Frone mufste sie allein 1398 fl. an die Pferdebesitzer
entrichten.
2 ) Davon wurden ihr erstattet oder, richtiger gesagt, an den jeweils
angesetzten herrschaftlichen Geldern in Abzug gebracht, 1745: 1234 fl. 48 kr.:
1746: 1750 fl.; 1747: 785 fl.
Digitizedby VjOOQIC _ ___
L.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
145
Das Pfälzer Wappen.
„Gott erhalt die Pfalz beim Löwen gut!"
(Inschrift v. 1579 am Bargthor von Kirkel, Pfalz )
Da es Pfälzer Forschern, wie mir mitgeteilt wurde, er-
wünscht ist, Näheres über die Entwicklung der Wappen ihrer
Regenten aus dem altangestammten kurpfälzischen Hause zu
erfahren, so gebe ich im Nachstehenden eine kurze Besprechung
der einschlägigen auf Siegeln, Münzen, Skulpturen und Malereien
vorkommenden Wappen vom ersten Erscheinen bis zur Jetztzeit.
Die hauptsächlichsten benützten Quellen sind hier unten
in Anmerkung angegeben. 1 )
Da zur Zeit der älteren Besitzer der Pfalz, der Karolinger
und Salier erbliche Wappen noch nicht bestanden, 2 ) so beginne
1 ) Quellen: 1. Siegelsammlung im Kgl. Reichsarchiv, München. —
2. Dr. Haeutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Witteisbach, 1870.
— 3. Siebmacher, grofses und allgemeines Wappenbuch, von O. T. v. Hefner,
1854. 1. 1. — 4. Monumenta boica, I. II. III. — 6. Anonym, Vollständige
Wappenzeichnung von Churpfalz - Bayern ; ans dem 18. Jahrhundert. —
6. Dr. K. Ritter v. Mayerfels, der Witteisbacher Stamm-, Haus- und Ge-
schlechts- Wappen, 1880. — 7. K. Primbs, Entwicklung des Wittelsbachschen
Wappens von Otto II. bis Max III. Joseph, 1882 ff. (Archival. Zeitschrift.)
— 8. Dr. Jochner, dss Wittelsbachsche Hauswappen ; Bayerland, V. 33 ff. —
9. Seyler, Geschichte der Heraldik, 1885 bis 1889. — 10. Gritzner. Grund-
sätze der Wappenkunst, 1889.
2 ) Ursprung allen Wappenwesens: Erst ums Jahr 1150; vgl. Hilde-
brandts Wappentibel, 1887, S. 8 bis 9. — Die Siegel der ältesten Pfalz-
grafen (ein Amt, das im 10. Jahrhundert entstanden zu sein scheint) bis
einschliefslich Hermann von Stahleck und Konrad von Schwaben (1155 bis
10
Digitized by VjOOQLC
146
ich die Betrachtung des pfälzischen Wappens mit der Zeit der
Hohenstaufen, in welcher in der Pfalz das heute noch dort
regierende Haus Witteisbach auftritt. 1 )
Zur Erläuterung diene die beigegebene abgekürzte genea-
logische Stammtafel, aus der ersichtlich ist, dafs die Nach-
kommen Otto's (VI.) I. von Witteisbach — 1180 von Kaiser
Friedrich I. Barbarossa mit Bayern beliehen — in der Pfalz
bis zum heutigen Tage in der älteren Rudolfiuischen Linie,
in Bayern bis 1777 in der jüngeren Ludwigschen Linie
und von 1777 an wieder in der älteren Rudolfinischen,
speziell pfälzischen Linie regieren. Daraus erhellt, dafs das jetzige
Witteisbacher Regentenhaus der Pfalz entstammt ; denn, nachdem
die jüngere Ludwigsche Linie in Bayern von Ludwig dem Bayern,
1329 (Vertrag von Pavia), bis Maximilian III. Joseph, f 1777,
regiert hatte, fiel Bayern an Karl Theodor von der Pfalz- Sulzbacher
Linie und nach dessen Tod, 1799, an Maximilian III. Joseph von
der Birkenfeld-Bischweiler-Zweibrücker Linie, somit an Pfalz
zurück ; von der Birkenfeld-Zweibrücker Linie aber stammen in
direkter Linie die 5 Könige Bayerns u. Prinzregent Luitpold ab. Das
heutige „herzogliche" Haus gehört der jüngeren Linie von Bir-
kenfeld-Zweibrücken, nämlich der Linie Birkenfeld-Gelnhausen an.
L Das pfälzische Löwen- Wappen.
s. Tafei, Nr. i. 1- Schild: ein goldener 2 ) Löwe mit roter Krone
in Schwarz. Der Löwe 8 ) ist das ursprüngliche Wappen-
1195), mit denen die eigentliche „pfälzische" Geschichte ihren Anfang nimmt,
enthalten sämtlich noch keine „Wappen 4 *. Siegel der wel fischen Nachfolger
Konrads, — Heinrich des Weifen (1195 bis 1211) und dessen Sohnes Heinrich
des Jüngeren (1211 bis 1214) — enthalten das Weifische Löwenwappen
(Scheidt, Haus der Weifen, III. 215 u. 232).
*) Da es sich hier speziell um eine Besprechung des pfälzischen
Wappens handelt, liefs ich die Wappenvariationen Altbayerns, wie den
Witteisbacher Adler, den gezackten Balken Ludwig des Kelheimers, den
Ortenburgschen Panther, den Brandenburgschen Adler, die Holländer Löwen
etc. hier unbesprochen.
a ) Gold ist identisch mit gelb, Silber mit weifs.
8 ) Nach Scheidt, Haus der Weifen, und K. Primbs, a. a. O. S. 12,
darnach Dr. Jochner, a. a. 0. S. 403.
Digitized by VjOOQLC
147
tier der die alte Walzgrafschaft am Rhein vor den Wittels-
bachera innehabenden Weifen. Nach deren Abgang erscheint
dieses Wappentier zum ersten Mal, noch ungekrönt, auf dem
Siegel Ludwigs L des Kelheimers, Herzogs von Rayern, vom
Jahre 1220, welcher 1214 die Pfalz verliehen erhalten hatte; 1 )
leider aber ist die Quelle für dieses Siegel keine zuverlässige;
denn die Siegelabbildungen der monumenta boica sind oft un-
genau; ein, vorstehender Angabe genau entsprechendes Siegel
von 1220 konnte bisher noch nicht gefunden werden. 2 ) Sicher
nachweisbar dagegen erscheint der Löwe, ungekrönt, auf dem
Siegel Otto's II. des Erlauchten vom Jahre 1230; 8 ) ein zweites
und drittes Siegel dieses Pfalzgrafen zeigen deu Löwen
gekrönt, und so verblieb er als Geschlechtswappen bis zum
heutigen Tage.
Ganz allein wurde der pfälzer Löwe in der Folgezeit nur
mehr seltener geführt, so z. B. in Sekretsiegeln 4 ) Rudolfs i., 1294
bis 1317, und Rudolfs II., 1314und 1334,aufserdemvouRuprechtI.
in seinem Dreieckssiegel, 1333 bis 1338, und von Ruprecht II.
in seinem runden von 1358 ; sonst sehen wir künftig immer Pfalz
und Bayern vereinigt bezw. gleichzeitig auf einem Siegel.
Interessant ist, inwiefern der pfälzer Löwe sogar ins
herzogliche, bayerische Wappen überging; wird doch von
Kaiser Ludwig dem Bayern, 1337, der Rautenschild als „insignia
armorum et vexilli terre Bawarie" und der Löwenschild, 1338,
als „Anna nostri ducatus Bauariae" bezeichnet. 6 )
Die erste litterarische Erwähnung des pfälzer Wappens
geschieht im ältesten Wappengedicht Deutschlands, dem clipe-
1 ) Abgebildet: Monumenta boica, III. Tafel I.
2) K. Prirabs, a. a. 0., S. 100 bezw. 13.
8 ) Original und Abgufs im Reichsarchiv; erwähnt und abgebildet im
Bayerland V. Nr. 34.
4 ) D. i. kleinere Herrschersiegel, die der Siegelherr eigenhändig b eh u f s
besonderer Beglaubigung oder als Gunstzeichen meist auf die Rück-
seite des grofsen Hauptsiegels aufdrückte oder aufdrücken liefs. Vgl. Leist.
Urkundenlehre, 1882, S. 281.
5 ) Seyler, Geschichte der Heraldik S. 79 u. 245.
10*
Digitized by VjOOQLC
148
arium theutonicorum des Conrad von Mure, verfafst um 1250, *)
wo es heifst:
„Ecce palatini Beni stat forma leonis
Ex auro, nigrum tarnen hinc campum fore poniß.*
Die älteste farbige Darstellung des pfälzer Schildbilds
findet sich in der Züricher Wappenrolle, 2 ) der ältesten Wappen-
sammlung (um 1320 entstanden), auf dem letzten Banner (schwarz,
darin gelber, rotgekrönter Löwe).
2. Helmzier (Zimier): Sie war in der ersten Zeit der
goldene, rotgekrönte (Schild-) Löwe zwischen einem mit
goldenen Lindenblättern 8 ) bestreuten Adlerflug. 4 ) Der (pfälzer)
Adlerflug wurde später an Stelle der Lindenblätter (bayerisch)
blausilbern gerautet und bildete den speziell pfälzischen
Helmschmuck, während das Zimier des bayerischen Helms
stets die Stierhörner, mit Lindenblättern besteckt und auch
ohne dieselben, waren. Häufig erscheint als pfälzer Zimier
auch nur der sitzende, gekrönte Löwe allein ohne Flug. Hier
sei gleich bemerkt, dafs der Zimierlöwe — ursprünglich uur
beim pfälzer Helm! — frühzeitig auch in T s bayerische Zimier
— die Stierhörner — aufgenommen wurde, und somit der pfälzer
wie der bayerische Helm damit geziert waren.
*) Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1880,
S. 21 ff. Diese Nachricht ist also blofs um 20 Jahre jünger als das älteste
8 ich er bekannte, oben erwähnte pfälzer Siegel von 1230.
2 ) Herausgegeben von der Antiquar.-Gesellschaft in Zürich, von
H. Runge, 1860.
8 ) Eine im Mittelalter sehr beliebte Verzierung des Helmschmucks,
die aber auch oft beliebig weggelassen wurde, z. B. wegen Raummangels
auf Siegeln.
4 ) Ob der Adlerflng «geschlossen* 4 oder „offen* 4 ist, hängt nicht von
der Person des Siegelherrn, bezw. dessen Wunsch ab (wie dies Dr. Jochner
a. a. O. S. 550, II. Spalte, II. Absatz bei Wilhelm III. bezw. Ludwig
von Ingolstadt herzuleiten scheint), sondern von einer alten heraldischen
Regel, derzufolge bei einem gerade nach vorwärts gekehrten Helme der
Flug „offen 44 ist, d. h. beide Flügel sichtbar zeigt, während bei einem seit-
wärts gestellten Helme (Profil) der Flug „geschlossen 44 ist. d. h. nur ein
Flügel (oder höchstens vom zweiten nur der vorderste Rand) sichtbar wird.
Die Stellung der Helme (bei einem meist vorwärts, bei zweien seitwärts
zu einander) diktiert somit auch die Stellung des Flugs.
Digitized by
I
Google ^
149
3. Helmdecken: Antangs schwarz -golden, dann kon-
stant: schwarz-rot.
II. Wappenvereinigung Pfalz-Bayern.
Die erste derartige Verbindung von pfälzer Löwe und s - Tafel » Nr - %
bayerischen Rauten (auch Wecken genannt) findet sich auf dem
Reitersiegel Ludwigs IL des Strengen vom Jahre 1290; hier
sieht man die bayerischen Rauten im Armschild und deu pfälzer
Löwen auf dem vorderen Schildchen der Pferdedecke. Als man
aufhörte, auf den Siegeln die Schilde getrennt am Arm und auf
der Pferdedecke zu führen, vereinigte man die beiden Einzel-
schilde in einem einzigen Schilde durch „Vierung" (Quadrirung)
desselben, indem man den pfälzer Löwen vorwiegend in Feld
1 und 4, und die bayerischen Rauten in Feld 2 und 3 unter-
brachte; die umgekehrte Reihenfolge (1 und 4 Bayern, 2 und 3
Pfalz) findet sich auch, doch weniger oft. Ruprecht I. war der
Erste, welcher die Vierung 1 und 4 Pfalz, 2 und 3 Bayern anwandte.
Auf dem gevierten Schilde sitzen meist 2 Helme auf,
vorn der bayerische: wie oben erwähnt, in älterer Zeit blofs
2 mit goldeuen Lindenblättern besteckte, blausilbern gerautete
Stierhörner, *) in jüngerer Zeit zwischen ebendiesen noch ein
sitzender goldener, rot gekrönter Löwe (wie schon bemerkt,
aus dem pfälzer Zimier herübergenommen); hinten der pfälzer
Helm: sitzender goldener rotgekrönter Löwe zwischen dem
blausilbern gemuteten Adlerflug. Die Helmdecken des bayerischen
Helms sind blausilbern, die des pfälzischen schwarzrot
Aufser der Vereinigung der Wappen Pfalz und Bayern
durch Vierung in einem Schilde finden sich auf Siegeln,
Münzen, Skulpturen etc. jedoch auch noch andere heraldisch
berechtigte und vollkommen zulässige Kombinationen, so z. B.
führen u. A. Ludwig VI. der Römer, 1351, und Otto V., 1363,
Siegel, in denen der im Siegelfeld stehende, schildlose gekrönte
pfälzer Löwe den bayerischen Rautenschild auf der vorderen
linken Schulter trägt, also als sogen. „Schildträger" figuriert*
l ) Auch Büffelhörner genannt; „Stierhörner* ist der richtigere Ausdruck!
Digitized by VjOOQLC
150
Oder die Schilde, Pfalz und Bayern, stehen neben ein-
ander, wie z. B. am Schönsten bei der herrlichen Skulptur am
Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses, das Wappen des
deutschen Königs Ruprechts von der Pfalz (III.) darstellend,
das uuter dem Reichsadler den pfälzer und bayerischen Schild
nebeneinander enthält.
Ruprechts Königssiegel (1400 bis 1410) hat heraldisch
rechts neben dem thronenden König den Schild mit dem deutschen
Reichsadler, links den von Pfalz und Bayern gevierten Stamm-
schild.
Auch 3 Schilde nebeneinander trifft man bei Wappen
pfälzer Fürsten, wie z. B. unter Otto Heinrich, u. A. am welt-
berühmten Otto-Heinrichsbau des Heidelberger Schlosses, wo
3 Schilde: Pfalz, Reichsapfel (Erztruchsessenamt ; siehe unten)
und Bayern nebeneinander stehen.
Eine beim pfalzgräflichen Hause sehr beliebte Art war
die Darstellung der Schilde in der Dreizahl unter einem,
mit dem sitzenden Löwen gezierten Helme: die Schilde Pfalz
und Bayern sind oben, während der untere dritte Schild teils
leer ist (Regalienschild, Erklärung folgt nachstehend), teils
den Reichsapfel (Erztruchsessenamt), teils den Veldenzer
Löwen oder dasSponheimer Schach (siehe unten IV) enthält.
Einer besonders schönen Zusammenstellung mufs Er-
wähnung geschehen, die auf dem pompösen Reitersiegel
Friedrich's I. des Siegreichen von 1463 zu sehen ist: das
pfälzer Wappen ist repräsentiert auf dem Helm — gekröuter
sitzender Löwe — , ferner auf dem Armschild, dann riesig
grofs, ohne Schild auf der ganzen Länge des vorderen Teils
der Pferdedecke und auf dem Ohrenstück der Kopfdecke des
Pferdes, während man das bayerische Rauteuwappeu in
einem besonderen Schilde hinter dem Reiter über dem Hinterteil
des Pferdes und auf der ganzen hinteren Hälfte der Pferde-
decke, sowie auf der Mauldecke des Pferdekopfes sieht ; ferner
steht neben dem bayerischen Schild noch der leere Regalien-
schild (siehe unter III).
Digitized by
Google
151
Interessante Wappenverbindungen mit dem Auslande
erlebte das pfälzer Wappen durch die Besetzung auswärtiger
Throne durch pfälzer Fürsten; so:
Unter Pfalzgraf Christoph, erwählt zum König von Däne-
mark und Schweden 1440, zum König von Norwegen 1441,
der aufser den drei dänischen schreitenden Löwen in beson-
derem Schilde, noch in geviertem Schilde in 1 das dänische
Danebrogskreuz, iu 2 den pfälzer Löwen, in 3 die bayerischen
Rauten und in 4 den wendischen Lindwurm in seinem Wappen
führte ; im Secretsiegel desselben viert das Danebrogskreuz den
Schild, und hat dieser in 1 die drei dänischen Löwen, in
2 den pfälzer Löwen, in 3 die bayerischen Rauten, in 4 den
wendischen Lindwurm ; in einem anderen (Dreipafs-) Siegel sieht
mau aufser Bayern und Dänemark noch die drei schwedischen
Kronen, den norwegischen Löwen mit dem Beil *) des heiligen
Olaf und den wendischen Lindwurm (1444).
Dann: unter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, dem
sogen. „Winterkönig", erwählt zum König von Böhmen 1619,
der in dem einen Jahre seiner Regierung in Böhmen folgendes
Wappen gebrauchte: Geviert; 1: böhmer Löwe, 2: pfälzer
Löwe, bayerische Rauten und Reichsapfel (Erztruchsefs),
3: mährischer und schlesischer Adler, 4: Zinnenmauer der
Nieder- und Ochse der Oberlausitz.
Ferner : unter Pfalzgraf Karl Gustav, Herzog von Zwey-
brücken, Generalissimus der schwedischen Armee und Sohn
der Halbschwester König Gustav Adolfs von Schweden, zum
schwedischen Thronfolger 1649 ernannt und 1654 als Karl X.
gekrönt, — bis zu dessen berühmtem Enkel König Karl XU.
vou Schweden, Pfalzgraf und Herzog von Zweybrücken, 1697
bis 1718, sieht man folgendes Wappen: Rückschild mit Mittel-
and Herzschild; Herzschild: pfälzer Löwe; Mittelschild, ge-
viert: 1: bayerische Rauten, 2: veldenzer Löwe, 3: clever
l ) Nicht „Halbbarte tt oder Helmbarte, sondern hier das Attribut
des heiligen Olaf: das Beil, mit dem er erschlagen wurde. S. Seyler
a. a. O. Seite 136.
Digitized by VjOOQLC
152
Glevenrad, 4: jülicher Löwe; Rückschild, geviert: 1 und 4:
die schwedischen drei Kronen, 2 und 3: der gothländische
Löwe über drei linken Schrägströmen.
Die Wappenvereinigungen auf den Siegeln etc. der Frauen
und Geistlichen aus dem pfälzer Gesamthause sind äufserst
mannigfach ; ich erwähne sie jedoch hier nicht einzeln, da dies
zu weit führen würde, und man auch die hauptsächlichsten
Bestandteile des pfälzer Wappens leicht aus den oft zahlreichen
Feldern oder Einzelschildern der betreffenden Ehe- (Alliance-)
oder kirchenfürstlichen Wappen herausfinden kann.
HI. Der Kurschild.
Obwohl die Pfalzgrafen am Rhein schon zu Zeiten des
„Schwabenspiegels* (um 1280) und der „goldenen Bulle" (Kaiser
Karls IV., 1356) Kurfürsten und im Besitz des Erzamte des
„Erztruchsessen des heiligen römischen Reiches deutscher Nation*
waren, kennzeichneten sie diese Würde lange Zeit uicht äufser-
lich in ihrem Wappen; das Zeichen des Erztruchsessen-
amts waren zwei aufeinander gestülpte goldene Schüsseln (der
Schwabenspiegel besagt: „Der soll dem König die ersten
Schüsseln auftragen"), die man denn auch im berühmten Grünen-
berg' sehen Wappenbuch (vom Jahre 1483) als Attribut über
dem pfalzgräflichen Wappen dargestellt sieht. Während Kur-
sachsen — Erzmarschalk — das Attribut seines Erzamtes, die
Schwerter, und Kurbrandenburg — Erzkämmerer — das Scepter
in ihren Wappen aufnahmen, suchen wir die Schüsseln im Kur-
pfälzer vergebens ; statt derselben finden wir aber meistens als
dritten Schild unter dem pfälzischen und bayerischen Schild
oder als Mittelschild den sogen. „Regalien schild", und in
jüngerer Zeit den Schild mit dem Reichsapfel, letzteren
auch mauchmal bei nur einem Schilde zwischen Pfalz und
Bayern unten als sogen. „Spitze" eingepropft.
s. Tafel, Nr. 3. „Regalienschild" nennt man den, den Blutbann be-
deutenden, leeren, roten Schild, 1 ) über welchen es auch
l ) Aufaer im pfälzischen auch im preufsischen, brainischweigischen,
an baltischen, sächsischen etc. Wappen vorkommend ; vgl. Qritzner, a. a. O. S. 290.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Pfalz- Bayer«
Otto (VI.)
11») B
Ludwig I.
1183—1231, vereinigt 1214 durck
Otto D
1231— 1253,0
Ludwig
Pfalzgraf und H(
Rudolf L,
Pfalzgraf und Kurfürst 1294—1317.
Ruprecht III.,
1388—1410 (deutscher König 1400).
Ludwig III.,
1410—1436.
Stephan,
Zweibrücken-Simmern
1410—1459.
Otto Heinrich
+ 1559.
Kar
II.
t 1685.
Ludwig L,
Zweibrück en-Veldenz
1444-1489.
II
Wolfgang
1532-1569.
Philipp Ludwig,
Neuburg, 1569-1614.
Wolfgang Wilhelm,
Neuburg 1614—1653.
Joh. Wilhelm Karl III. Philipp
t 1716. t 1742.
August,
Sulzbach 1615—1632.
Karl IV. Theodor,
Pfalz und Bayern 1777 wieder vereinigt
t 1799.
Maxiiri
König von Bayers»'
Ludwig IL,
König von Bayern, Pfalzgraf 1864— lftA
| Direkte Abstammung vom Vater zum Sohn.
|| Abstammung durch mehrere Generationen.
Digitized by
G©Q
r Stammtafel.
Witteisbach,
beliehen.
Celheimer,
erleihnng Rheinpfalz mit Bayern.
rlauchte,
z von 1228 an.
• Strenge,
Bayern 12.55—1294.
Ludwig IV. der Bayer,
Kaiser; 1294—1847, Ober- und Niederbayern.
Karl L,
rkenfeld-Zweibrücken 1569—1600.
Maximilian III. Joseph
1745—1777.
Maximilian Joseph,
og von Zwei brücken 1795,
^rst von Pfalz-Bayern 1799.
g von Bayern, Pfalzgraf 1806. t 1825.
Ludwig I.,
? von Bayern, Pfalzgraf 1825—1848.
1848-1864.
Luitpold,
Regent von Bayern-Pfalz seit 1886.
Otto,
g von Bayern, Pfalzgraf seit 1886.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQh
158
heifst: 1 ) „Blutfahn oder Blutschild ist ganz roht und wird jeder
Reichsfürste zum ersten damit belehnet, demnach der Keyser-
liche Stuell dreymahl damit vmrennet ist, v. ist derselben ein
Zeichen, das ein jeder Fürst, so ihn führen mag, ein Fürst des
heiligen römischen Reichs genennet wird."
Dieser leere, nur rote Regalienschild ist häufig „damascirt",
d. h. mit einem Schnörkelmuster (Arabesken) verseheu, da die
gute, alte Heraldik leere Flächen nicht liebte; dieses Muster,
namentlich bei farblosen Darstellungen besonders zum Irrtum
verleitend, ist jedoch kein Schildbild, keine Figur (namentlich
kein „D a !), sondern nur eine Belebung der leeren Schildfläche.
Zum ersten Mal fand ich diesen leeren Schild im Siegel
Ruprechts III. von 1399, das oben zwei Schilde, Pfalz und
Bayern, und unten einen, diesen ganz leer, aufweist ; ebenso ist es
im Siegel Ludwigs IV. von 1444: unter einem Helm mit gekrön-
tem Löwen drei Schilde, Pfalz und Bayern oben, der leere unten. 2 )
Kurpfalz dokumentierte durch Aufnahme dieses „Regalien-
schildes", dofs die Pfalzgrafen am Rhein „Fürsten" des deutschen
Reiches seien.
An Stelle des leeren, roten Schildes verlieh Kaiser
Karl V. 1544 dem Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz als
Zeichen der Kurwürde bezw. des Erztruchsessenamtes den
roten Schild mit dem Reichsapfel, welch' Letzterer aus s.Tafei, Nr. 4.
der Mifsdeutung der Figur der zwei Schüsseln ent-
standen (recte: verdorben worden) ist! 8 )
*) Vgl. Seyler a. a. 0. Seite 442.
2 ) Das Reitorsiegel Friedrichs I. des Siegreichen von 1463, mit diesem
leeren Schild, aber anderer Gruppierung, ist oben unter II schon erwähnt.
•) Seyler, a. a. O., Seite 436 sagt wörtlich: „2 solcher (Truchsefs-)
Schüsseln auf einander gestülpt sehen wir als Attribut des Erztruchsaes
des hail. romischen richs (Kurpfalz) in Grünenbergs Wappenbuch. Aus
diesem Bilde ist durch Mifsdeutung der Reichsapfel als Abzeichen der Erz-
truchsessen geworden. 1 * Nach den zahlreichen Erfahrungen und Beweisen,
wie sehr sich oft Wappenbilder im Laufe von Jahrhunderten durch Mifs-
deutung und Verkennung total verändert haben, kann man sich dieser
Ansicht des hervorragenden Sphragistikers und Heraldikers nur unbedingt
anschliefsen !
Digitized by VjOOQLC
154
Dieser Reichsapfel-Schild blieb bei der Pfalz bis zur Acht-
erklärung Kurfürst Friedrichs V. von der Pfalz, des Winter-
königs, 1 623 (im dreifsigjährigen Krieg), um welche Zeit Kur-
würde und Erztrnchsessenamt, durch Übertragung derselben
durch Kaiser Ferdinand II. an Herzog Maximilian von Bayern,
von der Pfalz an Bayern übergingen.
Kurbayern führte nun im gevierten Schild in l und
4 Bayern, in 2 und 3 Pfalz, im Mittelschild den Reichsapfel
des Erztruchsessenamts und die zwei Helme Bayeru und Pfalz.
Als Ersatz für eben genannten Verlust wurde durch
Belehnung Kurfürst Karl Ludwigs von der Pfalz durch Kaiser
Ferdinand III. in Verfolg des westfälischen Friedens für die
Pfalz 1652 das Erzschatzmeisteramt mit der K a i s e r k r o n e
in rotem Schilde als Wappen geschaffen; doch gebrauchte
Karl Ludwig diesen Extraschild nur selten und führte sonst
aufser Pfalz und Bayern wieder nur mehr den leeren Re-
galienschild.
Nach Verhänguug der Acht über Kurfürst Max II.
Emanuel von Bayern, 1706, bekam die Pfalz das Erztruch-
sessenamt zurück, und sehen wir den Reichsapfel nun wieder
auf pfölzer Münzen von 1708. 1709 cedierte Kurpfalz das
nun überflüssige Reichsschatzmeisteramt an Kurbraunschweig.
Nach der Rückkehr Max Emanuels, 1715, mufste Kurpfalz
Titel und Wappen des Erztruchsessen wieder an Bayern zurück-
geben, das 1717 wieder damit belehnt wurde. Kurfürst Karl III.
Philipp nahm daher 1717 die Erzschatzmeisterwürde wieder
in Empfang.
Kaiser Karl VII (vou Bayern) überliefs uach seiner Thron-
besteigung, 1742, sein bayerisches, ihm überflüssig gewordenes
Erztruchsessenarat wieder an die Pfalz, die ihre Erzschatzmeister-
würde nun an Kurhaunover abtrat.
Als nun Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern
1777 sein Haus beendete, fiel Bayern samt der Kur und dem
Erztruchsessenamt an Karl IV. Theodor, somit überhaupt an
die Pfalz zurück, und sieht man von 1779 an wieder den
DigitizedhvV/iOOQ
155
Schild mit dem Reichsapfel im kurpfalz-bayerischen Wappen,
indem Pfalz wieder in i und 4, Bayern in 2 und 3 stehen.
Lange hatte der Streit zwischen Pfalz und Bayern um
das Erztruchsessenamt und sein Wappen, den goldenen Reichs-
apfel im roten Schilde, hin und hergeschwankt, — und als
Beides endlich wieder beim ursprünglichen, altangestammten
Besitzer: bei Kurpfalz augelangt war, erlosch Recht, Titel und
Wappen — nur 27 Jahre darauf ein für allemal im allgemeinen
Untergang des alten deutschen Reichs, anno 1806 traurigen
Angedenkens !
In der ganzen vorstehend besprochenen Periode wurden
über den Schilden zuerst 1 Helm, der pf&lzer Löwe, dann
2 Helme, Bayern und Pfalz, oder nur die kurfürstliche Krone
(der sogen. Kurhut) geführt.
In Betracht kommen ferner:
IT. Die Wappen der pfälzer Nebenlinien.
Pfalz-Sulzbach und Pfalz-Birkenfeld: beide
Linien führen in verschiedenen Gruppierungen (durch Teilung
und Spaltung des Schildes) aufser Pfalz, Bayern und dem Schild
mit dem Reichsapfel folgende Schilde bezw. Felder, teils alle,
teils einzelne derselben:
V e 1 d e n z : Schild : blauer , goldgekrönter Löwe in s. Tafel, Nr. 5.
Silber; Helm: goldener Brackenkopf mit roter Zunge und rotem
Halsband.
S p n h e i m : Schild : rotsilbernes Schach ; Helm : roter s. Tafel, Nr. e.
silbernaufgeschlagener Hut, darauf ein Pfauschwanz mit sil-
bernem Band.
Jülich: Schild : schwarzer Löwe in Gold ; Helm : goldener s. Tafel, Nr. 7.
wachsender Adler mit schwarzen Flügeln.
Cleve: Schild : goldenes Glevenrad auf silbernem Schild- s.Tafei, Nr. 8.
chen in Rot; Helm: roter Ochsenkopf mit goldener, rotsilber
geschachter Krone.
Berg: Schild: roter, blaugekrönter Löwe in Silber; s.Tafei, Nr. 9.
Helm: Pfauschweif.
Digitized by VjOOQLC
166
s. Tafel, Nr. 10. Mark: Schild: rotsilberne Schach balken in Gold.
s. Tafel, Nr. n. Ravensberg: Schild: 3 rote Sparren in Silber.
s. Tafel, Nr. 12. Mors: Schild : schwarzer Balken in Silber.
s. Tafel, Nr. 13. Rappoltstein: Schild: 3 rote Schildchen in Silber;
Helm: wachsender, armloser, silberner Mann mit 3 roten Schild-
chen und rotsilberner Mütze.
s. Tafei, Nr. 14. Hoheneck, früher Ifohenack: 1 ) Schild: 3 golden ge-
krönte, schwarze Rabenköpfe in Silber ; Helm : schwarzer Flug
mit 3 silbernen Pilgrimstäben.
s. Tafei, Nr. 15. Bergen op Zoom: Schild: In Rot 1 grüner Dreiberg,
über dem 3 silberne Andreaskreuzlein schweben (bald 2, 1,
bald 1, 2).
Diese sämtlichen Graf- und Herrschaften kamen vorüber-
gehend an Kurpfalz-Bayern, wefshalb in der Verfallzeit der
Heraldik, in welch' ersterer man gröfseren Prunkes halber
möglichst viele Felder in seinem Wappen aufnahm, die zahl-
reichen Schilde jener Graf- und Herrschaften den alten Stamm-
wappen hinzugefügt wurden; so:
Veldenz mit Sponheim: Pfalzgraf Stephan (fünfter
Sohn König Ruprechts), 1410 bis 1459, ererbte nach dem Tode
seines Schwiegervaters Friedrich III. von Veldenz die Graf-
schaft Veldenz nebst einem Teil der Grafschaft Sponheim, und
nahm 1448 den Veldenzer Löwen in sein Wappen auf, ebenso
sein Sohn Friedrich I., der aber ebenso wie seiue Nachkommeu
statt des Veldenzer Löwen auch den Sponheimer Schach-
Schild führte.
Kurfürst Otto Heinrich (f 1559) von der „alten" (ältesten)
Kurlinie nahm in einem seiner verschiedenen Siegel auch den
Veldenzer Löwen auf.
Nach Leopold Ludwigs Tod ohne männliche Erben kam
Veldenz 1733 an Karl III. Philipp von der Kurlinie.
l ) Primbs a. a. 0., und nach ihm Jochner sprechen an Stelle Hohen-
ecks von „ Raben kirchen". doch ist der auch im Siebmacher a. a. 0. und
anderwärts gebrauchte Ausdruck „Hohenack" und „Hoheneck" der rich-
tigere Name; gef. Mitteilung des K. Heroldsamts an mich.
Digitized by VjOOQLC
167
Jülich, Cleve, Berg, Mark und Ravensberg,
teils ganz, teils nur mit Titel und Wappen — als „Anspruchs-
wappen" — 1609 an Neuburg.
Mors: Anspruchswappen seit 1706.
Rappoltstein mit Hoheneck: 1667 (Heirat), 1678
bezw. 1699 (Erbschaft) an Birkenfeld.
Bergen op Zoom: 1728 an Sulzbach.
Y. Knrpfalzbayerisches Wappen von 1804,
Infolge des Luneviller Friedens (1801) wurde 1804 ein
neues Wappen kreirt, das hier nur insofern interessiert, als es
trotz Abtretung der Rheinpfalz doch noch den pfälzer
Löwen, allerdings uunmehr, wie es iu der Verordnung vom
3. Oktober 1804 heilst: „wegen dem Herzogtum der oberen
Pfaltz" (!!), uud den Erztruchsessenschild mit dem Reichs-
apfel aufweist.
Das ganze Wappen besteht aus 16 Feldern mit einem
von Bayern und Pfalz gevierten Mittelschild und dem Reichs-
apfel im Herzschild; die 16 Felder, deren nähere Beschreibung
überflüssig ist, da hier in erster Linie das pfälzer Wappen
berücksichtigt wird, bestehen, der heraldischen Reihenfolge nach,
aus: 1. Würzburg, 2. Franken, 3. Berg, 4. Cleve, 5. Bamberg,
6. Augsburg, 7. Kempten, 8. Freising, 9. Passau, 16. Leuchten-
berg, 11. Helfenstein, 12. Ravensburg, 13. Mindelheim, 14. Mark,
15. Ottobeuern, 16. Rothenburg.
VI. Königliches Wappen von König Max I.
im Anfang des Jahres 1806.
Derselbe bediente sich eines, mit der Königskrone be- s. Tafel, Nr. iö.
deckten Schildes mit den bayerischen Rauten, und einem Mittel-
sclrild, der gespalten, vorn den Reichsapfel (Erztruchsefs) und
hinten den pfälzischen Löwen hatte. Als ein neues Wappen
geschaffen wurde, 1806, war die Pfalz gar nicht mehr in s. Tafel, Nr. 17.
demselben vertreten, da es nur einen blausilbern gerauteten
Schild mit rotem Mittelschild zeigt, welch' Letzterer unter
Digitized by VjOOQLC
158
schwebender Königskrone 1 goldenes Scepter und 1 silbernes
Schwert gekreuzt enthält Die direkte pfitlzer Abstammung ist
somit gar nicht mehr heraldisch zum Ausdruck gebracht!
YIL Königliches Wappen von 1835 (bis heute).
s. Tafel, Nr. ia Diese Schöpfung König Ludwigs I. von Bayern, Pfalz-
grafen bei Rhein, sollte die Hauptst&mme Bayerns heraldisch-
geographisch-historisch repräsentieren.
Unter dem Wittelsbach-bayerischen Stamm-Rautenschild
(Mittelschild) liegt ein gevierter Schild (Rückschild), der in
1 den pfälzer rotgekrönten goldenen Löwen in
Schwarz, in 4 den pfalzveldenzer goldgekrönten,
blauen Löwen in Silber, in 2 Franken und in 3 Schwaben
(recte: Grafschaft Burgau) enthält.
Es ist schade, dafs der Pfitlzer Löwe dadurch von seinem
bayerischen Rautenschild räumlich getrennt und sogar gegen
diesen zurückgesetzt wurde, mit dem er 6 Jahrhunderte lang
vereint Freud und Leid geteilt hat ; der Veldenzer blaue Löwe
soll zwar die Oberpfalz repräsentieren, doch ist das historisch
nicht voll berechtigt, denn er war und ist das Wappentier
einer rheinpfälzer Linie.
TILL Schildhalter und Orden.
Wo Schildhalter im pf&lzer Wappen auftreten, siud es
fast immer Löwen (l, meist 2), die jedenfalls ursprünglich auf
das einzig vorhandene „Thier* des Wappens, auf den Helm-
schmuck des pfälzer Wappens, zurückzuführen sind und in der
Folge beibehalten und mit Vorliebe gewählt wurden.
Anfangs ungekrönt, haben die zwei schildhaltenden Löwen
später im 18. Jahrhundert die geschlossene Kurfürstenkrone und
in diesem Jahrhundert die offene Königskrone auf ihrem Haupte.
Als Schildhalter kommen übrigens auch bei pfälzer Siegeln
etc. Frauen, Knaben und Engel vor, doch sind diese nur auf
den persönlichen Geschmack des betreffenden Siegelherren zurück-
zuführen, zumal die alte Heraldik Schildhalter nicht als
Digitized by VjOOQLC
TT
159
integrier euden Bestandteil eines Wappens ansah, sondern
die Wahl von Schildhaltern Jedem selbst überliefs. Schild-
träger haben wir schon oben unter IL kennen gelernt.
Die den Schild haltenden zwei Löwen Otto Heinrichs,
1556, sind besonders bemerkenswert, da sie nach guter
heraldischer, oft geübter Sitte die äufseren zwei Helme
des Wappens üder ihren Kopf gestülpt zeigen.
Von Orden finden sich an und um pfälzer Wappen vom
15. Jahrhundert an der hohe Ordeh vom goldenen Vliefs
(gestiftet 1429) und vom 18. Jahrhundert an der Hubertus-
Orden (gestiftet 1444, erneuert 1708 von Kurfürst Johann
Wilhelm von der Pfalz), der Georgi-Orden (gestiftet 1494,
erneuert 1729 von Kurfürst Karl III. Albert von* Bayern,
nachmaligem deutschen Kaiser), und der Orden vom pfälzer
Löwen (gestiftet vom Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz,
1768). Bei Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz finden wir
auch den englischen Hosenbandorden (1619), ebenso bei Karl IL
(1682), während Letzterer auch den dänischen Elephantenorden
(1681) führte.
Ich schliefse nun mit dem Wunsche, dafs man der alt-
gewohnten und altgeliebten Wappenverbind ung: Gevierter Schild:
1 und 4 Pfalz, und 2 und 3 Bayern nicht vergifst, sondern,
wie ich dies bei der Darstellung des Wappens eines königlichen
Prinzen in den letzten Jahren schon sah, auch ferner treu
eingedenk bleibt; diese Gruppierung entspricht historischer
Berechtigung ebenso wie heraldischem Gefühle und Geschmacke,
und drückt auch durch ihre Komposition aus, was im links-
wie rechtsrheinischen Bayern heute wie ehedem gilt:
„Bayern und Pfalz, Gott erhaltsl"
München, Juli 1894.
Karl Emieh Graf zu Leiningen-Westerburg,
Rittmeister a. D.,
Ehrenmitglied des historischei Verein der Pfalz.
Digitized by VjOOQLC
160
Tl.
Die „Heidenburg" bei Kreimbaeh
in der Pfalz
(mit zwei Originalzeichnungen)
von
Dr. C. Mehlis. 1 )
Im untern Lauterthale nördlich von Kaiserslautern erhebt
sich rechts des tief eingeschnittenen Flüfschens ein steiler Kegel-
berg. Seine bewaldeten Terrassen beginnen unmittelbar am
Bahnhof Kreimbaeh. Zwischen letzterem und dem Orte Kreim-
baeh steigt eine in der geologischen Litteratur wohlbekannte,
schwarze Melaphyrwand als natürlicher Einschnitt an.
Sowohl vom Bahnhofe aus als auch vom Orte ziehen steile
Kufswege zum Plateau empor, dessen Fläche ca. 400 m über
dem Meere, 194 m über dem Bahnhofe liegt.
Die zweitoberste Terrasse ist von einem halbkreisförmigen
Vorwall umzogen, an dessen Westseite wir in ziemlich starker
Steigung zur Hochfläche gelangen.
Letztere (vgl. Fig. 1) hat die Form eines Eies, dessen
Spitze so ziemlich nach Norden gerichtet ist. Die Längenaxe
misset 185 m, die Breitenaxe 107 m, der Umfang des ganzen
befestigten Plateaus 410 m; die Fläche beträgt 1,5 ha.
*) Die einzelnen wissenschaftlichen Resultate sind publiziert
in den „Mitteilungen des historischen Vereines der Pfalz*, im „Ausland*
und im „Korrespondenzblatt der westdeutschen Zeitschrift für Geschichte
und Kunst", in den Jahren 1888 bis 1893.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
161
Die flache Kuppe, auf der nur wenige Kiefern stehen, während
die Hänge sogenauuter Eichenschälwald umzieht, bot nach allen
Seiten prächtige Blicke, als wir an einem Herbsttage des Jahres
1893, mein getreuer Gehilfe bei den Ausgrabungen, Herr Ludwig
Scheidt und der Berichterstatter, die steile Höhe unter Verlust
manches Schweifstropfens erklommen hatten. Das Auge schweift
nach Osten zum Donnersberg mit seinem breiten Scheitel, gen
Süden zum Nordrande des Hartgebirges, aus dessen Nordostecke
sich das Weinbiet und der Drachenfels emporheben, gen Westen
blicken wir auf Hermannsberg, Potzberg und Höchenberg,
während nach Norden die Kämme des Hunsrücks vom Hoch-
wald bis zum Soonwald vor uns liegen, dessen Rücken nur
durch den Koppenstein und die „Alteburg" wesentlich unter-
brochen wird. Zu unsern Füfsen ruht tief in grünem Grunde
Rofsbach, Rutsweiler und das altwittelsbachische Amtsstädtchen
Wolf stein, malerisch an den Pufs des 550 m hohen Königs-
berges hingeschmiegt, dem sich der Rothsellberg im S. anschliefst.
Dartiber blauen die Höhen des Winterhauches, die Gegend,
wo Schinderhannes seligen Angedenkens zu Hause war.
Im Süden des Plateaus liegt die roh ausgehauene Öffnung
eines Brunnenschachtes, dessen Seiten je 3 m Länge haben.
Bis auf doppelte Mannshöhe ist dieser „Heidenbrunnen", der
wohl bis zur nächsten Lettenschicht ursprünglich ausgegraben
war, mit Steiubrocken zugeschüttet.
In der Mitte des Plateaus sind einige Anlagen hergestellt,
Ruhebänke angebracht u. s. w. Mitten darin erhebt sich ein über
4 m hohes Lapidarium, errichtet aus gröfseren Fnndstückeu aus
der hier redenden Römerzeit. Du siehst da einen römischeu
Erntewagen abgebildet mit Rädern, Deichsel und Seitenleitern,
tout comme chez nous, danebeo den üppigen Leib einer Tänzerin,
die nach pompejanischem Muster geformt, vielleicht das Grab-
mal eines Römers, der jugendlich im kalten Barbarenlande starb,
geschmückt hat. Daneben ein nach rechts laufender Molosser-
hund oder Wolf, vielleicht zum Denkmal eines Nimrod gehörig.
Auf der Südseite steckt ein merkwürdiger Stein : er stellt einen
11
Digitized by VjOOQLC
162
grofsen Käfig oder eine Menagerie vor, aus dessen verschiedenen
Lucken Maulesel, Rind, Löwe (?), Schaf (?) ihre Köpfe stecken.
Neben einigen Inschriftresten liegen Mahlsteine römischer Kon-
struktion aus Niedermendiger Basalt sowie aus Quarzit, wie
ihn der nahe jenseits des Thaies gelegene Rothsellberg, der
südliche Nachbar des Königsberges, liefert.
Den Rand des ganzen Plateaus umziehen die Reste einer
Mörtelmauer, welche in einen älteren, aus gallischer Zeit stammen-
den Ringwall eingebettet ist.
Im Nordosten und Südwesten öffnete sich ein Thor mit
Bogen und Gewölbe. Das Gewölbe des nordöstlichen Thores
wollen ältere Leute von Kreimbach noch stehend gesehen haben.
Zahlreiche Hausteine, Reste von Pfeilern, Säulen, endlich
Dachziegel und Brandreste bezeichneten bei den seit 1887
im Betriebe befindlichen Ausgrabungen die Stelle des nord-
östlichen Eingangs.
Auf der Ost- und Südseite stiefs mau im Verlaufe der
Grabungen auf zahlreiche Inschriftsteine, Architekturstücke
besonders Gesimssteine, auf zahllose Gefitfsstücke , Ziegeln,
Glasreste, ferner auf Hunderte von römischen Bronzemünzen,
welche meist dem 3. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert ent-
stammen, weiter auf Waffen, Lanzen, Dolche, Pfeile u. s. w.,
auch Geräte und Werkzeuge, Messer, Nägel, Kloben, Schlüssel,
Schellen, Gewichte u. s. w., schliefslich auf auf Schmuck-
sachen, Fibeln, Perlen, Armreife u. s. w. für Männer und Frauen.
Innerhalb der Umwallung stiefs man auf 0,40 m im Geviert
haltende, in regelmäfsigen Zwischenräumen von je 3 m gesetzte
Hausteine, welche vielfach ursprünglich zu Grabbauten oder
zu gröfsereu Gebäuden (Villen) gehört hatten. Nach einem
vierkantigen Balkenloch in ihrer Mitte waren diese alle zur
Aufnahme eines Tragbalkens bestimmt. Diese Pfeilerwand stand
durch ein Sparrendach mit der 4 m hohen Umfassungsmauer
in Verbindung, so dafs zwischen der Pfeilerwand und der
letzteren ein regelmäfsiger Gang von 2,70 in Breite bestand
(vgl. Fig. 2). In diesen Satzsteinen haben wir demnach die
Digitized by VjOOQLC
Linien der Baracken vor uns, in denen die Vertheidiger der
Anlage nebst Weib und Kind, kampiert haben. Dafür sprechen
die zahlreichen Funde von Ziegelstücken, Holzkohlen, Nägeln,
Klammern, welche sich im besprochenen Zwischenräume vor-
fanden. Solche Baracken sind bereits nach ca. 50 Satzsteinen
auf eine Länge von ungefähr 150 m der Umfassung nach-
gewiesen und zwar bisher auf der Ost- und Südseite. Nach
einem Satzsteine, der sich im Herbste 1893 auf der West-
seite vorfand, scheinen diese Holzbarackeu auch diese Wallseite
zum Teil begleitet zu haben.
Nach den bisherigen Gesamtfunden ward zur Zeit der
sogenannten „dreifsig Tyrannen" in Mitte des 3. Jahrhunderts
auf der Stelle eines gallischen Refugiums mit Resten der la-
Tene-Zeit ein Römerkastell mit stattlichen Thurm- und Thor-
bauten angelegt und zwar wohl uuter dem Drucke der Preifs-
gabe des rechten Rheinufers an die landgierigen Schaaren der
Alamannen und nach dem Verluste des limes Romanus an
die Beuteschaaren der Germanen. Für diese Thatsachen sprechen
die verhältnismäfsig zahlreichen Münzfunde aus dieser Zeit,
die sich an die Kaisernamen Gallienus, Posthumus, Tetricus
knüpfen. Besonders das unter den Strahlensternen finster
blickende, vollbärtige Antlitz des Usurpators vou Gallien, Tetricus,
der erst 274 niedergeworfen ward, blickt dem Finder häufig
vom „Herrengeld" (= Heidengeld), wie die Westricher die
Römermünzen benennen, entgegen. Es ist nicht unwahrschein-
lich, dafs diese stolze Römerveste in den Grenzkriegen gegen
die unermüdlichen Alamannen zerstört wurde, bis sie unter
Diocletian, dem Erneuerer der Befestigungen am linken Rhein-
ufer, wieder hergestellt wurde (um 290). Sein Caesar, MaJmi-
lianus Herculius züchtigte 286 die über den Rhein eingebroc enen
Burgunder und Alamannen. Von ihm wurde eine Reihe von
Burgen (<ppoop(a) im Rheinlande „aufgemauert", wie uns eine
Stelle bei Julianus belehrt (orationes I. p. 12). Auch das
wichtige Kastell am Lauterübergauge zwischen Bingen und
Strafsburg wird unter dieser Zahl geweseu sein!
11*
Digitized by VjOOQLC
WIR
164
Damals mögen auch die 3 Thürrae aus Architekturstückeu
und Inschriftplatten herrührend von benachbarten Villen und
nahen Grabdenkmälern gethürmt worden seiu, welche im Süd-
westen, ipi Südosten und wahrscheinlich im Norden die wichtig-
sten Punkte deckten.
Fast alle Inschriftsteine von der Römerburg — und es
ist wohl ein Dutzend derselben vom Berichterstatter aufgefunden
und veröffentlicht worden — gehören Grabdenkmälern an. Eines
derselben verdient hier besonders Erwähnung, weil es einem öffent-
lichen Beamten anzugehören scheint. Es ist ein leider verstümmelter
Cippus aus rotem Sandstein, der noch 50 cm Länge und 40 cm
Breite hat. Von drei Zeilen sind die Enden zu lesen. Sie lauten :
V)P ja I Die erste Zeile gehört zu einem Eigennameu auf
orius; die zweite Zeile bildet wahrscheinlich den
Schlufs des Prädikates „Sevir", das den ständigen (?)
Beamten des ordo Augustalium zukam (vgl. Mar-
quardt: römische Staatsverwaltung, l. B. S. 514—515 u. S. 515
Anm. 9). Der Gallier — oriu9 war demnach in einem der
Heideuburg naheu Municipium oder Vicus ein Mitglied dieses
dem kaiserlichen Kultus gewidmeten Kollegiums. —
In pietätsloser Weise wurden diese Grabsteine hier wie au
anderen ähnlichen Kastellen aus der Römerzeit, so aufderHeidels-
burg bei Waldfischbach, der Heidenburg bei Oberstaufen bach
u. s. w. zusammengerissen, um Material für den Burgbau zu
bilden.
Nur ein Inschriftstein macht eine Ausnahme. Er lag
dort unten am Hange von Südwesten und besteht aus hübschem
gelben Sandstein. Gewidmet ist der Altar dem Juppiter
optimus und zwar von einem gewissen Gratia Vapo(li)a. Auch
dieser Altarstein ist übrigens zum Teil zertrümmert wie fast
alle Inschriftsteine und die meisten gröfseren Architektur-
stücke. Welche Arbeit erforderte es, solche Blöcke hinauf zur
steilen Höhe zu transportieren! Oder sollten die Grabmäler in
unmittelbarer Nähe des Kastelies an einer „Gräbcrstrafse"
gestanden sein?
Digitized by VjOOQLC
165
Übrigens hat man ein römisches Urnenfeld beim
Bau der Lauterbahn am Westfufse der „Heidenburg" angegraben.
Dies mag dem 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung angehören ! —
Mächtige Grabplatteu und verzierte Gesimsstücke von
über 2 m Länge bilden die noch sichtbaren Fuudamente des
Südwest-Thurmes, während von den untersten Schichten im
Südosten noch ein gewaltiger Block steht, dessen Inhalt
1 Kubikmeter beträgt. Dicht daneben steht ein Architektur-
sttick im Relief, geziert mit dem Rückenteil eines üppigen
Bacchus oder einer drallen Bacchantin. Reben und Trauben
daneben deuten auf den Thyrsusstab hin. Auch die gewaltigen
Säulenreste, welche am Westhange liegen und zum Thor ge-
hörten, das gerade ober ihnen stand, dürften aus der Zeit
Diocletians stammen.
Die nahezu uneroberbare Veste, nach allen Seiten frei
stehend und sturmfrei, spielte unter dem Usurpator Galliens,
dem Rheinländer Magnentius (350 bis 353) eine Rolle. Zahl-
reiche Münzen, geprägt mit seinem Bilde, das durch ein stark
ausgeprägtes Doppelkinn sowie durch die nach fränkischer
Sitte ins Gesicht gekämmten Stirnhaare charakterisiert wird,
finden sich zwischen den Trümmern der Römerveste. Ebenso
von seinem Gegner Konstantius II., dem Sohne des grofsen
Konstantin. Von byzanthinischem Gelde gelockt, brachen da-
mals Ala mannen und Franken mit wilder Beutegier über den
Mittelrhein und zerstörten 45 Städte am linken Rheinufer.
Das ganze linke Rhein uf er bis über die Hart hinaus, bis
zur Blies und Saar fiel damals iu die Hände der Alamannen und
blieb so ziemlich seitdem in ihrem Besitze (vgl. Julian, orationes
I. 1; aufserdem Mone: „Urgeschichte des badischen Landes",
S. 293). Städte wie Kastelle, die nicht von stürmender Hand
der Germanen genommen wurden, räumten die römischen Be-
satzungen damals freiwillig!
Ob unsere Burg mit Sturm erobert oder freiwillig ver-
lassen war, läfst sich nicht mit Bestimmtheit mehr beweisen.
Von menschlichen Überresten fand sich innerhalb der Ver-
Digitized by VjOOQLC
166
schanzung nur der Oberkiefer eines jungen kräftigen Mannes.
Allein dies beweisen zahlreiche Brandreste, vermengt mit Münzen
des Magnentius und des Koustantius IL, dafs damals unsere Burg
durch Feuer zu Grunde ging. Die Landwehr, welche aus
romanisierten Vaugionen bestand und das Kastell, wie auder-
wärts im mittleren Rheinlande, wie am Donnersberg, wie am
Drachenfels, besetzt hielt, stand wohl auf Seiten ihres Lands-
mannes Magnentius. Wahrscheinlich zerstreute sie sich nach
dem Einfalle der Alamannen in die nahen römischen Ansied-
lungen. Wie Pferdekuocheu beweisen, bildeten auch Reiter
einen Teil der Besatzung.
Noch Münzen aus späterer Zeit, die bis auf Gratianus,
Theodosius und Honorius herabgehen, mag unsere Römerbnrg
auch noch in späterer Zeit eine kleine römische Besatzung
gesehen haben ; doch ihre Blütezeit war dahin ! Um 400 n. Chr.
zogen die römischen Legionen für immer aus dem Rheinlaude
weg; immer dichter ward das Netz germanischer Ansiedlungen
über die Thäler der Vogesen ausgebreitet. Zur Besetzung der
zerfallenden Römerveste war kein Gruud mehr vorhanden, und
so wuchs Gras in den Burgenstrafsen, und Dornen und Disteln
erhoben sich über den gebrochenen Hallen, über den geborstenen
Zinnen !
So lag die Römerburg wohl ein Jahrtausend oder länger
in Trümmern, und Ziegen und Schafe weideten ruhig au ihren
Hängen! Franz von Sickingen nahm von Nannstuhl nach
Ebernburg seinen Weg an ihr vorbei, um über die Höhen
zwischen Lauter und Alsenz nach der „Herberge der Gerechtig-
keit" auf schnellfüfsigem Rosse zu gelangen. Doch er störte
den Schlummer der Römerstätte nicht! — Und drei Jahr-
hunderte später zogen denselben Weg Russen und Österreicher
in den Befreiungskriegen. Weder Kosaken noch Kroaten
jedoch kümmerten sich um das alte Schlofs, wo weder Wuttki
noch Slibowitzer zu erhalten waren!
Die „Acta" der von Kurfürst Karl Theodor gegründeten
Akademie der Wissenschaften zu Mannheim berichten im ersten
Digitized by VjOOQLC
167
Bande (pag. 88) zuerst nach anderthalb Jahrtausenden von der
„Hei den bürg", als einem Fundort römischer Alterthümer.
Es heifst von ihr im Jahre 1766: „Nicht weit von Wolfstein
stehen die Reste einer Burg, welche man nach ihrem Alter
„Heidenburg" zu nennen pflegt. Gefunden ward hier eine
Erzlanze, von Edelrost (aerugo nobilis!) bedeckt, den wir an
Römermünzen lieben." — Um dieselbe Zeit stiefs man hier auf
den jetzt zu Mannheim befindlichen Grabstein d^r Attonia
Selma, der wahrscheinlich auch von diesem Kastelle stammt.
In den Jahren 1821 bis 1827 wurden einzelne Münzen von
Magnentius hier gefunden, auch die Fundamente von Ring-
mauern und Gebäuden zuerst bemerkt.
Allein erst die letzten Jahre: 1887 bis 1898 brachten eine
systematische, hier in ihren Hauptresultaten angedeutete Unter-
suchung der „Heidenburg", die auf Kosten des historischen
Vereins der Pfalz unter Leitung des Berichterstatters vor-
genommen ward. —
Es ist Zeit die Höhe zu verlassen ! Schon werfen Rothsell-
berg und Königsberg ihre Schatten auf das schluchtartige
Lauterthal, schon erstrahlt der Potzberg im Westen purpurrot
im Lichte der untergehenden Sonne. Wir wandern an der
Stelle im Süden vorüber, wo jüngst im September 1893 der
grofsartige Fund spätrömischer Geräte, Werkzeuge und Waffen,
mehr als 100 wohlerhaltene Gegenstände, aufgedeckt worden
ist (s. Heft XVII d. Mitteil. d. hist. Vereins d. Pfalz S. 171).
Über die letzten Zeiten der Römerschaft am Rhein, ihre Kultur
und deren mafs gebenden Einflufs auf die rohen Bauern-
gemeinden der Germanen wird dieser Schatz den Archäologen
ein helleres Licht anstecken, als ganze Bände von Kompilationen
und Kombinationen! —
Dann nehmen wir auf der „Marienruhe", dicht unter-
halb der Ruinen Platz, um die im letzten Abendlichte er-
schiraraernde idyllische Landschaft noch einmal zu übersehen.
Kein Wunder, dafs Römern und Romanen diese liebliche
Thallandschaft so gefiel, dafs sie, nur dem Rufe der „dira
Digitized by VjOOQLC
168
necessitas" gehorchend, wehklagend die Ahnenbilder vom Grabe
ihrer Vorfahren heraufgeschleppt haben, um selbst mit diesen
heiligen Steinen die Zinnen ihrer Burg zu verteidigen.
Doch sieh ! Was glänzt zu unsem Füfsen ? Eine Bronze-
münze hat der Regen hervorgeschwemmt. Das mächtige Haupt
des Kaisers Magnentius ziert sie auf der einen, das Bild eines
römischen Reiters auf der andern, der einen Germanen nieder-
reitet, während ein zweiter lebenerflehend die Hände zum Sieger
emporstreckt. Dartiber steht in deutlichen Buchstaben: „Gloria
Romanorum". Das ward zu Trier geprägt vor anderthalb
Jahrtausenden! Und heute das Gegenteil! —
Von Wolfstein herauf schlängelte sich eine Rauchwolke.
Sie htillt den Zug ein, der uns von der „Heidenburg" wieder
hinausführen soll über Kaiserslautern zum belebten Rheinthale.
Unten aber verabschieden wir uns von dem Wander-
genossen und nicken dem schon erdunkelnden Bergeshaupt,
das die Trümmer der Römerveste birgt, einen letzten Grufs zu :
„Vale, moritura arx!"
Digitized by VjQOQlC.
169
VII.
Jahresbericht
Im verflossenen Jahre blieb der Ausschufs von Veränderungen
im Personalbestande verschont. Die Ämter in demselben sind
wie bisher verteilt: I. Vorstand: der Kgl. Regierungspräsident
Excellenz von Auer, II. Vorstand: Kgl. Studienrektor Ohlen-
schlager, Rechner: Kgl. Regierungsfinanzdirektor Schwarz,
Konservator: Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, I. Biblio-
thekar: Kgl. Konsistorialrat Dr. Leyser, I. Sekretär: Kgl.
Kreisarchivar Dr. Mayerhof er, II. Sekretär: Kgl. Rechnungs-
kommissär, Ratsaccessist Berthold, IL Bibliothekar: Kgl.
Kreisarchivsekretär Dr. Glasschröder, alle in Speier.
Das Vereinsmandat für Zweibrücken erlitt durch Aus-
scheiden des Herrn Kgl. I. Staatsanwaltes Schneider im
Justizministerium infolge Beförderung, bezw. Versetzung nach
München eine Änderung. Als Nachfolger im Vereiusmandate
wurde Herr Kgl. Landgerichtsrat Gulden in Zweibrücken
gewonnen. Dem ausgeschiedeneu Herrn Mandatar sei auch an
dieser Stelle der Dank des Vereins bekundet.
Weitere Mandate für besondere Fundgebiete wurden über-
tragen: Herrn Lehrer und Gemeindeschreiber F. Sei z er in
Kalistadt und Herrn N. Henrich in Weisenheim a. S. je für
ihre Gemeinde und Umgegend, sowie Herrn Kaufmann Salomon
Jean in Herschberg für Gebiete des Westrich.
Die vakante Stelle des Vereins in der Museumskommission
wurde unterm 15. September wieder besetzt und dem Herrn
II. Vorstande Rektor Ohlenschlager übertragen.
Digitized by VjOOQLC
170
Von den Ereignissen des letzten Berichtsjahres stellen
wir an die Spitze: den Besuch der Sammlungen des
historischen Vereins durch Seine Königliche Hoheit
den Prinzen Ludwig von Bayern am 28. Mai 1894.
Bei diesem Besuche in Gegenwart der Museumskoramission
und unter Führung des Herrn I. Vorstandes sprachen Seine
Königliche Hoheit, alles eingehend besichtigend, Sich wieder-
holt sehr anerkennend aus sowohl über das beträchtliche Wachs-
tum des Museums seit Ihrem Besuche im Jahre 1881, als auch
über die gelungene Aufstellung der Sammlungen, ein Haupt-
verdienst des um das Museum so sehr verdienteu Konservators
Herrn Dr. Harster. Insbesondere erregten unter andern das
Interesse Seiner Königlichen Hoheit die Menge des Porzellans
aus der Frankenthaler Fabrik Karl Theodors in der Heyden-
reich 'sehen Sammlung, die prähistorischen Funde, die Bronze- und
Terrasigillatasachen, die Münzsammlung, die alten Drucke, die
Kupferstiche, worunter das Prachtblatt in Schwarzkunst, Pfalz-
graf Friedrich Michael, Seiner Königlichen Hoheit Ururgrofs-
vater darstellend, endlich die Ansichten vom Dom nebst Um-
gebung, die Kaiserbulleu und ein eigenhändiger Brief Kurfürst
Max I. von 1627. —
Als freudiges Vereinsereignis ist die Thatsache zu regi-
strieren, dafs es am 3. April 1. J. fünfundzwanzig Jahre
waren, seit der 1869 neu gegründete historische Verein der
Pfalz wieder ins Leben getreten ist. Was der Verein in diesem
Vierteljahrhundert geleistet, ist wohl nicht nötig den Mit-
gliedern und Freunden besonders vor Augen zu führen. Es
genügt der Hinweis auf die 22 Vereinsgabeu, welche sich seit
1870 zu einer der hauptsächlichsten Quellen für die Geschichte
der Pfalz entwickelt haben, es genügt ein Blick in die heute
20 Räume umfassende Sammlung von pfälzischen Altertümern
aller Zeiten, eine wahre Schatzkammer der pfälzischen Ver-
gangenheit. Als 1869 der Verein sich neu belebte, war kaum
zu erhoffen, dafs den Bestrebungen desselben ein solch' stetiges
von Erfolg gekröntes Wachstum zu Teil werden würde, wie
Digitized by VjOOQLC _
171
die heutige Blüte zeigt. Es war dies nur möglich durch die
unentwegte Unterstützung zahlreicher Freunde und Gönner.
Ihuen allen sei heute für ihre Beihilfe gedankt. Vor allen
aber gebührt der Zoll der Dankbarkeit bei der Jubiläumswende
zweien Männern, welche unbekümmert um Schwierigkeiten
geholfen haben, das Schifflein des Vereins vorwärts zu steuern,
welche durch ihre dem Verein zur Verfügung gestellten wert-
vollen Dienste wesentlich dazu beigetragen haben, den Verein
zu dem zu macheu, was er heute ist, und die mit dem Verein
das Jubiläum ihrer Vereinsamter zu feiern vermögen, wir meinen
den hochverehrten Herrn Kgl . Regierungsfinauzdirektor Schwarz,
welcher seit 10. April 1869 das Amt des Rechners versieht,
und Herrn Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, welcher
seit 4. Juni 1873 dem Vereinsausschusse angehört und in diesem
bis 11. April 1883 das Amt des II. Sekretärs, von da bis
28. Juli 1888 jenes des I. Sekretärs, nebenbei aber 1881/82
und sodann seit 9. Februar bezw. 11. April 1883 das Amt des
Konservators verwaltet hat. Möge es beiden verehrten Herren,
die dem Vereine so vieljährige Treue bewiesen haben, noch recht
lange vergönnt sein, des Dankes der Mitglieder sicher, die
Interessen des Vereines zu fördern!
Leider haben wir auch einiger traurigen Ereignisse zu
gedenken. Am 24. September 1. • J. verschied plötzlich zu
München Seine Excellenz der Herr Kgl. Regierungspräsident
Sigmund von Pfeufer. Noch am Jubiläumstage konnte ihm,
als dem Neubegründer des historischen Vereines der Pfalz,
ehrerbietiger Grufs entboten werden. Bis zu seiner Ernennung
zum Kgl. Staatsminister des Innern 1871 erster Vorstand, war
er seitdem Ehrenmitglied des Vereins. — Gleichfalls zu München
verschied am 11. gl. Mts. der Kgl. bayer. Generalarzt a. D.
Herr Dr. Leonhard Mayrhofer, welcher seit 15. September
1876 Mitglied des Ausschusses war und seit dem Tode des
ersten Konservators Eduard Heydenreich (28. März 1877) das
Amt des Konservators bis 1881 erfolgreich verwaltet hat.
1880 erschien der von ihm verfafste erste Katalog des Mu-
Digitized by VjOOQLC
172
seums. — Endlich verstarb am 25. Oktober 1. J. zu Speier der
Kgl. Reicbsarrhivrat Herr Dichter Ludwig Scbandein, welcher
zu den Neubegründern des historischen Vereines zählt und dem
Ausschüsse seit Januar 1869 provisorisch, seit 3 April gl. J.
definitiv als I. Sekretär angehörte. Am 11. April 1883 schied
er aus Gesundheitsrücksichten aus diesem Amte, in welchem
er, insbesondere durch Erstattung der Jahresberichte in den
Mitteilungen dem Vereine sehr schätzenswerte Dienste geleistet
hat. — Mögen sie ruhen in Frieden!
Unterm 19. Juni 1. J. bewilligte die Kommission für
Urgeschichte in Bayern bei der Kgl. Akademie der Wissen-
schaften in München dem historischen Vereine einen Beitrag
von 500 Mark für gröfsere Ausgrabungen. Leider haben die
bis jetzt untersuchten Gebiete keine erheblichen Ergebnisse
geliefert. Für die Zwecke des Museums der Stadt Speier
spendeten weitere Beträge : die Speierer Volksbank 100 Mark,
die Gewerbebauk Speier 50 Mark.
Was die Erwerbungen für die Vereinssamm-
lnngen im Jahre 1894 betrifft, so führen wir dieselben in
bisher gewohnter Weise nachstehend auf. Wir bemerken, daüs
hierbei die Einträge des Inventars zu Grunde liegen, welch'
letzteres vom Vereinskonservator Dr. Harster musterhaft geführt
wird und insbesondere durch Feststellung der Fundumstände für
viele Funde die für deren Würdigung allein mafsgebeude Grundlage
schafft. Hiedurch gestaltet sich das Inventar geradezu zu einer
Geschichtsquelle. Durch Aufnahme des Inhalts des Inventars —
das chronologisch je nach der Erwerbungszeit der Funde geführt
wird — in den Jahresbericht (iudes in anderer Anordnung des
Stoffes) wird derselbe öffentlich bekannt, allen Freunden zugänglich
und überdies das Wachstum der Sammlungen, deren wiederholten
Besuch wir allen Mitgliedern und Gönnern nicht genug empfehlen
können, am klarsten bezeugt. Die Einträge hoben sich von Nr. 1329
bis 1385. Sind es auch nur 56 Nummern, so sind hierunter
eine beträchtliche Anzahl, welche ganze Sammlungen aus Hun-
derten von Einzelstücken in sich fassen. Nunmehr folgeu siel) :
Digitized by VjOOQLC
173
A. Fundstücke, Waffen, Werkzeuge, Gefasse,
Oeräte, Denksteine, u. s. f.
I. Urzeit 1 Fossile Mamutknochen, gefunden in Altrip, ver-
mittelt durch den Vereinsmandatar Herrn Kgl. Bezirksamtmann
Glaser in Ludwigshafen. Kohlenversteinerungen, sehr interessant,
geschenkt von Herrn Verwaltungsassistent Heuser in Landau. Fos-
siles Geweihstück, gefunden in Speier, westlich der Pionierkaserne
hei einem Neuhau, Geschenk des Herrn Antz.
II. Vorzeit (Saal V). a) Prähistorische Funde aus Stein
(cfr. Heft XVI d. Mitteil. d. hist. Ver. d. Pf. S. 183, Heft XVII S. 168):
Steinmeifsel aus nephritähnlichem, graugrünen Material mit
haarscharfer Schneide, 4 cm lang, ehenso hreit, der hintere Teil
abgebrochen, gefunden auf der Hochstrafse von Johanniskreuz nach
Kaiserslautern, eingeliefert von Herrn Kgl. Forstmeister Gümbel
in Trippstadt, jetzt in Speier (Inventar-Nr. 1331). — Wohlerhaltener,
in der Mitte durchbohrter Stein h a m m e r aus weifsgrauem Material,
15 cm lang, je 5 cm breit und hoch, erworben -durch den Vereins-
mandatar Herrn Lehrer Wenz in Hafsloch, gefunden von Herrn
Ackersmann Georg Stahler daselbst, etwa 1 Em unterhalb des
Dorfes gegen Iggelheim zu, eine Ackerlänge nördlich der Chaussee,
oberhalb der Weidigwiesen (1366 a). — Sammlung des Verein s-
mandatars Herrn Salomon Jean, Kaufmann in Herschberg,
der dieselbe, durchgängig wertvollen Charakters, bestehend auiser
Steinwerkzeugen aus prähistorischen und römischen Bronzen,
fränkischen und mittelalterlichen Altertümern, sehr dankenswerter
Weise dem Kreismuseum überlassen hat: Steinartefakt, noch
15 cm lang, an der flachen Unterseite 3 cm breit, der gewölbte
Rücken 4 cm hoch, gefunden in Höheinöd; Steinbeil, 6 cm breit,
noch 9 cm lang, gefunden in Wallhalben; Steinmeifsel, 10 cm
lang, 4,7 cm gröfste Breite aus schwarzem Material, durchbrochen,
Fundort: Weselberg; desgleichen, 7,3 cm lang, 4,1 cm breit, ge-
funden zu Martinshöhe; desgl., 7,3 cm lang, 4,3 cm breit, ge-
funden zu Lambsborn; desgl., 8 cm lang, 3,2 cm breit, gefunden
zu Battweiler; desgl. 2 Steinmeifsel von Riedelberg, der eine
4,8 cm lang, 4 cm breit, der andere, 5,1 cm lang, 4,3 cm breit;
desgl. aus schönem, dunkelgrünen Gestein 7 cm lang, an der
Schneide 3,9 cm breit, gefunden in Mafsweiler; desgl. (Beil oder
Meifsel?), noch 6,2 cm lang, 5,4 cm breit, gefunden zu Hersch-
Digitized by VjOOQLC
174
berg, wie auch die 2 folgenden Stücke: Glättstein (?), oval,
7,5 cm lang, 4,5 cm hoch; Feuer steinsplitter, 5,3 cm lang. —
Schöner, schwarzer Glattstein, oben flachgewölbt, noch 7 cm
lang, 8,8 cm hoch. — Zwei Hirschgeweihzapfen, 17,4 und 18 cm
lang, an dem einen Ende ausgehöhlt behufs Aufnahme eines Stein-
meüßel8 oder dergl., gefunden in Schussenried. Vier Stein keile,
je 4,7, 7,1, 7,4 und 11 cm lang (alles Inv.-Nr. 1371 A). — Stein-
werkzeug aus schwarzgrauem Material zum Schaben oder Glätten,
10 cm lang, schöne Pfeilspitze aus Stein, 6,2 cm lang, her-
rührend aus der Sammlung des Herrn Gymnasiasten Eduard
Antz in Speier, der seine gröfstenteils aus Speierer Altertümern
bestehende sehr wertvolle Sammlung prähistorischer, römischer und
mittelalterlicher Funde hochherziger Weise dem Kreismuseum dankens-
wert überlassen hat (1378 59, ise), das Steinbeil in Grünstadt, die
Pfeilspitze in Speier gefunden.
b) Funde aus Thon, Erde, Glas u. s. f. : Kunstloser
Napf, 6 cm hoch, 11,5 cm Durchmesser, aus schwarzgrauem
Material, defekt; gehenkelte Tasse (Henkel abgebrochen), 5 cm
hoch, 9 cm Durchmesser, la Tene-Zeit, erworben durch Vermittelung
des Herrn Bahnverwaltungsbeamten Heuser in Landau (1370 x, y).
— Hälfte eines Netzbeschwer er 8 aus Thon, 12 cm lang, 3 Thon-
wirtel (Sammlung Antz, gefunden zu Speier, Inv.-Nr. 1373 und
zwar Unternummer 158 gefunden im Reffenthal bei Speier. ie ge-
funden in der Marienstrafse mit einem Netzbeschwerer aus Thon,
28 und 29 gefunden beim Neubau im Dominikanerinnenkloster zu
Speier). — Drei Thonwirtel (?), worunter zwei aus einem Grab-
hügelfund auf dem Mollet bei Mafsweiler. Gallische Perle, gelb
mit blauweifsen Augen und ringförmige Perle aus gelblichem Glas,
beide der la Tene-Zeit angehörig. (Sammlung Salomon Jean,
stammend aus Grabhügeln der Gegend bei Herschberg, 1871 A).
c) Bronzefunde (Heft XVI, S. 185, XVII, S. 168) [auch
im Saal IV] : Hübsches Exemplar einer 5 cm langen, sogenannten
Certosa-Fibel: Der hochgeschwungene Bügel läuft einerseits in
eine breite Nadelscheide aus, die, aufwärts und zurück bis zum
Bügel gebogen, in 2 Knöpfe, einen gröfseren und einen kleineren,
endet. Der Bügeldraht macht zuerst 2 Spiralwindungen nach links
auswärts, geht dann auf die andere Seite hinüber und macht wieder
2 Windungen von rechts einwärts, worauf er in die Nadelspitze
Digitized by VjOOQIC
175
ausläuft. Bügel und, soviel ersichtlich, wenigstens der grössere der
beiden Knöpfe sind mit linearen, durch den Rost allerdings stark
beschädigten Ornamenten verziert. Aus der Gegend zwischen
Mutterstadt und SchifFerstadt stammend, erworben durch Vermitte-
lung des Herrn Kaufmannes Heinrich Moritz in Speier. (Inv.-
Nr. 1335). Ranke, der Mensch, II, 597 u. 599 sagt hierüber:
„In dem Begräbnisplatz in der Certosa bei Bologna tritt eine neue,
scharf charakterisierte Fibelform auf, welche als Certosa-Pibel be-
zeichnet wird . . . Der Nadelhalter schliefst mit einem nach vorn
zurücktretenden Knopfe . . . Montelius ist der Meinung, dafs die
la Tene-Fibel sich aus der Certosa - Fibel entwickelt habe. Der
unmittelbar aus dem vorderen Ende des Bogens hervorgehende
Draht macht links eine Anzahl von Windungen, geht dann nach
rechts hinüber, wo er annähernd dieselbe Anzahl von Windungen
macht und verläuft dann in die Nadel. Besonders charakteristisch
ist es, dafs am untern Ende des Nadelhalters ein Schlufsstück sich
mehr oder minder in der Richtung gegen die Spirale zurückbiegt. —
Bronzekelt, 15 cm lang, an der Schneide 5 cm breit, mit beider-
seits sich berührenden Schaftlappen, die wahrscheinlich vorhanden
gewesene Öse am hintern Ende abgebrochen, im Rhein zwischen
Ludwigshafen und Mannheim ausgebaggert, erworben auf gütige
Anregung des Herrn Heuser in Landau von Juwelier Nagel in
Mannheim (1374a). — Sammlung des Herrn Vereinsman-
datars Salomon Jean (s. oben), stammend grösstenteils aus
Grabhügeln der Gegend um Herschberg: Massiver geschlossener
Bronzering, 1 cm stark, 8 cm Durchmesser ; zwei mit Strich-
ornamenten verzierte offene, fast geschlossene Bronzeringe,
6 mm stark, 6,8 cm Durchmesser; 48 kleine Bronzeringe,
wovon 14 in verschiedener Weise durch Striche, Kerben, Knöpfe,
u. s. f. verziert sind; sechs wirtelartige kleine Bronzeringe;
geschlossener Bronzering, in Abständen gerippt, 1 cm stark,
11 cm im Durchmesser; zwei Bronzebarren in Gestalt von
offenen Ringen, etwa 1 cm stark und 15 bis 16 cm im Durch-
messer; zwei rippen förmige Bronzestücke (Barren?), 19 bezw.
29 cm lang; zwei seltene, nach Art der Morgensterne gezackte
Stockbeschläge, 1,5 cm hoch; zwei Lanzenspitzen aus
Bronze, 15 und 17,5 cm lang; zwei Sicheln aus Bronze; ein
Palstab aus Bronze, 18 cm lang; eine Schwertklinge aus
Digitized by VjOOQLC
176
Bronze, noch 44,5 cm lang; abgebrochen ist nur die äufserste
Spitze, wie an dem oberen Teil der Klinge das kleine ovale Stück
oberhalb der beiden Nietlöcher, in welchem ein drittes Nietloch
sich befand; Schwertgriff, 15 cm lang, aus Bronze, zu einem
Schwert der vorstehend beschriebenen Art, nicht aber zu diesem
selbst gehörig ; sechs spiralförmig gewundene kleine Bronzeringe
von 4 bis 5 cm Durchmesser; ein als Zierbeschlag dienendes Rad-
kreuz von 3,1 cm Durchmesser; ein un verzierter offener Bronze-
armring mit spitz zulaufenden Enden, 6 mm gröfste Stärke, 6,5 cm
gröfste Weite; zwei Bronzenadeln, die eine 17,5 cm lang, die
andere 18,5 cm, jene durch Beifelung, diese aufserdem auch durch
(zwei) Knöpfe verziert; Messer aus Bronze, 19 cm lang; acht
Bommeln aus Bronze, die gröfste von 27, die kleinste von 11 mm
Durchmesser. Äufserst rohes Bronzefigürchen, 6,5 cm hoch:
männliche, helmbedeckte, sonst nackte Gestalt, hielt in der ge-
senkten Rechten und in der halberhobenen Linken eine nicht mehr
vorhandene Lanze. Ferner: Griechischer Gürtelhaken von 9 cm
Länge aus Bronze (Inv.-Nr. 1371 A). — Prähistorische Fibel aus
5 mm dickem Bronzedraht, 4 cm lang, ganz roh (1370 oo). —
Zwei offene, mit gestrichelten Ornamenten versehene Bronze-
Armreife, gefunden zu Langmeil auf dem sogenannten Heiden-
acker an der uralten Hochstrafse nebst 12 ähnlichen, leider ver-
schleuderten Reifen, die durch Oxydation verbunden waren, in einem
Grundstücke beim Ackern, geschenkt dankenswerter Weise von
Herrn Kgl. Oberförster Gar eis in Imsbach (1379 ab).
III. Römische Zeit (Säle I, II, IV.) (50 v. Chr. bis 406
n. Chr. cfr. Heft XVI, S. 187, XVII, S. 169 ff.):
1. Funde aus Speier: a) aus Thon, Erde, Stein u. s. f. :
Hellgraue Urne, 23 cm hoch, 67 cm Umfang, mit verbrannten
Knochen gefüllt; grofee, zerbrochene, aber die Möglichkeit der
Wiederzusammensetzung bildende Urne aus schwärzlich - grauem
Material; zwei rotgelbe Aschenkrüge der gewöhnlichen Form,
der eine 28 cm hoch und 66 cm im Umfange, der andere 21 cm
hoch und 51 cm im Umfange messend; ein 9 cm hohes und 13 cm
im Durchmesser haltender Becher (schalenartig) aus weifsgrauem
Thon mit hohem Fufs, anderwärts (Regensburg) Lampendeckel ge-
nannt; kleiner Becher von 7 cm Höhe und 15 cm Umfang aus
rotbraunem Thon ; ein Pfropfen von 4 cm Höhe und 5 cm Durch-
Digitized by VjOOQIC
m
raesser aus weifsem, steingutähnlichen Material ; zwei kleine Leuchter
oder Untersätze aus Thon von 5, bezw. 4 cm Höhe; kleines zer-
brochenes Lämpchen; Mundstück einer grofsen Amphora; ferner
Bruchstücke aus Thon, 5 gröfsere Brocken duftenden Räucher-
harzes, 4 kleine (2 cm im Durchmesser haltende) Spielsteinchen
aus weifsem Bein, ein kleiner Wirtel — alles Funde bei Haus-
bauten auf der Nordseite der verlängerten Ludwigsstrafee (Westseite
der Paulsstrafee), erworben durch gütige Vermittelung des Herrn
Gymnasiasten Eduard Antz in Speier (1358 f-p, S). — Funde aus
der Sammlung Antz (alles Inv.-Nr. 1373 B, die beigesetzten
Zahlen bedeuten die Nummer der Antz'schen Sammlung) und zwar
a) aus der Marienstrafse, Moos'scher Doppelhausneubau der
Ostseite: Kleine Urne, 8 cm hoch, 26 cm Umfang, defekt (i),
desgl. 8 cm hoch, 38 cm Umfang (2); ferner Urne, rotgelb mit
2 parallelen Streifen eingeritzter Wellenlinien verziert, 24 cm hoch,
48 cm Umfang (4), zusammen gefunden mit einem ölkrug (s),
Glasfluls, Nägeln, 1 Lanzenspitze und 1 Messer; graue Urne von
18 cm Höhe, 60 cm Umfang (5), desgl. 15 cm hoch, 48 cm Umfang,
der Bauch zwischen 2 parallelen Kreisen durch lange, senkrechte Striche
verziert (e) ; weüse Terrakotta-Statuette einer Ceres, in der Linken ein
Füllhorn, mit der Rechten den Griffeines Ruders (?) haltend (7), gefunden
in einer Tiefe von 2,50 m; glänzend graue Urne von hübscher
Form, 8,5 cm hoch, 32 cm Umfang (9); Urne, zerbrochen, gefunden
beim Hausbau des Herrn Kgl. Bezirksarztes Dr. v. Hörmann (es). —
b) Funde aus dem Grundstücke von Maurermeister Raisch zwischen
Ludwigsstrafse und Berghäuserstrafse, an der Nord-Ostecke
auf die Hilgardstrafse stofsend: hier wurden 13 römische
Steinsärge geöffnet von welchen Nr. 1 bis 7 gegen die Ludwigs-
strafse, die Nr. 8 bis 13 in der Mitte des Grundstückes lagen;
diese Gräber waren bereits in früherer Zeit geplündert; von den
Funden gelangten schon 1892 eine Anzahl durch Herrn Scherer
in das Kreismuseum (cfr. Heft XVI der Mitteil., S. 187 bis 190).
Der Befund der (1892) aufgedeckten Gräber war folgender: Stein-
sarg Nr. 1 (Südwestecke des Grundstückes) : war leer ; in der Nähe
fand sich Nr. 1373 17, siehe unten; Steinsarg Nr. 2 (nördlich von 1):
enthielt Kalk, Gläser (Nr. 1373 18, 24 unten), sowie das in Heft XVI,
S. 190 der Mitteil, aufgeführte Gefäfs (Inv.-Nr. 1132) mit der ein-
geritzten Inschrift: amatori vitam sbmpbr; Steinsarg Nr. 3 (nörd-
12
Digitized by VjOOQLC
178
lieh von 2) : es kam nur der Steindeckel zum Vorschein, der Sarg
selbst blieb unaufgedeckt ; es fanden sich Glaserreste (Inv.-Nr. 1 128,
s. Heft XVI, S. 1*90); Steinsarg Nr. 4 (östlich von 3): den Inhalt
(Thongefcfee), Inv.-Nr. 1128, s. Heft XVI, S. 188; Steinsarg Nr. 5
(östlich von 2): darin Nr. 1873 19, s. unten, ferner 1 Glas untl 1 roter
Henkelkrug mit weüsen Tupfen und Strichen (Privatbesitz); Stein-
sarg Nr. 6 (östlich von 4) : Inhalt Kalk, ein Schädel (Inv.-Nr. 137326),
in der Nähe 2 Münzen; Steinsarg Nr. 7 (östlich von 5, südwest-
lich von 6): Inhalt: Bronzebeschlägstück (Inv.-Nr. 1164, Heft XVI,
S. 190); östlich von 7 fanden sich aufserhalb des Grabes: Ölkröge,
2 Gläser (Inv.-Nr. 137320 unten), mehrere Teller und Grablampen
aus Thon: nämlich Lämpchen mit dem Namen fortis und einer
kleinen Satyrmaske (21), Untersatz 5,7 cm hoch, 21,5 cm Durch-
messer (22, 25), nicht Inventarisirtes kam in Privatbesitz ; Steinsarg
Nr. 8 (etwa 10 m nördlich von Nr. 3 u. 4): derselbe bestand aus 2
Teilen, der Deckel von Thon war zerbrochen, enthielt nur Scherben;
Steinsarg Nr. 9 (nördlich von Nr. 8), von auffallender Breite, darin
fand sich ein eiförmiges Glas und Thonsachen (in Privatbesitz):
Steinsärge Nr. 10 und 11 übereinander (beide nördlich von Nr. 9),
nur im unteren Sarg fand sich noch ein wohlerhaltenes Glas, eine
kleine Aschenurne, mehrere ölkrüge (in Privatbesitz); nördlich von
beiden Särgen fanden sich fragmentierte Gefafse 46, 47, ferner 48. 49
Bronzen (s. unten), ferner 2 fränkische Urnen, 1 Lanze und Beschläg-
stücke (in Privatbesitz) ; Steinsarg Nr. 1 2 (etwa 10m östlich von Nr. 1 1)
war ohne Inhalt, südlich davon lagen 1 Urne, 1 Bronzeknopf, 1 kleine
Schüssel, 1 Krug (in Privatbesitz), ferner 2 Ölkrüge (Inv.-Nr. 1373 137);
Steinsarg Nr. 13 (etwa 10 m nördlich von Nr. 12) ohne Inhalt,
dabei lagen eine graue Urne, 13 cm hoch, 44 cm Umfang (&i),
nebst zwei grünen Hör nr in gen, 6,5 cm hoch und 20 (50), bezw. 19 cm
Umfang, zwei Urnen mit eingedrückten Seiten, 32 cm Umfang,
14 bezw. 18 cm hoch («8,52). — In der Nordwestecke des Grund
stückes fand sich eine Gesichtsurne (45), in der Nordostecke da
gegen 2 zerbrochene Urnen, ferner 1 eiserner Steigbügel, Bruch-
stücke von terra sigillata, ein Metallspiegel, eine Fibel (97,98),
endlich eine Münze von Antonin us Pius (100). — c) Ferner gehören
hierher: grofee graue Urne 31 cm hoch, 103 cm Umfang (54);
desgl. 22 cm hoch, 68 cm Umfang (84); höchst primitives, nach
oben sich erweiterndes Gefiäfs, 7,5 cm hoch, 41 cm Umfang (53);
Digitized by VjOOQLC
179
6 Aschenkrüge von verschiedener Gröfse, gewöhnliche Form ; 2 un-
verzierte Grablämpchen ohne Töpfernamen, eines mit dem Namen
Fortis; gröfsere und kleinere Bruchstücke von Urnen, Amphoren
u. s. f. Fundorte: Dominikanerinnenkloster, Weidenberg, Ludwigs-
strafse. Hals eines grofsen Gefäises aus rotem Thon, gefunden
beim Neubau westlich der Pionierkaserne mit fossilen Geweih-
stücken, einer römischen Silbermünze und dem Kopfe einer roten
mittelalterlichen Thonfigur.
b) Funde aus terra sigillata: Hübscher Terrasigillata-
becher, bauchig, nach oben sich verengernd, 9,5 cm hoch, 25 cm
Umfang (1373 19, oben Steinsarg 5); desgl. mit höherem Fuls,
en barbotine verziert, zu 2 /s erhalten (17, Steinsarg 1); gröfseres
Bruchstück einer Terrasigillataplatte mit dem Stempel statvtvs (12s) ;
drei zusammengekittete Bruchstücke einer Patera mit dem Stempel
. . . iovs (90) ; Bodenstück mit lvtevs, die beiden ersten Buchstaben
unsicher (107); desgl., kleiner mit fibmvs (39); desgl. mit vereovhd f
(114); PRiMiTivs, ianvariv(8 f) (147); ferner mit repioii (?), lvtevs (07),
mosgv (111), lv~ dos), itvs (Avitus?) (104), ncrof (Macro), ofi • ma (ss),
toocivs f (112), bilmi und ilmi (106, ioö), drei Bruchstücke von ver-
zierten Näpfen mit den Stempeln primitivs (rückläufig), (comi)tialis f
und toni, beide rückläufig (190); alles zumeist gefunden bei Neu-
bauten in der kleinen Geilergasse, sowie bei der Kreuzung der
Ludwigs- mit der Paulsstrafse. — Verschiedene Bruchstücke ver-
zierter Näpfe, worunter ein grofoes Bodenstück und 2 sich er-
gänzende Stücke eines weiteren Napfes. (Alles Sammlung Antz,
Inv.-Nr. 1373). — Ferner Funde von den Neubauten Kotter (Kreuzung
der Ludwigs- und Paulsstrafse), erworben durch Herrn Antz: kleine
Patera aus Terrasigillata, 14 cm Durchmesser mit dem Stempel
ivlianvs; desgl. 12 cm Durchmesser mit amasinvs; Lämpchen aus
Terrasigillata, 9,5 cm lang; 3 Bruchstücke eines mit zahlreichen
Tierbildern (Pferden, Löwen, Hunden u. s. f.) verzierten Napfes mit
dem Stempel per (rückläufig) (Inv.-Nr. 1358 a-d S).
c) Funde aus Glas: Viereckiges 10,5 cm hohes Glas von
bläulich-grüner Farbe mit breitem Henkel (1358 e S, Fundort: vor-
bezeichneter Neubau Kotter). — Sammlung Antz: Schönes Glas,
bauchig, mit engem Hals, aber weiter Mündung und breitem Henkel,
hoch 15 cm, Umfang 37 cm, gefunden im Steinsarg Nr. 2 oben;
Hals mit Mündung und Henkel eines ähnlichen Glases, 8 cm hoch,
12*
Digitized by VjOOQLC
180
ebenda gefunden ; bauchiges Glas mit trichterförmigem Halse, Höhe
16 cm, Umfang 36 cm, defekt, gefunden bei Steinsarg Nr. 7 ; Gläschen
von 4,3 cm Höhe, gefunden im Dominikanerinnen kloster ; Gläschen,
beim Gufs zusammengedrückt und infolge dessen schlauchförmig,
4.3 cm lang (Fundort: Marienstrafse, Doppelhaus) (1373 is,24, 20,27» 10).
d) Funde aus Bronze: Römische, 9 cm lange Bronze fibel,
seltene Form, gefunden in einer Urne beim Neubau des Doppelhauses der
Marienstrafse, geschenkt von Herrn Baumeister Moos, aufgefunden vom
Vereinsdiener Steinfeld (1359). — Sammlung Antz: Fibeln, Bronze-
sporn, Beschlägstücke, Bronzelöffel, Kettchen, Metallspiegel, ferner die
hintere Hälfte einer s. g. Trajansfibel (1873 11, 12, 13, 85, 48, 49, 86, »7, 98).
2. Übrige Pfalzfunde: Sammlung Salomon Jean: Rö-
mischer Bronzelöffel, 17 cm lang; 7 Instrumente (stili) aus Bronze;
sechs Fibeln, wovon besonders interessant eine 11 cm lange,
reich ornamentierte, mit muschelähnlichem Kopfe. — Gefafshenkel
aus Bronze, den Oberkörper einer weiblichen Figur bis einschliefe-
lich der Arme darstellend, roh gearbeitet. — Eine ähnliche Henkelöse
von einem Bronzekessel (Kopf eines Genius mit Flügeln?). —
Schelle aus Bronze, 8 cm hoch, 5,5 cm weit, viereckig. — 30
gerippte blaugrüne Perlen, die kleinste von 1 cm, die gröfete von
3 cm Durchmesser, alles der Westpfalz entstammend (Bliesthal und
Sickinger Höhe) (Inv.-Nr. 1371 B). — Sammlung von Fundstücken
der hessisch-pfälzischen Grenze (Kirchheimbolanden-Alzey), Samm-
lung Major a. D. Nagel in Landau, erworben durch gütige Ver-
mittelung des Herrn Bahnbeamten Heuser in Landau: a) Römische
Gläser: ») bauchich mit trichterförmigem Ausgufs, 13,5 cm hoch,
29,5 cm Umfang; — b) bauchig mit röhrenförmigem Ausgufs, 11 cm
hoch, 26 cm Umfang; — c) desgl., 10 cm hoch, 21,2 cm Umfang; —
d) bauchig mit niederem Hals, 5,4 cm hoch, 18,3 cm Umfang,
beiderseits Ösen aus Glasflufs, in denen ein Bronzekettchen befestigt
ist, das durchgerissen einerseits aus 8 kleinen Ringen und einem
8 förmigen Haken, andererseits aus einem gröfseren und 20 kleinen
Ringen besteht; — •) wulstförmig mit weitem, nach oben sich ver-
engerndem Halse, 7,7 cm hoch, 20 cm Umfang; — f) walzenförmig
mit niederem Halse und breitrandigem Ausgufs, 10 cm hoch, 14 cm
Umfang; — g) Tasse oder Becher, 7 cm hoch, 25,5 cm Umfang; —
i) desgl., 7 cm hoch, 31 cm Umfang, defekt; — k) kleine Phiole,
6.4 cm hoch, 11,5 cm Umfang, bauchig mit röhrenförmigem Aus-
Digitized by VjOOQlC
181
gufs; — 1) Thränenfläschchen von 11,5 cm Lange; — ■) desgl.
von 8,5 cm.
b) Terrasigillata-Gefäfse: l) Patera, 19 cm Durch-
messer mit dem Stempel catvllvsf, der Band mit 5 Epheublfittern
verziert; — •) desgl., 9,5 cm Durchmesser, ohne Töpferstempel; —
p) un verzierte Patera, 16,5 cm Durchmesser mit tooiiio (?); ~
q) desgl., 16,5 cm Durchmesser mit rihvsfe; — r) desgl., 14 cm
Durchmesser, ohne Stempel, darauf liegen einige 30 Stückchen Glas-
flufe in verschiedenen Farben; — i) Becher in Gestalt eines ab-
gestumpften Kegels, oben 15 cm weit; — t) desgl., von 12,5 cm
oberem Durchmesser; — i) desgl., 11 cm Durchmesser; — f) zier-
liche Schale von 18 cm Durchmesser, mit hohem, nach auswärts
gewölbten Rand, Stempel unleserlich (defekt) ; — w) nach oben sich
erweiternder Becher, 12 cm Durchmesser, mit senkrechtem Band,
auf dem Grund in rohen Buchstaben oavra (?), rotgelber Thon,
der noch den Geruch von Raucherwerk festzuhalten scheint; —
ff) Grablampchen, 9 cm lang, mit dem Stempel fortis, aus geringer
terra sigillata.
c) Thongefäfse: z) graugelbes Töpfchen, 5,4 cm hoch,
2 1 cm Umfang mit kurzer seitlicher Ausguisröhre ; — u) Miniatur-
Aschenkrügelchen, 9,6 cm hoch, 30 cm Umfang ; bb) rotgelber Teller,
18 cm Durchmesser; cc) graugelber , Weitling", 18,5 cm Durch-
messer ; dd) kleines, doppelhenkliches, teilweise glasiertes Töpfchen,
5,4cm hoch; m) glänzend graues, zierliches, bauchiges Gefäfs, 13,5 cm
Umfang, 6,7 cm hoch, der enge und niedere Hals teilweise abge-
brochen; ff) Grablampchen, 7 cm lang, mit fortis; gg) desgl. mit
einem in rohen Buchstaben auf 8 Zeilen eingegrabenen Stempel.
d) Bömisches Kleingeräte aus Bronze u. dgl. : hk) Bronze-
pfanne, bezw. Becken von 4 cm Höhe, 25 cm Durchmesser mit
2 schöngeformten massiven Henkeln, von denen der eine abgebrochen ;
— ii) massiver Truhen henk el, noch 13 cm lang, das eine Ansatz-
schild in Form eines Tier-(Pferde ?)Kopfes abgebrochen; — kk) voll-
ständiges Bronzebeschläg (Schlote und 2 Henkel) einer kleinen
Kasette, das Schlofe 10 cm breit, 7,5 cm hoch; — II) 2,7 cm hohes
Büchschen ohne Deckel ; — mm) Bronzelöffel, noch 1 4 cm lang ; —
ll) 1 7 cm langer Wagbalken einer Goldwage ; — w) Bruchstücke ;
— pp) Pincette, 8 cm lang ; qq) Löffelchen, unten durch Einkerbungen
verziert, noch 3,5 cm lang, Stiel abgebrochen; — rr) Beschlägestück,
Digitized by VjOOQLC
182
7 cm lang, mit Bronzeschlüsselchen, 3,5 cm lang, — n) 6,3 cm
langer Bronzeschlüssel; - Bronzering, 2,2 cm weit, mit 1,7 cm
hohem Schlüssel ; — Fingerring, aus 3 ühersponnenen Bronzedrähten
geflochten, 2,6 cm weit; — Spiralreif mit 5 Windungen, 2,5 cm
weit ; — Pingerring mit ausgebrochenem farbigen Stein ; — Schlüssel-
griff, siegelringartig ; — Ring in Gestalt einer Krone mit 3 starken
Zacken, 3 cm weit; — massiver Bronzering, 2,8 cm weit; —
Thürring, 4,6 cm weit; zierlicher kleiner Henkel, 3,3 cm breit;
— Doppelring, beiderseits mit einem eingehängten Ringe, der eine
offen, der andere (mit 3 kleinen eingehängten massiven Ringchen)
geschlossen; — durchbohrtes Bronzeplättchen mit Ringen;
etwa 40 ineinandergehängte Ringe, je 1,4 cm Durchmesser (Teile
eines Kettenpanzers?); — acht Bronze fibeln: eine verzierte
Rundfibel, 3,3 cm Durchmesser; eine Armbrustfibel, 7,5 cm lang;
Fibel von 4 cm Länge, Emaileinlagen ausgefallen; schönpatinierte,
mit Zickzacklinien verzierte Fibel, 4,4 cm lang, desgl., 5,1 cm
Länge, in ein an der Basis 1,7 cm breites Dreieck auslaufend;
desgl., 5,8 cm lang, mit verziertem Bügel, schlecht erhalten;
desgl., 3,8 cm lang, Bügel 2,2 cm hoch, einfach konstruiert: —
Nadel einer silbernen Fibel, 5,7 cm lang, 6 mm dick: -
2 hübsche, indes defekte Bronzesporen, der eine mit Scharnieren ;
3 Bronze schnallen; Beschlägestück, 7,3 cm lang, nach Art eines
Schlüsselrings ; kleine, durchbrochene Scheibe, 3,3 cm Durchmesser
mit Öse; ferner: 18 kleinere Beschlägestücke, Schnallen,
Haken, Ringe, Griffel, Nadeln, Kämme, 4eckiges Doppelpfeifchen
aus Bein, und anderes.
Figürliche Darstellungen: Thonlampe, 9 cm lang, 3 cm
hoch, auf der Oberfläche ein Tänzer, rätisch (?); — Fibel aus
Bronze, in roher Weise eine menschliche Gestalt nachahmend, 5,5 cm
lang: — desgl., 4,8 cm lang; — weibliches Figtirchenin langem
Gewand, die Rechte auf die Hüfte gestützt, in der erhobenen
Linken ein Scept er (?) haltend, 4,5 cm hoch; — Bleifigürchen:
Knabe in der erhobenen Rechten eine Traube (?) haltend, 4,2 cm
hoch; — Bronzefigürchen: nach rechts laufender Knabe mit wag-
recht ausgestreckten Händen, 8,7 cm hoch; — rechter Arm einer
Bronzestatuette, 6,2 cm lang; Beschlag stück in Gestalt einer
Taube, 6 cm lang; — 3,1 cm hohe Vogel kr alle aus Bronze als
Fufs eines Gerätes dienend ; — Gefäfe h e n k e 1 (?) in Gestalt einer
Digitized by VjOOQLC
188
Eule (?), 4,6 cm hoch; — fratzenhaftes Gesicht aus Bronze,
3.4 cm hoch; -- in einem 3 cm weiten Bronzering nach links
schreitende, nackte weibliche Gestalt; — Phallus (?), 4,5 cm lang.
(Alles Inv.-Nr. 1370, 120 Nummern.) — Zwei kleinere Bruchstücke
eines römischen Mühlsteines, gefunden bei D ü r k h e i m , geschenkt
von Herrn Stationseinnehmer Hänchen in Kaiserslautern (1354 a). —
Ausgehöhlter, künstlich bearbeiteter Stein der eine — leider nach
Berlin an einen Antiquar verkaufte — grofse Glasurne umschlofe,
gefunden zu Venningen, geschenkt von Herrn Verwaltungsassistent
Heuser in Landau. — Funde von Rothselberg: i) schöner Kopf eines
Attis, 19 cm hoch, roter Sandstein, mit phrygischer Mütze; k) 70 cm
hohes Relief, erhalten linkes Bein und Fels dahinter; c) 55 cm hoher
Rumpf mit gegürtetem Chiton, vielleicht Diana; d) 50 cm hohes
Bein eines Reiters in 2 Stücke zerspalten ; 6 u. f) je 30 cm hohe
Fragmente einer menschlichen Figur, vielleicht zu d gehörig;
g, k, k) 3 Gesimsstücke 90, bezw. 67 und 35 cm lang; i) römische
Lanzenspitze, 12 cm lang; römische Backsteine, u. s. f., alles er-
worben durch Herrn Vereinsmandatar Dr. Mehlis. Ferner Funde von
der Südseite der Heidenburg bei Rreimbach: 1. Inschrift-
stein mit eingemeißelter Schafschere; 2. Satzstein; 3. römische
Fibel, römisches Armband, 1 Münze, Kleinbronze; 4. Eisensachen,
als: Ahlen (2), Schlüssel (3), Feilen, eingesendet gleichfalls durch
Herrn Dr. Mehlis (1378). — Zwölf rot kolorierte und mit ange-
drehtem Rand und Fuüb versehene Gipsabgüsse der schönsten
zur Sammlung des historischen Vereins der Pfalz gehörigen römi-
schen Formschüsseln, Geschenk des römisch-germanischen Zen-
tralmuseums zu Mainz (1381 a-m) hergestellt von demselben.
IV. Mittelalter (Saal IV, V, VI), a) Alemannisch-
fränkische Zeit (406 — 752): Kleine, grauschwarze Urne, 8 cm
hoch, 28,5 cm Umfang, in der oberen Hälfte verziert mit kurzen,
aber breiten senkrechten Strichen und darunter einem Kreis sehr
manichfaltiger geometrischer Figuren, gefunden zu Obrigheim
im fränkischen Leichenfelde, Geschenk des Herrn Wirt J. Baum
daselbst, vermittelt durch Herrn Dr. Mehlis (1862). — Bronze-
schnalle, ferner fränkisches Beschlägestück, 8,2 cm lang,
1.5 cm breit (1870 w, x); — Eine gröfsere Anzahl von fränkischen
Perlen aus Glasflufs, mit etwa 20 Bernsteinperlen und einem
kleinen flachen Anhängezierrat, zusammen auf einem Karton zu 3
Digitized by VjOOQIC
1€4
grofeen und einem kleinen Gehänge arrangiert. Von den Bernstein-
perlen sind 3 von seltener Gröfee, 3 und 2,7 cm hoch, 11 cm
Umfang (1371 C, Sammlung Salomon Jean); ebendaher: 38 cm
lange Lanzenspitze (Eberspeer), bei Harsberg in einem Topf mit
Asche gefunden ; S p o n t o n von 40 cm Länge mit Seckiger, 1 7 cm
langer Spitze, gefunden beim Bahnbau Landau-Zweibrücken (1371 D).
— Bronzesporn; geschnitztes beinernes Figürchen eines Knaben
(Engels), 6 cm hoch, gefunden in einer Aschenurne (Spielzeug des
begrabenen Kindes (?), gefunden zu Speier in der Ludwigsstrafse bei
Neubauten, Sammlung Antz (1373 C).
b) Späteres Mittelalter (752 — 1500 n. Chr.): Interessante
mittelalterliche Steinschleuder (Baiester) 53 cm lang, aus Zwei-
brücken stammend; gut erhaltene Hellebarte von 42,5 cm Länge,
aus Stambach (1371 D, Sammlung Jean). — Drei Eisenschlüssel
von der Hardenburg bei Dürkheim, 17,5 cm, 16 cm und 14,5 cm
lang (1374 b-d). — Grünglasierte Ofenkachel aus dem 15. Jahr-
hundert, einen schreitenden Hirsch darstellend, gefunden auf der
Ruine Lindelbrunn, nebst einem Kugelfragment und Gefafsstücken
eingesendet vom Vereinsmandatar Dr. Mehlis in Neustadt (1353). —
Zwei Köpfe von Thonfiguren, der eine das gelungen modellierte
Geeicht einer Nonne darstellend, gefunden zu Speier, übergeben von
Herrn Antz (S.)
V. Neuere Zeit (seit 1500 n. Chr.): Eiserner, ohne die
abgebrochene Spitze 71 cm langer Säbel, die Lederscheide war
bei der Auffindung durchaus mürb und bröckelte sich ab, gefunden
von dem Speierer Spitalwaldhüter Lenhard zu Iggelheim im Wald-
distrikt: Elendherberg, Schlag: Gutleutschlag, Böhler Bannes.
Hölzerne Feldflasche zum Stellen, 34 cm hoch, der Durchmesser
des kreisrunden Gefafees ohne Ausgufs 23 cm (1366 bc). — Kunst-
volles achteckiges Schlofs mit Schlüssel (Meisterstück aus Speier
stammend) (1344). — Drei Renaissance- Bronzebeschläge (1370z).
Renaissance-Thürklopfer, 11,5 cm lang (1370 o). — Hölzerne, mit
giebelförmig aufgesetzten Leisten geschmückte und mit schönem
Schlofs und Beschläge versehene, auf 4 Füfsen ruhende Truhe,
29 cm tief, 27 cm hoch, 44 cm breit (Zunftlade?), geschenkt von
Herrn Kaufmann Heinrich Moritz in Speier (1376 S). — Renaissance-
krug aus Steingut von etwa 1580, geschenkt von Herrn Bau-
meister Moos in Speier (S). — Eiserne Schachplatte, gefunden
Digitized by VjOOQLC
165
im alten herzoglichen Schlosse zu Zweibrücken. Die ganze Rück-
seite nimmt ein farbiges Wappen ein, das, von zwei geflügelten
Greifen gehalten und von einer Krone und 8 Helmen überdeckt,
in Feld 1 und 4 den Doppeladler, in Feld 2 und 3 durch einen
roten Querbalken getrennt schreitende blaue Löwen, im Herzschild
aber eine vor einem Haspel sitzende Frau zeigt, welch' letzterer
Schild auch von einer Krone bedeckt ist. Geschenk des Herrn
Stationseinnehmers August Hänchen in Kaiserslautern (1375 c). —
Zwei Goldwagen mit Gewichten, die eine von Joh. Wilh. Forst-
hoff in Solingen, die andere von Joh. Peter Braselmann auf Wich-
linghausen in Oberbarmen ; Strickmuster-Lappen, gezeichnet S. M. H.
1730, unter einer Krone (1378 C, S, Antz'sche Sammlung). —
Französischer Tambourmajor - Stab aus dem Jahre 1870, Geschenk
des Herrn Stationseinnehmers Hänchen in Kaiserslautern (1368 a).
Weifse Frankenthaler Porzellanfigur, einen Piqueur mit geschul-
tertem Gewehr darstellend, 17 cm hoch, das Rohr der Flinte ab-
gebrochen (1363). -- Eine Anzahl Denksteine und Skulpturen, teil-
weise mittelalterlich, herrührend vom ehemaligen Allerheiligen-
stift zu Speier, geschenkt von Herrn Hoflieferant und Kaufmann
J. C. Eberhardt in Speier. (S).
B. Münzen und Medaillen (Saal IV).
1. Römische Münzen: Mittelbronze des Kaisers Nero, ge-
funden zu Speier in der Ludwigsstrafse (1358 S); ferner Silber-
münze des Kaisers Alexander Severus, gefunden zu Speier beim
Neubau gegenüber dem Eingang der neuen Pionierkaseme ; schöne
Mittelbronze der Kaiserin Sabina, Gemahlin des Hadrian, gefunden
zu Speier beim Tafelsbrunnen (Sabina Augusta Hadriani Augusti,
Kopf der Kaiserin von rechts; Rückseite: S — C. die Kaiserin (?)
sitzend, 2 /s von links (1373 BS); eine Anzahl Silber- und Bronze-
münzen gefunden zu Speier (Domgarten, Pionierkaserne), Gommers-
heim, Rumbach, Schwarzenacker u. s. f.
2. Deutsehe Münzen: Merovingischer Goldtriens:
Vorderseite: bertvlfvs, Kreuz zwischen 2 Sternen, darunter eine
kleine Scheibe ; Rückseite: «avrilianis* (Münzstätte Orleans), Kopf
von rechts, im Letten gefunden zu Mechtersheim am Rheinufer, Ge-
schenk des Herrn Ziegelfabrikanten Scheurer in Speier (1369 S).
Selten! — Mittelalterliche Bischofsdenare (Speier?), Sammlung Antz.
Digitized by VjOOQLC
186
— Kipper-Zwölfer ohne Jahr von Philipp Christoph von Sötern,
Bischof zu Speier (1610 — 1652). Selten wegen der Zahl 12 im Reichs-
apfel auf der Rückseite (1382 a). — ZweialhusstQck der Kurpfalz
1708. — Prachtvolle, 52 mm grofse und 58 gr schwere silberne
Medaille auf die Vermählung der Prinzessin Maria Anna Augusta,
Tochter Friedrich Michaels von Pfalz-Birkenfeld, mit Friedrich
August III. von Sachsen, 1769 (geschnitten von Schäfer) (1382 b). —
Z e h n kreuzerstück des Bischofs August zu Speier: Wappen von
Speier, Weilsenburg und Limburg über dem gekreuzten Schwert
und Krumstab, darüber der Fürstenhut, unten die Legende : Suaviter
et fortiter sed iuste. Umschrift: Augustus D. G. Episcopus Spir.
8. R. J. P. & Pr. Weis. Rückseite: „CXX eine feine Mark Silb, 1770\
Umschrift: ad Normam Conventionis. — Z w a n z i g kreuzerstück,
ähnlich, Rückseite: ,240 ein fein Mark 1772", Umschrift: ad
Normam Convent. iustirt. (Geschenkt von Herrn E. Heuser).
C. Ansichten und Pläne pfälzischer Orte und
Gebiete.
1. Speief. Palatinatus Rheni nova et accurata descriptio . . .
per Nicolaum Joannem Piscatorem, umgeben von den Ansichten der
Städte Mainz, Frankfurt, Speier, Heidelberg, Worms, des Heidel-
berger Schlosses, des Klosters Neuburg, des Heiligenberges und des
Wolfsbrunnens, des (alten, grofeen) Heidelberger Fasses und des
kurfürstlichen Wappens, der Wappen von Friedrich V. und der
Elisabeth, sowie von 4 pfälzischen Trachtenbildern (Nobiles und
Oives Palatini), gestochen um 1615 (1361). — Ansicht von Speier
11,4 cm breit, 5,8 cm hoch, nach Merian, um 1685 gestochen
(1342). — Verschanztes Lager bei Speier (um 1709, öffc. Weüs,
Geschichte der Stadt Speier, S. 103), Kupferstich von Strachowsky
1755, der Stich selbst ohne nähere Bezeichnungen (1341 e). —
Ansicht von Speier, del. Th. Koester 1852, Federzeichnung unter
Glas und Rahmen, 36 : 44 cm, Geschenk des t Herrn Bauamts-
assessors H. Süfs in Speier (1364 S). — Cosmographia oder Be-
schreibung der gantzen Weltt durch Sebastianum Muensterum.
Jetzo wiederumb auffs neüwe übersehen, in richtigere Ordnung ge-
bracht und sonsten merklichen gebessert . . . Basel, bey den Henric-
petrinischen . . . MDCXXIIX, enthält auch eine Ansicht von Speier
(Holzschnitt), Geschenk des Herrn Hospitaleinnehmers Krömer in
Digitized by VjOOQLC
187
Speier (1345 S). — Proteetation der evang. Stände auf dem Reichs-
tage zu Speier 1529. Kupferstich von Randel 1840 23 : 32 cm
(1341 1). — „Der Kaiser-Dom zu Speyer", Lieferung 1 in Band 4
der „Baudenkmale in der Pfalz*, gesammelt und herausgegeben von
der Pfälzischen Kreisgesellschaft des bayerischen Architekten- und
Ingenieur- Vereines, Ludwigshafen, A. Lauterborn, 1894. Der Text
— 18 Seiten — von der kundigen Hand des Herrn geistlichen
Rates, Domkapitular Dr. S. J. Zimmern ^- gibt in übersichtlicher
Kürze die Baugeschichte des Domes wieder. Die Baubeschreibung
wird in einem spätem Hefte folgen. Beigegeben sind 43 Pläne,
Risse und Ansichten des Domes. Soweit letztere auf photographischen
Aufnahmen beruhen, bilden sie unstreitig eine Bereicherung der bis
jetzt vorhandenen Dombilder. Zu einigen der Beilagen erachten
wir einige Bemerkungen für geboten: Figur 1, Seite 17. Lageplan
des Domes und seiner nächsten Umgebung im Jahre „1688*. Diese
Jahreszahl 1688 ist irrig. Sie mufs 1768 heifeen. Denn der
Plan, wie er vorliegt, kann nicht früher als 1768 und nicht später
als .1771 aufgenommen worden sein. Derselbe enthält die ehemals
auf der Nordseite des Domes befindlichen Kapellen — abgesehen
von der Set. Afra-Kapelle — nicht mehr, da sie 1754 abgerissen
wurden (s. Meyer, der Dom zu Speier, S. 154). Dagegen enthält
der Plan die bischöfliche Residenz, die Pfalz genannt in der Aus-
dehnung nach Norden und Süden unter Anbau von 4 starken Eck-
türmen, welche sie erst im Jahre 1703 erhalten hat (s. Remling,
der Speyerer Dom unter den Saliern, S. 184), ferner östlich der-
selben das „Lazaret Haus von denen Franzosen (und zwar 1734)
erbaut* (Reml. a. a. 0.: Auszug aus dem Saalbuch der freien
Reichsstadt Speier von Senator Johannes Becker 1773), weiter
enthält der Plan südlich vom Heidentürrachen an der Stadtmauer
noch der „Schieferdecker Kreittin Wittib (Wohnhaus)*, welches nach
dem Zeugnis des Senators Becker 1773 bereits niedergerissen war.
Auch hatte der südlich hievon befindliche Zimmerleuth-Thurm seit 1771
nur noch die halbe Grundfläche, wie sie der Plan zeigt (Remling
a. a. 0. S. 180, 181). Endlich enthält die Kopie des Originalplanes
im Kreismuseum, abgebildet auch in Molitor, die Immunität des
Domes zu Speyer, südlich der „Jesuitter-Kirch* die Worte: Locus,
worauf der Stuhlbruder Weis arretiert worden. Dieses Ereignis
fällt in das Jahr 1768 (Remling, Geschichte der Bischöfe II, 694,
Digitized by VjOOQLC
1S8
Molitor a. a. 0., 8. 84). Gemessen ist der Plan von Johan Anton
Maynz. der Domkirche Oberschaffner, Fabrikmeister und Renovator.
(Dieser lebte Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Kreismuseum besitzt
von seiner Hand einen Grundrifs der Set. Johanniskirche zu Speier
gefertigt nach 1689.) Der dem Originalplan beigegebene Extrakt
aus dem Vertrage von 1628 ist übrigens datiert vom 19. September
1768. — Bei Figur 3 ff. (S. 19 ff.) sind die Bauperioden nur unge-
nügend, d. h.jene von 1306 — 1689 gar nicht, bezeichnet. Figur 7
(S. 23), die älteste Ansicht der Westseite des Domes, Original im
Kreismuseum, enthält in dem kurz beigesetzten Texte 3 Irrtümer: die
Ansicht entstammt nicht dem XV., sondern dem XVII. Jahrhundert,
der Kupferstecher heilst nichi Edelmann sondern Ebelmann und
publizierte das Blatt nicht 1490, sondern erst 1609. Ebelmann lebte
um 1590 — 1615 zu Speier, Strafsburg und Köln (s. auch unten lit. E).
Figur 10 kann nicht früher als 1856 gesetzt werden. Figur 12
und 13 — photographische Aufnahmen — scheinen zeichnerisch —
jedoch mit Ungeschick — ergänzt zu sein, so zeigt Fig. 12 statt der
Süd -Westwand des Querschiffs augenscheinlich die Nordwestwand, die
Südseite des Querschiffs gar 3 hohe Fenster nebeneinander, während
4 in 2 Reihen vorhanden sind; auch fehlt der Strebepfeiler. In Figur 13
zeigt die Südostwand der Vorhalle ein Fenster, das nicht vorhanden
ist. Die wirklich auf photographischer Aufnahme beruhenden Ab-
bildungen sind dagegen durchaus wertvoll und gelungen ausgeführt.
2. Landau : Allererfreulichste Vorstellung und Beschreibung
der durch glücklich siegreiche Kayserl. und Alliirte Waffen eroberten
Welt-berühmten Stadt und Vestung Landau 1704. Einblattdruck
mit Darstellung der belagerten Festung und 2 Kolumnen Text (1340).
— Die Belagerungen von Landau in den Jahren 1 7 02 Mnd 17 03
von E. Heuser, Beamten der Pfälzischen Bahnen, Hauptmann a. D.,
Landau, Ed. Kaufeler, 1894. Das vortreffliche, reich illustrierte
Werk entspricht nicht nur einem im Jahresbericht des Heftes XV
der Mitteil. d. histor. Ver. d. Pf. S. 255 ausgesprochenen Wunsche,
sondern unterstützt geradezu die bisherigen Bestrebungen des histo-
rischen Vereines, nämlich alles auf die ruhmvollen Belagerungen
Landaus Bezügliche zu sammeln, in hervorragender Weise. Diesen
Bestrebungen nützt das Werk ebenso, wie dem Herrn Verfasser die
Sammlungen des Kreismuseums genützt haben. Kein Wunder!
Denn gerade von Landau besitzt dasselbe etwa 50 Nummern von
Digitized by VjOOQLC
189
Abbildungen, Plänen und Belagerungskarten, worunter eine Anzahl
Handzeichnungen, dagegen von den 15 auf die Belagerungen 1702
und 1703 und während derselben geschlagenen Münzsorten und
Medaillentypen allein elf, während von den übrigen vier 2 nur
in Wien, 1 in Paris, 1 überhaupt nur noch in Abbildung existieren.
Den Wert des Kreismuseums für die Pfalz schildert das Schlufs-
wort des Werkes in rückhaltloser Anerkennung! Heusers Werk ist
das Beste, was wir über die Belagerungen Landau's kennen. —
3. Kaiserslautern: Photographie der anläfslich der 100-
jährigen Erinnerungsfeier der Schlacht bei Kaiserslautern zusammen-
gebrachten Denkstücke, veranlafst und geschenkt von Herrn Stations-
einnehmer Hänchen daselbst (1354a). Burg in Kaiserslautern,
1706 in: Martin v. Neumann, die Schlösser des bayer. Rheinkreises,
wie sie waren und wie sie sind. Zweibrücken 1837 (1356).
4. Neustadt! Serie von 7 Kupferstichen betr. die Geschichte
der Franzosen in Neustadt a. H. 1794, gestochen von A. W. Küffher,
1795 (je 10:7 cm grofs), (1341 n), nämlich: Nr. 6. Rougemaitre
und die alte Witbe zu Neustadt (deren letzte Habe plündernd).
Nr. 7. Rougemaitre zerschlägt das Porzellan der Einwohner von
Neustadt. Nr. 8. Rougemaitre spottet der Verzweiflung der Ein-
wohner von Neustadt. Nr. 9. Die Einwohner von Neustadt müssen
ihr Eigentum selbst nach Landau führen. (Zu Nr. 6 bis 9 vergl.
Dochnahl, Chronik von Neustadt a. H. S. 229, 1794 Febr. 2 — 20.)
Nr. 10. Rougemaitre und der Wagner zu Neustadt (R. wird von
letzterem mit Schlägen traktiert). Nr. 11. Wegführung der Geissein
von Neustadt nach Landau (10. Mai 1794). Nr. 5. Freude der
Einwohner zu Neustadt bey der Ankunft der Preufsen (25. Mai 1794).
(Aus einem gleichzeitigen Alm an ach, selten!)
5. ZweibrÜOken: Schlofs daselbst, Fasanerie (Residenz des
Polenkönigs Stanislaus Lescinsky), Guterbrunnen , Karlsberg bei
Homburg (1356).
6. Blieskastel; Schlofs daselbst (1356).
7. Landstuhl: Burg Sickingen (1356).
8. Pirmasens: Exerzierhaus daselbst (Inv.-Nr. 135*6). —
Plan der Schlacht bei Pirmasens vom 14. September 1793. Kolo-
rierte Lithographie von Bock 1824. 12:17 cm grofs (1341 f).
9. Oggersheim: General Hoche und die schöne Wirtin zu
Oggersheim. Kupferstich von Tromlitz 1 795. 10 : 6 cm grofs (1341 m).
Digitized by VjOOQLC
190
10. Hornbach: Plan des Lagers der französischen Vosgen-
Armee bei Schweyen oder Neu-Hornbach 1793. — Kolorierter
Kupferstich von Jäck, 1797. 36:40 cm grofs (1341 g).
11. Dirmstein: Drei Bleistiftskizzen, 23 cm hoch, 36 cm
breit, von Francois . Boucher (1703 — 1770), das Schlofs daselbst
darstellend, nebst Lageplan, dieser von der Hand des Herrn Ingenieur
Lippert in Ludwigshafen a. Rh. (1365 a-d).
12. Philippsburg: Grundrifs der Brückenschanze, welche
1734 die Philippsburger Brücke deckte. Kupferstich von Strachowsky
1755. 12:24 cm grofs (1341 d).
13. Worms: Historische Karte der Stadt Worms und ihres
Territoriums, herausgegeben im Auftrag des Freiherrn Heyl zu
Heimsheim, geschenkt von Herrn Professor Dr. Weckerling in
Worms (1330).
14. Pfalz: Florentissimus Rheni Palatinatus. Coloniae Agrip.
excudit Joan. Bussmecher. Anno 1592. Oben links das Brustbild
des Kurfürsten Friedrich IV., zwei Drittel von rechts, ganz ab-
weichend von einer im übrigen identischen von Graf Leiningen-
Westerburg geschenkten Karte. Bemerkenswert auch die Ver-
tauschung der Himmelsrichtungen: Occidens rechts, oriens links,
statt umgekehrt (1329 d). — Karten des Kur- oder Niederrheinischen,
sowie des oberrheinischen Kreises, 1791, ferner des Herzogtums
Zweibrücken, 25 : 29 cm grofs (1341 a-c). Siehe auch oben 1. Speier
(Pfalzkarte 1615).
D. Alte Speierer Drucke (Saal vi).
1. Breviarium Spirense, Spirae Peter Drach 1478, zwei
Druckblätter des Werkes, geschenkt von Herrn Archivar a. D. Roth
in Geisenheim, selten! (1360). — 2. Johan von Trittenheym, das
Wunderbüchlein. Wie die Weldt von Anfang geschaffen und erhalten
ist etc. Gedrückt zu Speyer den X. Tag des Monats Septembris
Anno MCCCCCXXIX (=1529). 6 Blätter, Kleinquart (1350 a). --
3. Kaiser Karl V. warnt bei Strafe der Acht jeden Angehörigen
deutscher Nation dem König von Frankreich in seinem gegenwärtigen
Krieg gegen Kaiser und Reich zuzuziehen. Einblattdruck 45 X 36,5 cm,
datiert Speier 2. Juni 1544. — 4. Abdruck der allgemeinen gegen
den Eintritt in fremde Kriegsdienste gerichteten Bestimmung des
Speierer Reichstagsabschiedes von 1544. Einblattdruck 42 X 33 cm -
Digitized by VjOOQLC
191
— 5. Vorladung des Bischofs Johann v. Münster wegen eines
zwölfmonatlichen Rückstandes „Beharrlicher Türeken Hilff" im Be-
trag von 9984 fl. vor das Reichskammergericht durch Kaiser Ma-
ximilian IL, bezw. den kaiserlichen Kammer- Procurator-Fiskal, Speier,
20. März 1571. Querfolio, 46X31,5 cm (Nr. 8 bis 5 : Inv.-
Nr. 1332 a-c). — 6. Lasitzki, de Russorum, Moscovitarum et Tar-
tarorum religione, sacrifieiis, nuptiarum, funerum ritu. Spirae libera
civitate veterum Nemetum exeudebat Bernardus Dalbinus anno
MDLXXXII (= 1582) (1348 c). - 7. Mundi Synopsis siue de
imagine mundi libri tres ab Honorio solitario Augustudunense ante
annos (463) scripti . . . Spirae ciuitate veterum Nemetum apud Ber-
nardum Albinum, a° MDLXXXIII (=1583), 184 S. (dazu Vorrede
und Inhaltsverzeichnis), Kleinoktav (1385 S). — 8. Nonni Pano-
politani poötae Graeci paraphrasis evangelica . . . carmine heroico
Latino reddita ab Ulrico Bollingero. Spirae Nemetum apud Ber-
nardum Albinum . . .1587, 146 S. Kleinoktav (1337). - 9. Trac-
tatus de antiquitatibus temporura dn. Aymonis Cravettae a Sauiliano,
iure consulti clarissimi et senatoris illustrissimi ducis Ferrariensis.
Spirae Nemetum apud Bernhardum Albinum. MDXCV (= 1595),
Kleinoktav, 687 S., samt Index (1367). — 10. Christiichs Be-
dencken vnd erhebliche wolfundirte Motiven. Defe Durchlauchtigen
Hochgeborenen Fürsten vnd Herrn, Herrn Ernst Friederichen Marg-
graven zu Baden vnd Hochberg . . . Welche jhre Fürstl. Gn. bifs
dahero von der Subscription der Formulae Concordiae abgehalten,
auch nachmaln / die selbige zu vnderschreiben / bedenckens haben . . .
Getruckt in Ihrer F. G. Schlote Staffort. Durch Bernhardt Albin
(aus Speier). MDXCIX (= 1599). 8 Bll. 555 SS. (Letzter Druck
Albins vor seinem Tode, seine Frau druckt 1600 als Witwe) (1377 S).
— 11. Chronographia sacra utriusque testamenti historias continens
. . . Durch den Ehrwürdigen vnnd Wolgelehrten M. Jacobum Zickwolf,
Diener am Wort Gottes zu Hailbrunn ... In teutsche Reimen ge-
bracht durch Joh. Jac. Haug, der Artzney Doctorem ... zu Hayl-
brunn. Spirae, Exeudebat David Albinus, Impensis Simonis Günteri
et Heliae Kembach. Ao. 1607. Kleinoktav (1383 S). - 12. Denk-
würdige, warhaffte vnd eigentliche Historische Beschreibung, welche
sich bey Lebzeiten Elisabetha Königin in Engelland, so wo] auch
unter jetzt Regierendem König in Frankreich begeben vnd zuge-
tragen. Gedruckt zu Speyer vnd verlegt durch Johan Taschnern /
Digitized by VjOOQLC
198
Im Jar MDCVm (= 1608). 96 S. Kleinquart (1348 a). —
13. Autographica vitae humanae delineatio iatrica cum ejusdem
praecipuorum morborum genealogia, das ist: Neuwe Medicinalische
Invention vnd Gründlicher Discurs von defs Menschen Leben etc.
Durch Georgium Graseccium, Med. Doct. Burgern zu Strafeburg
vnd Pürstl. Würtenbergischen ordinirten Physikum. Gedruckt zu
Speier bei Elia Kembach Anno 1615. Kleinquart (1350 b). —
14. Änderung nnd Verbesserung des im Jahre 1383 vom Rate der
Freien Reichsstadt ßpeier publizirten Statutes „über dero uhralte
Gewohnheit / wie es zwischen Eheleuthen in Erb-Fällen gehalten
werden solle", aus dem Jahre 1667. Auf Papier gedrucktes Plakat,
geschenkt von Herrn Kaufmann H. Cron in Speier (1380 S). —
15. Sturm C. C, Betrachtungen über die Werke Gottes im Reiche
der Natur und der Vorsehung auf alle Tage des Jahres. 4 Teile
Speier 1772 (1343 c). — 16. Vogler, G. J. Vesperae chorales
modulis musicis ornatae, quas . . . Domino Friderico Carolo Josepho
sacrae sedis Moguntinae Archiepiscopo . . . D. D. C. Autor. Spirae,
cura et sumptibus societatis (Bossler) (Sopran o, Contralto, Tenore
e Basso, 2 Violini, Viola, Organo solo, Contrabasso et Basso generale,
2 Tromb. e Timpan). Op. 4. — 17. Psalmum Miserere decantandum
a quatuor vocibus cum organo et bassis . . . Pio VI summo ponti-
fici D. D. C. compositor. Georgius Josephus Vogler. Spirae (Bossler,
um 1780), impressum cura et sumtib. ejusdem et societatis (vergl.
auch: Fdtis, Biogr. VIII, p. 378, Nr. 6 und 7). (Inv.-Nr. 1357 abS.)
E. Kupferstiche.
Architectura, Lehr- und Kunstbuch, allerhand Por-
talen, Reisbetten und Epitaphien, allen Schreinwerckern, Stein-
hewern sampt andern Kunstliebenden zu Gefallen gestellt und an
Tag geben durch Johan Jacob Ebelmann von Speier. —
Getruckt zu Collen durch Johan Bussemecher im Jahr Christi
MDC (= 1600). 20 Blätter in Kleinfolio. Sehr selten ! Ebelmann
gab noch heraus : Bauwerke und architektonische Details, mit dem
Speierer Dom (Westfacade) als Titelblatt, 1609, ferner gemeinsam
mit Gückeisen: „ Seh weyff buch tt . Köln 1599, „ Seilenbuch ", Köln
1615. Die Familie Ebelmann gehörte in Speier urkundlich in den
Jahren 1562 bis wenigstens 1605 zu der Zunft der Zimmerleute,
Schreiner, Steinmetzen (1343 a). Photographische Abbildung der
Digitized by VjOOQLC
198
Titelblätter zum Schweyffbuch und Seilenbuch, sowie der Vorrede
zu ersterem, „Geben zu Strafsburg, den 30. Octobris, Anno der
weniger zahl, Neuntzig vnd acht. Ewer Ehren Dienstwillige, Jacob
Guckeissen, Burger vnd Schreiner zu Strafsburg, vnd Hans Jacob
Ebelmann, Schreinergeselle von Speyer * (1884 a-c). — Die Ent-
hauptung der hl. Katharina mit der Widmung: Reverendissimo
nobilißsimoque viro, domino Adolpho Wullfio condicto Metternach,
cathedralis Spirensis ecclesiae decano, protonotario apostolico, S.
Guidonis et S. Andreae Wormatiensi praeposito . . . Augustinus Braun
et Abraham Hogenbergius Agrippinates observantiae ergo dedioant
consecrantque. — Aug. Braun ine. 19 : 27 cm grofs (1343 b).
(Adolf Wolf v. Metternach war Domdechant zu Speier 1603 bist 1619).
— Christophorus Strass, geb. 1509, Assessor am Reichskammer-
gericht zu Speier 1538 bis 22. März 1542, hierauf im Dienste des
Kurfürsten von Brandenburg, t 1557. Johann Posthius, kur-
pfalzischer Leibarzt, Portrait, geb. 1537, gest. 1597, Schwarzkunst,
Joh. Jac. Haid exeud. (1747). M. v. Oben traut, General in der
Rheinpfalz, Portrait, Kupferstich 1635 (1341h,i,k). — Aigent-
liche Abbildung defs Fried- und Freuden-Mahls, welches der
Durchleuchtigste, Hochgeborne Fürst und Herr, Herr Carol Gustav
Pfalzgrav bey Rhein etc. nach Abhandlung der Präliminartractaten,
in defs Heiligen Reichs Statt Nürnberg auff dem Rahthaus Saal
den 25. September Anno 1649 gehalten . . . Sandrart del. Wolffg.
Kilian sculpsit. Nürnberg bey Jeremia Dümlern. 58 : 68 cm grofs.
Vorzüglicher früher Abdruck vor den Nummern über den Köpfen
(1349).
F. Wappen, Siegel, Urkunden.
a) Wappen: Pfalz-bayerisches Wappen: ovaler Schild,
quadriert (1 und 3 Bayern, 2 und 4 Pfalz) mit dem leeren Regalien-
schild als Herzschild, von dem Kurhut überdeckt und mit einer
Ordenskette umhangen, beiderseits Löwen, wovon derjenige rechts
den Reichsapfel hält. Das Ganze als Relief an einer 16,5 cm
breiten und 9 cm hohen Balustrade aus Alabaster und mit Gold-
bronze überstrichen. Geschenk des Herrn Verwaltungsassistenten
Heuser in Landau (1372). — Siehe auch oben Abt. A V (Schach-
platte), ferner Abt. C 1 : Wappen der Kurpfalz, des Kurfürsten
Friedrichs V. und seiner Gemahlin.
13
Digitized by VjOOQLC
194
b) Siegel : B 1 e i b u 1 1 e : Vorderseite : segnender Bischof mit
der Umschrift : t petrvs • oaesariensis • abchieps, Rückseite : taufen-
der Apostel mit der Umschrift : petrvs • baptizat • cornelivm (Petrus,
lateinischer Metropolit von Cäsarea in Palaestina, erscheint nach
Garns, Series episcopor. S. 452 im Jahre 1222. Der dargestellte
Vorgang ist der in der Apostelgeschichte Kap. 10, 48 erzählte.)
Fundort: Speier, Garten südlich des ehemaligen Pischerthores. —
Ovales Siegel aus Messing zum Anhängen: stellt dar: einen in
einem Buche lesenden Geistlichen, darüber Halbmond und Sterne:
Umschrift : s' eb'hardi • can • sce • t'nitatis • i • spiba (ein Kanoni-
kus Eberhard am Allerheiligenstift zu Speier erscheint urkundlich
1262); Fundort Speier, Dudenhofer Strafoe. — Siegelstock von
2,3 cm Höhe (am Puls eines Baumes ein ovaler Schild, worauf die
Buchstaben NS, daneben ein von der Jakobinermütze überragtes
Liktoren- Bündel, auf der andern Seite ein Gegenstand ähnlich einem
davon fliegenden Vogel), stammend von Pfeffingen. — Siegelstock,
3,8 cm hoch (der Napoleon'sche Adler, darum die Inschrift: Con-
sistoire local de Durkheim conf(essi)on d* Au(g)sb(ourg). M(ont)
T(onnerre). (alles sub lit. b Inv.-Nr. 1873 CS, Sammlung Antz.) —
Drei Zunftsiegel von Bergzabern a) der Bäcker und Müller, mit
der Umschrift : behwdbuminaibzs. — b) der
Metzger, mit der Umschrift: der stat berzaberen mbtzger zvnft
insigel anno 1 700 — c) der Kubier, mit der Inschrift: bebgzaberer
kvbler • zvnfpt • sigel 1730 (1346 a-c). — Grofses Wachssiegel der
freien Reichsstadt Speier (1373 cS).
c) Urkunden". Eigenhändiges Schreiben des Speierer Ge-
schichtsschreibers Wilhelm Eysengrein an den Baron Georg Fugger
von Kirchberg- Weissenhorn, 5. Dezember 1565 (1351). — „Procefe
des Grafen Ludwig von Löwenstein gegen die ganze Gemeinden
der Dorfschaften zu Bur, Flemlingen, Rofsbach, Waltzheim, Bechingen,
Gleifsweiler und Dernbach, die MittelHaingereidens genofsen genant,
wegen Bamberg", 1594—1597. Erworben aus dem Nachlafe des
proteat. Pfarrers Lehmann in Nu&dorf (1383). — Pergamenturkunden,
wovon 9 aus Speier (Kaufbriefe von 1556, 1585 (zweimal), 1608
Domkapitel), ferner der Stadt: von 1663, 1748, 1761, 1767, 1769
— mit anhängendem Stadtsiegel — und 1780, ferner von 1735,
sowie eine aus Beichenbach im voigtländischen Kreise des Kur-
fürstentums Sachsen stammende Urkunde (1693, Leumundszeugnis
Digitized by VjOOQLC
195
für Balthasar Ufelaub aus Ginnen mit anhängendem Stadtsiegel)
(1373 C S, Sammlung Antz). — Drei Speierer Kaufbriefe auf Per-
gament von 1578, 1677 und 1705, die beiden letzten mit an-
hangendem Stadtsiegel aus Wachs. „Attestation ehelicher Geburth für
den Müller Georg Simon Low aus Schwäbisch-Hall tt , der sich in Speier
niederlassen wollte, durch „Stättmeister vnd Rhat" von Schwäbisch-
Hall, Pergamenturkunde von 1683. Geschenk des Herrn Kauf-
manns Heinrich Cron in Speier (1380 S). — Auf Pergament ge-
schriebener Kaufbrief von 1778 mit anhängendem grofsem Siegel
der Stadt Speier, den Verkauf eines Hauses in der Korngasse da-
selbst betreffend zwischen dem Chirurgus Georg Heinrich Drexel
und dem Handelsmann Johann Karl Alexander Drexel, geschenkt
von Herrn Kaufmann Heinrich Moritz in Speier (1352 S). — Bibliothek-
zeichen der Bibliothek des historischen Vereins der Pfalz, gestiftet
von Graf Karl Emich zu Leiningen- Westerburg. Ferner
Hausarchivzeichen desselben (1334 ab).
G. Flugblätter, Flugschriften, Gedenkblätter,
seltene Einzelschriften zur Geschichte der Pfalz.
ürkundenbuch der Stadt Worms (bis 1400 2 Bände, Chro-
niken Band 3 : Monumenta Wormatierisia) von Prof. Boos, Geschenk
des Herrn Freiheim Heyl zu Herresheim auf Heylshof bei Worms. —
Leiningische Hausgeschichte von Brinkmeier, grofsenteils bearbeitet
von Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg in München. —
Examen compendii theologici recens correcti a D. Christophoro
Pelargo etc. . . . disputationis ordinariae loco publice propositum in
inclyta academia Wittebergensi . . . respondente M. Johan-Thomae
PhrysioSpirensi-Nemetano . . . 1617. Klein Quart (44 Blätter) (13 48 b).
— Johannis Henrici Ursini Spirensis de ecclesiarum Germanicarum
origine et progressu ab adscensione Domini usque ad Carolum
Magnum. Norimbergae . . . MDCLXIV. 268 S., Klein Oktav (1332dS).
— Fried- und Freudenmahl zu Nürnberg 25. September 1649
zur Wiederaufrichtung der pfälzischen Kurwürde (1349), siehe oben
Kupferstiche. — Trauer-Reden und Lieder bei dem am 6. Dezember
1723 erfolgten Tode des Grafen Karl Ludwig zu Nassau-Saarbrücken
und Saarwerden-Itzstein 1724, Folio, geschenkt von Herrn Stations-
einnehmer Hänchen in Kaiserslautern (1375 b). — Vaterfreude, Vor-
spiel von W. A. Iffland, bey der Vermähl ungsfey er Karls, Erb-
Digitized by VjOOQLC
196
prinzen zu Leiningen etc. mit Sophie, Gräfin zu Reufe-Plauen
etc. aufgeführt auf der Füretl. Leining'schen Gesellschafts -Bahne
zu Dürkheim 1787. Heidelberg, zu finden in der Pfählerischen
Buchhandlung. 30 S. 8 ° Geschenk des Herrn Grafen Karl Einich
zu Leiningen-Westerburg (1855 a). — Die Schlacht bei Pirmasens
am 14. September 1793. Aus Anlafe des 100jährigen Gedenktages
herausgegeben vom Fest-Comite\ Pirmasens 1893. 19 8. mit Plan
(1355 c). — Memoire pour les habitans et communautes composant
le Grand-Bailliage de Guttemberg, en Alsace ; contre Charles- Auguste,
Prince Palatin, Duc regnant de Deux-Ponts. Quart (1375 a). Geschenk
des Herrn Stationseinnehmers Hänchen in Kaiserslautern, der auch
sehr dankenswerter Weise das folgende sehr seltene Flugblatt ge-
schenkt hat: Lobhymnus auf Napoleon I. von Philipp Reuter,
Kantonspfarrer und Dechant zu Frankenthal unter dem Titel : „ Die
Sprache des Gemeind - Geistes. Eine Uebersetzung aus dem La-
teinischen" (3 Folioseiten) und „ Napoleon Bonapart Kaiser der
Franzosen mit dem Erbrecht auf Seine Familie. Epigramm. Eine
Uebersetzung in ungebundener Rede.* Von ebendemselben (4. Seite).
Frankenthal, gedruckt bei Johann Friedrich Enderes (1368 b). Das
Gedicht ist entstanden bald nach dem 7. November 1804, Tag der
Erlassung des Senatus-Consults, betr. die Erblichkeit der Kaiser-
würde Napoleons (Bulletin des lois, empire, 4. serie, t. II, Nr. 21,
S. 1), welch' letztere in dem Gedicht erwähnt wird. — Die Prote-
stantisch-Evangelische unirte Kirche in der Bairischen Pfalz . . .
Von Dr. Heinrich Eberh. Gottlob Paulus. Heidelberg 1840. 307 S.
8° (1355 b), Geschenk des Herrn Lehrer Osswalt in Speier. —
Fürst und Volk. Patriotische Klänge aus dem Werke: „Unterm
Rebendach " beim Sänger am Rhein von August Hänchen. Gedicht.
Geschenk des Letzteren (1368 c). — Photographische Abbildung
der am 24. August 1893 in dem Grundstein der Gedächtniskirche
der Protestation von 1529 zu Speier eingelegten Urkunde (1347).
Die Hafen- und Uferbauten zu Worms 1890 — 1893. Mit geschicht-
licher Einleitung (54 Seiten von A. Weckerling), Tafeln und Ab-
bildungen im Text. Worms 1893, 100 Seiten. Grofequart (1336).
Geschenk des Altertumsvereins Worms.
Überblicken wir die vorstehend aufgeführten Erwerbungen
des Kreismuseums im Jahre 1894, so können wir nur mit
Befriedigung aussprechen, dafs auch dieses Jahr ähnliche
Digitized by VjOOQLC
197
Mehrungen wie die Vorjahre gebracht hat. Ob das auch in
Zukunft noch der Fall sein wird, steht dahin. Der pfälzische
Boden, der schon so vielfach durchwühlt worden ist, fördert
zufolge der sei es zielbewufst sei es planlos vielerorts statt-
gehabten Ausbeutung naturgeraäfs Altertümer nur stets seiteuer
zu Tage. Bedauerlich ist daher, wenn von den jahraus jahrein
noch ans Licht tretenden wenigen Funden, wie leider 1894
geschehen, wertvolle Stücke in nichtpfälzischen Besitz
übergehen. Das Kreismuseum will d*e Fahne der Pfalz
hochhalten, dem heutigen Geschlechte den Spiegel der Kultur
seiner eigenen Altvordern in den Vereinssammluugen vorhalten
und dadurch Gefühle des Stolzes über den Wert der Kultur
der Heimat in der Vergangenheit und Gegenwart erwecken.
Erfreulich ist daher, wenn Entdecker und Besitzer neuer Funde
solche dem Kreismuseum zuwenden, wenn solche in den Besitz
idealsammelnder Privaten übergehen, um, sei es früher oder
später, sie im Kreismuseum zur Aufstellung zu bringen event.
unter Vorbehalt des Eigentumrechtes zu deponieren, oder ihnen
auch in einem Lokalmuseum der Pfalz ihre Erhaltung für die
Zukunft zu sichern. In den letzten Jahren haben sich in der
Pfalz mehrere lokale Alterturasvereine gebildet, welche Lokal-
sammlungen anlegten. Der historische Verein der Pfalz steht
solchen lokalen Bestrebungen durchaus sympathisch gegenüber.
Er findet durch sie eine gewisse Entlastung. Möchten aber
die Lokal vereine sich auch ihrerseits dem Kreismuseura nähern:
der gegenseitige Verkehr wird die beiderseitigen Bestrebungen
zum Gewinue der Gesamtgeschichte der Pfalz nur fördern.
Wir unterlassen daher nicht, auch heute alle Mitglieder
und Freunde des historischen Vereines zu bitten, demselben treu
zu bleiben, neuauftauchende Altertümer demselben zuzuführen,
von neuen Funden Kenntnis zu geben ; bezügliche Kosten trägt
der Verein. Wir verweisen auch auf die heute noch giltigen
Präsidialerlasse vom 29. April 1875, 10. September 1877 und
21. Juni 1888 (siehe Kreisamtsblatt S. 415, 681 und 55), deren
Vollzug selbst seitens der berufenen Behörden leider vielfach
Digitized by VjOOQLC
198
zu wünschen übrig läfst. Auch bitten wir dem Vereine neue
Mitglieder zuzuführen, um demselben die Mittel zu verschaffen,
den gestellten idealen Zielen ganz zu entsprechen. Häufig
können pfAlzische Altertümer für das Kreismuseum und somit
für die Pfalz selbst nur im Wege des Kaufes erworben werden.
Die Preise der Altertümer aber steigen von Jahr zu Jahr! —
Die Katalogisierung der Bibliothek ist erheblich vorge-
schritten. Gleichsam zur Zierde derselben hat das Ehrenmitglied
des Vereines Herr Graf Karl Emich zu Leiningen- Westerburg
ein Ex li bris gestiftet, wofür dem hochsinnigen Gönner des
Kreismuseums auch an dieser Stelle ehrerbietigster Dank hier-
mit ausgesprochen sei. —
Seit Neubegründung des Vereines sind fünfundzwanzig
Jahre verflossen. Die Bestände der Sammlungen haben sich
gewaltig vermehrt, sie füllen zwanzig Säle. Doch besitzt das
Kreismuseum für seine so kostbaren Schätze noch kein eigenes
Heim. Möge das kommende Vierteljahrhundert ein solches
nicht nur erstreben, sondern auch Mittel uud Wege finden, ein
solches zu errichten!
Spei er, 9. November 1894.
Berthold,
lt. Vereinssekretär.
Digitized by VjOOQLC
199
Auszug
aus der Rechnung des historischen Vereines
für das Jahr 1893.
I. Einnahmen. JC 4 JC 4
1. Aktivrest aus 1892 21.81
2. Beiträge aus 1892 6.—
3. Beitrage von 646 Mitgliedern zu 8 JC
für 1893 1988.-
4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für 1 893 20. —
5. Abonnement auf das Korrespondenzblatt
zur Westdeutschen Zeitschrift von 115
Mitgliedern zu 1 M. für 1894 . . 115.—
6. Beitrag des Kreises nach Abzug des
Stempels für 1898 654.—
7. Beitrag der Gewerbebank Speier . . 100.—
8. Beitrag der Volksbank Speier . . . 100.—
9. Beitrag des Distriktsrates Ludwigshafen 80.—
10. Erlös ausverkauften Vereinsmitteilungen 15.—
11. Zuschufs der Museumskasse .... 2000.—
zusammen . . . 4999.81
II. Ausgaben.
1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne,
Reisekosten 217.07
2. Regieausgaben 142.—
3. Gehalt des Vereinsdieners . . . . 125.—
4. Buchbinder- und Buchdruckerlohne . . 1209.83
5. Bibliothek 1588.70
6. Sammlungen 1883.85
7. Beitrage an fremde Vereine .... 70.—
8. Korrespondenzblatt für 1894 . . 48.20
zusammen . 4734.15
Demnach Aktivrest auf 1894 übergehend 265.66
Speier im November 1894.
Der Vereinsrechner:
Schwarz.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
MITTEILUNGEN
DBS
HISTORISCHEN VEREINES
DER
PFALZ.
XIX.
SPEIER.
DRÜCK DER H. GILARDONE'SCHEN BUCHDRUCKEREI.
1895.
Digitized by VjOOQLC
Digitized by
G<
Inhaltsverzeichnis.
Seite
T. Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien zu Speier
im XV. und XVI. Jahrhundert. Bearbeitet von Archivar a. D.
F. W. K. Roth in Wiesbaden. Zweite Hälfte 1
IL Der Burgfriede von Dürkheim. Von Friedrich Ohlenschlager,
Kgl. Gymnasial-Rektor in Speier 113
III. Wittelsbachische Denkmäler und Jahrgedächtnisse in der Stifts-
kirche zu Neustadt a/H. Mit 4 Abbildungen. Von Dr. Lukas
Grünenwald, Kgl. Gymnasiallehrer in Speier 129
IV. Johann Michael Frey 1788 bis 1864. Von Dr. Joh. Mayer-
hofer, Kgl. Kreisarchivar in Speier % . . . 170
V. Historische Nachrichten über Kloster Haningen. Mitgeteilt
von Karl Emich Graf zu Leiningen- Westerburg, Rittmeister
a. D., Ehrenmitglied des historischen Vereines der Pfalz in
München 177
VI. Jahresbericht, erstattet von Karl Luxenburger, Kgl. Rechnungs-
kommissUr in Speier 186
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien
zu Speier im XV. und XVI. Jahrhundert.
Bearbeitet von Archivar a. D. F.W. E. Roth.
Zweite Hälfte.
0499.)
19.* Deformation ber ©tabt SBormS.
Blatt 1 Voreeite in Holzschnitt: Der «Statt SBormbS | Defor-
mation | (ohne Punkt). Titelrückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur II Vorseite: Jeljlung big 93udj3 | (ohne
Punkt). Blatt 10 Rückseite leer.
Blatt 11 Vorseite: $er Statt SBormbS | Deformation | (ohne
Punkt). Holzschnitt wie oben Blatt 1.
Blatt 11 Rückseite Holzschnitt in blattgrosser Darstellung des
Stadtwappens Worms.
Blatt 12 mit Signatur a a Vorseite: (f) D ba3 tuefen ber menfdjen
| oon angeborner natur gc- | prettylid) bie gefd)idlid>feit | mtglid)
tntnb bie etc.
Blatt 176 Vorseite in Missaltype: Deformation ber ©tot SBormbS
Dedjt . ge- | fefce . orbemmg . tmb ftatuto ju lobe be almedj- | tigen
got . jubeljaltcn friben tmb einigfeit . ju | furbernuS redjtS önb merüg
gemeines mtjjS | getrutoer guter meljnung burd) einen erbam | Dat
cgemelter ©tat SBormbS furgenommen | audj ju notburfft be ge-
meinen öold bor jtoelj | tredjt 3rt§um Wegen foften tmb fdjeben
SU* | uer^uten ingefefct eroffenet tmb begangen in | bem 3are nadj
Srifti tmferS lieben ijerrn gc- | purt Sufent öier^unbert 9hmfeig tmb
2ld)t. | nadjmalS jn (!) truden angebben tmb boHenbet | in bem 9hin
unb nunfcigiften uff SWontoge | nadj bem ©ontag Jrinitatte. | Dfld-
feite leer.
Folio, 12 n. gez. Blätter + 163 gez. Blätter + 1 n. gez.
Blatt = 176 Blätter mit den Signaturen II, III, HU, v, a 4 , b 4 ,
1
Digitized by VjOOQLC
°i, <* 4 , (d 4 leer), e 4 , f 4 , g 4 , h 4 , i 4 , (k leer), k 4 , 1 4 , m 4 , n 4 , o 4 , p 4 , q 4 ,
r 4j 8 4? *4> v 4> ) r 2i Schwabacher Type, für die Ueberschriflten Missal-
type, mit Blattzahlen, der Druck geschah mit Durchschuss und
ist überhaupt sehr splendid im Einteilen des Raums, so dass oft
halbe Seiten leer blieben.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 371)*, Darmstadt
Hofbibl., Worms Paulusmusenm.
Hain 13719*
20. Ausschreiben des Rats zu Worms 1499.
Die Auflage betrug 500 Stück, welche der Wormser Rat an
Fürsten, Grafen, Herren und Städte in Nah und Fern versandte.
O. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1499).
Worms Stadtarchiv Band 1922.
Boas, Quellen HI, 437.
(1500.)
21.* Vigiliae mortuorum maiores et minores secundum
chorum ecclesiae Moguntinensis metropolitanae.
Blatt 1 Vorseite in Rotdruck : Vigilie mortuou . ma | iores i
minores . scd'm | choTji ecclesie Mogüti* | neu: Metropolitana |
Titelrückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur an: Incipiunt vigilie mortuorü scd'm | chcri
eccPie Maguntin . Sup ps aii | (ohne Punkt).
Schliesst: requiescat in pace. |
Quarto, 53 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — tun, Rot-
und Schwarzdruck, mit gedruckten Musiknoten auf vier rot ge-
druckten Linien (Holzschnitt), Missaltype.
0. 0. u. J. u. F. (8peier, P. Drach, 1500 — 1510).
Mainz Stadtb.*
Monatshefte f. Musikgeschichte ed. Eitner XXI (1889) 8. 31.
(1503.)
22.* Capet, Johannes, sermo de ortu, conversa-
tione etc. virginis Katherine etc.
Blatt 1 Vorseite: Hunc sermone de ortu cöuereati- | one ?ir-
tutibus pclarissimis i martyrio beatissime virginis | Christi sponse
Katherine . fecit imprimere in Spireü . Ciui* | täte Reuerendissün9
in christo pater i dominus dös Ray | mundus miseratione diuina .
tituli Sancte Marie Noue | sacrosancte Romane ecclesie psbyter
Digitized by VjOOQLC
Cardinalis Gurcen. | ad Germania Daciam xc. Apostolice sedis
de latere Lega | tus . Anno dfii M° . D° . iij° . Vt distribuat gratis
suis ami* 1 eis z ecclesijs ad ipsius virginis honore z landem . In
quo | per preclara testimonia sacre scripture et doctorü probatur
vita ipius Katherine excellentissima. | Titelrückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : (H) Anc amaui z quesiui
spon* | sam mihi assumere: z amator factus sum forme il | lins.
Sap . viij . Erat eni formosa valde z incre- | etc.
Blatt 8 Vorseite unten: Finit sermo ad mädatuy ipi9 Rmi dni
noiati (!) cöposit9 p | frgm Joh'em Capet ordis miou de ob-
sernätia sacre theo«* | logie professorem. | Rückseite leer.
Quarto, 8 n. gez. Blätter, mit den Signaturen an, Am, Ann,
Summulaetype. 0. F. (Peter Drach der Mittlere).
Speier Museum*.
Panzer VIII, 297. — Hocker, bibliotheca Heilsbronnensis.
Nürnberg, 1731. S. 154. — Weiss, Nachrichten II, S. 20
n. LXVUI. — Baur, S. 45 n. 49.
22a.* Copiae literarum cardinalis Raymundi etc.
Blatt 1 Vorseite Zeile 1: Copie litterarü quas scripsit Reuere-
dissimus domi* | nus Cardinalis Germanie ?c. Legatus Illustrissimis
principib9 Saxoinie (!) fratrib^ serenissi* | me z virtuosissime Regine
Dacie: in quib9 eorum excellencijs congratulatur ppter libera-
tioney | etc.
Zeile 1 ganz, in Zeile 6 und 26 die Worte ülustrissimi und
Ceterum autem in Missaltype.
Blatt 1 Rückseite Zeile 11 excelletie: quibus nos plnrimü
recömissos esse cupimus . Ex ciuitate Spiren . xij. Decembris |
Anno domini . M° . D° . iij. |
Quarto, 1 Blatt, 23:33 cm zu 52 und 12 Zeilen, Summulae-
type und Missaltype. 0. 0. u. F. (Speier, P. Drach der Mittlere).
Speier Museum*.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI, 217.
0507.)
23.* S)cr ©tobt SBormä Stefortnation :c.
5)er ©tat SBorntS | Steformacion : ftatute . orbenüg | ©afcung bie
alle ©tettc : cöntunen : SRcgtmeten : Surfte* 1 t^um : §erfdjaffte : 2lmpt-
leätc : nufcltdj ffirberltdj : mtb | bef)itf(td) ftm : bnb ju guter regierung
Digitized by VjOOQLC
erf d)teffen möge. | Holzschnitt: Stadtwappen von Worms von Drachen
gehalten. |
Anf der Titelrttckseite Holzschnitt: Kaiser anf dem Throne von
den Kurfürsten umgeben, nnten überreichen zwei Personen ein
Bnch: Die Wormser Reformation.
Blatt CXHII Vorseite in Missaltype: Steformacion ber ©tot
mormbS SRedjt gefefce . or | benung bn Statuta ju tobe bau atmedjtige
got . $ube- 1 Ratten friben bn entgleit . (!) ju furbernuS redjtS bnb ute- 1
rung gemeine« nufe getrutuer guter metjnung burd) | eine erbam 9tat
egemelter ©tat toormbS furgenöme | 8lud> ju notburfft bem gemeine
bofef bor jtnetjtredit | 3rt^um Wegen foften bnb fdjeben juuerfyfiten
inge | fcfct eroffenet bnb aufegangen in bem | Sare nad) Sri- 1 fti
bnferS lieben Ferren gepürt Jaufent bierljunbert | SReünfcig bnb 9ldjt.
9tod)mate getrueft bnb boHen | bet in bem gunfftgeljetnntbertften bnb
©tjbenben jar | bff SRontag nad) bem ©ontag ßetare ! ) in ber Safte. |
Die Rückseite dieses Blattes leer. —
Folio, 6 n. gez. Blätter Titel, Register + Blätter I— CXHH
mit römischen Blattzahlen, Schwabacher Type, Ueberschriften
Missaltype.
Mainz Stadtbibl. (Inc. 393), Worms St. Paulusmuseum (doppelt),
Leipzig (Sammlung Klemm), Jena Univ.-Bibl., Darmstadt Hofbibl.
(X, 2697/1). Diese Bibliothek besitzt als X, 2697 eine Satzvariante
in der Schlussschrift Zeile 2 von unten: in bem güntjetyen*
fnmbertften. —
Klemm, Catalog, S. 55 n. 96. — Roth, Buchdruckerfamilie
Schoeffer, S. 157. — Muther, Bücherillustration I, S. 102. —
24. Appellation des Wormser Rats an Papst Julius IL
1507. 3. Juli.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507).
Worms Stadtarchiv, Band 1922.
Boos, Quellen IH, S. 512.
25. Edikt Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507.
15. Juli.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507).
Worms Stadtarchiv, Band 1922.
Boos, Quellen III, 521.
1) 16. März 1507.
Digitized by VjOOQLC
26. Edict Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507.
16. September.
0. 0. u. J. u, F. (Speier, P. Drach, 1507).
Worms Stadtarchiv, Band 1922.
In zweierlei Format. Die Auflagen betrugen 200 und 400
Stück, das Hundert kostete einen Gulden.
Boos, Quellen III, 524.
27. Edict Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507
18. September.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507).
Worms Stadtarchiv, Band 1922.
Boos, Quellen III, 524 — 525.
28. Vollmacht des Wormser Rats für Reinhard Noltz.
1507. 8. Oktober.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507).
Worms Stadtarchiv, Band 1922.
Boos, Quellen III, 527.
0508.)
29. Reformation der Stadt Worms.
Dritte Auflage, 0. 0. u. F. 1508. (Speier, Drach).
Folio.
Panzer, Annalen, Zusätze 108 n. 618. — Archiv für hessische
Geschichte III, 2 8. 6. — Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer,
S. 157.
(1609.)
30. S)er ©tabt SBormä SReformation.
Der ©tat SBortnS | SReformacion : ftatute . orbenüg etc.
Am Ende: aufcgangen in bem Qare nadj 6$rifti bnferä Ferren
gejmrt 1498. SRodmiate getrueft rnib öoücnbct im 1509 3ar auff
gretjtag nad) bem ©onntag Dcult in ben Saften.
0. 0. u. F. (Speier, Drach).
Folio. Auf dem Titel Wormser Stadtwappen, auf der Rück-
seite blattgrosser Holzschnitt: Kaiser mit den Kurfürsten. —
Leipzig Buchhändlermuseum (Sammlung Klemm). —
Klemm, Catalog, 8. 55 n. 97. — Roth, Buchdruckerfamilie
Schoeffer, S. 157.
Digitized by VjOOQLC
6
31.* Znsätze und Verbesserungen des Jodocns Gallus
zum Speierer Missale 1501 von 1509.
Blatt 1 Vorseite: 11 Renerendo in christo patri z domino : Domino
Philippo, diuina pie- 1 täte Spirefi . episcopo etc.
Schliesst: Ex Spina sexto idus Januarii anno snpra millesimum
quingentesimum nono.
0. 0. n. J. n. F. (Speier, Peter Drach der Jüngere, 1509).
Grossfolio, 8 n. gez. Blätter, Signaturen Ai — Ann + B — Bu,
zweispaltig, Summulaetype. —
Die Schrift enthält Fehlerverbesserungen und als Anhänge das
(von Joh. Trithemiu8 verfasste) officium de sancto Joseph nutritore
Christi, officium de transfiguratione domini, Sequenzen zu Ehren
der Heiligen Kilian, Anna, Augustinus und Dyonisius.
Speier Museum* (an das Missale von 1501 angebunden).
32. @ntf djeibt unb bertreg.e| jttnfdjenn bcr pfaffljeibt
unb gcntctj | ncr ftatt SBormbS be£ roctjn | fdjencfenS unb
anbercr | ftucf falber etc.
0. 0. u. J. u. F. (1509, 30. Juli gegeben, daher wohl 1509 ge-
druckt, Speier, P. Drach).
Quarto, 10 Bogen. — Worms Stadtarchiv.
Boos, Quellen III, 541. Abdruck in Schannat, bist. ep. Wormat.
II, 294 f.
(1510.)
33.* Agenda ecclesiae Wormatiensis.
Blatt 1 Vorseite: Agenda scd'm ritü z orcü | ne ecclesie wor-
maeiensis. | Rotdrnck in Missaltype. |
Am Ende: Finit feliciter agenda scd'm morem ecclesie wor-
maciensis. |
Quarto, 76 n. gez. Blätter mit den Signaturen an— i V i, 22 Zeilen,
Rot- und Schwarzdruck, Missaltype.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1510).
Mainz Stadtbibl. (zwei Exemplare).*
Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer 8. 155. — Roth, Wormser
Buchdruckereien S. 2 Note 3.
(1512.)
34.* Sacforbnung. bcr ©tabt ©peter.
Drbenuna, be8 2)uto brott Sacfen in bcr ©tot ©pljer betreffen. |
Missaltype wie in den Wormser Reformationen. |
Digitized by VjOOQLC
9S9*feer fjerren öom Watt . berfünben allen jren ©urgent . bnb anbcr
ben jren . IKadjbent in SR&ntifdjer Setjferltdjer 3Ra | teftat imferä aller
gnebigften Ferren SanbtuogtS in önber ©tfa3 . önb anberer jü tmte.
nerorbenter ©ömifjarten . @nt* | fdjeibe, ober etnfcfyen . off ben adjt-
je^enben artidel, ba$ SBrotbadfcn, in Ijeüßern berürenbe, befdjef)en>
Derleibt ift. 3)efc | etc.
Einseitig bedrucktes Plakat, ans zwei aneinander geklebten Folio-
blättern bestehend, etwa 3 / 4 Meter lang. Schwabacher Type der
Wormser Reformationen. Gegeben 1512.
0. 0. u. J. n. F. (Speier, P. Drach, 1512).
Speier Stadtarchiv.*
35.* Agenda ecclesiae Spirensis.
Blatt I Titel in Rotdruck: Agenda Spirensis. Mit Holzschnitt:
Wappen des Bischofs von Speier.
Blatt 2: Epistola proemialis in agendä Spireil . | (Rotdruck in
kleiner Missaltype). | PHilippus dei z apostolice sedis gratia : Episco* |
pus Spiren . vniuerso clero nostro : preeipue au* | etc. Schliesst:
Datum in arce nostra Vden* | heym. XVI. Kaien . Julias. 1 ) Anno
dOi . M . D . XII. | Mit Druckermarke Drachs am Ende des Druckes
und Musiknoten.
Quarto, 12 n. gez. Blätter Vorwerk + Blatt I— CXLI mit Blatt-
zahlen. Missaltype, zwei semigothische Typen. —
Mainz Stadtbibl. (ohne Titel und Schluss).*
Catalog Antiquariat Rosenthal-München XLI n. 56. — Weiss,
Nachrichten II, 27 n. VIII. nach Mone, Geschichte und Beschreibung
von Speyer (ohne Angabe der Seitenzahl).
(1513.)
36.* 5)er Stabt SBorntä Sieformatton 2c.
Der Stat SSormä | 9teforotacton : ftatuten orbenung 8afeung bte
alle | Stctten, cömunen : SRegttnenten : fürftcntljum : £er- | Rafften :
Slmptleüten : mtfcttdj : fürberltd) : bnb bctytlf* | Itdj fetm : mtb ju guter
regterung erfdjieffcn mögen. | Holzschnitt: Stadtwappen von Worms
von Drachen gehalten. | Text des Titels Rotdruck. Titelrück-
rückseite leer.
Blatt XCIIII Vorseite: SReforntocion ber Btat tooxmU SRedjt:
gefejje : or* | benung tmb ©tatuta $ü tobe bem atmedjttgen gut . jü |
1) 16. Juni.
Digitized by VjOOQLC
8
behalte fribc tmb ehtigfrit . gu ffirbertmfj rechts ön tne | rang gemeines
nüfc getrutucr guter ntetnung burdj | eine erbam Stat gemetter ©tat
tuorntbS fürgenöme | 2lud) jü notburfft be gemeine" bolcf bor jtuelj-
treckt: 1 Srttjum friege: foften: tmb fd)eben jüuerfjuten: jnge- 1 fefct
eröffnet: bnnb außgangen jn bent 3are nadj (£ri* | fti tmfet3 Ferren
gepurt Saufent bterljunbert !Mcun* | feig önnb 9ld)t. 9?ad)tnate getauft
tmb öoHenbet jn | bem ftfinff jeljenfnmbertften tmnb .xüj. \ax . auff
grlj- 1 tag nad) bem ©ontag ffijaubi. | (Missaltype.) Die Rückseite
dieses Blattes leer.
Folio, 6 n. gez. Blätter, Titel + Register + XCIIII mit I— XCIIH
gezifferte Blätter, Schwabacher Type, Ueberschriften Missal type.
Mainz Stadtbibl .* (Incun. 387), Mainz Seminarbibl., Wernigerode,
Darmstaflt Hofbibl. (X. 2698).
Panzer, Annalen I, 310 n. 647. — Roth, Buchdruckerfamilie
Schoeffer S. 158. — Deschamps, gäographie col. 1366.
0520.)
37.* Missale Moguntinum ?c.
Blatt 1 Vorseite in Rotdruck: Missalis Moguntiaci . hoc pre-|sens
i luculentü profecto et dininü opus, poste- 1 risqy dieb9 nö reprehen-
ßibile vn(Jy: conte* | platione reipublice ecclesiastice al- 1 tissimi
opitulamine, gnauo | rum lucubrationibus | vberrime casti* | gatum. | + |
Titelrückseite : 11 Nota ista collecta ad inueniendam .lxx. et per
consequens alia festa | mobilia perpetuis temporibns. | Rotdruck (mit
Ausnahme des Zeichens H).
Blatt 2 Vorseite beginnt das Calendarium, welches Blatt 7
Rückseite Spalte 2 schliesst.
Blatt 8 Vorseite Spalte 1: Qualiter sacerdos ad celebrandä
missam se pparare debeat. | (Rotdruck.) Das Vorwerk schliesst
mit Blatt 20 ab.
Hauptwerk Blatt mit Blattzahl I und Signatur A Vorseite Spalte 1 :
11 Incipit ordo missalis scd'm cho | rum Maguntinen . per circulü
an* | ni. Dominica Prima de Aduetu | domini Introitus. | (Bis auf
das Zeichen 11 Rotdruck.) Nach Blatt 70 mit Blattzahl LXX des
Hauptwerks befinden sich X foliierte Blätter Praefationen mit
Musiknotensystemen in Rotdruck aber ohne Musiknotendruck und
auf 10 nicht bezeichneten Blättern mit den Signaturen II — ULI
der Canon (das Canonbild ist in dem Mainzer Exemplar aus-
Digitized by VjOOQLC
9
gerissen) und hierauf die Blätter LXXI — CCXVII Rest des
Hauptwerks.
Blatt CCXVII Rückseite: Sacerdotibus salutem. | 11 Habet 1 deo
sacrati sacerdotes diuinissimi sacrificij librü: denno. | longe autem
exactiore qy antea cura impressnm. Quam quide gra- | uissimam
multi laboris prouinciam libetius subij : quo uestri offi- | cij munere
non tarn facilius qy rectius defungi possetis. Quando | quidey
mellifluo regij pphete dauid etc. Maxime aute id
mu | neris mihi desumpsi honoris gratia Reueredissimi in Christo
pa- | tris: Ulustrissimi principis: ac domini . dni Alberti: sancte
Roma | ne ecclesie . tituli scti Crisogoni: psbyteri Cardinalis Mo-
guntine* | eis et Magdeburgensis ecclesiarum Archiepiscopi : Sacri
Roma- | ni imperij archicancellarij : Principis electoris: Primatis
per Ger | maniam: Halberstadiensis administratoris: Marchionis
Bran | denpurgensis: 8tetinensis: Pomeranie: Cassubiorum: Sclauo- |
rüqy ducis: Burgrauy Norimbergen . et Rhugiae principis: Qui | ea
sem j) fuit in Christiane religiöis profectü dexteritate : vt hac vel |
vna nobilis animi prerogatiua tot tanqy ciaris ecciesijs prefici
me | misse censendus sit. Cuius ductu et fauore hoc quätumcüqy
est la*|boris pnbiicauimus: z emisimus magna spe i fere sola
tanti princi | pis gratiam demerendi . Verum cü pauci multa: ne
dicam omnia | peruidere non possint: et aliquädo etiam nolenti
incuria obrepat: | velim . vos ea qua pollere debetis mansuetudine:
si quos vt fieri so* | let errores reperietis! occurrent ante pautiores
scio! id non negli* | gentia factü credere: sed potius arbiträr im (!)
tanto opere id genus | alia quätumcüqy reluctemur vitari non posse.
Valete et labore no- 1 strum vel gratuitum boni equiqy facite.
Pridie Kai' . May. J ) Anno | a christo nato supra millesimü X (juin-
gentesimü vigesimo. | (Rotdruck.)
Die Rückseite dieses Blattes leer.
Folio, zweispaltig, 20 n. gez. Blätter Vorwerk + 217 gez.
Blätter Hauptwerk, zwischen 70 und 71 zehn gez. Blätter Prae-
fationen ohne Musiknotendruck + 10 n. gez. Blätter Canon in
Canontype und rot gedruckten Initialen. Blatt 194 ist doppelt,
193 nicht gezählt, Blatt 203 in Rot- und Schwarzdruck foliiert,
208 falsch als 213 bezeichnet. Am Ende noch ein n. gez. Blatt,
dessen Rückseite leer. 36 Zeilen, Canon- und zwei Missaltypen-
0. 0. u. J. n. F. (8peier, Drach, 1520).
1) 30. April.
Digitized by VjOOQIC
10
Mainz Stadtb. (a 182 a)*.
Centralbl. f. Bibl. in (1886) S. 314 (mit Auflösung der Ab-
kürzungen). — Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer S. 103, wo-
selbst weitere Literatur.
0521.)
38. SDccIttracion unb crflcrung bcr | cntfd)eibt unb ber-
trege atuifdjcn ber | pfafftjeit unnb gemeiner ftabt | 2Borm§
be£ tueinfdjcncfenS unnb anberer ftuef falber auffgcridjt etc.
0. 0. u. J. u. F. (Gegeben 15. Mai 1521, daher gedruckt 1521,
Speier, Drach.)
Quarto, 16 Blätter.
Worms Stadtarchiv.
Boos, Quellen III, 541. — Druck: Schannat, hist. ep. Wormat.
II, 345 f.
0528.)
39. ©erid)t3orbnung ©eorg3 Sifdjofä bon ©pcier.
Unfer ©cörgen bon ©Dtte3 ©naben, Sifdjoffä au ©pt)cr, *ßfatj-
grafen bet) Stycljn unb ^er^ogS in Satyern *c. Drbnung, ©ajjung,
unb Statuten, nrie unb melden 2Raf$, an Unfern Unbergcridjtcn unb
burd) bicfelbtgcn, nun tyinfuro, in rechtlichen ©adjen, bife auf unfter
felbft ober Unferer 9?adf)fommenben, (Snberung unb SBiberruffe, ge*
f)cnbelt unb bollfaren, and) urie in cttüdjcn fetten, puneften unb
2(r tief ein, ungcuerlidj ju urtijeljlen unb ju fprcdjen fety, unb bann
cttlic^e ajtyfjbreud&e abgeftelt unb wie furtljer bie ©infinbfdjafftS
berebung befdjloffen unb auffcridfjt (!) fotten toerben.
SSorrebc unb Sngang biefer Drbnung, and) auf} roaf} Urfadje bie-
felbe furgenommen.
Datiert: Udenheim 1528, Montag nach Jubilate.
Octavo, 5 Bogen. Aeltesto Gerichtsordnung des Hochstifts
Speier. Baur S. 49 f. n. LI. — Weiss, Nachrichten II. 33 n. XX.
VI. Wahrscheinliche Drucke der Drach'schen
Druckerei 1485—1510.
(1485.)
1. Oratio in cathedrali ecclesia Spirensi dieta in
festo annuntiationis B. V. M. Accedit decretum episcopale
ad parochos.
Digitized by VjOOQLC
11
0. 0. u. J. u. F. (8poier, P. Drach, um 1485.)
Quarto, ohne Signataren, Custoden und Blattzahlen.
Hain 12025. — Panzer III, 28 n. 60.
(1491.)
2. Officium de compassione Mariae virginis.
Blatt 1 Vorseite: Officiu de Compassione | beate Marie uirginis. |
Wie Hain 12001*. — Quarto.
München Hofbibl.
Weiss H, 28 n. IL
(1494.)
3. Oratiuncula habita in templo Spirensi anno 1494.
Blatt 1 Vorseite: Oratiuncula que dicenda fuit in presentia|
Regis z Regine Ro. In templo Spiren. | Anno . M . cccc . xciiij. die
Junij. IX. | etc. wie Hain 12036*. Quarto.
München Hofbibl.
0495.)
4. ©inrcitung römifd) föniglidjer äRctjeftät ju SBorntS.
Blatt 1 Vorseite: 3nljalt bi£ budjlinä. | Links mit grossen Buch-
staben | ^nreitung | Serfamelung | SRatfdjtagüg | ficfjeenpfatyiig | fyerfcogcr-
roef . | Stomc ünb jal | etc. wie Hain 6556*. Quarto.
München Hofbibl.
(1510.)
5. Cöpedios9 | tractatul9 pstatissimi Doctor' Danielis Zaggen-
ryed | Canonici z Contionatoris cathedralis ecclesie . Worma | tiens'
de Forma absoluendi j) eum tradita dnis peniten | tiariis Wor-
matie tpe Jubilei Anno dni .M . D . x. | Holzschnitt: Beichtvater
im Beichtstuhl, die Rechte auf das Haupt eines vor ihm Knieenden
legend. Titelrückseite leer.
Blatt 2 Vorseite: Tractatulus de Absoluendi. | forma dnis peni-
tcntiariis tratita (!) I vrbe Wangionum | per Egregiü virü magistrü
Daniele Zanggenryed sa- 1 cre theologice (!) professore cathedralis
ecclesie Wormati- 1 ensis Canonicü z pdicatore famosissimü tempe
Jubüei | Anno MCCCCCx. |
Schliesst Blatt 4 Rückseite Zeile 36: trin9 z vn' in secula
seculoy sit bndict' Arne. |
Digitized by VjOOQLC
12
Kleinquarto, erste Zeile in sehr grosser langer Type, Text
gotische Type, 4 Blätter, ohne Blattzahlen, Signataren und Custoden.
O.'O. u. J. (Speier, Drach).
Serapeum XVII (1856) S. 27 (ohne Angabe des Aufbewahrungs-
orts des benutzten Exemplars, als Wormser Druck bezeichnet.
VII. Zweifelhafte und unechte Speierer Drucke
1472-1501.
1. Johannis de Turrecremata contemplationes.
Hain 15720. Panzer IV, 9 n. 42, IX, 282 n. 69. Diese Aus-
gabe war nicht aufzufinden, sie ist jedenfalls identisch mit der
Speierer Ausgabe 1472 und diese demnach von Panzer dreimal
angefahrt.
2. Directorium Herbipolense.
Speier, P. Drach. Quarto. 1477. Herausgegeben von Bischof
Rudolf von Wirzburg. Vgl. A. Niedermayer, Kunstgeschichte der
Stadt Wirzburg. 1864. S. 235. Jedenfalls liegt eine Ver-
wechselung mit dem Breviarium Herbipolense 1477, welches
ebenfalls Quartformat hat, vor.
3. Fasciculu& temporum.
Speier, Drach, 1478. Folio. Maittaire, annales I, 393. Weiss,
Nachrichten I, 17 n. X. Verwechselung mit der Speierer Aus-
gabe 1477.
4. Nider Johannes ord. Praedicat. sermones totius
anni de tempore et de sanctis.
0. 0. u. J. u. F. Hain 11800. Möglicherweise sind die Aus-
gaben Hain 11798*, 11800 und 11801 nur eine einzige, nämlich
11798* (Leipzig Univ. Bibl.), oder ein defektes Exemplar von
Nider Speier 1479 war Veranlassung des Citats.
5« Bernardus s. abbas Clarevallensis, sermones de
tempore et de sanctis etc.
Hain 2842. — Panzer HI, 23 n. 26. — Weiss, Nachrichten U,
S. 6 n. XXIX. — Panzer III, 28 n. 54. Auch hier könnte ein
Exemplar, das defekt mit Blatt 293 abbrach, zur Verwechselung
mit der Speierer Ausgabe (1481) veranlasst haben.
6. Wimphelingii Stilpho comoedia.
Digitized by VjOOQLC
13
Speier, 1480. Qnarto. Dieser Druck existiert nicht als Speierer
Ausgabe. Eucharius Henner war kein Buchdrucker, sondern
Domvikar zu Speier. Er Hess 1509 des Georg Gemminger prae-
positus Spirensis annotatiuncula pro confessoribus Spire impensis
Eucharii Henner, eiusdem ecclesie vicariis zu Strassburg bei
Schurer in Quarto auf 22 Blättern drucken. Das Spire bezieht
sich auf confessoribus, nicht auf den Druckort. Weiss, Nach-
richten I, 18 n. XIII. Eine Ausgabe der Schrift druckte 1495
C. Hist zu Speier.
7. Modernorum de collegio Maguntino exercitamenta
librorum perihermenias clarissima.
Spirae Drach 1490. Hain 11440. Eine Verwechselung mit
der 1490 erschienenen Ausgabe 0. J. Drachs.
8. Bartholomaeus Pisanus de 8. Concordio, ord.
Praedicat. summa de casibus conscientiae.
Hain 2524* Kein Speierer Druck, da derselbe arabische
Blattzahlen hat
9. Biblia cum concordantiis et terminorum hebrai-
corum interpretationibus.
Folio. Hain 3104*. Vielfach Drach zugeschrieben, aber nicht
von ihm gedruckt.
10. Wympfelingii de laudibus et caeremoniis ecclesiae
8 p i r e n 8 i s Carmen.
0. J. u. 0. u. F. Speier zugeschrieben. Weiss, Nachrichten II,
S. 7 n. XXXII. Vgl Hain 16189. Panzer HI, 28 n. 53. (Riegger)
amoenitates Friburgenses II, 174. Weller, Altes und Neues 371.
Baur S. 78. Aus dem Entstehungsorte der Schrift, nämlich Speier,
entstand der Druckort Speier.
11. Cassiodorus M. Aurel. historia tripartita.
0. J. Hain 4571*. Panzer IX, 282 n. 73 c. Speier zu-
geschrieben, aber von Ulrich Zell zu Cöln den Typen nach
gedruckt. Vgl. Burger, Incunabeln IU, Tafel 65.
12. Breviarium Spirense.
1501. Ist ebenfalls kein Erzeugnis Drachs. Weiss, Nach-
richten H, 20 n. LXXI.
Digitized by VjOOQLC
14
IX. Anlagen.
I.
Brief eines unbekannten Heidelbergers an P. Drach
in Bernardns s. abbas Claraevallensis sermones de tem-
pore et de sanctis. 0. J. Blatt 295. ^
„Petro Drach civi Spirensi salntem p. Placuit mihi vehementer
diebns superioribns te in eam sententiam incidisse, nt dulcissimi
et devotissimi Bernardi sermones eximios imprimere decrevisses.
Nam etsi singulari eum semper doctorem observantia amoreqne
prosccntus sum, quia tarnen non solnm mihi iocunditatem, sed et
mnltis aliis magnum profectnm novi operis lectio conferret, maiori
sum leticia perfusus, dum te in optatissimos mihi labores descen-
disse cognovissem. Quid ni gauderem passim nunc demum lecti-
tari, accuratissimos optimi patris sermones, quibus facile homines
ad omne virtutum genus incendere et ab obscenis viciorum ille-
cebris retrahere concionator possit? Quis unquam scripsit ser-
mones adeo plenos divine scripture et veteris et nove legis et si
loca distinctionum et numeros capitulorum preter aliorum consue-
tudinem clausis labris pretereat? Ubi legimus tarn dulces et
devotas sententias, quibus et misericordem Jhesum ad benignitatem
solitam castissimamque et beatissimam eius genitricem magnificare
atque suaviter alloqui possemuß? magnam eloquentiam!
plena charitatis precordia! sermones fecundissimos, quorum
profecto summa utilitate permotus legens et relegens directorium
conscripsi registrum, ut facilius sit inventu, quicquid reperire quis-
piam exoptarit. Et hie mihi ordo in primis cordi fuit, ut ad ser-
monem eiusque columnam aut capitulum, nam clxxiv et clxxvi
sermones in capitula nonnulla distributi sunt, lector diligens
remitteretur. Confideo, me tibi laborem impendisse eo gratiorem,
quo maiori diligentia id effeci, quoque magis senties plerisque
propediem emptoribus profuturum. Vale Petre et me ama. Ex
Heidelberga pridie Kalendas Septembris 2 ) anno domini lxxxi etc."
IL
Brief Peter Drachs des Jüngeren an den Stadtrath zu
Speier. 1505.
1) Die Abkürzungen sind in diesen Anlagen überall aufgelöst.
2) 31. August.
Digitized by VjOOQLC
15
„gurfidjtigen, (Srfamen bnb topfen lieben fjernn. 3Kit erbitten
aimlidjer geljorfam | önb binft S3itt idj fleifjtidjen, uroer roetyfftcit
tootlen in ©adjen 3ttmfdjen | Jijoman $rad)en mtb mir 31t redjt-
fertigung be3 £eftament$ mtyicr öatter | bnb mütter feiigen fürberlid)
redjttage in ber J)au})t fachen feejen bnb ttyun berfünben, in ber fjaunt
fad&en gu boHenfarn, wie bie SRomtfd) ffoniglidj SKajeftat umer
ttrtjftyeit folidjS §ie bor audf) l>at tlnm fd&reiben bnb befolgen bnb fidf)
uroer rol^eit in fottd&em furberlidj bnb guttroiHig belügen, ba mit
bie Sachen ju enbe bnb bfetrag fomen bnb betybcrtatyte fjaben $1
galten. Datum ©amStag nadj ®atli im fünften 3fore."
$eter fcradf) ber Statt ©n^er ©dfntltljctjS.
Aufschrift: „3)en fürfidjtigen ©rfamen bnb mijfen fyernn burger-
meifter bnb ratt ber ©tatt ©ptyre mtjnen Ijeren."
(Original Papier im Speierer Stadtarchiv Fase. 48.)
in.
Vorwort des Jodoous Gallus Rubeaquensis zu den
Zusätzen und Verbesserungen des Speierer Missale 1501,
verfasst 1509.
„Reverendo in Christo patri ac domino, domino Philippo divina
pietate Spirensi episcopo domino suo et benefactori colendissimo
Jodocus Gallus se commendat. Jussus a reverenda paternitate
tua clementissime antistes, ut librum aliquem missalem emendarem,
ex quo tanquam vero exemplari plerique alii corrigi possent,
delegi ex pluribus unnm, qui a calcographo nostro Spirensi sub
anno domini millesimo quingentesimo primo est impressus. Tum
quia eo ipso quandoque inter celebrandum usus, certa quedam
prius errata consignaveram, tum quia ex eodem castigato, tarn
scriptorum quam impressorum facilior mihi, quoad fieri potest,
visa est correctio futura. Occurrebat igitur primum mihi eiusdem
impressi libri epistola illa exhortatoria : quam prefatus impressor
sub nomine domini Ludovici Spirensis, dum viveret, episcopi,
novissimi antecessoris et consanguinei tui in ipsius libri fronte
premisit Eam cum legissem, dubitavi mecum, ei mendas in eadem
inventas eque ut in reliquo toto opere sigillatim annotarem, verum
habita paululum deliberatione manum a limo ex duplici causa
continul Una, quoniam nihil videbatur ad sanetum illud animi
tui propositum conferre, quod te in hanc emendationem a me
uteunque fiendam induxisse memineram, utpote, ne circa altaris
Digitized by VjOOQLC
16
officia sacratissimaque corporis et sanguinis Christi mysterii errores
et pericnla contingant ipsiqne sacerdotes opus domini negligenter
agant, quo sanguis eorum de manibus tuis requireretur. Altera,
quia si singula eiusdem epistole errata e medio tollere salva
vcritate voluissem, vii abfuisset, quin, quod semper cavendum
existimavi, certas quasdam personas iamdudum demortuas vel
negligentie vel mendacii accusandas insimulare coactus fuissem.
Tarne tsi negare nemo poasit pleraque in ea tarn aperta esse, ut
lectorcm latere non possit negligentiam esse commissam. Et hec
mea qualiscunque necessaria tarnen emendatio, nolim velim, in
lucem prodire faciet, quam incaute impressor multa promiserit, que
si ut pollicitus est, servaverit, ipse viderit. Verum epistole errori-
bus eo facilius ignosceremus, si modo artis et operis magister,
id quod et pluris eetimandum venit, et esset, ipsi quidem operi
suo prudentius, lucro vero suo utilius prospectum, inter imprimen-
dum castigatorium hunc laborem adhiberi fecisset Sed est, cur
etiam impressor venia dignus debeat existimari. Quippe quia
credidit exemplar suum satis foisse correctum, ex quo et pluribus
annis et a non indoctis sacerdotibus, et in celebri ecclesia misse
lecte fuerant. Itaque si tarn longo tempore a tantis viris et in
tarn digna ecclesia defectus et mende in eodem prothotypo tolerate
sunt, apparet impressorem non indigne, quod ei imputetur, in alios
transferre posse. Quod cum ego animad vertissem , nolui cui-
cunque vel scripto vel impresso missali satis conüdere, quin
securiorem, ut arbitror, viam amplexus, omnem meam caatigati-
onem, presertim in propheciis, epistolis, evangeliis ex novi et
veteris testamenti originalibus, unde sumpta sunt, locis facerem,
quo factum est, ut pleroque invenirem, que non in uno tantum,
sed et pluribus impressis et scriptis libris sunt omissa, perinde ac
si ex uno omnes incorrecto exemplari essent et rescripti et im-
pressi. Unde non est me iudice usque adeo impressori vicio
dandum, quia in plures mendas omissionesque et ipse inciderit,
cecum quem videre putavit, cecus ipse sequutus. Tue autem
reverende pater et prudentie et auctoritatis fuerit, curare et iubere,
ut sanctum hoc animi tui propositum hü mei qualescunque labores
et impressionis vel exiles impense effectu suo non destituantur.
Quod tunc spero futurum, si universos et singulos per eivitatem
et dyocesim tuam Spirenses, qui huius impressionis libros vel iam
empto, dono aut quocunque alio titulo sunt vel aasequuti, vel
Digitized by VjOOQLC
17
deinceps assequuturi, presentes illas annotationes sub impressas
iussu tuo sibi (quod facili precio fieri potest) disponant, quibus
habitis singula ad huius indicis directionem errata emendent, snper-
flua tollant, omissa locis suis adiungant, et reliqua Studiosi cor-
rectoris officia exequantur. Quibus f actis possunt deiude reliqui
etiam scripti libri iuxta reverende paternitatis tue voluntatem
maiori facilitate et minori labore castigari ad condignam missarum
celebrationem, ad debiti sacerdotalis nostri officii satisfactionem,
ad tollendas, que ex incorrectis libris emergunt, celebrantium
distractiones, ad occurrendum conscientiarum scrupulis, ad honorem
denique venerabilis sacramenti eucharistie et illius, cuins corpus
et sanguis tractatur, conficitur et sumitur, domini nostri Jesu
Christi in secula cum patre et spiritu sancto benedicti, fiat, fiat!
Ex 8piris sexto idus Januarii 1 ) anno supra millesimum quingen-
tesimum nono. | tf
IV.
(Vorwort aus dem psalterium 8pirense 1515.)
„Georgias dei et apostolice sedis gratia episcopus Spirensis,
comes Palatinus Rheni et dux Bavarie: tc. Universo clero nostro
salute m in domino sempiternam. Expositum est nobis, fratres in
Christo charissimi, honestum virum Petrum Drach scultetum
nostrum Spirensem fidelem dilectum proposuisse, si cum assensu
nostro fieri possit, psalterium, mortuorum vigilias, commune
sanctorum et alia quedam generalia eorumque appendices ad
cantum et notas iuxta usum ecclesie nostre Spirensis, qualia
prius nondum habuimus, et ea quidem maioribus formis ac litteris
impressioni tradere velle. Cum autem (ut intelleximus) a bone
memorie Philippo, dum in humanis esset, episcopo Spirensi, ante-
cessore nostro consultissime profecto et rationabiliter ex bono et
equo inhibitum sit, ne quisquam calcographorum aliquos horarum
canonicarum, missaliumve diocesis nostre libros sine expresso
antistitis pro tempore favore et permissu imprimere debeat. Pro-
inde habitis super hoc dicti Petri instituto matura deliberatione
et scrutinio, reperimus ex prototypo sive exemplari, futurum hoc
opus suum non modo ecclesie nostre Spirensi, et eins libris con-
cordare, verum toti etiam dicte diocesi nostre neque ingratum
1) 8. Januar.
Digitized by VjOOQIC
18
neque onerosnm fore, cultui divino passim et multiphariam opitu-
lari, ecclesiis ditioni nostre subiectis in primis antem non abun-
dantibus optime inservire. Horas canonicas legere vel cantare
debentibiiß et iis precipue, qui oculorum caligine vel Ophthalmia
laborant, apprime necessarium. Magnam pro vitandis in choro
confusionibus et erroribus opportnnitatem prebere, ad precavendas
antiphonarium, quos vocant, sumptuose in pergamenis scriptorum
destructiones, non parum condncere. Et nt multa paucis dicamus,
quotidianis sacerdotnm psalmodiis et orationibus tarn in sacris
quam privatis aedibus abnndanter posse accomodari. Nos igitur
supradictis utilitatibus aliisque legitimis causis adducti decrevimus
huic petitioni sue, quam et honestam et rationi consonam repu-
tamus, clementer annuere, eique presentinm tenore nostros et
consensnm et favorem liberaliter impertiri. Potissime cum sit in
omnium vestrorum arbitrio constitutum, venalia hec sua calco-
graphata emere, nee ne. Qoinimo si quispiam sponte sna animum
iuduxerit, velle se huius codicis, quo alioqnin carere potest, como-
ditate et fruetu potiri; huic semper liberum sit, mercedem an
mercem, precium an appreciatum, et suum, an hoc bibliopole
psalterium pluris estimare. Datum in arce nostra Udenheim.
X. kalendas Novembris l ) anno domini M . D . XV. | * 2 )
V.
(Entleiheschein des Peter Drach des Mittleren über eine Hand-
schrift ftir die Carthäuser zu Erfurt [1479]).
„3$ peter S)radj ber jung, Sodjtrucfcr jit ftrir befenn mit
meiner $anbgef grifft, baS mir fjebent geluroen bic $ent $u ben
Sartufer in ©rfort fermoneS jacobi cartufiani bc tempore bnb be
fant. Star for ^abent <3tj ju pfant be tempore 3acobj gebrudft bnb
be 4 oirtutybuS carbinalibu3. Unb obe ben |>eren fc^abe gefdje ju
jrem 2htd), ba£ berfpred) id) mid) jen roiber ^u fem."
(Taschenbuch ftir die vaterländische Geschichte ed. J. v. Hormayr.
XXXVin (1849) S. 167. Fehlerhafter oben mehrfach berichtigter
Abdruck mit der unmöglichen Jahrzahl 1519. Die Jahrzahl
durfte aus 1479 (der altertümlichen 7 für 1 gelesen) verlesen
1) 23. Oktober.
2) Vgl. Monatshefte ftir Musikgeschichte ed. R. Eitner XXV, (1893)
n. 3 S. 41 n. 8.
Digitized by VjOOQLC
19
sein. Drach hätte dann schon 1479 an dem väterlichen Geschäft
Anteil gehabt. Das Serapenm 1861 XXII druckte S. 169 den
Schein im Auszug ab, aber wiederum falschlich zu 1516).
VI.
(Druckprivileg Kaiser Karl V. für P. Drach aus der Sammlung
der Reichsabschiede).
„SBir Sari bcr günfft bon gotö gnaben erroelter 9tömifd)er
Saifer *c. Sefennen öffentlich mit bicfem brieue bnb tlmn funbt
attermenigflidf) bnb funberlid) allen bnb tyegftidfjen 33ued()trurfern,
S3uedf)ffirern bnb S3ucdf) berf auffern, 2Bo bnb an roeldfjen orten bie
im fyriligen SReidf) fein, 9ttö mir bnferm bnb be3 reidjS Heben ge-
treroen Metern Iradjen ©djuttyaiffen $u ©peijr, auft beroegenben
brfadfjen bem Steid) ju gut, alle onb tjebe beffelben 9teid)S orbnungen
fantyt V gulben ©utt unb abfärben, Sefunbertidf) audj bie Strticfet
bnb orbnungen fo tyecjucjeiten auffgeridjt bnfer Saiferlid) Kanter-
geriet belangenb, toie ban foldjS jum tail ber abfdnb bnferS ge-
Ijaltnen 9teid)£ tag£ jü SBormbS Snfjalt barmit bie menigflidj be-
fünbigt onb gemain toerben mögen, je aincn Srucf bnb SSuedj zu-
bringen beuelljen laffen, bnb bietoeil ®r nun fidf) beffelben bn3 jü
bnbertijeniger gelrorfam bnb bannodjt mit tttoaä bnftatten bnber-
fangen S)a8 mir bemnadj bnb barmit berfelb Sradfj, in bem er alfo
bn£ au gefjorfam ainen gemainen nufc bient, auf} berurtem feinem
bletjs, müe bnb arbatjt nit nadjtail erlange, t>m bi§ fret$ait ge-
geben ijaben, alfo ba3 jme benfelbcn feinen Jrucf berürter beä 3teidf)£
Orbnungen bnb 9tbfd#ben in ©ecf)^ Qaren bem nedjften nadj S)ato
bifj bnferi faif erfidjen brieffs ntyemantö nadjtrucfen fotte, SSnb ge-
bieten barauff eud) allen obgemelt, fampt bnb funberlidf), bnb fünft
menigflidf) bon Stömifdfjer raiferlidfjer matyt, bei) peen jet)en SRarcf
lötigS gölte, bn§ ijalb in bnfer faif erlief Eamer bnb ben anbem
falben tail gebautem Sßeter Srad^en bnabläfjtid) ju bemalen, t)iemit
ernftlid) bnb motten, ba£ tjr ober ainidfjer auft eudf), burdj eudf)
felbS ober fünft ijemantS bon ©roerntroegen bte obberurte 3teid)£-
orbnung bnb 2lbfcf)t)b in obbeftimpter jcit ber <Sed()3 jaren ben
nedftften nadf) ainanber bolgenb nit nadjtrucfet ober gu fahlem fauff
fjabet ober aufleget, bei} berfierung obgemelter peen bnb berfelben
eroer getrudften Süed^er, bie and) genanter $eter $rad) burdf) fidf)
felbft ober atm anbem bon feinet toegen, roo er bie bei) eroer tjebem
finben würbet, aufs aignem geroalt on berl)inberung mentgfltdjS jü
Digitized by VjOOQLC
20
fidj ncmen, tmb barntit nadj feinem gefallen tyanbeln tmb tljun, boran
er audj nit gefreuelt Ijaben fol, ©unber alle geuerb. 3)a3 mainen
mir ernfttid), 3Rit urfunbt bifc brieffö befigelt mit unferm faifer*
liefen an^angenben 3nftget. ©eben in bnfer 2c. 1 )
X. Johann und Conrad Hist.
§ l. Lebenslauf.
Neben dem Geschäft der Familie Drach entstand nm 1483 ein
zweites, begründet von den Verlegern und Buchdruckern Johann
nnd Conrad Hist, Gebrüdern. Johann Hist stammte aus Hilpolstein,
südlich von Nürnberg, im Bistum Eichstätt, und ward als Johannes
Hyst de Hiltpoltstein dyoc. Eystetensis am 3. Juni 1471 in die
Heidelberger Matrikel eingetragen. 2 ) Rund gerechnet dürfte er um
1455 geboren sein. Er war um 1483 librarius oder Verleger sowie
impressor oder Buchdrucker zu Speier und Hess mit seinem Bruder
Conrad einen Druck ohne Angabe von Ort, Jahr und Firma ums
Jahr 1483 erscheinen. 3 ) Es ist dieses die Ausgabe des philobiblion
des Engländers Richardus de Bury, gewidmet den librarii und im-
pressores Gebrüder Johann und Conrad Hist in Speier mit der Zeit-
angabe 1483 und daher wohl von denselben im gleichen Jahr auch
verlegt. Ob die beiden Hist das Buch auch druckten, bleibt un-
gewiss. Die in dem philobiblion verwendete Type kommt sonst in
Speierer Drucken nicht vor. Mit diesem einmaligen Auftreten ver-
schwindet Johann Hist wiederum als Speierer Verleger, und es
erscheint wahrscheinlicher, dass er um 1483 starb, als dass er sich
von seinem Bruder Conrad trennte und anderswohin wandte. Sein
Tod scheint eine längere Störung im Geschäft veranlasst zu haben,
denn abgesehen von möglichen Verlusten an Drucken aus der Zeit
von 1483 bis 1492, zeigt sich erst wieder 1492 ein Lebenszeichen
in dem von Conrad Hist fortgesetzten Geschäft. Conrad war jeden-
falls der Jüngere beider Brüder und wurde am 7.(?) December 1472
1) Abdruck in: Neue und vollständigere Sammlung der Reichs -Ab-
schiede etc. Frankfurt a. M. 1747. Folio. I, S.48.
2) Toepke, Heidelberger Matrikel I, S. 337. — Centralblatt für Biblio-
thekswesen, ed. Hartwig. IV, S. 254.
3) G. C. Hamberger, zuverlässige Nachrichten I, S. 120, schreibt dem
Conrad Hist zum Jahr 1465 die Einführung des Buchdrucks in Speier
fälschlich zu.
Digitized by VjOOQLC
21
als Conradus Hist de Hilpelsteyn dyoc. Eustatensis zu Heidelberg
in die Stammrolle der Hochschule eingetragen. *) Er erscheint zum
ersten Male mit einem Druck, welcher Jahr, Ort und Firma angiebt,
als Verleger zu Speier im Jahre 1492. Sein Wirken als Buch-
drucker und Verleger lässt sich bis 1515, möglicherweise bis 1519
nachweisen. Wann Conrad Hist starb, ist unbekannt. Seine Witwe
kommt 1534 noch als lebend vor. Dass Conrad einen Sohn gleichen
Namens besessen und dieser als Conrad Hist der Jüngere bei Thomas
Anshelm zu Pforzheim sowie Heinrich Gran zu Hagenau in den
Jahren 1506 bis 1515 sechs Drucke herstellen liess, 2 ) ist ent-
schieden falsch, denn Conrad Hist ist Urheber auch dieser Drucke.
Der Conrad Hysch und Hies mancher Drucke ist nur graphischer
Schnitzer der Setzer für den Conrad Hist 3 ) Falsch ist ferner die
Angabe, Conrad Hist habe ein zweites Geschäft um 1502 zu
Heidelberg besessen. 4 )
§ 2. Conrad Hist als Verleger und Buchdrucker.
Conrad Hist besass jedenfalls bei Eröffnung seiner Thätigkeit
als Speierer Verleger eine eigene Druckerei, bediente sich aber
auch zur Herstellung seiner Verlagsartikel anderer Werkstätten des
Buchdruckes. Sein erster Verlagsartikel, das Formulare und Tefitsch
Rhetorica 1492, ist mit einer Schwabacher Type gedruckt, welche
grosse Aehnlichkeit teilweise sogar Uebereinstimmungen mit der
Type hat, welche Peter Drach der Mittlere seit 1499 zur Her-
stellung deutscher Drucke benützte. Es ist kaum annehmbar, dass
Drach für seinen Eonkurrenten Hist Drucke herstellte, da er selbst
bei Andern drucken liess, ebensowenig aber auch denkbar, dass Hist
diese Type besass und an Drach abtrat. Letzterem widerspricht
vom technischen Standpunkte die Thatsache, dass die Type im
Formulare breiter und abgenützter erscheint als in der Wormser
Reformation 1499. Zudem ergeben sich bei näherer Prüfung auch
gewisse Abweichungen und Unterschiede zwischen beiden Typen-
arten, so dass nur Verwandtschaft keine Gleichheit nachweisbar ist.
Nochmals erscheint die im Formulare verwendete Schwabacher Type
1) Toepke a. a. 0. I, S. 339. — Centralblatt f. Bibl. IV, S. 254.
2) Vgl. Kirchhoff, A., Beiträge zur Geschichte des deutschen Buch-
handels I, S. 147.
3) Kapp, Geschichte des deutschen Buchhandels S. 173.
4) Weiler, repert n. 245.
Digitized by VjOOQLC
22
in einem Druck Hists der Stylphoausgabe Wimphelings. 0. 0. 1495
als Texttype und 1496 im Dacus als Ueberschriftstype. Nach
dieser Zeit lässt sich diese Type in Hists Verlagsartikeln nicht mehr
nachweisen. Die Type der Rhetorica ähnelt der im Hortns sani-
tatis deutsch, Mainz 1485, von P. Schoeffer verwendeten Schwabacher
Type und geht möglicherweise auf eine Mainzer Schriftgiesserwerk-
stätte zurück, i)
Die in der Rhetorica verwendete Type war etwas gross und
für kleinere Formate nicht recht geeignet. Seit 1496 erscheint
daher eine andere semigothische Mitteltype in Hists Verlagsartikeln,
später gegen 1499 noch eine zweite um einen Grad kleinere. Beide
Typen finden sich auch in den nämlichen Drucken vereinigt an-
gewendet. Seine Drucke tragen entweder Ort und Firma in voller
Angabe, vielfach nur C. hist de S. oder C. H. de S., häufig fehlt
jede Bezeichnung, dass Hist der Urheber der Drucke ist.
Hist besass wissenschaftliche Bildung und erfreute sich jeden-
falls als Verleger und Buchdrucker einer gewissen Beliebtheit bei
den Gelehrten. Männer wie Wimpfeling, Johann von Lambsheim,
Theoderich Gresemund der Jüngere, Gabriel Biel und Andere Hessen
ihre Schriften bei demselben drucken. Wie aus den Widmung?-
schreiben und Vorreden zu ersehen, waren es namentlich Speierer
und Heidelberger Gelehrte, die mit Hist in Verkehr standen. Der-
selbe nahm auf diese Weise an der litterarisclicn Bewegung der
Stadt Speier und Umgebung einen eingreifenden Anteil Einige
Schriften erschienen bei Hist als erste Ausgaben. Sonst ist dessen
Verlag ebenfalls nur Nachdruck stark begehrter Lehrmittel für den
wissenschaftlichen Unterricht. Dahin gehören der Briefsteller des
Franciscus Philelphus, Schriften des Baptista Mantuanus, Corvinns
Wimpfeling, Solinus, Niavis, Picus Mirandula, Wenceslaus Brack
und Andere.
Die Zahl der von Hist verlegten Druckwerke ist keine un-
bedeutende, aber auch keine besonders grosse. Fast durchgängig
haben Hists Drucke Quartformat, selten erscheint das Kleinfolio.
Er ähnelt hierin seinem Zeitgenossen Peter Friedberg zu Mainz, von
dem auch nur ein einziger Foliodruck bekannt ist 2 ) Was die tech-
nische Seite seiner Drucke betrifft, sind solche handliche, gut ge-
1) Vgl. Burger, Incunabeln, III— IV. Lief., Tafel 75.
2) Centralblatt für Bibl. 1887, S.393.
Digitized by VjOOQLC
23
setzte, richtig registrierte und sauber gedruckte Arbeiten. Die
Type I war so recht geeigenschaftet, Deutlichkeit des Satzes bei
Kleinheit der Type zu verbinden. Eine Eigentümlichkeit Hißte
muss hervorgehoben werden, da sie ein wohl angelegtes Geschäfts-
princip kund giebt. Er Hess häufig einen Druck mit Jahres-, Orts-
und Firmaangabe herstellen und lieferte den gleichen Druck noch-
mals ohne alle Bezeichnung gewissermassen als Titelauflage, um
der Verbreitung für längere Zeit sicher zu sein und einem Veralten
durch die angegebene Jahreszahl vorzubeugen. Die Illustration der
Bücher pflegte Hist sehr wenig. Mit Ausnahme eines Holzschnitts
(Lehrer auf dem Katheder) auf den Titelblättern mehrerer Drucke,
einer Nachbildung eines Holzschnitts bei H. Quentel zu Cöln, einigen
Wappen auf Titelblättern von Bracks Wörterbüchern und mehreren
Initialen findet sich figürlicher Schmuck in Hists Drucken nicht vor.
Hist sah bei Herstellung der Drucke nur auf die Einfachheit und
dadurch bedingte Billigkeit seiner Erzeugnisse. Gar häufig fehlen
sogar die gedruckten Initialen, sind entweder klein vorgedruckt oder
der Raum ist für den Rubrikator freigelassen. Eine Druckermarke
ist von Hist nicht bekannt. Er ist in seinem Verlag das Gegenteil
des Drach'schen Geschäfts. Peter Drach der Mittlere und Jüngere
legten ihre ganze Kraft auf Herstellung kirchenrechtlicher und theo-
logischer Folianten sowie hervorragender Liturgiedrucke. Hierin
erreichten sie Grosses, bei Hist tritt das Folioformat ganz zurück
die Liturgie fehlt gänzlich, die Theologie sowie das Kirchenrecht
vermissen wir fast ganz. Dass dieses Geschäftsprincip bei Hist war
und somit dessen Geschäft neben dem Drach'schen sich existenz-
fähig machte, ja geradezu eine Lücke in dem Verlag des Letzteren
ausfüllte, leuchtet ein. Somit konnte jeder seine eigenen Wege
gehen. Auch von Philologie und wissenschaftlicher Medicin findet
sich bei Hist Nichts, sparsam vertreten ist die deutsche volkstüm-
liche Litteratur. Als Verleger liess Hist nach Sitte der Zeit auch
auswärts drucken. 1506 beschäftigte er den Thomas Anshelm zu
Pforzheim, 1514 und 1515 den Henricus Gran zu Hagenau, mit
Wahrscheinlichkeit auch 1519 den Adam Petri von Langendorf zu
Basel. Die betreffenden Drucke tragen jedesmal den Vermerk: im-
pensis C. Hist als. Besteller derselben. 1 )
1) Ueber die Gebrüder Hist vgl. allgemeine deutsche Biographie XII.
S. 503, wo dem Conrad Hist als letzter Druck der Solinus memorabilia
Digitized by VjOOQLC
24
1. Drucke mit Angabe des Orts, des Jahrs und der Firma.
1492.
1.* Sormulare unb leutfd) Stljetorica. 1 )
Blatt 1 Vorseite: (g)Drmulare . tmb | Jutfd) retfjorica. | (Grosse
Typen in Holzschnitt). Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: ($)3$ SRcfliftcr werfet | bic
orbenung btjefer | 9letf)orica tmb be3 | formutarfe, Stern | be3 erften
ift bic ge- 1 fefct bic SRetljorica mit frag nnnb | etc.
Blatt 3 Rückseite: ©nbe big SRcgiftcrö. |
Blatt 4 mit Blattzahl 1 Vorseite: $ie bafjet an etjn SRettjorica.
tjattebe bic tritte ftat bcr ftbe frtjen fun- 1 ftcn 5)aru& jctcmc ift
ttrie man tütfd) miffiuen, ba£ fint fenbtbrieff, or- 1 bentid), tjegtidjetn
nod) fone ftatt ön roürbqt, fcfcen fott. $)iatogu8. | 2)a3 ift ba$
ctyner fraget ön tym fetb£. antttmrtet. 2)ic erft frage. | NV fag mir
roorufc lernet man brieff bieten Slntttmrt | 9$f$ SRetfjorica etc.
Blatt 9 mit Signatur b und Blattzahl VI. Vorseite Zeile 37:
£l)enad) meref öon ber ©eifttic^cn ttjteln nn cmberS. | Sapft. |
(H)SIer Ijeljligtfter eto.
Blatt 30 mit Signatur emi und Blattzahl XXVII. Vorseite
Zeile 7: ©ijnomma, Ober gl^beteutenbe roJrter | (ohne Punkt).
Blatt 33 mit Signatur f und Blattzahl XXX Rückseite Zeile 12:
£tje nad) öolget fdpn borreb, | SSorreb nff beretymtng | (ohne Punkt).
Blatt 84 Vorseite: SSoIenbet nadj ber geburt (£f)rifti bnfer8 Ijerre
a!3 man jalt | M . CCCC . xcij . jor . C . hist von . S. |
Kleinfolio, 3 n. gez. Blätter mit den Signaturen am + 81
gez. Blätter (das letzte ohne Blattzahl) mit den Signaturen b 4 ,
c 4 , d 4 , e 4 , f 4 , g 4 , h 4 , i 4l k 4 , l 3l m 4l n 4 und den Blattzahlen I
bis LXXX, 46 Zeilen, Schwabacher Type ähnlich, vielfach auch
gleich derjenigen Peter Drachs des Mittleren, aber weit stumpfer
und abgenützter als in der Wormser Reformation 1499.
mundi 1515 zugeschrieben, aber auch eine Druckerei zu Heidelberg neben
der Speierer beigelegt wird. — Graesse, Literärgeschichte III, 1, 163. —
Weiss, Nachrichten S. 12—13. — Weller, rep. S. 462, 466, 470. — Kirchhoff,
A., Beiträge zur Geschichte des deutschen Buchhandels I, S. 147. — Baur,
primitiae S. 28 — 29. — Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst
S. 170—171.
1) Verfasser ist Heinrich Gessler.
Digitized by VjOOQLC
25
München Hofbibl., Berlin königl. Bibl.*
Hain 7265* — Maittaire, Supplement I, 8. 326. — Weiss,
Nachrichten II, S. 15 n. XXXXVIL
1493.
2. Donatus cum vulgari expositione. | Holzschnitt: Lehrer
mit Rute in der Hand.
Am Ende: Donati minoris editio finit per C. Hißt .de S.
CXHI. | i)
Quarto, gotische Type.
Hain 6366. — Panzer, annal. XI, 338 n.41b. — Weiss, Nach-
richten II, S. 23 n. LXXX zu 1513. — Klemm, Katalog S. 131
n. 230.2)
1495.
3« Lampsheim Johannes de, arra salutis aeternae.
Speier 1495.
Centralblatt f. Bibl. HI, (1886) S. 539.
Fehlt bei Hain. Eisengrein, catalogus testium veritatis.
Dillingen 1565. Quarto. Blatt 185.
1496.
4« Auctoritates Aristotelis etc.
Blatt 1 Vorseite: Autoritates Arestotilis Se | nece Boetii Pia-
tonis Apu- 1 lei affricani Porphirii i Gil | berti porritani. |
Blatt 2 Vorseite Register.
Blatt 5 mit Signatur a x und Blattzahl 1 Vorseite: Sequuntur
nunc Auto- | ritates etc.
Am Ende: Impressum Spire per Conradum hist | Anno dni .
M . CCCC . xcvi. | Laus Deo. |
Quarto, 4 n. gez. Blätter + 56 gez. Blätter, 38 Zeilen, mit
Signaturen und Blattzahlen.
München Hofbibl.
Hain 1936*. — Panzer annal. HI, S. 26 n. 44. — Baur, pri-
mitiae S. 41 n. 35. — Weiss, Nachrichten U, n. LH.
5.* Lampsheim, Johannes de, speculum conscientiae
et novissimorum.
1) Jedenfalls ist XCIII zu lesen.
2) Demnach wäre dieser Druck aus Hists grosser semigotischer Type
gesetzt.
Digitized by VjOOQLC
26
Blatt 1 Vorseite: Speculum conscientie. | et Nouissimorum. |
Soliloquiü regia eterni superni. | Soliloquium anime delicate | Alpha-
betum exhortatorium. |
Blatt 1 Rückseite: Metra in specnlü conscie- 1 tie z nouissi-
morum. |
Blatt 2 mit Signatur au und Blattzahl II Vorseite: Prologus
in Specnlü cö* | scientie z Nouissimorü fratris Joannis lampsshey. |
Canoni (!) regularis. |
Am Ende: Impressum Spire per Conradum bist, Anno | dfii
M . cccc . xlvi. (!) *) | Laus Deo. | Das folgende Blatt leer.
Quarto, 22 gez. Blätter, 37—38 Zeilen, Type 1 Hists, mit
Blattzahlen und Signaturen an — ajm + bmi + Cm. Erste
Ausgabe.
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl., Mainz Seminarbibl., Augs-
burg Stadtbibl., Speier Museum*.
Hain 9845*. — Braun, notitia II, 284. — Panzer, annal. III,
S. 26 n. 45. — Maittaire Supplement I, S. 410. — Weiss, Nach-
richten II, S. 15 n. LL — Baur, primitiae S. 40 n. 34. — Central-
blatt für Bibl. III (1886) S. 539. — Graesse, tr&or IV, S. 91. —
v. d. Linde, Gutenberg S. 142. — Eisengrein, catalogus testium
veritatis. Dillingen 1565. Blatt 185.
6«* Datus, Augustinus, de variis loquendi regulis
sive poetarum praeceptis.
Blatt 1 Vorseite (A)Vgustinus | Dacus. | Titelrückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Eloquentissimi viri ac pcipui
oratorie artis doctoris Augu | stini senensis de varijs loquendi re-
gulis sine poetarü preceptis | tractatulus feliciter incipit. | (C)Redimus
iam dudum a plerisqy viris etiä | dissertissimis psuasum demü etc.
Schliesst Rückseite des letzten Blattes (25): Adest tibi studio-
sissime adolescens eloquetissimi Augustini 86" | nensis pceptioni
finis optatus . quarü si te z lectioni z exercitio | insudanfö pbueris .
ne dubita te paucis post diebg non mö diser | tum euasurum .
verum z cuius etiam epistolarü generi fore ao | comodatissimum •
Vale . | C. H. de S. anno . XCVj. |
Quarto, 26 Blätter, deren letztes leer, mit den Signaturen an
bis Cmi , Type 1 Hists, mit der Schwabacher Type der Rhetorica
1492 für die üeberschriften.
1) Statt M . cccc . xcvi.
Digitized by VjOOQLC
27
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl*.
Hain 6009*. — Panzer annal. HI, S. 26 n. 46. — Weiss, Nach-
richten II, S. 16 n. 53.
1497.
7. Compendium octo partium orationis.
Blatt 1 Vorseite: Compendium octo | partium orationü. | Holz-
schnitt: Lehrer mit drei Schülern, wie öfter in Hists Drucken.
Blatt 2 mit Signatur a n Vorseite: Opusculum quintupartiü grä-
maticale pro pueris | in lingua latina breuiter erudiendis . Con-
tinens primo | Dns que pars aptatü ad regulas que sequütur etc.
Blatt 70 Vorseite: Impressum Spire per Cöradum hist | Anno
döi . M . cccc . xcvij. |
Quarto, 70 Blätter, 41 Zeilen, mit Signaturen.
München Hofbibl.
Hain 5568*.
8. Niavis (Schneevogel) Paulus, latinum idioma pro
parvulis sive dialogus parvulis scholaribus ad latinum
idioma perutilissimus. |
Blatt 1 Vorseite: Dialogus magistri Pauli | niauis paruulis scho-
laribus | ad latinum ydioma perutilissimus | Holzschnitt: Lehrer mit
drei Schülern, wie öfter in Hists Drucken.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (P)Aulus Niauis artiü mgP
Magnific9 vi | ris . sapientiqy senatui Remnitzensi (!) dnis suis |
plurimü coledis Salute plurimü dicit etc.
Blatt 12 Vorseite: Latinum idioma magistri Pauli Nia | uis
breui hoc dialogo . cöpediose editü | Primis schola^ alumnis puti-
lissimü. | Impressum per . C. Hist de . S. | Anno dni. Mcccc . xcvij. |
Quarto, 12 Blätter, 39 Zeilen, mit Signaturen.
München Hofbibl.
Hain 11713*.
Ueber Niavis vgl. Böcking epistolae obscur. vir. S. 429.
1499.
9.* Vocabularius de partibus indeclinabilibus.
Blatt 1 Vorseite: Wocabularius | de partibus in | declinabilibus |
(ohne Punkt).
Blatt 1 Rückseite: Praefatio (31 Zeilen).
Digitized by VjOOQLC
28
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Incipit vocabularius de |
partibus indeclinabilibns | (c)Wm tempusculo bru | mali multe lucu-
brationis nisa . vsqj ad cöticiniü | fame apponassem in letheü .
tandem sopore hir- | cisqy etc.
Blatt 54 Vorseite Zeile 26: Impressum per C. Eist. | Anno
M . CCCC . XCIX. | Blatt 54 Rückseite leer.
Quarto, 54 n. gez. Blätter, 40 Zeilen, ohne Custoden und Blatt-
zahlen, mit Signaturen. 1 )
Wien k. k. Hof bibL
Baur, primitiae S. 42 n. 37. — Panzer HI, S. 27 n. 49. — Weiss,
Nachrichten II, S. 18 n. 58.
Fehlt bei Hain.
0500.)
10. Burlaeus Gualterus, de vita et moribus philo-
sophorum et poetarum.
Spirae per Conradum Hist. Ohne Jahresangabe. (Um 1500).
Hain 4119. — Panzer, annales III, S. 29 n. 63. — Baur, pri-
mitiae S. 43 n. 38. — Graesse, tr&or I, S. 577.
1501.
11.* Sedulius, Coelius, Carmen paschale et hymni duo.
11 Paschale quod Sedulius | Carmen dedit . Discipulus. | Doctor
legat . et Monachus | nam puerorum studio | Scientiam solatio. |
Monastico euchiridio.
Rückseite des letzten Blattes: Finit opus Diui Sedulii | in
quattuor libris absoluta Spir' a Conrado Hist . Ciue | Spiren .
Anno domini . M . d . j. |
Quarto, 47 n. gez. Blätter mit den Signaturen A — Jini» am
Ende ein leeres Blatt, 27 Zeilen, Initialen nicht eingedruckt,
sondern rubriciert. Grosse Ueberschriftstype und Type 1 Hists
in durchschossenem sehr splendid gehaltenem Satz.
Mainz Stadtbibl. (Titel fehlt, Incunabel 128), Wiesbaden
k. Landesbibl *
Panzer annal. VHI, S. 297. — Weiss, Nachrichten U S. 19
n. LXHI.
1) Mitteilung aus Wien.
Digitized by VjOOQLC
12.* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum.
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari- 1 us Rerum. |
Blatt 1 Rückseite: Tabula | Incipit tabula vocabu | larij Rerum. |
Blatt 3 mit Signatur b und Blattzahl I Vorseite: (w)Enceslaus
brack ar- 1 tis jrfessor . z examinator in Constan . suis sco- 1 lipetis .
8. P. dicit . Multa ad te prestans in" | uenta z assidua eruditöne z
beniuolentia affi | etc.
Blatt mit Blattzahl XLVI Vorseite: Qui velit lapidü z gemma^
scire natura . colore z quantitate . et | locü natiuitatis . posse z
virtute . legat auicennä in libro proprio | z in numerabilibus . z in
scd'o libro canonis . legat Euacem z al | bertü. Et pliniü vltimis
duobus libris naturalis historie puta | libro . XXXVI . Et XXXVij .
hec pauca in manifestioribus pueris suffi- 1 cient . Impressum Spir .
Anno dni . M . d . I . Laus deo | (ohne Punkt).
Die Rückseite dieses Blattes leer.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 190)*.
Quarto, 2 n. gez. Blätter ohne Signatur 4- XLVI gez. Blätter
mit den Signaturen b — km, 41 Zeilen, Type 1 Hists mit dessen
Ueberschriftstype.
Weiss, Nachrichten II, S. 19 n. LXflL
13.* Vocabularius rerum.
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: |
Am Ende: Impressum Spir . Anno dni . M . d . i . Laus deo |.
Mit Titelholzschnitt.
Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter. Verfasser Wenzes-
laus Brack, neue Auflage voriger Ausgabe.
München Hofbibl.
Weller, repert. n. 209.
1502.
+ @tnt furfc ^Regiment öon | bem föderierten meifter ©onrabt
©djetting bon | $eibetberg boctor ber 9trfcent), bnb imferS gnebigfte |
fjerit Sßfatfcgraue furfürfte *c. fyb arfcet, ju @ren bn | gefallen fein
furfttidjen gnaben 2ludj fljner gnaben | bnberttjanen ju nufc, bfe ben
fumentfte Sßljilofopljen | mit flet$ gefcoge önb jufamen bracht SBte
man ftd) | bor ber Sßeftitenfc enthalten, t>n aud) ob b' menfdj ba- 1
mit begriffen tourb jm griffen fol. | $el)brfberg. |
Am Ende Blatt 20: ®eenbet an fant Stafiuä tag bö (£. | $ift bö
©. 3m tufent funfffceljetjü* | berften tonb jtoel} jar. | Mit Titel-
Digitized by VjOOQLC
30
holzschnitt, welcher am Ende sich wiederholt und dort noch
einen kleinen Holzschnitt: Christas am Kreuz, über sich hat
Quart o, 24 Bl&tter, anf den letzten 4 Blättern Recepte in
anderer Type als im Text.
München, Hofbibl.
Die Schrift ist eine deutsche Ausgabe der Schrift des nämlichen
Verfassers in lateinischer Sprache: Inpustulas malas mor|bü que
malum de fräcia | vulgus appellat que süt | de genere formicau:
Salubre 9siliü doctoris Cöradi | Schellig heydelbergens': illu-
strissimi clemetissimiqj | prlcipis Philippi Comitis rheni palatini
bauarie du | eis et electoris: phisici sui expertissimi. | Auf der Rück-
seite des Titels Vorwort J. Wimpfelings.
0. 0. u. J. u. F. (um 1501).
Quarto, 10 nicht gez. Blätter mit den Signaturen an — *$ + bj — bu.
Münz StadtbibL*
Vgl. Schmidt, histoire litteraire de l'Alsace II S. 332.
Weller, repert. n. 245 und Verbesserungen S. 454 n. 245. —
Neuer literarischer Anzeiger, 1807, Spalte 105. — Weiss, Nach-
richten H, S. 20 n. 66. — Catalog St. Goar Antiquariat zu Frank-
furt a. M., 65, S. 12 n. 250 (als Heidelberger Druck bezeichnet). 1 )
1503.
15« Autoritates Aristotelis etc. Summa cum diligentia
revisae et correetae. Spirae. 1503.
Ohne Firmenangabe. (C. Hisi)
Baur, primitiae S. 44 n. 44 ohne Angabe des Formates. —
Weiss, Nachrichten ü, S. 20 n. 69.
1506.
16. Epistolae Francisci Philelfi ex originario exem-
plari transsumptae.
Am Ende: Phorce in aedibus Thomae Anshelmi: Impensisque
providi Conradi Hies (!) civis Spiren . mense Decembri Anno
M . D . VI.
Quarto.
Panzer, annal. VIII, S. 229 n. 12.
1) Weller schreibt im repertorium S. 466 diesen Druck Heidelberg
zu, aber mit Unrecht. Die Angabe: Heidelberg auf dem Titel bezieht
sich nur auf den Ort der Ausgabe der Schrift, nicht des Druckers.
Digitized by VjOOQLC
31
1508.
17.* Jacobi Wimpfelingii | Schletstatensis Elegantiarum |
medulla : Oratoriaqj pre- | cepta in ordinem in- | nentn facile : co-
pio | se : clare : breui* | terqj redu- | cta. |
Auf der Rückseite des Titels: Jacobns . W . Schietstatten | sis
Theoderico Gresmnndt Mognntino iuniori . 8. P. D. |
Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: 11 Impressum Spyre
per Conradnm | Bist . Anno incarnationis . M . cccccviij. | Das fol-
gende letzte Blatt leer.
Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen An, Am, Ann,
B — Bm, C — Clin, D — D\-. Die Initialen für den Rubrikator
klein vorgedruckt, Type 1 Hists.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 1564)*
Panzer, annal. X, 8. 27 n. 9. — Weiss, Nachrichten II S. 21
n. 73. — Schmidt, histoire litteraire de TAlsace II, 8. 319. —
(Riegger), amoenitates litterariae Fribnrgenses. II, S. 181.
18.* Francisci Philelphi conviviorum libri duo de
multarum ortu et incremento disciplinarnm etc.
Blatt 1 Vorseite: Francisci Philelfi poete et | oratoris Clarissimi
Conuiuio^ libri duo : de multarum ortu Z incre | mento disciplinarü .
Plane Aurei: | Epistola Leonardi Jnstiniani Panegyrica. | Epithome
epnlaris Lanticie Jodoci Galli Rubeaquensis | Theologi. | Appen-
dix cöpendiosus indicans qne his in libellis cötinean | tur: Ad
oalcem adpressns: | Johannes Eierherns Slettstattinns Lectori | foe-
licitatem. | Dieses Gedicht schliesst: Rompere liuor. |
Auf der Rückseite des Titels: Thome Vuolphio Jnniori | Ponti-
ficij iuris . hnmanarumqj literarum Clarissimo professori: | Joannes
Kierherns Slettstattinns foelicitatem: |
Mit dem Datum: Spiris, Ex pedagio nostro | Anno a natali
Chris tiano M . d . viij. |
Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Spiris Cöradus Histius
impmebat Anno A natali M . D . vüj. | Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 55 n. gez. Blätter mit den Signaturen am, ami, b 3 , c 4 ,
d 3i e 3 , f 4 , g 3 , h 4 , i 4 . Type 1 Hists.
Speier Museum* Mainz Stadtbibl.
Panzer, annal. VQI, S. 297 n. 8. — Baur, primitiae S. 47 n. 45.
— Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. 72. — Graesse, tr&or V,
S. 264,
Digitized by VjOOQLC
32
19.* Laurentiu8 Corvinus, hortulus elegantiarum.
Blatt 1 Vorseite: HOrtulus . Elegan | tiarü Magistri | Laurentii |
Coruini. |
Blatt 1 Rückseite: Hortulns Elegantiau magi* | stri Laurjtäi
Coruini Nouo | forensis .Partim ex Marci| Tullii Ciceröiß surculis:
par | tim ex suo germine cösitus. | In cui9 fine describitur Cra- 1
couia Polonie Metropolis | carmine Saphico. | Laurentius Coruinus. |
Has tibi Sarmaticum: doctissima Croca : sub axem. | Coruinus
leto etc.
Blatt 2 mit Signatur a u Vorseite : Lau . Corui . Academie Cra- 1
couiesis Studetibus .S.D. | CUm quod pluris facere restra in
bo- 1 nis artibus etc.
Blatt 2 Rückseite: SCripturi aut locutu | ri p verbü futuri t'pis:
qd J etc.
Blatt 22 Vorseite Zeile 19: Impressum Spiro per Conradum
Hysch (!) | Anno dni Millesimo quingentesimonono. | Holzschnitt:
Erlöser.
Blatt 22 Rückseite leer.
Quarto, 22 Blätter, 44 Zeilen, ohne Blattzahlen und Custoden,
mit Signaturen. 1 )
Panzer, annal. VHI, S. 298 n. 10. — Estreicher, bibliographia
polsca. — Weiss, Nachrichten H, S. 21 n. 75.
1509.
20.* Franciscus Philelphus, epistolae breviores ele-
gantiores et adolescentibus magis conducentes etc.
Blatt 1 Vorseite: EPistole Fräcisci phi- 1 lelphi equitis aurati. |
Oratoris atq; Poete laureati breuiores elegä* | tiores z adolescentib9
magis cöducentes . ex toto | Epistolarum eins volumine conquisite .
Quib9 | etenim supraposita sunt argumeta seu tituli suc- 1 cinete
declarantia ipsarum materias . Ideoqj egregium Opuscu- 1 lum hoc
imprimi curauimus . vt studiosi z facilius et sepius lecti- 1 tent . quo
quidem nihil ipsis accömodatius fuerit. | 11 Addita preterea est
Tabula . vt facile quisqj possit in- | uenire quam desiderauerit
materiam. | 11 Preterea familiäres Epistole Angeli Policiani ad |
viros illustres 9ducent' pnöiatis ad calce adiecte sunt. |
Auf der Titelrückseite: Tabula | (ohne Punkt).
1) Mitteilung aus Wien.
Digitized by VjOOQLC
33
Blatt 7 mit Signatur a: Pagina prima | Fräciscus Philelphns
po- 1 eta Francisco barbaro Oratori Salutem dicit. |
Blatt LVIII Vorseite: 11 Epistolio breuiori eloquetissimi viri
Francisci | Philelphi . adinnctis aliquot illustris viri Epl'is | ter-
min9 arte impssoria imponit' exoptat9 Spire | Anno a natali
christiano Mülesimoquingente" | simonono. | Die Rückseite dieses
Blattes leer.
Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen A u — Ann + Blatt
I — LVIII mit Blattzahlen und den Signaturen a — kxm.
Speier Museum *
Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. 76.
21,* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum.
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: 8 | Holzschnitt: Ein-
köpfiger Adler.
Auf der Rückseite des Titels: Tabula | Incipit tabula vocabu- |
larij Rerum. |
Blatt 3 mit Blattzahl I und Signatur b Vorseite: (w)Enceslaus
brack ar- 1 tis jfessor . i examinator in Constan. suis sco* | lipetis .
S. P. dicit Malta ad te prestans in- | uenta etc.
Blatt XLVI Vorseite : Impressum spir . Anno dni. M. d. ix. | Laus
deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 2 n. gez. Blätter -f Blatt I— XLVI mit Blattzahlen,
mit den Signaturen au + b 4 , c 3 , d 4 , 63, f 4 , g 3 , h 3 , i 4 , k 8 . Type
1 Hists.
Speier Museum* Mainz Stadtbibl.
22.* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum.
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: 8 | Wappen von Pfalz-
baiern in Holzschnitt.
Auf der Rückseite des Titels: Tabula | Incipit tabula vo-
cabu- | etc.
Blatt XLVI Vorseite : Impressum spir. Anno dni. M . d . ix. | Laus
deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter,f mit den Signaturen
b — bim, c — c m , d — dim, e — em, f — fnii, g — gm, h — hm,
i — iiin, k — km. Type 1 Hists.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 1711)*, Berlin k. Bibl.
23. Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum.
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari- | usjrerum. |
3
Digitized by VjOOQLC
34
Am Ende: Impressum spir. Anno dfii. M . d . ix. | Laus deo. j
Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter. Mit Wappen auf
dem Titel in Holzschnitt
München Hofbibl., Freiburg i. B., Frauenfeld Cantonalbibl.
Weller, repert. n. 519.
Eine dieser drei Ausgaben angefahrt bei: Panzer annal. VIII,
8. 298. — Serapeum XXII, (1864) S. 13. — Baur, primitiae
S. 45 n. XLVI. — Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. LXXIV.
23 a . Werth, Wilhelm, lilium grammaticae.
Spirae. Conradus Hist, 1509.
Quarto.
Speier Lyceumsbibl. (war 1894 bei meinem Aufenthalt nicht
auffindbar).
Baur, primitiae S. 45 n. 47. — Weiss, Nachrichten II, S. 21,
n. 77.
1512.
24.* Solinus, de memorabilibus mundi etc.
Blatt 1 Vorseite: SOlinus de Memo | rabilibus Müdi dili | geter
annotatus et | indicio alphabetico | prenotatus. | Auf der Rückseite
des Titels: 11 Jodocus Badius Ascensius Magistro Joanni de |
Falce viro litteratissimo ac prudentissimo ciuiüqj 6an | danou
optimo Salutem plurimam dicit. |
Blatt XLIUI Vorseite unten: Impressum Spire Impens' . C. H. |
M . D . XII. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 4 n. gez. Blätter + Blatt I— XLIUI mit Blattzahlen,
mit den Signaturen A 4 , a 4 , b 5 , c 5 , d 4 , e 5 , f 5 .
Speier Museum*.
Baur primitiae S. 45 n. 48. — Weiss, Nachrichten II, S. 22 n. 79.
25.* Dasselbe.
Blatt 1 Vorseite: SOlinus de memorabi | libus Müdi diligenter |
annotatus et indicio alpha | betico prenotatus. | Auf der Rückseite
des Titels: % Jodocus Badius Ascensius Magistro Joanni de | Falce
viro litteratissimo ac prudentissimo ciuiüqj Gan | dauoy optimo
Salutem plurimam dicit. | Mit der Zeitangabe: Vale ex officina
nostra | litteraria ad idus Julius (!) Anni . M . D . XII. |
Letztes Blatt mit Blattzahl XL1III Vorseite unten: Impressum
Spire Impens' . C. H. | M . D . XII. | Die Rückseite dieses letzten
Blattes leer.
Digitized by VjOOQLC
35
Quarto, 4 n. gez. Blätter ohne Signaturen + Blatt I — XLIUI
mit Blattzahlen und den Signaturen A 4 , a 4 , b 6 , c 5 , d 4 , e 5 , f 6 ,
42 Zeilen, Type 1 Hists, Initialen klein vorgedruckt.
Wernigerode fürstl. v. Stolberg'sche BibL (Pc. 430)*.
Graesse, tr&or VI, S. 431.
26.* Baptiste Mantuani et Augustini Dathi de vita
beata libellus.
Blatt 1 Vorseite: Baptiste Mantuani | AVGVSTINI DA- 1 thi
Senensis, viri illustrissi- 1 mi, de vita beata | libellus. | Die Rück-
seite des Titels leer.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: COnstat neminem posse beate
viuere, qui idem | non bene et cum virtute viuat. Quid enim
beati- 1 tudo etc.
Schliesst Blatt 24 Vorseite: et iucunde et beate viuere. | Laus
deo. | Impressum Spire per C. H. de S. Anno | dfii Millesimo
quingentesimoduodecio. |
Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dv, ohne
Blattzahlen und Custoden.
Wiesbaden Landesbibl.*
27.* Laurentius Corvinus, hortulus elegantiärum etc.
Blatt 1 Vorseite: HOrtulus Elegan|tiarü Magistri | Laurentii |
Coruini. | Holzschnitt. |
Blatt 1 Rückseite : Hortulus Elegantiarü magi | stri Lauretii
Coruini Nouo | forensis. Partim ex Marci | Tullii Ciceröis sur-
culis . par | tim ex suo germine cösitus. | In cuius fine describitur
cra | couia . Polonie . Metropolis | carmine Saphico. | Laurentius Cor-
uinus. | Has tibi Sarmaticum : doctissima Croca : sub axem. | Cor-
uinus leto etc.
Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Lau . Corui . Academie Cra- 1
couiesis Studetibus . S. D. | CUm quod pluris facere vestra in
bonis | artibus etc. Schliesst Zeile 22: Ex Uratislauia pri | die
nonas Septembres . Anno millesimo quingentesimo secüdo. | Holz-
schnitt
Blatt 22 Vorseite Zeile 19: Impressum Spire per Conradum
Hyst | Anno dni Millesimo quingentesimo . XU | Holzschnitt: Drei-
faltigkeit
Blatt 22 Rückseite leer.
3*
Digitized by VjOOQLC
36
Quarto, 22 Blätter, 44 Zeilen, ohne Blattzahlen und Custoden,
mit Signataren. 1 )
Wien k. k. Hofbibl.
Panzer annal. VIII, S. 298. — Weiss, Nachrichten II, S. 22 n. 78.
28«* Statuta provincialia Moguntina.
Blatt 1 Vorseite : Statuta pro* | uicialia Mo | guntina | (ohne
Punct) Neben und unter diesem Titel Inhaltsverzeichnis des Buchs.
Titelrtlckseite leer.
Blatt LXXVIII Vorseite: Statuta prouintialia ve | nerabiliü dno^
Siffridi | wernheri : Gerhardi : Petri : archiepou Mo- 1 gütinen . expesis
puidi viri Cöradi hyst ein' | Spiren . p industrium Henricü Gran
in Ipe | riali opido Hagenau ciuem accurate impssa : | ipso die
sancti Kiliani Anno dni . M . D . XII . ü* | niunt feliciter. | Die
Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 8 n. gez. Blätter + LXXVIII gez. Blätter mit den
Signaturen A 2 — A v + a — o 5 .
Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: Emptori Impressor Salutem.
etc. vgl. Anlage II.
Mainz Stadtbibl*
Panzer, annal. VII, S. 77 n. 79. — Weislinger, armamentarium
S. 240. — Catalog Thott VU, 179.
1514.
29.* Wimpfelingius Jacobus, diatriba etc.
Blatt 1 Vorseite : Diatriba iacobi wim | phelingij Seletstattini :
sacre | pagine licentiati | H De proba institutöe puerorü in triuia-
lib9 : z | adolescentü in vniuersalibg gymnasijs. | 11 De interptädis
eccl'ie collectis. Regule. XVI. | 11 De ordine vite sacerdotaüs. |
Ad conteptores litterarü : z | bellorü sectatores. | Cur homo marte
peris ? que febris : pustula : pesf | Bilis : vina : venus : nix : aqua :
fläma necat. | Natus es ad marte? vir belli es? prelia queris? |
Bellü cum vicijs : demone : carne geras. | Mit Holzschnitteinfassung
bestehend aus vier Stöcken, unten Monogramm H G. (Heinrich
Gran).
Auf der Titelrückseite : Joanni Sigrist rubeaquensi | iure cösulto
gdis diue Thome Argentine scholastico : Cleriqj Arge- | tin . morü
1) Mitteilung aus Wien
Digitized by VjOOQIC
37
Censori maiori plurimü obsernädo Jacobns wimphelin | gas Sa .
Pa . licentiatus . S. |
Blatt XV Vorseite unten: Excusum Hagenaw p Henricü Gran
Expensis Conradi | Hißt Anno dm . M . D . XIIII. Mese Augusto. |
Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 16 n. gez. Blätter mit mehrfach falscher Foliirnng in
römischen Zahlen und den Signaturen Au, Am, Ami, A v , B — Bm,
C — Cm.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 1564)*.
(Riegger), amoenitates litterariae Friburgenses IL, S. 357. —
Panzer, annal. VII, S. 78 n. 91. — Heitz, Elsässer Druckermarken
S. 130 mit Abbildung der Titeleinfassung. — Schmidt, histoire
littemre de l'Alsace II, S. 329.
30.* Scheurl, Christophorus, libellus de sacerdotum
ac rerum ecclesiasticarum prestantia etc.
Blatt 1 Vorseite : Christophori scheur- | li J. U. Doctoris Libellus
De | Sacerdotü ac reu ecclesiastica^ pstantia, tarn | christianis
qf ethnic' exeplis, abüde demösträs | deo dicatis bonis sub inter-
minatione futuri et | presentis iudicij laicis abstinendü fore atqj
par | cendum. Clericos ante etiä malos honorädos : | z cum eorum
bonis : diuino ac humano iure ab | omnibus exactönibus i munerib9
ita immunes | esse : vt eis aut rei ecclesiastice iniuriantes ana- |
thema sint:et plerüqj mala morte pereant. Qd' | z inscribi pla-
cuit. | Sacerdotü defesoriü | (ohne Punct).
Mit Titeleinfassung von vier Stöcken wie in Wimpfelingii dia-
triba 1514.
Auf der Titelrückseite: Ad" Joanne Scheurlü Juri | um doctorem :
Canonicü multijugum : Vratislauiensis Anti- | stitis Vicariü : Richardi
Sbrulij Endecassyllabon. | und : Richardus Sbrulius ad do | ctorem
Christophorum Scheurlum | (ohne Punct).
Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: Excusus est Hagenaw,
ere Conradi Hist. | per Henricum Gran, Anno salutis | nostre.
M. D. XIIII. mense | Septebris | (ohne Punkt). Das folgende letzte
Blatt leer.
Quarto, 14 n. gez. Blätter mit den Signaturen Au — Am, B — Bin,
C — CuiT, ohne Blattzahlen.
Mainz Stadtbibl. (Incun, 1564)*.
Digitized by VjOOQLC
38
31.* Baptistae Mantuani opuscula.
Blatt 1 Vorseite : Fratris Baptiste Man- | tnani carmelitae theologi
et | poetae prestantissi | Partheice tertia | Dinarü Margaritae Aga- 1
thes Luciae et Apo- 1 loniae Agonas | cötinens. | Die Rückseite
des Titels leer.
Auf der Rückseite des letzten Blattes: Excusum Hagenaw im-
pensis | Conradi Hist. | per Henricnm Gran | anno salatis nostre. |
M.D.XIHI. |
Quarto, 34 n. gez. Blatter.
Freibnrg i. B. Stadtbibl*.
Fehlt bei Panzer annal. unter Hagenan.
1515.
32.* 8olinn8, de memorabilibns mundi.
Blatt 1 Vorseite : SOlinus de memorabi | libus Müdi diligenter |
annotatos et indicio alpha | betico prenotatns. | (grosse Type).
Auf der Titelrückseite : 11 Jodocns Badius Ascensins Magistro
Joanni de | Falce viro litteratissimo ac prndentissimo ciniüqj Gan |
dauou optimo Salutem plnrimam dicit. j Schüesst: Vale ex offi-
cina nostra | litteraria ad idus Julias (!) Anni. M. D. XII. |
Blatt 2 Vorseite: Tabula Alphabetica | (ohne Punkt).
Blatt 4 Rückseite : m Julii Solini. | Solinus Autino Salutem. |
Letztes Blatt mit Blattzahl XL1I1I Vorseite unten: Impressum
Spire Impens' . C . H . | M . D . XV. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Kleinquarto, 4 n. gez. Blätter ohne Signaturen + Blatt I — XLTIII
mit den Signaturen A — Ami, a — f v , = 48 gez. Blatter zusammen,
43 Zeilen, dreierlei Type Hists, die grösste für Titel und Ueber-
schriften, die Type I für die Satzanfange im Text, Type 2 als
Texttype.
Mainz 8tadtbibl. (Incun. 937 und 2569)*, Gotha, herzogl. BibL
Panzer, annal. HI, S. 298 n. 16. — Jacobs und Ukert, Bei-
träge I, S. 317. — Weiss, Nachrichten EL, S. 23 n. 81.
2. Drucke ohne Angabe des Ortes oder des Jahres
oder der Firma.
(1483.)
1. Bury, Richardus de, philobiblion sive de amore
librorum.
Blatt 1 Vorseite leer.
Digitized by VjOOQLC
39
Blatt 1 Rückseite : Minim9 sacerdotü Optimis fratriby Jo | häni
z Cörado hijst Inclite spiren vrbis li* | brarijs Saluts . etc.
Schliesst: Ex aedi* | b9 meis idib9 Januar ij. Anno xpi zc.
lxxxiij. | vgl. Anlage L
Blatt 2 Vorseite: Phylobyblon disertissimi viri Richardi | dil-
melmen epi . de qrimonijs libro^ omib9 | lTa-y amatorib9 putiT
plog9 Incipit. |
Schliesst Blatt 39 Rückseite Zeile 31: ctum Amen. Valete z
sclaz lTa^, colite. |
Quarto, 39 Blätter, 31 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und
Blattzahlen. — 0. 0. u. J. u. F. (Speier, Johann und Conrad Hist,
um 1483).
München Hofbibl.
Hain 4150*. — Panzer, annal. III, S. 22 n. 23. — Maittaire,
annales 449. — Baur, primitiae S. 28 n. 17. — Clement, bibL
curieuse V. S. 433. — Weiss, Nachrichten II, S. 4 n. XXIII. —
Graesse, trösor I, S. 579. — Burger, Incunabeln. Abbildung
Lieferung II Tafel 41.
(1493.)
2.* Wimpfelingus, Jacobus, elegantiarum medulla. etc.
Blatt 1 Vorseite : Jacobi Wimphelin | gi Sletstattensis Eleganti-
arum medulla. | oritoriaqj (!) precepta. In ordinem inuentu | faci-
lem . copiose . clare breuiterqj reducta. | Holzschnitt : Darstellung
einer Schule.
Auf der Rückseite des Titels : Jacobus . W . Sletstatensis | Theo-
derico Gresmundt Moguntino iuniori Salutem | plurimam dicit. |
Letztes Blatt Vorseite : Vale . Ex Moguncia . XVH. | kalefi. No-
uembris 1 ) Anno salutis nostre . M . cccc . xciij. | Die Rückseite dieses
Blattes leer.
Quarto, 34 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — f, 35 Zeilen,
Type 1 Hists.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1493).
München Hofbibl., Freiburg i. B. Stadtbibl.*. — Hain 16167*.
(1494.)
3. # Wimpfelingus, Jacobus, de triplici candore Ma-
riae etc %
1) 16. Oktober.
Digitized by VjOOQIC
40
Blatt 1 Vorseite: De triplici Candore Ma|riae ad reuerendissi-
mum | D. Bertholdnm Hennen | bergen. Archiepiscopü Maguntinü .
et princi- 1 pem sacrosancti Ro . imperij electorem. |
Blatt 1 Rückseite : 11 Renerendissimo in Christo patri Domino |
Bertholdo Sacrosancte Maguntine ecclesiae | Archiepiscopo : maximo
optimoqj sacrosancti | Romani impii pncipi electori Jacobns Vymp |
felingüs Slettstattensis . obedientiam et foeli* | citatem | (ohne Pnnkt).
Mit der Zeitangabe: ex Spira kalen. Maii. | l ) anno etc. 1493.
Blatt 7 mit Signatur a Vorseite: (M)Axima nostrarü spes portns
et ancora rernm | Quo cumulet priscnm nacio nostra decns | etc.
Schliesst Blatt 29 mit Signatur e Vorseite . Blatt 29 Rückseite
bis Blatt 33 Rückseite Epigramme von Wimpfeling an Bernard
von Breitenbach, Robert Grafen von Solms, Friedrich Cantor, Ger-
hard von Erenberg Scholaster am Dom zu Mainz, Georg Gem-
mynger Propst zu Speyer, ferner Epigramme des Georg Gemminger
Propst zu Speier (zwei), Peter Schott Rechtsgelerten zu Strassburg,
Judocus Gallus Rubiacensis, Petrus Bolandus Laudenburgensis an
Wimpfeling. Derselbe Elegie (mehrfach), Conrad Leontorius 8uevus
aus Maulbronn Secretär des Abts von Cisterz, Adam Wernher von
Themar an Jacob Wimpfeling über Marias unbefleckte Empfängnis,
des Jacob Han zu Strassburg und Johannes Beckenhubius zu Mainz.
Schliesst Blatt 34 Vorseite: Mende castigatae | (ohne Punkt).
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1494). Erste Ausgabe der
8chrift.
Quarto, 36 Blätter, 34 Zeilen, mit den Signaturen 2, 3, 4, a 4 ,
h|, c 4 , d 4 , e 4 . Type 2 Hists.
München Hofbibl., Berlin kön. BibL, Speier Museum .*.
Hain 16170*.
(1495.)
4.* Tractatus de libertate ecclesiastica.
Blatt 1 Vorseite : Tractatus de Liber- 1 täte Ecclesiastica | Ad-
uersus Bohemo^i suorüqj cöpliciü erro- 1 res. Juris Natural' et
Diuini parit'qy huma- | ni fulcimeto recentf i magistraliter editus. |
Blatt 12 Vorseite : Laus deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, um 1495).
1) 1. Mai.
Digitized by VjOOQLC
41
Kleinfolio, 12 n. gez. Blätter, mit den Signataren Aj — A4 +
B — B. 2 , 54 Zeilen, einspaltig, Type 1 üists.
Mainz Seminarbibl*.
5. Han, Jacobns, Wymphelingi Jacobi isidonens Ger-
manica etc.
IsidoneuB Germanicus ad Georgium de Gemmyngen, spirensem
prepositum Jac. Wympfelingi Sletstadini.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Hist, um 1495).
Qnarto, 4 Blätter.
Ehedem in meinem Besitz.
Schmidt, histoire litttraire de l'Alsace II, S. 320 (zu 1496).
6.* Wimpfelingus, Jacobus, Stylpho.
Blatt 1 Vorseite: Stilpho Jacobi | Vympfelingij Sletstatini. |
Blatt 1 Rückseite: Eucharius Gallinarius Brethemius Bertholdo
kyrsmanno de Horb philo- 1 sophie magistro. |
Mit dem Datum: Vale ex Spins kalen septembris 1 ) Anno |
M . cccc . xciiü |
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : Argumentum | (Q)Vo quondä
cötertanei ex scholis particu- 1 laribus, etc.
Schließet Blatt 10 Vorseite Zeile 12: Valete et plaudite Jacobus
Vympfe | lingius, Sletstatinus recensui Anno christi im | pressü M,
cccc, xcv. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1495).
Quarto, 10 n. gez. Blätter mit den Signaturen au — aim, b — hm,
ohne Blattzahlen und Custoden, 27 bis 29 Zeilen, Type die
Schwabacher Type, welche zur Herstellung der Teutsch Rhetorica-
Ausgabe Speier 1492 diente.
München Hofbibl., Berlin kön. Bibl.*.
Hain 16183* (und wohl auch 16182). — Maittaire Supple-
ment I, 126. — Weiss, Nachrichten I, 18 n. XIH (zu 1480, was
eine Unmöglichkeit ist). — Schmidt, histoire littöraire de l'Alsace
I, S. 320.
7.* Picus Johannes, Mirandulae comes, aureae episto-
lae ab Ascensio recognitae.
Blatt 1 Vorseite: Epistole. | Auree Epistole JOannis | Pici Mi-
randule viri | omniü mortaliü doctissimi eloquentissimiqj | ab As-
1) 1. September.
Digitized by VjOOQLC
4a
censio recognite. | Holzschnitt: Lehrer auf dem Katheder, vor
ihm drei Schüler, Einer derselben hält ein Buch in der Hand,
wie öfter in C. Hists Drucken. Die Titelrückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur Au Vorseite : Epistole Jo . Pi . miran. |
JOANNES PICVS MIRAN.JO. | Francisco Nepoti.S.jn eo qui
est vera salus. | (D)Jscedenti tibi a me plu | rimas statim etc.
Auf der Rückseite des letzten Blattes : Impressum. S. per. C. H. |
Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 4 , B 4 , 4 , D 4 ,
E 4 , 43 bis 44 Zeilen, einspaltig, Type 2 C. Hists. Der letzte
Brief des Buchs ist von 1495, 3 Januar Mantua.
Mainz Stadtbibl*, Berlin kön. Bibl*, Bonn Univ.- Bibl.
Hain 12995. — Panzer annal. HI. S. 26 n. 43. — Maittaire
Supplement I, 396. — Weiss, Nachrichten H, S. 15 n. L. —
Voulli&ne, Die Incunabeln der Univ.- Bibl. zu Bonn. Leipzig.
1894. S. 154 n. 950.
8,* Philelphus, Franciscus, epistolae breviores etc.
Blatt 1 Vorseite : (E)Pistole fran* | cisci Philelfi equitis au* | rati
Oratoris atqj Poe | te laureati breuiores elegätiores et adulescenti-
bus magis condu- 1 centes . ex toto epl'au eins volumine conquisite.
Quib9 etefii supra | posita sunt argumenta seu tituli succincte
declarantia ipa^ mate | rias. Ideoqy egregiü opusculü hoc imprimi
curauim9 . vt Studiosi | et facili9 et sepi9 lectitet . q quide nihil
ipis accommodatius fuerit | 11 Addita preterea est tabula . vt facile
quisqj pos | sit inuenire quam ipse desiderauerit materiam | 11 Pre-
tera familiäres Epistole Angeli Policiani ad viros | illustres con-
ducenter prenominatis ad calcem adiecte sunt. |
Blatt 1 Rückseite bis 6 Rückseite enthält das Register.
Blatt 7 mit Signatur Ai und Blattzahl I Vorseite: Franciscus
Philelphus Poeta | Francisco barbaro Oratori. Salutem dicit |
Schliesst Blatt 66 mit Blattzahl IX Vorseite Zeile 16: Anno
a natali chTiano . M . CCCC . XCHH. |
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1495).
Quarto, 6 n. gez. Blätter -f 60 gez. Blätter, mit Signaturen
und Blattzahlen, 41 Zeilen, Type 1 C. Hists. Erste Ausgabe
dieser Schrift.
München Hofbibl., Speier Museum.*.
Hain 12951*. — Mittheilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI T
(1892) S. 217.
Digitized by VjOOQLC
43
0496.)
9.* Niavis (Schneevogel), Paulus, latinum idioma pro
parvulis sive dialogus parvulis scholaribus ad latinum
idioma perutilissimus.
Blatt 1 Vorseite : Dialogus magistri Pauli | niauis paruulis scho-
laribus | ad latinum ydioma perutilissimus | (ohne Punkt) Holz-
schnitt : Lehrer auf dem Katheder wie öfter in 0. Hists Drucken.
Auf der Rückseite des Titels : Prefatio | (P)Aulus Niauis artium
magister. Magnificis vi | r' . sapientiqj senatui Kemnityensi . dnis
suis plu | rimü etc.
Auf der Vorseite des letzten Blattes: Latinum idioma magistri
Pauli Niauis | breui hoc dialogo . cöpendiose editum Pri* | mis
scholarum alumnis putilissimum | Impressum per C. Hist de S. |
Die Rückseite dieses Blattes leer.
Quarto, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — aim, b — bim,
36 Zeilen, Type 1 Hists.
Mainz Stadtbibl .*
10.* Manuale parrochialium sacerdotum.
Blatt 1 Vorseite: Manuale parrochialium | sacerdotü multü
perutile. |
Quarto, 12 Blätter, 39 Zeilen, die Zeichen 11 sind nicht ein
gedruckt, sondern rubricirt, Type 2 Hists.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, um 1496).
Darmstadt Hofbibl.*.
Centralblatt f. Bibl. IV (1887) S. 403. — ob Hain 10725*?
(nach Exemplar zu München Hofbibl.).
0497).
11.* Elegantiarum viginti praecepta.
Blatt 1 Vorseite : ELegantiarum vigin* | ti precepta ad perpul-
chras conficiendas | epistolas. | Holzschnitt: Lehrer auf dem Ka-
theder, wie öfter in Hists Drucken.
Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : Precepta | Elegantiarü viginti
precepta incipiunt. |
Am Ende Vorseite des letzten Blattes : Elegantiarü viginti pre-
cepta finiunt. | Anno dm . M . cccc . xcvij. | Die Rückseite dieses
Blattes leer.
Digitized by VjOOQLC
44
0. 0. u. F. (Speier, C. Hist).
Quarto, 10 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — bui, Typen
1 nnd 2 Histe, fttr Ueberschriften dessen grosse Type und Ein-
zelnes der Schwabacher der Rhetorica 1492.
Mainz Stadtbibl.* München Hofbibl.
Hain 6574*
(1498).
12.* Mannale parrochialinm saeerdotnm.
Blatt 1 Vorseite : Mannale parrochialinm sa* | cerdotum mnltnm
perntile. |
Capitnla in isto libro | contenta sunt ista. |
Blatt 9 Vorseite: 11 Explicit mannale parrochialiü . Anno . 1498. |
Quarto, 10 Blätter, 39 Zeilen. 0. 0. u. F. (Speier, C. Hist).
Die Zeichen 11 sind schwarz gedruckt. Type 2 C. Histe. Die
Ausgabe weicht textlich von der andern Speier 1496 ab.
Dannstadt Hofbibl .*.
Centralblatt f. Bibl. IV (1887) 8. 403. — Fehlt bei Hain.
(1499).
13.* Datus, Augustinus, elegantiae minores sive de
variis loquendi regulis sive poetarum praeceptis.
Blatt 1 Vorseite: (E)Legätie minores | Augustini DacL | Titel-
rückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Augustini Daci Senensis.
sagogicus (!) libellus in | eloquentie precepta . ad Andream dni
Christofen filiü | (c)Redimus iam dudü | a plerisqj viris etiä disser-
tissimis psuasuj | etc.
Schliesst Blatt 20 Vorseite Zeile 5: sequeris exercitationi ac-
cömoda. | Hierauf: (p)Ro maiori autem exercitatione nancisce |
da etc.
Schliesst Blatt 25 Rückseite : Adest tibi studiosissime adolescens
eloquentissimi Augustini se* | nensis pceptioni finis optatus . quarü
si te z lectioni z exercitio | insudante pbueris . ne dubita te paucis
post dieb9 nö mö diser* 1 tum euasurum . verum z cuius etiam
epistolarü generi fore ac* | comodatissimum . Vale. | Anno . XCIX. |
0. 0. u. F. (8peier, C. Hist).
Quarto, 25 Blätter, mit Signaturen An — ami, 03, c 4 , d 4 . eni,
Type 1 Hists.
Digitized by VjOOQLC
45
München Hofbibl., Berlin kön. Bibl .*.
Hain 6013*.
14.* Dasselbe.
Blatt 1 Vorseite: ELegätie minores | Augustini Daci. | Titel-
rückseite leer.
Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Precep . Augusti . Daci | (ohne
Punkt).
Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: Anno.XOIX. |
0. 0. u. F. (8peier, C. Hist).
Quarto, 26 n. gez. Blätter mit den Signaturen a u — ann, b 3 , c 4)
d 4 , cm, Type 2 C. Hists.
Mainz Stadtbibl. (Incun. 180)*.
15.* Gresemundus, Theodoricus, junior, oratio ad sanctam
synodum Moguntinam habita.
Blatt 1 Vorseite : Oratio Theoderici gresemun | di ad sanctam
synodum Mogü | tinam elegantissima. |
Blatt 1 Rückseite : Theoderici gresemundi oratio habi | ta ad
clerum Maguntinum . Anno salutis nostre . M . | cccc . xcix . presi-
dente reuerendissimo domino Berthol- 1 do archiepiscopo. |
Blatt 2 Vorseite: (O)Pere preciuy est etc.
Schliesst Blatt 3 Rückseite Zeile 28: pi . Dixi. |
Blatt 4 zwei Gedichte Gresemunds auf Wiesbaden und einen
Brand zu Worms.
Quarto, 4 n. gez. Blätter, 38 Zeilen, mit Randnoten, ohne Sig-
naturen, Custoden und Blattzahlen, Type 2 Hists.
0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1499).
München Hofbibl., Mainz Stadtbibl.*.
Hain 8050*. — Centralblatt für Bibl. IV, (1887) 8. 403.
(1500.)
16*. Biel, Gabriel, Epitome expositionis canonis
missae.
Blatt 1 Vorseite : (E)Pithoma expositionis ca | nonis Misse ma-
gistri | Gabrielis Biel 8pi- 1 r\ sacre theologie | Licenciati. |
Heu Gabriel cecidit : cui vix Germania magna
Et cui vix aluit itala terra parem
Consilio scriptis cathedra certamine Sacra
In sophia laudem dignus habere fuit
Digitized by VjOOQLC
46
Abstemius : mitis : castus : dans sepe fideles
Suasns z sanctos dux Eberarde tibi
Et quia diuinam stndiose exercuit artem
Dat sibi defuncto premia digna deus | (ohne Punkt).
Auf der Rückseite des Titels: Ad sacerdotes de huius operis
vtilitate l necessitate | Epigramma Hainrici Bebel Justingensis |
(ohne Punkt). Mit der Zeitangabe: Hand Ex Thübingen
Anno. 1499. |
Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Ad Fridericü Meinberger
bibliopolä : wen | delinus stainbach : sacre theologie gfessor ?c. |
Blatt 4 mit Signatur Ann Rückseite Holzschnitt: Gott Vater
und Sohn.
Auf der Rückseite des letzten Blattes: Explicit Epithoma ex-
positiöis sacri Canonis | misse laudatissimi viri Gabriel' Biel de
Spyra | sacre theologie Licentiati. In Spira impres* | sum. per
Conradum Hyst. |
Quarto, 64 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Signa-
turen An — L v , 31 Zeilen, Texttype Type 2 Hists, nebstdem
die Type 1 und die Ueberschriftstype, letztere auch für den Titel
teilweise verwendet
Mainz Stadtbibl. *, Mainz SeminarbibL, München HofbibL, Berlin
kön. BibL, Speier Museum (wo Titel und Blatt A4 fehlen), Bonn
Univ. Bibl.
Hain 3182 * (mit der Angabe: 63 Blätter und 41 Zeilen). —
Panzer, annal. III, S. 29 n. 62. — Weiss, Nachrichten H, S. 17
n. LVU. — Voulli&ne, die Incunabeln der Univ. Bibl. zu Bonn.
Leipzig, 1894, S. 37 n. 242.
(1508.)
17*. Francisci Philelfi poete et | oratoris Clarissimi Conuiuio^
libri duo : de multarü ortu % incre | mento disciplinarü. Plane
Aurei : | Epistola Leonardi Justiniani Panegyrica. | Epithome epu-
laris Lauticie Jodoci Galli Rubeaquensis | Theologi. | Appendix
cöpendiosus indicans que his in libellis cötinean | tur. Ad calcem
adpressus : | Johannes Eierherus Slettstattinus Lectori | foelicitatem : |
Accipe facundi, conuiuia lauta, Philelfi
De magnis humilem lector amice librum
Luculli cene non hie : vel mollis Apici
Luxus erit : vel quos regia mensa tenet
Digitized by VjOOQLC
47
Non hie qua nituit qnondam Sybaritica mensa
Cena : Syracusij quamqj dedere viri
Ampla nee hoc cernes Saliaria prandia libro
Nee Milesiaca fercnla strueta mann
Sobria sed potius dinini mensa Piatonis
Qnam Charites : docte Pieridesqy parant
Qnalis t in nostra celebrauit Peutiger ora
Nuper. Vindelici, gloria firma, soli
Hie eernis veternm, que sint inuenta, sophornm
Queqj tenent saneti, condita multa, libri
Deqj penn vatum snmes : nö sangnine scombri
Conditum laute, mnnera chara, Garnm
Hie conuiuales, sed nö sine pectore, lnsns
Sensa : ioens : nnmeri : seommata : verba : sales.
Archetypum tribnit Thome libraria Trnchses
Hnic leetor faciles oro precare dies
Rnmpere linor.
Auf der Rückseite des Titels Kierhers Vorwort: Speier 1508.
Quarto, 2 n. gez. Blätter und Signaturen am — imi. 0. 0. u.
J. u. F. (Speier, C. Hist, 1508). — Mainz Stadtbibl.*.
18*. AVtoritates | Aristotelis, omniü recte philosophätiü
facile | prineipis . insuper % platonis . Boetij Senece | Apulei Aphri-
cani . Porphyrij . Auerrois Gilberti Porri | tani . necnö quorundam
aliorü nouissime castigatiori | studio recognite et pigmentate. |
Holzschnitt: Lehrer mit drei Schülern vor sich, wie öfter in Hists
Drucken. Die Rückseite des Titels leer. — 0. 0. u. J. u. F.
(Speier, C. Hist, um 1508).
Quarto, 56 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Knn,
Type 1 Hists.
Mainz Seminarbibl*.
3. Zweifelhafte Drucke C. Hists.
1*. HO r tu 1 us. Elegä|tiarum Magistri | Laurencij | Coruini |
(ohne Punkt). Dieser Titel in Canontype. Auf der Rückseite
des Titels: Hortulus Elegantiarü magistri | Laurentij Coruini
Nouoforesis . | etc.
0. 0. u. J. u. F.
Digitized by VjOOQLC
48
Querto, mit den Signaturen An — Eim.
Mainz 8tadtbibl. (Incun. 963).
2. Parochiale Cnratornm : libellns perqnam vtilis , sacerdo-
tibns , etiam ernditis mediocriter : quo docentnr quid eorum officium
requirat. Michael Lochmeyer Autore.
Am Ende: Hoc Michaelis Lochmeyers de officiis pastorum
ecclesiarum opus, summa cum diligentia et castigatione impressum
est Basileae, in officina Adae Petri de Langendorff, Sumptu et
impensis Conradi Hysch, Anno Jesu nati M . D . XIX.
Quarto.
Panzer, annal. VI, S. 215 n. 305.
Möglicherweise liegt in dem Jahr des Erscheinens dieses Drucks
ein Fehler, da nach 1515 ein Auftreten Hists als Verleger nicht
nachweisbar. 1514 ist nicht zu lesen, die Baseler Ausgabe 1514
hat keinen Vermerk, dass Hist dieselbe herstellen Hess, auch
erschien dieselbe im Juli 1514 bei Michael Furter, nicht Petri
von Langendorf.
3. Oratio pul ehr a et elegans de statu clericali Jacobi Han
argentinensis ad clerum spiris habita.
0. 0. u. J. (Speier ? 1493).
Quarto, 8 Blätter, deren letztes leer.
Schmidt, histoire littfraire de TAlsace II, 2,392. — Fehlt bei
Hain und Graesse.
4. Uliächte Drucke C. Hists.
1*. Biel, Gabriel, traetatus utilis artis grammaticae.
Blatt 1 Vorseite: Traetatus vtilis artis | grämatice . regiminü
98tructionü et 9gruitatü ge» | neralia fundamenta declarans j) iuni-
orib9 ex diffu | sis grämaticou prineipijs stilo facili defloratus. |
Auf der Rückseite des Titels : 11 Incipit tractat9 vtilis atq gräma-
tice . regiminü | 9structöm ? 9gruitatü g'nalia fnndamta (!) decla-
rans | p iuniorib9 ex diffusis g co * |)cipijs stilo facili deflo | ratus. |
Schliesst Blatt 12 Rückseite: 11 Explicit traetatg breuis 1 vtil'
9gruitatü . p iunio | rib9 studiose stiloqj facili collect9 ex radi-
calib9 atq | g^ fundamt' edit9 p venerabile viu mgrm Gabrie |
lern byel Ex spira sacre theologie pfundissimü. | Sodann Schema.
Quarto, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen am , b . i . , b. u .,
b. üi*> 34 Zeilen, einspaltig, ohne Signaturen und Blattzahlen.
Digitized by VjOOQLC
49
0. 0. u. J. u. F. (Reutlingen, Michael Gryff, um 1488—1490).
— Mehrfach C. Hist in Speier zugeschrieben.
Berlin kön. B}bl. # .
Hain 3189. — Panzer III, S. 29 n. 61. — Strauss, opera ra-
riora 8. 278. — Weiss, Nachrichten II. 8. 27 n. 5.
2*. Ludolfus de Saxonia, Carthusiensis, expositio
psalmorum.
Blatt 1 Vorseite: Expositio Ludolfi carthu | siensis in Psalterium :
qui | et auctor fuit vite christi. |
Auf der Rückseite des Titels: Jacobus wimpfelingus Sletstatensis
Vniuersis optimarum | litterarum cultorib9 felicitatem | (ohne
Punkt).
Schliesst: Ex Spiris Kl'n . Januarij. ] ) Anno virginei partus.
M cccc x c i. |
Am Ende Vorseite des letzten Blattes Spalte 2 unten: Finiüt
psalmi cöfessionales . Fran. Pe. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Folio, mit den Signaturen an, am, ann — z 4 + A — Ds.
0. O. u. J. u. F. (Strassburg, Knoblauch, um 1491).
Vielfach C. Hist zugeschrieben, aber weder von ihm noch
überhaupt zu Speier gedruckt, nur zu Speier herausgegeben.
Speier Museum*.
Hain 10305. — Panzer, annaL IX, 8.282 n. 46. — Baur,
primitiae S. 38 n. 30. — Weiss, Nachrichten II, S. 16 n. 54.
3*. Tractatus rovus de nigromonte etc. 1502.
Baur, primitiae 8. 44 n. 42. — Panzer, annal. VIU, S. 297.—
Weiss, Nachrichten H, S. 19 n. LXIV.
Diese Ausgabe existiert nicht zu 1502, wohl aber zu 1602.
Ihre Beschreibung ist folgende:
TRACTATVS NO WS | ELEGANS | OMNIVM PVL- |
CHERRIMVS ET DOCTISSIMVS | DE IVRE VENANDI, AVCV-
PANDI, ET PISCANDI, | In quo hae materiae non solum ex-
actissime sed etiam dootissime ac soli- 1 dissime quoad forum
tractantur et decidantur, in gratiam | illorum, qui hisce egregiis
exercitationum generibus | delectantur atqy voluptantur, | in lucem
editus, | AVTHORI8 | GEORGH MOR DE NIGRO MONTE,
BRIGANTLNI IVRI8 | vtriusque Doctoris Olarissimi atque prae-|
1) 1. Januar.
Digitized by VjOOQLC
so
stantisstmi, | AD1ECTA SVNT SINGVLK CAPITIBV8 8VM- 1
maria doctissima, et in fine index rerum ac verborum memoria |
dignarum, locupletissimus atque | ditissimns. | Cui aecessit dispu-
tatio perfectissima de eadem materia habita. | CVM GRATIA AC
PRIVILEGIO INVICTIS8IMAE | 8ACRAE CAE8AREAE MAIE-
STATIS. | IN NOBILI SPIRA | TYPIS AC 8VMPTIBVS IOAN-
NIS PHILIPPI 8PIE88II | Ciuis Typographi ac Bibliopolae Li-
berae | Imperialis Ciuitatis | Spirensis. | ANNO MDCII. |
Die Rückseite des Titels leer. Dem Kaiser Rudolf II gewidmet
idibos Novembris 1 ) 1599.
Quarto, 3 n. gez. Blätter + 144 Seiten + 9 n. gez. Blätter
Index.
Mainz Stadtbibl .* Wien HofbibL
4. JtoS ift t^efe ber gemäht tmb | nett) gebrcmd) . in melc^ | em
boS boM ber toett | ju biffcn gefeiten | ganfc fccr be* 1 laben ift. |
Mit Titelholzschnitt (Lautenspieler), worin nnten das Monogramm
C. H/ und V. G.
Quarto, 8 Blätter, deren letztes leer.
München HofbibL
Nener liter. Anzeiger. 1806. Spalte 228. — Weiler, repert
n. 28 und Supplement II S. 23 deutet das Monogramm C. H. für
Conrad Hißt und spricht den Druck diesem Drucker und Heidel-
berg als Druckort zu. Das Monogramm C. H. bedeutet aber nicht
C. Hist, sondern einen Meister der Elsässer- Schweizer Schule,
vgl. Nagler, Monogrammisten II S. 43.
Anlagen.
L
(Vorwort aus des Richardus de Bury philobiblion 1483.)
Minimus sacerdotnm optimis fratribus Johanni et Conrado hyst
inclite Spirensis urbis librariis salutem. Gravem quidem (studio-
sissimi impressores) ac per difficilem dudum exiguis viribus
comisistis provinciam, quam inter ambigendum primo fronte haud
ab re recusavi subire. Nam hoc exemplar ita viciatum reperi,
ita denique depravatum litaris (!), tum grecis tum latinis, ut emen-
datum forme nnsquam videretur. At ubi eins iocundissimam
1) 13. November.
Digitized by VjOOQLC
51
fructum tarn incipientibus quam perseverantibus perutile senserim
(quam et lemario, sudore et iooo et sale conditus sermo) potissi-
mum reatus, nt in multorum noticiam prodeat, ne vere obscuris
tenebris lateat vel differetur in annos, tametsi opus non decies
castigatum, neqne ad ungern sed nee paucis offensum maculis.
Res etenim scitu digna aboleri non debet, qnoniam ymo (poeta
testante) melius sab lnce patebit, deniqne nee publica fiat, labitur
et multas vires acquirit eundo. Scholastica itaque sollicitndine
crebro compulsus ne quoque hunc forte laborem subterfngere
vobiß viderer, ingressns sum rem sane meis humeris periculoßam,
atque in alto et precelloso pelago divino suffragante spiritn vela
ventis dabo, qnoniam et satius visnm nunc fuerit, opus minus
perfectum mnltis committere, quam prorsus preterire, hi autem
amplius castigare velint exhortatio pociusque describere posteris,
quorum maior est noticia literarum, ut res communis communior
opulenciorque fiat. Valeat humanitas vestra, quibus me plurimum
satisfecisse velim. Ex aedibus meis idibus Januarij Anno Christi
öclxxxiii.
IL
(Vorwort aus: Statuta provincialia Moguntina Hagenau 1512
Blatt 2 Vorseite.)
Emptori ünpressor salutem. Ne credas amice, hec provincialia
statuta ad solam Moguntinam diocesim et eius sacerdotes pertinere :
Ignarus fortasse: qui et quot episcopatus sub prefata provincia
comprehendantur : quidque veniat appellatione provincie Moguntine.
Ecce operam dedi : ut ex tabula pendente a tergo dextri lateris
ornatissimi chori Spirensis omnium episcopatuum nomina , quae
sub predicto militant archiepiscopatu Moguntino (ordine forsan
incerto) simul hie, ut videre licet coimprimerentur. Ex quibus
certiorem te reddere volui, has constitutiones ad omnes et singulas
subsignata8 dioceses et omnem earum clerum speetare, omnibus
prodesse, omnes habere et scire debere, universos complecti, li-
gare et tueri. Quippe quod statuta ipsa de episcoporum omnium
8ubimpressorum auetoritate et consensu: in provincialibus conciliis
promulgata sunt et decreta. Per assignatum tarnen hie ordinem
multi omnino episcoporum volumus, sicut neque possumus, neque
debemus, in digniori suo ordine, si quem pretendit, preiudicium
fecisse, sed sola tibi emptori nomina insinuasse. Vale.
4*
Digitized by VjOOQLC
52
Geschichtlicher Ueberblick
über das Wirken der Druckereien zu Speier
im XVI. Jahrhundert.
Das XV. Jahrhundert hindurch blühten zu Speier die Druckereien
von Drach dem Aelteren und Mittleren sowie Conrad Hist Ihr
Wirken hatte die Stadt unter die berühmten Stätten der Typo-
graphie erhoben. Wenn auch abgeschwächt, doch noch im alten
Abglanz dauerte deren Wirken im ersten Viertel des XVI. Jahr-
hunderts fort. Namentlich wirkte Peter Drache des Jüngern
Auftreten in dieser Hinsicht. Speier bildete aber nicht allein
Drucker, welche ihr Wirken der Stadt widmeten, sondern ent-
sandte auch Jünger der schwarzen Kunst nach auswärts. Von
Johannes de Spira, Wendelin von Speier in Venedig und einem
geborenen Speierer, welcher die Typographie in Granada ein-
führte wie auch Ludwig Dietz Buchdrucker zu Rostock, aber aus
Speier gebürtig, war bereits die Rede. 1 ) Bartholomaeus Kystler
aus Speier druckte zu Strassburg (auf Grüneck) von 1497 bis
1506. 2 ) Johann Schwab aus Speier arbeitete als Drucker zu
Lyon und Pforzheim. Zu Lyon druckte er 1497: S. Vincentius
sermones de tempore und lieferte 1524 zu Pforzheim einen
Druck. 3)
Der Buchdruck zu Speier im XV. Jahrhundert hatte vorzugs-
weise der Liturgie, dem Kirchenrecht, verschiedenen Abteilungen
der Theologie sowie dem Humanismus verbunden mit Pädagogik
gedient, im XVI. Jahrhundert betrat derselbe, abgesehen von
einer Nachströmung dieser Richtung, ganz abweichende Bahnen.
Hist pflegte noch die Nachblüte des Humanismus, betrat aber
bereits hier und da den volkstümlichen Boden, der zu Speier für
die Auswahl der Verlagsartikel bis ins letzte Viertel des XVL Jahr-
hunderts mit wenigen Ausnahmen der tonangebende blieb. Eine
besondere Blüte kann der Speierer Buchdruck von 1515 bis
1580 gerade nicht genannt werden. Grosse Verluste abgerechnet
kommen kaum auf das Jahr im Durchschnitt drei Drucke. Ums
Jahr 1520 waren die Speierer Druckereien so wenig leistungsfähig,
1) Teü I S. 4 und 66.
2) Weller repert S. 469.
3) Ebenda Supplement n. 278.
Digitized by VjOOQLC
53
dass selbst Gelegenheitsschriften wie H. Buschins, Hypanticon
antistiti Spirensi Georgio comiti Palatino Rheni super solenni 8uo
in Spiram introitu nicht zn Speier, sondern zn Basel bei Cra-
tander 1520 (Qnarto) gedruckt wurden. Grossen Einfluss anf den
Speierer Verlag hatte Luthers Auftreten. Die Schriften desselben
und der Reformatoren beherrschten damals den Büchermarkt
Das katholische Speier beteiligte sich nicht an dieser Strömung
des Buchdrucks, nur vereinzelt trat dort die eine oder die andere
Schrift im Geiste der Reformation ans Tageslicht. Auch die Gegen-
reformation beschäftigte Speierer Pressen nicht. Wenn Speier
auch Sitz eines Bischofs und zahlreichen Clerus blieb, griff der
Protestantismus unter der Bürgerschaft sowie der Beamtenwelt
namentlich des Reichskammergerichts so um sich, dass Speier 1555
eine lutherische Stadt ward, in der sich von 1570 bis 1580 viele
französische Protestanten niederliessen. Dieser Umschlag wirkte
gewaltig auf den Buchdruck. Die Verbindung katholischer Schrift-
steller in und ausserhalb Speiers mit Speierer Verlegern ward
gestört Wir sehen, dass katholische Gelehrte der Stadt ihre
Schriften zu Tübingen, Ingolstadt und München drucken Hessen.
Die katholische Liturgie fand für die Speierer Diözese keine
Druckstätte mehr, ganz abgesehen davon, dass sich die Diözese
an Mainz anschloss und Bischof Rudolf von Speier 1558 die
Mainzer Agende Mainz 1551 allen Pfarreien seines Sprengeis zum
Geschenke machte. ] ) In Folge der Abnahme des Buchdrucks zu
Speier kommt in den Messcatalogen von 1564 bis 1581 Speier
gar nicht als genannt vor. Wenn auch in diesen Jahren manches
Buch dennoch zn Speier erschien, lässt mangelnde Verbindung
mit der Frankfurter Messe auf das Stillliegen des Speierer Buch-
drucks schliessen. Mit 1581 ward dieses plötzlich anders. Al-
binus hatte sich seit 1581 als städtischer Buchdrucker und Ver-
leger niedergelassen nnd entwickelte eine bedeutende Thätigkeit
An der Hand des Messcatalogs lässt sich ermessen, was damals
zn Speier an Drucken entstand. Es waren:
1582 11 Drucke, 8 lat 3 deutsche (Albinus),
1583 6 , 5 „ 1 ohne Verlagsangabe,
1584 5 „ 2 „ 2 deutsche, 1 französ. Davon
Albinus 3, 2 ohne Firma.
1) Widmann, Franz Behem S. 86.
Digitized by VjOOQLC
54
1585 5 Drucke, 3 Ut 2 deutsch, Albinos davon 4, 1 ohne
Firma,
1586 5 „ 5 „ davon Albinos 3, 2 ohne Firma,
1587 10 „ davon Albinus 4, 6 ohne Firma,
1588 13 „ 10 „ 3 deutsch, davon Albinos 7, ohne
Firma 6,
1589 6 „ 5 „ 1 deotsch, davon Albinos 4, ohne
Firma 2,
1590
7
n
6
n
1 deotsch, alle von Albinos,
1591
4
n
4
r.
alle von Albinos,
1592
3
n
2
n
1 deutsch, alle von Albinos,
1593
2
n
2
n
alle von Albinos,
1594
8
n
7
n
1 deotsch, davon Albinos 6, Smes-
mann 1, 1 ohne Firma,
1595
4
n
4
n
alle von Albinos, 1 bei Smes-
mann gedruckt,
1596
8
w
8
n
alle von Albinos,
1597
9
w
7
n
2 deutsch, alle von Albinos,
1598
2
w
2
n
alle von Albinos.
1599
3
n
2
n
1 deotsch, alle von Albinos, davon
1 in 8chlos8 8tafford,
1600
1
n
1
n
Albinos Wittwe,
1601
3
n
3
n
Albinos Erben 2, 1 ohne Firma
in Commission gedruckt von
Spiess,
1602
5
n
4
n
1 deotsch, 1 von Theobald Schön-
wetter, 1 von Joh. Phil. Spiess.
1603
3
n
2
»
1 deotsch, Peter Eberth Advokat
Selbstverlag 1, Simon Günther 1,
1604
3
»
3
n
Elias Kempach alle,
1605
6
n
6
n
Melchior Hartmann 2, Elias Kem-
pach 4 (davon 2 gedruckt zu
Luxemburg.
1606
4
n
3
n
1 deutsch, Elias Kempach 2, 1 ge-
druckt zu Marburg. 1 )
1) Schwetschke, codex nundinariue. Balle 1850. Folio.
Digitized by VjOOQLC
55
XI. Hartmann Biber 1602.
Hartmann Bibers Herkunft und Lebensverhältnisse sind nicht
bekannt. Er lieferte im Jahr 1502 zu Speier einen einzigen
Druck ans dem Gebiete der deutschen Volkslitteratnr nnd scheint
zu den wandernden kleinen Verlegern und Buchdruckern gehört
zu haben, welche mit kleiner Einrichtung kleine Schriften her-
stellten und ohne dauernd festen Sitz der Arbeit nachzogen. So
mag auch Hartmann Bibers Auftreten als Drucker zu Speier kein
allzulanges gewesen sein; ums Jahr 1525 druckte er zu Ingolstadt
eine Volksschrift: „Vnser lieben frauen Rosenkrantz" etc. 1 ) Wann
er Speier verliess, ist nicht bekannt.
Drucke Hartmann Bibers»
1502.
+ (Sin furfc regtment bon beut Ijodjgelerte meifter £on|rabt
(SdjeHtng tum $el)belberg boctor bcr erfcnei, bnb | bnferS gnebigften
Ejerrn ^Sfatfcgrauen furfurftcn tc, | arfcet. 3u wwi bnnb gefallen
feinit gürftttd^cn gnaben | Sludj feiner gnaben bnbert^anen ju nufc
SSß ben füme|ften $pt)tofopt)cn (!) ntit flete gebogen bnb jefamen
bradjt | SBie man fid) bor ber ^eftüenfc enthalten bnb audj ob | ber
menfdj ba mit begriffen tofirb Reifen fot, |
Am Ende: ©eebrueft (!) ju ©peier bon Hartman | 93iber am
famftag nadj SRatfjte 2ln|no taufet (!) fünf Jjunbert bn 11, iar |
(olnte Sßwtft).
Quarto, 22 Blätter, mit Wappen in Holzschnitt auf dem Titel-
blatt und dasselbe nochmals am Ende.
München Hofbibl.
Weller repert. S. 454, Verbesserungen n. 245*
XBL Jaoob Sohmidt 1514—1580.
Ueber Jacob Schmidts Herkunft und Verhältnisse ist Nichts
bekannt. Es bleibt dahingestellt, ob er mit dem Speierer Buch-
drucker Jacob Faber oder Fabri eine Person ist oder micht. Die
Uebertragung des Namens Schmidt in Faber oder Fabri ist um
diese Zeit nichts Ungewöhnliches, zudem Fabers Wirkungszeit
1523 bis 1525 zu dieser Annahme einer Idendität verbunden mit
der Geschäftsrichtung Beider nämlich Veröffentlichung volkstüm-
licher Ldtteratur ganz gut passt Aus den bei Beiden verwendeten
1) Weller, repert. n. 3630.
Digitized by VjOOQLC
56
Typen läset sich keine üebereinstimmung oder Verschiedenheit
nachweisen. Schmidts Verlag zu Speier war unbedeutend, nur
zwei Drucke sind bis jetzt von ihm bekannt. Auftraggeber eines
dieser Drucke war Arnold Schlick. Siehe unten. — Mit der
Frankfurter Buchdruckerfamilie Schmidt hat Jacob Schmidt keiner-
lei Verbindung, da Johann Schmidt aus Neustadt bei Coburg
stammte und am 9. November 1569 sich zu Frankfurt verheiratete. 1 )
Drucke Jacob Schmidts.
0514.)
1. Sie aufelegung äRagiftri joljamS | SSirbung oon $a&furt jü
bem burdjleudjtigen Ijodjgebornen | Surften onb fjerre . Ferren 2ub*
roigen ^Sfatfcgraff bet) SRtjeht. | &erfcog in Sägern . befc Ijeügen So-
mifdjen reidjä ®rfc brudj- 1 feffen . onb fifirfürften :c . ober bie roüber*
bartidjen jetdjen bie bo | gefefje roorbe fein . bei) bem 3Ron uff bem
©d)IoJ3 I)oljem oradj | jm SBirttenbeger (!) lanbt . gm . M . ccccc . xiiii.
3are . 2lm binftag | nad) ©rfjarbi frtoe, omb bretj oren, bo ber. ©cor*
pion jm an | fang ber Sonnen gefefjen roart. |
Am Ende : ©ebrütft burd) jacob ©dnn^eben jfi ©p^er | oon megen
2lrnolt Soliden <ßfalfcgrautfdjen | Drganiften 2 ) off fein Saiferlidj
freigibt onb mä | baten, nid)t nadE) jü brüden. |
0. J. (1514). Mit Titelholzschnitt.
Quarto, 4 Blätter.
München Hofbibl.
Weller, repert n. 863.
1530.
2. Blatt 1 Vorseite: U ©n fonberüdje practica Stoctor | Sotymfen
SSirbung oon #a3furt, | ober betjbe finftemiß | ber ©omten onb be$
SRonS, ffirfclidj begriffen jm tau-|feni gfinffljttnbert breiig jare. |
£oljfdmitt | ©ebrfidt ju ©peljer mit Setyferfidjer fre^ett, tfy ptm j
jeljen marrf Sottige« goIbeS, burdj Qacoben fdmtljbt. |
Quarto, 4 Blätter.
Nürnberg, german. Museum. 3 )
1) Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, n. F. VII (1881) S. 36.
2) Arnold Schlick Pfalzgräflicher Organist zu Heidelberg, Verfasser
des: „Spiegel der Orgelmacher und Organisten". Mainz 1512 und der:
„Tabulatoren etlicher lobgesang und lidlein uff die orgeln und lauten".
Mainz 1512. vgl. Monatshefte für Musikgeschichte I, S. 77 und 115.
3) Mitteilung aus Nürnberg.
Digitized by VjOOQLC
57
XTTT. Hans Eokhardt 1522—1525.
Woher Hans Eckhardt stammte und wann er sich zn Speier
als Verleger und Buchdrucker niederliess, steht nicht fest Im
Hinblick auf seine Ratsherrnstelle kann er ein Speierer von Ge-
burt gewesen sein. Er ward am Dienstag nach Misericordia do-
mini 1522 als Ratsmann der Stadt Speier mit dem Ratsmann
Hans Walsporn Vormünder über minderjährige Kinder zu Speier. 1 )
Demnach muss er schon längere Zeit Bürger der Stadt Speier
gewesen sein. Er druckte von 1522 bis 1525 drei Schriften der
deutschen Volkslitteratur. Seine Schwabacher Schrift hat einen
netten Schnitt; auch die Illustration ging bei Eckhardts Erzeug-
nissen nicht leer aus. Seine Ausgabe der Chronik der Franken
des Abts Trithemius ist eine gute Leistung und erhebt ihren Ur-
heber in technischer Beziehung über die kleinen wandernden
Buchdrucker. Wegen dieses Druckes trat er mit dem D. Jacob
Schenk zu Speier in Beziehung 2 ), einem Mann, der sich überhaupt
durch Uebersetzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche ver-
dient gemacht hat. Eckhardt kommt im „Ratsbuch" der Stadt
Speier im Jahr 1523 als „Ratt Im Sess" vor und bekleidete zu
gleicher Zeit die Stelle als „Vierrichter* 1 . Ebenso erscheint er
als „Ratt Im Sess" und als „Vierrichter" im Jahre 1525. Bei
letzterem Eintrag steht aber an der Stelle, wo er als „Ratssess"
erwähnt wird, von gleichzeitiger Hand am Rande: „obiit Anno
xc xxvj".3) Eckhardt starb demnach 1526 und dieses erklärt
das Aufhören seiner Druckerei unter seinem Namen. Es scheint
aber, dass dieselbe fortbestand und des Jacob Sehenk Lucianüber-
setzung 1528 sowie Tritheyms Wunderbüchlein 1529 lieferte. 4 )
Wohin die Druckerei nach dieser Zeit gelangte, steht nicht fest.
Drucke Hans Eckhardts.
1522.
1.* SritljemtuS 3oI}., ©fjronif bcr granfen.
Blatt 1 Vorseite: ffitjn fdmne. | ©ronica t>ö @r|ftctn nrfrrücf tm
1) Btirgerbuch der Stadt Speier. Ms. Stadtarchiv zu Speier.
2) Er schwur am Samstag nach Pfingsten 1525 zu Speier den Bürger-
eid. Das Bürgerbuch Speiers sagt hierüber: „Item doctor Jacob schenck
emit et iuravit civilitatem in forma consueta Sampstags noch penthecosten
Anno IC XXV."
3) Mitteilung des Herrn Kreisarchivar Dr. Mayerhofer zu Speier.
4) Siehe unter den Drucken ohne Ort und Jahr etc.
Digitized by VjOOQLC
J>8
nftoadjfen | ber gräden mie fU in S)ent- 1 fd> fianbt fcraten. Hnd) (!)
non | beeren fömig, $er|ogen, gentetytä Stbetö k>ft | uoldfö berünt-
Keiften Äriegä tmb anbem %u | gentlidjen obungen, 3)a burd) jte
betjnadj | ganfce (guropam beftritten nnnb erobert. SSo | bem ©r-
mirbigen natter #ern Soljanfen melj|lant Slbbt ju ©ponljeint, auf*
tril fel|amen | toenig gehörten &iftorien, beim fürfcften | uerfaft, SRenv
lidjft burefj ben #o<t}- 1 gelerten #em Qacoben ©djenef | ber redeten
3)octor auf* Sa* | tin in 3)eütfdfj tranS- 1 feriert t>nb ge- 1 sogen. |
Zeilen 1 und 2 Canontype, Zeilen 3, 4 nnd 5 kleine Missaltype,
Rest Schwabacher Type. Mit Holzschnitteinfassung, worin oben
drei Könige auf Stillen sitzend: Basanns, Dagobertus, Marcomims,
längs darunter in stehender Figur die Könige (Links): Francus,
(Rechts): Clodoueus, mit ihren Wappen zn Füssen, unten quer
Schlachtscene. Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 mit Signatur +u Vorseite: ©Cnbbrieff $em Sofyrafen
Irtjttentyeijntera metjfont gu | ©anet Qacob oorntate ju ©pan^ehn
Sfbt an be !)od) | nrirbigen in got patter tmb Ferren, #em Soren- 1
|en ffibete oft altes gef$ie$3 (!) nö 8ty | bera be« ^benun^ten
ftifftö | gu SBurfcburg ©ifcfjoffen | orientifdjen granefe | lanbtä einige |
Ijerfcoge | öon aufejug t>ft | begriff grandiföer Ijifiorien | (ohne Punkt)
Schliesst Blatt 3 Vorseite unten: U @nbe ber ntiffmen. (!) 1 11 golgt
bie oorrebe. |
Blatt 3 Rückseite: SSorrebe 3of>anfen Srtttenljegin »WS be$ |
9Rerern ©and SacobS ?tyoftel3 au&- | toenbtg SBurfcburg gotöljauß
k)ö | gefd(jid)te im Gtyronid ber | branden anfigejogen | ©untntarte |
begriff. | »teebWttd&en |
Blatt 4 Rückseite: @nb ber oorrebe. |
Blatt 5 mit Signatnr =fc Vorseite: 11 JRegtfter biefed budjS | (ohne
Punkt. |
Blatt mit Seitenzahl I und Signatur A : $3* f a ^ e * an ein lurfe*
mehlig Ijiftori nö | erftem prfarund, Ijerfonte bn nffnwt^en ber
3rancß | Jtorcfj ben ©rtuerbigen nn #od>berfintie #ent, | Sfrem So*
Ijanfen oon Srittentyeun tneilät | Slbt ju ©päljeim auf* anbern glaub |
nmrbigen ftiftorien öerfantlet | nn gejoge neulich auf* latein | in
£efiifd> bracht ön | tranSferirt. | SMeeMättd)en. |
Seite CXX unten: ^©ebrudt tmb bolenbt ju ©peljer, burd) ben
©rfamen | Solans ©Charten, btnftagS naefj tmfer | fratoe Sic^tmefe,
nadj Efjrift geburt | baufent funfffjunbert gmen- 1 fctg tmbjfregiar.
Digitized by VjOOQLC
59
gre fet) got in ber ^o^c. | Auf der Rückseite dieses Blattes : 11 ©or-
rectorium ober bi$ bljdjlein. |
Folio, 8 n. gez. Blätter mit deo Signaturen +n, ±, ±n,
zfcni, + CXX gez. Seiten mit den Signaturen A 4 , B 4 , C 3 , D 3l
E 4l F 4 , 6 4 , Hnn, J4, K 3 , L. Schwabacher Type, die Namen der
Könige im Text in Canontype, mit gedruckten Initialen.
Speier Museum*, Nürnberg germ. Museum (No. 6302), Stras-
burg Unhr.-BIbL
Panzer Annalen n, S. 118 n. 1560. — Hummel, neue Biblio-
thek I, S. 87. — Weiss, Nachrichten ü, S. 23 n. LXXXV. —
Mitteilungen des histor. Vereines der Pfalz XVII S. 183. —
Silbernagl, Johann Trithemius. II. Auflage. Regensburg. 1885.
8. 243. — Fehlt bei Weller, repert. — Bibliothek des germa-
nischen Nationalmuseums in Nürnberg. Nürnberg. 1855. S. 256.
1525.
2. $ie Sünff Bücher äRofi. |
Am Ende: §k enben fiel) bic gunf | büdjer 2Rofi (Sebrucft | ju
©pe^er burd) | #on3 ecf^art | jm 3or. 1525 | (ohne Punkt).
Anfang: «28 gott erfc^uff bj tiedjt uff erb
(Sagt er bj firmamente roerb
S)ie burre tmb ba3 meer
©un, tnon tmb liedjte fterne
3)a$ lebenb ttmdrfe meer
9bam tjnt gtetjd) fdniff er.
Octavo, 3 Bogen. Gedicht in Sechszeilern, 50, 40, 27, 36 und
34 Strafen, ohne Blattzahlen.
Helmstedt (ohne Titelblatt).
Waokernagel, Kirchenlied I, S. 385 n. XXVI. — Weller, repert.
n. 3336. — Weller, Annalen II, S. 460 n. 893.
3. 33fid)Im über bte 4 . Smingetiften . 3n be tljö bie tagfoetjft be$
frölittd im f)oß ftetyt. |
Am Ende: ©ebrudt ju ©petjer burdj #an3 etfljart . 1525. |
Octavo, mit acht Holzschnitten. In Versen.
Collection Kuppitsch. Halle a. d. 8. 1846. dl 2122.
Weller, repert. n. 3337.
Digitized by VjOOQLC
60
XIV. Jaoob Fabri 1523—1585.
Ueber Jacob Fabers Lebensverhältnisse nnd Herkunft ist Nichts
bekannt. Möglicherweise war er mit dem Johann Faber Buch-
drucker und Verleger zu Freiburg i. B. als Zeitgenossen verwandt.
Er scheint Protestant gewesen zu sein, wenigstens giebt dieses
seine Hinneigung für derartige Schriften in seinem Verlag kund.
Seine Thätigkeit war keine unbedeutende, gehört aber durchgängig
der volkstümlichen Litteratur an. Vieles ist nebstdem gut illu-
striert Faber scheint teilweise Typen Drachs erworben zu haben,
wenigstens ist die Schwabacher Type Drachs und die in den
Practica's des Jacob Faber verwendete einerlei. Ueber seine
mögliche Identität mit Jacob Schmidt siehe oben.
1. Druckwerke mit Angabe von Ort, Jahr und Firma.
1523.
1. ©in ©fjriftenlidj nüfc | par ©etyfidjletn mit bcm | aufeng bcr
laugen | ©uägelion, tmb | aller fanct | *ßaute | ©tüfteln, | aud) bcm
^eilige | ©tauben . SSaier mt- 1 ßer . Sieben büß pfalmen | mit jrem
redete berbeüfcfdjten | berftanbt, tmb einer redjt- 1 georbente djriftfidjen |
befentnufi, ober | peidjt, fampt | anberm. | Mit Titeleinfassung.
Am Ende: ®etrfictt ju <5pt)tt burd) | Sacoben gabrt. | 3m
1523. jar. |
Octavo, 15 l / 2 Bogen, letztes Blatt leer.
München Hof bibl.
Weller, repert n. 2359.
1524.
2. practica beüfcfdj gebogen anß ber | läre tmb propfjcjetjen, @t-
bitte, »rigitte, ©irim, | Soadjim be$ 8lbt3, 2Retl)obij, tmb bru- 1 ber
SReinfjartS, roirbt meren bifc | pt& . XXV . jar . tmb fagt | toon mün-
berli | d>en bin- 1 gen. | Holzschnitt : SaturouS, 3$enu$ | ©ebrücft ju
©ptjer burd) Sacoben gabri. |
Am Ende 54 Verszeilen:
Stile ftenbt ber roett fjaben ftdj bertert
Storumb nrirt mit plagen fie groß gemert. etc.
0. J. (1524).
Quarto, 8 Blatter.
Basel Univ.- Bibl.
Weller repert n. 3105.
Digitized by VjOOQLC
61
1525.
3. 3)retj Eljrtftfidje ermanüng an bie 93auroerfd)afft, bic jfoü, c^c
ftc t>or SBetjnftyerg gejogen, pon jrem ffirnemen abjuftefjen. 3)te
britt nad) bcr gretofenfidjen t!jatf)e ju Sßeiniffyerg perioffen juge*
fdjicft oon Sofjan Sadjanton Sßrebicanten ju #atjtyron. (Sebruclt
ju ©petjer burdj Jacoben Sabri.
0. J. (1525). Verfasser ist Johann Lachmann.
Quarto, 3 Bogen.
Panzer, Annalen II, S. 379 n. 2766. — Strobel, Miscell. III,
163 und Strobel, Beyträge II, 1, 77.
1530.
4.* #an£ SBirbung t>on &af$furt, practica etc.
Blatt 1 Vorseite: practica beüfcfd), beä rofirbigen fjodjgc- 1 lerten
tmb roetjtberümpten 3)octor Soljanfen Sßtrbügö öon f)aß|furt, t>ff
baS . M . CCCCC . tmb . XXX . \ax . gemalt ju (Seren bem | bürstend)-
tigiften #ocf)geborne Surften tmb Jjerren, #errn 2ub|roigen, Sßfalfc-
grauen bt) SRfiein, $erfcogen jnn Sägern, be3 fietjU* 1 gen 3tdmifcf)en
9leid)3 (grfcbrudjfeffen tmb E^ürfürften tc. | Holzschnitt | U (Sebrücft
jü ©pier mit Satyferfidjer fret#ett, ba3 nljemanbt be3 SBfirbigen |
Ijodjgelerten tmb ipetjtberfimpten $)octor Soljanfen SStrbungS tum
#afcfurt | practica lafjjettel ober anbem budjfin in Slftronomia, fo
er jerfidj au&geen left | 9?ad)trit(f, fetjt Ijab, fauffen ober oerfauffen
top, jnn funff jaren ben negften, | bann allein roem er$ aufiju-
gefjen beueld) tl)üt, be$ peen . X . mard lottigä golbä. | 3acobu3 gaber |
(ohne Pnnkt).
Quarto, 8 Blätter, letzte Seite, die Rückseite von Signatur B 4 , leer. 1 )
Nürnberg, german. Museum (No. 38, 285).
5.* 2)a3 aller berodrteft tm fürfeeft SRegintent, Sfir btye neroe
feinde, b^e englifdj @djroel#fudjt genant, ntye mä btje Ijefcunber ju
grandfort, 3Wen|, SBormbS tm ©^e^r gebrauchet. (Sebrudt ju @^r
burdj Qacoben gabri. 1530.
Quarto.
Bingen Pfarrbibliothek*
1) Mitteilung aus Nürnberg.
Digitized by VjOOQLC
62
2. Druckwerke ohne Angabe des Ortes, des Jahres
oder der Firma.
(1523).
1.* Blatt 1 Vorseite: U (£in getreroe öerotanung eins | liebljabcr3
ber Cuangeltfdjen warfst an ge- 1 meinte Sßfafföeit nit ju ftibber*
fedjten | ben (BGelidjen fianbt, fo ein (Er- 1 fanicr Sßriefier }u SBorrabä |
(jm bon got im neümen | bnnb Sitten lefta- 1 met ju gelaffen) | an
ftcf) genö- 1 men !jat. | Holzschnitt.
Anfang: 9?9$n rabt jr jartten Ferren jfi
ttrie mir biefen fachen t^un | etc.
Am Ende: M.D. XXIII. |
Die ganz in Versen verfasste Schrift behandelt die Verheiratung
des Wormser Predigers Ulrich Sitzinger. Der in dem Gedichte
genannte Schafhirte Ulrich ist Ulrich Preu Prediger zn Worms.
Ueber die Angelegenheit vgl. Becker, Beiträge zur Geschichte
der Stadt Worms S. 47 f.
Qnarto, 4 n. gez. Blätter.
0. 0. n. J. n. F. (Speier, Jacob Faber, 1523).
Mainz Stadtbibl .*.
052*).
2« ©m inarfytfftiger bnb | grftntftdpr beruht, oft | fpt)Uger ge-
föriffte, öon bent Se^b bnb | ©tut rniferS Ferren 3$efu Cljrifti |
nriber ben neüroen tjrtyunt | 2)octor SnbreaS öö | (Earfffcabt tmb j
feiner an | Ijeger | 3o^an . ©ugen^agen | bon Römern. | Mit Titel-
einfassnng.
Am Ende: ©ebnuft $u ©petjr. |
0. J. n. F. (1524, Jakob Faber).
Qnarto, 6 Blätter.
Freibnrg i. B. Univ.-Bibl.
Weller, repert. n. 2806.
3.* practica beutfd) äReifter #anfen SSirbung | bon #afcfurt, off
ba$ ffirfdjrotftid) 3are . M . ccccc . tm xxiiij . ?c . ®e- 1 mat^t ju cren
bent S)urd)lefid}tigiften fjodjgepornen Surften bnb ljer-|ren Ferren
Subttngen Sßfalfcgrauen bet) SRljein #er$ogen in Sauren | befi $ettgen
9t6ntifd)en SRe^d^ö ®rfcbrud)feffen tmb Sfurfürften xc. | Holzschnitt |
U S)urd) ßetjferlidj manbat ift öerbotte ba3 niemanbt bife practica j
tmb Sag gebet nadj brude in vj . jare betj peen jefje mard I5tig$
Auf der Titelrückseite Widmung.
Digitized by VjOOQLC
63^
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Jakob Faber, 1524).
Quarto, 8 n. gez. Blätter, Schwabacher Type , ohne Custoden,
Blatteahlen und Signaturen.
Maine Stadtbibl .*.
(1525.)
4*. practica SReifter $anfen 33irbung nö #afc« | fürt, öff baS.
M.cccoc . XXV. Sorc . ic . ®emad)t ju cre bcm $itrc$Iefid}ti- 1 giften
ljodjgebornen Surften tm Ferren Ferren Snbtmgen Sßfatygraue | betj
Styein #erfcogen in Bahren beft fettigen 9t4mtfd)e <8btqifi <8rfc|
brudrfeffen tmb fötrfßrften. xc. | Holzschnitt : Mars , Venus, Luna. |
Unterhalb die Verse:
SJtajn natur ift frei) fr6Itd) tmb gut.
Seijl eudj mit metjn Ijilff m% freiem nritbt.
3)rumb gun id) eud) mit mir regiren.
5)od) nit über ntid} bominiren.
Auf der Rückseite des Titels das Dmckprivileginm mit der
Zeitangabe: Nürnberg 10 October 1522.
0. 0. n. J. n. F. (Speier, Jakob Faber, 1525).
Quarto, 8 n. gez. Blätter, Schwabacher Type Fabers, ohne Blatt-
zahlen, Signaturen und Custoden.
Mainz Stadtbibl*.
5. (Sfyn forudj bin idj non ber toett Iauff,
mer mein begert ber fetb midj fauff.
Sefe midj uorn an bift an ba$ enn,
id} ftraff manchen ben idj nit fenn.
Mit Titelholzsohnitt.
Am Ende: ®ebrwft ju ©peljr. |
Beginnt: £Drt mir ju ein abentfjeütoer,
2)ie mir ttriberfarn ift Ijeütoer tc.
In der Sohlnsszeile nennt sich als Verfasser: Panper Henricus
als anonyme Bezeichnung eines Unbekannten.
Octavo, 12 Blfttter.
0. J. u. F. (Jakob Faber 1525).
Ehedem in W. v. Malizahns Besitz.
Abdruck in Bechstein , Museum II, S. 203 sowie Soheible, das
Schaltjahr ELI, S. 101 . vgl. Mone, Anzeiger 1833, S. 178. —
Weller, repert. a 3643. .
Digitized by VjOOQLC
64
0526.)
6. @ijn gut Ijerfcigf bebenden ttrie auff | bem 3efctfürgetumtenen
9tet)d)3 tagt atyie $ü ©pet)er. | 3n fachen ©otte$ ßtyr, fein »ort,
tonfer feien, trnb | bie genriffen, berürenb Kljrrftlid) bnb beften-|
bigfTidj au faren, juljanblen trnb | jubefdjttefeen fein folt. | 9nno.
M . D . XXVI. | gbert SRfiell £efftfc*Jer «an« fecretarj. | ©ebrürft $
©peljer. |
Quarto, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Am.
0. F. (Jakob Faber).
Ehedem in meinem Besitz, jetzt Privatbesitz zn Land&hnt (Herr
G. Berthold) *
Fehlt bei Weller, reperi — Germania ed. Pfeiffer - Bartsch.
N. F. XXV (1892) 8. 289 n. 9.
7. ©in gut !>erfeig bebenden wie | auff bem 3fefc fürgenomneit
9tetyd>S tag attljie | $u ©pe^er in fadjen ®otte$ ©er , fein »ort, |
tmfer feelen, tmnb bie genriffen, berürenbt, | Eljrifilid) tm beftenbigf-
lid) ju faren, ju | Ijanblen bnb ju beföliefcen fein folt. j 9tono. M.D.XXV1. |
(Sbert SHieH &efftfdjer Kanter fecretarj. | Aufgängen ju Speyer. |
Quarto, 4 Blätter.
0. F. (Jakob Faber).
8t Gallen Stiftsbibl., Augsburg Stadtbibl.
Weller, repert. n. 3963.
0534.)
8. practica befitfdj be3 nrirbigen Ijodjge- 1 lerten bn toeljtberümWe
3)octor 3o!janfen SMrbügS öö #a&|furt, bff bj .M.CCCCC.lm
xxxiiii . jare . gemacht ju Sre | bem burd^Icüd^tigfte^oc^gebomengürfte,
bnb Jjerrn £errn | Subttrige , ^Sfalfcgrauen bei) 9tyn &erfcog in SBatjern
be$ f)tt) | ligen SR&mifdjen reidjS ©rfcbrudjfejfen bn ©!)urfürften . k. \
Holzschnitt | U ©ebrudt $u ©pe^er , SRit Sfetfertidjer fre^eit , ba$
nijemant be3 nrirbige | föderierten t»nb tueljtberampten 3)octor 3o*
Jjanfen SSirbungS öö &afefurt | practica Safe jettel . ober anbete
budjlin in Slftronomia fo er jerlidj auf* geen | Ieft 9?ad>brude . fei)l
Ijabe . fauffe ober öerfauffen la§ . inn et)m jare be£ negft | ben attetjnc
wem er3 aufc jugeljnt beuddj tljut , bety peen . X. mard lotigä goti$,|
Am Ende: SlHe^n ®ott bie ®ere. |
Quarto, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bni, zweierlei
Schwabacher Type.
0. 0. u. F. (Speier, J. Faber).
Speier Museum* und in meinem Besitz (defeot).
Digitized by VjOOQLC
65
1535.
9*. practica beutfcf) be3 ttnrbigen Ijodjge | lerte on toeijtberümpte
2)octor 3o^anfen 33irbüg3 bö #afc | fürt , t>ff ba,M.CCCCC.tm.
XXXV . jare . gemacht ju Seren beut $)urdjleüd}tigfte Ijodjgebornen
Surfte , t>fi Ijerrn #errn | Subnrige, $falfcgraue bei) SRetjn £erfcog in
Sägern be£ §ei | ligen SRömifdjen reidjS ©rfcbrudjfeffen °n 8$ur-
färften . it. | Holzschnitt: Links Gelehrter, Rechts Ritter, Mitten
Mann Regen ausgiessend | U (Sebrudft $u Speyer mit Äe^ferlic^er
fret#eit , ba3 ntjemant be3 nrirbigen | föderierten tmb metjtberuntyten
$)octor Soljanfen SSirbungS nö &afifurt | practica Safeettel, ober
anbere budjlin in äftronontia fo er jerüd} aufege^en | left 9?adjbrucfe,
feljte Ijabe . fauffe ober oerfauffen lag . inn biefem . 1535 . jare, | bau
attetnte toem er3 auf* augeben beueldj tfjut , bei) peen .X. maref lotigS
golb£. | Auf der Rückseite des Titels die Widmung Virdungs an
den Pfalzgrafen.
Schliesst auf der Rückseite des letzten Blattes: $anb 9ltteQn
©ott bte gtjre. |
Quarto, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bin, Schwa-
bacher Type Fabers.
0. 0. u. F. (Speier, Jakob Faber).
Wernigerode fürstl. von Stolberg'sche Bibl. (Jo 22)*.
3. Wahrscheinliche Drucke Jakob Fabers.
1524.
* ©in ©ernton getfjan | ju Sßforfcljetyn im ©pittal, | geprebiget
burdj Sofymn | ©djioeblin (Ecclefiaften | jü jmetjnbrücf , 2lm | ©on-
tag SRiferi- 1 corbia bo- 1 mint . | ©ebrfieft jü ©pljer. | 3fm jare .
M . D . xxiiy. | Mit Titeleinfassung. *)
Ohne Schlussschrift.
0. F. (nach Weller repert. n. 3161 von Jakob Faber gedruckt.)
Quarto, 4 Blätter.
Giessen Univ. Bibl., Wolfenbüttel herzogl. Bibl*. — Allge-
meiner literar. Anzeiger . 1800, Spalte 422. — Weller, repert
n. 3161.
1) Mitteilung aus Wolfenbüttel.
Digitized by VjOOQLC
66
XV. Anastasius Noltius 1523—1542.
Anastasius Nolt oder Noltius stammte ans Hainfeld. *) Er ward
1527 Bürger der Stadt Speier und gehörte der Salzgüsserzunft
an. Er druckte zu Speier, soweit nachweisbar, bereits 1523 und
zwar als Hintersasse oder Staatsschutz geniessender Nichtbürger.
Sein Wirken als Drucker läset sich bis 1542 nachweisen. Nolt
war 1543 noch im Leben, da er in diesem Jahr noch in der
Zunftrolle erscheint. Wann er starb, lftsst sich aus den Zunft-
rollen nicht ersehen, da die Jahrgänge 1544 bis 1557 im Speierer
Stadtarchiv fehlen. Die Wittwe lebte noch 1558. Der Sohn
Clemens Nolt ward Bürger zu Speier 1558, lebte noch 1565 und
gehörte ebenfalls der Salzgüsserzunft an. Ob derselbe auch
druckte und das Geschäft seines Vaters fortsetzte, ist ungewiss.
Drucke mit dessen Namen sind wenigstens noch nicht zum Vor-
schein gekommen. Des Anastasius Noltius Verlagsartikel gehören
der volkstümlichen Literatur an.
Druckwerke des Anastasius Noltius.
1523.
1. practica beutfdj SRcifter #annfen SSirbung bon &af$furt bber
bic imt) Sinftemtfc be$ 3Ron3 . bic $n btefem . M . CCCCC . xxiij
jare gefeljett roerben tmnb beä ju crc beut Stardjleudjttgiftcn
Ijerre Subnrigen $fal$grauen bet) Stfjein — ©r|jbrud)feffen tmb 8ur-
furftcn ic. SSnb ju gemeinen nufc ber mengen . 3)urcf) fetjferlidie
manbat ift berbotte ba3 ntjemanbt bifc practica nad) bruefe in vi. jaren
bei; pen jeljen maref lötigS gotb$. Unter dem Titel ein auf beide
Finsternisse bezüglicher Holzschnitt.
Am Ende: Ocbrucft ju Speyer burd) Mnaftafium SKolt.
Quarto, 5 Bogen.
Panzer, Annalen II, S. 236 n. 2098.
1542.
2*. PROPOSITIONES ALIQVOT DE | Fastidiosa Spyrensis
puellg inedia , Phi- | losophis & Medicis expendendg , | Joanne
Reuschio Lypsensi | Medico authore. | Bild der Margarethe Weiss
in Holzschnitt. I Die Rückseite des Titels leer.
1) Ob Hünfeld im Fuldischen? Mit der Wormser Familie dieses
Namens hat Anastasius N. jedenfalls Nichts zu thun.
Digitized by VjOOQLC
67
Dem Abraham von Eynsides Hauptmann zu Annaburg und
Ludwig Fachsius Rat und Verordneten zu Leipzig , kön. Sachs.
Abgeordneten zum Reichstag zu Speier gewidmet. Sex. Cal. Ap. 1 )
Spyre Anno dni M . D . XXXXIL
Auf der Vorseite des letzten Blattes unten: Excussum Spyrg
per Anastasium Noltium. | Anno Dni M . D . XXXXIL | Sex. Cal.
Apri. | Rückseite leer.
Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Ann, An-
tiquatype.
Speier Museum*.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI, S. 218 n. 17.
XVI. Johann Dreizehendt 1569 bis etwa 1575.
Johann Dreizehendt wirkte als Verleger und Buchdrucker zu
Speier, dessen Bürger er war, von 1569 bis ungefähr 1575.
Beginn und Ende seiner Thätigkeit lassen sich nicht genau ab-
grenzen. Näheres über Herkunft und Lebensverhältnisse ist nicht
bekannt. Drucke von ihm sind mir nicht bekannt geworden.
XVII. Aegidius Vivet 1576 bis etwa 1605.
Aegidius Vivet oder de Vineti stammte aus Savoyen und scheint
zu den protestantischen Franzosen gehört zu haben, deren Viele sich
zwischen 1570 und 1580 zu Speier und in der Pfalz niederliessen.
Vivet ward 1576 Bürger der Stadt Speier, verlor aber in Folge
Vergehens gegen die Censur das Bürgerrecht und damit die Berech-
tigung zum Verlag und Buchdruck im Jahr 1602. Seine Wieder-
zulassung zum Bürgerrecht und zum Geschäft erfolgte 1605. Er
gehörte zur Krämerzunft der Stadt Speier. Drucke von ihm sind
bis jetzt noch nicht zum Vorschein gekommen.
XVIIL Bernard Albinus 1581—1599.
§ 1. Lebenslauf.
Bernhard oder Bernard Albinus, auch Dalbin, stammte aus
Alvernia in Frankreich. Ueber seine Familie und Geburtszeit ist
27. März.
Digitized by VjOOQLC
68
nichts bekannt, wenigstens waren die Nachforschungen hiernach im
Speierer Stadtarchiv vergeblich. Albinns gehörte zu den zahlreichen
zwischen 1570 und 1580 aus Frankreich in die Pfalz und nach
Speier ausgewanderten französischen Protestanten oder Hugenotten.
Die Reichsstadt Speier ward 1555 lutherisch. Es liegt daher nahe,
dass nur Protestanten als neue Bürger aufgenommen wurden, wenn
nicht ererbtes Bürgerrecht vorlag. Ein solches Anrecht besass
Albinus keineswegs und dürfte daher Protestant gewesen sein, als
er 1576 Bürger zu Speier ward. Die Zeit 1576 bis 1580 ist in
dessen Lebensgeschichte ein unbeschriebenes Blatt. Albinus begann,
soviel feststeht, seine Druckthätigkeit erst 1581, ob die ersten
Drucke 1576 bis 1580 anonym waren oder verloren sind, oder Al-
binus wirklich erst 1581 zu drucken begann, wissen wir nicht. Er
gehörte zu Speier zur Krämerzunft. Albinus starb 1599 oder An-
fangs 1600. Näheres ist nicht bekannt Er starb aber jedenfalls
zu Speier als Sitz des Geschäfts und nicht zu Schloss Stafford in
Baden, wo er 1599 einen einzigen Druck lieferte. Ueber des Al-
binus Wittwe und Familie Näheres unten.
§ 2. Albinus als Verleger und Buchdrucker.
Albinus ist der bedeutendste aller Verleger und Buchdrucker,
welche im XVI. Jahrhundert zu Speier wirkten. Bisher waren mit
Ausnahme von Peter Drach dem Jüngern und Conrad Hist am An-
fange des Jahrhunderts nur kleinere Buchdruckverleger zu Speier
thätig gewesen. Albinus brachte den Speierer Verlag wieder zu
dem glänzenden Namen, den derselbe im XV. Jahrhundert besessen
hatte. Sein Verlag ist in erster Linie ein wissenschaftlicher, welcher
an den Beamten des Reichskammergerichts wie auch an der nahen
Universität Heidelberg eine gewichtige Stütze besass. Es lässt dieses
und die nahen Beziehungen, welche Albinus zu hervorragenden
Rechtslehrern und Beamten am Reichskammergericht unterhielt,
schliessen, das Albinus wissenschaftliche Bildung und viele Kennt-
niss der betreffenden Literatur besass, deshalb auch in die Literatur-
bewegung mit seinen Verlagsartikeln eingriff. Unter seinen Drucken
ragen hervor juristische Schriften, handliche Ausgaben römischer
Classiker namentlich des Cicero, einige auch durch Illustration aus-
gezeichnete geographische und geschichtliche Werke. Weniger ver-
treten ist die Theologie, Philosophie und Naturkunde, sparsam die
deutsche Volksliteratur, liturgische Drucke fehlen gänzlich. Für
Digitized by VjOOQLC
69
protestantische Kreise bedurfte es solcher nicht, da die Speierer
Protestanten sich der Pfalzer Agenden und Liturgica bedienten,
für die Katholiken ward nach und nach die Mainzer Liturgie Richt-
schnur nnd machte besondere Diözesanritnalien und Agenden ent-
behrlich. Anf dem Gebiete der Rechtswissenschaft verdanken wir
dem Albinus die ersten Ausgaben mancher wichtigen Schrift. Eine
ganze Reihe von Drucken versah Albinus mit Widmungen und Vor-
reden und führte solche auf diese Weise ein. Ob er auch Verfasser
dieser lateinischen und deutschen Vorreden war, oder Andere
solche lieferten und Albinus nur den Namen dazu hergab, steht
dahin; jedenfalls bleibt aber die Anregung ein unbestrittenes Ver-
dienst des Albinus. War derselbe auch Protestant, mit Wahrschein-
lichkeit Calviner, so hinderte dieses ihn nicht , mit Andersgläubigen
wie auch abweichenden Ansichten des Protestantismus Huldigenden
Verkehr zu pflegen. Für Ersteres sprechen mehrere Widmungen an
Bischöfe von Worms, für Letzteres der Verkehr mit Lutheranern,
Calvinern und Reformierten. Albinus druckte calvinistischen An-
schauungen huldigende Schriften; die Lamentationen Jeremiae des
Calviners Tossanus und die Schrift über die Concordienformel, er
unterhielt Verkehr auch mit Lutheranern und Reformierten. Dieses
lehrt der Brief Rodings an Albinus, worin er Grüsse an D. Adrian
Borckius (aus Pommern, wahrscheinlich Lutheraner, präsentiert als
Reichskammergerichtsassessor 1593 von Kurpfalz), D. Peter Denaisius
(Hugenotte, präsentiert 1590 von Knrpfalz), D. a Gruen (Calviner,
präsentirt 1588 von Kurpfalz, später Kanzler Kurftirsts Friedrich IV.
von der Pfalz), D. Theodor Appianus (Lutheraner, Assessor am
Reichskammergericht seit 1566, starb nach 1616), die Advokaten
J. Willer und D. Marsilius Bergner (wahrscheinlich Lutheraner) und
die Gebrüder Wolff von Todtenwart (Lutheraner, Leonhard war
Vater des Joh. Jak. Wolff von Todtenwart Gesandter beim Westfä-
lischen Frieden) bestellen sollte. l ) Dem Kurfürsten Friedrich IV.
von der Pfalz, einem Reformierten, widmete Albinus mehrere Drucke
und stand mit Heidelberger Professoren in Beziehungen. Dieses
Alles spricht von seiner religiösen Duldsamkeit, das Verlangen
Rodings, ihm die Urteile der Tyrones (Rechtspraktikanten) über sein
jus camerale mitzuteilen, von des Albinus Wertschätzung, Urteils-
kraft und juristischen Kentnissen.
1) Anlagen.
Digitized by VjOOQLC
70
Des Albinus Drucke haben meistenteils kleinere Formate. Sie
scheinen den handlichen Ausgaben Lyoner, Genfer und Antwerpener
Druckereien nachgebildet zu sein und erheben sich durch Reichtum
und geschickte Verwendung ihrer Typenarten, den netten Schnitt
der Letzteren, wie überhaupt die ganze Ausstattung weit über das
Mittelgut der Zeit, ohne jedoch mit den Erzeugnissen eines Plantin
und anderer Zeitgenossen den Vergleich aushalten zu können. Die
Dlustration der Bücher pflegte Albinus nicht besonders, die wenigen
bei ihm erschienenen Folioausgaben sind jedoch gut illustriert, die
Hulsiusausgabe durfte mit ihren Stichen von Hans Siebmachers
Meisterhand geradezu ein Prachtwerk genannt werden. Der Zahl
der Drucke nach ist das Wirken des Albinus nicht unbedeutend,
die Anzahl der Drucke dürfte aber dadurch mehr ins Gewicht
fallen, weil in vielen kleineren Formaten kleine und sehr kleine
Typenarten Verwendung fanden und bei der Arbeit grösseren Zeit-
aufwand erheischten.
Im Jahr 1599 wandte sich Albinus im Auftrag des Markgrafen
Friedrich von Baden nach Schloss Stafford (Dorf im Amtsbezirk
Karlsruhe) *) und lieferte dort in diesem Jahr einen einzigen Druck,
welcher somit eine Merkwürdigkeit in der Buchdruckergeschichte
bietet. Das Geschäft selbst bestand zu Speier fort.
Albinus war nebstdem Buchfuhrer und bezog 1592 aus Frank-
furt a. M. in der Herbstmesse für 17 Gulden Bücher. 1 )
Ueber die Stätte, wo Albinus druckte, ist nichts Näheres be-
kannt. Ebensowenig ist es möglich, über innere Einrichtung und
Betriebspersonal seiner Druckerei Angaben zu machen. Möglicher-
weise gehörte der 1592 in der Herborner Universitätsmatrikel als
Andreas Wikram Spirensis eingeschriebene Druckergeselle 3 ) seiner
Werkstätte an. Albinus stand in Speier fast ohne Concurrenz da,
wie der Messkatalog angiebt, druckte er in den Jahren 1582, 1590,
1591, 1592, 1593, 1596, 1597, 1599 alle zu Speier erschienenen
Bücher und scheint 1595 auch einen Druck bei Smesmann haben
herstellen lassen. Sein zu grosser Blüte gelangtes Geschäft ging
nach des Albinus Tod sehr zurück, wie es scheint nicht durch Con-
currenz, sondern durch Familienverhältnisse.
1) Das Grossherzogtum Baden in geographischer etc. Hinsicht Karls-
ruhe 1885 S. 953.
2) Archiv f. Frankfurts Geach. N. F. VU (1881) S. 204.
3> v. d. Linde, Nassauer Drucke S. 349.
Digitized by VjOOQLC
71
Druckwerke des Bernard Albinus.
1581.
L* SARMATIAE | EVROPEAE DESCRI- | PTIO, QVAE
REGNVM PO- | LONIAE, LITVANIAM, SAMOGITIAM, |
RVSSIAM, MASSOVIAM, PRVS8IAM, POMERA- |NIAM, LI-
VONIAM, ET M08CHOVIAE, TARTARIAEQVE | partem com-
plectitur. | ALEXANDRI GVAGNINI Veronensis, Equitiß Aurati,
peditumque praefecti. | Cui supplementi loco, ea quae gesta sunt
superiori anno, inter Serenissimum Regem Poloniae , et | Magnum
Ducem Moschouiae breuiter adiecta sunt. Item Genealogia | Re-
gum Polonorum. | Brustbild eines Kriegers in Rüstung | 8PIRAE. |
CVM PRIVILEGIO 1MPER. ET REGIS GALL. | APVD BER-
NARDVM ALBINVM. | M . D . LXXXI. | Auf der Rückseile des
Titels Wappen Polens in Metallschnitt. Dem König Stephan von
Polen gewidmet: Cracau 20. Juni 1578, sodann Vorwort des
Druckers Albinus an den Leser mit der Zeitangabe: Speier Cal.
Sept.i) 1581.
Auf der Rückseite des letzten Blattes: SPIRAE. | Grosse
Druckermarke Albinus 1 , links und rechts davon die Zahl 15 | 81
(ohne Punkt).
Folio, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen A M — Ani + 119
gez. Blätter mit den Signaturen B — W 4 -f 6 n. gez. Blätter Re-
gister mit den Signaturen X — Xnn- Mit vielen kleinen Bild-
nissen im Text.
Wernigerode, forstlich v. 8tolberg'sche Bibl. (Qe 39).* —
Darmstadt Hofbibl.
Walther, neue Beiträge zur näheren Kenntniss der Hofbibl.
zu Darmstadt 8. 77 n. 397.
1584.
2.* ORATIONIS | M. T. CICERONIS | PRO REGE DEIO. |
TARO, ANALYSIS DIALE- 1 CTICA : AD PRAECEPTIONES |
P . RAMI POTISSIMVM AC- 1 commodata. | PER | IOAN. P18-
CATOREM Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE NEMETVM
CIVITATE IM- 1 periali libera , Apud Bernardum Albinum. |
CIO . 10 . LXXXIL I Titelrückseite leer.
1) 1. September,
Digitized by VjOOQIC
72
Dem Grafen Ludwig von Sayn Witgenstein gewidmet von
J. Piscator: Neustadt 17 April 1581.
Quarto, 53 gez. 8eiten.
Speier Museum*
MXtteüungen des bist Vereins der Pfalz XVII, S. 183.
3.* M. T. CICERONIS | DE OFF1CIIS LIBRO- 1 RVM HL
ANALYSIS DIA- 1 LECTICA : AD PRAECEPTIONES | P . RAMI
POTI8SIMVM ACCOM-|modata: | PER | 10AN. PISCATOREM
Argentinensem. | Druckermarke | 8PIRAE NEMETVM CIVITATE
IM- 1 periali libera : Apud Bernardum Albinum. | CIO . 10 . LXXXII. |
Die Titelrückseite leer.
Dem Grafen Adolf von Neuenaar etc. gewidmet von J. Piscator:
Neustadt 17. April 1582.
Quarto, 3 n. gez. Blätter + 1 leeren Blatt + 308 gez. Seiten.
Speier Museum*, Mainz StadtbibL*
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183.
4.» PARAENESIS | ANDREAE VOLANI, | AD OMNE8 IN
REGNO PO- 1 LONIAE, MAGNOQVE DVCATV UTVANIAE, |
8armo8atenianae vel Ebioniticae doctrinae pro- 1 fessores: Eius-
demq ; ad noua Ebionita- 1 rum contra Paraenesin obiecta, | Re-
sponsio. | Nunc primum in lucem edita : cum Indice. | Drucker-
marke | SPIRAE . apud Bernardum Albinum. | ANNO M.D.LXXXIlJ
Die Rückseite des Titels leer.
Dem Johann von Oströrog gewidmet.
Auf der Rückseite des letzten Blattes: SPIRAE NEME-
TVM CI- 1 uitate Imperiali libera : Apud | Bernardum Albinum. |
CIO . 10 . LXXXII.
Octavo, 5 n. gez. Blätter + 203 gez. Seiten + 4 n. gez. Blätter
Register.
Speier Museum* (Blatt 4 fehlt).
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII. S. 183.
5. 3cttung Sott bcr iefcunb brittcr borgcnommncr SriegMjhntg
be3 Sßolnifdjen $ömg£ ©tepfjani gegen bett äRoSconriter. ©etrudt
in ber fte^. freien Sictdrftatt ©pe^r 83et83em^arb3)albitt. M.D.LXXXII.
Mit Titelholzschnitt.
Quarto, 4 Blätter.
Zürich StadtbibL
Weller, deutsche Zeitungen n. 560.
Digitized by VjOOQLC
73
6.* DE RVSSORVM | MOSCOV1TARVM ET | TARTARORVM |
RELIGIONE, | SACRIFICIIS, | ^£^^1 MTV- I
Ex DIVER8IS SCRIPTORIBVS, QVORVM NO- 1 mina versa pa-
gina indicat. | His in fine quaedam sunt adiecta, de Liuonia
pacisq'ue conditio- 1 nibus , & pace confecta hoc anno , inter Sere-
nissimum Re- 1 gern Poloniae & Magnum Ducem Mosconiae. | Nunc
primnm in lucem edita, cum indice copiosissimo. | Grosse Drucker-
marke | Spirae libera Civitate Veterum Nemetum excudebat | Bar-
nardus (!) D'albinus , Anno | M.D.LXXXII. |
Auf der Rückseite des Titels: Contenta huius libri , & nomina
authorum. | etc.
Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: ILLVSTRI DOMINO | D.
JOHANNI HLEBOVITZ, | Johannes Lasitzki perpe | tuam
felicitatem ä Deo | precatur. |
Seite 295: FINIS. | Auf der Rückseite dieses Blattes grosse
Druckermarke aber hier in einer Umrahmung. Darunter: SPIRAE
NEMETVM , EX OF- 1 ficina Typographica Bernardi Albini. |
CIO.IO.LXXXII. |
Es folgen 13 Blätter Register, an dessen Schluss: Finis. | Soli
Deo Gloria. |
Auf der Rückseite des folgenden Blattes die grosse Drucker-
marke wie Seite 296, darunter: SPIRAE NEMETVM | Ex of fi-
cina Typographica Bernadi (!) Albini. | CIO 10 LXXXII.
Quarto, 4 n. gez. Blätter + 295 gez. Seiten + 14 n. gez.
Blätter mit den Signaturen A 2 — Z 4 + Aa— Tt. 1 )
Bonn Univ. Bibl.*, Wolfenbtittel herzogl. Bibl., Speier Museum.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191.
7. ©tlidje £iftorien | S3on be3 tettgen (!) ©rofe | fürften inn ber
3Mof<$a 3»oljan. | StoftüabiS gramfamer | Styrannety. | * * * | 2lu&
ber befd^reibung ©armatiae ©uropeae Sltejaitbri @ua- 1 guini gcjogcn
tmb nerteutfd^t. | Mit einer Vorrede. | Grosse Druckermarke. | @e-
trud(!) in ber Sei), freien 9ieid)ftatt ©peir, | 33ety Sern^arb $atbin. |
M.D.LXXXIL |
Ohne Schlussschrift.
Quarto. 2)
1) Mitteilung aus Bonn.
2) Mitteilung aus Wolfenbüttel.
Digitized by VjOOQLC
74
Wolfenbüttel herzogl. Bibl.
Bibliotheca Haeberliniana d. 2955.
8.* MVNDI SYNOPSIS: | Sine, | DE IMAGINE | MVND1: |
LIBRI TRE8. | Ab | HONORIO Soliterio AVGV8TV- 1 DVNENSE
ante annos qnadringentos sexaginta | tres scripti. Quorum tertius
hactenus nunquam visus. | Jam verö vnä cum duobus prioribus
ex vetusto manu | scripto Codice primum in gratiam studio- 1 sorum
luce donatus, prodit. | Kleine Druckermarke | 8pirae ciuitate ve-
terumNemetum. | Apud Bernardum Albinum. | Anno CIO.IO.LXXXÜL |
Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 Vorseite Vorwort des Buchdruckers an den Leser.
Ohne Zeitangabe.
Kleinoctavo, 6 n. gez. Blätter + 184 gez. Seiten + 21 n. gez.
Blätter Index -f 1 n. gez. Blatt, auf dessen Vorseite grosse
Druckermarke SPIRAE. | Die Rückseite dieses Blattes leer.
Mainz Stadtbibl.*, Speier Museum.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191.
9.* ORATIONIS | M. T. C1CERONIS | PRO A . LICINIO
AR-|CHIA POETA , ANALYSIS | DULECTICA:AD PRAE-
CEPTIO- 1 NES P . RAMI POTISSIMVM AC- 1 commodata. | Per|
IOAN. PISCATOREM Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE
NEMETVM CIV1TATE IM-|periaH libera, apud Bernardum Al-
binum. | CIOJO.LXXXHI. |
Dem Wilh. Robert Herzog von Bouillion und Johann Grafen
von der Mark gewidmet ohne Zeitangabe.
Quarto, 40 gez. Seiten.
Speier Museum 4 '.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVII, 8. 183.
10.* ANALYSIS | LOGICA M. T. C. | LAELH, 8IVE DE A- 1
MIC1TIA DIALOGI, AD | methodum PETRI RAMI | accommo-
data, | Per MARCVM BEVMLERVM. | Cicero I. de Orat. | Vsus
frequens omnium magistrorum prae- 1 cepta superat. | Druckermarke |
8pirae Nemetum , apud B. Albinum. | Anno CI0.I0.LXXXIIL |
Die Rückseite des Titels leer. Dem Dänen D. Joannes Mag-
nus gewidmet.
Octavo, 8 n. gez. Blätter +128 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184.
Digitized by VjOOQLC
75
11*. ANALYSI8 | DIALECTICA | M. T. CICER0NI8 CA- |
TONIS MAIORIS, S1VE | dialogi de Senectute ,ad metho-|dum
Petri Rami accö- | modata. | Per MARCVM BEVMLERVM. |
Drnckermarke | Spirae Nemetum, apud B. Albinnm. | Anno
CIO.IO.LXXXni. | Die Rückseite des Titels leer.
Dem Rodolfus Funccius Pfarrer zu Zürich gewidmet.
Octavo, 8 n. gez. Blätter +123 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183—184.
12.* ANALYSIS | DIALECTICA ET | RHETORICA ORA-
TIO | NIS PRO S. ROSCIO AMERI- | no , ad Praeceptiones PETRI
RAMI | & Audomari Talaei accom- 1 modata. | Per MARCVM
BEVMLERVM. | MARCV8 MANILIV8. | Per varios usus artem
experientia fecit | Exemplo monstrante viam. | Druckermarke |
Spirae Nemetum , apud B. Albinum. | Anno C10.I0.LXXXIII. |
Die Rückseite des Titels leer.
Den Johann und Adam Czeikius Gebrüdern gewidmet.
Octavo, 8 n. gez. Blätter + 230 gez. Seiten + 1 Blatt, auf
dessen Rückseite grosse Druckermarke.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183.
13.* CAROLI SIGO- | NU DE REP. HE- | BRAEORVM
LIBRI VII. | Cum indice rerum, et verborum locuple- 1 tissimo :
nunc primum in Germania | studiosorum gratia in lu- 1 cem editi. |
Kleine Druckermarke | Spirae Nemetum , excudebat B. Albinus. |
Anno CI0.I0.LXXXI1I. | Die Rückseite des Titels leer.
Auf der Rückseite des letzten Blattes grosse Druckermarke
8PIRAE | (ohne Punkt).
Kleinoctavo, 4 n. gez. Blätter -f 520 gez. Seiten + 24 n. gez.
Blätter Register.
Mainz Stadtbibl. (zwei Exemplare)*.
1584.
14.* LES LAMENTATIONS | ET SAINCT8 REGRETS | DV
PROPHETE IEREMIE: | Auec | Paraphrase et exposition ap-
propriäe ä ce | temps en toutes sortes lamentable. | POVR CON-
SOLER TOVS | vrais fideles qui sont sous la Croix, & sen-|tent
leur mal : & reueiller ceux qui ne | le sentent non obstant les
Digitized by VjOOQLC
76
mi- 1 seres de nostre temps. | PAR DANIEL TOVSSAIN. | Grosse
Drnckermarke | A SPIRE, Pour Bernard Dalbin. | M.D.LXXXÜIL |
Die Rückseite des Titels leer.
Gewidmet der Mademoiselle de l'Isle les Orleans etc.
Kleinoctavo, 24 n. gez. Blätter -f 247 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184.
15.* CAROLI SIGO- 1 NU DE REP. HE- 1 BRAEORVM LIBRI
VII. | Cum indice renim , et verborum locuple- | tissimo : nunc
primum in Germania | studiosorum gratia in lu- | cem editL |
Kleine Druckermarke. | Spirae Nemetum, excudebat B. Albinus |
Anno CIO.IO.LXXXIIII. | Die Rückseite des Titels leer.
Auf der Rückseite des letzten Blattes die grosse Druckermarke,
darunter: SPIRAE | (ohne Punkt).
Duodez, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2, *3 + 520
8eiten mit den Signaturen A — Z 5 + Aa — Kk 4 + 24 n. gez. Blätter
mit den Signaturen Kk 5 — Nn 3 .
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl.* Mainz Stadtbibl .*.
1585.
16.* M. T. CICERO- 1 NIS DE OFFICII8 | LIBRORVM III.
ANALY- | SIS DIALECTICA: AD PRAE- | ceptiones P. Rami
po-|tissimum accom- 1 modata : | PER | IOANN. P1SCATOREM
Argentinensem. | Secnnda editio diligenter ab ipso autore reco-j
gnita et ä mendis repurgata. | Druckermarke | SPIRAE | Neme-
tum Civitate Imperiali libera: | Apud Bernardum Albinum. |
CIO.IO.LXXXV. | Die Rückseite des Titels leer.
Dem Grafen Adolf von Neuenar gewidmet.
Octavo, 518 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184.
17. M. T. CICERO- 1 NIS PARADOXO- | RUM AD M. BRU-|
TUM . ANALYSI8 DIA- | LECTICA. | PER | IOANN. PISCA-
TOREM. Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE. | Nemetum
Civitate Imperiali libera :| Apud Bernardum Albinum, | CIO.IO.XXCV. |
Die Rückseite des Titels leer.
Den Johann Junior und Georg Grafen von Nassau Gebrüdern
gewidmet mit der Zeitangabe: Herborn 1585,
Octavo, 184 gez. Seiten.
Digitized by VjOOQLC
77
Speier Museum 4 '.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184.
18. Sin toarljafftige practica, bercn fid) ba3 ©erorifdj SJolcf
burdjS ganfce Sar richtet, ©ampt eine SBetterbüdjtein. ©ebrucft $u
©tocicr , btt) Sernljarbt Dalbin. 1585.
Octavo.
Weller, Annalen I, 8. 295. — Serapeum XIX (1858) S. 200.
Jedenfalls ist dieser Druck einerlei mit: Der Suren practica.
Speier. Bernhard Dalbin. 1585. Octavo. Weller, rep. n. 1042.
1587.
19.» IVLII PACII | 1. C. AD NOVAM | IMPERATORIS
PRIDE- 1 RICI CONSTITVTIONEM, | quae est de studiosorum |
priuilegiis, | Liber singularis. | Eiusdem Cömentarius ad Papinianum,
de fructibus | inter virum & muliere . soluto matrimonio diuidedis. |
Grosse Druckermarke. | SPIRAE | Typis Bernardi Albini, | An.
CIOJOJLXXXVU. I Die Rückseite des Titels leer.
Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet.
Kleinoctavo, 5 n. gez. Blätter +138 gez. Seiten.
Speier Museum* Mainz Stadtbibl*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. —
Bibliotheca Haeberliniana. Frankfurt a. M 1876. Octavo. S. 45
n. 967.
20.* DE GIGANTIBVS, | EORVMQVE RE- 1 LIQVHS. | AC
DE HIS HOM1NIBVS, | qui prodigiosis viribus ad Gigantum |
naturam proxime videntur | accedere. | vbi etiam | Joan. Coropej
error perstringitur , qui in sua Gigan- 1 tomachia nulla Gigantum
corpora tanta, | quanta dieuntur fuisse , affirmat | A. 10 AN.
CAS8ANIONE Monestroliensi. | Druckermarke | SPIRAE | Typis
Bernardi Albini, | An , CIO . 10 . LXXXVII. | Die Rückseite des
Titels leer.
Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet.
Duodez, 4 n. gez. Blätter + 80 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, 8. 219.
21.* Stofctidje | SSitb beroerte, | S(rfcnct)en furatterfjanb | $antt>el)e,
fonberlidj aber für bc ferner- 1 fcen ber ba f ompt , non auff unb abftei- 1
genben falten mtb tuarmen | flüffen beä IjauptS | unb magenS.
Digitized by VjOOQLC
78
allen bett Qftnigen fo mit | biefer francfljcit bclabcn önb begafftet |
feinb ober merben , $u gut gefielt , furnentlicf) | aber bem gemeinen
mann. | Durdj | Scannern Digitium $o£fferftabenfem | graneum,
SRebicinaram ftubiofum. | ©etruef (!) $u Speyer | 89elj ©em^arbt
$albin. | 1587. | Auf der Rückseite des Titels: IN ZOILVM. |
Den Bürgermeistern and dem Rat zu Speier gewidmet: „3n
Speyer ben 25, DctobriS . Slnno 1586." non „©erwarb 5)atbm
©udjtrucfer ber Statt Speyer". Dem SflbinuS gemibmet uom SJer-
f äff er 3oIjanne$ $igittu$ : ©elfe ben 19. 3ulü 1586.
8edez, 22 Seiten.
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Mo 129)*.
22.* DE DONATIONIBVS | METHODICVS | TRACTATVS,
OM- 1 NE8 DONATIONIS SPE- | CIES, IVSTO ORDINE DEPO-
SIT AS, | & plerasq; insigniores difficultates, quae in hac | ma-
teria ineidunt , earumq ; explicatio- | nes breues continens. | Noua
item repetitio 1. 4. C. de condict indeb. et §. vlt. Instit. | De
obligat, quae quasi ex contract. naseuntur. | Adiecta est etiam
Doctissimi I. CVIACII de actionum | coneursu Obseruatio , iuris
fundamentis ab eo | breuitatis ergo omissis , diligenter ad | com-
modum studiosorum iuris | confirmata & illustrata. | AVTHORE
HENRICO BOCERO I. v. D. | Kleine Druckermarke | Typis Ber-
nardi Albini , An. 1587. | Die Rückseite des Titels leer.
Dem Joannes Schultherus Kanzler in Wirtemberg gewidmet:
Tübingen 22. Juli 1587.
Kleinoctavo, 4 n. gez. Blätter +109 gez. Seiten + 1 leeren
Blatt + 10 n. gez. Blätter Register + 1 Blatt Errata + 1 leeren
Blatt
Mainz Stadtbibl.*
23.* COMMENTARII | IN CELEBREM | L. CONTRACTV8
23. | D. DE REG. IVR. QVIBVS | de Contractibus & Paetb,
eorumq ; con- 1 ditionibus & effectibus , in vsum & | gratiam stu-
diosorum iuris | diligenter aecurateq; | disseritur. | Autore HEN-
RICO BOCERO SALCATENO IV. D. | Adiecta est ad finem
disputatio quaedam , ex iisdem commen- 1 tariis ä quodam studioso
iuris perita , & publici exercitij | gratift sua eiusde autoris prae-
sidio Tubingae habita | Kleine Druckermarke | 8PIRAE | Typifi
Bernardi Albini , An. 1587. I Die Rückseite des Titels leer.
Digitized by VjOOQLC
79
Dem Melchior Jaeger von Gerteringen Wirtembergigchem Rat
gewidmet: Tübingen 15 Julij 1587.
Kleinoctavo, 4 n. gez. Bl&tter mit den Signaturen * — * 3 -f
196 gez. Seiten + 8 n. gez. Blätter + 2 leere Blatter.
Mainz Stadtbibl*.
24« Nonni Panopolitani poetae Graeci paraphrasis evangelica . . .
carmine heroico Latino reddita ab Ulrico Bollingero. Spirae Ne-
metnm apud Bernardum Albinum 1587.
Kleinoctavo, 146 Seiten.
Speier Mnsenm.
Mitteilungen des histor. Vereins der Plalz XVIII, (1894) S. 191.
1588.
25.* ANALYSIS | SELECTARVM | AUQVOT M. T. CICE- 1
RONIS EPIST. DIALECTI- 1 ca & Rhetorica , ad methodum P. |
Rami conformata. | RATIONEM CON8CRIBENDI EPISTO- 1 las
ad earum imitationem quae ad familia- 1 res vocantur, explanans. |
OMNIBVS TAM IN SCHOLIS VERSAN- | tibus , quam latinfc et
methodicfe scribere cupienti- 1 bus vtilis et necessaria : | In gratiam
praesertim juniorum ä Marco | Beumlero Tigurino exarata. |
Druckermarke | Typis Bernardi Albini, An. 1588. | Die Rückseite
des Titels leer.
Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet.
Octavo, 240 gez. Seiten.
Speier Museum *.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184
26. XElPArSiriA, | Sine | CYNOSVRA IVRIS: | Quae est,
FARRAGO SELE- 1 CTISS. LIBELLORVM ISA- 1 GOGICORVM,
DE IVRIS ARTE, OMNIVM- 1 que ratione docendae discendaeq;
Jurisprudetiae , | ä summis & praestantiss. seculi nostri Jure- 1
consultis conscriptorum. | ACCE8SIT | FR. HOTOM. et 10. T.
FREIG1I I. C. Item | ANONYMI Liber , de Jurisconsulto perfecto,
antehac | numquam in lucem editus. Cum eiusdem generis quibus- 1
dam alijs Commentariolis, de optimo genere | interpretanda |
Item | IVLII PACII I. C. Oratio de Juris | ciuilis difficultate ac
docendi | Methodo. | In gratiam Studiosorum Juris . omnia vno |
edita volumine. I A I NICOLAO REVSNERO LEORINO I Jure-
Digitized by VjOOQIC
80
consulto. | SPIRAE | Apnd Bernardum Albinum 1 1588. | Die Rück-
seite des Titels leer.
Den Philipp und Albert Fugger Söhnen des Marens Fugger
gewidmet von Reusner. Ohne Zeitangabe.
Octavo, 7 n. gez. Blätter -f 1 leeren Blatt + 216 gez. Seiten.
Mit dem Sondertitel: CYNOSVRAE IVRIS | pars altera: | DE
IVRISCON- 1 SVLTO PERFE-|CTO, ET DE OPTIMO | GE-
NERE IVRIS IN- 1 terpretandi. | Grosse Druckermarke | 15 SPIRAE,
88 | TYPIS BERNARDI ALBINI. | Die Rückseite des Titels leer.
Den Caspar und Georg Tradeliua Söhnen des Georg Tradelius
Rat zu Augsburg gewidmet. Ohne Zeitangabe.
Octavo, 236 gez. Seiten -f 1 Blatt, auf dessen Rückseite Ver-
zeichniss der Errata + 1 leeres Blatt.
Zweiter Sondertitel: APPENDIX | CYNOSVRAE IVRIS, | Con-
tinens | MISCELLANEA QVAEDAM | variorum auetorum | DE
perfecto Jurisconsulto : it&nque de claris | Jurisperitis Italiae,
Galliae, | Germaniae. | Quorum indicem sequens exhibet pagella. |
Accessit | BERNARDI COP1I IVRISC. | Oratio De studio Juris, j
Kleine Druckermarke | SPIRAE. | Typis Bernardi Albini | An.
CIO . 10 . LXXXIX. | Auf der Rückseite des Titels das Vorwort
des Albinus an den Leser.
Octavo, 37 gez. Seiten + 1 n. gez. Blatt -f 1 Tafel.
Wernigerode fürstl. Stolberg'sche Bibl. (Kw. 1349)*
27. De | Nobilitate | Axiomata | LXI. | Sinibaldi Vbaldi J. C. |
Spirae, typis B. Albini CIO 10 XIIC. |
Octavo. 1 )
Nürnberg, germanisches Museum (Gs. 31).
Bibliothek des germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg.
Nürnberg. 1855. S. 257.
27 a . Nicolai Cisneri Jurisconsulti de iure usucapeionum commenta-
rius . . . editus opera et studio Jeremiae Reusneri Leorini. Spirae
Nemetum apud Bernardum Albinum. MDXIIX.
Octavo.
Speier Museum.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI (1891) S. 219.
1) Mitteilung aus Nürnberg.
Digitized by VjOOQLC
81
1589.
28.* D1SPVTAT10 | DE ADQVIRENDO | RERVM DOM1NIO. |
Quam DEI Opt. Max. Jinplorato auxilio, | PRAESIDE CLARIS-
81MO CONSVLTI8- 1 simoqj viro, Dd. IVLIO PACIO I. C. Cele-
berrimo, | et in inclyta Heidelbergensi Academia professore Cod. |
Ordinario, et facultatis iuridicae hoc tempore Decano | spectatis-
simo , Dn. et praeceptore suo debita obser- 1 vantia colendo , de-
fensione sustinere | conabitur | DANIELE EGGEBRECHT WIS-
MARIEN8IS. | IN PVBLICO AVDITORIO IVRIS CON. | V. Non.
Mal. hori8 matutinis. | 8PIRAE | Typis Bernardi Albini, | Anno
CIO 10. LXXX1X. | Auf der Rückseite des Titels Widmung an
Nicolaus Dobinus.
Quarto, 7 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 — A 4 + B — B 3
(verdruckt: A 3 ).
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kx. 46)*.
29.* DISPVTATIO IL |DE | EDENDO | ET IN IVS VOCAN- 1
DO QVEM | D . . M . A. | SVB PRAE81DI0 CLARISSIMI CON-
SVL- | tissimiqy viri D. IVLII PACU. I. V. D. in inclyta | Heidel-
bergensi Academia antecessoris ordinarij, hoc | tempore facultatis
Juridicae Decani spectatis- 1 ßimi praeceptoris sui summe | colendi. |
Publica pro virili sustinebit | IAC0BV8 a DUCK HARLEMEN-
818. | May 5. In Auditorio I. C. torum | SPIRAE | Typis Bernardi
Albini, | Anno CIO 10 . LXXXIX. | Die Rückseite des Titels leer.
Quarto, n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 — A 3 + B.
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kx. 46)*.
30. Die Bücher Josuae vnd der Richter, Reimen vnd Gesangs-
weiss. Speyer. 1589.
Duodez.
Weller, Annalen H, 8. 186 n. 264.
1590.
31.* HIERONYMI | CAPIVACCII ME- 1 DICI CLARIS8. ET |
ACADEMIAE PATAVINAE | Profess. ordinarij de Lue Ve- 1 nerea
acroaseis. | Grosse Druckermarke | SPIRAE. | Typis Bernardi Al-
bini. | An . CIO . 10 . XC. | Die Rückseite des Titels leer.
Dem D. Johann Schopfius abbas Blavifontanus von Philipp
6
Digitized by VjOOQLC
sä
Sckopfius Medicus Durlacensis gewidmet: Durlach Calendis Au-
gusti 1 ) 1589.
Sedez, 3 n. gez. Blätter -f- 1 leeren Blatt 11 2 + 88 gez. Seiten.
Wernigerode fürstl. von Stolberg'sche Bibl. (Mo 155)*.
32.* IVRIS | QVO VTIMVR | EPITOME 8ECVNDVM | OR-
DINEM IN8T1TVTI0- 1 num Imperialium digesta, | ET | In XXX.
disputationes tributa. | IVL. PACIVS STVDIOSAE IVVEN- 1 tntis
exeroendae cansä in Inolyta Heidelbergensi | Academia ad disse-
rendnm proponebat. | Kleine Druckermarke | SPIRAE, | Typis
Bernardi Albini. | CIO . 10 . XC. |
Auf der Rückseite des Titels Namen der Defendenten. Dem
Felix von Iloyen, Johann Loytzius aus Preussen, Christoph von
Schönaich aus Schlesien, Wolfgang Dionysius Haller von Raiten-
buech aus Baiern gewidmet.
0. 0. XVII kalend. Sept.*) 1589.
Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 621 gez. Seiten + 1 Seite
Peroratio.
Mainz Stadtbibl.*
1591.
33.* DE | HONORE | ORATIONES H. | In solemni Heidel-
bergensis | Academiae conuentu | habitae | A JVL. PACIO I. C. |
Honoris comes inuidia est, August. | lib. 3. de mirab. sac. Script. |
SPIRAE, | Typis Bernardi Albini, | CIO . 10 . XCI. | Auf der Rück-
seite des Titels: PROVERB. XXVIH. |
Dem Felix Slupeczki de Conari et Opole gewidmet.
0. 0. Idibus Septemb. 3 ) 1591.
Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 1 Tabelle + 72 gez. Seiten +
1 Tabelle.
Mainz Stadtbibl*.
34.* PETRI RAMI | VEROMANDUI, | REGH PR0-|FES-
SORIS, | Dialecticae lib. duo. | Nunc primüm hac manuali | forma
editi. | SPIRAE, | Bernardus Albinus | excudebat. | M.D.XCI. |
Die Rückseite des Titels leer.
Sedez, 108 gez. Seiten. Netter Druck ähnlich den Elzevir-
ausgaben Sedez.
1)1. August.
2) 16. August.
3) 13. September.
Digitized by VjOOQLC
83
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI S. 219.
35.* ARTI8 NOTA- 1 RIATVS SIVE TA- 1 BELLIONVM LI-
BRI DVÜ. | HIS ACCE8SERVNT | tractatns clausnlarum , cum
alijs vtilissimis, qni | de inris apicibus esse dicuntur snmmo stn- |
dio"post omne8 omninm editiones | aucti, recogniti, ac cxactissima |
diligentia emendati. | Indice locupletiss. iam rccens adiecto. | Anno
DHi kleine Druckermarke, CIO K) XCI. j Spirae Nemetum Cinitatis
Imperialis liberae: | Apud Bernardnm Albinnm. | Die Rückseite
des Titels leer.
Von Albinus dem Heinrich Freiherrn von Waldburg Praesident
des Reichs-Kammergerichts zu Speier gewidmet: 8peier 1591.
Kleinoctavo, 14 n. gez. Blätter + 2 leere Blätter + 542 gez.
Seiten + 1 leeres Blatt.
Wernigerode ftrsü. v. 8tolberg'sche Bibl. (Kz. 222)*.
1592.
36.* PRACTICA | THEORICA EMPI- 1 RICA MORBORVM |
interiorum, | E praelectionibus | JOANNIS MARQVARDI PAN- |
nonij Medici Viennensis Collecta. | CVI | DVO TRACTATVS DE
LVE VE-|nerea accesserunt, vnns LVCAE QHINI Bononiensis |
Doctoris, alter HIERONYMI CAP1VACCU | Patauini professoris
celeberrimj, | Omnia nunc denuö recusa, & diligenter ) recognita. |
Anno Dni | Kleine Druckermarke | CIO. IOXCH. | Spirae Nemetum
Ciuitatiß Imperialis liberae: | Apud Bernardnm Albinum. | Die
Rückseite des Titels leer. |
Dem Reichskammergericht zu Speier gewidmet von Albinus:
Spirae. 0. D. Sodann Epigramme des Martinus Crusius Tybingae
8 Augusti 1589, Michael Gigelius Augustanus und Carolas Christo-
phorus Beier Spirensis, scholae Phorcensis rector.
Auf der Rückseite des letzten Blattes unten: Spirae Nemetum
Cinitatis Imperialis liberae: | Apnd Bernardnm Albinnm. | Anno
M . D . XCII. |
Kleinoctavo, 7 n. gez. Blätter + 1 leeres Blatt + 460 gez.
Blätter mit den Signaturen %—\ + A—Z 5 + AA!— FF 5 .
Mainz Stadtbibl *.
1593.
37.* IVRIS | QVO VT1MVR | EPITOME SECVNDVM | OR-
D1NEM INSTITVTIONVM | Imperialem digesta, | ET | In XXX.
6*
Digitized by VjOOQIC
84
disputationes tributa. | 1VL. PAC1VS STVDIOSAE | Iuuentutis exer-
cendae causa in inclyta | Heidelbergensi Academia ad disse- 1
rendum proponebat. | Adiecta est in hac secunda recognita | edi-
tione, dispntatio XXXI. De | compromissariis arbitris. | SPIRAE, |
Typis Bernardi Albinl | CIO . 10 . XCIU. | Auf der Rückseite des
Titels: NOMINA EORVM QVI | THESES DEFENDERVNT, HAEC |
sunt: etc.
Dem Felix ab Hoyen Saxo, Johann Loytzius, Borussus, Christo-
phorns a Schonaich Silesius und Wolfgang Dionysius Hallerns a
Raitenbuech Bavarus gewidmet von Julius Pacius. 0. 0. XVII
Kai. Septembreisi) 1589.
Sedez, 12 n. gez. Bl&tter umfassend Titel, Widmung und Re-
gister + 683 Seiten, die letzte Seite = 684 ohne Bezeichnung.
Wernigerode (Kr. 209)*.
1594.
38.* COMMENTARH | IN CONSVE- | TVD1NES FEVDO- |
RVM TRIVM CLARIS- 1 simorum Jureconsultorum : | ANT. CON-
TII, FR. DVARE- 1 NI, et MATT. WE8ENBEC1I. | Horum quidem
antehac, illius autem | nunc primüm editi. | SPIRAE NEMETVM |
Apud Bernardum Albinum. | M . D . XCIV. | Die Rückseite des
Titels leer.
Dem Johann Gödelman und Joannes Jacobus Cremer Kammer-
gerichtsprocuratoren gewidmet : Speier pridie Calend. Septembrium 2 )
Anno Christi 1594 von Bernardus Albinus.
Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 409 gez. Seiten + Index.
Speier Museum*.
Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVI, S. 219.
1595.
39« Tractatus de antiquitatibus temporum dn. Aymonis Cra-
vettae a Sauiliano, iure consulti clarissimi et senatoris illustrissimi
ducis Ferrariensis. Spirae Nemetum apud Bernhardum Albinum.
M DXCV.
Kleinoctavo, 687 Seiten + Index.
Speier Museum.
Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191.
1) 16. August.
2) 31. August
Digitized by VjOOQIC
85
40.* MICHAEL TARCH. | MARVLLV8 | HIERON. ANGERI-
ANVS, | ET 1 10 AN. 8ECVNDV8, | P0ETAEELEGANTI8SIMI: |
Nunc primüm in Germania | excusi. | SP1RAE NEMETVM | Apnd
Bernardum Albinnm | M . D . XCV. | Die Rückseite des Titels leer.
Den Jacob Commallius, Joannes Rupert Tnschelin nnd Melchior
Nerlingerus gewidmet: Speier 1595 von Bernard Albinos.
Sedez, 4 n. gez. Blätter +517 gez. Seiten.
Speier Museum.*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, 8. 219.
1596.
41.* JVLH PACU | I. C. AD NOVAM | IMPERAT0RI8
FRIDE-|RICI CONSTITVTIONEM, | quae est de studiosorum |
priuilegiis, | Liber singularis. | Eiusde Commetarius ad Papinianum,
de fructibus | inter virum & mutiere soluto matrimouio diuidedis. |
Editio sacunda (!) ab emendis repurgata. | SPIRAE | Typis Ber-
nardi Albini, | An . CIO . 10 . XCV1. | Auf der Rückseite des Titels
Inhaltsverzeichniss.
Kleinoctavo, 112 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219.
42.* IVL. PACn | A BERIGA | IN8T1TVTIONE8 | LOGICAE, |
In vsum scholae Sedanensis, priusquäm | Minerua Marti cederet,
editae. | Quibus non solüm vniuersa Organi Aristote- 1 lici sententia
breuiter, methodicfe, ac perspicufc ] continetur : sed etiam syllogismi
hypothetici, et | methodi, quorum expositio in Organo deside- |
ratur , et in vulgatis Logicis aut omitti- 1 tur , aut imperfecta tra-
ditur, ple- 1 nfc ac dilncidfe explicantur. | Cum gemino indice, vno
capitum, | altero rerum & verborum | memorabilium. | SPIRAE |
Apud Bernardnm Albinum, | Anno 1596. | Auf der Rückseite des
Titels Widmung an Julius Pacing a Beriga.
Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2 — *4 + 102
gez. Blätter.
Mainz Stadtbibl.*.
43.* IVL. PACU | A BERIGA I. C. | DE REBVS CREDITIS, |
SEV | DE OBUGATIONIBVS | QVAE RE CONTRAHVNTVR, j
ET EARVM ACCESS10NIBVS, | Ad quartum librum Justinianei
Codicis, | Commcntarius. | ACCESSERVNT TItES INDICES, VNVS
Digitized by VjOOQLC
86
TITVLORVM | eo quo explicantur ordine descriptorum , alter
eorundem titulorum ordine I alphabetico, tertius rerum et verborum
in toto opere | memorabilium. | AD ILLVSTRI88IMVM ET FOR-
TI88IMVM PRIN- 1 CIPEM AC DOMINVM DN. CHRI8TIANVM |
Principem Anhaltinum, &c. | Grosse Druckermarke | 8P1RAE
NEMETVM | Apud Bernardnm Albinnm, | CIO . 10 . XCVI. |
Dem Christian Fürsten von Anhalt gewidmet: Sedan kal. Martiis 1 )
1596 von Pacins a Beriga.
Folio, 4 n. gez. Blätter + 771 gez. Seiten + 5 n. gez. Blätter
Register.
Mainz Stadtbibl.*. — Speier Museum.
44.* M . T . CICERO- | N18 DE OFFICIiS | LIBRORVM ID.
ANA- 1 LY8I8 DIALECTICA : AD | praeceptiones P. Rami po- 1
tissimum accom- | modata : | PER | 10 ANN. PI8CAT0REM Ar-
gentinensem. | Tertia editio diligenter ab ipso antore recognita |
et ä mendis repurgata, cui accesserunt | Paradoxa. | Druckermarke |
SPIRAE NEMETVM | Apud Bernardum Albinum. | M . D . XCVI. |
Die Rückseite des Titels leer.
Dem Orafen Adolf von Bentheim gewidmet: Siegen 1595.
Kleinoctavo, 548 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, 8. 184.
45.* ANALYSIS | LOGICA M. T. C. | LAELII, 8IVE DE |
AMICITIA DIALOGI, | AD METHODVM P. RAMI | aocommo-
data, | EDITIO 8ECVNDA, | Per M. BEVMLERVM Tigurinum. |
Cicero I. de Orat. | Vsus frequens omnium magistrornm prae- 1
cepta superat. | Druckermarke | Anno CIO . 10 . XCVI. | Die Rück-
seite des Titels leer.
Octavo, 95 gez. Seiten.
0. 0. u. F. (Speier, Albinus) 1596.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184—185.
46.* ANALY8IS | DIALECTICA, | RHETORICA, HI- 1 8T0-
RICA, ETHICA | ET POLITICA, DE I 8enectute. | Secunda edi-
tio ä MARCO BEVMLERO | Tigurino recognita & illu- | strata. |
1) l.März.
Digitized by VjOOQLC
87
Druckermarke | SPIRAE | Typis Bernardi Albini. | An. CIO. 10.
XCVI. | Die Rückseite des Titels leer.
Octavo, 156 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII. S. 185.
1597.
47.* JVL. PACII A | BERIGA DE | IVRIS ME- 1 THODO |
LIBRI U. | Eiusdem DE HONORE I Orationes IL | SPIRAE, |
Apud Bernardum Albinum, | CIO 10 XCVIL | Die Rückseite des
Titels leer.
Dem Jacobus Lechius Rechtsgelehrten gewidmet von J. Pacius:
0. 0. kal. Octobr.i) 1597.
Kleinoctavo, 178 Seiten -f 3 n. gez. Blätter Register.
Mainz Stadtbibl.*.
1598.
48.* TRACTATVS | DE MODO | ARTICVLANDI | ET PRO-
BANDI, | AD PRAXIM VALDE VTILIS | et omnibus tarn Studi-
osis, quam Causidicis, in | foro secnlari, Ecclesiasticoqz versanti-
bus | summe necessarius. | Auetore Marcello Cola Neapolitano, I.
C. celeberrimo. | Cum Summariis, et Indice locupletissimis. | SPIRAE
Nemetum . Apud | Bernardum Albinum, | ANNO D.M. XCVin. |
(!). Die Rückseite des Titels leer.
Dem Bischof Philipp von Worms gewidmet von Albinus mit
der Zeitangabe: Spirae 1598.
Octavo, 4 n. gez. Blätter + 661 gez. Seiten + 32 n. gez. Blätter.
Mainz Stadtbibl .*.
49.* TRACTATVS | DE CRIMINE | LAESAE MAIESTA- |
TI8 INSIGNIS, ET | ELEGANS, | SVMMO 8TVDI0 AC DI- |
ligentia per Clarissimum V. I. Docto- 1 rem D. HIERONYMVM
Ol- | 6ANTEM Forosempro- 1 niensem elueubratus, | Et ad com-
munem studiosorum, Judicum, pariter et | causarum Patronorum,
aliorumqz in foro prae- 1 sertim criminali versantium commodum
et | vtilitatem , nunc primum in Germa- 1 nia in lucem editus, |
CVM SVMMARIIS, AC IN- | dice materiarum locupletissimo. |
SPIRAE Nemetum apud B. Albinum, | Anno M . D . XCVIIL | Die
Rückseite des Titels leer.
1) 1. October.
Digitized by VjOOQLC
Dem Hugold Prcen Pommerischen Ritter von Albinus gewidmet.
Octavo, 12 n. gez. Blätter + 495 gez. Seiten and Index.
Speier Mnsenm .*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI. S. 219.
50.* Slu&fuljrfidje gunba- 1 mcnta tmb Srflarungc | Son bem |
Gradation ober Sorjug Werten, | 5)a3 ift, | 2tu3 \va$ brfac^eit,
mann tmnb tüclctycr geftalt je | ein Sdnilbtgtaubiger bem anberen,
ofjnc beS berfadenen | gemeinen bebttoriS tmnb ©ctyutbtncrS $aab
bnnb ©üttern, | möge, fönne tmnb fotte ber 3af)tung falben | bor*
gejogen tnerben. | SltteS atö ben gemeinen betriebenen Satjfer- 1
ticken nnb 934pftlid)en Kelten, aud) Dieter anberer guraemer §oty \
berümbter $cutfd)cr, ©pannifdjer, Qtalianif djer , bnb gfranfcoftfdjer
$u* | riften Supern , 3n ^rocQ tt^cQl orbentlid) berfaff et , onb jefco
mannig- ] liefen , fonberlicr) aber ben Slbuocaten , ^ßrocuratorn onb
ftauff- 1 teuren ju nu$ bnnb nad)rid)tung inn öffentlichen | 5)rucf
berfertiget. | $>urd) | ^oljann SKidjael Sentkern, ber Seiten $o* |
ctorn, $>ag3tülifd)er gretytjerrfdjafft JRattj, onb Hbuocaten ju £agenan>. |
©ebrueft ju ©öetjer bcü ©erwarbt «fbin. | ANNO CK) 10 XCVIH. j
Anf der Rückseite des Titels: Bitte um Berichtigung der errat*
typographica.
Den Schoeffen, Stadtmeistern, Marsch&lken und Ratsfreunden
der Stadt Hagenau gewidmet mit der Zeitangabe : Hagenau 10 Juni
alten Cal. 1598. von J. M. Beuther.
Quarto, 4 n. gez. Blätter +196 gez. Seiten.
Mit dem Sondertitel als Kopftitel: Son bem | Sßrdlation ober |
Sorjug Kelten, | Der «nber J^eil. |
Seite 1 — 138 + 5 n. gez. Blätter Inhaltsverzeichnis^
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kw 135)*.
51.* Aphorismi | Doctrinae | Christianae, ma- | ximam partem
ex In- 1 stitntione Calvini ex- 1 cerpti. | Sive | LOCI COMMVNES |
Theologici, breuibus sententiis | expositi | Per | IOHANNEM PI8-
CATOREM. | Editio noua. | Ab authore nouiter recognita | & lem-
matibus logicis | illustrata. | SP1RAE NEMETVM. | Ex officina
Bernardi Albini. | CIO 10 XCVIII. |
Octavo, 4 + 160 Seiten.
Limburg a. d. Lahn, Seminarbibl*.
51a.* GVILIELMI | RODINGI PA- 1 LATINATV8 CON- 1 81-
LIARn: 1 PANDECTARVM I IVRI8 CAMERALI8 I MANVALE
Digitized by VjOOQLC
89
PRIMVM: | DE | Jurisdictione Camerae | Imperialis. | Spirae Apud. . . |
An. 15. . . |
Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 mit Signatur * 2 Vorseite Widmung Rodings an Philipp
Wambold von Umstatt, Grosshofmeister am Pfalzer Hof, Wolf-
gang Diterich von Mörle Pf&lzer Hofmarschalk, Georg Ludwig
Hütten, Lutter Quad von Wickradt und Volrad von Plessen Pfalzer
Räte mit der Zeitangabe : Amberg 16 August 1598. Blatt 7 Vor-
seite Vorwort Rodings an Albinus. vgl. Anlage.
Blatt 310: MANVALIS PRIMI | FINI8. | SOLI DEO | IVSTI-
TIAE AVTORI | GLORIA. |
Duodez, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2— *6 + 310
gez. Seiten, zweierlei Antiquatype für den Text.
Im Besitz des Herrn k. Rechnungscommissar Berthold zu Lands-
hut (Titelblatt unten beschädigt).*. — v. Fahnenberg, Litteratur
des kaiserl. Reichskammergerichts 8. 67. Die erste Ausgabe des
manuale erschien zu Amberg 1594 in Duodez, vgl. v. Fahnen-
berg S. 67.
1599.
52. Duodecim primorum Caesarum et LX1111 ipsorum uxorum
et parentum ex antiquis numismatibus , in aere incisae, effigies:
atque eorundem earundemque vitae et res gestae, ex variis autho-
ribus collectae per Levinum Hulsium Gandauensem. Spirae typis
Bernardi Albini. Impensis authoris 1599. Mit hübscher Titel-
einfassung radirt von H. Sibmacher.
Quarto, 198 Seiten, mit 77 Abbildungen in hübschen Umrah-
mungen gestochen von H. Sibmacher.
Speier Museum.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVH (1893) 8. 185. —
Brunet, manuel IH, S. 370. — Andresen, Handbuch für Kupfer-
stichsammler U, S. 343. — Fehlt bei Guilmand D., les maitres
ornemanistes, dessinateurs, peintres, architectes, sculpteurs et gra-
veurs. Paris 1880—1881. Quarto. S. 374.
53.* DECISIONES | ROTAE LVCENSIS | AVCTORIBVS
MAONI, | FIC1S DOMINI8 | CAMILLO Lepido Mirandulano, |
VALERIO Vallaria Placentino, | HORATIO Rouato Brixiensi, j
Iure Consultis, & dictae Rotae Auditoribus | Concernentes non
ßolum mateiias ciuiles , sed ali- 1 quas etiam criminales. | ITEM |
Digitized by VjOOQLC
90
QV1NTILIANI MANDOSII 1VRE CONS. | CELEBERRIMI | Trac-
tatus | DE AETATE M1NOR1. | OMNIA NVNC PRIMVM IN
GERMANIA | edita, suisque Argumenta illustrata; | eorundem |
Indice in fine annexo. | 8PIRAE NEMETVM, | Apud Bernardum
Albinum | Anno. D. 1599. | Auf der Rückseite des Titels: EPI-
GRAMMA. | Unterzeichnet: Joh. Stamler D. | Cam: Advoc. |
Blatt 2 mit Signatur (v) 2 Vorseite: REVERENDI88IMO | PRIN-
CIPI AC DOMINO, DO- 1 MINO PHILIPPO EPISCOPO WOR- |
MACI- | ENSI , etc. Mit der Zeitangabe : Spire | Nemetnm. I.
Martij, Anno Christi millesimo quingente- 1 simo nonagesimo nono.
etc. B. Albinos.
Qnarto, 6 n. gez. Blätter + 538 gez. Seiten + 15 n. gez.
Blätter Register + dem Anhang: Tractatus de aetate minori cla-
rissimi iuriscons. et celeberrimi in curia Romana advocati Quin-
tiliani Mandosii prooeminm mit 132 gez. Seiten + 8n. gez. Blätter
Inhaltsverzeichnis^
Mainz Stadtbibl. (*V 904)*.
54. (£Ijriftfid)3 ^Bebenden tmb crfyebtid)c tootfunbirtc SKotiöcn.
3)efc Surdjleudjtigen totgeborenen gürften tmb $>errn, £errn ©ruft
griebcrtd)en äRarggraben ju ©oben tonb $od)berg. . . SBctdje $rc
SfirfH. ®n. bife baljero bon ber ©ubfcrtytion ber gormuloe Eon-
corbiae abgehalten, aud) nachmalen, biefelbige ju bnberfdjreibcn, bc-
beucfenS ljaben. ©ampt iljre 3. ®. Eonfeffion tmb Scfenntnife. 8ln
®eorg grieberic^en äRarggratoen ju ©aben. ©etrueft in 3^rer &
&. ©dtfofe ©taffort. $urdj ®ernf>arbt 8ttbin. MDXCIX.
Quarto, 8 Blätter + 555 Seiten.
Speier Museum.
Mitteilungen des histor. Vereines der Pfalz XVIII. (1894) 8. 191.
— Deschamps, dictionnaire de la gäographie c. 1195.
Erster und einziger Druck von Schloss Stafford i. Baden.
Anlage.
(Aus Roding, pandeetarum iuris cameralis manuale. Speier. 1598).
Guilielmus Rodingus Bernhardo Albino typographo 8. D. Ne
diutius, Albine amice, te animo suspensum teneam, en pandeetarum
meorum iuris cameralis manuale primum ad te mitto, et duo abs
te fieri volo, imö ut facias pro veteris nostrae amicitiae iure, mando.
Primum est, ut quetnadmodum Appelles ingeniosissimus opera eua
Digitized by VjOOQLC
91
transeuntibus in pergula proponere atqne post tabnlam latens, vitia,
quae notarentur, auscultare consuevit, ita tu, si plaoet, hoc mannale
typte tuis de8criptum ad augustissimum imperialis iustitiae tribunal
transeuntibus in taberna tna libraria meo nomine proponas, et quid
nobilis8imi atqne snmmi illi iuris et sacrosanctae iustitiae in camera
imperiali sacerdotes et antistites constituti domini assessores, quid
advocati et procuratores, quin imö qnid fori imperialis tyrones (nul-
lius etenim indicinm aspernabor, modo incorruptum sit) iudicent,
notent et desiderent, attendas, et qnae notata vel desiderata intelle-
xeris, liberfe ad me persoribas. In materia nihil admodum, ut spero,
desideraverint Quicquid enim eins est, ex ordinationis oamerae
legibus, tanquam hornm pandectarum fundamentis, ex variis imperii
constitntionibus , quas recessns appellant, ex visitationum eamerae
memorialibns annuis, ex illnstris collegii cameralis eonclnsis atqne
decretis publiois exoerptum, et d. Jo. Mynsingeri et A. Gailii (qni
dno praeclaram rebus cameralibus operam navarunt.) Observationi-
bns illu8tratum est, ita nt nihil ferfe menm esse, praeter dispositio-
nell!, quam tarnen artis esse nörunt, quotquot aliqno indieio praestiti
sunt, ingenue equidem fatear.
Ad formam operis ßive tractationis genns, quo usus snm, qnan-
tum attinet, omnia tyronibns fori quasi popularia reddere conatus sum.
Quamobrem pleraque omnia accurate, qnoad eins a me fieri
potuit, definitionibu8 perspicnis et rerum definitarnm essentiam argn-
mentibns declaravi, distribntionnm partibns, et per specierum dicho-
tomiam separavi atqne distinxl
Quanquam in quibnsdam, ut verum fatear, praecipufe verö in
factornm generibus, quibus iurisdictio eamerae fundata est, et in
materia provocationis recte tradenda, et processnum cameralinm et
canaarnm, in quibus specialis procedendi ratio observatur, certis et
veris generibus inveniendis, constituendisque et aliis, ipse mihi nondum
satisfaciam. Denique, nt detraotationis genere snmmatim dicam,
generalia generaliter et semel , specialia specialiter et saepius pro-
posui, et natura priora, ex qnorum cognitione dependent, et sine
quibus intelligi nequeunt conseqnentia, primo loco, media medio et
ultima infimo loco collocavi.
Hanc enim omnium diseiplinarnm et rerum docendarnm ratio-
nem omnium optimam, et ad res traditas facilius intelligendas atque
memoria complectendas , qui duplex methodicae tractationis finis ao
fruetus est, acoommodatis8imam esse, sapientissimi philosophi testan*
Digitized by VjOOQIC
92
tur, testantur institutionum Justiniani compilatores , testantnr illud
summi et prudentissimi nostro seculo I. C. I. Cuiacius, M. Wesen -
bechius, Vigilius Zuichemus et alii, deniqne ipsa experientia testatur.
Et de hac methodo praeclare nobilis Cyprius Jason Denores in
praefat. inst suae, de vita et moribus M. T. Ciceronis ad Patavinae
academiae moderatores disserit, si inqnit : In hac atque illa scientia
et facnltate percipienda ordo partium minus observatur, nexns et
quasi progressus librorum non animadvertitur , docendi via et ratio
praetermittitur, nihil est, quod oblectet, nihil, qnod interiorem sensum
feriat, nihil qnod mentem excitet, nihil tandem, qnod ad legitimam
pertractationem rerum vel praestantissimarum de quibns in iis agitnr,
praeparet atque institnat.
Ad alterum mandatum, Albine amice, qnod attinet, salutem
meo nomine ofticiose dicito nobilissimis et magnificentissimis viris
supremi tribnnalis imperii adsessoribus, si quaeris quibus? omnibus
equidem, si per occasionem liceret et civile esset, cum primis antem
nobilissimo viro d. Adriano Borckio nnnquam mihi, qnod meminerim,
viso, snmmi tarnen indicii et eximiae ernditionis nobili viro dignae,
nomine ac fama noto atque celebri d. Petro Denaisio, quem in con-
ventu depntatornm imperii an . 1586 . Wormatiae celebrato, primum
videre mihi et semel atque iternm alloqui contigit, cum qno utinam
ab illo tempore familiariter versari mihi datnm esset, nam praeclara
iuris tum communis, tum cameralis scientia, qua pollet, efficere
potuisset, ut manualia haeo, et omnia, quae pandectarum iuris ca-
meralis opus comprehendit , illustriora prodirent. D. ä Gruen viro
ingenii dotibus praestanti, quem propter eruditionem singularem et
humanitatem, quam aliquando in aula Palatina mihi exhibuit, et
postea literis ad me datis declaravit, ut amare coepi, sie etiamnunc
amo . D . Theodoro Appiano seni honorando , qui superioribus annis
in Bavariam ad amicos profectus, amicus mihi faotus est, oui haeo
manualia et opus Universum perlustrare, et ubi displiceret, notare,
utinam per aetatem et negotia iudicii imperialis concederetur , et
sine dubio Appelles haberet, quae corrigeret.
Praeterea clarissimis viris iuris doctoribus iudicii imperialis ad-
vocatis et procuratoribus, ut ante literis ad ipsos datis salutem nun-
ciavi, ita tu iam viva voce meo nomine nunciato d. Joachimo, in-
quam, Willero olim camerae imperialis adsessori celeberrimo, hodie
advocati munere in camera summa cum laude fungenti, qui illu-
strissimo Hessorum prineipi et ö". Domino Guilielmo Landgravio be-
Digitized by VjOOQIC
93
atae recordationis in cansis cameralibus operam praestans, simul me
in iisdem laborantem camer al ig prooessns cautelis qnibasdam, quas
egregie novit, instrnxit. D. Marsilio Bergnero amico nostro, viro
optimo et rerum indicialium peritissimo, qui, ut haec mannalia in
publicum conferrem, inter alios mihi suasor et hortator fuit. D. D.
Wolffiis fratribus , Leonhardo hospiti meo iucundissimo et Sebastiano,
viri8 ernditissimis et cognatis meis dilectissimis , cum qnibus ante
decennium saepius per horas aliquot, imö integros fere dies, de
processn camerali sermones habui, et pandectarum meorum primor-
dia oommunicavi, et iudicium utriusque de illis exploravi, in multis
approbavi: quos tanquam testes hie provoco atque produeo, me
illorum authorem, vel potius ordiniß, quo disposita sunt, inventorem
esse, quae de processu audientiarum camerali um iudiciali, itemqne
de primae instantiae terminis Spirae inter tyrones fori circumfernntnr,
nt proximo superiori anno, ex ornatissimo iuvene Joanne Selten-
rechto Pomerano iuris studioso, qui ea ex Altorphio schola Noriea
ad me misit, cognovi; usus enim aliquando sum in his rebus descri-
bendis optimi cuiusdam iuvenis, quem Uli norunt, o^era, qui forsan
aliquid criminis Flaviani (si crimen dicendum est, et magnis parva
componere licet) commisit. Vale mi Albine, et vide, ut manualia
haec per tuas operas correcte exeudantur et* asteriscus dubia came-
ralia designans, ne omittatur, et paragraphorum numerus, qui inter-
dum duplex, et diversis notis adsignatus est, (alter enim paragra-
phorum, alter rerum paragraphis comprehensarum est,) diligenter
observetur. Iterum vale. Datae Ambergae Cal. Septemb. 1 ) Anno
CIO.IO.XCVII. I
XIX. Bernard Albinus Wittwe und Erben,
David Albinus 1600 -1607.
Die dem Namen nach nicht bekannte Wittwe des Bernard Al-
binus setzte nach dessen Tod 1599 oder Anfangs 1600 das Geschäft
unter ihrem Namen fort. Dieses hörte 1600 wieder auf. Es ist
nun zweifelhaft, ob die Wittwe Albinus 1601 starb oder nur aus
dem Geschäft schied, um dasselbe den Erben Albinus zu überlassen.
Soviel steht fest, dass 1601 bis 1607 die Kinder des Albinus noch
1) 1. September.
Digitized by VjOOQIC
94
minderjährig waren und als Erben Albinos die Firma bezeichneten,
bis David Albinus 1607 allein firmierte. Ob dieser noch Geschwister
hatte und welche, steht dahin, es wäre aber möglich, dass eine
Trennung des Geschäfts erfolgte, David Albinns die Druckerei nnd
Elias Eempach als wahrscheinlicher Schwiegersohn des Albinns den
Verlag übernahm. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass
Kempach den Verlag käuflich übernahm. Ein näheres Verhältnis
zu der Firma Albinns lässt sich aber daraus ableiten, dass Kem-
pach sich der Druckermarke des Albinus als Zeichen der Firma
bediente. David Albinus druckte für denselben. Aus der Wittwe
Albinus, der Erben Albinus wie auch David Albinus Th&tigkeit ist
nur je ein Druck bis jetzt bekannt. Wie lange David Albinus
nach 1607 noch druckte, und wohin schliesslich die Druckerei
gelangte, ist ungewiss.
1593 ward ein Johannes Albinus Trevirensis als Buchdrucker
zu Herborn immatriculiert. *) Derselbe ist mithin kein Verwandter
des Bernard Albinus in Speier, sondern stammte aus Trier und
könnte der Johann Albinus sein, welcher zahlreiche Drucke zu
Mainz in den Jahren 1594 bis 1622 erscheinen liess. Andern
Falls könnte er mit dem Johann Albinus, welcher 1625 zu Greifs-
wald druckte, eine Person sein.
Druckwerke.
Wittwe Albinns.
1600.
1.* GEORGI LOYSI | C. V. | PERVIGIL1VM | MERCVRH, |
In quo agitur | de J PRAE8TANTI8SIMIS | PEREGRINANTIS |
virtutibus. | et qua ratione unusquisque citra majo- 1 rem difficul-
tatem exteras peragra | re provincias, regiones adire exoti- 1 cas,
& cum cujusvis conditionis ho- 1 minibus , bene & honesta conver-
sari potest. | Iterum nunc'Manuali forma | editum. | SPIRAE,
Impensis Viduae Bernard. Albini. | CI0.I0C. |
Sede?, 4 n. gez. Blätter + 112 gez. Seiten.
Speier Museum*.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219.
1) v. d. Linde, Nassauer Drucke S. 351.
Digitized by VjOOQLC
95
Erben Albinus.
1601.
1.* APOLOGIA | Meri Imperij, | INCLYTO SENATVI CIVI-
TATIS | SPIRENSIS IN CAMERALES COM- 1 petentis : eius-
demque j ANTICRISIS | AD DISPVTA- 1 TIONEM, A PETRO
DENAISIO | I. C. IMPERIALIS CAMERAE ADSESSORE, | DE
EODEM IVRE, IN GRATIAM AMPLISSIMI | eiusdem Camerae
Collegij , contra praedi- ] ctum Senatum institntam, nee ita | pridem
in lucem emissam. | SPIRAE NEMETVM. | APVD Haeredes
Bernhardi Albini. M.D.CI. | Auf der Rückseite des Titels Vor-
wort des Rats zu Speier an den Leser.
Quarto, 4. n. gez. Blätter + 231 gez. Seiten.
Mainz Stadtbibl*. Speier Museum, Wernigerode fürst! . v. Stol-
berg'sche Bibl.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219.
David Albinus.
1607.
1. Chronographi a sacra utriusque testamenti historias con-
tinens . . . S)urdj ben Styrrofirbigen Dnnb SBoIgeleljrten SR. 3aco-
bunt Stcftuolf, S)icner ant SBort ©otteS ju #aitbrunn . . . 3n teutfäe
Seimen gebraut burdj 3ofj. 3<*c- £aug, ber 2lrtnet) S)octorem . . .
ju §ai)fbnum. Spirae, Excudebat David Albinus, Impensis Si*
monis Günteri et Heliae Kempach. Anno 1607.
Kleinoctavo.
Speier Museum.
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVIII (1894), S. 191.
XX. Smesmann 1594—1595.
Der Vornamen dieses Smesmann ist nicht bekannt. Er war
entweder Verwandter des Abraham Smesmann, welcher zu Heidel-
berg 1589 die disputatio III de pactis des Henricus Winandus in
Quarto und 1594 die Funff Hauptstück Christlicher Religion, den
sogenannten Heidelberger Katechismus druckte oder dieser selbst.
Noch im Jahr 1594 lieferte er einen Druck zu Speier und 1595
einen zweiten. Damit verschwindet seine Thätigkeit zu Speier
wiederum. Ob das Geschäft 1594 von Heidelberg nach Speier
Digitized by VjOOQLC
96
verlegt ward oder neben dem Heidelberger ein zweites zu Speier
entstand, steht dahin. Auch zn Heidelberg durfte des Smesmann
Wirksamkeit nach 1594 erloschen sein. Ob der kleine Metall-
schnitt anf dem Speierer Druck 1595: Engelskopf zwischen zwei
verbundenen Füllhörnern die Druckermarke vorstellt, ist ebenfalls
unbekannt.
Druckwerke Smesmanns.
1594.
1 * REI | RVSTICAE | LIBRI QVATVOR | Vniuersam agri-
culturae discipli- 1 nam continentes, | A | CLARISSIMO VIRO D.
CONRA- 1 DO HERESBACHIO IVRI8- 1 consulto olim conscripti: |
Nunc ab innumeris mendis repurgati, | & cum auctario editi. |
Quorum periochen et summam auersa | pagina docebit. | Cum In-
dice locupletissimo. | 8PIRAE NEMETVM, | TYPI8 8MESMANNI-
ANIS. | ANNO CI0.LJ.XC1V. | Auf der Rückseite des Titels
Inhaltsverzeichnis.
Dem König Christian IV von Dänemark gewidmet von Johann
Heresbach: Speier Idibus Martii 1 1594.
Octavo, 14 n. gez. Blätter + 889 gez. Seiten + 29 n. gez.
Blätter Inhaltsverzeichnis, am Ende: De ventorum ratione.
Wernigerode, fürstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Va 100)*.
1595.
2.* Rei rusticae libri quatuor universam agriculturae discipli-
nam continentes , a clarissimo viro D. Conrado Heresbachio iuris
consulto olim conscripti : nunc ab innumeris mendis repurgati,
et cum auctario editi. Quorum periochen et summam auersa pa-
gina docebit. Cum indice locupletissimo. (Engelskopf zwischen
zwei verbundenen Füllhörnern.) Cum Caesareae Maiestatis priui-
legio. Spirae Nemetum, typis Smesmannianis. Anno CIO.IO.XCV.
Auf der Rückseite des Titels Querleiste. Contenta hoc opere.
Lib. I. De villa rustica, villico , agro et agricultura, frugibus,
messe, horreis , pratis , foeno etc. Lib. II. De Hortensibns, plan-
us, arboribus , syluis. Lib. III. De animantibus vülaticis, iumentis,
pecoribus, et canibus. Lib. IV. De auibus et piscibus : apum et
mellis cnra. Item de venatione, aucupio, piscatione compendium :
1) 15. März.
Digitized by VjOOQLC
97
in usum Heronm concinnatum. Accessit corollarium, Legum
rusticarum , et operarum per singulos menses digestorum.
Duodez, 26 Seiten Titel, epißtola dedicatoria, praefatio, argu-
mentum + 889 Seiten Text + 55 Seiten. De ventorum ratione
ex Caii Plinii Secundi Naturalis hißtoriae libro XVIII = 2 Seiten. 1 )
Speier Museum* (Geschenk des Herrn k. Rechnungscommissars
6. Berthold in Landshut).
XXI. Johann Lancillotus.
Ueber diesen Drucker ist nichts Näheres bekannt. Er wirkte
von 1597 bis 1600. Ob Lancillotus mit dem Drucker J. Spiess,
welcher 1581 und 1583 zu Frankfurt a. M„ 1582 zu Heidelberg,
1601 zu Speier druckte, eine Person ist, steht dahin.
Druckwerke des Lancellotus.
* TRACTATVS, | ET | SYNOPSIS j TOTIVS IVRIS | FEV-
D ALIS : | Conclusionibus , & sententiis in capita duodecim fa- 1
miliari methodo digestus: | IN QVO , VELVT THESAVRO, AC
CORPORE | QVICQVID IVRIS FEVDALIS, VBIQVE ET PAS-
S1M APVD VA-|rios Auetores sparsum, certa ratione, ac breui-
tate continetur , adiectis singularum | conclusionum argumentis,
et summariis : legum et interpretum feudalium aueto- 1 ritatibus : |
opinionibus in vtramqj partem disputatis, et reeeptis, additis: |
NVNC MIRVM IN MODVM AVCTVS, | LOCVPLETATVS , AB
OVO RECOGNITVS, MVLTISQVE OBSER- 1 VATIONIBVS, IN-
PR1MIS CAMERAE IMPERIALIS, | hactenus non editis illustra-
tus : | Opus tarn in foro , quam in scholis perutile , & pene neces-
sarium: | AVCTORE | HENRICO ä ROSENTHALL IC. | Accesserunt
rerum indices , et tabulae locupletiss. | CIO 10 XCVII. | Cum gratia
et Priuilegio Caes. Maiest. | ad decennium etc. Zeilen 1, 3, 6,
7, 8, 13, 16, 18 und 20 Rotdruck.
Mit Widmung an Kaiser Rudolf U.
Folio, Titel + 7 Blätter Widmung und Vorwort mit den
Signaturen * n , *m, *rai, *v + 917 gez. Seiten, zweispaltig.
Band U.
TRACTATVS | ET | SYNOPSIS | TOTIV8 IVRIS | FEVDA-
LIS, | Conclusionibus , & sententiis in capita duodecim fa- 1 miliari
1) Briefliche Mitteilung des Herrn Conservators Professor Dr. Harster
zu Speier.
7
Digitized by VjOOQLC
98
methodo digesti &c. | TOMVS ALTER, | CONTINENS TRIA
RELIQVA CAPITA: | DECIMVM. DE FEVDI AMIS8IONE:
VNDEC1MVM . OVI | Feudum amissum applicetur: ac DVODECI-
MVM de processu feudali , etc. | (Nunc mirnm etc. wie Band L \
ADIECTV8 EST INDEX COPIOSVS, TRIPLEX: | Quorum PRI-
MVS , inscriptiones capitum singulorum , et argumenta conclusionis
cuiuslibet: | 8ECVNDVS, res, et verba memorabilia: | TEBTIVS,
leges , et | textus feudales explicatos continet. | Cum Gratia et
Privilegio Caes. Maiest etc. | MDC. |
Gewidmet dem Herzog Heinrich Julius von Braunschweig,
nebst drei lateinischen Widmungsgedichten an den Verfasser.
Am Ende des Texts S. 618: DEO GLORIA. | Hierauf Index.
Am Ende: SP1RAE NEMETVM | E Typographeio Johannis
Lancelloti. | CID 10 C. | Sodann zwei Blätter mit Nachwort und
Errata. Das Nachwort schliesst ; Raptim Spirae Nemetum, Calend.
Martii, anno repara- | tae salutis 1601. |
Folio, 4 Blätter mit den Signaturen * 2 , * m + Seite 1—618
Text zweispaltig + 64 nicht gez. Blätter, die einzelnen Lagen
mit t, tt — ttttttttttto bezeichnet, die 4 ersten Blätter
der einzelnen Lagen 1 — 4 nummeriert + 2 n. gez. Blätter 1 )
Nürnberg Germanisches Museum (n. 5341). — Bibliothek des
germanischen Nationalmuseums. Nürnberg. 1855 S. 218.
XXII. Druckwerke ohne Angabe Von Jahr, Ort
und Firma; zweifelhafte Speierer Drucke.
Als Anhang liefere ich eine Zusammenstellung solcher Drucke,
welche mit dem Druckort Speier zwar bezeichnet, aber ohne Firma
sich typologisch nicht bei den einzelnen Druckern einreihen Hessen.
Andere tragen keine Jahresangabe und sind chronologisch eingereiht.
Eine kleine Anzahl nur wahrscheinliche Speierer Drucke tragen ein
f am Anfang.
(1510.)
1. SSDn bcnt 8tcmcr Erifti, roaS er gutteS ju uer | fauffcn Ijat. |
Mit Titelholzschnitt.
Speier. 0. J. u. F.
1) Mitteilung aus Nürnberg.
Digitized by VjOOQLC
99
Quarte, 6 Blätter.
Bibliotheca Haeberliniana IV, S. 323 n. 6622. — Weller,
repert. Supplement II, S. 7 n. 432.
(1514.)
2. f ©rclerang, gntfdjeibt tmb entltc^cr öcrtrag in bcn jrrungen,
©o ftdj ^tutfc^en Demant ffapittelcn ber oier ©tiefft unb gemeiner
*ßfaffljeit ju ©pier unb »urgermeifteren Statte unb ®emeinbe ba-
felbft etlicher nertrege ©prudj tmb anberS Stucf) bero tmgteicfjeS t>er-
ftantS falber gehalten 3Rtt ©etjbertfjetjl guten ttriffen tmb mitten
Dienstag nadj ©anet Sucien lag. 3m 1514. igaljr tjffgericfjtet.
«ber Sporne Styoftott croffenet publtctrt mtb gefcfjrooren toerben.
Folio.
Bibliotheca Haeberliniana S. 54. n. 1137.
(1520.)
3. SSon beut ljungerigen | in ber not, lug nit toerb fdjulbig |
an feinem tobt. ©ingS in | be3 ftarden Sßop* | pen tljon. | Am Ende:
(Sebrucft ju ©petyer. |
Beginnt: SSDn mtjltigfeit ber tugent mit idj Ijeben an jc.
Octavo, 4 Blätter, mit Titel hol zschnitt
0. J. (um 1520).
Stuttgart offen«, ßibl.
Weller repert. Supplement I, n. 166.
(1522.)
4« Ouriositas regia s. qnaestiones VIII . theologicae ä Maximi-
liauo Caesare propositae & a Trithemio solutae. Spirae.
0. F. 1522.
Folio.
Baur, primitiae S. 45 n. 49. — Weiss, Nachrichten II,
S. 23 n. 83.
Erste Ausgabe Oppenheim 1515.
5. f Sin naft fcfmner 3)tjalogu3, ob' gefpred) Sfidtfein, eines
borff Samern oon 5)ubenljoffen, bn eine« ftifft ®töthter£ ju ©peier,
mitt etjnanber rebenbe (t>aft tooljl mit ber gefdjrifft gegrünbet) ®ar
ntit},fd)ön tmb luftig etynem iebe (Stiften menfdjen ju lefeen.
0. 0. u. J. u. F. (8peier, um 1522).
Quarto.
7*
Digitized by VjOOQLC
100
Weller repert. n. 2030 nach Catalogue d'une collection pr&
cieuse. (Kuppitsch.) Halle a. d. S. 1846 n. 5706.
(1523.)
6. f ®tnt ffaggefdjrifft be$ ©rfame ünb | toirbigen $erren SBertt-
fjer oon | ®olbberg , Pfarrer ju ©petjer ju | fant äRarttn getoefen,
an alle | ©tenbe Jeütfdjer nation, | tute unförmlicher toetjfj, gä| ge«
fdjtoinb | onerforbert einiget regten mit ei)- | nem tt)ränifd)c getoalt
oö ettt- j djen Pfaffen onb jren meg- | ten ju ©peljer be$ ftif | tcd
f. 3B^ben, mit- 1 fampt jren tyU | fem, an tetyb | eer onb | gut | bc-
fc^tücrt toorben fetj. | ©int grofc bing ift bie marfjetyt , onb | ftartf
über alle bing . iij . Esdre . c . iiy . | Stufjgebingt in meiner flog tm
prebig äße front- 1 me priefter ber äetjt, toen ft) aller eren merbt
feütb, | babetj audj aHe£ jr frum Ijaufjgefinbt, | toenn idj | ba£ fett
in feinten toeg mahnen toiH. \
Auf der Titelrückseite Wappen , oben 1523.
0. 0. u. J. u. F.
Quarto, 8 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Sig-
naturen Au — Bin.
Speier Museum*, Nürnberg, german. Museum.
Panzer, Annale n II, 1877. — Bibliothek des germanischen
Nationalmuseums zu Nürnberg. Nürnberg 1855. S. 99.
(1524.)
7. t SlStidel tmb clagfhtd, | ttriber Sofym ©aber pfar^er $u
Sanbato oö getjft | lid)en Siäcal ju ©petyer , be$ ©uangelij falben,
in- 1 brockt off bornStag nad) Setare . M.D.XXIUI | Stnttoort Soljan
©aberä I off gemelte artidel. | SSanbrieff fo ober genan- 1 ten 3ol)an
SSaber auffangen önb gu ©petjer an | bie grof? ffierdjtljür amtge-
fotogen off Sonntag | Kantate. M.D.XXIIII. SRit ange^gung ber|
falfeten , ©o barin begriffen fein. | Slppettation 3oljan Sa- 1 berS
oonn oermetnttem onndjriftlidjen Sann off | äRittood) nod) Kantate.
M.D.XXIUI. | 3of)an.l9. | 2Btr fjaben ein gefafc, onb nod) Onferm
gefafc fot er | fterben, bä er Ijat fid) felbä ju gotted fon gemalt, |
Die Rückseite des Titels leer.
0. 0. u. F.
Quarto, 16 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Sig-
naturen An — Du.
Speier Museum*.
Panzer, Annalen n. 2265.
Digitized by VjOOQLC
101
8. f «in (£$riftfid> tonberridjt | ob. önb bfc melier örfadj, andj |
gu toem, toaS, önb toorauff bcr | toare Kljriften menfdj beten fot j
bo mit er fein gebet in ber mar- 1 Ijait önb be gaift fefiglid) t^ün |
möge. SBetcfje önberridjt bann | in bo« Ijeüfam (öö Erifto toare |
got önb menfdj geterteS) öatter | önfer mit etliche jugefefcte toorte j
bar jft Dil nalje ba8 ganfc Eljrijt | Hdj leben, ate ain innerliche
re- 1 be ober Betrachtung ju got Der* | fafct önb gejoge mirt, öaft
nü| | ainem jeben ffifjriftlidje menfef) | an jü miffen , aber ötjl
fruchtbar j er mit jnnerlidje gemüt ju üben. | 3)ietridj SSö Jalberg.
Mit Titeleinfassung. Auf der Rückseite des Titels Holzschnitt.
0. 0. u. F.
Sedez, mit den Signaturen An — A 6 , B — B & , C — C 5 , D — D 5 ,
E — E & .
Speier Museum 4 '.
(1525.)
9. ©in Sfjriftlidjer önterridjt, ob önb öfc meldjer örfadj, audj ju
toem , ma$ önb toarauf ber mare Efjriftenmenfcf) beten foff, bamit
er fein ®ebet in ber SBarfjeit önb bem ©eijt feliglid) tfjun möge,
©peljer . 1525.
Verfasser ist Diether von Dalberg.
Octavo.
Wolfenbüttel (wo das Buch jedoch nicht zu finden ist). 1 )
Weiler repert. n. 3661. — Baur, primitiae 8. 45 n. 50.
(1526.)
10. f 2)cr (grbren grety SSnnb Stetydrftett gefanbten , erfte , önb
anbere antmurt, über Rat), SRatje. übergebne Snftruction , burd) ftje
fambt ettlidjen befdjmernuffen gegen ben gatjftlidjen , tjefc ju ©peljr
auff bem 9teicf)3$tag überantttmrt. Slnno. M. D.XXVI.
Quarta
Speier Museum.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVII (1893) S. 190. —
Panzer, Annalen II n 3117 grafisch abweichend.
11. t 2teS $el)ligen SRömifdjen 9tetd)S ©tenbt, mitfampt ben
Efjurffirften ön dürften :c. ®eljftlid)en önb äBeltlidjen, fo auff bem
\fö öerfd)hten löblichen Sfteicfjfjtag ju ©pegr in ber Seljfertidjen
1) Briefliche Mitteilung aus Wolfenbüttel.
Digitized by VjOOQLC
108
9td$ftot in eggner perfon , mit jrer 9ittterfd)afft be$ 2tbcte , 2)octoren
tmb Ijöffgefmbt, aud) anbere gefampte botfdjaffte *c. erfdjine be3 jarS
jtnetytfcigf nnb fedjä, mit iren titteln nnb namen flärticfje bcfc^rct-
bung. Holzschnitt: Doppeladler, Rechts kaiserliches, Links
Speierer Wappen.
Am Ende: 3n bem 3ar M.D, tmb XXVI.
Qnarto, 4 Bogen.
Panzer, Annale n II n. 3118.
12. f ®etrentt>e ermanung @o etlid) djriftftd) perfonen , auff t>efc
gehalten Stetjdjtag ju (Speyer ben Surften leutfcfjS SanbtS jugefdjri-
ben fjaben. 1526. Mit Titeleinfassung.
Quarto, 2 Bogen.
Verfasser sind G. Schatzmeister nnd Ebert Ruell hessischer
Kammersecretär.
Panzer, Annalen II n. 3116.
13. f 3to8 nütn Jeftomet furfc | tmb grflntßd) in ein orbnung
önb tejt , bie trier ©uangeHften, mit frönen ftgur|en burdj au$3
gefürt @amj>t ben anberen Styoftoten. Snb in ber feiferlic^en ftat
fpeter | uolenbet burdj Sacobum ©eringer Seniten. 3n bem jar be$
^eiligen reidjtagS . 1526. | Holzschnitt.
Format?
Luthers Bibeltibersetzung, aber dialektisch im Abdruck verändert.
Serapeum XV 8. 333. — Baur, primitiae S. 62 — 63. — Ein
Nachdruck erschien 1527 zu Strassburg bei Johann Grieninger.
Panzer, Entwurf 8. 133. — Nagler, Monogrammisten 111, n. 1595.
— Biederer, Nachrichten IV, 8. 125.
(1527.)
14. f $ie trier guangeKften | ganfe ffinftlidj tmb fürfclid) jnn
retj- 1 men nerfafjt, alfo baS bu in etjnS tje- 1 ben reimen crftcn mörtltn,
finbft ba8 (Ja | ptttet, tmb ben namen beä ©uange- 1 liften , toie bie
nadjuolgenbe Sie | gleit melier tmb Hörer | anjetjgen nnnb auf?- 1
melden. | $urd) Bannern gefdjnrinbt. | ©ebrücft §u Speyer. | Änno
M . D . XXVII. | Die Rückseite des Titels leer.
Auf dem zweiten und dritten Blatt die: Siegeln tmb erftärung
bi& bfidjlinS.
Der Text beginnt Blatt 4 mit Blattzahl 1 :
2ÖR anfang bföriben (!) mflrt ber ftom,
SSnb tote 3ofep!j äRariam nam.
Digitized by VjOOQLC
103
Der engel Sofe^S fludjt ffirfam.
äRario 3efum gbor mit fdjom. 2C.
Am Anfang jedes Evangeliums ein viereckiger Holzschnitt
Zwischen den Versen nnd nach den Vierzeilen Erklärungen dazu
in kleinerer Type.
Octavo, sieben halbe Bogen mit den Signaturen A — 6, 3 n.
gez. Blätter + Blatt 1—25 mit Blattzahlen.
Zwickau, Ratsbibl.
Wackernagel, Bibliographie des deutschen Kirchenlieds 8. 102
n. CCLX.
(1528.)
U\ t SSwi fotfdjent ange- 1 bcn bnb berföroefce. | @in nüfclid)
büdjltn , burdj bcn | berümpten $et)bemfdjen rebner | Suctanü , in
friedjifdjer fprad) | bef djrteben, 9?eültd)ft burdj bcn | ©mljafftenn,
#odjgelerten 1 Doctor Sacob ©djenefen | aufj Satetn in Deüfcfd) | fprod)
transferiert | tmb gejo- 1 flenn. | Stmto M . D . XXVUI. | Mit Titel-
einfassung.
Blatt 2 Vorseite bis Blatt 3 Rückseite Widmung an Philipp
zu Stettin und Pommern ?c. mit der Zeitangabe : 17. Dezember 1528.
Quarto, 18 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dun,
Schwabacher Type. Möglicherweise aus Eckhardts Druckerei.
Uebersetzung der Calumoiae des Lukian.
Darmstadt Hof bibl.
(1529.)
15.* 11 3)a$ roünber 93üd)Iein. | f 2Bie bic roelbt bon onfong ge-
[regirt] | bnb erhalten ift , aud) rote onb 5Ü melier jct)t olle ... |
erbtreidj erfunben bnb aufffomen finbt, mit b ... | liefen gefc^ic^-
ten ic 3tord) ben fjod)gelar[ten] | Sofjan Don Jrittenfjetjm befc^ric-
ben | SBeldjä tyie auffä fürfcft | angejeljgt 2c. | Sortuno iuftteie ge-
nant. | Dil mirocfel fint mir betont. | Holzschnitt; zwei Frauen. |
11 Cum gratia et priuilegio. 0. M. | Die Titelrtickseite bedruckt.
Letzte Seite unten: ©ebrücft ju @^er, bcn . X . tag be£ 3Ro* 1
not« ©eptembriS . «nno . M . ccccc . XXIX. |
Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bj. Mög-
licherweise aus Eckhardts Druckerei.
Speier Museum (Titel verletzt).*
Murr, memorabilia biblioth. Norimberg. H. S. 270. — Mittei-
Digitized by VjOOQLC
104
hingen des hist Vereins der Pfalz XVIII (2894) 8. 90. — Weller,
Annalen I, 8. 307 etwas abweichend und mit der Zeitangabe:
20. Sept
16. f (£in Sfjriftttdp grmamntg , $f)ttiwri aRelaitd>tl)om$ an
bcn . . ßönifl gerbinanb . . jefct jüngft ju Spdjer gefdjriben , Slufi
bem Sotcin ptS lefitfef) gebracht.
0. 0. u. J. u. F. (Speier 1529).
Quarta*)
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Hc 1093, misc. 4.)
17. f Sfofeog efelic^cr arttfet aus bem abfd)et)b beS ^t gefal-
lenen SReid)8tage$ ju Speyer . . . jc.
0. 0. u. J. u. F. (Speier. 1529).
Quarta*)
Wernigerode, fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Ii 55 misc. 3).
18. Tritemius Joh. de Septem seeundeis i. e. intelligentiis sive
spiritibus orbes post deum moventibus. Speier . 1529.
Quarto.
Silbernagel, Johannes Trithemius. IL Auflage. Regensburg
1885. S. 241.
19.* f Einladung zu einem Schützenfest nach Speier 1529.
2B3r bie JBurgermetfter mtttb ber Statte beä Ijeljligen SReid>3
Statt Speyer . ©muteten ben für- 1 fiebrigen ©rfamen, erbam önb
roetjfen Shirgermeifter bnb Statte , Slud) Sdjüfcenmetfter, mtb gemei-
nen Sdjieft gefettc , ber Ijanbtbücfjffen ju . . . . (Lücke fftr hand-
schriftliche Eintragung der Namen des Empfängers) etc.
Vorletzte Zeüe: gu SSrtunbt bifc ©rieft mit tmfer ber Statt
Speyer Secret Snftegel Ijieffirgebrucft befefrigt , ©efödjen gregtagS
nad) bem Srnttag | Glaubt . De« günftfee^en^unberrften 9?eün mtb
jtoeinfctgften 3ar8. j
Querfolioblatt, Schwabacher Type, 25 Zeilen.
Speier Stadtarchiv (unbenutztes Exemplar).*
20. t Einladungsschreiben des Pfalzgrafen Friedrich zu einem
Schiessen in der Stadt Speier 1529.
1) Mitteilung aus Wernigerode.
2) Mitteilung aus Wernigerode.
Digitized by VjOOQLC
105
Querfolioblatt. 0. 0.
Speier Museum*,
(1532.)
21. Novum testamentum teutsch von Jacob Beringer ediret.
Mit Figuren. Speyer. 1532.
Folio.
Baur, primitiae S. 60 n. 52.
22. Srtjttljeinter Qolj. o. 8en. Krontcö com torfyrung ic. ber
gründen, ©peier . 1532.
Catalog Antiquariat Rosenthal München 65, 115 n. 1163. —
Möglicherweise nur Druckfehler des sich nicht gerade durch
allzugros8e Kritik auszeichnenden Catalogs für 1522. Auch das
Format würde zu 1522 stimmen. Eine weitere Auflage erschien
Frankfurt a. M. 1605 Kleinoctavo.
(1535.)
23. ©tm toarljafftig practica , bereu ftd) baS gemein ©aroer&bolcf
burd; ba$ ganfc jaljr galtet tmb auffmerfung Ijat. ©pe^r.1535.
Mit Titelholzschnitt.
Quarto, 4 Blätter.
Weller repert Supplement I, n. 117.
0539.)
24. f ffittation bnb öorbefdjetb beä 8?etjferlid)en (£amergcrid)t$ ju
©petjer ttribber $erfcog $einrtd)en bon Sraunfdjtüeig tmb ctttidje
feiner Untertanen. 5)urcf) bie ©tabt ©ofclar aufgebracht.
0. 0. u. F. 1539.
Quarto, 14 Blätter.
Nürnberg german. Museum. 1 )
Ein ähnlicher Druck abgedruckt in Hortleder, Handlungen und
Ausschreiben ed. Frankfurt a. M. 1617. U. S. 43 (mit dem Datum:
Speyer 23. Juli 1539).
0540.)
25. t 3ta$ auftreiben Sdiferttdjer äRajeft. auff ben Sag ju
©peier ober bon bannen gegen $agenatu gelegt , Stnno 1540 . ben
1) Bibliothek des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Nürn-
berg. 1855. S. 59.
Digitized by VjOOQLC
106
fcdtften 3untj , 2In ben E^urfürften ju Saufen , mtb Sanbgraffcn ju
Reffen.
0. 0. u. F. (Speier, 1540).
Einblattdruck folio.
Abdruck in Hortleder, a. a. 0. I, S. 130—131.
26.* f 9Som tag ju §agenaro | .Sroen öerbeutfdjte Senbbriefc,
eins | Stmntbecfjanta tmb ein« roetyfen | bcfdjeibenen £f)uml)errn$. |
Die Rückseite des Titels leer.
Am Ende: Saturn ju @petjr,am tag Sonifacij 1540. | Soljan
©L etnr ©. fon- 1 ber uertraroeter freunb. | Die Rückseite des letzten
Blattes leer.
Quarto, 16 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dm.
Speier Museum*.
Bibliotheca Haeberliniaua S. 353 n. 6620. — Abdruck in
Hortleder a. a. 0. I, 134—144.
(1543.)
27. (Sin fd)ön nem | Sieb tum ber Ootijetjt | önb ijerrligfelft tm-
fcr£ | £erre ^cfu Sljrifti nadj | fetjncr eblen menfctyait. | gum pxtifc
ber glorten ©fjriftt | bnb allen Efjriftgtaubigen j»m | troft gefangen,
3m tljon, | 33) ftunb an etmem | morgen ,:c. 15 43. j gfflrdjtet
©ot, önb gebt jm | bie @f}r. | Die Rückseite des Titels leer.
Blatt 2 Vorseite: Vorrede. | Es folgt das Lied selbst von
63 Strofen mit deutschen Ziffern bezeichnet, Verse nicht abgesetzt
Auf der letzten Seite: 83efd)lu3. Acht Zeilen.
Kleinoctavo, 11 Blätter mit den Signaturen Au — Bin, ohne
Blattzahlen.
Berlin kön. Bibl. und nochmals aus v. Meuscbachs Bibliothek.
Ersteres Exemplar ohne Druckortsangabe, letzteres hat auf der
letzten Seite den Vermerk : 11 Gedruckt zu Speier. | Son6t stimmen
beide Exemplare überein.
Wackernagel, Bibliographie des deutschen Kirchenlieds S. 186
n. CDLX.
0544.)
28. practica , etjn roarfjafftig , burdj tangroerige erfarung erteraebt,
bereu fi(^ ba3 Seroerifdj Sott burdj baä ganfc Qare galtet. Unb
tueret biefe Sßractica für unb für. SBeitter bie 32 tag , bie man
Digitized by VjOOQLC
107
nennt bte berroorffcn tag , barinn man nidjtS anfallen fott. ©peir . 44.
(1544).
Quarto, 6 Blätter, mit vielen Holzschnitten wahrscheinlich nach
Hans Sebastian Beham.
29. f Kaiser Karl V. warnt bei Strafe der Acht jeden An-
gehörigen deutscher Nation, dem König von Frankreich in seinem
gegenwärtigen Krieg gegen Kaiser nnd Reich zuzuziehen. Speier.
2. Juni 1544.
Einblattdruck.
Speier Museum.
Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIH (1894) S. 190.
30« f Abdruck der allgemeinen gegen den Eintritt in fremde
Kriegsdienste gerichteten Bestimmung des Reichstagsabschieds zu
Speier 1544.
Einblattdruck.
Speier Museum.
Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 190.
Sl. t $etfer «artt beä gfinfften 93efe#, an S^urfürft S^ann
grieberidjen ju ©adjfen I. 2)af$ er feine SRottfjurfft in ber ^ßffa-
gifdjen ©ad) femer förberltdjft einfänden. II. Snmittelft ntdjte nerocS
ober t!jätlid)$ furneljmen. 111. Satten uon Sidjtenfyrin fein ®ut
tüibcr juftellen, ffinb IV. 3oad)tm uon Sfeborff tebig laffen folle.
©peier 10 Suni 1544.
Hortleder a. a. 0. I, a, S. 1199—1200.
(1553.)
32. f «abrief «aifer »arte V. auf galten be$ ©ifdjof* SBei-
Qanb uon Bamberg gegen SRarfgraf älbredjt Don ©ranbenburg auä*
geftellt. ©peier 1 3)ecember 1553.
Hortleder a. a. 0. II, S. 1149—1151.
33. t SßubKcation biefeS «d)tb*ief$. ©peier 1 3)ecember 1553.
Ebenda H, S. 1151—1152.
34. f Sßublication biefeö Sldjtbriefä erlaffen auf Anrufung ber
©tabt Utürabetg. ©peier 1 ©ecember 1553.
Ebenda U, 8. 1153-1154.
Digitized by VjOOQLC
106
(1562.)
35. t ©trafmanbat Satfer SetbmanbS I. gegen bie ©tabt SRüljt-
Raufen roegen ©teuerrüdftanbeS. ©peter. 1562. Untergridmet fymb-
fd)riftttd) öon $)r. SBerner $odj Serroalter.
Spcier Museum.
Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVII (1893). S. 183
(ohne Angabe des Formates).
(1564.)
36. Eysengrein G., chronologicarum rerum amplissimae clarissi-
maeque urbis Spirae libri XVI.
Spirae. 1564.
Octavo.
36 a, f Dickius Leopoldus, de optima stndiorum ratione et
in omni facultatum genere methodns. Christianae et civilis vitae
compendinm, in quo et de signis cognoscendorum hominum.
0. 0. (Speier) 1564.
Octavo, 95 gez. Seiten.
Die Vorrede des Autors schliesst ab: Spirae 1564 ohne nähere
Zeitangabe.
(1570.)
37. t SRctüc Leitung , SBetcfjer (Seftatt Stömtföen ßatferftdjen
SRajeftat Softer, Sfabetta ober ©lifabetfj beä fionig in granefreidj
Earoli IX. gtjegemaljet nad) bem JHrdjgang ju ©petyer, am 22.
Dctobrte 1570 gehalten, I)ernad)er in ber Eron Srancfreidj begleitet,
Ijeintgeffifjret, empfangen, unb für ein Sßontp gehalten. 1570. 0. 0.
Quarto.
(1571.)
38. 3^en Slrfcenelj, | Dtefelbigen gut mtnb ge- 1 funbt ju behalten,
audj atterfjanbt ge* | breften, menget tmnb roeetagen ber jeen | ju be-
nemmen tmb Ijeljlen. | Slud) alte fdjäben, locker tmnb beuln grünbt-
üd) | ju tjetjlen, mit bem Ijolfc Ouaiaco, | JJranfcofen Ijotfc gereiften.
SernerS ben erbgrinbt an alten tmnb jungen ju Ijeljten, tmnb roiber*
umb tjaar ju gießen. | ®ebrucft ju ©petjer. | M . D . LXXI. | Die
Rückseite des Titels leer.
Kleinoctavo, 30 gez. Seiten, Schwabacher Type.
Ehedem in meinem Besitz.
Digitized by VjOOQLC
109
39. f ffiorlabuttg be« StfdjofS ^oljatm non äJHhtfter toegen eine«
jtoöifmonatltcfjen SRfitfftanbeS „»eljarrtidjer Sürcfcn #itff" nott 9984 ft.
nor ba$ SReidjSfammergeridjt buref) Saifer äRagintttian IL trielmefjr
ben Sßrocurator*3fi3cal be$ Saiferltdjen SReid)$fammergertcf)t$. ©pcier
20 3Ȋrj 1571.
Qaerfolio.
Speier Museum.
Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVIII (1894). S. 191.
(1596.)
40. f Stnttüort | Stoff #anä Sßtftorii fieben Scuffcl, nnnb | mt*
menfd)lid)e, nrie aud) mtd)riftftd)e | ©djmeljef grifft. | 3n melden er
3). SRar- 1 tin Sutljer, 33of?f)afftig bttnb (Efjrrüljrig an- 1 griffen, nnnb
barburd) alle ©tinbe nnnb Sirdjen, bie | ftdj jur Stogäjmrgifdjen
Sonfeffion befetmen (barinn befj feiigen | SRanä ®otte3, Seljr nnb
©efanntnufj jufammen gefaffet | ift) tmberftanben inn allerlei) ©djimpff,
©pott | nnnb nerbadjt jufefcen. | §ierinnen toirbt gefjanbett. | I. SJon
#. ©grifft. | IL »on ber &f)riftlid)en Sirenen. | III. Son ben Sapft*
liefen JHrdjen. | IV. Son 3). SutfjerS <ßerfon. | V. SSon £an8 <ßiftorij
^Jerfon, nnb feinem fdjrecftidjen | Slnblicf. | ®efteHt burdj | 3). ©amuel
$>ubern. | ®etrucft im 3af)r, als man seilet nad) Sljrifti ®eburt, |
M . D . XCVI. | Die Rückseite des Titels leer.
Das Vorwort datirt: Speyer Anno 1596. Samuel Huber D.
Quarto, 4 n. gez. Blätter + 223 gez. Seiten.
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Hc 619).*.
(1598.)
41. f SBiber ben | SlbfaO | ßum (Saluimfcfjen Slntidjrift, | Srem-
Ijerfcige | SBamung nnb ©rjnnerung. | 3). ©amuel $uber. | 3). äRartin
Silber, 3:om. 3t>en. 3. | got. 376. | <£r (ber Bminglifdje ®eift) hrirb
aber fort | fahren, tmb meljr Strtidel angreiffen, ttrie er | fdjon
fünefett mit ben Stugen, ba$ bie 2:auffe, | ©rbfünbe, StjrtftuS nid^td
fetje. | ®etrucft im 3ar, afö man geilet nad) ber ®eburt | nnferS
$@rrn tmb ipe^lattbS 3efu GHjrifti, | MDXCVUI. | Die Rückseite
des Titels leer.
Dem Christian, Johann Georg und August Gebrüdern Herzogen
von Sachsen gewidmet: Speyer 1598. 8 September. Samnel Huber.
Quarto, 36 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 , B — K.
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche BibL (Hc 620)*.
Digitized by VjOOQLC
110
XXIII. Buchhandlungen zu Speier 1568 - 1569.
1. Hans Gartmann 1568—1569.
Hans Gartmann wirkte als Buchführer zn Speier und bezog in der
Frankfurter Herbstmesse 1566 für 7 Gulden 11 Batzen, in der Fasten-
messe 1568 für 3 Gulden 6 Batzen Bücher aus Frankfurt a. Main. 1 )
Gartmann gehörte zu den Buchdruckern, Buchhändlern und Buch-
führern, welche am 14. September 1569 vor den Frankfurter Rat
beschieden wurden. 2 ) Damit verschwindet Gartmann wieder. Ob
er nebenbei auch Verlag und Druckerei besass, ist unbekannt und
bei dem Fehlen solcher Erzengnisse auch wenig wahrscheinlich.
2. Heinrich und Hubert Caimox. 1569.
Heinrich und Hubert Caimox werden 1569 als Landkarten-
händler von Speier in einem Actenstück des Frankfurter Stadtarchivs
erwähnt. 3 ) Sic gehörten zn den Buchdruckern, Buchhändlern nnd
Buchführern, welche am 14. September 1569 vor den Frankfurter
Rat beschieden wurden. 4 ) Beider Gebrüder waren Cornelius Caimocks
Buchftthrer zu Antwerpen und Ruprecht Buchdrucker dieser Stadt. 5 )
Als Personen, welche zu Frankfurt a. Main aus den Messen 1565
bis 1568 Bücher bezogen, und zu Speier wohnten, werden noch ge-
nannt : Georg Baidesheim, Dilmann Brand, und Adrian Zolck. ) Ein
Caspar Gernm von Speier bezog 1590, 1591 und 1594 ebenfalls
Bücher aus Frankfurt. 7 ) Desgleichen Caspar Leissner von Speier.*)
Ob diese Personen Buchhändler waren oder dem Gelehrtenstand
theilweise angehörten, ist ungewiss.
Schlussbemerkung.
Meine Aufgabe, die Geschichte der Speierer Druckereien nebst
Bibliographie der Druckwerke des XV. bis XVI. Jahrhunderts zu
1) Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. N. F. VII, (18S1)
S. 129 (Palhnann).
2) Kapp, Geschieh te des deutschen Buchhandels I. S. 774. Hier heisst
er Hans9 Garteinann.
8) Archiv für Frankfurts Geschichte etc. VII, 128 Note 1.
4) Kapp a. a 0. 1, 774.
r>) Archiv a. a. 0. VII, S. 12S und Note 1.
0) Archiv ftir Frankfurts Geschichte und Kunst. N. F. Vll (IS81)
S. 128 und 18».
7) Ebenda S. 207.
5) Ebenda S. 20S.
Digitized by VjOOQLC
111
bearbeiten, fand namentlich an der geradezu einzig dastehenden
Sammlung Speierer Drucke des Kreismuseums zu Speier eine wesent-
liche Stütze, auf der sich weiter arbeiten liess. Den Grund zu dieser
herrlichen Sammlung legte ein geborener Speierer Herr Bibliothekar
Wilhelm Meyer zu Goettingen, indem derselbe eine grössere Anzahl
wohlerhaltener Drucke der Drach'schen Druckerei ankaufte und
dem Kreismuseum schenkte. Wesentliches Verdienst bei den fort-
währenden Anschaffungen wie überhaupt warmes Interesse für die
Speierer Drucke hat Herr Finanz -Rechnungscommissar G. Berthold
zu Landshut, früher lange Jahre verdienter U. Secretär des histo-
rischen Vereins der Pfalz, ein Mann, der meinem Unternehmen stets
die wärmste Theilnahme entgegenbrachte und dessen Zustandekommen
bei dem Ausschuss durchzusetzen verstand, auch meine biografischen
Nachrichten durch Angaben aus dem Speierer Stadtarchiv in dankens-
wertester Weise unterstützte. Ihm wie Herrn Dr. Mayerhofer, Kreis-
archivar zu Speier, welcher mich ebenfalls mit archivalischem Mate-
rial unterstützte und Herrn Conservator Prof. Dr. Harster sage ich
auch hier meinen besten Dank. Sodann danke ich auch hier den
Vorständen der kön. Bibl. zu Berlin, herzogl. Bibl. zu Wolfenbüttel,
fürstlich v. Stolberg'schen Bibl. zu Wernigerode, Univ. -Bibl. zu
Strasburg, Bonn, Kiel und Erlangen, dem german. Museum zu
Nürnberg, der k. k. Hof bibl. zu Wien, den Bibliotheken zu Mainz
und Wiesbaden für gehabtes Entgegenkommen.
Zur Erklärung der typographischen Abkürzungen.
Jede auf der Höhe der Wissenschaft stehende Bibliographie
der Wiegendrucke bis 1550 erfordert [die genaue Wiedergabe der
Texte mit allen Abkürzungen und selbst Druckfehlern. Auch in
der Bibliographie Jder Speierer Drucke ist diese einzig richtige Be-
schreibungsart der typographischen Denkmäler befolgt, damit aber
für zwar des Lateins aber nichtj[der mittelalterlichen Graphik
Kundige die Lesung der Texte erschwert. Auf besonderen Wunsch
ist hier eine Tabelle der hauptsächlichsten Abkürzungen der Speierer
Drucke mit deren philologischen^ Auflösungen|beigeftlgt.
Digitized by VjOOQLC
112
ay «s Endsilbe am z. B. penuariay = penuriam.
dnm = dominum , düice = dominice.
epüB — episcopus.
Apüs = Christus.
Kl' = Kalendas.
V = is (Endsübe).
scd'm = secundum.
Joh'm = Johannem.
x = et (Bindewort) xc = etc.
t' am Ende eines Wortes = ter oder tur.
9 am Anfange eines Worte die Silbe: con oder com.
9 am Ende eines Wortes die Silbe: ns.
p ■= pre , p = pro , p — per, p = pri z. B. pncipio = prin-
cipio, tpe = tempore,
oiä = omnia.
u' = uer z. B. reu'endissimus = renerendissimus.
dr = dicitnr.
b* «x= ger z. B. s'mones.
y, = Ensilbe mm z. B. lra^ = literarnm.
q'd = qnod , qqj- = qniqne , q = qne , q = qno, qqy = quoque,
qy = quam , in atqy aber : que (atqne).
en die Endsilbe ensis oder ensem z. B. Spiren = Spirensis
oder Spirensem.
moderatönis = moderationis.
Nachträge und Druckfelllerberichtigungen.
S. 106. n. 28. Ein Exemplar befindet sich im german. Mnsenm
zu Nürnberg mit dem Titel : gtyn roarljaffiig practica burdj | Sang*
tuerigc erfarung erternebt , beren fid) ba£ gcmetjn | .... etc. |
11 (Sctrücft au @peir,3m XLIIII. 3are. | Holzschnitt.
Quarto, 6 Blätter.
(42, 350.)
Mitteilung aus Nürnberg.
S. 32 Zeile 11 von oben lies statt: restra: vestra.
S. 32 nach Zeile 18 schalte ein: Wien k. k. Hofbibl.
Seiten 1—112 Druck von Ehrbardt Karras zu Halle a. <L S.
Digitized by VjOOQLC
113
II.
Der Burgfriede von Dürkheim.
Von
F. Ohlenschlager in Speier.
In dem reichen Urkundenschatze, den die Fürsten von
Leiningen zu Amorbach aufbewahren, befindet sich eiue grofse
Anzahl von Schriftstücken, welche für die Geschichte der Pfalz,
des Heimatlandes der Fürsten, vom höchsten Werte sind. Pfarrer
Lehmann hat in seinen Schriften manche dieser Urkunden benützt
und angeführt, meist ohne den Wortlaut oder auch nur den
Gesamtinhalt mitzuteilen, obwohl dies besonders für die Orts-
geschichte recht förderlich und wünschenswert wäre. Eine von
diesen Urkunden, die sich auf Dürkheim bezieht, ist für die Örtlich-
keiten in der Umgebung dieser Stadt von solcher Bedeutung, dafs
deren Veröffentlichung keiner besonderen Begründung bedarf.
Herr Dr. Mehlis, welcher die Urkunde mehrfach erwähnt,
besafs einen Teil derselben in Abschrift, und liefs mir von
dieser eine Copie zukommen, die als wahrscheinlichen Auf-
bewahrungsort des Originals das Leiningische Archiv angab.
Um völlig sicher zu gehen und eine genaue Abschrift zu
erhalten, liefs ich in Amorbach anfragen, ob die Urkunde noch
vorhanden sei und bat in diesem Falle, die in meiner Abschrift
etwa befindlichen Abweichungen von der Urschrift zu verbessern.
Dieser Bitte wurde seitens der Fürstlich Leiningischen General-
verwal tirog nicht nur in entgegenkommendster Weise entsprochen,
sondern ich erhielt auch die Mitteilung, dafs die Urkunde einen
gröfseren Umfang habe, hierauf eine genaue Abschrift des ganzen
Schriftstückes und die Erlaubnis, dasselbe zu veröffentlichen.
8
Digitized by VjOOQLC
"y?
114
Das Original, am 2. Januar 1360 ausgestellt, ist auf
Pergament geschrieben und hatte ursprünglich 3 Siegel, von denen
nur noch das zweite vorhanden ist. Der Wortlaut ist folgender :
„Wir Graue Friderich der alte vnd Graue Friderich der
Junge gebrüdere Grauen zu Liningen uff eyne site, vnd wir
Graue Emche von Lyningin uff di andern siten. Tun kunt
allen den di Ij 1 ) di disen brieff ansehent oder horent lesen,
nv vnd ouch hernach. Daz wir. lieplichen vnd gutlichen mit
wol bedachtem müde, vnd mit vnser beider fründe rate, eines
ge- ]] meinen burgfriden. über ein komen sint. in vnser gemeinen
bürge vnd stad zu Dürinken. Also bescheidenlich. weler vuder
vns einer iemanne. enthalten hette. e. dan der || andere, weler
der were. des entheltnisse sol vor gan. mag er daz zu bringen,
mit pörtenern vnd mit turnknechten, es ist ouch beredt daz
keiner dem andern sine viende sol jj füren in di vorgnfant] slos
bürg vnd stad / werez aber, daz daz beschehe vngeuerlich weler
vnder vns daz tede. wan er daz erfüre, oder yrae daz gesaget
#rde. so sol er in heissen us riden. || ane sines gemeinders
schaden, zu stunt vnd sol yme keinen schaden dez tages tun.
Ouch sol ime der. der des vient ist. vnd von des wegen er
ruraen müs. des tages keinen schaden tun i| er vnd ouch di sine
ane alle geuerde. Ouch ist beredt daz vnser keiner dem andern,
deheinen ge meinder in di obgnanten slos. bürg vnd stad setzen
sol. es en si. denne. des anderen ge- 1| meinders guter wille Me
ist beredt werez daz wir di vorgnfant] herren graue Frid. der
alte graue Frid. der junge, vnd graue emche czweiende vnd
kriegende ♦rden. daz got ver biete |] so ver sprechen wir ge
meinlich vor vns vnd alle vnser erben, daz vnser dekeiner dem
andern us den selben slossen. bürg vnd stad zu dürinken vnd
ouch wider dar in keinen schaden || tun süllent/Ouch ist beredt/
daz wir deheinen man / der ire in den vorgnanten slossen bürg
vnd stad sitzet oder hernach da inne sitzen wöltent bede fri
sullent lassen, er en snlle dan || von rechtes wegen bede fry
l ) |! bedeutet das Ende einer Zeile der Urkunde. Das di ist offenbar
doppelt geschrieben, weil eine neue Zeile anfängt.
Digitized by
Gooski
115
sin / Ouch ist beredt weler vnder vns einer abe gienge uff
wele siten daz were vnd des erben zu teile wöltent gan. di
dar zu geborn sint / di sullent disen ]| brief / vnd waz dar inne
stad gescriben. sweren stete zu halten, vnd wan si daz tünd /
so sol man si in lassen gan. zu irem teile dar zu si geborn sint.
vnuerzogenlich.
So ist daz der vmbegriff || vnd zirkel des burgfriden. der
hebet au. An dem steine der da stat an der wegescheide an
dem vihe wege. vnd von dem steine an di herstrassen us bicz
an den stein bi wenczen Crüze. vnd von || dem steine bi weuczen
Criize. den weg us. bit an den stein der da stat an dem ge *)
wege, vnd den gow ! ) / weg us bicz an den stein der da stat
uff dem Schüssel acker. vnd von dem steine an dem Schüssel ||
acker. bit an den stein der da stat vnden an der stein grüben. /
vnd von dem steine an der stein grüben bicz an den stein der
da stat an der fürte, vnd von dem steine au der fürte bicz an
den stein || der da stat in dem wingarten. vnder brünoldes stül.
vnd dan von brünoldez stül bicz in den phat der di sumerwune
her abe gat / vnd von der sumerwune bicz an den stein der
da stat an dem halsperge. || den weg us / vnd von dem steine
am halperge bit an den stein der da stat an der tornach / vnd
von dem tornach. den weg us bicz an den stein der da stat
an sant Michelzbumen. vnd von dem || steine an sant michelz
burnen bicz an den stein der da stat an phefflnger steinen
brücken, vnd von dem steine bi phefflnger brücken, wider an
den weg der da gat an den vihe weg.
Noch ist || me be redt / werez daz vnser keiner über füre
oder vnser amptlute oder die vnseren. daz den burgfriden rürte
daz got verbiete wer daz clagete vnd dem es nod tete gen dem
anderen, so sol der / der daz || gebrochen hette vnd über faren
hette. dem anderen keren vnd wider tun in dem nehesten mande
l ) Die Lesung dieses Wortes macht Schwierigkeiten, zumal das
Pergament an dieser Stelle fleckig ist. In einer gleichzeitigen Abschrift
heilst es : an dem gc wege vnd den geweg us' . . . Spätere Kopien lesen
meist: gow[e]weg.
8*
Digitized by VjOOQLC
116
dar nach so ers ge mant wirt. richtet er ouch den bruch. in
dem mande alz vor gescriben stad / so sol || er den burgfriden
nitt gebrochen han.
Alle dise ding süllent sin ane allerleie argeulist vnd geaerde
vnd ouch alle dise vorgescriben stucke vnd artikle. vnd ir
iekliches besunder geloben wir stete vnd veste | zu halten vor
vns vnser erben vnd alle vnser nachkumelinge bi guten truwen
uff den eit den wir uff den heiligen gesworn hau. mit uffge-
habender hant / vnd werez daz vnser keiner der obgnanteu j
herren oder vnserer erben daz breche vnd da wider tete da
vor got si. der sol sin. truwelos erelos vnd meineidig / hi bi
waren, hern wernher kolbe kistel von durinken / Johan von
wachenhein. Heinrich || hornbach. Johan von Mintfürt. Heinrich
charaerer von durinken. friderich von meckenhein der Junge
wolff von meckenhein gebrädere friderich Chamerer von wrmez
rittere. vnd wilhelra von mandelscheit || ein edel knecht / vnd
durch daz daz dis eweklichen vnd vnuerbrochenlich sete blibe
so han wir Graue friderich der alte graue frid. der Junge / vnd
Graue Emche von lyningen zu einem Urkunde |] vnser Jngsigele /
gehenket an disen brieff / Der Geben ist an dem nehesten
dunrstage nach dem heiligen iarestage Do man zalte Tusent
Drühundert vnd sechzig iar nach gotz geburte" 1 )
Wir Graf Friederich der alte und Graf Friederich der
junge, Gebrüder, Grafen zu Leiningen einerseits und wir Graf
Emicho von Leiningen anderseits, thun kund all denen, die
diesen Brief sehen oder lesen hören, nun und auch künftig,
dafs wir in Liebe und Güte, mit wohlbedachtem Mute und mit
unser Beider Freunde Rat wegen eines gemeinschaftlichen Burg-
friedens übereingekommen sind in unserer gemeinschaftlichen
Burg und Stadt zu Dürkheim.
Es ist festgesetzt, welcher unter uns jemand den Aufeuthalt
gewährt hätte, vor dem anderen, welcher er wäre, dessen
Aufenthalt soll vorgehen (den Vorzug haben), mag er das
*) 2. Januar 1360.
Digitized by
Gooi
117
zubringen (d. i. wenn er es nachzuweisen vermag) l ) mit Thor-
und Turmwäehtern, es ist auch abgeredet, dafs keiner des andern
Feinde soll führen in die vorgenannten Schlofs, Burg und Stadt.
Wäre es aber von ungefähr (d. i. ohne böse Absicht)
geschehen, welcher von uns das thäte, wenn er das erführe
oder ihm das gesagt würde (nämlich dafs er einen Feind seines
Genossen in die Stadt geführt habe), so soll er ihn heifsen
ausreiten ohne Schaden seines Mitbesitzers zur Stunde und soll
ihm an diesem Tage keinen Schaden thun, auch soll ihm der,
der dessen Feind ist, und um deswillen er räumen (die Stadt
verlassen) mufs an dem Tage keinen Schaden thun, er und
auch die Seinigen ohne alle Hinterlist. Auch ist ausgesprochen,
dafs keiner von uns dem andern irgend einen Teilhaber in die
obengenannten Schlofs, Burg und Stadt setzen soll, es sei denn
des andern Teilhabers guter Wille (d. i. mit dem Einverständnis).
Weiter ist ausgemacht, dafs falls wir die vorgenannten
Herren Graf Friederich der alte, Graf Friederich der Junge und
Graf Emicho uns entzweiten und bekriegten, was Gott verhüte,
so versprechen wir gemeinschaftlich für uns und all unsere
Erben, dafs unser keiner dem andern aus demselben Schlofs,
Burg und Stadt zu Dürkheim und ebenso wenig darin einen
Schaden thun soll. Auch ist ausgemacht, dafs wir keinen Mann
der von ihnen (ire gen. plur) in den vorgenannten Schlofs,
Burg und Stadt sitzet oder künftig darin sitzen wollte, steuer-
frei lassen sollten, wenn er nicht von rechtswegen abgabenfrei
ist. Auch ist ausgemacht, wenn einer von uns (mit Tod) ab-
ginge, auf welcher Seite es wäre und dessen Erben Anteil
haben (geltend machen) wollten, die dazu geboren sind (d. i. die
von Geburt ein Recht dazu haben), die sollen schwören diesen
Brief, und was darin geschrieben steht, zu halten und, wenn
sie das thun, so soll man sie zulassen zu ihrem Teile, dazu
sie geboren sind, ohne Verzug.
l ) bringen = erbringen, beweisen ; z. B. n mac der daz bringen mit
zwain, die daz gehoeret haben**. Lexer, Mittelhochd. Wörterbuch I, 354.
Digitized by VjOOQLC
118
Folgendes ist die Grenze und der Urarifs des Burgfriedens,
der iäugt an bei dem Steine, der da steht an der Wegescheide
an dem Viehwege und von dem Steine an die Heerstrafse
entlang bis an den Stein beim Wenzen Kreuze, und von dem
Steine beim Wenzen Kreuz den Weg entlang bis an den Stein,
der da steht an dem Gauwege und den Gauweg entlang bis
an den Stein, der da steht auf dem Schtisselacker und von dem
Steine an dem Schüsselacker bis an den Stein, der da steht
unten an der Steingrube und von dem Steine an der Steingrube
bis an den Stein, der da steht au der Furt und von dem Steine
an der Furt bis an den Stein, der da steht in dem Weingarten
unter Brunolds Stuhl und dann von Brunolds Stuhl bis in den
Pfad, der die Sommerwune herabgeht und vou der Sommer-
wune bis an den Stein, der da steht an dem Halsberg den
Weg entlang und von dem Stein am Halsberg bis an den Stein,
der da steht au der Dornach und von dem Dornach den Weg
entlang bis an den Steiu, der da steht an St. Michelsborn und
von dem Stein an St. Michelsborn bis an den Stein, der da
steht an der Pfeffinger steinernen Brücke und von dem Steine
bei der Pfeffinger Brücke wieder an den Weg, der da geht
an den Viehweg. Weiter ist ausgesprochen, falls unser einer
sich verfehlte (oder aufser acht lasse) oder unsere Amtleute
oder die Unseren, was den Burgfrieden berührt, was Gott
verhüte, wer das klagte und wem es Not thäte gegen den
anderen, so soll der, der das verbrochen oder aufser acht
gelassen hätte, dem andern zuwenden und rückgängig (wieder
gut) machen in dem nächsten Monat, nachdem er gemahnt wird.
Richtet er auch den (Friedens-)Bruch in dem Monat, wie vor-
geschrieben steht, so soll er deu Burgfrieden nicht gebrochen
haben. Alle diese Dinge sollen sein ohue Arglist und böse
Absicht und auch diese vorgeschriebenen Stücke und Artikel
insgesamt und jegliches davon besonders geloben wir stet und
fest zu halten für uns, unsere Erben und alle unsere Nach-
kommen mit aller Treue auf den Eid hin, den wir auf den
Heiligen geschworen haben mit aufgehobener Hand.
Digitized by VtOCLQI
•S*&&e
119
Und falls unser einer der obgenannten Herren oder unserer
Erben das bräche und zuwiderhandelte, wo Gott vor sei, der
soll sein treulos, ehrlos uud meineidig. Hiebei waren die
Herren Werner Kolbe Kistel von Dürkheim, Johann von
. Wachenheira, Heinrich Hornbach, Johann von Mintfurt, Heinrich
Karaerer von Dürkheim, Friederich von Meckenheim der Junge,
Wolff von Meckenheim Gebrüder, Friederich Kamerer von
Worms, Ritter und Wilhelm von Mandelscheit ein Edelknecht
und damit dies ewig und unverbrüchlich stet bliebe, so haben
wir Graf Friederich der Alte, Graf Friederich der Junge und
Graf Emicho von Leiuingen zu einer Urkunde unser Insiegel
an diesen Brief gehängt, der gegeben ist an dem nächsten
Donnerstag nach dem heiligen Jahrestage (Neujahr), da man
zählte Tausend dreihundert und sechzig Jahr üach Gottes Geburt.
Die drei Grafen von Leiningen, welche den Vertrag
schlössen, sind: Graf Emicho V., der von 1340 an genannt
wird und 1380 oder 1381 mit Tod abging, und seine Vettern,
die Brüder Friederich „der Alte", Domprobst zu Worms bis
1351, der dann neben seinem Bruder an der Regierung teil-
nahm und 1377 starb, und Friederich VII. „der Junge",
welcher seit 1342 vorkommt und 1397 aus dem Leben schied.
Die in der Urkunde genannten örtlichkeiten tragen zum
Teil heute uoch dieselben Namen wie 1360 und dadurch ist
es möglich auch die übrigen mit fast völliger Sicherheit zu
bestimraeu. Diese Bestimmung haben die Herren Subrektor
Roth und Bezirksgeometer Frank in Dürkheim in dankens-
werter Weise so sorgfältig vorgenommen, dafs ich bei eigener
Besichtigung ihre Beobachtungen überall bestätigt fand.
Beginnen wir bei dem Viehwege (jetzt auch Triftweg),
der sich von Dürkheim nach Osten in das Bruch zieht, so ist
der Anfang der Burgfriedensgrenze wohl am Schnittpunkte des
Viehwegs und der Gutleutstrafse *) zu suchen, die als tief
l ) Die Gutleutstrafse führt ihren Namen von dem Gutleuthaus (Krauken-
haus), welches gegen über der Frohnmühle und nächst dem ehemaligen Frohnhofe
lag, es bestand noch 1587 und wurde wahrscheinlich mit dem Spitale vereinigt.
Digitized by VjOOQLC
120
eingeschnittener Hohlweg zur Höhe zieht und seinerzeit die
einzige Verbindung zwischen der Ebene und dem Isenachthal
(als Fortsetzung der alten Strafse von Forst her) vermittelte
und daher als Heerstrafse bezeichnet werden konnte. Heutzutage
ist dieser Hohlweg durch den querdurchlaufenden Eisenbahn-
damm unbrauchbar geworden.
Gleich nachdem dieser Hohlweg die Höhe erreicht hat,
finden wir eine Stelle, von welcher sechs Wege ausgeheu, die
demnach schon an sich als Kreuz bezeichnet werden konnte,
wahrscheinlich aber ihren jetzt verschollenen Namen einem
Kreuze verdankte, das ein Mitglied der jetzt noch bestehenden
Familie Wenz dort, wo so viele Wanderer vorüber mufsten,
hatte errichten lassen. Von da zog die Grenze den südwest-
lichen Weg entlang bis zum Gauweg (jetzt Gaustrafse), dann
längs des Gauwegs bis zum Schüsselacker (jetzt Schlüsselacker).
Über den Schüsselacker führt gegenwärtig kein Weg zu den
alten auch jetzt noch im Betrieb befindlichen Steingruben.
Auch 1360 war dort wahrscheinlich kein Weg vorhanden,
sonst hätte die Urkunde wohl nicht ermangelt, dies, wie au
allen andern Stellen mit den Worten „den Weg entlang" (den
weg us) ausdrücklich zu erwähnen. Diese Steingruben sind
gerade südlich auf der Höhe gegenüber der Furt, einem über
die lsenach gelegten steinernen Steg, über den aber nur mit
dem Schubkarren gefahren werden kann. Von den Steingruben
an bis zur Furt geht es sehr steil abwärt«, längs eines Wäld-
chens hin, dessen Rand schon seit langer Zeit die Grenze
zwischen Dürkheimer und Gretheuer Gemarkung bildete ; ebenso
müssen wir am linken Isenachufer der genannten alten Bann-
grenze steil bergauf folgen bis an den Stein, der da steht in
dem Weingarten unter Brunoides Stuhl. Dieser Brunoides
Stuhl mufs demnach unmittelbar südlich von der Südspitze der
Ringmauer gelegen haben, wo der Bergabhang einen Absatz
bildet und eine kleine Bergfläche mit höchst anmutigem Blick
nach Dürkheim und Grethen zur Aulage eines Ruheplatzes
verlockte. Der hier genannte Brunoidesstuhl kann nicht da
Digitized by
Google,
121
gelegen haben, wo die moderne Sagendeutnng jetzt den
„Brunholdisstuhl" hinverlegt hat, denn unsere Grenzbeschreibung
führt die Grenze vom Brunoides Stuhl weiter bis in den Pfad,
der die Sumerwune (heute Sommerwende) herabgeht und jetzt
Geisweg genannt wird.
Von der Sommerwende zieht sich die Grenze bis an den
Halsberg den Weg entlang und von da bis zur Dornach.
Dieser Name ist jetzt verschollen, dürfte aber mit dem Hecken-
pfad, der seinen Namen von den Doruhecken führt zusammen-
fallen ; auch der zunächst genannte St. Michelsbrunnen besteht
nicht mehr, er befand sich am Fufse des St. Michelsberges in
der Christmannischen Wiese. Der nächstgenannte Punkt, die
Pfeffinger steinerne Brücke, *) ist noch vorhanden, auch steht
dort noch ein alter Stein mit dem Dürkheimer Wappen, der-
selbe reicht aber, wie aus der Arbeit des Wappens sich ergibt,
lange nicht bis in die Zeit der Urkunde zurück, so dafs wir
leider sagen müssen, es hat sich keiner der darin genannten
und wohl auch damals (1360) gesetzten Steine bis auf den
heutigen Tag erhalten. Nichtsdestoweniger läfst sich der gesamte
Umfang des Burgfriedens, mit Ausnahme weniger Stelleu, noch
fast geometrisch genau erkennen. Leider wird durch die genaue
Betrachtung der Urkunde ein schöner Traum zerstört, dem sich
mehrere Freunde der Dürkheimer Geschichte allzu bereitwillig
hiugegeben hatten.
Soweit bekannt, war Pfarrer G. Lehmann (in der „Bavaria"
Band Rheinpfalz, 1867 S. 607) der erste, welcher in dem Namen
Brunoidesstuhl eine Erinnerung an die sagenhafte Brunhildis
des Nibelungenliedes erblickte, und der Kgl. Kreisarchivar
*) Es lag nahe und wurde nicht unterlassen, auch die etwas weiter
nördlich dicht bei Pfeftingen gelegene steinerne Brücke in die Untersuchung
hereinzuziehen. Dafs jedoch nicht diese, sondern die einige hundert Schritte
südlich gelegene Brücke in der Urkunde geraeint ist, ergibt sich schon aus
der Thatsache, dafs die erstgenannte Brücke bereits auf Ungsteiner Ge-
markung liegt, wahrend die letztgenannte, wie schon der alte Grenzstein
mit dem Dürkheimer Wappen bezeugt, seit langer Zeit einen Grenzpunkt
des Dürkheimer Bannes bildet.
Digitized by VjOOQLC
122
L. Schandein der erste, welcher in dem gleichen Werke S. 284
den Brunoidesstuhl mit dem Platze gleichstellte, der noch im
Jahre 1857 (auf dem Kärtchen zu Studienlehrer Heinrich Meyer's
Dürkheim in der Rheinpfalz, Mannheim, Löffler) mit dem Namen
Krummholzstuhl bezeichnet wird; Schandein thut dies mit den
Worten: „Auch werden manche Einzelvorgänge des alten
Heldenliedes in unsere Gegend verlegt — so ein Brunhildis-
stuhl bei Dürkheim (mundartlich verdorben „Brum- oder Grum-
holzstuhl").«
Aus diesen Worten geht nicht hervor, ob dieselben Er-
gebnisse eigener Forschungen Schandeins oder fremde Mitteilung
zum Ausdruck bringen und schon bei ihm fehlt der Nachweis
für die Behauptung, dafs der Krumholzstuhl und der Brunoldes-
stuhl dieselbe örtlichkeit bedeuten.
Im Anschlufs au obensteheude Anschauung hat auch
Dr. Mehlis den Namen Krumholzerstuhl (mit welcher im Volks-
mund eine Felspartie in der Mitte der Ostseite der Ringmauer
bezeichnet wurde), für eine Verballhomung des Namens Brun-
holdisstuhl erklärt (Dr. Mehlis. Im Nibelungenlande S. 40 und
Studien V, II. S. 7), und auf diese Vermutung gestützt, diesem
Felsen den Namen Brunholdisstuhl beigelegt, der jetzt an
Wegweisern und in Führern von Dürkheim, sowie in den
Schriften von Mehlis ein oftgenanntes Dasein führt.
Es war dabei uur übersehen worden, dafs der in der
Urkunde genannte Brunoidesstuhl nicht an der Stelle des
jetzigen Brunholdisstuhles gelegen haben kann, da der Brunoldes-
stuhl vor dem Weg, der die Sommerwune herabgeht, genannt
ist, demnach südlich von demselben gelegen haben mufs, während
der jetzige Brunholdisstuhl nördlich liegt.
Nach dem Wortlaut der Urkunde, die die einzige Quelle
bildet, liegt der Brunoldesstul zwischen der Furt und dem Pfad,
der die Sommerwune herabgeht. Nun sind auf der ganzen in
Betracht kommenden Strecke nämlich zwischen dem Steine,
„der da stat unden au der stein gruben — bicz an den stein
der da stat an dem halsperge" nur zwei Stellen vorhandeu,
Digitized by VjO
123
deren Ortsbeschaffenheit einen Übergang zuläfst und die als
Furt bezeichnet werden können; die eine au der alten Dürk-
heimer-Grethener Gemarkungsgrenze, die heute noch unter
dem Namen „Schafbrücke" als Übergang dient und eine zweite
zwischen den Mühlen am südlichen Teile von Dürkheim. Man
kann sich aber durch Einsicht der Grundsteuerblatter leicht
überzeugen, dafs die Gewann „in der Furt" sich nicht bis zu
den drei Mühlen erstreckt, dafs keines der um diese Mühlen
liegenden Grundstücke (es sind die Plannummern 802, 804,
805, 808, 898) zu der Gewann „in der Furt" gehört, dafs
vielmehr die nächsten zu dieser Gewann gehörigen Grundstücke
(Plannummer 865, 867, 897) schon 175 m (d. i. 200 Schritt)
südlich von der Stelle liegen, in welcher Herr Dr. Mehlis die
„Furt" der Urkunde erkennen will, obwohl diese mit der
Gewann „in der Furt" nicht im Zusammenhang steht. Auch
läfst sich wahrnehmen, dafs dagegen die Gewann „in der Furt"
sich bis zur Grethener Gemarkungsgrenze, und bis zu jener
Stelle hinzieht, welche ich für die Furt der Urkunde halte,
1. weil sie gerade unterhalb des Steines liegt, „der da stat
unden an der stein gruben", 2. weil sie heute noch wie damals
an der Dürkheiraer Grenze sich befindet und 3. was allein
schon genügen würde, weil der Flurname „in der Furt" noch
bis auf unsere Zeit an dieser Übergangsstelle haftet, nicht aber
an der Übergangsstelle bei den drei Mühlen.
Zwischen dieser Furt und dem Pfad, der die Somraer-
wune herabgeht, ist in der Urkunde der Brunoldesstul genannt;
es darf demnach auch topographisch der Brunoldesstul nur an
einem Ort gesucht werden, der nicht aufserhalb der beiden
genannten Endpunkte liegt.
Aus dem Wortlaut der Urkunde (bicz in den phat) „bis
in den Pfad" und dem bestimmten Artikel ist ferner ersichtlich,
dafs damals, wie auch heutzutage, nur ein Weg die „Sumer-
wune" herabführte. Dafs diese Sumerwune örtlich mit der
heutigen Soinmerwende gleich ist, ergibt sich aus deren Lage
zwischen Furt und Halsberg; der sprachliche Beweis für die
Digitized by VjOOQLC
124
Umwandlung des Namens läfst sich unschwer (z. B. gestützt
auf Schindler II, 935) führen.
Dieser Weg, den ich mit dem Pfad der Urkunde gleichstelle,
ist der jetzt sogenannte Geisenweg, dessen unterer Teil und nur
— um diesen handelt es sich — uralt ist, wie die Teilungslinien
der Grundstücke beweisen und der auch durch eine natürliche
Senkung oder einen Absatz gewissermafsen vorgezeichnet wird.
Dieser Weg war durch den Zusatz „der die Sumerwune herabe
gat" hinlänglich sicher bezeichnet, besser als durch einen viel-
leicht nicht allgemein bekannten oder auch damals vielleicht noch
nicht gebräuchlichen Namen wie „Eselspfad oder Geisenweg".
Trotzdem hat Herr Dr. Mehlis in der Palatina 1894 Nr. 73
meine Annahme, dafs der jetzt sogenanute Geisenweg in der
Urkunde gemeint sei, als topographischen Irrtum bezeichnet
mit der unhaltbaren Begründung, der obere Teil des Geisen-
wegs heifse im Munde alter Dürkheimer „Eselspfad" und ohne
Zweifel müfste diesen alten Namen der Burgfrieden nennen,
wenn er diesen Weg hätte bezeichnen wollen. Herr Dr. Mehlis
übersieht hier wieder, dafs von dem oberen Teil des Weges
nicht die Rede ist und vergifst, dafs er den urkundlichen Nach-
weis für das Alter des Namens „Eselspfad" nicht geliefert hat.
Er behauptet ferner, „der phat, der die sumerwune her abe gat"
ist nicht der bekannte erst später angelegte „Geisenweg",
sondern der durch das „Gänseck" jetzt Karlsweg, abziehende
Abstieg, der in einer natürlichen, jetzt und in früherer Zeit
als Pfad stark benutzten Rinne direkt nach Osten zum Hals-
berg hinabzieht.
Dieser Weg ist allerdings vorhanden, hat aber mit der
Gewann „Sommerwende" keinen Fufs breit gemein, er ist viel-
mehr von der Nordgrenze der Soramerwende durch ein etwa
40 m breites Grundstück (Plannummer 6690) getrennt, und
kann daher in einer Grenzbeschreibungsurkunde, in welcher
jedes Wort seine festliegende Bedeutung hat und haben uiufs,
nicht mit den Worten bezeichnet werden, „der die sumerwune
her abe gat", denn die Abgrenzung der Gewanne gegeneinander
Digitized by
Goot
125
ist derart von Alters her feststehend und unveränderlich, dafs
man nur danu eine Änderung voraussetzen darf, wenn sich für
die Änderung urkundliche Nachweise finden lassen; dafs von
eiuzelnen Leuten aus Unkenntnis oder Sorglosigkeit im Ge-
spräche gelegentlich ein Flurname ungenau angewendet wird,
kanu diese Thatsache nicht entkräften.
Aber selbst wenn wir mit Herrn Dr. Mehlis annehmen,
der von der „Kästendell" durch das Gänseck herabgehende
Pfad sei in der Urkunde gemeint, kann der jetzige Brunholdis-
stuhl doch nicht als ein Punkt des Dürkheimer Burgfriedens
bezeichnet werden, denn er liegt 250 m nördlich vom Höhe-
punkt und 300 m nordwestlich vom Fufspunkte dieses Weges,
während nach der Urkunde seine Lage zwischen der Furt und
dem Pfad — demnach südlich des Pfades angegeben ist.
Für das Auge ist zudem die von mir bezeichnete Stelle
unter der schönen Aussicht mindestens ebenso auffallend be-
raerklich mit ihrem kräftigen, sitzartigen Profil, das sich schon
von weitem gegen den Hintergrund scharf abzeichnet, als der
jetzt sogenannte Brunholdisstuhl , dessen angeblich „deutlich
sichtbarer" Felsgipfel gegenwärtig durch die emporstrebenden
dichten Bäume den Blicken völlig entzogen wird.
Ferner ist Brunold immer ein Männername, nie ein Frauen-
name, gestattet also eine Gleichstellung mit der Brunhild der
Sage nicht. Zwischen der Zeit, wo unsere Urkunde ausgestellt
wurde, im Jahre 1360 und der Abfassung des Nibelungen-
liedes waren überdies wenig mehr als 150 Jahre verflossen,
die deutschen Vornamen waren damals noch ihrer Bedeutung
nach verstanden und eine Verwechslung von Brunold mit
Brunhild in damaliger Zeit ist nicht annehmbar.
Meine Behauptung, dafs der Brunoldesstul einem Manne
seinen Namen verdanke, demnach nicht auf die Brunhildis der
Sage bezogen werden könne, sucht Herr Dr. Mehlis unter
Hinweis auf Förstemanns altdeutsches Namenbuch I, Seite 286
und 550 durch die Behauptung zu entkräften : „Brunholda oder
Brunholdis stellt die feminale (sie) Form von Brunold dar.
Digitized by VjOOQLC
126
Dasselbe findet statt bei Grimhildis oder Grimhilda (= Grini-
holdis), in Grimold = Grimhold."
Schlagen wir das angeführte Namenbuch auf, so werden
wir die Namen Brunholda oder Brunholdis vergeblich suchen *)
und trotzdem stützt Herr Dr. Mehlis auf diese Formen seine
Behauptung, ja er erweckt durch den Zusammenhang, in dem
er sie vorbringt, bei dem Leser den Glauben, er habe diese
Formen bei dem gründlichen und trefflichen Förstemann gefunden ;
ebensowenig finden sich die Formen Grimhold und Grimholdis
(wohl treffen wir die Namen Grimoildis S. 549 und Grimoaldis
S. 550, allein diese waren als Beweismittel nicht verwendbar)
und daher wurden von Herrn Dr. Mehlis die obengenannten
Formen selbst gebildet und dann als Beweismittel verwendet.
Wenn aber Brunold nur Mäunername ist, so kann und darf
auch aus dem Brunoldesstul keine Beziehuug auf die Frau
(Königin) Brunhildis der Sage herausgedeutet werden.
Allerdings berichtet Lehmann (Dürkheimer Thal S. 148),
dafs die Jugend Dürkheims auf Fastnacht sich an dem krumm-
holzenen Stuhl mit einem, wahrscheinlich aus einem heidnischen
Gebrauch herrührenden Freudenfeuer belustigt, und wir tragen
kein Bedenken, in diesem Feuer den Überrest einer Sonnwend-
feier zu erblicken, allein es fehlt jede sagenartige Überlieferung
im Volk und aus dem Brauche des Feueranzündens am krumm-
holzenen Stuhl und dem Namen Brunoidesstuhl, der nach der
Urkunde einer andern Stelle des Berges angehört, läfst sich
eine hinlänglich begründete Beziehung zur Nibelungensage
nicht herleiten.
Aber weuu auch der Name Brunholdisstuhl dem jetzt so
genannten Felsen zweifellos zukäme, so wäre es doch kein
Gewinn für die Poesie in diesen Namen eine Sage hineinzu-
deuten, von der im Volke jetzt keine Spur mehr lebet und
auch aus früheren Zeiten nicht nachweisbar ist
x ) Unter den 209 auf old (vald) auslautenden Personennamen finden
sich nur 7 Frauennamen, unter denen Brunholdis oder Brunholda nicht
vorkommt.
Digitized by
Google.
127
Unter den vorliegenden Umständen aber aus dem einzigen
Namen Brunold die Siegfriedssage herausbilden zu wollen, kann
die Deutung und den Schauplatz der Sage nur verwirren und
die wirklichen, schwachen Überlebsel unserer schönen Sage
nur verdunkeln und verwischen.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dafs der Name Krumm-
holzerstuhl nicht blos bei Dürkheim an der Teufelsmauer,
sondern auch an der Nordseite des Peterskopfs gegen Weifsen-
heim und Leistadt zu als Waldabteilungsname amtlich im
Gebrauche ist (Forstwirtschaftskarte N. 1. 11), während ich
für das von Mehlis (Studien II, S. 7) am Nordostabhang des
Peterskopfes erwähnte und gleichfalls als Beleg für die Nibe-
lungensage verwendete Brunholdisbette bis jetzt weder einen
literarischen Beleg finden, noch von irgend einem ortskundigen
Bewohner der Nachbarschaft Mitteilung über dessen Vorhanden-
sein erhalten konnte.
Für den Namen des „Brunholdisbettes* am Peterskopf
beruft sich Herr Dr. Mehlis auf den verstorbenen Herrn Forst-
meister Liudemann, wiederum ohne sich dessen Quelle mitteilen
zu lassen. Wäre diese Benennung berechtigt, so müfste sie
unter der Nachbarbevölkerung einem oder dem anderen
Menschenkinde bekannt sein oder sich aufgezeichnet finden.
Ich habe mich daher an Männer gewendet, die in Ungstein,
Kallstadt und Dürkheim geboren sind und den Petersberg von
Kind auf besuchten, ebenso an solche, die Jahre lang dort
gelebt haben, unter Andern an Herrn Forstmeister Ernst, der
an 40 Jahre in Dürkheim thätig ist und Herrn Forstmeister
Friedrich Osterheld in Langenberg, sowie Herrn Förster
Valentin Osterheld in Wörth, welche im Forsthaus Weilach,
in unmittelbarer Nähe des Peterskopfes geboren und auf-
gewachsen sind, aber keiner der Gefragten hatte je die Be-
nennung Brunholdisbett auf einen Teil des Peterskopfes anwenden
hören; die gegenteilige Behauptung mufs daher auf einem
Irrtum beruhen und ist als Stütze der Sagenbilduug hinfällig
und unhaltbar.
Digitized by VjOOQLC
128
Das in der Urkunde erwähnte Schlofs, welches im süd-
lichen Teile von Dürkheim, am Ende der Burggasse lag, wo
jetzt noch die Burgkirche liegt, (Frey, Beschreibung des Rhein-
kreises II, S. 391 f.) wurde im Jahre 1471 infolge einer
Belagerung durch Kurfürst Friedrich L. den Siegreichen zerstört.
Unter der neben dem Schlofs genannten Burg hat man
sicher kein zweites Schlofs zu verstehen, sondern, wie sich aus
dem Inhalt der Urkunde fast mit Sicherheit schliefsen läfst,
den ganzen von der beschriebenen Burgfriedensgrenze ein-
geschlossenen Raum. Unsere Urkunde ist eine der ältesten,
in welchen Dürkheim als Stadt erscheint.
Der unter den Zeugen genannte Werner Kolbe Kistel
gehört dem alten Dürkheimer Geschlecht der Kistel an (Frey,
a. a. 0. S. 400). Der Name Kolbo und Kolbe, welcher jetzt
nur als Familienname verwendet wird, findet sich damals noch
wie ein Vorname bei verschiedenen Geschlechtern z. B. den
in Wachenheira begüterten Kolben vou Wartenberg (Frey,
a. a. 0. II, S. 435). Die Kistel von Dürkheim haben mit den
Wachenheimern den Familiennamen Kistel gemeinschaftlich,
denn ein Kune Kisteln von Wachenheim bürgt am 20. September
1310 für den edlen Johannes Schade gegenüber dem Rate von
Speier. (Hilgard, Urkunden zur Geschichte der Stadt Speier,
S. 204), woraus sich die Gleichheit oder nahe Verwandtschaft
der Dürkheimer und Wachenheimer Familie ergibt.
Friedrich Kammerer von Worms gehört einem Geschlechte
an, welches seit Jahrhunderten mit dem Kämmereramte des
Bistums Worms belehnt war; Johann Kammerer von Worms
vermählte sich mit der Erb -Tochter des Anton v. Dalberg,
infolge dessen wurde er 1318 vom Bischof Emich von Speier
auch mit dem Lehen der Dalberger begabt und seine Nach-
kommen erhielten das Recht, den Beinamen „genannt v. Dalberg"
zu führen.
Digitized by VjOOQ IC
129
III.
Wittelsbaehisehe Denkmäler
und
Jahrgedäehtnisse
in der
Stiftskirche zu Neustadt a/H.
(Mit 4 Abbildungen.)
Als Seine Kgl. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern
auf der letzten Pfalzreise vom 5. bis 10. Juni 1894 auch die
Kirchen zu Neustadt besuchte, schenkte Hochderselbe den
Grabmälern seiner Ahnen im Chore der Stiftskirche daselbst
ganz besondere Aufmerksamkeit und fragte die ihn begleitenden
Herren darüber mehr, als diese zu beantworten wufsten. Es
ist in der That nicht ganz leicht die alten Denksteine, deren
die Neustadter Stiftskirche eiue ziemliche Anzahl erhalten hat,
alle recht zu lesen und zu verstehen; ferner bestand gerade
über die alten wittelsbachischen Grabmäler in dieser Kirche
bisher grofse Meinungsverschiedenheit, ohne dafs eine Be-
gründung oder Widerlegung der einzelnen Behauptungen versucht
worden wäre. Ich wage diesen Versuch an der Hand des
urkundlichen Materials, und thue dies um so lieber, je mehr
diese Denkmäler unsere Aufmerksamkeit verdienen, sowohl
wegen ihres Alters und ihres Kunstwertes als auch um der
Pietät willen, welche wir gegen die darunter bestatteten Toten
und deren erlauchtes Haus hegen.
Das kunstvollste und bedeutendste wittelsbaehisehe Denk-
mal zu Neustadt ist die Stiftskirche selbst. Über ihre Stifter
9
Digitized by VjOOQLC
m ^l f r ™ 7— ~*' ' 7* >ri; f >r * * f
130
und Erbauer erhalten wir die besten Aufschlüsse durch das am
28. Juni 1382 angelegte Seelbuch dieser Kirche. 1 ) Dasselbe
sagt Fol. 83, dafs Kurfürst Rudolf IL am Tage des hl. Franziskus
(4. Okt.) 1353 gestorben sei, „qui eciam ecclesiam hanc collegia-
tam in obitu suo instituit erigi et fundari, quod et ita factum
fuit tandem per fratrem suum carnalem, dominum videlicet
Rupertum ducem, successorem et heredem in dominio".
Diese Umwandlung der alten Pfarrkirche in ein Kollegiat-
stift vollzog Kurfürst Ruprecht I. am Freitage vor Maria Himmel-
fahrt (12. Aug.) 1356 zur Ehre Gottes, der Gottesgebärerin
Maria und aller Heiligen, besonders des hl. Egidius, des Patrones
der alten Pfarrkirche, „et (in) honorem memoriamque nostri ac
illustris dominae Elisabeth deNamuria, coniugis nostrae legitimae,
parentumque nostrorum, nee non sincerissimae memoriae quon-
dam Rudolphi senioris, comitis Palatini Reni ac ducis Bavariae,
fratris nostri germani in dieta ecclesia parochiali sepulti, et
generaliter omnium fidelium animarum". 2 )
Eine notwendige Folge davon war die Erweiterung und
der TJmbau der Neustadter Kirche, welche für ein Stiftskapitel
l ) Das Seelbuch wurde mitte Januar 1847 von Bistumsverweser
Popp aus Eichstätt an das bischöfliche Ordinariat zu Speier gesandt, wo es
Stadtpfarrer Magel von Neustadt am 11. März 1847 eigenhändig in
Empfang nahm. Seitdem bildet dieses prächtige Pergamentbuch den ältesten
und wertvollsten Schatz des kathol. Pfarrarchivs zu Neustadt. Es ist in
starke Holzdeckel mit Kalbsleder-Überzug gebunden, 30 cm lang, 25 cm
breit, und hat 147 grösstenteils vollgeschriebene Pergamentblätter nebst
vier Eingangsblättern über die GetUlle des Salve. Letztere sind bezeichnet
mit a, b, c, d. Doch fehlen Folio 7, 41, 42 und zwischen Folio 137 und
138 war schon vor der Nummerierung ein Blatt ausgerissen. Folio 92 ist
doppelt, d. h. zwei inhaltlich ganz verschiedene Blätter tragen dieselbe
Nummer. Das eigentliche Seelbuch „Über auimarum" reicht nur bis Fol. 114
oder, nach der alten Zählung, bis zum „XIII. quaternus". Von da an be-
ginnt mit einem neuen Kalendarium der „liber reemptionum", der jedoch
auch gröf8tenteils neue Einträge enthält und so einigermafsen den oft
citierten aber nicht erhaltenen „alter liber animarum" ersetzt. Die Möglich-
keit diese Urkunden eingehend zu studieren verdanke ich der Güte des
Herrn Stadtpfarrers Junker in Neustadt.
*) Vergl. Remling, Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu
Speier I, S. 609 u. 612.
Digitized by
Go
131
von 1 1 und mehr Kanonikern (zuletzt hatte das Stift 25 Geistliche)
nicht Altäre und nicht Raum genug hatte. Ruprecht I. hat um
Ostern 1368 *) den Grundstein dazu gelegt. Das bezeugt die
Inschrift eines Denksteines , welcher in den mittleren Strebe-
pfeiler auf der Südseite des Chores eingemauert ist. Sie sagt :
d. h. „Anno domini 1368 circa festum Pasche fundata [!] est
edificium huius chori ac incepta [!] per dominum Rupertum
seniorem comitem Reni Palentini ac ducem Bawarie". 2 )
Von da an erhielt die Neustadter Stiftskirche eine ganze
Reihe von Schenkungen und Stiftungen durch Ruprecht I. und seine
Gemahlinnen und andere Mitglieder des kurpfälzischen Hauses.
Es wird in den darüber ausgestellten Urkunden auch wiederholt
klar und bestimmt ausgedrückt, dafs Kurfürst Ruprecht I. diese
Kirche als ein Denkmal für sich und sein Haus und zur Begräbnis-
stätte für sich und die Seinen erbaute und begabte. Dies erhellt
besonders aus dem Testamente desselben, „geben zu Heidelberg,
des negsten sonntags nach sant Lucien tag (14. Dez.) 137 1. 8 )
1 ) Ostern fiel 1368 auf den 9. April.
2 ) Diese und die drei folgenden Abbildungen verdanke ich der Güte
des pfälzischen Architekten- und Ingenieurvereines und des Hrn. Architekten
Lippert, der sie für die „Baudenkmale in der Pfalz* herstellen liefs.
8 ) Vergl. Acta Academiae Palatinae VIL, 29 ff. und „Regesten der
Pfalzgrafen am Rhein 14 von Prof. Dr. Koch und Prof. Dr. Wille Nr. 3982.
9*
Digitized by VjOOQLC
■i-wte^i
132
Dario bestimmt der Kurfürst unter anderem „unserm
Stifft zu der Nuwenstatt, den wir in ehre unser lieben Frauen,
der königlichen mutter sant Marien von nuwens uffgeracht und
gefundirt haben, darin wir auch unser begrebde erwelen mit
crafft difz briefs", 1600 tl hlr. jährlicher Gült für den Dekan und
14 Kanoniker, ferner 8000 fl. „zu einem rechten seelgerede" und
100 fl. jährlicher Gült „zu rechter Chorpresentien". Davon sollen
zu allen Fronfasten je 25 fl. verteilt werden. Jedem Dekan und
Kanoniker soll jedesmal 1 fl. „zu Chor-presentien gefallen, also
dafz sie des abends vigilien, und des morgens Seelenmessen helfen
singen — und mit den übrigen zehen gülden sollent die Canoniken
win und brod kaufen, und das armen luten getruwelich uf ir
eide durch Gott für unser seelen heile zu einer spenden geben*.
Diese Stiftung erneuerte Kurfürst Ruprecht am 2. Februar
1382 und gab 100 fl. als eine neue Schenkung unter Lebenden,
damit zu seinem, seiner Voreltern und seines Bruders Seelen-
heil viermal jährlich, Freitags zu jeder Fronfasten, Seelenmessen
mit Vigilien gehalten werden. Aufserdem bestimmte er in
derselben Urkunde „eyns rechten selengeredes wegen" all seine
„gülden und silbern gefesse zu zwei ewigeu messen und vicarien
in dem nuwen chore unfsers egeuannten stifftes zu der Nuwen-
stat in den zwein abesijthen off den zwein alteren doselbs". —
Diese mit 80 //. hlr jährlicher Gült lediglich zur Lesung der
Seelenmessen für das kurfürstliche Haus neu eingesetzten zwei
Vikare mufsten beide an jedem Tage des Jahres, also in jeder
Woche 14, zum mindesten aber wöchentlich 7 Seelenmessen für
den Kurfürsten Ruprecht I. lesen. 1 )
l ) Vergl. Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 4432 und „das
rote Buch* im Stadtarchiv zu Neustadt S. 119 ff.
„Das rote Buch*, von mir beschrieben im Pfalzischen Mnsenra
1894 S. 2 f., ist ein Pergamentbuch in Folio, 30 cm lang. 25 cm breit, mit
134 grösstenteils ganz beschriebenen Seiten. Schrift und Inhalt beweisen,
dafs es um die Mitte des 15. Jahrhunderts, unter dem Kurfürsten Friedrich L
als Kopialbuch angelegt und damals auch grösstenteils vollgeschrieben wurde.
Als Beweis für diese Zeitbestimmung dient auch die Randnote S. 33 neben
einer Urkunde Friedrichs L. welche sagt : „Hie Friedericus noster fuit Elector.*
Digitized bv ViOOQU?
183
Dafs wach dem Tode Ruprechts I. dessen Stiftungen und
auch sein Testament vom 14. Dezember 1371 vollzogen wurden,
unterliegt keinem Zweifel. Einen Beweis dafür bringt indes
auch der Eintrag des Seelbuches Fol. 14 retro, der vom 24. April
1404 folgendes berichtet:
Dekan Heilmann von Wattenheim und das Kapitel des
Stiftes zu Neustadt bekennen, dafs ihnen der feste Edelknecht
Heunel Creifs von Lyndenfels 66 fl. an Gold gab auf Geheifs
des edlen Grafen Johannes von Spanheim, des Älteren, 1 )
und des Ritters Wyprecht von Helmstad, des Älteren, „Selen-
wertem des dorchluchten hochgeboren forsten vnd herrn, herrn
Ruprecht des alten, pfaltzgrauen bij Rin vnd hertzogen in
Beyern seligen gedechtenifs". . Davon sollen und wollen sie
kaufen 3 fl. jährlicher, ewiger Gült. Von diesen 3 fl. sollen
jährlich und ewig 2 fl. gegeben werden „vmb wahs, darufs
man jerlichen machen solle 52 lichtere, derselben lichtere alle
samefsdag, zu nacht, so man in dem obgenanntstifftComplet singet,
ewiclich eins gestellet vnd also verbrannt sol werden of des obge-
nannten hertzog Ruprecht seligen grap". Von dem dritten Gulden
sollen ebenfalls Wachslichter gekauft werden, „desselben hertzog
Ruprecht jarzijt ewiclich damit zu begen". Das verspricht und
besiegelt das Stiftskapitel „ante diem beati Marci Ewangeliste". 2 )
Das alte Seelbuch der Nebstadter Stiftskirche enthält
aufscrdem noch folgende 12 Jahrgedächtnisse für Mit-
glieder des kurfürstlichen wittelsbachischen Hauses:
1. „Hertzoge Lodewiges seligen jarzit, vnsers
herren hertzog Ruprehts ane.
Versus: Millesimo bis centesimo nonagesimo post
Virgineum partum numerans annum lege quartum
Mense kalendarum quarto nonas Februarum
Heu comes, aule lux, Reni flos, Bauarie dux,
Nomine Ludwicus obiit, pietatis amicus.
*) Das Testament Ruprechts vom Jahre 1371 nennt ihn «den Jüngern 14 .
a ) Am wievielsten Tage vor Markstag dies geschah, ist nicht
angegeben. Ich habe deshalb bei der Datierung den Vorabend angenommen.
Digitized by VjOOQLC
134
Princeps regalis, uir prudens, pacis araator.
Huic non equalis miles fuit aut dominator.
Fac, pie Christo, tui quem sanguinis vnda redemit,
Perpete luce frui, quod in eterua requie sit!" 1 )
2. „Anniuersarium domini Rudolfi, ducis Bauarie,
patris domini nostri Ruperti, ducis senioris.
Versus: Anno milleno trecent' nono quoque deno,
Jdybus in ternis, cum solem virgine cernis,
Nobilitatis lux Rudolfus, Bauarie dux,
Princeps et dominus Renique comes Palatinus,
Fine bono moritur et decenter sepelitur.
Jpsum dignare cum sanctis Christo locare!" 2 )
3. „Anno domini MCCCLIII (1353) ipsa die beati Fraucissi
confessoris (4. Okt.) obiit illustris princeps ac dominus,
dominus Rudolfus, Palatinus Reni, sacri Romani
imperii archidapifer et dux Bauarie, huius opidi, dum
uixit, dominus temporalis, qui eciam ecclesiam hanc collegiatam
in obitu suo instituit erigi et fundari. Quod et ita factum fuit
tandem per fratrem suum carnalem dominum videlicet Rupertum
ducem successorem et heredem in dominio. Cuius, inquam,
domini Rudolfi anniuersarius peragitur semper in ipsa
die beati Francissi cum vigiliis maioribus ac missis pro animabus.
In quo anniuersario celleraritfe ecclesie singulis canonicis presen-
tibus seu aliis in negocio ecclesie existentibus, uel in infirmitate
dec[umb]entes [!] X. sol. hl. usualium distribuet. Similiter IV.
vicariis uicinioribus et ad ecclesiam pertinentibus, cuilibet IV.
sol. hl. usualium. Debent eciam fieri candele et lumina parua
cerea in ualore II. lib. hl. usualium, ut ardeant per dictum tompus.
l ) Ludwig II., der Strenge, starb am 2. Februar 1294. Sein
Jahrgedächtnis ist eingetragen auf den 5. Februar Fol. 10 retro. Vergl.
Regesten der Pfalzgrafen am Rbein Nr. 6543. Mone, Quellensammlung
der Badischen Landesgescbichte I, 220 ff.
*) Rudolf I. starb am 11. August 1319. Eintrag auf den
11. Aug. Fol. 66. Reg. o.O. Nr. 6573. Bisher wurde als Rudolfs 1. Todestag
angenommen der 12. und der 13. August 1319. Vergl. Regesten o. O. Nr. 1805
und Häutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Witteisbach S. 9.
Digitized by VjOOQLC
135
Item pauperibus dantur panes in ualore duorum maldrorum siliginis.
Reliquie eciam luminum incendantur crastino die, cum peragitur
anniuersarium dpmini Engelhardi, militis deHirtzhorn. Et id, quod
tunc supererit in luminibus, consummabitur postea in commemo-
racione omnium auimarum super sepulchro ipsius domiui ducis."*)
4. „Anno domini MCCCLXV (1365) in octava beati Fran-
cisci obiit inclita domina, domina Beatrix, regina
de Sicilia, mater domini Ruperti, regis Romanorum,
et conthoralis domini ducis Ruperti Brandicii, in
cuius anniuersario magister presenciarum ecclesie nostre
dabit de communibus bonis presenciarum et ratione decime in
Meckefsheim cuilibet persone communes presencias habenti vnum
florenum pro presenciis. Idem magister presenciarum dabit
eciam de communibus bonis presenciarum XV. ß den. pro cera
et luminibus in eodein anniuersario comburendis. Eciam dabit
de bonis presenciarum II maldra siliginis pauperibus in pane." 2 )
5. „Anno domini MCCCLXXXII (1382), XXIX. die
mensis Marcii obiit generosa domina Elizabeth, comi-
tissa de Namen, nata de domo Francie, vxor illu-
stris principis Ruperti senioris, electoris imperii,
comitis Palatini Reni ac Bawarie ducis, fundatoris
huius ecclesie, que legauit dominis huius ecclesie in reme-
dium anime sue ad vsus presenciarum 200 florenos, cum
quibus empte sunt llVa lib. hl., 6 sol. hl., 4 hl., annui et
perpetui census, — vt habeatur flrma et iugis memoria eius
in die anniuersarii sui, uel circa, si festum impedit, et peragi
debet sollempniter cum vigilia maiori, scilicet: „Parce mihi
1 ) Rudolf IL starb am 4. Oktober 1353. Vergl. Seelbuch
Fol. 83. Reg. d. Pfalzgr. Nr. 2394. Häutle 0. O. S. 15.
2 ) Ruprechts II. Gemahlin Beatrix starb nach Häutle, Genea-
logie des erlauchten Stammhauses Witteisbach, am 12. Oktober 1365.
Dasselbe Datum nehmen auch die Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 6761
an, obwohl sie nur obigen Eintrag des Neustadter Seelbuches citieren.
„In octava beati Francisco ist aber der 11., nicht der 12. Okt.
Das Neustadter Seelbuch Fol. 59 r hat dieses Jahrgedächtnis irrtümlich ein-
getragen auf den 11. Juli, auf „Translacio sancti Benedicti abbatis.* 4
Digitized by VjOOQLC
136
douiine" et missa pro defunctis aliisque sollempnitatibus congruis,
prout decet. Et de predicta pecunia debet cellerarius, qui pro
tempore fuerit, tantam pecuniam recipere et eam annuatim
presentare custodi ecclesie, cum qua custos ecclesie possit emere
IV talenta cere, et ex illis procurabit fieri lumina ad anniuersarium
suum. Sed residua pecunia debet distribui presentibus in choro,
prout mos est. — Item predicta domina Elizabeth legatüt etiam
XX florenos ad fraternitatem, cum quibus empte sunt XIV
vncie hallensium annui et perpetui census." 1 )
6. „Anno domini MCCCXC (1390), in die beate Juliane
virginis (16. Febr.) obiit illustris princeps dominus dux
Ruper tu s senior, fundatorhuius ecclesie Noueciu i-
tatis. In cuius anniuersario magister presenciaruin eccle-
sie nostre dabit de communibusbonispresenciarumcuilibetpersone
communes presencias habenti Vlß den. Et cellerarius preben-
darum dabit de bonis prebendarum custodi ecclesie nostre III flor.,
quorum vnus pertinet pro cera ad dictum anniuersarium, et
alii duo pro cera et luminibus in quattuor commemoracionibus
eius et lumine ponendo sabbatis noctibus ad sepulcrum eius." 2 )
7. „Anno domini MCCCXCV (1395), XVI. die Maii obiit
generosa domina Beatrix, filia ducis de Monte, vxor
illustris principis Ruperti senioris, electoris im-
perii, comitis Palatini Reni acBauarie ducis, fun-
datoris huius ecclesie, que talem legacionem fecit:
Dekan Johannes von Wifsenloch und das Kapitel unserer
Frauen Stift zu Neustadt bekennen an die Ritter Wypreht von
Helmstat, Dythern von Hentschuchsheira, an Meister Burkart
einen Sechspfrttndner zu Speier und an Junker Hennel Kreis
von Lyndenfels, als Seelwilrter der Fürstin Beatrix, des Pfalz-
grafeu Ruprecht des Älteren sei. Gattin, verkauft zu haben:
1 ) Elisabeth von Namur, Ruprechts I. erste Gemahlin,
starb am 29. März 1382. Vergl. Seelbuch Fol. 33, Hiiutle o. 0. S. 19.
2 ) Versrl. Seelbuch Fol. 15. Die Regesten der Pfalzgrafen Nr. 4917
widerlegen mit Recht die Angabe des Todestages auf den 17. Februar.
Ruprecht I. starb am 16. Februar 1390.
Digitized by
GoqllIä
187
25 fl. jährlicher Gült für 600 fl. bar, die sie von den genannten
Seelwärtern nach dem Willen der Kurfürstin sei. empfangen
und zu des Stiftes Nutzen verwendet haben. Diese 25 fl. soll
das Stift alljährlich „zu seligem gedechnisse vnsere
egenant gnedigen frauwen, frauwe Beatrix jargezit
geben vnd reichen" und zwar: 1. Wenn man ihr Gedächtnis
begeht, den Herrn des Stifts 4 fl. zur Präsenz. 2. Ebendenselben
2 fl. zu jeden Fronfasteu. 3. Dem Stiftsküster jährlich 3 fl. für
Wachs und Lichter bei ihrem Jahrgedächtuis. Was davon übrig
bleibt, soll brennen „zu den vir fronfasten off irme grabe".
4. Den Bürgermeistern von Neustadt jährlich 8 fl., dafs sie
dafür mit Wissen und Willen des Küsters 8 Röcke kaufen
und an ihrem Jahrgedächtnis den bedürftigsten und würdigsten
Hausarmen verteilen. 5. Dafs Küster und Bürgermeister um
so eifriger obige Forderungen erfüllen, soll der Küster jährlich
1 fl. erhalteu und die beiden Bürgermeister zusammen jährlich
1 fl. Würden Dekan und Kapitel einmal versäumen diese 25 fl.
auszuzahlen, so sollen Küster und Bürgermeister diese Summe,
oder soviel daran fehlt, auf Kosten des Stiftes aufnehmen." 1 )
8. „Anno domini MCCCXCVI1I (1398), in die Epiphania
domini (6. Jan.) obiit illustris princeps dominus Ru-
pertus senior, pater domini Ruperti Romanorum
regit*, ad cuius anniuersarium magister presenciarum
ecclesie nostre dabit de comraunibus bonis presenciarum et
ratioue decime in Meckefsheim cuilibet persone communes presen-
cias habenti 2 x j% ß den. pro presenciis et custodi vnum florenum
pro cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis." 2 )
1 ) Des zur Urkund siegeln: Dekan und Kapitel, Bischof Raban zu
Speier, sowie Bürgermeister und Rat zu Neustadt. — Datum feria quarta
post festum beate Margarete virginis et martyris. 18. Juli 1397. Seelbuch
Fol. 49. Das Original mit 3 Siegeln liegt im Neustadter Stadtarchiv.
Ich habe es eingereiht in Karton III. als Nr. 3.
2 ) Vergl. Seelbuch Fol. 2 retro. Das Testament Ruprechts II.
„off den tag Epiphania domini anno domini 1398 wole vmb nonzijt* hat
das Seelbuch Fol. 146 r. begonnen, aber aufser der Einleitung ist nichts
eingetragen.
Digitized by VjOOQLC
188
9. „ Adüo domini MCCCCIX (1409), mensis Maii die XXII
obiit inclita domiua Blanchia filia regis Anglie et
vxor domini nostri Ludwici ducis, in cuius anniuersario
magister presenciarum ecclesie nostre dabit de communibus bonis
presenciarum et ratione decime in Meekefsheim cuilibet persone
communes presencias habenti vnum flor. pro presenciis, tres flor.
custodi pro cera et luminibus comburendis in eodem anniuersario
et in quattuor eius commemoracionibus. Idem magister presen-
ciarum dabit eciam in quattuor commemoracionibus eius quattuor
temporum in qualibet cuilibet persone 1 ß ^ pro presenciis." 1 )
10. „Anno domini MCCCCX (1410), mensis Maii die
XVII. obiit illustrissimus princeps dominus Rupertus,
Romauorum rex, ad cuius anniuersarium magister pre-
senciarum ecclesie nostre dabit de commuuibus bonis presen-
ciarum et ratione decime in Mecke&heim cuilibet persone com-
munes presencias habenti 2*/2 ß 4 pro presenciis et custodi 1 fl.
pro cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis/ 2 )
11. „Anno domini MCCCCXI (1411), in die beate Anne,
(26. Juli) matris gloriose virginis Marie obiit illustrissima
domina, domina Elizabeth de Nurenberga, Roma-
l ) Seelbuch Fol. 52 retro. Nach Häutle 0. 0. starb Ludwigs III.
Gattin Blanka am 31. Mai 1409. Das Neustadter Seelbuch aber gibt
Fol. 52 r ganz bestimmt und deutlich als Todestag den 22. Mai an. Der
Eintrag steht, infolge Raummangels auf der betreffenden Seite, erst auf
den 24. Mai, den Tag vor Urbani pape. Wäre der Eintrag auf den 31. Mai
beabsichtigt gewesen, so hätte das Seelbuch dort viel besseren Raum geboten,
der bis heute leer geblieben ist.
*) Seelbuch Fol. 51. Häutle gibt als Todestag nicht den 17.,
sondern den 18. Mai an. Die von ihm bei gezogene, auch von Pareus.
Historia Bavarico-Palatina pag. 216, citierte Grabschrift zu Heidelberg ist
ohne Datum. Sie heifst:
RVPERTVS • ROMANORUM • REX - HV1VS • CHORI - ET •
COLLEGII • FVNDATOR •
ELISABETHA . REGINA • ROMANORUM •
LVDOVICVS • COMES • PALATINVS • REGIS • FILIVS •
HVIVS • COLLEGII • CONSVMMATOR •
DOMINA • PLANCHIA • FILIA • REGIS • ANGLIAE •
VXOR • E1VS •
Digitized by
Google
139
norum regina ac conthoralis domini Ruperti, regis
Romanorum, ad cuius anniuersarium magister presen-
ciarum ecclesie nostre dabit de communibus bonis presenciarum
et ratione decime in Meckefsheim cuilibet persone commuues
presencias habenti 2*/2ß 4 pro presenciis et custodi 1 fl. pro
cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis." 1 )
12. „Anniuersarium illustris principis domini
Friderici, comitis Palatini Reni, electoris imperii,
require supra; vitalis litera est post Tiburtii (Fol. 59 retro).
Ferner steht Fol. 35: Istud instrumeutum invenies
inalio libro animarum post anniuersarium domini
Friderici, comitis Palatini Reni et Bauarie ducis,
principis ellectoris etc. a
Dieses andere Seelbuch ist uns leider nicht erhalteu, und
wir wissen daher nicht, ob oder wieviele wittelsbachische Jahr-
gedächtnisse noch weiter darin enthalten waren.
13. Ein kurfürstliches Jahrgedächtnis aus dem 18. Jahr-
hundert findet sich noch in dem Direktorium und Seelbuche
der Neustadter Jesuiten, denen Kurfürst Johann Wilhelm im
Jahre 1700 Gottesdienst und Seelsorge in der Stiftskirche
übertragen hatte. 2 )
Es heilst in deren Eintrag vom 8. Juni: „Dies Anni-
versaria defuncti Fundatoris Nostri Joannis Wilhelmi
Electoris Palatini." Fol. 6.
Dazu gehört aus der Reihe der Fol. 29 bis 36 eingetragenen
Anniversarien folgendes:
„Den 8. [Juni] für unseren gnädigst durchleüchtig-
sten Fundatore Joanne Wilhelmo Churfürsten von der
Pfaltz. Allefs still, mus auch eben nicht schwartz seyn ; fsein
wappen, so in der Capell ist, wird auf einen leichter gestellt,
1 ) Seelbuch Fol. 63. Häutle's Angabe des Todestages auf den
26. Juni scheint ein Druckfehler zu sein statt 26. Juli.
2) Dieselben waren schon 1622 in das Kasimirianum zu Neustadt
eingezogen, wurden aber 1650 wieder vertrieben. Vergl. den Bericht des
Rektors P. ßutzfeld in Remlings Urkuudenbuch zur Geschichte der Bischöfe
von Speier II, 718.
Digitized by VjOOQLC
140
die weise Kerzen gezieret und währender heiligen raefsen auf
den taufstein gesetzt und angezündet" Fol. 32. ')
Von da an begegnet uns auch die öffentliche kirchliche Feier
hoher Namensfeste. So sagt der Eintrag der Jesuiten vom 4. Nov.:
„NB. Sacrura Solemne pro Serenissimo Electore
Carolo Theodoro. Promulgatur et habetur hora 9. cum exposi-
tione Venerabilis in Sacro solerani." Fol. 11 und 43 u. 44 retro.
Am 19. Nov., dem Tage der hl. Elisabeth, wurde ebenso
„pro ser. Electrice a der Namenstag, „Dies Nominis Serenis-
simae Electricis", feierlich begangen. Fol. 11 retro u. Fol. 44 r. 2 )
14. Bemerkenswert ist hier noch, dafs nach dem alten
Seelbuche auch der Freund und „liebe Oheim" des Kurfürsten
Ruprecht I. der König Ludwig der Grofse von Ungarn
(1342 bis 1382) und seine Gemahlin Elisabeth in der Stifts-
kirche zu Neustadt ein Jahrgedächtnis hatten. Dasselbe ist in
dem Seelbuche auf den 1. Februar eingetragen. Der Eintrag sagt:
„Nota hie, quod semper sabbato ante festum purifica-
cionis beate Marie habenda est firma et iugis memoria
illustrissimi prineipis domini Ludowici, regis Vngarie,
sueque coniugis, domiue Elizabeth illustrissirae, qui
hanc ecclesiam multis et bonis reliquiis dotauerunt. Et dies
anniuersarii eorum peragi debet sollempniter cum vigilia
maiori, scilicet: „Parce mihi domine" et missa pro defunetis
aliisque sollempnitatibus congruis, prout decet. a Fol. 9.
Das Verzeichnis der von ihnen geschenkten Reliquien
und Kleinodien ist erhalten in den Schenkungsurkunden, die
Ruprecht I. über diese und andere Heiligtümer ausstellte. 8 )
*) Nach Häutle o. 0. starb Kurfürst Johann Wilhelm Joseph nicht
am 8., sondern am 18. Juni.
*) Die hier genannte Kurfürstin war die erste Gemahlin des Herzogs
Karl Theodor, Elisabetha Maria Aloysia Augusta, Tochter des Sulzbachischen
Erbprinzen Joseph Karl Emanuel, geb. in Mannheim am 17. Januar 1721.
gest. in Weinheim am 17. August 1794. Vergl. Häutle o. 0. S. 88.
8 ) Die erste Schenkungsurkunde vom 15. März 1379 ist im Origi-
nale erhalten auf Pergament mit 5 anhängenden Siegeln, nämlich den
Siegeln der drei Ruprechte, des Stifts und der Stadt Neustadt. Ich habe
dieselbe im Neustadter Stadtarchiv eingeordnet in Karton 111. als Nr. 2.
Digitized by
Google
141
Dafs und warum alle diese Jahrgedächtnisse aufs
pünktlichste gehalten wurden, ergibt sich aus einem Be-
schlüsse des Stiftskapitels, der Fol. 83 des Seelbuches gleichzeitig
mit dem Anniversarium des Kurfürsten Rudolf IL eingetragen
wurde. Er sagt: „Notandum eciam quod de communi consilio
Decani et Capituli ob utilitatem et decenciam ecclesie concorditer
institutum est, quod et ita inviolabiliter obseruare uolunt pro
se et eorum successoribus, quod quilibet, siue canonicus, siue
vicarius, in presencia particeps, nisi sit notoriis et rationabilibus
causis impeditus, sub pena carencie medietatis ipsius presencie
ad legendum missam esse debet astrictus in quolibet anniuer-
sario magnorum dominorum aut dominarum peragendo
nunc et in posterum in ecclesia ista, utpote domini Rudolfi
predicti, domine Beatricis, regine Sicilie, seu aliorum quorumlibet.
Et hoc idcirco fieri debuit, ut ecclesia, res et persone eius,
in maiori gracia et fauore dominorum ualeant permanere."
Von den genannten „hohen Herrn und Herrinnen", deren
Jahrgedächtnisseso feierlich in der Stiftskirche begangen wurden,
haben indes nur vier in dieser Kirche auch ihr Grab
gefunden. Es wurden daselbst bestattet:
1. Kurfürst Rudolf IL, gestorben am 4. Oktober 1853 zu
Neustadt. — 2. Kurfürst Ruprecht L, gestorben am 16. Februar
1390 zu Neustadt. — 3. Kurfürstin Beatrix, zweite Gemahlin
Ruprechts L, Tochter Wilhelms L, Herzogs von Berg, geb. um 1360,
gest. am 16. Mai 1395. — 4. Pfalzgräfin Blanka, erste Gemahlin
des Kurfürsten Ludwig III., Tochter des Königs Heinrich IV. von
England, geb. um 1382, gest. am 22. Mai 1409 in Hagenau.
Dazu kommt noch : 5. Kurfürstin Margarethe, zweite Gemahlin
Rudolfs IL, Tochter des Königs Friedrich H. von Sicilien aus
dem Hause Arragonien, geb. um 1331, gest. 1377 zu Neustadt. *)
Die andere „off vnsere lieben frauwen dag, den mann nennet kertzen-
wihe* (2. Febr.) 1383 enthält die erste Schenkung im Transumpt. Die
Kopie befindet sich im Roten Buche S. 50 bis 63. Regesten der Pfalzgrafen
am Rhein Nr. 4281 und 4486.
l ) Von ihr ist sonderbarer Weise bei den kurfürstlichen Stiftungen
nirgends die Rede. Ihren Namen habe ich überhaupt weder in dem Seel-
Digitized by VjOOQLC
142
Die Gräber des wittelsbachischen Hauses zu Neustadt
befinden sich alle im ehemaligen Chore, dem jetzt katholischen
Teile der Stiftskirche. Ebendaselbst befinden sich auch die
bereits erwähnten Grabdenkmäler. Es sind deren vier er-
halten ; zwei Kurfürstendenkmäler und zwei Denkmäler pfälzischer
Kurfürstinnen.
Nun sollte man glauben, es könne kein Zweifel darüber
bestehen, dafs diese Grabdenkmäler nur solchen Mitgliedern
des kurfürstlichen Hauses errichtet sein können, die hier auch
wirklich begraben sind. Demnach mufs man von vornherein
diese Denkmäler dem Kurfürsten Rudolf II. und seiner Gemahlin
Margarethe, ferner dem Kurfürsten Ruprecht I. und seiner
Gemahlin Beatrix, oder der Pfal/gräfin Blanka, zuschreiben.
Das thuen denn auch die „Regesteu der Pfalzgrafen am Rhein*
Nr. 2394 u. 49 17 und die „Baudenkmale in der Pfalz" III, 2. S. 81.
Doch Häutle sagt in seiner „Genealogie des erlauchten Stamm-
hauses Witteisbach" S. 15 und 19: Von Rudolf II. sei iu
Neustadt „kein Denkmal vorhanden", dagegen besitze Ruprecht I.
„begraben daselbst in der von ihm erbauten Seitenkapelle des
St Ägidius-Stiftes, das durch ihn seine Vollendung gefunden,
ein prächtiges Grabmonument im Chore". — Dochnahl aber
schreibt in seiner „Chronik von Neustadt a/H." zum Jahre 1490:
„Dem Kaiser Rupprecht II L, welcher in Heidelberg begraben
liegt, wird in der hiesigen Kirche ein Denkmal gesetzt (jetzt
iu der katholischen Kirche vom südlichen Eingange gleich links
an der Scheidewand stehend, aber von den Franzosen demolirt)",
und zu 1575: „Die Kirchenältesten schlagen vor, den Grab-
stein des Pfalzgrafen Rupprecht aufzurichten und Stühle an
dessen Stelle zu setzen." Nach Dochnahl haben auch andere
pfälzische Geschichtsfreunde dem „Kaiser Ruprecht" zu Neustadt
1490 ein Kenotaphium errichten lassen, das aber jetzt nicht
mehr zu finden sei.
buche noch in einer anderen Neustadter Urkunde finden können, und doch
ist dieselbe ganz sicher im Jahre 1377 zu Neustadt gestorben und an der
Seite ihres Gemahls begraben worden.
Digitized by VjOOQLC
143
Diese sich widersprechenden Behauptungen können un-
möglich alle wahr sein, und doch verlangen sie alle Glauben,
ohne einen Beweis der Richtigkeit zu erbringen.
Zunächst kann über die Denkmäler Ruprechts I. und
seiner Gemahlin Beatrix von Berg nicht der geringste Zweifel
bestehen. Es sind zwei grofse aber höchst einfache Grabplatten
aus rotem Sandstein. Das Grab und der Denkstein Ruprechts
befindet sich mitten im Stiftschore, nicht „in der von ihm er-
bauten Seitenkapelle", wie Häutle unrichtig angibt. Der Stein
hat keinerlei Wappen oder sonstigen Schmuck, zeigt aber ringsum
am Rande noch erkennbar und lesbar die Vertiefungen, in
denen einst die Erzbuchstaben folgender Grabschrift lagen:
+ Anno * domini * MCCCXC *
ipsa * die * beate * iuliane * virginis * obiit * illus-
tris * princeps * Ruper-
tus * dux * senior * fundator * huius * ecclesie *
Die ganze Anlage und besouders die Schriftzüge dieses
Grabsteines rücken seine Datierung unzweifelhaft in das 15.
Jahrhundert.
Rechts daneben, durch Holzboden und Betstühle jetzt
verdeckt und unzugänglich gemacht, liegt, nach bestimmter
Versicherung glaubwürdiger Augenzeugen, die Grabplatte der
Kurfürstin Beatrix in gleicher Bearbeitung und mit gleichen
Schriftzügen. Ihre Inschrift lautet nach den verschiedenen
Gewährsmännern folgendermafsen :
Anno • domini - MCCCXCV • XVT • die • maii • obiit •
generosa • domina • Beatrix • filia • ducis • de • Monte •
uxor • illustris • principis • Ruperti • senioris • electoris •
imperii • comitis • Palatini • Reni • et • Bauarie • ducis • *)
Diese Grabschriften stimmen also ganz genau überein mit
den oben citierten Worten des Seelbuches Fol. 15 und 49, wo
die Jahrgedächtnisse eingetragen sind. Nur wird bei der Grab-
l ) Vergl. Danielis Parei Historia Bavarico-Palatina S. 168 und Doch-
nahl o. O. zum Jahre 1395. Die Angabe von Uncialeu in beiden Inschriften
ist unrichtig; es sind gotische Minuskeln.
Digitized by VjOOQLC
•^■ferv— ; T
144
schrift der Kurfttrstin das drittletzte Wort der Inschrift „et ft
gelesen für „ac a im Seelbuche. Ähnlich ist es bei der Grab-
schrift Ruprechts I. Dieselbe hat vom Eintrage des Seelbuches
Fol. 15 nur „in die" verbessert zu „ipsa die" und hat „dominus
dux" weggelassen, damit die drei folgenden Worte „fundator
huius eeclesie" auf dem Steine noch Platz erhielten. *)
Aufser diesen zwei einfachen Grabplatten des Kurfürsten
Ruprecht I. und seiner Gemahlin Beatrix befinden sich im
Chore der Neustadter Stiftskirche nur noch zwei Steiudenk-
mäler. Sie sind von kunstvoller Ausführung. Eines derselben
ist einem Kurfürsten, das andere einer Kurfürstin errichtet.
Beide stehen im alten Chore an der westlichen Scheidewand,
welche seit 1709 die Stiftskirche in zwei ungleiche Hälften
zertrennt. Sie waren beim Aufbau dieser Scheidewand als
Mauersteine benützt und aufrecht eingespeist worden. Erst
um die Mitte unseres Jahrhunderts hat man sie dort wieder
entdeckt und spater freigelegt. So sind dieselben vor dem
Vandalismus der Revolutionsheere zwar verschont geblieben,
aber am Ende des 17. und Anfange des 18. Jahrhunderts,
während der heftigen Kämpfe der reformierten Gemeinde gegen
die anderen Konfessionen, war in Neustadt für kirchliche
Kunstwerke eine nicht weniger ungünstige Zeit. Einen traurigen
Beweis dafür gibt das elend zerschlagene Grabmal des Kur-
fürsten in jener einst vielumstritteuen Scheidewand.
Nicht ganz unbeschädigt, doch von allen Neustadter
Denkmälern am besten erhalten, ist das an der gleichen Wand
stehende Denkmal der Kurfürstin. Letzteres ist zugleich auch
das schönste und kunstvollste von allen dortigen Bildwerken,
ein wahres Meisterstück gotischen Stiles.
l ) Die andere, von den Neustadter Urkunden abweichende Angabe,
Ruprecht I. sei nicht ara 16. sondern am 17. Februar 1390 gestorben,
behandelt und widerlegt Prof. Dr. Wille in den Regesten der Pfalzgrafen
am Rhein Nr. 4917. Vergl. auch Büttinghausens „Beiträge zur Pfalzischen
Geschichte" I, 227. 230 und 240 mit Note und mit unrichtiger Berechnung
des „proxima dies Jovis post diem cinerum" 1390, um die Heidelberger
Kaiendarien mit unseren Urkunden überein zu bringen.
Digitized by
Google
145
Dasselbe ist aus einem grauen Sandsteine gemeifselt.
Seine Höhe beträgt ohne Basis 3 m, seine Breite 1V4 m.
Inmitten desselben steht die anmutige Frau, wie es scheint, in
naturgetreuer Darstellung, mit gefalteten Händen. Das jugend-
liche, runde Gesicht, voll Lieblichkeit und Würde, ist von
einer kunstvoll geftiltelten Krause dicht umrahmt, und der
Kopfputz senkt sich bis nahe an die Schultern herab. Über
dem Scheitel sitzt die Krone. Unter dem Kopfe liegt ein
10
Digitized by VjOOQLC
U6
Polster, dessen drei sichtbare Enden gegen die drei Spitzen
eines zierlichen, nach unten unvollendeten Dreipasses vorragen.
Den schlanken, zartgebauten Körper umschliefst ein enganliegen-
des, bis über die Füfse hinabwallendes Kleid. Darüber ist der
Mantel gelegt Dieser wird über der Brust durch eine Agraffe
straff zusammengezogen und bedeckt auch die Oberarme, wird
aber von den Ellenbogen und den mit engen Ärmeln des Unter-
gewandes und Handschuhen bedeckten Unterarmen vom ganz
ungezwungen auseinander gehalten. Um in die hinabwallenden
Falten Bewegung und Abwechselung zu bringen, hat der
Künstler den Mantel auf der rechten Seite ein wenig unter
den Ann herein- und heraufgezogen. Die Füfse sind nicht
sichtbar, da sie von dem langen Kleide verdeckt werden.
Die Rahmen dieser prächtigen, fast ganz rund aus dem
Steine herausgearbeiteten Figur bilden links und rechts je ein
gotischer Pfeiler. Diese streben mit vier ungleichen, nacli oben
immer schlankeren Gliedern und Fialen empor bis zum obersten
Rande des rechteckig abschliefsendeu Steines. Vom Fufse der
Fialen wächst über dem Haupte der Fürstin ein gotischer
Bogen mit zierlichem Dreipafs ziemlich rund empor und schliefst
oben, inmitten des Steines, mit einer leicht aufstrebenden
Kreuzblume. Der obere Rand des Bogens ist mit Steinblumen
geziert Aus den unteren Ansätzen desselben schlüpft auf jeder
Seite als Symbol der Auferstehung eine Eidechse hervor. Tn
den freien Räumen zwischen Kreuzblume und Fialen, am oberen,
wagrechten Rande des Steines, standen die Wappen der Toten.
Das rechte Wappen ist gänzlich zerschlagen, das linke aber
läfst trotz starker Verletzung noch deutlich den viergeteilten
Schild mit je drei Pfählen und einem Adler, also das sicilisch-
arragonische Wappen der Kurfürstin Margarethe erkennen. 1 )
Dieselben Verhältnisse und den gleichen Aufbau wie dieses
Denkmal der Kurfürstin Margarethe zeigt dessen männliches
Seitenstück in der südlichen Ecke der Westwand.
l ) Vergl. die entsprechende Erklärung dieses Wappens durch Prof.
Dr. Wille im PfUlz. Museum 1887 S. 16.
Digitized by
Google
•14?
r uisieu seiusi lasseil
sich infolge der jämmerlichen Zerstörung wenige zuverlässige
Schlüsse ziehen. Der Körper desselben ist aber genau ebenso
lang und ebenso ruud, auch ebenso schmal und zierlich wie
10*
Digitized by VjOOQLC
148
jener der Kurfürstin Margarethe, nur dafs das eng anschliefsende
Rittergewand diese Schlaukheit und Zartheit hier noch viel
augenfälliger macht, zumal da infolge davon auf der Steinwand
des Monumentes gröfsere freie Flächen hervortreten. Diese
Flächen füllte der Künstler teilweise dadurch aus, dafs er an
die linke Hüfte des Fürsten dessen viergeteilteu Schild mit
Löwen und Rauten anlehnte, rechts aber, nur wenig tiefer,
einen schlafenden Hund anbrachte, dessen Kopf rückwärts an
den Pfeiler gelehnt und dessen Gesicht dem Fürsten zuge-
wendet war.
Wie das Haupt, so ruhen auch die Füfse des Fürsten
auf einem zusammengekauerten Löwen. Gesicht, Arme und
Beine sind abgeschlagen, doch sind dichtes Haupthaar und bis
unter die Ohren herabwallende Locken noch deutlich sichtbar.
Die ganze Gestalt hat noch jugendliches Aussehen, trotz ihrer
Verstümmelung, und zeigt uns einen Fürsten in seinen besten
Jahren. Derselbe trug über den eng anschliefsenden Panzer
einen Gürtel um die Hüften, an dem noch ein Teil des Schwert-
griffes und eine Lederbörse über dem rechten Schenkel sichtbar
sind. Anstelle der Wappen sitzt über dem Haupte des Fürsten
rechts der wittelsbachische Helm mit dem Löwen darüber, links
ragen noch zwei Füfse und der zerschlagene Rumpf eines Löwen
aus dem Steine hervor. Das Denkmal ist also ohne Zweifel
einem Kurfürsten der Pfalz errichtet, doch welchem, darüber
gehen die Meinungen auseinander.
Zunächst ist die Ansicht Häutle's, dafs dieses „prächtige
Grabmonument" und die oben citierte Grabschrift Ruprechts I.
ein einziges Denkmal ausmachen, gewifs ein Mifsverständnis,
das nie vorgekommen wäre, wenn Häutle die beiden ganz und
gar verschiedenen Denkmäler selbst gesehen hätte. Dafs aber
dem Kurfürsten Ruprecht I. zu Neustadt zwei Denkmäler neben-
einander errichtet wurden, daif man doch wohl nicht aunehmeu.
Auch Dochnahls Behauptung, dieses Denkmal sei 1490
dem Kaiser Ruprecht gesetzt worden, hat keine Wahrscheinlich-
keit; denn ein so vorzüglicher Künstler wie der Bildhauer
Digitized by
Google
149
dieser Denkmäler, der den Fürsten und die Fürstin so wahrheits-
getreu in dtfr Kleiduug des 14. Jahrhunderts darstellte, der
die Körper des auf dem Denkmale erhaltenen Löwen und
Hundes mit so bewunderungswürdigem Realismus bildete, er
hätte es gewifs auch verstanden, den König Ruprecht durch
Beifügung des Reichsadlers auf seinem Schilde oder sonstwie als
König kenntlich zu machen. Heraldische Fehler gegen das Siegel
und Wappen des Königs Ruprecht III. *) darf man aber einem
so kunstreichen Meister eines „kaiserlichen" Denkmals um so
weniger zumuten, als ja die Neustadter, nach Dochnahls Annahme,
dem Kurfürsten Ruprecht III. dieses Kenotaphium nur setzen
liefsen wegen der grofsen Wohlthaten, die er ihnen als Kaiser,
resp. König erwiesen hat. — Ferner war Ruprecht III. bei
seinem Tode 60 Jahre alt, Ruprecht II. war fast 73, Ruprecht I.
beinahe 81 und Rudolf IL nur 47 Jahre alt. Wenn nun ein
so geschickter Bildhauer, der an den Tierkörpern desselben
Denkmals so feinen Realismus zeigt, das Bild eines noch jugend-
lichen Kurfürsten meifselt und dessen Haupt mit Locken um-
gibt, so können wir dieses Denkmal doch keinem der drei
Ruprechte zuschreiben. Es mufs dem in der Blüte seiner Jahre
verstorbenen Rudolf IL errichtet sein. Um 1490 sind auch
solche Denkmäler in Neustadt nicht mehr geschaffen worden;
wir haben ja Proben genug aus jener Zeit erhalten. Das
Denkmal des Kurfürsten Rudolf IL ist mindestens 100 Jahre
älter als Dochnahl annimmt; es ist das älteste der erhaltenen
Grabdenkmäler der Stiftskirche. Dasselbe ist wohl von der
Kurfürstin Margarethe nach dem Tode ihres Gatten bestellt
und von einem der tüchtigen Steinmetzen ausgeführt, die nur
zur Zeit des Kirchenbaues in Neustadt sich fanden. Vielleicht
hat auch Ruprecht I. selbst seinem Bruder Rudolf zu Ehren
diese Denkmäler errichten lassen. Die folgenden Generationen
hatten dazu weniger Veranlassung. Sie wären eher dem Kur-
l ) Vergl. das „Pfalzer Wappen" in den Mitteilungen des histor.
Vereines 1894 S. 150 von Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg und
Primbs in der Archivalischen Zeitschrift 1889.
Digitized by VjOOQLC
s~* ' kr w .» .' m p < HwvQLJ^wAWJ f Ai ^f; * »* 1 y g
150
fürsten Ruprecht I. ein besseres Denkmal schuldig gewesen.
Nach Ruprechts I. Regierung wurden in Neustadt überhaupt
so kunstvolle Denkmale nicht mehr hergestellt, sei es dafs der
Kunstsinn, oder die Kunstfertigkeit daselbst fehlte.
Die Neustadter Stiftskirche besitzt aufser den genaunten
prächtigen Monumenten Rudolfs II. und seiner Gemahlin
Margarethe überhaupt nur noch ein einziges Grabdenkmal von
künstlerischer Bedeutung. Dasselbe steht jetzt in der Vorhalle
unter den übrigen meist kunstlosen Grabplatten. Es zeigt einen
Digitized l
,C
OOQi
151
Ritter des 14. Jahrhunderts in voller Rüstung. Gesicht, Arme
und Beine sind ihm ebenfalls abgeschlagen, und zwei Inschriften-
Täfelchen über seinem Haupte ausgebrochen. Aber wer die
Kurfürsten-Denkmäler im Chore betrachtet hat, raufs auf den
ersten Blick erkennen, dafs auch dieses Werk demselben Stile,
derselben Zeit und Schule, ja höchst wahrscheinlich demselben
Meister angehört; denn es zeigt denselben gotischen Aufbau,
dieselben Mafse und Verhältnisse, dieselbe Arbeit und die
gleiche Kunstfertigkeit wie die zwei schönen Denkmäler im
Chore.
Wem dieses Denkmal errichtet ist, das läfst sich nur noch
an den Wappen darthun, die links und rechts an den Hüften
des Ritters in Fragmenten erhalten sind. Man erkennt trotz
der Zerstörung auf dem heraldisch linken Wappen noch ganz
deutlich die Saiten und Stege der Harfe, rechts das bärtige,
gekrönte Haupt des Königs David. Es bleibt also kein Zweifel,
dafs dieser dritte kunstvolle Grabstein einem Ritter aus der
Familie Landschad von Neckarsteinach gesetzt ist, deren Wappen
er trägt. Nun wissen wir, dafs Konrad Landschad von Steinach
als Viztum zu Neustadt urkundlich bereits 1353 vorkommt und
noch 1371 im Testamente Ruprechts I. genannt wird. Bald
darauf aber begegnet uns in den Urkunden ein Sickingen als
Viztum vou Neustadt und ein anderer Contzel oder Konrad
Landschad, der am 28. Juni 1404 sein Testament macht und
samt seiner Frau Elisabeth von Fleckenstein „in dem Stift hie
zur Newenstad, da jnne sie ire begrebede auch erweit vnd
begert hant a , ein Anniversarium stiftet. 1 ) Dieser zweite Konrad
Landschad von Steinach starb am 16. Februar 1417, seine
Frau Elisabeth am 16. Januar 1413. Ihr gemeinschaftlicher
Grabstein ist ebenfalls erhalten, zeigt aber aufser den Ver-
tiefungen für die Erzbuchstaben der Inschrift und für das
Wappen beider Toten keinerlei künstlerischen Schmuck.
*) Vergl. Seelbuch Fol. 92 a. Acta Acad. Pal. VII, 29 und Widder,
Versuch einer vollständigen geogr. histor. Beschreibung der kurf. Pfalz am
Rheine 11,243 mit Note 9.
Digitized by VjOOQLC
152
Es bleibt also keiu Zweifel darüber, dafs auch das einzige
schöne, gotische Denkmal in der Vorhalle der Stiftskirche noch
dem 14. Jahrhunderte angehört und dem Viztum Konrad Land-
schad gesetzt ist. Damit gewinnen wir aber auch einen
indirekten Beweis für unsere beiden prächtigen Kurfürsten-
Denkmäler, die unzweifelhaft derselben Zeit und derselben
Werkstätte entstammen wie das gotische Denkmal des Viztums
Landschad von Steinach. Sie fallen in die zweite Hälfte des
14. Jahrhunderts.
Nachdem nun die Herstellungszeit dieser Denkmäler
ziemlich genau bestimmt ist, erhebt sich die Frage nach dem
Meister, der sie ausführte. Bisher war nur eine Urkunde vom
9. April 1394 bekannt, nach welcher Kurfürst Ruprecht II.
bestätigt, wie folgt:
„AlsMarck, werckmeister uusers steinwercks
unsers stiffts zur Nuwenstad umbe unsern spital zu
Brunchwilr daz gertel an sinem hus gelegen, daz wir für
(= vordem, früher) demselben spital mit der judenschule zur
Nuwenstad geben han und auch darzü gehört, recht und redelich
yme und sinen erben kaufft hat, darzu han wir für uns und
unser erben unsern guten willen und verhengnisse geben und
geben mit crafft diz briefes ane geverde". 1 )
Das alte Neustadter Seelbuch weifs auch vou diesem
Meister Marck näheres zu berichten. Es sagt Fol. 75 : Im Jahre
1374 starb der Kanonikus Peter Herdam von Bacherach, welcher
dem Stifte 1 tt. hlr. testierte „supra domo magistri Mar-
quardi lapicide, sita in vico Judeorum retro Synagoge
Judeorum apud murum ciuitatis". — Ferner: Im Jahre 1389
stifteten sich Junker Cuntze vou Entringen und seine Frau
Christina Steinhuser zu Neustadt ein Jahrgedächtnis, zu dem
auch 5 ß hlr. fallen sollten von Hause der alten Knellen im
Judenviertel zwischen der Stadtmauer und dem Hofe des
l ) Vergl. Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 111,16.
Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 5543. Die Baudenkmale in der Pfalz
111,2. S. 68.
Digitized by
Google
153
Kanonikus Joh. Dyeppurg „et ex opposito magistri Marquardi
lapiscide". Fol. 33 r. — Auch Fol. 38 r. wird ein Haus bestimmt
als „sita in vico Judeorum retro curiara domini Wilhelmi de
Mandescheit iuxta murum ex opposito magistri Marquardi
lapicide". Ohne Datum. — Soviel steht jetzt fest, dafs Meister
Marquard über 20 Jahre zu Neustadt wohnte in der Nähe des
Stifts. Er wird darum wohl mit Recht „werckmeister unsers
steinwercks unsers stiffts zur Nuwenstad" genannt.
Von andern Neustadter Steinmetzen jener Zeit, die für
den Kirchenbau und für die Herstellung der gotischen Grab-
monumente in Frage kommen könnten, wissen wir nicht viel
mehr als die Namen. Das Seelbuch spricht Fol. 109 zum
Jahre 1373 von Haus und Hof des „Symunt Steinmetzen
in der vorstat, by rifen porten". — Fol. 127 wird ein Wein-
berg bestimmt „im grin infra monachos de Germersheim vnd
Hans steynmetzen". — Fol. 52r. ist ohne Datum, doch
von erster Haud eingetragen: „Dythericus lapicida et
uxor sua Benigna legauerunt IV ^ supra domum et ortum
suum". — Fol. 120 steht ebenfalls von erster Hand: „Jurati
ecclesie emerunt erga Hans Stahel carnificem I. üb. hl. —
sitam supra curia cum suis pertinentiis in vico cerdonum (Lauer-
viertel) inter ipsum Danstetder etHeidenrichlapiscidam".
— - Der Metzger Hans Stahel ist nachweislich der Oheim des
Kanonikus Johannes Oarnificis, welcher das Neustadter Seel-
buch am 28. Juni 1382 zu schreiben begann. Der Verkauf
obiger Gült und die Lebenszeit der genannten Hausnachbarn,
also auch des Steinmetzen Heidenreich, wird somit auf das
Ende des 14. Jahrhunderts fixiert.
Ob einer der genannten fünf Steinmetzen die schönen
kurfürstlichen Grabmonumente im Chore der Neustadter
Stiftskirche gefertigt hat, oder welchem von ihnen diese
Arbeiten zugeschrieben werden können, das läfst sich mit
Bestimmtheit nicht behaupten. Jedenfalls aber haben diese
Steinmetzen schon zur Zeit Ruprechts 1. beim Baue des Stiftes
mitgewirkt.
Digitized by VjOOQLC
154
Um keinerlei Zweifel zu lassen, ob Dochnahl vielleicht
doch noch ein anderes Denkmal gekannt habe, das 1490 „dem
Kaiser Rupprecht HI. a zu Neustadt errichtet wurde, und das
dessen Abschreiber jetzt verschwunden sein lassen, habe ich
den alten Herrn in die Kirche mitgenommen und ihn gebeten,
mir dort das Kaiserdenkmal zu zeigen. Da führte er mich
ohne Zaudern vor das oben beschriebene Denkmal Rudolfs IL
an der westlichen Chorwand. Die Quelle der betreffenden
Notiz in seiner Chronik aber konnte er mir nicht mehr angeben.
Sie stammt indes ganz sicher aus dem unzuverlässigen Pauli,
„Gemälde von Rheinbaiern", S. 61. Von eiuem Steindeukmal,
einem Keuotaphium Ruprechts UL in Neustadt ist nichts er-
halten. Es läfst sich auch für dessen ehemalige Existenz
keinerlei urkundlicher Beweis auffinden. Die Annahme beruht
wohl auf einer Verwechselung oder auf einer Reminiscenz an
die im folgenden besprochenen Chorgemälde. Des „Kaisers
Ruprecht" Grab- und Denkmal ist in der Heiliggeistkirche zu
Heidelberg. *)
Am Stifte zu Neustadt findet sich nur ein steinernes
Erinnerungszeichen an die Regierung Ruprechts III., ein Spruch-
band mit der Jahrzahl 1408, auf der Südwestecke des nördlicheu
Turmes, am Anfange des zweiten Stockwerkes. Die Zahl dieses
Spruchbandes wurde bisher irrtümlich als 1487 gelesen. 2 ) Dieser
Irrtum entstand offenbar dadurch, dafs auf dem Bande, welches
sich von Westen nach Süden um die Turmkante herumschlingt,
die fast viereckige, kleine Ziffer Null etwas tiefer zu stehen
kam und übersehen wurde, ferner dadurch, dafs die einzelnen
Ziffer nach der Sitte des 15. Jahrhunderts vertikal durch Linien
getrennt sind, welche sich oben links und unten rechts ein
wenig umbiegen. Die letzte dieser geschwungenen Abgrenzungs-
1 ) Dessen Fragmente beschreibt A. Mays im erklärenden Verzeichnis
der Heidelberger Kunst- und Altertümersammlung 1892 S. 157 f. — Vergl.
auch Pareus o. O. S. 216. Die Grabschrift habe ich bereits oben citiert.
2 ) Vergl. Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins III, 16.
und „die Baudenkmale in der Pfalz* Ilf, 2. S. 68.
Digitized by
Google
155
linien wurde für eine Zahl gehalten, als 7 gelesen, und somit
die Bauzeit des Stiftes bis 1487 ausgedehnt Ja nach Pauli
und Frey 1 ) sollen „Thurm und Dach erst unter dem Pfalz-
grafen Johann Casimir vollendet worden seyn". — Nun be-
gegnet mau auch häufig dem Irrtume, welcher selbst auf der
von König Ludwig 1. vou Bayern und Bischof Nikolaus v. Weifs
und Stadtpfarrer Magel unterzeichneten Pergamenturkunde in
den Grundstein der neuen katholischen Kirche zu Neustadt
mit eingesenkt wurde, dafs die Stiftskirche schon vom Kur-
fürsten Rudolf II. begonnen worden sei. Darnach ergäbe
sich für dieselbe eine Bauzeit von etwa 260 Jahren, zwischen
1329 und 1592. Das kann unmöglich richtig sein. Wir müssen
darum versuchen mit Hilfe uuserer Urkunden die Bauzeit fest-
zustellen und darzuthun, welche Kurfürsten diese Kirche erbauen
halfen, und für welche sie als dauerndes Denkmal gelten darf.
Aus den bisher mitgeteilten Urkunden ist schon klar und
bestimmt hervorgegangen , dafs Kurfürst Rudolf II. die Er-
richtung des Stiftes und den Bau der Stiftskirche zwar auf
seinem Sterbebette verfügt hat, die Ausführung aber seinem
Bruder Ruprecht I. überlassen mufste. Das Seelbuch sagt
Fol. 83 von Rudolf IL: „ecclesiam hanc collegiatam in obitu
suo instituit erigi et fundari, quod et ita factum fuit tandem
per fratrem suum carnalem, dominum videlicet Rupertum ducem".
Wann und wie Kurfürst Ruprecht I. diesen Neubau begann,
lehrt der ebenfalls schon oben citierte Denkstein am Stiftschore.
Er sagt: Um Ostern 1368 ist der Grundstein zu diesem neuen
Chore gelegt worden, „fundata est edificium huius chori", und
damit wurde der Neubau angefangen, „incepta" est.
Dafs sich dieser Bau nicht auf das neue Chor allein
beschränkte, sondern später auch auf Schiff und Vorhalle sich
ausdehnte, das bezeugt die einheitliche Ausführung in allen
Bauteilen, das bezeugen besonders die gleichartigen Basen
l ) Vergl. Pauli, Gemälde von Rheinbaiern, Frankenthal 1817. S. 61
und Frey, Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung
des kgl. bayer. Rheinkreises, Speier 1836, II, S. 633.
Digitized by VjOOQLC
156
und Kapitale der Säulen und Pfeiler und nicht minder das
Testament Ruprechts I. vom 14. Dezember 1371, welches
unter anderem sagt:
„Auch han wir von unserm zoll zu Germersheim zehen
Heller zu dem buwe des Chors und des Stiffts zu der Nuwen-
statt lassen fallen. Des wollen wir, dafs die zehen heller nach
unserm todt zu demselben buwe unsers Stiffts zu der Nuwen-
statt sollen gefallen ohne hindernufze, als lange, bis das
der Chore und der Stifft daselbs gebuwen ist gar und ganz
mit allen Sachen, als es sich heischet, und wir den angelacht
(= augelegt) haben." 1 )
Im Jahre 1382 ist der Bau bereits soweit gediehen, dafs
die beiden kleinen Seitenchöre, die offenbar erst nachträglich
unter die jetzt noch vermauerten Bogen zweier Chorfenster
eingefügt wurden, bereits fertig und mit Altären bestellt, aber
noch nicht geweiht waren; denn Kurfürst Ruprecht I. stiftete
am 2. Februar dieses Jahres zwei ewige Messen und Vikarieen
„in dem nuwen chore vnfsers egenaunten stifftes zu der
Nuwenstat jn den zwein abesijthen off den zwein altereu
doselbs, der eynre gewihet sal werden in ere der heiligen
Triveltikeit vnd der auder jn ere sand Annen, mutter vnfser
lieben frauwe, sand Marien, gotes mutter vnd ewiger magit," 2 )
Wie dann der Bau weitergeführt wurde, entzieht sich
bis jetzt unserer Kenntnis, soviel aber steht fest, dafs der
Nordturm der jüngste Bauteil der Stiftskirche ist. Er heifst
darum mit Recht der „neue thurn" und verdient diesen Namen
besonders im Gegensatze zu dem alten, südlichen Turme, der
schon zur Zeit Rudolfs IL stand, zur alten Pfarrkirche gehörte
und fertig in den Neubau der Stiftskirche hineingezogen wurde.
Wenn die älteste Abbildung von Neustadt auf historische
Richtigkeit Anspruch machen darf, so besafs die Stadt ungefähr
an der Stelle der jetzigen „Stiftskirche" zuerst eiue kunstlose,
1 ) Vergl. Acta Acad. Pal. VII, 35 f. und Die Baudenkmale in der
Pfalz III, 2. S. 67.
2 ) Vergl. das rote Buch S. 119 f.
Digitized by
Google
15?
dreischiffige Kirche mit zwei Holztürmen in der Mitte der
beiden Seitenwände. Der nördliche dieser Türme hatte oben
eine Galerie, von der aus die rings fast im Kreise herum-
liegende Stadt und Stadtmauer überschaut werden konnte. 1 )
Bin späteres, sehr hübsches Hild der Stadt von Kaspar
Bouttats 2 ) zeigt uns an derselben Stelle eine romanische
Kirche mit vier Rundbogenfenstern auf jeder Seite, einem
kurzen, polygon abschliefsenden Ostchore und zwei gleichen
Türmen. Die Türme steigen am Westende des Langhauses,
neben dessen Aufseumauern empor. Sie haben beide über dem
zweiten Stockwerke eine Galerie, in welche aus der Südseite
ihrer nach oben spitz zulaufenden Dächer je eine Thüre mündet.
Von dieser alten Kirche, in welcher Kurfürst Rudolf II.
bestattet wurde, ist aufser einigen Grundmauern nur der alte,
südliche Turm vollständig erhalten geblieben. Er steht wie
ein Festungsturm auf sehr starkem Unterbau dem ehemaligen
Marktthore gegenüber, ganz nahe am ältesten Stadtgraben.
Das Äufsere dieses Turmes wurde gotisch frisiert und so mit
dem anderen Baue in Einklang gebracht. Doch blieb er isoliert
und ist nicht mit dem Mauerwerke des Langhauses verfugt.
In seinem Inneru wurde das unterste Stockwerk gotisch über-
wölbt und zu einer feuerfesten Kapelle umgeschaffeu, die nur
von der Kirche aus zugänglich war. In dieser Kapelle lagen
die von Ruprecht l. und von König Ludwig dem Grofsen
aus Ungarn geschenkten Kleinodien und Heiligtümer unter
sechsfachem Verschlusse und mufsteu an den Festtagen in
feierlicher Prozession, im Beisein der sechs Schlüsselbewahrer,
1 ) Das Original dieser Abbildung der Feste Neustadt mit zwei
kleinen Vorstädten, das einst im Stadtbause zu Neustadt, dann im Besitze
des Bürgermeisters Kölsch gewesen sein soll, konnte ich nicht auffinden.
Doch besitzt Herr Dochnahl sen. davon eine Pause. Mit seiner Erlaubnis
erhielt ich durch die gütige Beihilfe des Herrn Architekten Lippert in
Ludwigshafen davon eine Photocopie, die jetzt in der Sammlung des histor.
Vereines der Pfalz verwahrt wird.
2 ) Im Kreismuseum zu Speier. Vergl. auch die Baudenkmale in der
Pfalz III, 2. S. 47.
Digitized by VjOOQLC
168
des Dekanes, des Küsters und eines Stiftskanonikers, des Stadt-
schultheifsen und der beiden Bürgermeister, abgeholt und ebenso
vom Hochaltare wieder zurückgetragen werden. So hatte es
Kurfürst Ruprecht I. durch Urkunden im Jahre 1379 und
1383 befohlen, und alle Beteiligten mufsten bei ihrem Amts-
antritte das zu erfüllen feierlich geloben. 1 )
Auf diese Weise wurde der alte Turm dem neuen Baue
ganz zweckmäfsig angegliedert. Doch dem prüfenden Auge
fällt es sofort auf, dafs sich derselbe trotzig dem einheitlichen
Plane des Neubaues widersetzte, die Langsachse der Vorhalle
verschob, die Säulenordnung störte und sich nicht auf die
gleiche Linie mit seiner jüngeren Umgebung stellen wollte.
Der nördliche Turm, der wohl dieselbe Widerspenstigkeit zeigte,
wurde abgebrochen und neu aufgeführt. Da indes seine
Vollendung dem Stifte nicht unumgänglich nötig war, wurde
dieselbe in Dachhöhe der Vorhalle unterbrochen und, wie das
eingefügte Spruchband mit der Jahrzahl 1408 beweist, erst
unter König Ruprecht fortgesetzt. Dafs aber auch die Vollendung
dieses Turmes nicht viel später angesetzt werden darf, geht
schon daraus hervor, dafs die von Ruprecht III. geschenkte
grofse „Kaiserglocke" darin aufgehenkt wurde. 2 )
Ferner hätte König Ruprechts Sohn, Pfalzgraf Ludwig III.,
gewifs die innere Bemalung des Chores und Paradieses nicht
zu Lebzeit seines Vaters schon beginnen lassen, wenn der
Aufbau der Kirche noch nicht vollendet gewesen wäre. Auch
die Kirchenfabrik, welche schon zu Ruprechts I. Zeiten thätig
in die Verhältnisse des Stiftes mit eingreift, hätte am 15. Sep-
tember 1517 kein Geld aus dem „kirchenbuwe unser lieben
frauen stift in Neustadt" auf Zins ausleihen können, 8 ) wenn
l ) Vergl. das rote Buch S. 51 bis 53 und die Originalurkunde von
1379 im Stadtarchive zu Neustadt, Karton III, Nr. 2.
*) Überderen Raub und Vernichtung durch die Franzosen vgl. „Die Fran-
zosen in der Pfalz i. J. 1794. Unparteyisch geschildert von einem Augenzeugen*
etc. im „Almanach der Revolutionscharaktere für das Jahr 1796*, S. 253 ff.
8 ) Vergl. den betr. Gültbrief im Archive zu Neustadt, von mir in
Karton IV. als Nr. 29 gezeichnet.
Digitized by VjOOQLC
15Ö
die Kirche noch nicht ausgebaut gewesen wäre. Man kann
freilich darauf hinweisen, dafs auf dem obersten Ecksteine des
Nordturmes die Jahrzahl 1489 stehe. 1 ) Diese Zahl ist indes
sehr verwaschen, auch mit gutem Vergröfserungsglase, selbst
von der gegenüberliegenden Türmerwohnung aus, kaum lesbar
und unbestimmt. Sie ist nicht eingehauen, sondern nur mit
scharfem Werkzeuge eingeritzt, vielleicht von einem der Schiefer-
decker, die sich auch auf den Turmschiefern alle mit Namen
und Jahreszahlen eingeschrieben haben.
Auch die Sitten- und Kleiderordnung des Kurfürsten
Friedrich 1. 2 ) bestimmt die Strafgelder von den Gotteslästerern
und Schwörern „an den kirchenbuwe des stiefftes zur Nuwenstat
zu wenden". Diese Gelder konnten wohl zu kleineren Ver-
besserungen ausreichen, sie durften auch zu einem gröfseren
Fond angesammelt werden, zu umfassenderen Bauten aber hätten
sie nicht genügt. Um diese Zeit waren überdies die verfügbaren
Kräfte zu Neustadt mit anderen Bauten beschäftigt. Wir
wissen dies aus einem Streite des Stiftskapitels mit den Zieglern,
welcher am 27. Juli 1465 vom Kurfürsten Friedrich L dahin
entschieden wurde, dafs die Ziegler den Herren vom Stifte zu
ihren vielen Bauten, die sie angefangen und noch zu vollführen
haben aufserhalb der Stadt, von jedem Brande 3000 Ziegel-
steine geben sollen, das Tausend zu 18 ß ^, und Kalk nach
Notdurft, das Malter zu 7 ^. 8 )
Die Bauthätigkeit des Pfalzgrafen Johann Kasimir endlich,
die Frey II, S. 533 dem ganz unzuverlässigen Pauli nachschrieb,
und die seitdem allgemein als wahrscheinlich hingenommen
wurde, wird am besten widerlegt durch den im Stadtarchive
zu Neustadt liegenden Brief des Pfalzgrafen Johann Kasimir
*) Vergl. Mone, o. 0. S. 16. Von einer dritten Jahrzahl, 1488, die
Mone an diesem Turme gesehen haben will, ist nichts zu sehen. Nur drei
Grabschriften von 1474, 1542 und 1661 sind neben dem nördl. Eingange
dieses Turmes in seine Quader noch eingehauen.
2 ) Vergl. Pfalz. Museum 1895 S. 6 f. Das Original im Neustadter
Archiv, Karton III, Nr. 18.
3 ) Vergl. die Kopie im roten Buche zu Neustadt S. 117.
Digitized by VjOOQLC
160
vom 7. März 1587 an den Landschreiber Ernst Vftgelin zu
Neustadt welcher also lautet:
„Wir haben vf dein vor diser zeit bescheene anzaig, dafs
der glockenthurn sampt dem glockenstul zue Newstatt gar
bawfellig etc. dasselbig alles besichtigen, auch wölchergestalt
es vnd mit was vngferlichem costen zu repariren, ein vber-
schlag machen lassen, wie vnser bawschreiber dir denselben
vfweisen wurdt. Weiln dann solchs bawen vuserra stift't zur
Newstatt obligt, vnd desselben gefelle, souil dern vber das-
jhenig, so vnserer schulen angewisen, vbrig zu vnserer laiid-
schreiber- vnd kellerei daselbst geschlagen, — so beuehlen wir
hiemit, du wollest beneben gedachtem vnserm bawschreiber,
das werckh nunmehr entlich, vts genawest immer muglich, ver-
dingen, vnd wohin in einem vnd dem andern geschlossen, vns
verstendigen. Wollen wir der bezahlung halb, souil wein vnd
körn belangt, vns ferrer erclern, das gelt aber hastu zuent-
richten. Weilen auch etlich aichen holtz darzu vounöten, wölchs
man fuglich aufs der statt gewaldt haben kan, so wollest selbigs
bej eim rath begeru, bej dem wir vns einigs abschlags versehn."
Der Landschreiber bemerkte als Inhaltsaugabe auf die
Aufsenseite dieses Briefes: „Vnser guedigster fürst vnd herr
schreibt wegen des Dachstuls vfm neuen thurn, begert holtz
aufs der statt waldt."
Es bleibt also kein Zweifel mehr darüber, dafs der Bau
des Stiftes viel früher beendet war, und dafs unter Johann
Kasimir nur eine Erneuerung des Dachstuhles auf dem nörd-
lichen Turme, in dem die Kaiserglocke hing, vorgenommen
werden mufste. So ergibt sich mit Gewifsheit, dafs die Stifts-
kirche selbst nur als Baudenkmal derjenigen Kurfürsten angesehen
werden darf, die in ihr auch durch Denkmäler geehrt sind:
Rudolf IL gab die Veranlassung zur Errichtung des
Stiftes, Ruprecht 1. hat dasselbe gröfstenteils erbaut, Ruprecht III.
hat es vollendet und Ludwig III. liefs es mit Gemälden schmücken.
Aufser ihnen haben auch Ruprecht II. und Friedrich I. durch
Spenden und Stiftungen dieses Gotteshaus gefördert, so dafs
Digitized by
_ *. — t
Google
161
auch ihr Andenken mit der Geschichte desselben verbunden
bleiben mufs.
Man hat mir nun andererseits eingewendet: Wenn Rudolf IL
am Bau der Stiftskirche noch uicht mithalf, so könne er auch
darin kein Grab und kein Denkmal haben. Er sei allerdings
in Neustadt begraben worden, doch sein Grab sei in der alten
Pfarrkirche zu suchen. Dasselbe sei beim Umbau wohl ver-
gessen worden, höchst wahrscheinlich aber in der heutigen
Stiftskirche niemals bekannt- gewesen. Deswegen dürfe man
ihm das schöne Denkmal an der Westwand des Stiftschores
nicht zuschreiben !
Das gerade Gegenteil läfst sich erweisen: Das Grab
Rudolfs, „in dicta ecclesia parochiali sepulti", 1 ) war vor dem
Neubau allerdings im Chore der alten Pfarrkirche. Nach
Erbauung des neuen Chores aber wurde das Chor der alten
Kirche zum Lettner umgeschaflfen. Unter ihm ist also das
Grab Rudolfs II. zu suchen, ohne dafs eine Transferierung
anzunehmen ist. Aufserdem verlangt das gewifs nicht vor dem
28. Juni 1382 ins Seelbuch eingetragene Anniversarium Rudolfs II.
ausdrücklich, dafs jedesmal an seinen Gedächtnistagen Kerzen
gebrannt werden sollen „super sepulchro ipsius domini ducis".
Ferner bestimmte der Kanoniker Jodokus Rufskolb zu Neustadt
noch am 19. Oktober 1493 in seiner Stiftung zum Feste des
hl. Theobald „vnum florenum distribuendura pro presenciis in
stacionibus, que habentur post cantatas nonas circa sepulcrum
ducis Rudolf!". 2 )
Letztere Stelle zusammengehalten mit Dochnahls Notiz
zum Jahre 1575, dafs vorgeschlagen wurde dieses Denkmal
„aufzurichten und Stühle an dessen Stelle zu setzen", beweist,
dafs dieses Denkmal noch im Bereiche des Chores und Lettners
lag, dafs man um dasselbe herumgehen konnte, und dafs es trotz
seines gotischen Aufbaues nicht stand, sondern lag. Dies geht
übrigens auch schon daraus hervor, dafs den Toteu auf diesen Denk-
a ) Vergl. die oben citierte Stiftungsurkunde vom 12. August 1356.
l ) Vergl. Seelbuch Fol. 85 retro und 86.
11
Digitized by VjOOQLC
m
taälern Kopfpolster untergelegt sind. Doch konnten diese
Monumente mit ihren Rundbildern andrerseits auch nicht im
Boden liegen wie gewöhnliche Grabplatten. Dagegen spricht
auch der Umstand, dafs das Denkmal Rudolfs sowohl wie das
seiner Gemahlin Margarethe auch rückwärts bearbeitet,
gerundet und am Rande mit breiten Blattomamenten verziert ist.
Ob vielleicht rückwärts auch der Name der Toten eingehauen
wurde, kounte ich infolge der jetzt sehr ungünstigen Aufstellung
dieser Denkmäler nicht wahrnehmen Da ferner unter dem
ehemaligen Lettner, trotz der jetzt daselbst aufgestellten Bet-
stühle, wenigstens noch eine Platte zu sehen ist, die auf ihrer
sichtbaren Hälfte drei runde Vertiefungen zeigt, so wird höchst
wahrscheinlich, dafs darin niedere Öäulcheu standen, auf welchen
das Denkmal ruhte. Die spätere, kunstvollere und luxuriösere
Zeit hat bei kurfürstlichen Grabmäleru an Stelle dieser Rund-
säulchen Karyatiden oder andere symbolische Träger gesetzt.
Schon Friedrichs 1. Denkmal „war von Marmor, und bestünde
aus einer in denen Ecken von vier Figuren, oder so viel Kirchen-
Vättern unterstüzten Platte. — Auf dieser lag der Kurfürst
in seinem Kur-Kleid, den Reichs- Apfel in der Hand, uud einen
Löwen unten deuen Füsen". 1 )
Aufser dem Kurfürsten Rudolf IL und seiner Gemahlin
Margarethe und dem Kurfürsten Ruprecht I. und seiner Gemahlin
Beatrix, deren Gräber und Denkmäler in der Stiftskirche zu
Neustadt nun festgestellt sind, hat aber auch noch Blanka, die
erste Gemahlin Ludwigs III. von der Pfalz, in der Neustadter
Stiftskirche ihr Grab gefunden. Doch kein Denkmal aus Stein
und keine Inschrift verkündet daselbst ihre Ruhestätte, nur
wissen sich alte Leute noch bestimmt zu erinnern, dafs in ihren
Kinderjahren links neben dem Grabe Ruprechts I., unter der
Chorkanzel, der Eingang zu einem mit Backsteinen ausgemauerten
Grabe war, in das man hinabsteigen konnte, weil es auf einer
l ) Verg-l. Kremer, „Geschichte des Kurfürsten Friedrich des Ersten
von der Pfalz", V, 509; auch A. Ma % \s. o. O. S. 158 ff. über das Denkmal
des Kurfürsten Otto Heinrich.
Digitized by VjOOQLC
16S
Seite eingefallen war. Da aufser den Mitgliedern des Hauses
Witteisbach an dieser Stelle des Chores niemand bestattet
wurde, darf man wohl annehmen, dafs dort das Grab der
Pfalzgräfin Blanka zu suchen ist, und dafs es wahrscheinlich
von den beutegierigen Revolutioustruppen vor hundert Jahren
geöffnet wurde. Jetzt ist auch diese Stelle mit Holzboden und
Betstühlen zugedeckt. Ob ihre irdischen Überreste, ob über-
haupt die Gebeine und Särge der hier bestatteten Witteisbacher
noch im Kirchenboden ruhen, hätte bei der Ausbesserung des
Plattenbelegs nach der grofsen Überschwemmung am 26. No-
vember 1882 leicht constatiert werden können. Doch Herr
Stadtpfarrer Junker verbot damals mit Recht jeglichen Eingriff.
Die Gräber des Kurfürsten Ruprecht 1. und seiner Gemahlin
wurden aber unter ihren Platten wohl erhalten gefunden.
Es sind Einzelgräber, mit Backsteinen ausgemauert und jetzt
mit Sand angefüllt. Eine kurfürstliche Familiengruft, von der
Andrea ! ) und andere berichten, bestand also iu Neustadt nicht.
Aber nicht nur die Kunst der Steinmetzen, son-
dern auch die Malerei hat mitgewirkt das Andenken
des wittelsbachischen Hauses in der Neustadter Stifts-
kirche zu ehren. An die Ausmalung dieser Kirche hatte
Ruprecht I. wohl noch nicht gedacht, doch Kurfürst Ludwig III.
liefs dieselbe ausführen. Er hat damit sich und seiner in
Neustadt begrabenen Gattin Blanka ein grofsartiges Denkmal
gestiftet, das heute noch teilweise erkennbar ist, soweit es von
der deckenden Tünche eines kunst- und geschmacklosen Zeit-
alters befreit liegt. Die Ausführung dieser Temperamalereien
filllt in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Uns interessiert
hier hauptsächlich das grofse Gemälde iu den Kappen des
Chores über dem Hochaltare, au den Seitenflächen des Transept-
gewölbes.
Wir sehen da iu der Mitte Christus thronend auf dem
Regenbogen, umhüllt von einem roten Mantel. Segnend hat
l ) lii seiner Schrift „Neapolis Nemetum Palatina sive Neostadium
ad Hartam*.
11*
Digitized by VjOOQLC
164
er seine Rechte erhoben. Er ist dargestellt als gnädiger Richter
im jüngsten Gerichte. *)
Vor ihm knieen in zwei Reihen rechts und links je vier
Personen, ungefähr in halber Lebensgrüfse dargestellt. Vier
derselben, welche auf den westlichen Flachen derGewOlbekappen
angebracht sind, und die ich im folgenden Schema mit ungeraden
Zahlen bezeichnet habe, konnten von den Betern im Schiffe und
Chore der Kirche gesehen werden. Die vier übrigen Personeu
aber, die ich mit geraden Zahlen bezeichnete, befinden sich auf
den östlichen Flächen der Gewölbekappen und sind nur vom
Hochaltare aus gut sichtbar. Da eine photographische Auf-
nahme des ganzen Chorgewölbes am Kostenpunkte scheiterte,
möge das beifolgende Schema die Komposition dieser Malerei
verdeutlichen helfen:
1
2 4
3 5
6 10 8
7 9
1. An die Stelle der Ziffer l denke man sich Christus
auf dem Regenbogen! Ihm sind alle anderen Figuren in An-
dacht zugekehrt.
2. und 4. Zwei Engel in weifsen Gewändern fliegen aus
den Wolken hernieder. Nur ihre beflügelten Oberkörper sind
sichtbar; ihre Beine sind von dunkelblauem Gewölke verhüllt.
Jeder trägt eine kleine, viereckige Fahne von blauer Farbe mit
rotem Rande. Diese Farben des alten Witteisbacher Wappens,
weifs-blau-rot, sind auf all 1 diesen Gemälden des Chores vor-
herrschend.
3. Die hl. Jungfrau Maria, die Patronin der Stiftskirche,
betet zu Christus, ihrem Sohne, knieend mit erhobenen und
gefalteten Händen. Sie ist dargestellt in lang herab wallendem,
blauem Mantel. Um ihr Haupt leuchtet der Heiligenschein.
J ) Vergl. F. J. Mone, Palatina, Belletristisches Beiblatt zur l'fälzer
Zeitung, 1893 S. 347 ft.
Digitized by VjOOQLC
165
5. Ihr gegenüber, heraldisch links, kniet ein Mann, eben-
falls mit einem Heiligenscheine um das Haupt. Derselbe hat seine
Hände erhoben aber nicht gefaltet und betet nach Art römischer
Adorawten zum Weltenrichter. Wir müssen in demselben den
heiligen Ägidius erkennen, den zweiten Patron der Nenstadter
Stiftskirche. Sein Untergewand ist blau, sein Mantel rot.
Die Figuren 6 uud 7 sind zwei Kurfürsten aus dem Hause
Witteisbach, die Figuren 8 und 9 ihnen gegenüber sind zwei
Kurfürstinnen, ihre Frauen. Die beigegebenen Wappen lassen
über die dargestellten Personen keinen Zweifel.
In Figur 7 erkennen wir sofort den König Ruprecht III.;
er trägt die Krone. Sie sitzt ihm nicht ganz geschickt auf
dem Haupte, und die überschlagenen Kleeblätter derselben sind
etwas grofs ausgefallen. Sein Gesicht ist schmal und bleich.
Seine grofsen Augen sind halb den Betern im Chore und halb
dem Herrn zugewendet, zu dem er knieeud mit gefalteten Händen
betet. Das Unterkleid des Königs ist rotbraun. Sein Mantel, gelb
und rot brokat, wird am Halse durch eine dunkler verzierte Borte
abgeschlossen und zusammengehalten. Vor dem Fürsten steht
der Witteisbacher Schild mit Löwen und weifsblauen Rauten.
Darüber ist ein Helm sichtbar und Teile der Helmzier, darunter
ein Sprüchband, doch ohne Aufschrift. Vielleicht wurde dieselbe
mit der Tünche abgerissen, die an mauchen Stellen zum Schaden
der Gemälde wenig behutsam entfernt worden ist.
9. Dem Könige Ruprecht gegenüber kniet seine Gemahliu
Elisabeth, die Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg.
Vor ihr steht der gevierte Schild ihres Hauses. Die betende
Matrone umhüllt ein weites, faltiges Gewand in blauen, gelben
und roten Farben.
6 und 8 sind zwei herrliche, jugendliche Gestalten, die
von dem Maler mit ganz besonderer Vorliebe und Sorgfalt
behandelt wurden.
In Figur 8 erkennen wir die Pfalzgräfin Blanka, die
Tochter des Königs Heinrich IV. von England aus dem Hause
Lankaster, die am 15. August 1401 mit dem Pfalzgrafen
Digitized by VjOOQLC
166
Ludwig III. sich vermählte aber schon am 22. Mai 1409 starb
und in der Stiftskirche zu Neustadt bestattet wurde. Die
schöne, junge Frau trägt einen roten Mantel und um das Haupt
einen blauen Schleier. Sie betet knieend mit gefalteten Händen.
Vor ihr steht der gevierte Schild ihres Hauses. Derselbe zeigt
in zwei Feldern die drei goldenen Lilien, in den beiden audern
die roten, liegenden Leoparden.
6. Die lieblichste und lebensvollste Gestalt ist Figur 6.
Ein prächtiger, mannhafter Jüngling mit feingeschnittenen Ge-
sichtszügen, lang herabwallenden blonden Locken und uube-
decktem Haupte hat sich betend auf die Kniee niedergelassen.
Die Farben seiner fürstlichen Gewänder, das rote Unterkleid
und der blaue Mantel, kennzeichnen den Witteisbacher. Ebenso
ist seine Zusammengehörigkeit mit der schönen Frau ihm gegen-
über, welche dieselben Farben trägt, aufser allem Zweifel.
Es ist Ludwig III. v. d. Pfalz, der Gemahl der Pfalzgräfin Blanka
und Stifter dieser Gemälde. Vor ihm steht ein gevierter Schild,
dessen Wappenbilder sind: 1. der brandenburgische Adler; 2. der
gevierte Hohenzollernschild; 3. die bayer. Rauten; 4. der gekrönte
pftlz. Löwe. Farben und Wappen sind indes mehrfach beschädigt
10. Den Abschlufs der ganzen Darstellung und die Ver-
bindung der einzelnen Gewölbefelder bildet ein Schlufsstein,
auf dem der wittelsbachische Helm mit daraufsitzendem Löwen
ausgehauen ist.
Damach zeisft uns das Gemälde im Chorgewölbe vom Altare
aus betrachtet der Reihe nach folgende Figuren: 1. Christus,
2 und 4 zwei Engel mit Fahnen, 3 und 5 die beiden Patrone
der Stiftskirche, 6 und 8 Kurfürsteu Ludwig III. und seine
Gemahlin Blanka, 7 und 9 König Ruprecht III. und seine
Gemahlin Elisabeth, 10 in der Mitte ist der Witteisbacher
Helm auf dem Schlufssteine der Gewölberippen. Auf dem
nächsten Schlufssteine gegen Westen liegt der Witteisbacher
Rautenschild. Die daran sich anschliefsenden Gewölbekappen
zeigen, soweit sie von der Tünche befreit sind, einfache Orna-
mente, keine figürlichen Darstellungen mehr.
Digitized by
Google
167
Eine hohe Nische am Eingänge zum südlichen Seitenchore
hat ebeufalls den Witteisbacher Schild auf ihrer Konsole, und
über ihr wölbt sich, aus Stein gemeifselt, der Witteisbacher
Helm mit daraufsitzendem Löwen als Baldachin. In dieser
Nische sollte offenbar das steinerne Standbild des Erbauers,
Ruprechts L, Platz finden. Doch die Nische blieb leer, und
der edle, freigebige Fürst, der diese prächtige Kirche baute
und fundierte zur Ehre Gottes und zum Ruhme seines Hauses,
erhielt nur eine einfache Grabplatte. Auch diese ist schon
an einigeu Stellen ausgetreten, und bald wird auch ihre Iu-
schrift nicht mehr ganz zu entziffern sein. Ruprechts Name
aber und der Ruhm seiner Thaten bleibt unvergänglich in den
Blättern der Geschichte.
Werfen wir zum Schlüsse einen kurzen Rückblick auf
die besprochenen wittelsbachischen Jahrgedächtnisse und Denk-
mäler in der Neustadter Stiftskirche, so ergibt sich an der
Hand unserer Urkunden, dafs zwölf Mitglieder des kurfürstlich-
pfälzischen Hauses in dieser Kirche sich ewige Jahrzeiten
gestiftet haben, abgesehen von dem Anniversarium des Kur-
fürsten Johann Wilhelm, welches seit Anfaug des 18. Jahr-
hunderts von den Jesuiten daselbst aus Dankbarkeit gefeiert
wurde. Zwei Kurfürsten und drei Kurfürstinnen sind im Chore
dieser Kirche bestattet. Vier von ihnen haben Steindenkmäler
erhalten. Das fünfte Fürstengrab, jenes der Pfalzgräfin Blauka,
war die Ursache, warum ihr Gemahl, Kurfürst Ludwig III.,
die Kirche mit Temperamalereien schmücken und dabei auch
sich und seiner Gemahlin Blanka und seinen Eltern in den
Chorbildern eiu wohl durchdachtes und geschickt komponiertes
Denkmal setzen liefs.
Damit erhielt die Stiftskirche zu Neustadt acht Kur-
fürstendenkmäler, nämlich die Denkmäler des Kurfürsten
Rudolf II. und seiner Gemahlin Margarethe von Sicilien in
kunstvoller Steinmetzarbeit, die Denkmäler des Kurfürsten
Ruprecht I. und seiner Gemahlin Beatrix von Berg in einfachen
Grabplatten mit Inschriften, die Denkmäler des Kurfürsten und
Digitized by VjOOQLC
168
Königs Ruprecht III. und seiner Gemahlin Elisabeth von Nürn-
berg, sowie des Kurfürsten Ludwig III. und seiner Gemahlin
Blanka von England in Temperagemälden.
Endlich sei auch noch die Tafel erwähnt, welche zum
hundertjährigen Jubiläum der Reformation am 1. November 1617
dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz und seiner Gemahlin
Elisabeth von England zu Ehren hergestellt wurde. Sie hängt
jetzt als geschichtliches Denkmal im protestantischen Teile der
Neustadter Stiftskirche an der östlichen Wand, der öfter ge-
nannten Scheidewand. Dieselbe zeigt uns die Wappen des kur-
fürstlichen Paares. Um das Kurfürsten- Wappen schlingt sich die
Legende des Hosenbandordens: „HONY SOIT QVL MAL Y
PENSE !" Darunter stehen in zwei Kolumnen gedruckt die Titel :
„Friedrich von Gottes Genaden Pfalzgraff bei Rhein, des
h. Romischen Reichs Erztruchsefs und Churfürst in Baiern*.
„Elisabet, Pfalzgräffin bey Rhein, Churfürstin, Hertzogin in
Baiern, geborne eintzige königliche dochter aus Grofsbritannien."
Als dieses wittelsbachische Denkmal zu Neustadt errichtet
wurde, war das Stift bereits 60 Jahre aufgelöst. Die Geist-
lichen waren entfernt, die Güter eingezogen und unter kur-
fürstliche Administration gestellt, die ewigen Stiftungen und
Jahrgedächtnisse aufgehoben. Sie sind seitdem nicht mehr
persolviert worden. Nach langen Streitigkeiten zwischen den
Konfessionen wurde die Stiftskirche, dieses herrliche Bau-
denkraal nach dem Plane des Kurfürsten Ruprecht I., im Jahre
1708 und 1709 durch eine Scheidemauer in zwei Teile gespalten,
von denen jeder für seiue Konfession zu klein ist, so dafs die
Katholiken, denen Chor und Lettner zugefallen war, sich in
unserem Jahrhunderte eine neue Kirche bauen mufsten.
Am 15. Juli 1853 hat unser König Ludwig I. seine
Kabiuetskasse angewiesen dazu 20,000 Guldeu zu speuden, und
er hat während des Baues seine Schenkung auf 24,000 Gulden
erhöht. Mit welchem Interesse und Wohlwollen der König diesem
Kirchenbaue folgte, geht schon daraus hervor, dafs er bei der
Grundsteinlegung am 17. Juli 1860 persönlich zugegen war,
Digitized by
Google,
169
nud dafs er auch zur feierlichen Konsekration dieser Kirche am
26. August 1862 wiederum in Begleitung seiner Tochter, der
Erzherzogin Hildegarde, in Neustadt erschien. Mit Recht darf
daher auch diese neue Kirche ein wittelsbachisches Denkmal
genannt werden, errichtet mit der Hilfe eines der edelsten
und genialsten Fürsten unseres erlauchten Herrscherhauses.
Seit diesem Neubaue wird das prächtige Chor der alten
Stiftskirche seltener benützt. Zu einer Restauration, wie sie
im protestantischen Teile vorgenommen wurde, fehlen die Mittel.
Die Wände, die teilweise ihre graublaue Tünche verloren
haben, werden immer schwärzer, und eine Wurstküche dicht
unter dem östlichen Chorfenster speit täglich ihren Rauch und
Rufs an das edle gotische Mafswerk und durch die schlecht
schliefsenden Fensterscheiben. Selbst Feuersgefahr ist dabei
nicht ausgeschlossen. Darum blicken die alten Wächter des
Stiftes, die symbolisch sehr merkwürdigen Wasserspeier mit weit
vorgereckten Leibern immer grämlicher und verdriefslicher von
ihrem Dachgesimse hernieder, ob denn die erlauchten Toten
drunten unter dem Chore, welche diesen Prachtbau ins Leben
riefen, und die edlen Ritter, die es sich zur Ehre rechneten, au
den Konsolen als Träger des Chorgewölbes in Stein gehauen zu
werden, ob sie noch nicht die Stimmen erheben zum Schutze ihres
Baues und ihrer Denkmäler? Doch drunten im Chore ist heiliger
Friede und Grabesruhe. Zwar sprechen die Bilder an Decken
und Wänden, die Denksteine am Boden, die Skulpturen und
Mafswerke für jedeu eine gewaltige, eindringliche Sprache, der
sich läuger einsam mit ihnen unterhält und sie zu verstehen sucht.
Aber nur wenige nehmen sich dazu die Zeit in der Hast unserer
Tage, diese Kirche und ihre Denkmäler recht zu betrachten,
welche doch so vieles zu erzählen wissen von einer tüchtigen,
hochstrebenden Zeit und ihren edlen frommen Fürsten.
Spei er, den 29. Mai 1895. Dr. L. Grünenwald,
Kgl. Gymnasiallehrer.
Digitized by VjOOQLC
^V^ry^l m '7A m '^W&TH'tp!*
170
IV.
Johann Miehael Frey
1788 bis 1854.
Unter den Männern, welche sich im laufenden Jahrhundert
um die Verbreitung von Kenntnissen über die Rheinpfalz literarisch
verdient gemacht haben, ist ohne Zweifel in erster Linie Johann
Michael Frey zu nennen.
Sein „ Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Be-
schreibung des königl. bayer. Rheinkreises *, 1836 bis 1837 in
4 Bänden bei F. C. Neidhard in Speier erschienen, ist noch heute
das umfassendste, bequemste und vielfach unentbehrlichste Nach-
schlagebuch für Jeden, welcher eine geschichtliche oder topographische
Notiz über eine örtlichkeit der Rheinpfalz rasch zu wissen nötig hat.
Aber so allbekannt und allbeliebt dies Buch ist, von der
Person seines Autors ist heute fast jegliche Kunde verschollen und
doch deckt die Erde noch kaum ein halbes Jahrhundert seine
irdische Hülle.
Die Zeitgenossen, die den schwächlichen, allem Lärme abholden
und in der Stille der ländlichen Studierstube am wohlsten sich
fühlenden Gelehrten persönlich näher gekannt haben, sind selber
zu Grabe gegangen, ein „ Nachruf* ist ihm bei seinem Ableben nicht
geworden, die Aufmerksamkeit der jüngeren Geschlechter ward durch
die Gestalten und Erscheinungen der neueren Zeit vollständig in
Anspruch genommen und so kommt es, dafs heute fast Niemand
auf die Frage: „wer war denn dieser Michael Frey?* eine weitere
Auskunft zu geben weifs, als die ist, welche das Titelblatt des
„Versuches" gibt: „katholischer Pfarrer zu Hatzenbühl, Inspektor
der kath. deutschen Schulen des Landcommissariates Germersheim.*
Digitized by
Goook,.
171
Seit Jahren bin ich durch meinen Beruf mit dem Frey'schen
Werke in enge Bekanntschaft getreten und mittels des Buches
verbanden mich allmälig unsichtbare Fäden mit seinem Verfasser.
Je mehr ich das Werk schätzen lernte, desto lieber gewann ich
den Autor, desto dankbarer wurde ich ihm für die Dienste, die er
mir fortwährend that und aus dieser Dankbarkeit heraus erwuchs
der Entschlufs, dem Andenken des stillen, hochverdienten und halb-
vergessenen Pfälzer Gelehrten in den „Mitteilungen des histor. Vereines
der Pfalz* in Verehrung ein Blatt der Erinnerung zu widmen. 1 )
Johann Michael Frey wurde am 21. September 1788 zu
Schweighofen, Bezirksamts Bergzabern, geboren; 2 ) die „principia*
erlernte er nach seiner eigenen Angabe bei seinem Pfarrer und
Dekane Weber in Steinfeld; die „Humaniora* studierte er in Rastadt
und „die Lyzeal- und theologischen Wissenschaften* zu Strafeburg.
In letzterer Stadt erhielt er am 23. Mai 1812 die Priester-
weihe, um kurz darauf am 8. Juli seine erste dienstliche Verwendung
l ) Als Quellen liegen, wo nichts anderes bemerkt ist, zu Grunde:
der Personalakt Frey's im bischöfl. Ordinariate Speier und handschriftliche
Einträge Frey's im Pfarrgedenkbuche zu Jockgrim, die ich der flHite des Herrn
Kgl. Staatserziehungs- Anstalts- Verwalters F. X. Pfeiffer in Speier verdanke.
a ) Die Eltern Frey's waren: Lorenz Frey, Bauer und zeitweilig
Bürgermeister in Schweighofen, und Ursula, geb. Bast aus Steinfeld; der
Vater starb 75 Jahre alt am 23. April 1835.
Die Geschwister unsere Joh. Michael Frey waren:
a) Maria Anna, welche sich 21 Jahre alt am 16. Januar 1806
mit dem Metzger Jean Pierre Courdate in Altenstadt bei
Weifsenburg verheiratete und 1834 mit ihrem Manne und 12
Kindern nach Amerika auswanderte;
b) Maria Eva, geb. am 25. Dezember 1790, heiratete am 2. Oktober
1809 den Ackerer Jakob Friedmann aus Kapsweyher und starb
am 11. Juni 1862 in Schweighofen: ihre Tochter Magdalena,
die noch heute in Schweighofen lebt, war 17 Jahre lang unsers
Historikers Haushälterin ;
c) Johann Martin, geb. am 7. März 1803, der im Texte noch
erwähnt wird und als Dr. med. und Bezirksarzt in Gänzburg
gestorben ist;
d) Lorenz, geb. am 2. Oktober 1798, heiratete am 22. Februar
1821, zog als Ackerer nach Riedselz, wo zur Zeit noch sein
Sohn Lorenz lebt;
e) Johannes, welcher seines Zeichens Ackerer, in den französischen
Kriegen mit den Russen fortzog und auf einem spanischen
Schlachtfelde gefallen sein soll;
f) Philipp, geb. am 29. September 1796, gest. am 29. Oktober 1795;
g) Johann Georg, geb. am 15. Dezember 1803, gest. im Alter
von 6 Jahr 6 Monaten.
(Diese Note ist bearbeitet nach den Civilstandsakten in Schweighofen
und nach Erzählungen der sub b erwähnten Magdalena Friedmann.)
Digitized by VjOOQLC
,T?r^iäfer
172
als Kaplan in der Wanzenau bei Strafsburg und vom 5. November
1813 ab in gleicher Eigenschaft zu Weifsenburg zu finden. Der
herrschende Priestermangel verhalf ihm zu rascher Beförderung.
Am 1. Juni 1814 erhielt er seine erste Pfarrei Jockgrira,
woselbst er durch Anlage des „Pfarrbuches" das erste Zeugnis
seines historischen Sinnes gab. Der 8. April 1822 brachte ihm
die Ernennung zum Inspektor der katholischen deutschen Schulen
des Bezirksamts oder, wie man damals sagte, des Landcommissariates
Germersheim.
Am 18. Mai 1825 beförderte ihn Bischof Matthäus Georg
von Chandelle (1818 — 1826) auf die einträglichere Pfarrei Rhein-
zabern. Da er aber brustleidend war, so fiel ihm das Singen und
Predigen in der geräumigen Kirche zu Rheinzabem sehr beschwer-
lich, so dafe er sich auf der neuen Stelle trotz der finanziellen
Vorteile, die sie bot, nichts weniger als behaglich fühlte. Glück-
licher Weise ging sein Wunsch, wieder einen weniger anstrengenden
Wirkungskreis zu erhalten, bald in Erfüllung.
Am 18. April 1826 wurde ihm die minder beschwerliche aber
auch minder einträgliche Pfarrei Hatzenbühl übertragen und auf
ihr verblieb er bis zu seinem Tode, fast 30 Jahre lang, ein stilles
Berufs- und Gelehrtenleben führend und seit 1835 sorgsam gepflegt
von seiner Nichte Magdalena Friedmann.
Neben seiner eigenen Pfarrei versah er aushilfsweise die
Pfarrei Hayna (1828), die Pfarrei Kandel (1834) und seine Anfangs-
pfarrei Jockgrira (1852).
Von Zeit zu Zeit machte er sich gerne einmal auf den Weg,
um ein fremdes Stück von Gottes schöner Erde zu sehen und frische
Kraft für seine tägliche Arbeit zu holen.
Den August 1841 verbrachte er in Schwaben. Dort war in
Mindelheim sein jüngerer Bruder Martin, den er als Studenten 1826
bei sich in Rheinzabern gehabt hatte, als praktiscker Arzt und
später auch als Gerichtsarzt thätig; den hatte er seit 1832 nicht
mehr gesehen, seine Familie kannte er noch gar nicht ; den mufst'
er einmal besuchen und Schwaben sehen, von wo aus sich so leicht
ein Abstecher nach Altbayern machen liefe !
Von Juni auf Juli 1844 bereiste er die Main- und Rhein-
gegend, Belgien und Holland. „Ohne den mindesten Unfall, gesund
und munter" kam er wieder heim und trug die Städtebilder von
Digitized by
..
m
Arnheim, Amsterdam, Haag, Rotterdam, Antwerpen, Brüssel, Aachen
und Köln in der Seele.
Das Jahr 1848 liefs ihn nur zu einem sechstägigen Oktober-
Ausfluge kommen, dagegen gönnte er sich im Juli 1851 wieder
eine vierwöchentliche Reise, welche in die Schweiz, durch Schwaben,
wo er seinen Bruder wieder besuchte, und durch Franken ging.
Mit innerer Befriedigung schrieb er nach seiner Heimkehr die Worte
nieder: „Meine Reise war glücklich und bot Stoff zu religiösen
und erheiternden Betrachtungen in grofser Menge".
Die Erinnerung an diese eindrucksreiche Fahrt umsäumte den
Schlufs seines Lebens wie ein schönes Abendrot.
Zwar hatte er noch eine Reise nach Wiesbaden für das Früh-
jahr 1854 in Aussicht genommen: aber dies Ziel war kein selbst-
und freigewähltes, sondern ein dem Schwererkrankten von seinem
Arzte Herrn Dr. Öswein in Kandel, zur Kur verordnetes.
Am 15. Dezember 1853 hatte Frey den ganzen Tag über
in der Kirche im Beichtstuhle gesessen. Fröstelnd kehrte er Abends
in seine Wohnung zurück und setzte sich an den Ofen. Plötzlich
durchfuhr ihm, kurz vor 8 Uhr, ein Schlag den linken Fufs bis
zur Hüfte, bald darauf ein weiterer den linken Arm.
Mühsam verrichtete der schwer Getroffene noch täglich das
heilige Mefsopfer bis zum 21. Dezember. Unterm 30. Dezember
unterbreitete er dem bischöflichen Ordinariate Speier die Bitte, es
möge ihm auf ein halbes oder ganzes Jahr ein Verweser für seine
Pfarrei gestellt werden und an die Bitte reihte er den Ausdruck
der Hoffnung auf Bewilligung eines Zuschusses aus dem Emeriten-
Fond für die Dauer seiner schweren Krankheit; denn seine „ Pfarrei-
Einkünfte seien ebenso sparsam zugemessen wie sein erspartes
Vermögen. *
Aber er bedurfte des Zuschusses nicht mehr. Am Drei-
königstage 1854 erlitt er einen Ohnmachtsanfall; in Todesahnung
äufeerte er: „Heute jährt sich's, dafs meine Mutter gestorben ist".
Zwei Tage später, am Sonntag den 8. Januar, morgens 7 Uhr,
gab Frey, mit den heiligen Sterbsakramenten versehen, seine Seele
in die Hände des Schöpfers zurück.
Fast die gesamte Geistlichkeit des Dekanats gab zwei
Tage darauf ihrem Senior - Frey hatte diese Würde seit dem
29. September 1837 innegehabt — das letzte Geleite.
Digitized by VjOOQLC
174
Die Rheinpfalz aber war um einen ihrer besten Söhne armer
geworden. Zu seinem anfanglich nur zu seiner eigenen Wissens-
bereicherung angelegten „Versuch einer geographisch - historisch-
statistischen Beschreibung des königl. bayer. Rheinkreises" hatte ihm
„eine besondere Vorliebe für das Studium der vaterländischen
Geschichte" die Anregung gegeben. „Die ländliche Muse* seines
stillen Pfarrhofes in Hatzenbühl war seinem Vorhaben gewüs günstig;
aber nur selbstloses und zielbewufstes „Streben, dem Heimat-
lande möglichst nützlich zu werden" konnte ihm den Mut
und die Ausdauer verleihen, sein Unternehmen durchzuführen und
die Resultate seiner fleifsigen Forschungen an das Tageslicht treten
zu lassen. Denn „auf wenig angebahntem Wege" konnte er nur
langsam, Schritt für Schritt, vorwärts dringen, „durch eine Reihe
von Jahren* mufste er „sehr viele und bändereiche Werke der
ältesten, älteren und neueren Zeit unverdrossen benützen", 1 ) um
sein historisches, statistisches und topographisches Material in einer
Reichhaltigkeit zu sammeln, die uns noch heute Hochachtung ab-
zwingt, und dies um so mehr, wenn man bedenkt, wie ferne den
Quellen der Wissenschaft der Hatzenbühler Einsiedler safe und wie
beschwerlich und kostspielig die gröfseren Bibliothekswerke in einer
Zeit zu beschaffen waren, welche die Erleichterung des heutigen
Bahnverkehrs noch nicht kannte.
Und dann galt es, aus dem Gesammelten „das Zuverlässigere
und Geeignete aufzufassen, die häufigen Widersprüche der Autoren
über einen und denselben Gegenstand zu heben", Mafs zu halten,
wo die Quellen allzu reichlich flössen, und das ganze Material
natürlich und lichtvoll zu ordnen und in einfacher Schlichtheit zur
Darstellung zu bringen.
Es darf nicht verhehlt werden, dafs die Arbeit Frey's in
manchen Stücken heute veraltet und überholt ist. Allein das fallt
nur zum geringsten Teile ihrem Verfasser zur Last. Es dürfte
schwer sein, nachzuweisen, dafs Frey eine vor 1837 ihm zugäng-
liche Quelle, ein damals schon erschienenes Literaturwerk für seinen
„Versuch" nicht verwertet hätte, und war* es auch nur für die im
Anhang zum IV. Bande vereinigten „Nachträge und Verbesserungen*
gewesen. Wenn heute hier und dort Richtigstellungen, Ergän-
*) Diese Citate sind der Vorrede Frey's zu seinem „Versuche* pag. VI
entnommen.
Digitized by ViOOQ I OL
*w-™~ ■ ,■■■•,• — r ~! m *^~*mmam
m
zungen und selbst ganz neue Umarbeitungen einzelner Teile sich
als wünschenswert erweisen, so darf nicht vergessen werden, dafs
seit dem Erscheinen des , Versuches" bald 60 Jahren durchs Land
gegangen sind, in denen die historische Wissenschaft wahrhaftig
nicht im Schlafe gelegen hat. Es mag durch solche in der Natur
der menschlichen Dinge, die alle dem Altern und Veraltern unter-
worfen sind, liegende und von Jahr zu Jahr merklicher hervor-
tretende Mangel der Wunsch nach einem „Frey redivivus* immer
reger werden, aber Jeder, der sich der Aufgabe unterziehen würde,
eine auf der Höhe der gegenwärtigen Forschung stehende Neu-
bearbeitung des Frey'schen Versuches zu unternehmen, würde in
den von seinem Vorgänger gebahnten Geleisen zu wandeln haben
und kaum Einer dürfte ihn an Autopsie des Landes und an Liebe
zu den Thälern und Bergen, den Wäldern und Wassern, den Städten
und Dorfern der Rheinpfalz überragen können, die er zum ersten-
mal zusammenfassend 1 ) aus Einem Gusse , geographisch-historisch-
statistisch" geschildert hat.
Es ist begreiflich, dafs in einem Manne wie Frey das Feuer
literarischer Schaffensfreude mit der Vollendung seines Hauptwerkes
nicht erloschen war.
Im Jahre 1845 erschien zu Mainz bei Kirchheim, Schott u.
Thielmann das nach einem auf der Mainzer Stadtbibliothek ver-
wahrten Codex bearbeitete „(Jrkundenbuch des Klosters Otter-
berg", als dessen Herausgeber das Titelblatt neben Meister Franz
X. Remling unsern Michael Frey nennt. Das Buch enthält 459
Urkunden aus der Zeit von 1149 bis 1362 und ist mit Orts- und
Personenregister ausgestattet. Über die Verdienstlichkeit dieser
Arbeit ist weiter kein Wort zu verlieren, wenn ich auf die
Thatsache verweise, dafs „aus Liebe zum Pfalzerlande und zur
Wissenschaft" mit freundlicher Uneigennützigkeit die Hälfte der
Druckkosten kein Geringerer auf sich nahm als der grofee Frank-
*) Vor Frey hatte nur die alte „Kurpfalz* einen „Versuch einer
vollständigen Geographisch- Histor. Beschreibung", herausgegeben von Joh.
Goswin Widder in 4 Bänden, Frankfurt- Leipzig 178tf— 1788, aufzuweisen.
Von den hierin beschriebenen Gemeinden waren dem Kgl. bayer. Rheinkreise
bei seiner politischen Bildung nur etwa 208 zugewiesen worden, so dafs
Frey bei seiner Arbeit die Geschichte n. s. w. von c. 500 ehemals bischöfl.
Speier'schen, Nassauschen, Zweibrückischen u. s. w. Gemeinden, für welche
noch keine Vorarbeiten vorlagen, ganz neu zu schreiben hatte.
Digitized by VjOOQLC
1?6
furter Historiker Johann Friedrich Böhmer, der „ Zweibrückische
Gutsbesitzer". *)
Im Jahre 1847 verbanden sich Frey und Remling neuerdings
zu einer Editionsarbeit. Diesmal planten sie die Herausgabe eines
„Urkundenbuches des Klosters Stürzelbronn" in Lothringen nach
dem auf der Strafeburger Bibliothek hinterliegenden Codex. Böhmer
erklärte sich bereit, auch bei diesem Unternehmen die Hälfte der
Drucklegungskosten zu übernehmen. 2 )
Leider kam der Plan nicht zur Ausführung; er scheiterte,
wie Remling einmal bemerkt, an Frey 's „Eigentümlichkeit". 8 )
Ob die Schuld an dieser „Eigentümlichkeit* Frey 's seine zu-
nehmende Kränklichkeit trug oder aber ein anderer weiter aus-
sehender literarischer Plan, der vielleicht seine ganze Seele und
seine volle Kraft beschlagnahmte, weifs ich nicht zu sagen. Es
ist mir nicht gelungen, über den Verbleib seines Nachlasses, der
über die letzten literarischen Bestrebungen Frey 's Aufschlufs erteilen
würde, irgend welche Nachricht aufzuspüren. Mag ihn aber auch
der Tod vor der Vollendung eines weiteren gröfseren Werkes hin-
weggenommen haben: auch das, was er wirklich literarisch hinter-
lassen hat, genügt vollauf, dafs ihm ein dankbares Gedenken bewahre
für alle Zeit sein „Heimatland*, das er so sehr geliebt.
Speier, im Juli 1895. Dr. J. Mayerhofer,
Kgl. Kreisarchivar.
*) Siehe „Urkundenbueh des Klosters Otterberg* pag. IV und Janssen,
Joh. Friedr. Böhmers Leben, Briefe und kleinen Schritten 11, 391 f. 407 ff, 426.
2 ) Janssen, a. a. 0. 11, 478 und 502.
8 ) Remling, Neuere Gesch. d. Bischöfe zu Speier, S. 250, Note 322.
«<BB>-
Digitized by
Google
m
m
V.
Historisehe Naehriehten
über
Kloster Höningen.
Mitgeteilt von
Karl Ertlich Qraf zu Leiningen-Westerburg,
Rittmeister a. D.,
Ehrenmitglied des historischen Vereines der Pfalz; München.
In meinem Hausarchiv befindet sich die Abschrift einer
meines Wissens wörtlich noch nicht veröffentlichten alten
Mitteilung über das Kloster Höniugen, die ich wegen ihres
hohen Alters und des damit verbundenen Interesses hiemit zum
Abdruck bringe.
Die Abschrift verdankte ich 1882 dem mir befreundeten,
leider viel zu früh verstorbenen Pfälzer Historiker, Herrn Ober-
landesgerichtsrat AI wen s, damals in Bergzabern; ich habe
nunmehr Abschrift und Original auf der Münchener Hof- und
Staatsbibliothek verglichen, erstere mehrfach korrigiert, und
gebe hier die genaue Kopie nebst denjenigen Anmerkungen
lokalen und historischen Charakters, welche mir für diejenigen
nötig schienen, welche die Leiningensche Hausgeschichte nicht
zur Hand haben.
Der Codex latinus Monacensis Nr. 18114, ein tractatus
Sancti Augustini in psalterium, prima pars, — der Schrift und
den Initialen nach dem 12. Jahrhundert entstammend — hat
auf seinem letzten Pergamentblatte einen handschriftlichen
Eintrag, welcher in gar keinem Zusammenhang mit dem Inhalt
des Codex selbst steht, aber das „Verzeichnis der Privilegien
des Klosters Höningen" enthält.
12
Z /
r
178
Diese Schrift eutstammt dem 13. Jahrhundert, da sowohl
deren Nachrichten nur dem 13. Jahrhundert angehören — aus
dem 14. ist nichts mehr erwähnt — , als auch die Schriftweise
keinen jüngeren Charakter aufweist. Auf dem ersten Pergament-
blatte steht als Eigentumsbezeichnung (Bibliothekzeichen, Ex
Libris) handschriftlich „über de Heney", von der gleichen Hand
wie der Eintrag auf dem letzten Blatte.
Wer ursprünglich den schön geschriebenen Codex an-
fertigen d. h. abschreiben liefs und besafs, ist nicht nachweisbar,
doch kann man immerhin auf unser Kloster raten, da die
Augustiner Chorherren Höningens doch gewifs ein Werk ihres
Patrons, des hl. Augustiu, besessen haben werden; im 12. (?)
bezw. 13. Jahrhundert ist Kloster Höningen als Besitzerin
durch den Eintrag „liber de Heney" nachgewiesen; dann —
der Zeitpunkt ist ebenfalls unbekannt, wahrscheinlich im 16.
Jahrhundert — kam der Foliant in den Besitz des Klosters
Tegernsee und 1803 bei der Säkularisation in den der Kgl.
Hof- und Staatsbibliothek München. Welch mannigfache Schick-
sale und Wanderungen könnte doch das altehrwürdige Buch
erzählen, wenn ihm die Sprache gegeben wäre!
Bevor ich den Wortlaut des Privilegien- Verzeichnisses
selbst wiedergebe, erwähne ich zu allgemeinerem Verständnis nur
kurz einige historische Nachrichten über das Kloster selbst. 1 )
Das St. Peters -Kloster Höningen (Hagenehe, Hegene;
von Hag), nahe bei Altleiningen und Grüustadt, wurde 1120
von Graf Emich IT. von Leiningen und seiner Gemahlin Alberat
geborenen Gräfin von Nassau zur Zeit des Papstes Calixtus IL
gestiftet und den regulierten Chorherren des heiligen Augustiu
übergeben ; die beiden frommen Stifter sind auch dort begraben
l ) Nach Dr. E. Brinckmeier, Geneal. Gesch. des Hauses Leitungen
und Leiningen -Westerburg 1890. Band I, S. 14 (wo ich bei der Heraus-
gabe dieses Werkes durch mich diese Privilegien kurz erwähnt habe) und
IL S. 148 ff.; vgl. auch: Lehmann, Gesch. Gemälde I, 68, wo eine voll-
kommene Geschichte Höningens zu finden ist. Remling. Abteyen und
Kloster des Rheinkreises 11, 49. Jahresbericht der Kgl. Lateinschule zu
Grünstadt 1877/78, S. 17.
Digitized
bvGooölc,
m
worden. Das Kloster erhielt reiche Vermächtnisse und Schenk-
ungen, und sein Besitz an Gütern, Höfen, Zehnten, Waldungen
etc. war ein bedeutender; aufser zahlreichen Gnadenbriefen und
päpstlichen Bullen hatte es auch reichliche Ablässe.
Im Jahre 1447 nahm Landgraf Hesso zu Leiuingen im
Sinue der Stiftuug seiner Altvordern eine notwendig gewordene,
durchgreifende Verbesserung des Klosters vor.
Als die Reformation auch in Höningens Mauern Eingang
fand, und der Rest der Konventualen zum evangelischen Glauben
übertrat, endete das Kloster als solches 1569, zumal es auch
bald darauf, vermutlich durch Brandstiftung, in Flammen aufging.
Graf Philipp 1. zu Leiningen- Westerburg, welcher vou
1555 an die Reformation in der Grafschaft Leiningen- Wester-
burg einführte, verwandelte das neuaufgeführte Gebäude nun
in eine lateinische Schule, welche sich in der Folge einen
berühmten Namen machte (sie florierte besonders 1621) und
bis 1630 in Höningen bestand. Als im 30jährigen Kriege die
Spanier 1626 das Kloster überfallen hatten, wurde die Schule
verlassen und ging 1630 ein; auch im Orleans'schen Kriege lag
sie noch darnieder, und erst 1728 ordnete Graf Georg Hermann
zu Leiningen- Westerburg die noch vorhandenen Klostergefälle
und errichtete 1729 ans ihnen die Höninger Schule neu als
Gymnasium zu Grünstadt, wo sie trotz der französischen Re-
volution und nach verschiedenen Reorganisationen heute noch
als „Kgl. Lateinschule" besteht Wenige Gymnasien auf
deutschem Boden dürften eine solch alte und interessante Ge-
schichte aufweisen können.
Indem ich nun das Privilegien- Verzeichnis selbst wortgetreu
mitteile, bemerke ich nur, dafs Interpunktion angebracht und die
Abkürzungen voll ausgeschrieben wurden; die bei einigen Eigen-
namen stehenden Nummern müssen unbedingt in jüngerer Zeit
hinzugeschrieben worden sein. Die zum Text gehörigen An-
merkungen habe ich jetzt erst hinzugefügt. Die Eintragung lautet :
„Hec sunt privilegia sive instrumenta Hegeuensis
ccclesie, que habet super jure suo et bouis sibi collatis:
12*
Digitized by VjOOQLC
186
Primum habuit a Calixto papa 1 ) super jure et libertate fundi
ecclesie et super jure sui advocati et omnium bonorum suorum
seu hominum jure servili sibi attinentium et super aureo Worma-
ciense nummo in annuo censu sedi Romane persolvendo, eo,
quod filia illius ecclesie ista sit specialis et sub apostolica
protectione principaliter consistat.
Secundum Privilegium habet a papa Innocentio 2 ) super
confirmatione prioris privilegii seu innovatione et libera electione
prelati capitulo habenda. 8 )
Tertium ab archiepiscopo Moguntino Adelberto, 4 ) qui et
ecclesiam istam cum universis appendiciis suis in suam protec-
tionem suscepit.
Quartum ab imperatore Friderico I. ö ) super protectione
ecclesie in temporalibus et super omnibus bonis suis.
Quintum a comite de Liniugen Emichone tertio 6 ) super
remissione totius servitii, quo ecclesia suo advocato fuerat obligata,
et super recognicioue libera electionis in prelato capitulo habende.
Item unum a comite Friderico L, 7 ) qui et Emicho dictus
est, super silva que nuncupatjir Vachendal et Juffendal et
Roidesdal. 8 )
Item unum ab episcopo Bockoue °) super ecclesia baptis-
mali in Dackenheim. 10 )
Item unum ab archiepiscopo Heinrico 11 ) Moguntino super
ecclesia baptismali in Kircheim. 12 )
*) Papst Calixtus IL 1119 bis 1124.
2 ) Papst Innocens IL 1130, bezw. 1133 bis 1142.
8 ) Die Urkunde findet sich gedruckt bei Reraling, Kloster II, 321 f.
vom Jahre 1143.
4 ) Erzbischof Adalbert IL von Mainz 1138 bis 1141.
s ) Kaiser Friedrich L Barbarossa 1162 bis 1190.
6 ) Emich III. Graf von Leiningen, gest. 1189.
7 ) Friedrich I. Graf von Leiningen, gest. 1220.
8 ) Namen der Waldthäler nahe bei Höningen. — Gedruckt bei Rem-
ling a. a. 0. IL 322 vom Jahre 1160.
9 ) Bocko = Buggo = Burcard, Bischof von Worms 1120 bis 1149.
10 ) Dackenheim, südlich Grünstadt. — Monast. Worm. 1, 184 v. J. 1147.
n ) Erzbischof Heinrich von Mainz 1142 bis 1153.
M ) Kirchheim a/Kck, zwischen Grünstadt und Dackenheim.
Digitized by VjOOQLC
181
Item unum ab episcopo Liupoldo Wormaciense *) super
medietate allodii in Nach 2 ) et quibnsdain bonis in Grundestat, 8 )
una cum sigillo Helfrici nobilis de Liningen. 4 )
Item tria a comite Friderico II., 6 ) unura super collacione
ecclesie baptismalis in Luzelstat, 6 ) aliud super confirmatione
ejusdem collacionis et legacione annui census in VII unciis et
tribus denariis et araa vini et super remissione totius servicii;
tertium super bonis quibusdam in Liutersheim. 7 )
Item unum a Palatino Comite Reni Ludewico, 8 ) qui et
dux Bawarie fuit, super ecclesia in Luzilstat. 6 )
Item unum super ipsa ecclesia ab imperatore Friderico IL 9 )
Item super eadem ecclesia unum ab abbate Morbacense 10 )
et suo capitulo.
rtem super dicta ecclesia et super Watdenheim u ) unum
ab episcopo Heinrico Wormaciense 12 ) et Nibelungo maiore
preposito et capitulo majoris ecclesie. l8 )
Item confirmationem unam super hiis duabus parochiis a
papa Honorio 14 ) et aliam super parrochia Sancti Jacobi.
*) Leopold, Bischof von Worms 1196 bis 1217.
2 ) Nach = Nack = Nackter Hof zwischen Altleiningen und Neu-
leiningen.
8 ) Grundestat = Grünstadt.
4 ) Nicht aus dem Grafenhause Leiningen; jedenfalls Leiningenscher
Lehensvasall. Leiningen bezeichnet hier den Ort Leiningen, jetzt Alt-
leiningen, von wo der Edle Helfrich herstammte.
5 ) Friedrich II. Graf von Leiningen, gest. 1237.
6 ) Luzelstat = Leistadt, südlich von Grünstadt.
7 ) Lautersheim, nordwestlich Grünstadt. — Monast. Wormac. II, 323
vom Jahre 1214.
8 ) Pfalzgraf Ludwig I. Herzog in Bayern, der Kelheimer 1183 bis 1231.
9 ) Kaiser Friedrich II. 1215 bis 1250.
10 ) Fürstabtei (Benediktiner) Murbach im Oberelsafs bei Gebweiler.
Die Murbacher Lehen für Leiningen waren Leystadt, Weissen heim, Boben-
heim, Battenberg und Kleinkarlbach, alle südlich Grünstadt. — Alsatia
diplom. I, 327 vom Jahre 1214.
u ) Wattenheim, nahe bei Altleiningen, nordwestlich.
**) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234.
18 ) Nibelung der Altere, Propst der Wormser Domkirche.
M ) Jedenfalls Papst Honorius III. 1216 bis 1227.
Digitized by VjOOQLC
*rw&
M »M^IM«
182
Item unum ab Heinrico nobili de Ysenburc super jure
patronatus in Watdenheim. *)
Item unum ab episcopo Wormaciense Heinrico 2 ) super
ecclesia eadem et allodio nostro ibidem et ab eodem episcopo
Heinrico et Nibelungo preposito maiore unum super sacerdotibus
in Hergesheim 3 ) et in Luzilstat 4 ) et prebendis ipsorum et jure
nostro ibidem.
Item ab eodem Nibelungo preposito 5 ) unum super obe-
dieutia facienda archidiacono a Iratribus nostris in ecclesiis
parochialibus celebrantibus.
Item aliud ab eodem Nibelungo maiore preposito 5 ) super
terminis decimationum parrochiarum in Watdenheim *) et Sancti
Jacobi.
Item unum a canonicis sancti Pauli 6 ) super quadam decima
in Hospira 7 ) et in Mellingesbach. 8 )
Item unum a Romane sedis nuncio nomine Philippo super
censu romane ecclesie soluto a tempore dati privilegii primi
usque annum domini millesimum ducentesimum tricesimum
quartum (1234).
Item unum ab episcopo Henrico Wormaciense 2 ) super
quibusdam bonis in Grindestat. 9 )
Item unum ab abbatissa de Nunenmunstre 10 ) 0. super
quibusdam bonis in Karlebach. n )
Item unum a canonicis nove domus 12 ) super censu empto
ab eis.
*) Wattenheim, nahe bei Altleiningen, nordwestlich.
3 ) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234.
ft ) Hergesheim — Herxheim a/Berg, bei Dackenheim, südlich Grünstadt.
4 ) Luzilstat = Leistadt, südlich Grünstadt
5 ) Nibelung der Ältere, Propst der Worraser Domkirche.
e ) In Worms.
7 ) Hospira = Hochspeyer, östlich Kaiserslautern. — Als. dipl. I, 324
vom Jahre 1222.
8 ) Mellingesbach = Mölschbach südöstlich Kaiserslautern.
9 ) Grindestat = Grünstadt.
10 ) Cisterzienserlrauenkloster Nonnenmünster bei Worms.
u ) Kleinkarlbach bei Neuleiningen.
M ) Stift Neuhausen bei Worms.
Digitized byi rQj
183
Item duo a comite Friderico III. l ) unum super ceusu
quodam erapto in Dackenheim 2 ) ab Aushelmo milite de Rup-
pretisburc, 3 ) aliud super censu empto in Liutersheim 4 ) a
militibus Hermanno et Waltero duobus germanis.
Item unum a doraino Wernhero de Bolanden et unura
a domino Philippo super prato in Frisenheim. 6 )
Item duo a domino Godeberto nobili 6 ) de Liningeu super
allodio in Meddenheim 7 ) et vineis quibusdam in Dackenheim. 2 )
Item unum ab episcopo Liupoldo 8 ) et Helfrico fratre
Godeberti de Liuingen super allodio in Nac 9 ) et in Grindestat. 10 )
Item duo a Marquardo nobili de Wilre super bonis in
Erboldesheim n ) et in Freinsheira. 12 )
Item unum a dominis de sepulcro domini apud Spiram 13 )
super censu empto in Kircheinburc. M )
Item unum a Philippo abbate de Otterberc 15 ) super bonis
quibusdam in Karlebach 16 ) inferiori villa.
x ) Graf Friedrich III. von Leitungen, nach den neuesten Forsch-
ungen : gest. vor 1254.
2 ) Dackenheim, südlich Grünstadt.
8 ) Ruppretisburc = Ruppertsberg bei Dürkheim.
4 ) Lautersheim. nordwestlich Grünstadt.
5 ) Friesenheim, nordwestlich Ludwigshafen a/Rh.
•) Nicht aus dem Grafenhause Leiningen; jedenfalls Leiningenscher
Lehensvasall. Leiningen bezeichnet hier den Ort Leiningen jetzt Altleiningen,
von wo der edle Godebert herstammte.
7 ) Meddenheim, eingegangenes Dorf zwischen Neuhofen und Altrip.
Ein Mettenheim liegt auch südlich Guntersblum in Hessen.
8 ) Leopold. Bischof von Worms 1196 bis 1217.
ö ) Nac = Nack = Nackter Hof zwischen Altleiningen und Neu-
leiningen.
10 ) Grindestat = Grünstadt.
n ) Erboldesheim — Erpolzheim, nordöstlich' Dürkheim a/H.
12 ) Freinsheim, südöstlich Grünstadt.
13 ) Das hl. Grabkloster bei Speyer.
14 ) Kircheinburc -= Kirchberg bei Simraern? oder Kirchheimer Hof
bei Breitfurth? oder Kirchheim a/Eck?
**) Cisterzienserabtei Otterberg, nördlich Kaiserslautern.
16 ) Grofskarlbach, südöstlich Grünstadt.
Digitized by VjOOQIC
184
Item duo super allodio apud Liningen 1 ) unum a duabus
sororibus comitissa de Cleberc 2 ) et comitissa de Nassowen, 2 )
aliud a comitissa Laucarde de Widen 2 ) et marito 8 ) ipsius
comitissae.
Item unum a Cunrado Spirense episcopo 4 ) cancellario et
ab episcopo Wormatiense Heiurico 6 ) et ab abbate Philippo de
Otterberc 6 ) super decima agnorum de curia in Sendeiburnen. 7 )
Item unum ab abbate Cisterciense super communione
frateraitatis tocius Cisterciensis ordinis."
München, am Tage Augustini (28. August) 1895.
*) Liningen = Altleiningen.
a ) Kleeberg, Nassau und Wied.
8 ) Graf Lothar von Wied, der zweite Gatte (seit 1235) der Luoarde,
geborenen Grafin von Leiningen, verwitweten Gräfin von Saarbrücken,
Stammutter des II. Hauses Leiningen.
4 ) Konrad III., Bischof von Speyer, welcher von 1212 bis 1224 als
Kanzler Friedrichs II. erscheint.
5 ) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234.
6 ) Cistenzienserabtei Otterberg, nördlich Kaiserslautern.
7 ) Hof Sendelborn, dem Klo9ter Otterberg gehörig, bei Diemerstein-
Hochspeyer, vermutlich der heutige Althof bei Hochspeyer.
Digitized bv liOOQ I C
185
VI.
Jahresbericht.
Im Personalstande des Ausschusses des historischen Ver-
eines der Pfalz ist im letzten Berichtsjahre insoferne eine
Änderung- eingetreten, als der seitherige II. Sekretär, der
Kgl. Rechnungskomraissär, Ratsaccessist und nunmehrige Kgl.
Regierungsassessor Herr Georg B e r t h o 1 d in Folge Versetzung
zur Kgl. Regierung, Kammer der Finanzen von Niederbayern
aus dem Ausschusse ausschied.
Heir Bert hold ist der bei seiner im August 1889 er-
folgten Wahl zum Mitgliede des Ausschusses des historischen
Vereines der Pfalz in ihn gesetzten Erwartung, „dafs er ins-
besondere seine historischen Kenntnisse im Allgemeinen und
speziell seiner Vaterstadt Speier dem historischen Vereine zur
Verfügung stellen werde", im vollsten Mafse und mit seltener
Hingebung gerecht geworden. Den hervorragenden Verdiensten
des Herrn Berthold um den historischen Verein der Pfalz
wurde die wohlverdiente Anerkennung dadurch zu Teil, dafs
derselbe unter die Zahl der Ehrenmitglieder des historischen
Vereines aufgenommen worden ist.
Dem unterfertigten Berichterstatter wurde die erledigte
II. Sekretärstelle übertragen.
Auch in diesem Jahre können wir mit Befriedigung
konstatieren, dafs die Sammlungen des Vereines einen nam-
haften Zuwachs erfahren haben.
Wir führen die Erwerbungen des Vereines in der
bisher üblichen Weise unter Zugrundlegung des durch den
Digitized by VjOOQLC
TPPW*WP^*"!H
V -:■»-.• i| l ■ Im
186
Konservator, Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, geführten
Inventars nachstehend auf. Die Erwerbungen umfassen die
Inventars-Nummern 1386 bis 1431.
A. Vorgeschichtliche Zeit.
Inv.-Nr. 1395 a u. b: Hochaltertümlicher kleiner Thonbecher,
in unmittelbarer Nahe des seinerzeit bei Kirchheim a/Eck gefundenen
sogenannten Eismenschen zu tage gekommen, mit fünf, durch Zu-
sammenpetzen des feuchten Thons zwischen Zeigefinger und Daumen
hervorgebrachten Eindrücken ; bauchiger, durch senkrechte Rinnen
oder Furchen verzierter Becher aus schwarzem Thon, gleichfalls
aus Kirchheim a/Eck, gefunden am sogenannten Krumbachweg da-
selbst — Geschenke des Vereinsmandatars, Herrn Einnehmer Leon-
hard in Kirchheim a/Eck. — Inv.-Nr. 1393: Kleine, im Erhaltenen
2 cm breite und 5,5 cm lange Bronze-Dolchklinge mit zwei Niet-
nägeln; zwei, noch 10,5 cm lange Bruchstücke einer Bronzenadel,
deren oberes ca. 4 cm langes gereifeltes Ende allmählich an- und
wieder abschwillt ; sieben, etwa 8 /4 eines Bronze-Halsreifes bildende
grössere und kleinere Bruchstücke — eingesendet von Herrn Schul-
verweser August Schmitt in Gries bei Schönenberg — , gefunden
in dem sog. Römergrab zwischen Gries und Börsborn, wo schon
früher ein Schwert und ein ca. 40 cm langer, am Ende sich ver-
dickender Stab zum Vorscheine gekommen war. Inv.-Nr. 1394 a:
Unverzierter , massiver Fufsreif aus Bronze — eingesendet von
Herrn Kgl. Förster Brend'amour aus Rodenbach. — Inv.-Nr. 1396:
a) Steinbeil von 10 cm Länge und 6,5 cm Breite, aus rotbraunem
Gestein; b) Bruchstück eines Steinbeiles, 9 cm lang, 8 bezw. 9,5 cm
breit und 5 cm hoch, aus graugrünem Material mit sehr scharfer
Schneide — Geschenke des Herrn pens. Kgl. Oberförsters Grimmeisen
in Dürkheim, übergeben durch den Vereinsmandatar Herrn Einnehmer
Leonhard in Kirchheim a/Eck. — Inv.-Nr. 1398a: Bronzefibel
von 3,2 cm Höhe und 6,9 cm Länge; in der Nadel steckt eine
schöne Thonperle der La Tene-Zeit, gelb mit blau-weifsen Tupfen
— angeblich in Speier gefunden und unter vollwertiger Garantie
für Provenienz und Echtheit erworben von Dr. G. A. Müller,
Bevollmächtigtem des Leipziger Museums für Völkerkunde und Redak-
teur der Antiquitäten -Zeitung etc. in Strafsburg i/E. — Inv.-Nr.
1399 a-e: Fünf Bronzefibeln seltener Form, aus der Baden-Gimbel-
Digitized by VjOOQ IC
187
schon Sammlung herrührend: a) kleine Bogen fi bei, Höhe 1,6 cm,
Länge 3,5 cm, gefunden bei Germersheim; b u. c) zwei Bogen-
fibeln aus einem pfälzischen Grabfunde, Höhe der einen 2,3 cm,
Länge 6,1 cm, der andern 2,5 bezw. 5,6 cm; du. e) zwei Fibeln
unbekannten, jedoch pfälzischen Fundortes, Höhe 3 bezw. 2,3 cm,
Länge 6 bezw. 7,8 cm, erworben von dem obengenannten Herrn
Dr. G. A. Müller in Strafsburg. — Inv.-Nr. 1412: Eiserne Lanzen-
spitze, 34 cm lang, wovon 7 cm auf die Tülle entfallen ; die gröfste
Breite beträgt 5 cm, auf der einen Seite läuft eine scharfe Rippe
durch, ob auch auf der andern, läfst sich bei der starken In-
krustation zur Zeit nicht beurteilen, ist aber an sich wahrscheinlich ;
wir haben es also vermutlich mit einem Funde der la Tene-Zeit zu
thun — gefunden durch den Totengräber Kuntz auf dem Begräbnis-
platze zu Rheinzabern und durch Gemeindeschreiber Theis daselbst
eingesandt. — Inv.-Nr. 1414 a-f: Bronzefund aus der la Tene-Zeit
aus Speier. bestehend in a) einem Halsreif von 13 bis 13,5 cm
Weite und mit petschaftähnlichen Schlufsknöpfen von 1,2 cm Durch-
messer; die gegen die Knöpfe hin verdickten Enden des Bronze-
drahtes sind durch 6 verschieden tiefe und verschieden weit von
einander entfernte Riefen gegliedert; b u. c) Fufsreife von 7,5 zu
8 cm Weite, gleichfalls in petschaftähnliche Knöpfe von 1,1 cm
Weite endigend, der Körper des Drahtes beiderseits durch Ein-
kerbungen hübsch ornamentiert; d u. e) Armreife von 5,8 zu 6,3 cm
Weite, offen und mit verdickten Enden, welche durch leichte Ein-
kerbungen verziert scheinen; f) Fibel von 4,7 cm Länge mit 1,6 cm
hohem Bügel; die Nadelscheide 1,8 cm verlängert, in der Höhe
des Bügels empor- und bis zur Berührung mit demselben zurück-
gebogen, mit je einem pferdekopfähnlichen Knopf — gefunden bei
einem Neubau im sog. Frohsinn an der Kaiser-Friedrich-Strafse in
Speier gegenüber dem alten Kirchhofe ungefähr 5 bis 6 m von
der Strafse entfernt in einer Tiefe von ca. 1,25 m. Die Ringe
und die Nadel bildeten den Schmuck eines wohlerhaltenen Skelettes,
das aber von den Arbeitern sogleich zerstört wurde ; Geschenk des
Herrn Bauunternehmers Raisch dahier. — Inv.-Nr. 1430: Bronze-
Fufereif von 7,7 bis 8,7 cm Weite und 6 mm Drahtstärke mit
petschaftähnlichen Schlufsknöpfen - gefunden zu Schwarzenbach
in dem Sandhügel bei Strafsen Wärter Seubert, wo schon mehr-
fach praehistorische Gegenstände zum Vorscheine kamen, Geschenk
Digitized by VjOOQLC
188
des genannten Seubert, übermittelt durch Herrn Pfarrer Dr. Lederer
in Homburg.
B. Römische Zeit.
Inv.-Nr. 1395 c mit m: Funde gelegentlich einer Weinberg-
rodung am Sulzerweg bei Kirchheim a/Eck an einer Stelle, wo
früher noch nie etwas zum Vorscheine gekommen war. Dünner
Bronzearmreif mit fingerartig ineinander gehakten Enden ; bauchiges
römisches Glasgefafs, die trichterförmige Ausgufsröhre abgebrochen,
das Erhaltene noch 12 cm hoch, der Umfang 31 cm; zwei Näpfe
aus Terra sigülata von einer bis jetzt in der Sammlung nicht ver-
tretenen Form: Höhe 7 cm, Durchmesser 17 cm, niederer Fufs,
mäfsig gewölbte Seitenwand, 2 cm breiter, wagrechter Rand ; kleine
Terra sigillata-Schüssel von 14,5 cm Durchmesser und 7,3 cm Höhe,
wovon 4,3 cm auf den senkrechten Rand kommen; Schüsselchen
aus gleichem Material, 5 cm hoch, 11 cm im Durchmesser, wie
alle diese Gefäfse ziemlich stark verletzt; zwei Schüsselchen aus
weiislichem Thon; etwas mehr als die Hälfte eines Henkelkrügel-
chens; Beschlägstück aus Bronze; — Geschenke des Vereinsman-
datars, Herrn Einnehmer Leonhard in Kirchheim a/Eck. — Inv.-
Nr. 1396: eiserner Spitzhammer von 23 cm Länge und 4,7 cm
Höhe mit rundem Stielloch in der Mitte; eisernes Beil, 25 cm
Länge und 5,9 cm Höhe, mit ovalem Stielloch in der Mitte, beide
Werkzeuge vermutlich römisch, das Metall von ungewöhnlich guter
Erhaltung — Geschenke des Herrn pens. Kgl. Oberförsters Grimm-
eisen in Dürkheim. - Inv.-Nr. 1398 b u. c): Bronze-Statuettchen
des Merkur mit Flügelhut und Schuhen, die Chlamys über die linke
Schulter geworfen, in der halberhobenen Rechten einen grofsen
Geldbeutel, in der gleichfalls rechtwinkelig gebogenen Linken den
Ansatz eines caduceus haltend, Höhe 6,5 cm ; Bronzefigürchen einer
Fortuna, 6,9 cm hoch, die Göttin trägt auf dem Kopfe eine Art
Kalathus und hält mit der Rechten ein Steuerruder, mit der Linken
ein Füllhorn — Speierer Funde, erworben von Herrn Dr. G. A. Müller
in Strafsburg i/E. — Inv.-Nr. 1401 : Doppelhenkeliger römischer
Glaspokal, von 13,5 cm Höhe und 9,5 cm Weite mit schön profi-
liertem Fufse und mit grofsen saphirblauen Tupfen geschmückt,
gefunden in der Nordpfalz und repariert im römisch-germanischen
Zentralmuseum in Mainz. — Inv.-Nr. 1406: Eine beim Neubau
des Konsistoriums in Speier gefundene, von Herrn Kgl. Bauamts-
Digitized by VjOOQLC
__ ^ ^t.-*
180
assessor Baer eingelieferte, im Erhaltenen 8 cm lange und 14 cm
hohe, im Innern hohle Thonstatuette einer Epona, d. i. einer gallisch-
romanischen Göttin der Fruchtbarkeit, die auf einem Pferde sitzend
und einen Hasen im Schofse haltend dargestellt ist. — Inv.-Nr. 1408 :
Goldener römischer Ohrring mit weifser Glasperle, Geschenk des
Herrn Dr. G. A. Müller in Strafsburg, dem der Fund vor Jahres-
frist aus Schaidt zugekommen ist. — Inv.-Nr. 1417: Römische
Reliefplatte aus rotem Sandstein, mit einem durchgehenden Bruche
in der Mitte und einem kleinen Bruche auf der linken Seite, das
ganze ziemlich beschädigt; in einer 70 cm hohen Nische Bacchus,
der rechte Fufe über den linken geschlagen, mit der linken Hand
den Thyrsus haltend, die verstümmelte rechte Hand auf einen un-
deutlichen Gegenstand zu seinen Füfsen stützend ; nach der Über-
lieferung von der Maxburg herrührende Merkurstatue, seit einem
halben Jahrhundert am Hause des Winzers Ludwig Dering in Unter-
hambach eingemauert, erworben durch Vermittlung des Vereins-
mandatars Herrn Dr. Mehlis in Neustadt a/H. — Inv.-Nr. 1431:
Römischer Mörser von 20,5 cm Höhe und 25 cm Durchmesser
aus weifsem Sandstein — geschenkt durch Herrn Bauunternehmer
Graf dahier.
C. Fränkisch-Alemannische Zeit.
Inv.-Nr. 1395 n bis r: Ungebrannter kleiner Becher von 7,8 cm
Höhe und 29 cm Umfang: unregelmäfsige Konturen, schwarzes
Material, der stumpfwinkelig profilierte Bauch sowohl oberhalb als
unterhalb mit linearen Ornamenten verziert; prachtvolle Fibel von
8,3 cm Länge und 4,5 cm Breite aus Silber mit vergoldeten band-
artigen Ornamenten und 8 Almandineinlagen, in Eppstein gefunden ;
Pfeilspitze von 10 cm Länge und 3 cm Breite und kleines Eisen-
messerchen, ebendaselbst gefunden; sternförmige, durch zwei in-
einander gelegte Dreiecke gebildete Fibel aus Bronze mit einem
gestanzten und an den 6 Ecken mit Stiftchen befestigten Silber-
überzuge, aus einem Plattengrabe bei Sausenheim stammend —
Geschenke des Herrn Einnehmers Leonhard in Kirchheim a/Eck. —
Inv.-Nr. 1397: Fränkisches Wurfbeil (Francisca) 18 cm lang, nebst
einigen kleineren Eisenfragmenten, gefunden in Dannstadt bei einem
Skelette, dessen wohlerhaltener Schädel und rechter Schenkelknochen
gleichfalls in die Sammlung verbracht wurde — erworben durch
Vermittlung des Herrn Lehrers Lützel in Mutterstadt. — Inv.-
Digitized by VjOOQLC
— r^-'-^r*
löo
Nr. 1409 : Hiebmesser (scramasax) von 47 cm Länge, dessen hölzerner
Griff einst mit einem noch vorhandenen Bronzering unten zusammen-
gehalten war, gefunden zwischen Walsheim und Roschbach in einem
Grundstücke des Ackerers David Wambsganfs mit zwei Skeletten,
deren Püfse nach Osten gerichtet waren, überlassen von dem Eigen-
tümer durch Vermittlung des Herrn Lehrers Damian in Walsheim. —
Inv.-Nr. 1394 d: eisernes Beil von 17 cm Länge, oben geradlinig,
die nach unten etwas zurückweichende Schneide 11 cm lang, das
Stielloch oval — Geschenk des Herrn Kgl. Försters Brend'amour
in Rodenbach.
D. Mittelalter.
Inv.-Nr. 1394 b u. c: Eisernes, in der Mitte durchgebrochenes
Schwert von 68 cm Länge, wovon 16 cm auf den Griff entfallen;
obere Breite 3,5 cm; der Griff besteht aus einer eisernen Zunge,
die oben in eine kreisrunde Scheibe von 5 cm Durchmesser endet;
diese ist in der Mitte durchlöchert (auf 2 cm Durchmesser) und
ebenso wie die Zunge beiderseits mit Holz bekleidet, das durch
zahlreiche, regelmäfsig verteilte kleine Bronzestifte und durch-
gehende Bronzeröhrchen festgehalten wird; auch das Loch in der
Mitte der erwähnten Scheibe ist mit Bronze ausgekleidet; mittel-
alterlicher Schlüssel von 18 cm Länge, wovon beinahe 5 cm auf
den ringförmigen Griff kommen — Geschenke des vorgenannten
Herrn Kgl. Försters Brend'amour aus Rodenbach. — Inv.-Nr.
1418 h u. i: Zwei kegelförmige Glasfläschchen von 17 und 10 cm
Höhe, gefunden in Speier im Neubaue des Karl Kuhn'schen Hauses,
Komgasse 22, geschenkt von Herrn H. Moritz, Kaufmann hier. —
Inv.-Nr. 1424: a) Siegelplatte von 2,5 cm Durchmesser, in der
Mitte im Vierpafs ein weiblicher Kopf mit langen Haaren unter
einer niedrigen Mütze ; zwischen doppeltem Perlenkreis in gothischer
Minuskel die Legende: -f- S • eris • nicolai • rospach. Ein Nikel
Roszbach de Limburch (Limburg a/Lahn) cleric. dioc. Treuerensis
wurde am 20. Dezember 1425 an der Heidelberger Universität
immatrikuliert (vide Töpke, die Matrikel der Universität Heidel-
berg, I. 169); b) Bruchstück eines Thonplättchens, 16 cm lang
und 8 cm breit, ein gotisches Fenster mit Mafswerk darstellend;
c) rundes Zierbeschläg aus Bronze, 2 cm im Durchmesser: 16 kleine
Knöpfe umgeben einen gestrichelten Kreis, in welchem ein männ-
licher Kopf in grofser Mütze von rechts sich befindet; getriebene
:^-iä*fÄä"'
Diniti7Prl hv
"»* , —•" -V-—,
""V^SIBHi
iöi
und durchbrochene Arbeit — Geschenk des vorgenannten Herrn
Kaufmann Moritz von hier.
E. Neuere Zeit.
Inv.-Nr. 1387: Eiserne Ofenplatte aus dem 16. Jahrhundert,
7,7 cm hoch und 95 cm breit, mit einer Darstellung der Geschichte
vom reichen Manne und vom armen Lazarus, die Hauptscene von
4 Nebenscenen umgeben, erworben von Witwe Klein in Erbach
bei Homburg i/Pf. auf Anregung des Herrn Lehrers Glaser in
Wattenheim durch Vermittlung des Herrn Lehrers Fi cht er in
Erbach. — Inv.-Nr, 1386: Farbiges Frankenthaler Porzellan von
feinster Qualität und tadelloser Erhaltung: a) Genius, der einen
Bären füttert, 15 cm breite und 18 cm hohe Gruppe; b) Schnitterin
als Personifikation des Sommers, genaues Pendant zu einer in der
Heydenreich'schen Sammlung befindlichen weiblichen Figur mit
Blumenkorb, 14 cm hoch. — Inv.-Nr. 1415: Zwei farbige Figuren
Frankenthaler Porzellan : a) Drehleierspielerin, als Pendant zu einem
in der Sammlung befindlichen Dudelsackpfeifer, 13,5 cm hoch;
b) Wäscherin mit Wasserkübel, das Gewand vom Winde bewegt,
14,5 cm hoch. — Inv.-Nr. 1413: a) Eiserne, im Geschmacke
Ludwig XVI. verzierte Lichtschere ; b) ornamentierter Gewichts-
satz aus Messing, 1905 Gramm wiegend, mit dem eingestempelten
Wappen von Nürnberg, daneben die Jahrzahl 18 — 08, darunter
ein kleines m, aufserdem noch ein kleiner Hahn, auf der andern
Seite ein grofees N und gleichfalls in gröfserem Malsstabe acht M. —
Inv.-Nr. 1418: a u. b) Zwei eiserne Truhenbänder, 17. Jahrhundert,
zierlich durchbrochene und mit schönen Ornamenten gravierte Arbeit,
46 cm lang; c u. d) zwei grofse eiserne Thorbeschläge, 18. Jahr-
hundert, 75 cm lang; e u. f) zwei kleinere Beschlägstücke von 27
und 11 cm Länge; g) ein eiserner, durchbrochener und gravierter
Degenkorb, dem 17. Jahrhundert angehörig, über die Wölbung ge-
messen 22 cm lang — Geschenke des Herrn H. Moritz von hier. —
Inv.-Nr. 1420: a) Eine alte Dose mit einer Darstellung von Orpheus
und Eurydike; b) eine Bonbonniere mit Verzierungen (auf Glas
aufgesetzte Goldflitter) im Stile des ersten Napoleonischen Kaiser-
tums; Inv.-Nr. 1427: Runde, auf der Oberfläche des Deckels mit
einem Bilde (weiblicher Harlekin) geschmückte Dose von 6 cm
Durchmesser, von einer Handwerkerfrau dahier erworben.
Digitized by VjOOQLC
'-vWrsr
192
F. Flugblätter, Flugschriften, Alte Drucke, Wappen
und Siegel, Pläne, Ansichten u. dergl.
Inv.-Nr. 1388: Photographische Reproduktionen von 4 im
Germanischen Museum in Nürnberg befindlichen, auf Landau und
die Belagerungen von 1702 und 1704 bezüglichen Blättern — er-
worben durch Vermittlung des Herrn Heuser, Beamten der pfäl-
zischen Eisenbahnen in Landau. — Inv.-Nr. 1389: a) Kupferstich
mit der Darstellung der Krönung des Kurfürsten Friedrich V. von
der Pfalz zum König von Böhmen; b) Kaufbrief auf Pergament
von Weifsenburg a/Rh. 5. Oct. 1709; c) Statuten der Geistlichen
Witwen- und Waisenkasse der Grafschaft Leiningen vom Jahre
1748, gedruckt in Grünstadt von Johann George Nuglisch, 8 Seiten
folio; d) Zug auf das Schlofs Hambach am 27. Mai 1833, Litho-
graphie — Geschenke des vorgenannten Herrn Heuser in Landau. —
Inv.-Nr. 1400: a) Farbige Kopie des Wappens des Bischofs Mat-
thias Rammung von Speier im Lehensbuche des Bischofs von 1465
bis 1467 im grofsh. bad. Generallandesarchiv in Karlsruhe Nr. 145,
besprochen in der Festschrift des „Herold" pro 1894 von Friedrich
von Weech ; b) Sonderabdruck des neuen sog. Reitersiegels des
Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg, im mittelalter-
lichen Stile, zum Aufhängen eingerichtet; c) 25 Lackabdrücke von
pfälzischen Siegeln nach den Originalstempeln im Münchener Reichs-
archiv — Geschenke des Herrn Grafen Karl Emich zu Leininge n-
Westerburg, Rittmeister a. D., Ehrenmitglied des historischen
Vereines der Pfalz. — Inv.-Nr. 1402: a) Rede bei Gelegenheit der
Vermählung Sr. K. K. Majestät Napoleon L, Kaisers der Franzosen,
Königs von Italien, Beschütz e r des Rheinischen Bundes mit I. K. K.
Hoheit Marie Louise, Erzherzogin von Ostreich, von Chr. Moscherosch,
reformierter Pfarrer in Annweiler, Departement vom Donnersberg,
gedruckt bei Georges und Prinz 1810; b) Sr. Majestät dem viel-
geliebten Könige Ludwig bei Allerhöchst dessen Ankunft in Eden-
koben am 4. Juni 1845, allerunterthänigst dargebracht im Namen
der Stadt Edenkoben — Landau, gedruckt bei Georges 4°(6BL);
c) Mitteilungen über das Streben nach Entfestigung bezw. nach
Bau- und Verkehrserleichterung der Stadt Landau, von J. Himmel-
spach, Landau, Druck von E. Kaufsler 1870 - Geschenke des oben-
genannten Herrn Heuser von Landau. — Inv.-Nr. 1403: a) Rei
rusticae libri quattuor universam agriculturae disciplinam con-
/ Google
193
tinentes, a clarissimo viro D. Conrado Heresbachio jurisconsulto
olim conscripti nunc ab innumeris mendis repurgati et cum
auctario editi . . . Spirae Nemetum, typis Smesmannianis. Anno
CIO 10 • XCV (Epistola dedicatoria, Praefatio, Argumentum, Text
auf 889 Seiten Mitteloktav. Index); b) Jul. Pacii a Beriga J. C.
de rebus creditis seu de obligationibus quae re contrahuntur et
earum accessionibus . . . Spirae Nemetum apud Bernardum Albinum
CIO • 10 . XCVI. 771 Folioseiten Text. Zusammengebunden mit:
Novarum declarationum et variarum lectionum resolutionumque
juris libri XXII . . Col. Agripp. apud Joannem Gymnicum MDLXXV.
Inv.-Nr. 1404: (a bis g) Sieben Speierer Kaufbriefe von 1483, 1707,
1787, 1751, 1758, 1787 und 1789, der erste mit anhängendem
Siegel des Gerichtes des Dompropstes, die übrigen aufser dem von
1787 mit anhängendem grofoen Stadtsiegel; h) Gedruckter Em-
pfehlungsbrief für ein Mitglied der Congregation oder Bruderschaft
der Herren, Burgern und Junggesellen unter dem Titel : der Himmel-
fahrt der allerheiligsten Jungfrauen und Mutter Gottes Maria©, bei
denen P. P. Societatis Jesu zu Bruchsal, Speierischen Bistums —
Bruchsal 5/IV 1756 — Geschenke des Herrn Kgl. Regierungs-
assessors Georg Berthold in Landshut, Ehrenmitglied des histor.
Vereines der Pfalz. — Inv.-Nr. 1405: Caroli Sigonii de rep. He-
braeorum libri VII cum indice rerum et verborum locupletissimo,
nunc primum in Germania studiorum gratia in lucem editi. Der
Speierer Dom, darunter B-^D. Spirae Nemetum excudebat B. Albinus
Anno CIO • 10 • LXXXIII. Am Schlüsse das Speierer Wappen, da-
runter Spirae. - Inv.-Nr. 1411: a) D. D. PRAESIDENTE ABRA-
HAMO VVERNERO PHILOSOPHIAE et Medicinae doctore, respon-
debunt publice pro licentia in arte medica consequenda honesti et
docti viri SAMUEL MELIS Magdeburgensis. M. GALLVS EMMEN
lutrebrocensis. PETRVS APIANVS SPIRENSIS . . Witenbergae . .
Anno MDLXXVI 4 ° 8 Bl. ; b) Sarmatiae Europeae descriptio, quae
regnum Poloniae, Lituaniam, Samogitiam, Russiam, Massoviam,
Prussiam, Pomeraniam, Livoniam et Moschoviae Tartariaeque partem
complectitur • Alexandri Guagnini Veronensis, equitis aurati peditum-
que praefecti . . Spirae cum privilegio imper. et regis Gall. apud
Bernardum Albinum MDLXXXI. 119 Bl. Text in folio mit vielen
Holzschnitten, in Schweinsleder gebunden ; c) IOH. HENRICI UR-
SINI SPIRENSIS SILVA THEOLOGIAE SYMBOLICAE . . . SPIRAE
Digitized by VjOOQLC
194
e typographeo Senatorio Anno CIO. IOC XL VI. 314 S. nebst 6 Bl.
Vorrede und 5 Bl. Index 12 ° Vel. ; d) Der Alten Teutschen Reichs-
Sachen Anmuthigkeiten / In sich begreiffend den wahren neuent-
deckten Uhrsprung der Teutschen und anderer Europäischer Völcker.
(Der ganze Titel einschliefslich Druckort u. s. w. urafafst 31 Zeilen
in abwechselnd schwarzem und rotem Drucke und verschiedenen
Lettern) Von Michael Praun / beyder Rechten Doctor Com. Pal. Caes.
und fürstl. Baden - Durlachischen Hofrath, Speyer / In Verlegung
Christoph Olffen / Buchh. Anno MDCLXXXV. Pergamentbd. in 8 °. -
Inv.-Nr. 1416: Gesangbuch für die evangelische Gemeine der freien
Reichsstadt Speyer. Neue und verbesserte Ausgabe. Speyer, ge-
druckt bei Johann Paulus Enderes, Stadtbuchdrucker 1782. Der
rote Ledereinband mit Goldpressung zeigt die Initialen: J: R: R:
und die Jahrzahl 1806 — Geschenk des Herrn Lehrers Oswald
in Speier. — Inv.-Nr. 1421: Ansichten von Haardt, des Klosters
Limburg, Ludwigshafen, Neuleiningen, Neustadt a/H. aus den Jahren
1820, 1830, 1834. — Inv.-Nr. 1423 c bis r: Verschiedene auf die
Stadt Landau bezügliche Ansichten, Pläne, Plakate, Plugschriften
aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts, ferner 6 Zeitungsblätter
aus dem Jahre 1849, Artikel über Landauer Vorgänge enthaltend
und namentlich den damaligen Kommandanten der Festung General-
major Freiherrn v. Jeetze betreffend — Geschenke des obengenann-
ten Herrn Heuser von Landau. — Inv.-Nr. 1425: Das adeliche
Europa und das noch viel edlere Teutschland sammt dessen sieben
Heer-Schilden, Landsassen, und Stadtadel, wie auch einem voraus-
gestellten Discurs von dem Adel insgemein, entworfen von D. Michael
Praun, Com. Pal. Caes. und Hochl. B. Durchl. Hofrath, MDCLXXXV,
Speyer; In Verlegung Christoph Olffen, mit Porträt des Autors.
15 Bl. 880 u. LXXIX S. S. Pgt. - Inv.-Nr. 1426: Girtanner,
Almanach der Revolutions-Charaktere für das Jahr 1796, heraus-
gegeben von dem geheimen Hofrath G. Chemnitz bei Karl Gottlieb
Hofmann 388/ S. 12°. Von Seite 253 an: „die Franzosen in der
Pfalz im Jahre 1794. Unpartheyisch geschildert von einem Augen-
zeugen in Briefen an den Herausgeber" mit 12 auf die Vorgänge
in Frankenthal und Neustadt bezüglichen Kupferstichen. — Inv.-
Nr. 1428: Dreyssig WArhafte Ursachen des üblen Zustande der
Pfaltz. Von einem ufrichtigen Deutschen an Tag gegeben. Gedruckt
im Jahre Christi / MDCXXI 8 S. S. Klein Quart — Geschenk des
Digitized bv liOOQ I C
195
Herrn Karl EmichGraf zu Leiningen- Westerburg in München. —
Inv.-Nr. 1429: a) Gesangbuch für die Chur-Pfältzisch-Reformirte
Kirche d. d. Heidelberg den 2. Februar 1749; b) das Pfälzische
Herbstfest, gefeiert bei der Vermählung . . . des Kronprinzen Maxi-
milian von Bayern mit .... der Prinzessin Marie von Preufsen,
Festkantate mit Chören und Gesängen, . . Speyer 1842 — Geschenke
des Herrn Lehrers Oswald in Speier.
Die voraufgeführten zahlreichen, dem Vereine gemachten
Zuwendungen liefern den Beweis, dafs das Interesse, welches
den Bestrebungen des historischen Vereines entgegengebracht
wird, in erfreulicher Weise sich erhalten und erhöht hat.
Au dieser Stelle sei allen Mandataren, Mitgliedern und
Gönnern des Vereines aufrichtigster Dank ausgesprochen.
Gleichzeitig sei es gestattet, an die Mandatare des Vereines
die Bitte zu richten, auch fernerhin unserem Streben, „das
pfälzische Kreismuseum zu einem getreuen Abbilde pfälzischer
Geschichte und pfälzischer Eigenart zu gestalten", ihre opfer-
willige Unterstützung zu gewähren, zugleich aber auch das
Interesse am historischen Vereiu in immer weitere Kreise zu
tragen und so ein Unternehmen zu fördern, das, wie irgend
eines, der Förderung wert ist.
Schliefslich empfehlen wir den Besuch des Kreismuseums
allen Mitgliedern und Freunden des Vereines auf das ange-
legentlichste.
Speier, 19. September 1895.
Luxentmrger,
II. Sekretär
des historischen Vereines der Pfalz.
Digitized by VjOOQLC
-*:*■• ^w .1 - — ^ V T"?*^^^*^^^ .-u^ffTlM^
Digitized by ViOOQ I C
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC
Digitized by VjOOQLC